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Die
Erfindung betrifft ein System zur Überwachung einer technischen
Anlage mit einer Kamera, welche von einem Beobachtungspunkt aus
Betriebsmittel sowie zum Anlagenprozess gehörende Produkte optisch erfasst
und als erste Bilddaten ausgibt, wobei das System eine Simulationseinheit
zur prozesstechnischen Anbindung und Nachbildung der Betriebsmittel,
gegebenenfalls der Produkte, sowie deren kinematischen Interaktion
als graphische Objekte in einem virtuellen 3D-Modell der Anlage
aufweist. Die Simulationseinheit weist Mittel zur Ausgabe von zweiten
Bilddaten als graphisches Abbild einer virtuellen Ansicht auf das
3D-Modell von einem virtuellen Beobachtungspunkt aus auf. Die Erfindung betrifft
ein dazu korrespondierendes Verfahren zur Überwachung einer technischen
Anlage. Schließlich betrifft
die Erfindung eine Datenbrille auf Basis eines optischen Durchsichtverfahrens,
welche eine rechnergestützte Überwachungseinrichtung
des erfindungsgemäßen Systems
zur Überwachung
einer technischen Anlage aufweist.
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Aus
der deutschen Patentschrift
DE 101 41 521 C1 ist ein System zur Darstellung
von Anwenderinformationen bekannt, bei welchem die gleichzeitige
Darstellung von Anwenderinformationen und Bildinformationen einer
Umgebung verbessert wird. Das System enthält eine Kamera zur Erfassung
von Bildinformationen eines Ausschnitts einer Umgebung, wobei eine
Zoomeinrichtung zur Änderung
der Größe des erfassten
Ausschnitts entsprechend eines Zoomfaktors und/oder eine Vorrichtung
zur dreidimensionalen Ausrichtung der Kamera entsprechend eines Raumvektors
vorgesehen ist. Das System weist eine Rechnereinheit zur Berechnung
von Ortskoordinaten der Bildinformationen anhand von Raumkoordinaten der
Kamera und/oder den Steuergrößen Zoomfaktor und
Raumvektor, zur Zuordnung von Anwenderinformationen zu den Ortskoordinaten
und zur Berechnung von Po sitionen von Abbildern der Bildinformationen
auf einer Anzeigefläche
einer Visualisierungseinheit auf. Weiterhin weist das System eine
Bildverarbeitungseinheit zur Aufbereitung der Bildinformationen
und der Anwenderinformationen für
eine Wiedergabe mit der Visualisierungseinheit und für eine lagerichtige
Einblendung der Anwenderinformationen auf der Anzeigefläche an den
Positionen der Abbilder der Bildinformationen mit Ortskoordinaten
auf, denen die jeweiligen Anwenderinformationen zugeordnet sind.
Aus dem obengenannten deutschen Patent ist weiterhin ein zum System
korrespondierendes Verfahren bekannt.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift 10 2004 016 329 A1 ist ein System
innerhalb eines Augmented-Reality-Systems zur Visualisierung von
Simulationsergebnissen in einer gemischt virtuellen realen Umgebung
bekannt. Das System ermöglicht
es einem oder mehreren Anwender(n), Simulationsprozesse im Kontext
einer realen Umgebung, insbesondere im Bereich der industriellen
Automatisierungstechnik, durchzuführen und deren statische und
dynamische Ergebnisse im Kontext der realen Umgebung zu visualisieren.
In der realen Umgebung ablaufende Prozesse werden erfasst und mit
der Simulation synchronisiert. Mit Hilfe einer Steuerungseinheit wird
eine wechselseitige Beeinflussung realer Prozesse mit der Simulation
ermöglicht.
Weiterhin kann der Anwender über
eine Anwenderschnittstelle den Ablauf der Simulation steuern. Aus
der zuvor genannten deutschen Offenlegungsschrift ist weiterhin ein
zum System korrespondierendes Verfahren bekannt.
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Im
Allgemeinen weisen technische Anlagen, Automatisierungs- oder Fertigungssysteme
eine Vielzahl von Betriebsmitteln zur Herstellung, Verarbeitung,
Bearbeitung sowie zur Verteilung von Waren, Werkstücken, Transportgütern oder
allgemein von Produkten auf, die in irgendeinem prozesstechnischen
Zusammenhang mit den Betriebsmitteln stehen. Bei den Betriebsmitteln
handelt es sich beispielsweise um Fördereinrichtungen, wie z.B.
Förderbänder, Transportwagen
oder ähnliches,
oder um Maschinen, wie z.B. um Werkzeugmaschinen, Pressen oder Robo ter.
Dabei interagieren die Betriebsmittel derart untereinander, dass
die obengenannten Produkte in einer bestimmten Reihenfolge von einem Betriebsmittel
zum nächsten
Betriebsmittel weitergereicht und dann be- oder verarbeitet werden,
wobei auch mehrere Produkte zu einem neuen Produkt be- oder verarbeitet
werden können.
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In
der Anlagen-, Automatisierungs- oder Fertigungstechnik werden zunehmend
immer realistischere Bedien- und Beobachtungssysteme zur Überwachung
eines technischen Prozesses eingesetzt. Hierzu gehören auch
mehr oder weniger vollständige 3D-Modelle
einer Anlage oder von Teilen einer Anlage. Die entsprechenden 3D-Modelle
können
heute bereits animiert werden, so dass neben dem Anzeigen von Prozesszuständen, wie
z.B. durch optisches Hervorheben eines Grafikelements mittels Blinken oder
Einfärben,
oder Prozesswerten, wie z.B. durch Einblendungen von Text oder Zahlenwerten,
auch prozessgebundene Kinematiken dargestellt werden. Daneben können 3D-Modelle
auch für
die interaktive Bedienung der Anlage eingesetzt werden. Für die Visualisierung
von 3D-Modellen kann beispielsweise das VRML-Graphikformat (für Virtual
Reality Modeling Language) oder das X3D-Graphikformat verwendet
werden. Das VRML-Graphikformat bietet dabei die Möglichkeit,
das angezeigte 3D-Modell über
eingefügte
Skripte und Animationssequenzen in seiner Geometrie und in seiner
Darstellung zu beeinflussen.
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Die
aktuelle Anzeige eines 3D-Modells wird über sogenannte „Viewpoints" oder Beobachtungspunkte
gesteuert. Dabei wird innerhalb des 3D-Modells virtuell die Position
einer fiktiven Kamera festgelegt. Neben den drei Ortskoordinaten
ist für
die Festlegung eines Viewpoints noch die Auswahl der Blickrichtung
sowie des Blickwinkels notwendig. Nach Festlegung dieser Parameter
kann dann eine zweidimensionale computergenerierte Ansicht der Anlage oder
von Teilen der Anlage als graphische Projektion des 3D-Modells der
Anlage erzeugt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
bietet der Einsatz von Bildern einer Kamera, welche zur fortlaufenden Überwachung
auf die Anlage oder auf Teile der Anlage ausgerichtet ist bzw. auch
ferngesteuert ausgerichtet werden kann. Solche „Live"-Kamerabilder können heute bereits über sogenannte „View-Controls" in ein Bedien- und
Beobachtungsgerät
integriert werden.
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Die
zum Einsatz kommenden Kamerasysteme unterscheiden sich hinsichtlich
der optischen Qualität
des Kamerabildes, der Anzahl der eingesetzten Kameras, der von der
Kamera unterstützten Blickwinkel
oder Zoomstufen sowie hinsichtlich der Beweglichkeit der Kamera
selbst. Hierzu weisen heutige Kamerasysteme Steuereingänge zur
externen Ansteuerung auf, so dass z.B. der Blickwinkel sowie die
Zoomstufen ferngesteuert verändert
werden können.
So kann der Zoomfaktor einer Kamera z.B. auf optischem Wege verändert werden,
in dem die Brennweite der Kamera motorisch verstellt wird. Darüber hinaus
sind auch Kamerasysteme bekannt, welche sich vorzugsweise um die
vertikale Achse drehen und zudem ihren Neigungswinkel verändern können. Aufwändigere
Kamerasysteme erlauben sogar ein translatorisches Verfahren der
Kamera, wie z.B. entlang einer Schiene, so dass quasi jeder überwachungsbedürftige Teil
der Anlage mit der Kamera angefahren werden kann.
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Ein
von der Kamera aufgenommenes Bild besitzt gleichfalls einen Viewpoint
oder Beobachtungspunkt, der neben den translatorischen Koordinaten
des Standpunkts der Kamera auch eine Blickrichtung und einen Blickwinkel
aufweist. Dabei kann die Blickrichtung über den Dreh- und Neigungswinkel der
Kamera und der Blickwinkel über
die Zoomstufe bzw. den Zoomfaktor der Kamera festgelegt werden.
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Gegenwärtig werden
die beiden obengenannten Darstellungsmöglichkeiten der Anlage, d.h. als
computergeneriertes animiertes 3D-Modell und als optisches Abbild
der Anlage, in ein Bedien- und Beobachtungssystem integriert, indem
das virtuelle und optisch erfasste Abbild der Anlage entweder in verschie denen
Prozessbildern oder nebeneinander in einem Prozessbild angezeigt
werden.
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Der
Nachteil bei dieser Darstellungsart ist, dass ein visueller Vergleich
der Anlagenansichten nur mit einer Abfolge von Änderungen des Blickwinkels
durch den Anwender durchgeführt
werden kann, so dass ein fehlerhaftes Verhalten von Betriebsmitteln
oder Produkten der Anlage nicht gleich erkannt werden kann.
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Eine
andere bekannte Möglichkeit
ist der Einsatz von Datenbrillen auf Basis eines „See-Through-Verfahrens" oder Durchsichtverfahrens
für Anwendungen
im Bereich der sogenannten „Augmented
Reality". Der technische
Fachbegriff „Augmented Reality" bzw. in der entsprechenden
deutschen Übersetzung „erweiterte
Realität" ist eine mögliche Form der
Mensch-Technik-Interaktion,
mittels der Benutzerinformationen über eine Datenbrille in das
Sichtfeld eines Benutzers oder Anwenders, wie z.B. einem Servicetechniker,
einblendet werden können.
Bei dieser Technologie wird das Sichtfeld des Betrachters, d.h.
des Benutzers, mit rechnergenerierten virtuellen Objekten angereichert,
so dass Produkt- und Prozessinformationen intuitiv erfasst und genutzt
werden können.
Neben der sehr einfachen Interaktion zwischen Mensch und Computer
erschließt
der Einsatz tragbarer und leistungsfähiger Computer Anwendungsfelder
der Augmented-Reality mit hohen Mobilitätsanforderungen. Dies ist z.B.
in Produktionshallen, räumlich
verteilten Anlagen oder großvolumigen Fördereinrichtungen
der Fall. Ein Schwerpunkt dieser Technologie sind Produktions- und Serviceanwendungen.
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Um
die virtuelle Erweiterung des realen Sicht- oder Blickfelds möglichst
positionsgenau zu erreichen, werden sogenannte Trackingverfahren, d.h.
optische Nachführungsverfahren,
eingesetzt. Diese Verfahren können
sowohl als Hardwarekomponenten sowie aus Softwarekomponenten bestehen
und auf optischen, inertialen, akustischen, magnetischen oder ähnlichen
Verfahren basieren. Bei den jeweiligen Verfahren werden un terschiedliche
Algorithmen angewendet, die eine mehr oder minder genaue Bestimmung
der Position des Benutzers erlaubt.
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Es
ist somit eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes System sowie
ein verbessertes Verfahren zur Überwachung
einer technischen Anlage anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch ein System zur Überwachung einer technischen
Anlage mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen
Ansprüchen
2 bis 13. Im Anspruch 14 ist eine Datenbrille angegeben, welche
eine rechnergestützte Überwachungseinrichtung
eines solchen Systems aufweist.
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Die
Aufgabe wird durch ein korrespondierendes Verfahren zur Überwachung
einer technischen Anlage mit den im Anspruch 15 angegebenen Merkmalen
gelöst.
Vorteilhafte Verfahrensvarianten ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 16
bis 26.
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Erfindungsgemäß weist
das System eine rechnergestützte Überwachungseinrichtung
mit einer Simulationseinheit auf, welche Mittel zum simultanen Einstellen
des virtuellen Beobachtungspunkts auf den Beobachtungspunkt der
Kamera umfasst. Die rechnergestützte Überwachungseinrichtung
weist eine Bildvergleichseinheit mit Mitteln zum Vergleich der ersten
Bilddaten des optischen Abbilds mit den zweiten Bilddaten des virtuellen
graphischen Abbilds der Anlage und mit Mitteln zur Ausgabe von Positionsangaben
zu Bildbereichen mit einer signifikanten visuellen Abweichung in
den entsprechenden Abbildern auf. Schließlich weist die rechnergestützte Überwachungseinrichtung
eine Auswerteeinheit mit Mitteln zur Zuordnung der Positionsangaben
zum entsprechenden Betriebsmittel und/oder Produkt sowie zur Ausgabe
dazu entsprechender Meldedaten auf.
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Durch
das erfindungsgemäße Überblenden eines
Kamerabilds einer realen Anlage mit einem graphischen Abbild der
in einem 3D-Modell simulierten Anlage von einem gleichen Beobachtungs punkt aus
ist ein Fehlverhalten von Betriebsmitteln oder von fehlgeleiteten,
fehlenden oder defekten Produkten vorteilhaft sofort erkennbar.
Dadurch, dass sowohl die reale Anlage als auch das zugehörige 3D-Modell
die gleichen Prozessdaten der realen Anlage als Eingangsgrößen für den Prozessablauf
bzw. für
die prozesstechnische Nachbildung verwenden, stimmen im störungsfreien
Fall der Anlage das reale Kamerabild sowie das graphische Abbild
der simulierten Anlage überein.
Die Prozessdaten sind z.B. Sensorsignale, Weggebersignale oder Endanschlagsignale,
Fehlerereignisse, Statusanzeigen oder ähnliches. Diese Prozessdaten
werden zugleich von einer übergeordneten
Steuerung der Anlage, wie z.B. einem PLC (Programmable Logic Controller)
oder von einem Prozessrechner, zur Steuerung der Anlage herangezogen
und verarbeitet.
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Der
Bildvergleich der beiden Abbilder bzw. ein Bildvergleich der zugehörigen von
der Kamera übertragenen
Bilddaten und der virtuellen computergenerierten Bilddaten erfolgt
gemäß der Erfindung automatisch.
Ein Vergleich der beiden Bilddaten kann z.B. mittels einer Kreuzkorrelation
oder mittels anderweitiger auf dem Gebiet der Bildverarbeitung bekannter
Verfahren, wie Mustervergleichsverfahren, erfolgen. Weicht eine
der beiden Bilddarstellungen von der anderen in einem vorgegebenen
Maße ab, so
erfolgt in vorteilhafter Weise unmittelbar eine Fehlerausgabe in
Form von Meldedaten. Dabei kennzeichnen die Meldedaten zugleich
das fehlerbehaftete Betriebsmittel bzw. das sich mit den Betriebsmitteln
nicht ordnungsgemäß „verhaltende" Produkt. Die Meldedaten
können
dann z.B. an ein Anzeigegerät, an
ein Meldesystem, wie z.B. an einen Pager eines Servicetechnikers,
oder an ein Mobiltelefon in Form einer Textnachricht übertragen
werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
weist die rechnergestützte Überwachungseinrichtung
eine Ansteuereinheit zum Verstellen des Beobachtungspunkts der Kamera
auf. Die Simulationseinheit verfügt
diesbezüglich über Mittel
zum simultanen Verstellen des virtuellen Beobachtungspunkts auf
den geänderten
Beobachtungspunkt der Kamera hin. Dadurch kann die Kamera au tomatisiert
oder von Hand auf unterschiedliche Anlagenteile gerichtet oder zu unterschiedlichen
Stellen der Anlage verfahren werden, wobei zugleich die Einstellungen
der „virtuellen" Kamera im 3D-Modell
so geändert
werden, dass das reale und das virtuelle Kamerabild wieder deckungsgleich übereinander
liegen.
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Damit
ist der besondere Vorteil verbunden, dass eine manuelle und aufwändige Anpassung
des „Viewpoints" im 3D-Modell der
Anlage nicht vorgenommen werden muss. Zudem kann eine Anlage gründlicher überwacht
werden, indem Teile der Anlage aus verschiedenen Blickwinkeln und/oder
von verschiedenen Standpunkten der Kamera aus optisch erfasst werden.
Auch ist es möglich,
dass die Kamera entsprechend einem zuvor abgespeicherten Verfahrweg
mit jeweils sich dabei ändernden
Blickwinkeln wiederholt entlang der Anlage bewegt wird. Auf diese Weise
kann innerhalb eines gewissen Überwachungszyklusses
nahezu jeder Teil der Anlage optisch erfasst und überwacht
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
der Beobachtungspunkt der Kamera über den Standpunkt der Kamera
innerhalb der Anlage und/oder über
den Drehwinkel und/oder über
den Neigungswinkel und/oder über
den Zoomfaktor der Kamera verstellt werden. Je nach Überwachungsaufgabe
können
dabei eine oder mehrere Parameter verändert werden.
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In
einer Ausführungsform
ist die Auswerteeinheit der rechnergestützten Überwachungseinrichtung dazu
ausgebildet, die von der Bildvergleichseinheit ermittelten Positionsangaben
von Bildbereichen mit einer signifikanten visuellen Abweichung einem entsprechenden
graphischen Objekt zuzuordnen. Die Ortsangaben kennzeichnen dabei
Bildbereiche in einem typischerweise rechteckförmigen Bildausschnitt. Anschließend erfolgt
die Zuordnung des jeweiligen graphischen Objekts zum entsprechenden Betriebsmittel
und/oder Produkt. Dies kann z.B. anhand von Engineering-Daten erfolgen,
welche Zuordnungen der Betriebsmittel zu den zugehörigen graphischen
Objekten des 3D-Modells in Form eines strukturierten Betriebsmittelver zeichnisses
enthalten. Schließlich
gibt die Auswerteeinheit zum jeweiligen Betriebsmittel bzw. zum
jeweiligen Produkt gehörenden
Meldedaten aus. Die Meldedaten können z.B.
eine Bezeichnung des betreffenden jeweiligen graphischen Objekts
bzw. des Betriebsmittels oder Produkts aufweisen. Die Zuordnung
von Bildbereichen mit einer signifikanten visuellen Abweichung zu dem
Betriebsmittel bzw. zu dem Produkt hat den besonderen Vorteil, dass
diese in einem Fehlerfall sofort benannt werden können. Dadurch
ist vorteilhaft ein sehr schnelles Auffinden des fehlerbehafteten oder
sich fehlerhaft verhaltenden Betriebsmittels oder Produkts in der
Anlage möglich.
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Die
Bildvergleichseinheit weist gemäß der Erfindung
entsprechende Mittel zur graphischen Überlagerung der ersten und
zweiten Bilddaten sowie Mittel zur Ausgabe dieser in Form von dritten Bilddaten
auf. Die graphische Überlagerung
kann z.B. mittels eines Graphikprozessors durchgeführt werden,
der z.B. die digitalisieren Bilddaten der Kamera in einem ersten
Bildspeicher und die zweiten Bilddaten des graphischen Abbilds der
Anlage in einem zweiten Bildspeicher ablegt. Die jeweiligen Farb-
und Helligkeitswerte der einzelnen Bildpunkte oder Pixel in den
Bilddaten können
dann gewichtet gemischt werden, so dass je nach Gewichtung einmal
mehr das reale Kamerabild oder einmal mehr das graphische virtuelle
Abbild optisch in den Vordergrund tritt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Simulationseinheit
Mittel zur Ausgabe des graphischen Abbilds in Form von vierten Bilddaten
auf, wobei dann nur die graphischen Objekte des 3D-Modells der Anlage
abgebildet oder optisch hervorgehoben werden, welchen Meldedaten
aufgrund einer signifikanten Abweichung von der Bewertungseinheit
zugewiesen worden sind. Die vierten Bilddaten können z.B. in Form eines Videosignals
oder in Form einer graphischen Datei, wie z.B. als JPG- oder GIF-Datei,
ausgegeben werden. Im letzteren Fall kann die jeweilige Datei z.B. über ein
Datennetz an eine Leitstelle übertragen
werden, wobei zugleich das fehlerhafte Betriebsmittel als Bild ausgegeben werden
kann.
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Alternativ
dazu kann ein fehlerbehaftetes Betriebsmittel, welches als solches
von der Prozessanbindung, wie z.B. von der übergeordneten Steuerung einer
Anlage, als fehlerhaft gemeldet wird, einem korrespondierenden graphischen
Objekt zugeordnet werden. Dieses graphische Objekt kann dann durch die
Simulationseinheit optisch hervorgehoben werden, wie z.B. durch
eine Einfärbung
des mit dem betreffenden Betriebsmittel korrespondierenden graphischen
Objekts. Kriterium für
eine optische Hervorhebung des graphischen Objekts ist in diesem
Fall nicht das Ergebnis eines Bildvergleichs, sondern eine von der übergeordneten
Prozesssteuerung der Anlage ausgegebene betriebsmittelbezogene Fehlermeldung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das erfindungsgemäße System
eine Anzeigeeinheit, wie z.B. ein Display oder einen Monitor, zur
optischen Anzeige der dritten oder vierten Bilddaten auf. Eine derartige
Anzeigeinheit kann z.B. Bestandteil der Leitstelle einer Anlage
sein.
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Im
Besonderen ist dabei die Anzeigeeinheit ein Bedien- und Beobachtungsgerät. Derartige
Geräte
sind auf den Einsatz in der Automatisierungs- und Fertigungstechnik
zugeschnitten. Das Bedien- und Beobachtungsgerät kann vorteilhaft neben der
Anzeige der Bilddaten zugleich als Eingabegerät für die rechnergestützte Überwachungseinrichtung
dienen.
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Die
rechnergestützte Überwachungseinrichtung
weist gemäß einer
weiteren Ausführungsform einen
ersten Speicher zur Ablage von CAD-Daten der Betriebsmittel und
gegebenenfalls der Produkte auf. Die CAD-Daten stammen üblicherweise
aus einem CAD-System,
wie z.B. von einem AutoCAD-System. Sind Änderungen am 3D-Modell der Anlage
notwendig, so können
die CAD-Daten im ersten Speicher zur Anpassung herangezogen werden.
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Weiterhin
weist die rechnergestützte Überwachungseinrichtung
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
einen zweiten Speicher auf, in welchem Zuordnungen eines jeweiligen
graphischen Objekts zum Betriebsmittel oder Produkt sowie Zuordnungen der
Prozessanbindung zu den jeweiligen Betriebsmitteln ablegbar sind.
Die Erfassung solcher Daten kann über entsprechende Engineering-Systeme,
wie z.B. das System eM-Engineer von Tecnomatix, erfolgen. Auf diese
Weise kann bei einer Änderung
der Betriebsmittelstruktur das 3D-Modell angepasst werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
die rechnergestützte Überwachungseinrichtung einen
dritten Speicher zur Ablage von 3D-Modelldaten der Anlage für die Simulationseinheit
auf. Auf Basis dieser Modelldaten erfolgt dann mittels der Simulationseinheit
die Nachbildung der gesamten Anlage mit den kinematischen Interaktionen
der jeweiligen Betriebsmittel untereinander sowie mit Produkten, die
in einem prozesstechnischen Zusammenhang mit den Betriebsmitteln
stehen.
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Im
Besonderen weist die rechnergestützte Überwachungseinrichtung
einen vierten Speicher zur Ablage von Anwender- oder Benutzerinformationen auf,
wobei diese lagerichtig in das graphische Abbild des 3D-Modells
der Anlage eingeblendet werden können.
Auf diese Weise können
z.B. Hinweistexte, Statusanzeigen, Fehlermeldungen oder Symbole
als ergänzende
Information im Bereich eines graphischen Objekts „angebracht" werden. So ist es
z.B. in einem Fehlerfall möglich,
die Fehlerursache in Form eines Textes, wie z.B. an den Rand des
graphischen Objekts bzw. des korrespondierenden Betriebsmittels,
einzublenden.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform
weist das System eine an die rechnergestützte Überwachungseinrichtung des
erfindungsgemäßen Systems
anschließbare
Datenbrille auf Basis eines optischen Durchsichtverfahrens auf.
Die Datenbrille weist dabei die Kamera zur optischen Erfassung der
Betriebsmittel und der Produkte der Anlage, die Anzeigeeinheit zur
lagerichtigen Einblendung der zweiten oder vierten Bild daten in
das Sichtfeld eines Benutzers auf. Weiterhin weist die Datenbrille
ein Trackingsystem mit Mitteln zur fortlaufenden Ermittlung der
Position des Benutzers und dessen Blickrichtung auf die Betriebsmittel
und Produkte auf. Schließlich
umfasst das Trackingsystem Mittel zur Ausgabe von Parametern eines
dazu korrespondierenden Beobachtungspunkts der Kamera an die Simulationseinheit
der rechnergestützten Überwachungseinrichtung.
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Das
Bild der optischen Anzeigeeinheit, wie z.B. eines LCD- oder TFT-Displays,
wird dabei über optische
Mittel, wie z.B. über
halbdurchlässige
Spiegel, virtuell vor das Auge des Benutzers eingeblendet.
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Werden
die zweiten Bilddaten lagerichtig in das Sichtfeld eines Benutzers,
wie z.B. eines Servicetechnikers oder eines Operators, eingeblendet,
so überlagern
sich das direkte reale Bild der gerade betrachteten Anlage und das
eingeblendete virtuelle graphische Abbild der Anlage vor den Augen
des Benutzers. Der Operator erkennt in diesem Falle auf vorteilhafte
Weise bereits geringste Abweichungen im Prozessablauf, wie z.B.
zeitliche Verzögerungen im
Prozessablauf.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn bei einer detektierten signifikanten Abweichung
der ersten von den zweiten Bilddaten zusätzlich das zugeordnete fehlerbehaftete
Betriebsmittel bzw. Produkt durch die Simulationseinheit optisch
hervorgehoben wird. Dies kann z.B. durch eine Einfärbung des
mit dem betreffenden Betriebsmittel oder Produkt korrespondierenden
graphischen Objekts sein. Zusätzlich
können dem
Benutzer der Datenbrille auch Anwenderinformationen im Bereich oder
am Rand des betreffenden Betriebsmittels oder Produkts in dessen
Sichtfeld eingeblendet werden. Diese Anwenderinformation kann dann
z.B. eine Information über
den Fehler und eine Abhilfemaßnahme
beinhalten.
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Alternativ
dazu kann ein fehlerbehaftetes Betriebsmittel, welches als solches
von der Prozessanbindung, wie z.B. von der übergeordneten Steuerung einer
Anlage, als fehlerhaft gemeldet wird, einem korrespondierenden graphischen
Objekt zugeordnet werden. Dieses graphische Objekt kann dann durch die
Simulationseinheit optisch hervorgehoben werden, wie z.B. durch
eine Einfärbung
des mit dem betreffenden Betriebsmittel korrespondierenden graphischen
Objekts.
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Werden
die vierten Bilddaten lagerichtig in das Sichtfeld eines Benutzers,
wie z.B. eines Servicetechnikers oder eines Operators, eingeblendet,
so werden nur die graphischen Objekte in das Sichtfeld eingeblendet,
welchen von der Auswerteeinheit Meldedaten zugewiesen worden sind
und folglich besondere Beachtung verdienen. Der besondere Vorteil dabei
ist, dass das einem fehlerhaften Betriebsmittel oder Produkt entsprechende
graphische Objekt nur in einem Fehlerfall und vorzugsweise lagerichtig
am Fehlerort eingeblendet wird. Auf diese Weise wird der Benutzer
der Datenbrille vorteilhaft nicht durch anderweitige eingeblendete
Graphiken oder Texte abgelenkt.
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Die
Datenbrille kann darüber
hinaus auch eine Funkschnittstelle aufweisen, wie z.B. auf Basis eines
WLAN-, Bluetooth- oder
DECT-Standards, um Daten mit dem System zur Überwachung der technischen
Anlage austauschen.
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Schließlich wird
die Aufgabe gelöst
durch eine Datenbrille auf Basis eines optischen Durchsichtverfahrens,
welche eine rechnergestützte Überwachungseinrichtung
des erfindungsgemäßes Systems
zur Überwachung
einer technischen Anlage aufweist. Hierzu weist die Datenbrille
eine Kamera auf, welche so an der Datenbrille angebracht ist, dass die
Blickrichtung der Kamera im Wesentlichen mit der Blickrichtung des
die Datenbrille tragenden Benutzers übereinstimmt. Die Datenbrille
weist weiterhin eine Anzeigeeinheit, wie z.B. ein LCD-Display, zur
lagerichtigen Einblendung der zweiten oder vierten Bilddaten in
das Sichtfeld eines Benutzers auf. Schließlich weist die Datenbrille
ein Trackingsystem mit Mitteln zur fortlaufenden Ermittlung der
Position des Benutzers und des sen Blickrichtung auf die Betriebsmittel
und Produkte auf. Das Trackingsystem umfasst weiterhin Mittel zur
Ausgabe von Parametern eines dazu korrespondierenden Beobachtungspunkts
der Kamera an die Simulationseinheit der rechnergestützten Überwachungseinrichtung.
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In
diesem Fall sind sämtliche
Systemkomponenten zur Überwachung
der technischen Anlage in der Datenbrille integriert. Eine derartige
erfindungsgemäße Datenbrille
ist folglich vorteilhaft äußerst kompakt.
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Weitere
vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus deren
beispielhafter Erläuterung
anhand der Figuren. Es zeigt
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1 ein
Beobachtungssystem nach dem Stand der Technik mit einer auf eine
Anlage ausgerichteten Kamera und einer Rechnerstation mit einer Anzeigeeinheit,
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2 ein
Beispiel für
eine nahezu deckungsgleiche überlagerte
Darstellung eines von der Kamera aufgenommen optischen Abbilds der
Anlage mit einem virtuellen graphischen Abbild eines 3D-Modells
der Anlage gemäß der Erfindung,
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3 ein
beispielhaftes Flussdiagramm der Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Überwachung
einer technischen Anlage,
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4 einen
beispielhaften Aufbau eines Systems zur Überwachung einer technischen
Anlage mit einer Kamera zur optischen Erfassung der Anlage und mit
einer rechnergestützten Überwachungseinrichtung
gemäß der Erfindung,
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5 eine
Gegenüberstellung
eines beispielhaften optischen Abbilds mit einem beispielhaften
virtuellen Abbild der Anlage mit Bildbereichen mit einer signifikanten
visuellen Abweichung und
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6 einen
Benutzer mit einer beispielhaften erfindungsgemäßen Datenbrille, welche an
das System zur Überwachung
einer technischen Anlage angeschlossen ist.
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1 zeigt
ein Beobachtungssystem nach dem Stand der Technik mit einer auf
eine Anlage 8 ausgerichteten Kamera 2 und einer
Rechnerstation 3 mit einer Anzeigeeinheit 32.
Im linken Teil der 1 ist eine Anlage 8 dargestellt,
welche zwei Fördereinrichtungen 81, 82 als
beispielhafte Betriebsmittel aufweist. In der Mitte der 1 ist
eine Kamera 2 dargestellt, welche in einem gestrichelt
dargestellten Erfassungsbereich EB mit einem entsprechenden Blickwinkel
die Anlage 8 optisch erfasst. Bei der Kamera 2 handelt
es sich vorzugsweise um eine digitale Videokamera. Mittels einer
Dreh- und Kippvorrichtung 22, die über eine Ansteuerleitung 24 mit
entsprechenden Steuersignalen AS eines Computers 31 der
Rechnerstation 3 ansteuerbar ist, lässt sich der Drehwinkel DW
und der Neigungswinkel NW der Kamera 2 verändern. Dies
erfolgt im Beispiel der 1 mittels eines manuellen Bedienmittels 33.
Weiterhin ist der Zoomfaktor ZF über
die Ansteuerleitung AS veränderbar,
so dass gezielte Anlagenteile vergrößert in einem Bildausschnitt
dargestellt werden können.
Mit VPK ist der aktuelle Viewpoint oder Beobachtungspunkt VPK der
Kamera 2 eingezeichnet, welcher durch die aktuellen Ortskoordinaten,
durch den Dreh- und Neigewinkel DW, NW sowie durch den aktuellen Zoomfaktor
ZF definiert ist. Ein eingezeichneter Pfeil zeigt die Blickrichtung
der Kamera 2 an.
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Im
rechten Teil der 1 ist eine Rechnerstation 3 dargestellt,
welche den Computer 31 sowie eine Anzeigeeinheit 32 aufweist.
Bei der Rechnerstation 3 handelt es sich um einen handelsüblichen
PC. Bei der Anzeigeeinheit 32 handelt es sich um einen Monitor.
Auf der Anzeigeeinheit 32 ist außerdem das von der Kamera 2 erfasste
optische Abbild 8' der
Anlage 8 zu sehen.
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2 zeigt
ein Beispiel für
eine nahezu deckungsgleiche überlagerte
Darstellung eines von der Kamera 2 aufgenommenen optischen
Abbilds 8' der Anlage 8 mit
einem virtuellen graphischen Abbild 8'' eines
3D-Modells der Anlage 8 gemäß der Erfindung. Mit dem Bezugszeichen 82'' ist dabei das zum realen Betriebsmittel 82 virtuelle
Abbild in Form eines graphisch visualisierten Objekts dargestellt.
Die Überblendung
der beiden gezeigten Bildausschnitte 8' und 8'' erfolgt
durch eine Bildvergleichseinheit 6 derart, dass die beiden
Abbilder 8', 8'' möglichst nahtlos ineinander übergehen.
Dies setzt aber voraus, dass der virtuelle Viewpoint bzw. Beobachtungspunkt
VPS im 3D-Modell der Anlage 8 mit dem realen Beobachtungspunkt
VPK der Kamera übereinstimmt.
Dies ist im Beispiel der vorliegenden 2 der Fall
und durch ein „Auge" symbolisiert.
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Die
Bildvergleichseinheit 6 kann darüber hinaus Mittel aufweisen,
um gegebenenfalls eines der Abbilder 8', 8'' in
geringem Maße
zu strecken, zu stauchen oder zu drehen, um eine möglichst
pixelnahe Überlagerung
zu erreichen. Zudem kann die Bildvergleichseinheit 6 Mittel
aufweisen, um die Helligkeit, den Kontrast oder die Farbwerte der
Abbilder 8', 8'' aufeinander abzustimmen.
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3 zeigt
ein beispielhaftes Flussdiagramm der Verfahrensschritte 11-18 des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Überwachung
einer technischen Anlage 8.
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Im
ersten Verfahrensschritt 11 werden die Betriebsmittel 81, 82,
gegebenenfalls die Produkte 83, sowie deren kinematischen
Interaktion als graphische Objekte 81''-83'' in einem virtuellen 3D-Modell der
Anlage 8 an den technischen Prozess der Anlage 8 angebunden
und virtuell nachgebildet.
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In
einem darauf folgenden Verfahrensschritt 12 wird ein graphisches
Abbild der Anlage 8'' von einem virtuellen
Beobachtungspunkt VPS erstellt, wobei der virtuelle Beobachtungs punkt
VPS auf den Beobachtungspunkt VPK der Kamera 2 eingestellt
wird.
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In
einem dritten Verfahrensschritt 13 wird nun unter Berücksichtigung
von aktuellen Prozessdaten PD, die von der realen Anlage 8 stammen,
die Änderung
der gesamten Anlage 8 mit ihren Betriebsmitteln 81, 82 und
Produkten 83 in einem Simulationsschritt mit einer zeitlichen
konstanten Schrittweite berechnet.
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Im
darauf folgenden vierten Schritt 14 wird unter Berücksichtigung
einer eventuellen Änderung des
Beobachtungspunkts VPK der Kamera 2 ein neues graphisches
Abbild 8'' der Anlage 8 erzeugt.
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In
einem fünften
Schritt 15 werden das optische Abbild 8' und das virtuelle
graphische Abbild 8'' der Anlage 8 deckungsgleich überlagert
und Bildbereiche BB ausfindig gemacht, innerhalb derer sich die Bilddaten
RD, VD im optischen und im virtuellen computergenerierten Abbild 8', 8'' visuell signifikant unterscheiden.
Dazu werden gegebenenfalls die zugehörigen Positionsangaben POS
ermittelt. Im Anschluss erfolgt die zur Durchführung des nächsten Simulationsschritts
die Rückverzweigung
zum dritten Verfahrensschritt 13 in einer Schleife 18.
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Parallel
dazu werden in einem sechsten Verfahrensschritt 16 bei
Vorliegen einer signifikanten visuellen Abweichung D die ermittelten
Positionsangaben POS den betreffenden Betriebsmitteln 81, 82 bzw.
den betreffenden Produkten 83 zugeordnet.
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Im
letzten Verfahrensschritt 17 werden zu dem Betriebsmittel 81, 82 bzw.
zu dem Produkt 83 zugehörige
Meldedaten F ausgegeben, um ein Fehlverhalten des Betriebsmittel 81, 82 bzw.
des Produkts 83 anzuzeigen.
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4 zeigt
einen beispielhaften Aufbau eines Systems 1 zur Überwachung
einer technischen Anlage 8 mit einer Kamera 2 zur optischen
Erfassung der Anlage 8 und mit einer rechnergestützten Überwachungseinrichtung 4 gemäß der Erfindung.
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Im
linken Teil der 4 ist wieder die Anlage 8 mit
den beiden Fördereinrichtungen 81, 82 als
Betriebsmittel dargestellt. Die Anlage 8 wird beispielhaft von
einer Steuereinheit 85, wie z.B. von einem PLC (Programmable
Logic Controller) gesteuert, wobei diese zur Steuerung der Anlage 8 Prozessdaten
PD, wie z.B. Sensorsignale von Sensoren 87, 88,
verarbeitet und entsprechende Aktoren 86, wie z.B. Motoren
oder Stellglieder der Betriebsmittel 81, 82, ansteuert.
Die Anlage 8 wird dabei von einer Kamera 2 optisch
erfasst, wobei der Beobachtungspunkt VPK der Kamera 2 mittels
der Dreh- und Kippvorrichtung 22 und über den Zoomfaktor ZF verändert werden kann.
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Im
rechten Teil der 4 ist eine rechnergestützte Überwachungseinrichtung 4 zu
sehen, welche eine Simulationseinheit 7 zur prozesstechnischen
Anbindung und Nachbildung der Betriebsmittel 81, 82 sowie
deren kinematischen Interaktion als graphische Objekte 81'', 82'' in
einem virtuellen 3D-Modell der Anlage 8 aufweist. Für die fortlaufende
Nachbildung liest die Simulationseinheit 7 über eine
Datenverbindung 84 aktuelle Prozessdaten PD ein, die von
der Anlage 8 stammen und auch von der übergeordneten Steuereinheit 85 der
Anlage 8 eingelesen und verarbeitet werden. Die rechnergestützte Überwachungseinrichtung 4 weist
zudem Ausgabemittel für
ein graphisches Abbild 8'' der Anlage 8 von
einem virtuellen Beobachtungspunkt VPS aus in Form von zweiten Bilddaten
VD auf.
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Der
virtuelle Beobachtungspunkt VPS ist dabei gemäß der Erfindung mittels der
Simulationseinheit 7 auf den Beobachtungspunkt VPK der
Kamera 2 einstellbar. Die Ansteuerung der Dreh- und Kippvorrichtung 22 der
Kamera 2 zur Veränderung
des Beobachtungspunkts VPK erfolgt im Beispiel der 4 mittels
einer Ansteuereinheit 25. Mit VPK' sind die zum aktuellen Beobachtungspunkt
VPK gehörenden
Parameter bezeichnet, die von der Simulationseinheit 7 zum
simultanen Nachstellen des vir tuellen Beobachtungspunkts VPS eingelesen
und ausgewertet werden.
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Weiterhin
weist die rechnergestützte Überwachungseinrichtung 4 eine
Bildvergleichseinheit 6 zum Vergleich der ersten Bilddaten
RD der Kamera 2 mit den zweiten Bilddaten VD des virtuellen
graphischen Abbilds 8'' der Anlage 8 auf.
Zudem gibt die Bildvergleichseinheit 6 Bildpositionen POS
zu Bildbereichen BB aus, die eine signifikante visuelle Abweichung
D aufweisen.
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Zudem
weist die rechnergestützte Überwachungseinrichtung 4 gemäß der Erfindung
eine Auswerteeinheit 5 zur Zuordnung der Bildpositionen
POS zum entsprechenden Betriebsmittel 81, 82 und
zur Ausgabe dazu entsprechender Meldedaten F auf.
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Oberhalb
der rechnergestützten Überwachungseinrichtung 4 ist
eine Anzeigeeinheit 32 dargestellt, welche beispielhaft
wahlweise dritte Bilddaten AD oder vierte Bilddaten OD in Form von
Videosignalen empfängt
und welche die Bilddaten OD, AD auf einem Bildschirm der Anzeigeeinheit 32 visualisieren
kann. Wie bereits eingangs beschrieben werden die dritten Bilddaten
AD aus einer graphischvisuellen Überlagerung
der optischen Bilddaten RD der Kamera 2 mit den virtuellen
Bilddaten VD aus dem 3D-Modell erzeugt, so dass auf der Anzeigeeinheit 32 ein
optisch überlagertes
Bild aus dem optisch erfassten Abbild 8' und dem virtuellen Abbild 8'' der Anlage 8 zu sehen
ist. Werden die vierten Bilddaten VD dargestellt, so werden nur
die graphischen Objekte 81''-83'' der jeweiligen Betriebsmittel 81, 82 bzw.
Produkte 83 visualisiert, welche eine signifikante visuelle Abweichung
D aufweisen und welche als fehlerbehaftet eingestuft worden sind.
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Im
rechten Teil der rechnergestützten Überwachungseinrichtung 4 sind
vier Speicher 91-94 zur Ablage von CAD-Daten,
Engineering-Daten, 3D-Modelldaten sowie von Anwenderinformationen
INF eingezeichnet. Der dritte und vierte Speicher 93, 94 werden
direkt von der Simulationseinheit 7 für die prozesstech nische Nachbildung
eingelesen. Die Speicherinhalte des ersten und zweiten Speichers 91, 92 stehen
als Datenbasis zu Verfügung,
um Anpassungen am 3D-Modell vornehmen zu können. Zugleich können die
Speicherinhalte des ersten und zweiten Speichers 91, 92 auch
von der Auswerteeinheit 5 ausgelesen werden, um die betroffenen
graphischen Objekte 81''-83'' in den ermittelten Bildbereichen
BB mit einer signifikanten visuellen Abweichung D sowie die zugehörigen Betriebsmittel 81, 82 und/oder
die zugehörigen
Produkte 83 ermitteln zu können.
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5 zeigt
eine Gegenüberstellung
eines beispielhaften optischen Abbilds 8' mit einem beispielhaften virtuellen
Abbild 8'' der Anlage 8 mit
Bildbereichen BB mit einer signifikanten visuellen Abweichung D.
Im oberen Teil der 5 ist das optische Abbild 8' der Anlage
gezeigt, welches in Form von Bilddaten RD von der Kamera 2 geliefert
wird. Weiterhin ist das optische Abbild 83' eines Produkts 83, wie
z.B. ein Pakets in einer Verteilanlage, dargestellt, welches im
Vergleich zu dessen virtuellem Abbild 83'' in
Transportrichtung gesehen zurückgeblieben
ist. Eine mögliche
Ursache kann dabei sein, dass sich das Produkt 83 verkantet
hat oder dass ein Fördermotor
der Fördereinrichtung 82 ausgefallen
ist. Zum Vergleich ist hierzu das optische Abbild 83' des Produkts 83 in
das graphische Abbild 8'' der Anlage 8 in strichliierter
Darstellung eingezeichnet.
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Gemäß der Erfindung
wird innerhalb der strichliiert eingezeichneten Bildbereiche BB
eine signifikante visuelle Abweichung D festgestellt und zwar in
der Weise, dass ausgehend von der oberen Darstellung das graphischvisuelle
korrespondierende Produkt 83'' im linken Bereich
der unteren Darstellung fehlt bzw. dass ausgehend von der unteren
Darstellung das korrespondierende optisch erfasste Produkt 83' im rechten
Bereich der oberen Darstellung fehlt.
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Im
Beispiel der 5 ist gemäß einer Ausführungsform
des Systems 1 das zum Produkt 83 gehörende graphische
Objekt 83'' optisch hervorgehoben
dargestellt, so dass dieses für
einen Betrachter sofort augenfällig
wird. Zudem ist gemäß einer
weiteren Ausführungsform
eine Anwenderinformation INF eingeblendet, welches beispielhaft
den Meldetext „ERROR" zeigt. Ein Servicetechniker
oder Operator erkennt nun sofort das sich fehlerhaft verhaltende Produkt 83 und
kann entsprechende Maßnahmen zur
Behebung veranlassen.
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6 zeigt
einen Benutzer 10 mit einer beispielhaften erfindungsgemäßen Datenbrille 100,
welche an das System 1 zur Überwachung einer technischen
Anlage 8 angeschlossen ist. Der Blick des Benutzers 10 ist
auf die Anlage 8 mit den beiden Fördereinrichtungen 81, 82 als
Betriebsmittel gerichtet. Das Sichtfeld SF des Benutzers 10 ist
zur Veranschaulichung eingezeichnet. Die an der Datenbrille 100 angebrachte
Kamera 2' ist
so ausgerichtet, dass der Erfassungsbereich EB der Kamera 2' im Wesentlichen mit
dem Sichtfeld SF des Benutzers 10 übereinstimmt. Dies ist im Beispiel
der 6 der Fall. Mit VPK ist der Viewpoint bzw. der
Beobachtungspunkt der Kamera 2' eingezeichnet, welcher bildlich
nahezu mit dem Brennpunkt im Auge des Benutzers 10 übereinstimmt.
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Die
Datenbrille 100 weist weiterhin ein Trackingsystem 101 zur
Ermittlung der zum Beobachtungspunkt VPK gehörenden Parameter VPK' auf. Wie eingangs
beschrieben kann dies auf optischen, inertialen, akustischen, magnetischen
Verfahren oder ähnlichen
Verfahren basieren. Das Trackingsystem 101 kann beispielsweise
ein Trägheitssystem
mit einem Kreisel aufweisen, um die Drehrichtungen der Datenbrille 100 im
Raum zu ermitteln. Die translatorischen Koordinaten können z.B, über Triangulationsmessungen
mit Referenzpunkten im Bereich der Anlage 8 ermittelt werden.
Aus diesen Messdaten können
dann die zum Beobachtungspunkt VPK gehörenden Parameter VPK' ermittelt werden
und an die rechnergestützte Überwachungseinrichtung 4 zusammen
mit den ersten Bilddaten RD der Kamera 2' übertragen werden. Auf umgekehrtem
Wege überträgt die Überwachungseinrichtung 4 das
virtuelle graphische Abbild 8'' der
Anlage 8 in Form der zweiten und/oder vierten Bilddaten
VD, OD. Diese werden nun zur Information des Benutzers 10 in
des sen Sichtfeld SF eingeblendet. Dabei wird in der Simulationseinheit 7 der übertragene
und sich durch die Bewegung des Benutzers 10 ständig ändernde
Parametersatz VPK' ausgewertet,
und der virtuelle Beobachtungspunkt VPS für die prozesstechnische Nachbildung
simultan nachgeführt.
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Zusammenfassend
weist das System 1 zur Überwachung
einer technischen Anlage 8 eine Kamera 2 auf,
welche von einem Beobachtungspunkt VPK aus Betriebsmittel 81, 82 sowie
zum Anlagenprozess gehörende
Produkte 83 optisch erfasst und als erste Bilddaten RD
ausgibt, wobei das System 1 eine Simulationseinheit 7 zur
prozesstechnischen Anbindung und Nachbildung der Betriebsmittel 81, 82,
gegebenenfalls der Produkte 83, sowie deren kinematischen
Interaktion als graphische Objekte „81"-„83" in einem virtuellen
3D-Modell der Anlage 8 aufweist. Die Simulationseinheit 7 weist
Mittel zur Ausgabe von zweiten Bilddaten VD als graphisches Abbild 8' einer virtuellen
Ansicht auf das 3D-Modell von einem virtuellen Beobachtungspunkt
VPS aus auf. Erfindungsgemäß weist
das System 1 eine rechnergestützte Überwachungseinrichtung 4 auf,
welche die Simulationseinheit 7 mit Mitteln zum simultanen Einstellen
des virtuellen Beobachtungspunkts VPS auf den Beobachtungspunkt
VPK der Kamera 2 umfasst. Die rechnergestützte Überwachungseinrichtung 4 weist
eine Bildvergleichseinheit 6 mit Mitteln zum Vergleich
der ersten Bilddaten RD des optischen Abbilds 8' mit den zweiten
Bilddaten VD des virtuellen graphischen Abbilds 8'' der Anlage 8 und mit
Mitteln zur Ausgabe von Positionsangaben POS zu Bildbereichen BB
mit einer signifikanten visuellen Abweichung D in den entsprechenden
Abbildern 8', 8'' auf. Schließlich weist die rechnergestützte Überwachungseinrichtung 4 eine
Auswerteeinheit 5 mit Mitteln zur Zuordnung der Positionsangaben
POS zum entsprechenden Betriebsmittel 81, 82 und/oder
Produkt 83 sowie zur Ausgabe dazu entsprechender Meldedaten
F auf. In einer besonderen Ausführungsform
sind sämtliche
Komponenten des Systems 1 in einer Datenbrille 100 integriert.
Das Verfahren zur Überwachung
einer technischen Anlage weist zum erfindungsgemäßen System korrespondierende
Verfahrensschritte auf.