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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Planungssystem zum Entwurf eines
Layouts für
ein Fabrikgebäude, in
dem wenigstens eine Produktionslinie vorzusehen ist, sowie ein dem
Planungssystem zugrunde liegendes Verfahren.
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Die
Gestaltung und Auslegung von Gebäuden,
insbesondere von Fabrikgebäuden
erfolgt unter Berücksichtigung
spezieller Rahmenbedingungen, die sich nach dem Bestimmungszweck
des jeweiligen Gebäudes
richten. So gilt es bereits beim architektonischen Erstentwurf und
somit bei der Gebäudeplanung
möglichst voll umfänglich die
Zweckbestimmung des Gebäudes
berücksichtigende
Aspekte zu beachten, wie beispielsweise das Vorsehen bestimmter
Produktlinien für
komplexe Produkte innerhalb des Gebäudes, z.B. insbesondere zur
Herstellung variantenreicher Produkte für die Luftfahrtindustrie, der
Automobilindustrie oder auch der technischen Konsumgüter-Industrie.
Für den
Planer gilt es, eine Vielzahl von Einzelgesichtspunkten zu berücksichtigen,
die neben den innerhalb des Gebäudes
vorzusehenden Produkt- und Prozesslinien auch ergonomische und logistische
Anforderungen zum Gegenstand haben. Es liegt auf der Hand, dass
der mit der Planung und dem Entwurf derartiger Fabrik- bzw. Fabrikationshallen
verbundene Arbeitsaufwand unter Nutzung verfügbarer Planungs- und Konstruktionsmittel
beträchtlich
ist. Zwar stehen für
derartige Entwurfsarbeiten Software-unterstützte Grafik- und Layoutprogramme
zur Verfügung,
die bedarfsgerecht den Konstruktionsaufwand zu reduzieren vermögen und
darüber
hinaus zur weiteren Planung und Diskussion die Möglichkeit der zwei- oder dreidimensionalen
visuellen Darstellung eines jeweiligen Konstruktionsentwurfes bieten
anhand eines Ausdruckes oder einer Bildschirmdarstellung, doch bedarf
es diese Ergebnisse zumeist von einer Mehrzahl von Personen, welche
verschiedene funktionelle Bereiche eines Unternehmens vertreten
(u.a. Werksplanung, Produktionsplanung, Fertigungsprozessplanung,
Logistik) zu diskutieren und zu bewerten, ein Vorgang der zeitraubend
und damit auch kostenintensiv ist. Hier will die Erfindung Abhilfe
schaffen und dem Planer und Konstrukteur von komplexen Gebäuden, vorzugsweise
Fabrikgebäuden
ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem die Planung und der Entwurf
derartiger Gebäude
und dem darin zu realisierenden Fabriklayout schneller und damit
kostengünstiger
durchgeführt
werden können,
ohne dabei zeitraubende personelle Bewertungsgespräche an designerischen
Zwischenschritten durchführen
zu müssen.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Planungssystem zum Entwurf
eines Fabriklayouts sowie ein Verfahren zum Entwerfen eines Fabriklayouts
derart anzugeben, dass der planerische Prozess sowie die Bewertung
durchgeführter Planungsergebnisse
bzw. Planungszwischenschritte schneller und damit kostengünstiger
durchgeführt
werden können.
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Die
Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben.
Gegenstand des Anspruches 7 ist ein Verfahren zum Entwurf eines
Fabriklayouts für
ein Fabrikgebäude,
in dem wenigstens eine Produktionslinie vorgesehen wird.
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So
zeichnet sich das lösungsgemäße Planungssystem
zum Entwurf eines Fabriklayouts für ein Fabrikgebäude, in
dem wenigstens eine Produktionslinie vorgesehen ist, dadurch aus,
dass mit einer interaktiv bedingbaren Rechnereinheit, die über wenigstens
ein Ein-/Ausgabemittel verfügt,
Planungsparameter für
einen durch das Fabrikgebäude
vorgebbaren Planungsraum, für
einen an einem Produkt durchzuführenden
Prozess sowie für
ein Produkt selbst eingebbar sind, wobei die Rechnereinheit die
vorgegebenen Planungsparameter unter Zugrundelegung einer Zielfunktion
der Form
durch Ermittlung einer dimensionslosen
Bewertungsgröße bewertet.
Die Zielfunktion Z
opt. enthält im Wesentlichen
durch Gewichtungsfaktoren r, f und p gewichtete Summenglieder, in
denen jeweils Summierungen über eine
Schar bestimmter Planungsparameter vorgenommen wird.
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So
stellt R eine Schar von Planungsparametern dar, die die geometrischen
Abmaße
des Fabrikgebäudes
sowie räumliche
Unterteilungen innerhalb des Fabrikgebäudes umfassen. Die Schar F
an Planungsparametern umfaßt
den Produktionsprozess beschreibende Größen, wie beispielsweise Stückzahldurchsatz
durch die entsprechenden Produktionslinien sowie Einsatz- und Prüfzeiten
als auch Taktzeiten und Nutzungsgrade an den entsprechenden Arbeitsplätzen. Letztlich
betrifft P die Schar jener Planungsparameter, die das Produkt selbst
beschreiben, beispielsweise durch geometrische Abmaße der herzustellenden
oder zu bearbeitenden Produkte mit und ohne Verpackung sowie mit
und ohne Produktträger.
Auch sind ergonomische Arbeitsplatzdaten von diesbezüglichen
Planungsparametern umfasst. Sämtliche
Planungsparameter werden von einem Planer über das vorgesehene Eingabemittel,
das im einfachsten Falle eine herkömmliche Tastatur ist, der Rechnereinheit
zugeführt,
die auf Grundlage der vorstehend beschriebenen Zielfunktion eine
unmittelbare Bewertung des durch die vorgegebenen Planungsparameter
bestimmten Planungsergebnisses vornimmt. Als Bewertungsgröße wird
eine dimensionslose Zahl generiert, die unter Zugrundelegung einer
relativen oder absoluten Bewertungsskala an einem entsprechend vorgesehenen
Ausgabemittel, vorzugsweise auf einem Sichtgerät, dargestellt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante
werden die Planungsparameter anhand eines mittels eines CAD-Systems
generierten virtuellen Modells ermittelt. So lassen sich konzeptionelle Änderungen
am Fabriklayout neben numerischen Eingaben über eine Tastatur auch mittels
Mauseingabe oder mittels Touchscreen vornehmen, indem bspw. Wandflächenteile,
Produktionsmittel o.ä.
eines modellbasierten, an einem Monitor visuell darstellbaren Fabrikmodell
verschoben und/oder veränderlich
skaliert werden. Derartige Layoutmanipulationen führen zu
veränderten
Planungsparametern, die als Eingangsgrößen der Zielfunktion zu Bewertungs-Zwecken zugeführt werden.
Somit stellt das lösungsgemäße Planungssystem
eine hilfreiche Ergänzung zu
bereits bestehenden CAD-Arbeitsplätzen dar, an denen ein Architekt
oder Fabrikplaner über
eine graphische Schnittstelle 2D- oder 3D-Modelle eines Fabriklayouts
Software-unterstützt
erstellen kann.
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Die
planerische Vorgehensweise für
den Entwurf eines Fabriklayouts erfolgt iterativ, d.h. in aufeinander
aufbauenden Iterationsschritten, wobei in jedem Iterationsschritt,
bei dem ein Planer oder Architekt einen Entwurf für ein Fabriklayout
erstellt und somit einen Satz bestimmter Planungsparameter festlegt,
eine dimensionslose Bewertungsgröße durch
Berechnung der Zielfunktion ermittelt wird, die dem jeweiligen Anwender
als eindeutiges Bewertungskriterium bei der Beurteilung der Güte der aktuell
entworfenen Layout-Alternative dient. Die Variation des Zielfunktionswertes,
d.h. der dimensionslosen Bewertungsgröße zu jeder planerischen Änderung
am Layout, beispielsweise der Produktionslinien, erlaubt demzufolge
in jedem Iterationsschritt eine quantitative Überprüfung dahingehend, ob ein konkret
vorliegender Planungsschritt positiv oder negativ in Bezug auf ein
vorgegebenes Optimierungsziel beim Gesamtlayoutentwurf zu bewerten
ist. Neben der anhand eines Ausgabemittels darstellbaren dimensionslosen
Bewertungsgröße zur Unterrichtung
des Planers, ob eine durchgeführte
Modifikation zu einer Optimierung des Fabriklayouts geführt hat
oder nicht, ermöglicht
ein graphisches Ausgabemittel, vorzugsweise in Form eines Monitors
oder einer Druckereinheit, die visuelle Darstellbarkeit des durch
die Zielfunktion bewerteten Fabriklayouts in Form eines zwei- oder
dreidimensionalen Modells. Die Darstellung dieses Modells des Fabriklayouts
dient dem Anwender des Planungssystems über die Beurteilung des Verlaufs
des Zielfunktionswertes hinaus als Bewertungskriterium für die Güte der vorangegangenen
iterativen Planungsschritte.
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Durch
die interaktive Arbeitsweise des lösungsgemäßen Planungssystems vermag
der Planer im Laufe einzelner iterativer Planungsschritte unmittelbar
die Auswertungen seiner Optimierungsschritte durch die Rückkopplung
von Zwischenergebnissen aus der Berechnung der Zielfunktion und
die Darstellung der dimensionslosen Bewertungsgrößen sowie des Layouts an einem
Monitor zu erkennen.
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Durch
bestimmte Vorgabe der die einzelnen Summanden gewichtenden Gewichtungsfaktoren
r, f und p können
Bewertungsschwerpunkte während
der Planung vorgenommen werden. So kann durch entsprechende Mehrgewichtung,
jener, den Planungsraum definierenden Planungsparameter R in Bezug
auf die äußere Gestalt
der Fabrikhalle sowie ihre globale Dimensionierung und Anordnung
einzelner Produktlinien zumindest bei anfänglichen Iterationsschritten
im Vordergrund stehen. Ist im Hinblick auf die globale Dimensionierung
ein zufriedenstellendes Optimierungsergebnis gewonnen, so kann in
Bezug auf die fein zu planenden einzelnen Produktstationen und deren
detaillierte Gestaltung und Belegung mit Arbeitsinhalten und dementsprechend der
Beaufschlagung mit Logistikflächen
an den Stationen in weiterführenden
Iterationsschritten durch entsprechende Gewichtung der die Produktionsprozesse
sowie die Produkte betreffende Planungsparameter F und P eine entsprechende
Optimierung in Detailfragen erzielt werden.
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Grundsätzlich erfolgt
der iterative Optimierungsvorgang nach der Suche nach einem optimalen
Fabriklayout in einem fest vorgegebenen Parameterraum, der gewährleistet,
dass alle durch die Formulierung der Zielfunktion vorgegebenen Planungsparameter
in allen entworfenen Layoutmodellen entsprechend ihrer eingestellten
Gewichtung berücksichtigt
werden.
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Das
lösungsgemäße Planungssystem
sowie diesem zugrundeliegenden lösungsgemäßen Verfahren zum
Entwurf eines Fabriklayouts für
ein Fabrikgebäude,
in dem wenigstens eine Produktionslinie vorgesehen wird, sei unter
Bezugnahme auf die in den nachfolgenden Figuren beschriebenen Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
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1 Prozessschema
zur Durchführung
einer Fabrikplanung,
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2 Darstellung
eines Ablaufdiagrammes von an verschiedenen Arbeitsstationen zu
verrichtenden Tätigkeiten
sowie
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3 gegenüber dem
in 2 dargestellten Ablaufschema optimiertes Ablaufschema.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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In 1 ist
ein Übersichtsdiagramm
für den
verfahrenstechnischen Ablauf eines lösungsgemäß ausgebildeten Planungskonzeptes
für einen
Entwurf eines Gebäudes,
vorzugsweise einer Fabrikhalle, in der bestimmt vorgegebene Produktionslinien
zu integrieren sind, dargestellt.
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In
einem ersten Schritt gilt es, dem Planungssystem über ein
geeignet ausgefertigtes Eingabemittel, beispielsweise Tastatur oder
graphische Benutzeroberfläche
Planungsprämissen
in Form von Basisdaten im Rahmen einer initialen Parametrisierung
vorzugeben. Als Basisdaten dienen frei zu definierende Hallendimensionen,
vorzusehende Wände
sowie Zwischendecken, Raumgrößen, das
Vorsehen von tragenden Wänden und
Stützen
etc., kurz all jene Planungsparameter, die den sogenannten geometrischen
Planungsraum zu definieren vermögen.
Ferner sind frei wählbare
Attribute vorzugeben, die die innerhalb des Planungsraumes durchzuführenden
Prozesse betreffen, beispielsweise das Vorsehen von Montagelinien,
längs derer
Produkte mit bestimmter Stückzahl
und Taktzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen transportiert werden,
wobei die Montagelinien mit vorgebbaren Nutzungsgraden auszulasten
sind. Bezüglich
der Auslegung längs
der Montagelinien vorzusehender Montagestationen sind ferner diesbezügliche Abmaße hinsichtlich
Länge,
Breite, Höhe
sowie durch Angaben hinsichtlich Montagebänder, Fördertechnikzonen, Werkerzonen
sowie Materialbereitstellungszonen näher zu definieren. Auch betreffen
die Produktionsprozesse beschreibende Planungsparameter die Berücksichtigung
verschiedener Montage- und Prüfstufen
sowie die für
die Montage und Prüfung
erforderlichen Montage- und Prüfzeiten.
Auch gilt es bezüglich
der Produktionsprozesse die Ergonomieanforderung an jedem Arbeitsplatz
zu berücksichtigen,
so beispielsweise die Vorgabe bestimmter Arbeitshöhen oder
einzuhaltende Sicherheitsabstände
zu beachten.
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Die
vorstehend in nicht abschließender
Weise aufgezählten
Planungsparameter, die Produktionslinien umfassen, betreffen somit
Vorgaben hinsichtlich der Fördertechnik, der
Produktentwicklung, der Fertigungsplanung, der Ergonomie sowie der
Produktionslogistik. Weitere, die Konzeptplanung bestimmende Planungsparameter
betreffen Angaben über
das Produkt selbst, das in der Fertigungshalle hergestellt oder
bearbeitet wird.
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Nach
Vorgabe vorstehend genannter Planungsparameter hinsichtlich des
Planungsraumes, des Prozesses sowie des wenigstens einen Produktes
erfolgt eine Bewertung des durch die Planungsparameter definierten
Fabriklayouts unter Zugrundelegung der Zielfunktion Zopt.,
deren Ergebnis eine dimensionslose Bewertungsgröße darstellt, die als ein eindeutiges
Bewertungskriterium bei der Beurteilung der Güte der aktuell entworfenen
Layout-Alternative anzusehen ist. Ziel ist es, durch zielorientierte
und/oder intuitive Variation der als Eingangsgrößen dienenden Planungsparameter
die über
die Zielfunktion zu ermittelnde Bewertungsgröße einem Optimierungsprozess
zu unterwerfen. Durch geeignete Variation der Planungsparameter
gilt es, den Planungsprozess durch Minimierung oder Maximierung
der Bewertungsgröße zu optimieren.
So lässt
sich durch Vergleich der aktuell gewonnenen Bewertungsgröße mit einer
Bewertungsgröße, die
im Rahmen eines vorangegangenen Planungsschrittes gewonnen worden
ist, der Erfolg oder Nichterfolg der gewählten Variation an Planungsparametern
feststellen. Ist eine nicht weiter optimierbare Bewertungsgröße durch
geeignete Wahl der Planungsparameter erreicht, so kann der sich
durch eine Vielzahl von nacheinander durchgeführten Iterationsschritten zusammensetzende
Planungsprozess als abgeschlossen angesehen werden. Das durch die
optimierte Wahl an Planungsparametern generierbare Fabriklayout
kann auf einem Ergebnismonitor graphisch in zwei- oder dreidimensionaler
Darstellung sofort angezeigt werden.
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In 2 ist
ein Schaubild zur Veranschaulichung der Endmontage eines Fernsehgerätes an drei
Arbeitsplätzen
S1, S2 und S3 dargestellt. Im Arbeitsschritt S1 erfolgt das Holen
eines Fernsehgehäuses
und Auflegen auf einen Arbeitstisch. Im Arbeitsschritt S2 erfolgt
das Holen und Auflegen der Bildröhre.
Im Arbeitsschritt S3 erfolgen die Montage der Bildröhre innerhalb
des Gehäuses
sowie die elektronische Endkontrolle des gesamten Fernsehgerätes. Zur
Konzeptionierung eines in 2 dargestellten
Arbeitsplatzes gilt es, die folgenden Planungsparameter näher zu spezifizieren:
Planungsparameter
R den Planungsraum betreffend:
R1:
belegte Fläche
für Stationen
und Fördertechnik
R2: belegte Fläche für die Materialbereitstellung
sowie
R3: belegte Fläche für das Handling
am Arbeitsplatz.
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Die
Schar der Planungsparameter F, die den Produktionsprozess betreffen,
sieht die folgenden Attribute vor:
F1:
Einsatzzeit, tE1 = 5 sec/m Distanz für das Holen
und Auflegen des Gehäuses
F2: Einsatzzeit, tE2=
5 sec/m Distanz für
das Holen und Auflegen der Bildröhre
F3: Einsatzzeit, tE3=
90 sec für
die Montage der Bildröhre
in das Gehäuse,
und
F4: Einsatzzeit, tE4=
108 sec für
die elektronische Endkontrolle des gesamten Fernsehgerätes
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Letztlich
betreffen die Planungsparameter P hinsichtlich eines Produktes folgende
Größen:
P1:
Flächen-/Raumbedarf
der Bildröhren
P1 = 3m2
P2: Flächen-/Raumbedarf für das Gehäuse P2 =
3m2
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Ferner
wird als Vorgabe die Taktzeit von 110 sec vorgegeben.
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In
dem in 2 dargestellten Ablaufdiagramm sind die auf den
jeweiligen Stationen S1, S2 und S3 zu verrichtenden Tätigkeiten
innerhalb der vorgegebenen Zeiten t durchzuführen. So ergeben sich aufgrund
der verhältnismäßig langen
Wegstrecken, die die Werker an den Arbeitsplätzen S1 und S2 zurücklegen
müssen, um
das zu verbauende Material erreichen zu können, allein für das Holen
und Auflegen von Gehäuse
und Bildröhre
jeweils 37,5 sec Einsatzzeit. Da in der vorgegebenen Taktzeit nicht
alle drei Arbeitsvorgänge
von einer Person erledigt werden können, ist es erforderlich,
insgesamt drei Werker einzusetzen. Damit ergibt sich eine Gesamteinsatzzeit
tEgesamt von 223 sec. Bezogen auf die vorgegebene
Taktzeit sind somit die Werker im Durchschnitt nur 82,7 % ausgelastet.
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Ferner
sei der Flächenbedarf
für die
jeweiligen Arbeitsplätze
wie folgt bemessen: Die belegte Fläche hinsichtlich der Fördertechnik
(Produkt) beträgt
9 m2 (R1A).
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Die
belegte Fläche
hinsichtlich der Materialbereitstellung beträgt 39,6 m2 (R2A).
Ferner beträgt
die Fläche
zur Handhabung durch den Werker 9 m2 (R3A).
Somit ergibt sich eine Gesamtfläche
von 57,6 m2.
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Die
Zielfunktion Z
opt. berechnet sich für die vorstehend
erläuterte
Variante A gemäß Ausführungsbeispiel
in
2 wie folgt:
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Somit
ergibt sich die dimensionslose Bewertungsgröße für das in 2 dargestellte
Szenario zu 336,6.
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Demgegenüber ist
in 3 eine optimierte Planungsszene dargestellt, in
der kürzere
Wege für
den Werker am Arbeitsplatz S1 gewählt sind, so dass sich für das Holen
und Auflegen von Bildröhre
jeweils nur 8 sec Einsatzzeit ergibt. Ein Werker kann in diesem
Fall inklusive einer Station gegenüber der Variante in 2 eingespart
werden. Eine derartige Verbesserung kann aufgrund einer optimierten
Logistik erzielt werden. Damit ergibt sich eine Gesamteinsatzzeit
von 214 sec. Dies entspricht einer Reduzierung gegenüber Variante
A um 21,6 %. Bezogen auf die Taktzeit sind somit die Werker im Durchschnitt
zu 97,3 % ausgelastet.
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Der
für die
in 3 dargestellte Variante B erforderliche Flächenbedarf
läßt sich
wie folgt bemessen:
Die belegte Fläche hinsichtlich der Fördertechnik
beträgt
6m2 (R1B).
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Die
belegte Fläche
für die
Materialbereitstellung beträgt
14,4m2 (R2B) und
letztlich erfordert die belegte Fläche durch den Werker lediglich
6m2 (R3B). Schließlich ergibt
sich eine Gesamtfläche
für beide
Arbeitsplätze von
nur 26,4m2. Dies bedeutet, dass der Flächenbedarf
gegenüber
der in 2 gezeigten Variante A um immerhin 54,2% sinkt.
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Die
durch die Berechnung der Zielfunktion ermittelbare dimensionslose
Bewertungsgröße für die in
3 dargestellte
Variante errechnet sich in der nachstehenden Weise:
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Damit
ergibt sich bei der durchgeführten
Optimierung für
den Verlauf des Zielfunktionswertes eine Verringerung von Zopt.A = 336,6 auf Zopt.B =
246,4. Das Optimierungsbestreben des Planers fordert somit eine
Minimierung des Zielfunktionswertes. Daraus folgt, dass der aufgezeigte
Iterationsschritt eine deutliche Verbesserung des Layouts der Produktionslinie
zur Folge hatte. Im Besonderen wurde in einem Iterationsschritt
der Flächenverbrauch
gesenkt, durch die kürzeren
Wege konnten weiter die Einsatzzeiten verringert und in folge dessen
die Auslastung der Kapazität
erhöht
werden. Die Auswirkungen dieses Iterativen, vom Bediener interaktiv
am Monitor durchgeführten
Planungsprozesses können
durch die Beobachtung des Verlaufes des Zielfunktionswertes und
der in jedem Iterationsschritt stattfindenden Kontrolle des Layoutergebnisses
ständig
beurteilt und bewertet werden.