DE102005049713A1

DE102005049713A1 - Plattenheizkörper (Flachheizkörper) zur Raumbeheizung oder Kühlung mit Schwerkraftluftumwälzung oder zwangsläufiger Luftumwälzung durch ein- oder angebauten Ventilator oder ein Luftleitsystem

Info

Publication number: DE102005049713A1
Application number: DE102005049713A
Authority: DE
Inventors: Thomas Leibold
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-10-18
Filing date: 2005-10-18
Publication date: 2007-04-26

Abstract

Plattenheizkörper (Flachheizkörper) aller Bauarten und Größen mit oder ohne Konvektionsbleche, zur Raumbeheizung oder Kühlung, mit Schwerkraftumwälzung und zwangsläufiger Luftumwälzung durch ein- oder angebauten Ventilator oder ein Luftleitungssystem, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachheizkörper an der Unterseite für den Kühlbetrieb luftdicht verschließbar ist, die Seitenblenden (Seitenteile) luftdicht verschlossen sind. Die Oberseite für den Kühlbetrieb zum größten Teil luftdicht verschließbar ist und die restliche Öffnung als Ausblasöffnung genutzt wird. Und sich zwischen den Heizplatten und Konvektionsblechen senkrecht eingebaute Zwangsumlenkbleche befinden und eine zwangsläufige Luftumwälzung durch einen ein- oder angebauten Ventilator oder ein Luftleitungssystem erfolgt. Die Kaltwassereinspeisung über den Heizkörperrücklauf erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches.

Die Kühlung von Räumen in den Sommermonaten wird bekanntlich:

1. durch gekühlte Luft, Herstellung durch fest mit dem Bauwerk verbundene Klimaanlagen und Luftführung mit Luftkanäle, zu den zu kühlenden Räumen geführt, die teuer in der Anschaffung, Installation und Unterhalt sind.
2. durch Kühldecken, die zur Montage eine zusätzliche Erhöhung der Raumhöhe benötigen und ebenfalls sehr teuer in der Anschaffung sind.
3. durch einen Klimaboden, der im Winter zur Beheizung und im Sommer zur Temperierung (Kühlung) benutzt werden kann.
Der Nachteil des Klimabodens ist das eingeschränkte Kühlvermögen, durch die notwendige Beachtung des Kondensatpunktes (Kondenswasserbildung auf dem Fußboden). Der Verlust der Behaglichkeit aufgrund des kalten Fußraumes und die schlechte Regelbarkeit.
4. durch Klimatruhen bzw. Klimageräte erreicht, die großen Platzbedarf vor einer Wand/Decke benötigen und mit Kälteleitungen verbunden sind.
5. durch mobile Klimageräte erreicht, die durch die notwendig kompakt gebaute Ausführung (Kompressor und Verdichter im Gerät) sehr laut sind, eine zusätzliche Aufstellfläche benötigen und die Abwärme über eine Öffnung ins Freie geführt werden muss, an der evtl. warme Außenluft wieder eindringen kann.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass die Möglichkeit der Raumkühlung durch Klimaanlagen, Kühldecken, Klimaböden, Klimatruhen durch die Ausführung sehr teuer sind und ein nachträglicher Einbau nur unter großen Umbaumaßnahmen und Aufwand, wenn überhaupt, durchführbar ist.

Die Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine Möglichkeit zur Raumkühlung zu entwickeln, die in der Anschaffung, Montage und Betrieb, auch zum nachträglichen Einbau kostengünstig zu realisieren ist.

In vielen Wohn- und Geschäftshäusern, öffentlichen Gebäude und Industriebauten werden zur Beheizung der Räumlichkeiten Plattenheizkörper, allgemein bekannt als Flachheizkörper in 1-, 2- und 3-reihiger Bauform, mit wasserführenden Heizplatten mit und ohne Konvektionsblechen, mit Vor- und Rücklaufanschluss verwendet. Diese Heizkörper werden als Fertigheizkörper (mit eingebautem Ventil), Anschluss von unten oder als Kompaktheizkörper (mit 4 Heizkörperanschlüssen), Anschluss seitlich von mehreren Herstellern standardmäßig angeboten. Diese Heizkörper werden meist an der Brüstung einer Außenwand unter dem Fenster, oder an einer Innenwand fest mit dem Bauwerk verbunden, montiert.

Aufgrund des standardmäßigen Aufbaus der Flachheizkörper mit 2 bzw. 3 hintereinander liegenden, geschlossenen Heizplatten und dazwischen liegende Konvektorbleche, die vertikal an die Heizplatten befestigt sind, ergibt sich durch die seitliche angebrachten Seitenblenden ein fast geschlossenes Gehäuse.

Durch den Verschluss sämtlicher am Heizkörper befindlichen Öffnungen, Anbau eines Ventilators und Herstellen einer Ausblasöffnung an der Oberseite des Heizkörpers, wird ein geschlossenes System geschaffen, in dem die durch den Ventilator angesaugte warme Raumluft zwangsweise durch den, mit Kaltwasser gespeisten Heizkörper zur Ausblasöffnung geführt wird.

Um die Verweildauer der durch den Heizkörper geführten Luft zu verlängern und die Angleichung der angesaugten Raumluft der des Heizkörpers anzupassen, werden in den Heizkörper senkrechte Zwangsumlenkbleche eingepasst.

Der Heizkörper wird wie in der Heiztechnik, an die Versorgungsleitungen, Vor- und Rücklauf angeschlossen. Um eine bessere Durchströmung des Heizkörpers mit Kaltwasser zu erreichen, wird der Kaltwasservorlauf jedoch über den Heizkörperrücklauf eingespeist. Dies ist durch eine zusätzliche Pumpe, zentral in der Heizungsrücklaufversorgungsleitung oder ein Ventil, vorzugsweise im Technikraum zu erreichen. Dies gewährleistet, dass der Heizkörper in den Wintermonaten als Standardheizkörper zur Beheizung und in den Sommermonaten durch Verschluss der Öffnungen und Ventilatoreinsatz zur Kühlung benutzt werden kann. Die Raumtemperaturregelung erfolgt über einen Raumthermostaten der den Ventilator nach individueller Einstellung, ein- bzw. ausschaltet.

Die Vorteile der Erfindung liegen darin, dass die Heizkörper nicht nur zur Raumbeheizung im Winter, sondern auch im Sommer zur Raumkühlung Verwendung finden. Und dass auch bestehende Heizungsanlagen mit Heizkörpern durch einmaliges Einbringen der Umlenkbleche in die Plattenheizkörper, Verschließen der Heizkörperöffnungen, Anbau eines Ventilators auf Kühlung umgerüstet werden können.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die verlegten bzw. zu verlegenden Versorgungsleitungen, zu den Heizkörpern, für den Heiz- und Kühlbetrieb benutzt werden können, wodurch sich der Installationsaufwand und Installationskosten verringern.

Und kein weiterer Platzbedarf für ein Klimagerät oder ähnliches im Raum benötigt wird.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden beschrieben:
Zeichnung 1: Vorderansicht eines Ventil-Plattenheizkörper mit Anschluss von unten.
Zeichnung 2: Seitenansicht eines Ventil-Plattenheizkörper mit Anschluss von unten.
Zeichnung 3: Draufsicht eines Ventil-Plattenheizkörper mit Anschluss von unten.
Zeichnung 4: Schnitt durch den Ventil-Plattenheizkörper
Zeichnung 5: Vorderansicht eines Standard-Plattenheizkörper mit seitlichen Anschlüssen.
Zeichnung 1–5 zeigt Ansichten eines 2-reihigen Flachheizkörpers (1) der mit einer abnehmbaren oder klappbaren unteren luftdichten Abdeckung (2) versehen ist. An der Oberseite ist der Heizkörper teilweise mit einer luftdichten Abdeckung (3) verschlossen.
An der verbleibenden oberen Öffnung ist zum Auswurf der gekühlten Luft ein Ausblasgitter (4) mit verstellbaren Lamellen aufgesetzt. Eventuell vorhandene Öffnungen an der linken Seitenblende (5) werden luftdicht verschlossen.
Auf der rechten Seitenblende ist ein Querstromventilator (6) montiert, der die Raumluft ansaugt und durch den Heizkörper transportiert. Oberhalb des Querstromventilators ist das für den Heizbetrieb benötigte Thermostatventil (7) montiert, das im Kühlbetrieb vollständig geöffnet sein muss. Öffnungen an der rechten Seitenblende (8) werden Luftdicht verschlossen. Der Querstromventilator wird über ein Raumthermostat (9) das eingebaut, angebaut oder extern montiert ist nach der eingestellten Raumtemperatur ein- bzw. ausgeschaltet. Zwischen den Heizplatten werden senkrechte Zwangsumlenkbleche (10) montiert, dadurch wird der Luftweg der zwangsgeführten Luft (11) verlängert und eine höhere Kühlleistung erreicht.

1: Plattenheizkörper
2: Untere luftdichte Abdeckung
3: Obere luftdichte Abdeckung
4: Ausblasgitter
5: Linke Seitenblende
6: Querstromventilator
7: Thermostatventil
8: Rechte Seitenblende
9: Raumthermostat
10: Zwangsumlenkbleche
11: Zwangsgeführte Luft

Claims

Plattenheizkörper (Flachheizkörper) aller Bauarten und Größen mit oder ohne Konvektionsbleche, zur Raumbeheizung oder Kühlung, mit Schwerkraftumwälzung und zwangsläufiger Luftumwälzung durch ein- oder angebauten Ventilator oder ein Luftleitungssystem, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachheizkörper an der Unterseite für den Kühlbetrieb luftdicht verschließbar ist, die Seitenblenden (Seitenteile) luftdicht verschlossen sind. Die Oberseite für den Kühlbetrieb zum größten Teil luftdicht verschließbar ist und die restliche Öffnung als Ausblasöffnung genutzt wird. Und sich zwischen den Heizplatten und Konvektionsblechen senkrecht eingebaute Zwangsumlenkbleche befinden und eine zwangsläufige Luftumwälzung durch einen ein- oder angebauten Ventilator oder ein Luftleitungssystem erfolgt. Die Kaltwassereinspeisung über den Heizkörperrücklauf erfolgt.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile, die obere und untere Abdeckung, die Ausblasöffnung, die Zwangsumlenkbleche und der Ventilator als Einzelteile zur Nachrüstung ein- und angebaut werden kann.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–2 dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl und Länge der Zwangsumlenkbleche variabel ist und die Zwangsumlenkungen auch aus anderem Material (Kunststoff oder Anderes) bestehen kann.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–3 dadurch gekennzeichnet, dass zum Regeln der Raumtemperatur ein Raumthermostat am Ventilator ein- oder angebaut ist, oder extern im Raum montiert den Ventilator ein- bzw. ausschaltet.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–4 dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Leistung, raumtemperaturabhängig durch einen drehzahlgeregelten Ventilator erfolgt.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–5 dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhöhung der Kühlleistung zusätzliche, senkrechte Wärme-Kälteleitlamellen eingefügt werden können.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–6 dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblassöffnung (Ausströmöffnung) und Ausströmrichtung durch Lamellen oder ähnliches einstellbar ist.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–7 dadurch gekennzeichnet, dass die Umstellung des Heizkörpers von Heiz- auf Kühlbetrieb und umgekehrt durch das Verstellen von Schlitzschiebern, Schieberoste oder Jalousien am Heizkörper erfolgt.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–8 dadurch gekennzeichnet, dass in der unteren Abdeckung ein Kondensatablauf eingebaut ist.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–9 dadurch gekennzeichnet, dass in der unteren Abdeckung ein Kondensatsammelbehälter untergebracht ist.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–10 dadurch gekennzeichnet, dass zur Reduzierung der Luftwiderstände und besseren Luftverteilung im Heizkörper die obere und/oder untere luftdichte Abdeckung als Aufbau in jeglicher Form erhöht (vergrößert) werden kann.
Plattenheizkörper nach Anspruch 1–11 dadurch gekennzeichnet, dass zum Schutz vor Korrosion des Heizkörpers durch Kondensatbildung, die Beschichtung des Heizkörpers, oder der Heizkörper selbst, aus korrosionsbeständigen Material hergestellt ist. Es folgt ein Blatt Zeichnung