Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Polyisobuten, insbesondere von hochmolekularem
Polyisobuten zur Verfügung
zu stellen, das die hier geschilderten Nachteile des Standes der
Technik überwindet.
Insbesondere soll das Verfahren eine gute Kontrolle der Reaktion
ermöglichen
und apparativ weniger aufwändig
sein.
Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass diese Aufgaben gelöst werden, wenn man das Isobuten
in Form von Tröpfchen
in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels
mit einer halogenhaltigen Lewis-Säure in Kontakt bringt.
Die
vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung
von Polyisobuten durch Polymerisation von Isobuten unter Verwendung
eines inerten Verdünnungsmittels
und einer halogenhaltigen Lewis-Säure als Katalysator, wobei
man das Isobuten in Form von Tröpfchen
in einer Polymerisationsvorrichtung mit der Lewis-Säure in Kontakt
bringt.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird in einer geeigneten Polymerisationsvorrichtung durchgeführt, die
mit Einrichtungen zur Zufuhr der Reaktanten und Abfuhr des Produktes,
Mitteln zur Erzeugung von Tröpfchen
und Mitteln zur Kühlung
ausgestattet ist. Vorzugsweise handelt es sich um Polymerisationsvorrichtung, in
welcher der Reaktionsraum eine senkrechte Anordnung aufweist, d.h.
die Höhe
des Reaktionsraums ist größer als
ihr Durchmesser in der Waagerechten.
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
wird im allgemeinen eine flüssige
Mischung aus Isobuten und dem inerten Verdünnungsmittel oder flüssiges Isobuten
als solches in den oberen Bereich der Polymerisationsvorrichtung
eingespeist und in Tröpfchen
zerteilt. Das Zerteilen der flüssigen
Mischung in Tröpfchen
erfolgt mit Hilfe üblicher,
dem Fachmann bekannter Vorrichtungen, die in der Regel im oberen
Bereich der Polymerisationsvorrichtung angeordnet sind. Beispielsweise
kann es sich um eine oder mehrere Sprühdüsen oder Zerstäuberscheiben
handeln. Bei Verwendung mehrerer Sprühdüsen oder Zerstäuberscheiben
können
diese gleichmäßig über den
Querschnitt oder ringförmig
in der Polymerisationsvorrichtung angeordnet sein. Vorzugsweise werden
sie dann über
eine gemeinsame Ringleitung mit der zu versprühenden Flüssigkeit versorgt. Die Anzahl der
Sprühdüsen hängt vom
Durchmesser der Sprühvorrichtung
ab. Typischerweise liegt sie im Bereich von 5 bis 50, insbesondere
10 bis 30. Vorzugsweise überlappen
die Sprühkegel
der Sprühdüsen, so
dass das gesamte Volumen des Reaktionsraums homogen mit Sprühtröpfchen beaufschlagt
werden kann. Der Öffnungswinkel
des Sprühkegels
liegt im Allgemeinen im Bereich von 60 bis 120 Grad, insbesondere
90 bis 120 Grad.
Die
Zerteilung des Isobutens, bzw. des Gemischs aus Isobuten und inertem
Verdünnungsmittel,
resultiert in der Bildung von Tröpfchen
mit sehr einheitlicher, kontrollierbarer Größe. Typischerweise haben die Tröpfchen einen
mittleren Durchmesser, der im Bereich von 1 µm bis 1000 µm, insbesondere
5 bis 500 µm
und vorzugsweise 10 bis 300 µm
liegt. Der Durchmesser der Tröpfchen
kann mittels des Durchmessers der Düsenöffnung oder mittels des Durchmessers
der Löcher
in den Zerstäuberscheiben
variiert werden. Ferner ist die Größe der Tröpfchen durch den Druck einstellbar,
mit dem das Isobuten zugeführt
wird. Zu Zwecken der Zerteilung des Isobuten-haltigen Stoffstroms
können
Einstoffdüsen,
Zweistoffdüsen
oder Mischdüsen
(wenn das Isobuten zusammen mit dem Katalysator und/oder Cokatalysator
eingespeist wird) oder Anordnungen mehrerer zu Zwecken der Vermischung
ineinandersprühender
Düsen verwendet
werden. Unter Zweistoffdüsen
versteht der Fachmann Düsen,
denen zu Zwecken der Zerstäubung
ein Zerstäubergas
zugeführt
wird. Die Mischdüsen
können
außenmischend
oder innenmischend sein. Die Zerteilung kann auch nach der Methode des
laminaren Strahlzerfalls erfolgen, wie in Rev. Sci. Instr. Band
38 (1966), S. 502–506
beschrieben.
Die
Abmessungen der Polymerisationsvorrichtung sind so bemessen, dass
die Verweilzeit des Tropfens im Reaktor (Fallzeit) etwa 5 bis 30
sec. beträgt.
Die Höhe
der Polymerisationsvorrichtung liegt demnach im Allgemeinen im Bereich
von etwa 1 bis etwa 20 m, vorzugsweise etwa 2 bis etwa 10 m. Die
Vorrichtung kann aus mehreren Abschnitten bestehen, die unterschiedlich
ausgebildet sein können.
Zweckmäßigerweise besteht
sie aus zwei Abschnitten, wobei der obere zylindrisch und der untere
konisch ausgestaltet sind.
Geeignete
Vorrichtungen sind dem Fachmann dem Prinzip nach bekannt, z.B. aus
US 6,399,730 . Beispielsweise
kann es sich um Vorrichtungen handeln, die auch für die Sprühtrocknung
oder Sprühkühlung geeignet
sind, wie sie beispielsweise in K. Masters, Spraydrying Handbook,
5th Edition, Longman, 1991, Seiten 23–66 beschrieben sind. Vorzugsweise
verwendet man einen senkrecht angeordneten Sprühreaktor, insbesondere einen
Sprühturm.
Zum
Versprühen
kann ein Druck eingestellt werden, der zweckmäßigerweise im Bereich von 1
bis 100 bar liegt.
Zweckmäßigerweise
wird das in die Polymerisationsvorrichtung eingespeiste Isobutenhaltige Stoffstrom
auf eine Temperatur vorgekühlt,
die im Bereich der Reaktionstemperatur oder darunter liegt.
Das
inerte Verdünnungsmittel
sollte vorzugsweise so beschaffen sein, dass es auf Grund der Reaktionswärme verdampft
und auf diese Weise die Reaktionswärme abführt. Die Wahl des Verdünnungsmittels richtet
sich demnach nach der Polymerisationstemperatur.
Bevorzugt
sind daher Verdünnungsmittel,
die bei dem im Reaktionsgefäß herrschenden
Druck (Reaktionsdruck) einen Siedpunkt im Bereich der Reaktionstemperatur
aufweisen. Geeignete Verdünnungsmittel sind
beispielsweise gesättigte
Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 6 C-Atomen, wie Propan, Butan, Pentan,
Cyclopentan und Hexan, ungesättigte
Kohlenwasserstoffe, wie Ethen, Propen, 1-Buten und 2-Buten, sowie
halogenierte Kohlenwasserstoffe mit 1 oder 2 C-Atomen wie Methylchlorid,
Dichlormethan oder Trichlormethan, Difluormethan, Chlordifluormethan,
Difluorethan oder Mischungen davon. Ethen und dessen Mischungen
mit Propan, Propen, Butan, Isobutan, 1-Buten und/oder 2-Buten sind besonders
bevorzugt, insbesondere Mischungen mit Siedepunkten unterhalb –70°C, vorzugsweise
unterhalb –90°C und speziell
unterhalb –100°C (jeweils auf
Normaldruck bezogen). Ethen und die vorgenannten Mischungen des
Ethens sind insbesondere für
die Herstellung von hochmolekularem Polyisobuten bevorzugt.
Vorzugsweise
werden Isobuten und die Verdünnungsmittel
vor ihrem Einsatz von Verunreinigungen wie Wasser, Carbonsäuren oder
Mineralsäuren
befreit, beispielsweise durch Adsorption an feste Adsorbentien,
wie Aktivkohle, Molekularsiebe oder Ionenaustauscher. Der Gehalt
an derartigen Verunreinigungen in dem der Reaktion zugeführten Isobuten-Strom
liegt typischerweise jeweils unterhalb 100 ppm, insbesondere jeweils
unter 10 ppm (Gewichtsanteile).
Das
Verdünnungsmittel
wird zweckmäßigerweise
zumindest teilweise als flüssige
Mischung mit Isobuten in die Polymerisationsvorrichtung eingebracht.
Alternativ ist es möglich,
die Polymerisationsvorrichtung mit dem Verdünnungsmittel zu sättigen und
die Isobutentröpfchen
mit einer Temperatur, die unterhalb der Sättigungstemperatur liegt, in
den mit dem Verdünnungsmittel
gesättigten
Gasraum einzubringen. Auf diese Weise kondensiert das Verdünnungsmittel
an den Isobutentröpfchen.
Das
Gewichtsverhältnis
von Verdünnungsmittel
zu Isobuten liegt im Allgemeinen im Bereich von 5:1 bis 1:2, insbesondere
im Bereich von 3:1 bis 1:1 wobei ein Verhältnis von 2,5:1 bis 1,5:1,
insbesondere 2,2:1 bis 1,8:1 wie etwa 2:1 besonders bevorzugt ist.
Als
Katalysator sind halogenhaltige Lewis-Säuren, wie Bortrifluorid, Aluminiumtrichlorid,
Zinkchlorid, Zirkonchlorid, Titantetrachlorid etc. geeignet. Bortrifluorid
ist bevorzugt, insbesondere gasförmiges
Bortrifluorid.
Der
Katalysator kann zusammen mit einem geeigneten Co-Katalysator zur
Anwendung kommen, insbesondere bei der Herstellung von mittelmolekularem
oder niedermolekularem Polyisobuten oder bei Einsatz von BF3 als Katalysator. Bei den Co-Katalysatoren
kann es sich zum einen um Verbindungen mit einem abstrahierbaren
Wasserstoffatom handeln. Sie werden als „Starter" bezeichnet, weil ihr aktives Wasserstoffatom am
Anfang der wachsenden Polyisobutenkette eingebaut wird. Geeignete "Starter" sind beispielsweise Wasser,
primäre
C1-C10-Alkanole,
sekundäre
C3-C10-Alkanole,
Phenolverbindungen, wie Phenol und Kresole. Daneben eignen sich
tert.-Alkylether wie t-Butylmethylether, oder Halogenkohlenwasserstoffe,
wie Dichlormethan oder Trichlormethan als Starter. Geeignet sind
auch Mischungen der vorgenannten "Starter" mit von tert-Alkylethern verschiedenen
aliphatischen Ethern, insbesondere Dialkylether mit primären C2-C8-Alkylresten und/oder
sekundären
C3-C8-Alkylresten.
Als Co-Katalysatoren sind primäre
C1-C5-Alkanole,
sekundäre C3-C5-Alkanole wie
Methanol, Ethanol, 2-Propanol, 1-Propanol, 2-Butanol, sec-Pentanol und deren
Mischungen mit höheren
Alkoholen wie sec-Hexanol, sec-Heptanol und/oder sec-Octanol oder
Ethern wie tert.-Butylmethylether geeignet. Methanol und 2-Propanol und deren
Mischungen mit tert-Alkylethern wie tert.-Buthylmethylether sind
bevorzugte Cokatalysatoren. Sofern der Katalysator einen Cokatalysator
umfasst liegt das Molverhältnis
von Lewissäure
zu Co-Katalysator im Allgemeinen im Bereich von 1:1 bis 1:10, insbesondere
1:1,1 bis 1:5 und besonders bevorzugt 1:1,2 bis 1:2,5.
Der
Katalysator kann zusammen mit dem Isobuten in die Polymerisationsvorrichtung
eingespeist werden. Zweckmäßigerweise
erfolgt dies über
eine Mischdüse.
Vorzgusweise wird man den Katalysator in Form einer Mischung mit
wenigstens einem Teil des Verdünnungsmittels
mit dem Isobuten oder einer Mischung von Isobuten mit dem restlichen
Verdünnungsmittel
vermischen und anschließend
das so erhaltene Gemisch in Tröpfchen überführen. Vorzugsweise
kühlt man
diese Gemisch auf Temperaturen unterhalb Reaktionstemperatur, um
eine vorzeitige Polymerisation zu verhindern.
Alternativ
wird der Katalysator separat von dem isobutenhaltigen Stoffstrom
in den oberen Bereich der Polymerisationsvorrichtung eingebracht,
z.B. in Form von Tröpfchen,
die gegebenenfalls inertes Verdünnungsmittel
enthalten.
Die
Menge an Lewissäure
liegt in der Regel im Bereich von 0,005 bis 1 Gew.-%, bezogen auf
das eingesetzte Isobuten, insbesondere im Bereich von 0,005 bis
0,5 Gew.-%. Bei der Herstellung von hochmolekularem Polyisobuten
beträgt
die Menge vorzugsweise 0,005 bis 0,05 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes
Isobuten. Im Falle von Bortrifluorid können hier jedoch auch größere Mengen
eingesetzt werden, z.B. im Bereich von 0,01 bis 1 Gew.-%, insbesondere
0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Isobuten. Bei der
Herstellung von mittelmolekularem Polyisobuten beträgt die Menge
vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,05 Gew.-%,
bezogen auf eingesetztes Isobuten. Bei der Herstellung von niedermolekularem Polyisobuten
beträgt
die Menge vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes
Isobuten.
Bei
der Herstellung von hochmolekularem Polyisobuten unter Verwendung
von BF3 als Katalysator kann der Katalysator
auch in größeren Mengen
eingesetzt werden als die hier als bevorzugt angegebenen Mengen,
z.B. im Bereich von 0,01 bis 1 Gew.-%, insbesondere im Bereich von
0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Isobuten. Die Menge
an Cokatalysator beträgt
dann typischerweise 0,0001 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere 0,001 bis
0,01 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Isobuten, bzw. das Gewichtsverhältnis von Cokatalysator
liegt vorzugsweise im Bereich von 200:1 bis 10:1.
Sobald
der Katalysator mit Isobuten in Kontakt kommt, kommt es zu einer
spontanen Polymerisation des Isobutens in den Tröpfchen. Die Polymerisationswärme wird
durch Verdampfen des Verdünnungsmittels aus
den Tröpfchen
abgeführt.
Diese fallen dann nach unten, wobei die Verweilzeit der Tröpfchen im
Reaktor (Falldauer) etwa 5–30
sec. beträgt.
Die
Polymerisationstemperatur ist abhängig von dem gewünschten
Produkt und dem in der Polymerisationsvorrichtung herrschenden Druck. Üblicherweise
wird das Verfahren bei Normaldruck oder leicht vermindertem Druck
(bis etwa 900 mbar absolut) durchgeführt.
Für die Herstellung
von hochmolekularem Polyisobuten liegt die Polymerisationstemperatur
im Bereich von –70°C bis –110°C, insbesondere
liegt sie im Bereich von –90°C bis –105°C z.B. bei
bei etwa –104°C. Für die Herstellung
von mittelmolekularem Polyisobuten liegt die Polymerisationstemperatur
in der Regel im Bereich von –10°C bis –60°C. Für die Herstellung
von niedermolekularem Polyisobuten liegt die Polymerisationstemperatur
im Bereich von +40°C
bis –50°C.
Eine
Kühlung
der Reaktorwände
ist in der Regel erforderlich. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die
Reaktorwände
auf Polymerisationstemperatur oder darunter zu kühlen. Dadurch kommt es zu einer
Kondensation des Verdünnungsmittel
an der Reaktorwand, was den Vorteil hat, dass eventuell anhaftende
Isobuten- oder Polyisobutentröpfchen
abgespült
werden.
Vorzugsweise
wird die Polymerisation unter solchen Druck- und Temperaturbedingungen
durchgeführt,
dass die Atmosphäre
in der Polymerisationsvorrichtung mit dem inerten Verdünnungsmittel
gesättigt
ist. Das Verdünnungsmittel
sammelt sich daher in flüssiger
Form im unteren Bereich der Polymerisationsvorrichtung und bildet
ein flüssiges
Reservoir. Die bei der Polymerisation erhaltenen Polyisobutentröpfchen liegen
im Falle von hochmolekularem Polyisobuten bei den herrschenden Temperaturen
in fester Form, ansonsten in gelöster
Form vor und sammeln sich in dem flüssigen Reservoir. Dies erleichtert
des Austrag des Polyisobutens aus der Polymerisationsvorrichtung.
Ein Verkleben der Vorrichtung und insbesondere der Austragseinrichtung durch
das bei höherer
Temperatur sehr klebrige Polyisobuten wird auf diese Weise vermieden.
Sowohl
das Verdünnungsmittel
als auch der Katalysator können
im unteren Bereich der Polymerisationsvorrichtung entnommen und über einen
Abscheider oder Kondensator geführt
und recycliert werden.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt. Bei einem kontinuierlichen
Verfahren wird kontinuierlich ein Teil der im Polymerisationsreaktor
entstandenen Reaktionsmischung ausgetragen. Eine dem Austrag entsprechende
Menge an Einsatzmaterialien wird dem Polymerisationsreaktor kontinuierlich
zugeführt.
Anders als in den Verfahren des Standes der Technik sind die Verweilzeiten
im Reaktor vergleichsweise kurz und die Rückvermischung reaktiver Bestandteile
ist gering, so dass man durch das erfindungsgemäße Verfahren zu besonders einheitlichen
Produkten gelangt. Die hohe Molare Einheitlichkeit der Produkte
wird außerdem
auch durch die im erfindungsgemäßen Verfahren
erreichte, sehr gleichmäßige Abführung der
Reaktionswärme
bewirkt.
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochmolekularem
Polyisobuten, das eine zahlenmittlere Molmasse Mn von ≥ 50 000 g/mol
und insbesondere eine Molmasse Mn im Bereich
von 50 000 bis 5 000 000 g/mol, insbesondere 100 000 bis 5 000 000
g/mol aufweist. Der Dispersitätsindex
Mw/Mn (Quotient
aus Gewichtsmittel Mw und Zahlenmittel Mn des Molekulargewichts) des Produktes liegt
im Allgemeinen im Bereich von 3 bis 10, insbesondere im Bereich
von 4 bis 8.
Für die Herstellung
des hochmolekularen Polyisobutens wird Isobuten vorzugsweise mit
Bortrifluorid als Katalysator polymerisiert. Als Verdünnungsmittel
kommt vorzugsweise Ethen, oder eine Mischung von Ethen mit Propan,
Propen, Butan, Isobutan, 1-Buten und/oder 2-Buten, insbesondere
Mischungen mit Siedepunkten unterhalb –70°C, vorzugsweise unterhalb –90°C und speziell
unterhalb –100°C zur Anwendung.
Eine
weitere Ausführungsform
betrifft die Herstellung von mittelmolekularem Polyisobuten, wobei
als Katalysator Bortrifluorid und vorzugsweise einer oder mehrere
der vorgenannten Co-Katalysatoren verwendet wird. Bezüglich der
bevorzugten Cokatalysatoren und der Molverhältnisse gilt das zuvor gesagte.
Die Polymerisationstemperatur liegt typischerweise im Bereich von –10°C bis –60°C insbesondere –10°C bis –35°C. Als inertes
Verdünnungsmittel
verwendet man einen vorzugsweise einen Kohlenwasserstoff, wie Butan,
Isobutan, Pentan oder Hexan oder ein Gemisch davon. Es ist nicht
erforderlich, sie so einzustellen, dass ein flüssiges Reservoir im unteren
Bereich der Polymerisationsvorrichtung gebildet wird, weil mittelmolekulares
Polyisobuten bei den Reaktionstemperaturen und insbesondere im unteren
Bereich der Polymerisationsvorrichtung im Verdünnungsmittel ausreichend löslich ist,
um problemlos ausgetragen werden zu können.
Eine
weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Herstellung von niedrigmolekularem Polyisobuten. Es
können
die gleichen inerten Verdünnungsmittel
zur Anwendung kommen wie bei der Herstellung von mittelmolekularem
Polyisobuten. Die Druck- und Temperaturbedingungen in der Polymerisationsvorrichtung
sind bei der Herstellung von niedrigmolekularem Polyisobuten in
weitem Bereich wählbar
und entsprechen denen der konventionellen Herstellung von niedrigmolekularem
Polyisobuten. Es ist nicht erforderlich, sie so einzustellen, dass
ein flüssiges
Reservoir im unteren Bereich der Polymerisationsvorrichtung gebildet
wird, weil niedermolekulares Polyisobuten bei den Reaktionstemperaturen
und insbesondere im unteren Bereich der Polymerisationsvorrichtung
ausreichend viskos ist, um problemlos ausgetragen werden zu können.
Um
eine weitere Reaktion zu verhindern, wird der Reaktoraustrag typischerweise
einer Deaktivierung unterworfen, bei welcher der Katalysator durch
Zusatz geeigneter Lewis-Basen
deaktiviert oder abgetrennt wird. Die Deaktivierung kann beispielsweise
durch Zugabe eines mehrfachen molaren Überschusses an Lewis-Basen
wie Wasser, Alkoholen, Acetonitril, Ammoniak oder wässrigen
Lösungen
von Mineralbasen in den unteren Bereich der Polymerisationsvorrichtung
oder durch Vermischen des Austrags mit einem der vorgenannten Medien
in einer nachgeschalteten Vorrichtung bewirkt werden. Man verwendet
vorzugsweise wässrige
Abbruchmittel, die gelöste
Substanzen, wie Mineralbasen, beispielsweise Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallhydroxide oder -carbonate, Ammoniak oder Säuren wie
Salzsäure
etc., enthalten können.
Insbesondere verwendet man Wasser. Zur Vermeidung von Eiskristallen
wird das Wasser vorerwärmt,
typischerweise auf eine Temperatur im Bereich von 35 bis 150°C. Alternativ
empfiehlt sich bei tieferen Temperaturen ein Abbruch durch Zusatz
von Acetonitril. Der deaktivierte Austrag kann zweckmäßigerweise
zur Vorkühlung
des Zulaufs verwendet werden, z. B. in einem Gegenstromwärmetauscher.
Nach Zugabe des Abbruchmittels wird das Polymerisationsgemisch zur
Abtrennung der dispergierten Wassertropfen in ein Phasentrenngefäß geleitet,
das mit geringer Strömungsgeschwindigkeit
durchflossen wird. Am Austritt des Phasentrenngefäßes liegen
die beiden Phasen übereinandergeschichtet
vor und können
auf einfache Weise abgetrennt werden.
Weiter
ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
den Einsatz einer einfachen Apparatur ohne bewegliche Teile. Aufwändige Wartungsarbeiten
auf Grund verklebter beweglicher Teile sind daher nicht erforderlich.
Da
das hoch- und mittelmolekulare Polyisobuten in Form einer Suspension
in dem inerten Verdünnungsmittel
am Boden der Polymerisationsvorrichtung vorliegt, lässt es sich
auf einfache Weise mit üblichen Vorrichtungen
austragen, ohne dass Schwierigkeiten durch Verkleben auftreten.
Schließlich hat
das erfindungsgemäße Verfahren
noch den Vorteil, dass der Verbrauch an inertem Verdünnungsmittel
im Vergleich zum Stand der Technik reduziert ist.