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Die
Erfindung betrifft ein Filter zur Filterung von Störströmen mit
wenigstens einer Kondensatorschaltung, die in einem Gehäuse angeordnet
ist.
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Das
Filter kommt in Verbindung mit elektrischen Geräten zum Einsatz, die Störströme produzieren,
die von anderen Geräten
oder einem spannungsversorgenden Netz ferngehalten werden müssen. Hierbei
ist die Integration des Filters in das Störstrom produzierende Gerät oder in
das vor Störströmen zu schützende Gerät beabsichtigt.
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Eine
wichtige Ausführungsform
eines Filters ist das so genannte EMV-Filter (EMV: elektromagnetische
Verträglichkeit),
das in vielen Fällen
in Verbindung mit Umrichtern angewendet wird. Umrichter stellen
im Allgemeinen eine Quelle von Störströmen dar, die sich auf ein etwaiges
Stromversorgungsnetz oder auf ein elektrisches Gerät negativ
auswirken. Das Filter wird deswegen oft in einen Umrichter, wie zum
Beispiel einen Frequenzumrichter, integriert. Das Filter kann aber
auch eine selbständige
Einheit bilden, oder in einem Gerät integriert sein, welches vor
Störströmen geschützt werden
muss.
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Aus
der
DE 197 20 681
A1 ist eine Schaltung zum Verhindern elektromagnetischer
Störungen
für eine
elektrische Steuereinheit, die in einem Fahrzeug montiert ist, bekannt.
Die Schaltung weist eine erste und eine zweite Massestruktur auf,
wobei die erste Massestruktur an einer Fahrzeugkarosserie geerdet ist
und die zweite Massestruktur mit der ersten Massestruktur über einen
EMI-Kondensator verbunden ist.
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Aus
einem Gerätehandbuch
der SYNAMICS S 120, Dezember 2004 ist ein Activ-Interface Module bekannt,
welches einen Verbindungsbügel
aufweist, der zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zu einem
Entstörkondensator
vorgesehen ist. Das Gerät kann
folglich mit einem mit dem Gehäuse
verbundenen Entstörkondensator
betrieben werden oder auch mit einem vom Gehäuse isolierten Entstörkondensator.
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Ein
im Handel erhältliches
Filter weist typischerweise Mittel auf, die es erlauben, symmetrische und/oder
asymmetrische Störströme eines
Umrichters zu unterdrücken, ähnlich wie
es in
EP 0 682 401 B1 beschrieben
ist. Dies wird in der Praxis von einem X-Teil (gegen symmetrische
Störströme) und
einem Y-Teil (gegen asymmetrische Störströme) realisiert. Im X-Teil werden
symmetrische Störungen
typischerweise unter Verwendung von stromkompensierten Drosseln
unterdrückt
(differential mode). Im Y-Teil hingegen, werden asymmetrische Störungen durch eine
Erdung einer Kondensatorschaltung, die mit mindestens einer Phase
elektrisch verbunden ist, erreicht (common mode). X- und Y-Teil
sind kombinierbar und haben in Kombina tion die Funktion eines LC-Tiefpasses.
Im Rahmen der oben genannten Patentschrift wird ein Filter verwendet,
um Störströme eines
selbstgeführten
Umrichters zu unterdrücken.
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Der
Y-Teil des Filters ist nur an Netzen mit geerdetem Sternpunkt, so
genannten TN-Netzen operabel. Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass das
EMV-Filter Kondensatoren verwendet, die einerseits mit unter Spannung
stehenden Bauteilen innerhalb eines elektrischen Gerätes elektrisch
verbunden und andererseits geerdet sind. Die Erdung der Kondensatoren
bzw. die Erdung einer Kondensatorschaltung ist deshalb möglich, da
das TN-Netz einen geerdeten Sternpunkt vorsieht.
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In
der Vergangenheit war es üblich
für den Betrieb
an TN-Netzen und
an IT-Netzen unterschiedliche elektrische Geräte bereitzustellen, die entweder eine
Kondensatorschaltung, die gegen die Erde geschaltet war, enthielten
bzw. nicht enthielten. Der Nachteil dieser Lösung ist die aufwendige Verdoppelung
der Gerätevarianten,
die die Kosten bzw. den Aufwand für Logistik, Fertigung und Anschaffung
anhebt. Weiterhin besteht die Gefahr, dass die Geräte am falschen
Netz oder zumindest normenverletzt betrieben werden. Dies stellt
eine Gefahr für
das Stromnetz als auch für
den Benutzer dar.
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In
der Praxis ist es wünschenswert,
dass elektrische Geräte
in TN-Netzen und auch in IT-Netzen einsetzbar sind. Bei einem IT-Netz
ist der Sternpunkt nicht geerdet, sondern vielmehr isoliert. Dies bedeutet,
dass das elektrische Gerät
oder das Filter Mittel aufweisen muss, die es dem Benutzer ermöglichen,
den Sternpunkt wunschgemäß bzw. betriebsgemäß zu isolieren
bzw. zu erden. Hierbei ist zu gewährleisten, dass bei einem solchen
elektrischen Gerät
die erforderlichen Luft- und Kriechstrecken für den Einsatz im IT-Netz eingehalten
werden.
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Eine übliche Lösung der
Erdungsfunktion für ein
elektrisches Gerät,
welches für
den Betrieb in beiden Netzen vorgesehen ist, wird in 2 verdeutlicht. Die elektrische
Verbindung zum geerdeten Gehäuse 8 wird
durch eine Schraube 22 herge stellt, wobei der elektrische
Kontakt über
das Gewinde der Schraube 22, bzw. des Innengewindes der
Mutter 10 herstellbar ist. Leider stellen diese Kontaktflächen keine
verlässliche
Kontaktierung sicher, da diese Verbindung bedingt durch die Gewindeeigenschaften oder
durch Verschleiß des
Gewindes leicht hochohmig werden kann. Zudem ist ein Entfernen der Schraube 22 für den Benutzer
ohne weiteres möglich,
wodurch die beim IT-Netzbetrieb spannungstragende Leiterplatte 11 nicht
vollständig
abgedeckt ist.
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Aus
Sicherheitsgründen
ist es notwendig, dass elektrische Geräte für den Benutzer nicht zu öffnen sind.
Weiterhin ist es wünschenswert,
dass das Gerät
für den
Betrieb im TN-Netz, als auch für
den Betrieb im IT-Netz vorgesehen ist und bei beiden Betriebsarten
die spannungstragenden Teile sicher abgedeckt sind. Bei einem Wechsel
der Betriebsweise darf für
den Betreiber kein Sicherheitsrisiko bestehen, insbesondere beim
Betrieb im IT-Netz muss der Kontakt zu einem spannungstragenden
Bauteil durch einen entsprechenden Berührungsschutz verhindert werden.
Dieser Berührungsschutz
bedeutet in der Regel zusätzlichen
Konstruktionsaufwand. Es sind bereits Geräte bekannt, die eine Erdung
einer Kondensatorschaltung über
einen, von außen
am Gerät angeordneten,
Stecker ermöglichen,
in der Art, wie es beispielsweise in 1 gezeigt
ist. Der bereits erwähnte
Berührungsschutz
ist hierbei in die interne Buchse 3 integriert, die für das Einstecken
des externen Steckers 2 für den TN-Netzbetrieb vorgesehen ist.
Für den
IT-Netzbetrieb hingegen
wird der externe Stecker 2 entfernt. Bei dieser Lösungsvariante
ergeben sich die Nachteile, dass die Verbindung zur Erde über einen
Kurzschlussbügel
im Stecker eine verhältnismäßig hohe
Induktivität
aufweist, und somit für hochfrequente
Ströme
eine große
Impedanz darstellt und dass ein aufwendiger Berührungsschutz notwendig ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bekanntes Filter derart
weiterzubilden, dass das Filter sowohl in TN-Netzen als auch in IT-Netzen verwendet
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Filter der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass das Filter mit wenigstens einer in einem geerdeten Gehäuse angeordneten
Kondensatorschaltung eine Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung
der Kondensatorschaltung mit dem geerdeten Gehäuse aufweist, wobei diese Vorrichtung
ein Betätigungsmittel,
wenigstens zwei Kontaktflächen
und wenigstens ein Kontaktierelement aufweist, wobei das Kontaktierelement
bewegbar und/oder biegbar ist, die Kontaktflächen mittels des Kontaktierelements
miteinander elektrisch verbindbar sind, eine erste Kontaktfläche elektrisch
leitend mit dem geerdeten Gehäuse
verbunden ist, eine zweite Kontaktfläche elektrisch leitend mit
der Kondensatorschaltung verbunden ist und Mittel zum Aufdrücken des
Kontaktierelements auf die erste Kontaktfläche und/oder zweite Kontaktfläche vorgesehen
sind.
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Die
elektrische Funktionsweise des Filters entspricht der eines LC-Tiefpasses.
Das Filter beinhaltet eine in einem Gehäuse angeordnete Kondensatorschaltung.
Erfindungsgemäß weist
das Filter eine Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung auf, die
ein Betätigungsmittel
aufweist, das zur betriebsgemäßen elektrischen
Verbindung des geerdeten Gehäuses
mit der Kondensatorschaltung durch den Benutzer vorgesehen ist.
Weiterhin weist die Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung wenigstens
zwei Kontaktflächen
auf, wobei eine erste Kontaktfläche elektrisch
leitend mit dem geerdeten Gehäuse
und eine zweite Kontaktfläche
elektrisch leitend mit der Kondensatorschaltung verbunden ist. Mittels
eines bewegbaren und/oder biegbaren Kontaktierelements ist die elektrische
Verbindung der beiden Kontaktflächen
und somit die Erdung der Kondensatorschaltung herstellbar. Um Niederinduktivität und Niederohmigkeit
der Vorrichtung zur Kontaktierung zu gewährleisten, werden großflächige Kontaktflächen verwendet,
die zudem mittels eines Klemmmechanismus oder eines Schraubmechanismus
durch großflächiges Aufpressen
des Kontaktierelements auf mindestens eine Kontaktfläche optimal
kontaktierbar sind.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Filters zur
Filterung von Störströmen liegt
darin, dass die folgenden Merkmale gleichzeitig vorliegen:
- a) Zum Betrieb im TN-Netz ist die Erdung der
niederohmigen und niederinduktiven Schaltung, die mindestens einen
Kondensator enthält,
möglich.
- b) Zum Betrieb im IT-Netz sind die erforderlichen Luft- und Kriechstrecken
einhaltbar.
- c) Zum ordnungsgemäßen Betrieb
des Gerätes muss
dieses nicht geöffnet
oder Bauteile desselben entfernt werden.
- d) Beim Betrieb im IT-Netz ist jedes spannungstragende Bauteil
vor Berührung
geschützt.
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Durch
die Erfüllung
dieser Merkmale ist das Filter breit einsetzbar und verschafft dem
Benutzer den Vorteil, elektrische Geräte zu verwenden, die auf dem
erfindungsgemäßen Filter
basierend für
beide Netztypen ausgelegt sind. Weiterhin wird durch die niederohmige
und niederinduktive Lösung
die Funktionsweise des elektrischen Gerätes nicht negativ beeinflusst.
Nach wie vor kann das Filter in ein elektrisches Gerät integriert
werden, um dieses vor Störströmen zu schützen, ist
aber auch in einer separaten Einheit einsetzbar bzw. kann ebenfalls
mit einem elektrischen Gerät
kombiniert oder integriert werden, das Störströme erzeugt.
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Weiterhin
erfüllt
die Erfindung wichtige sicherheitstechnische Bedürfnisse, nach denen es auch
für den
Laien möglich
ist zu erkennen, für
welches Netz das Gerät
im gegenwärtigen
Zustand betriebsbereit ist.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kondensatorschaltung
an mindestens einen elektrischen Ausgang oder Eingang mindestens
eines Umrichters oder Frequenzumrichters angeschlossen. Somit können Störströme in stromversorgenden
Netzen effektiv vermieden werden.
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Vorteilhafterweise
weist das Filter bzw. die Vorrichtung zur Kontaktierung einen einem
Schraubmechanismus entgegenwirkenden Rückstellmechanismus auf. Mit
Hilfe des Schraubmechanismus, insbesondere in Kombination mit dem
Rückstellmechanismus,
ist ein Kontaktierelement bewegbar und/oder verformbar. Hierbei
ist das Kontaktierelement großflächig angelegt.
Durch die Bewegung und/oder Verformung des Kontaktierelements kann
auf großflächige Weise
eine elektrische Verbindung der Kondensatorschaltung vollzogen werden.
Der Vorteil des Einsatzes des Kontaktierelements in Verbindung mit mindestens
zwei Kontaktflächen,
ist die gewahrte Niederinduktivität und Niederohmigkeit der Anordnung
bei gleichzeitiger Einfachheit der mechanischen Betätigungsbewegung.
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Von
Vorteil ist ebenfalls eine schraubenähnliche Vorrichtung, die automatisch
bewegbar ist, weil dadurch ein großer Betätigungshub bewerkstelligt werden
kann. Weiterhin ergibt sich ein gewisser Komfort für den Benutzer.
Zusätzlich
ist es von Vorteil, wenn beispielsweise gleichzeitig eine manuelle Bewegbarkeit
der schraubenähnlichen
Vorrichtung gewährleistet
werden soll, weil diese Ausführung eine
einfachere und kostengünstigere
Version des Filters ermöglicht
oder für
die erwünschte
Redundanz sorgt.
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Vorteilhafterweise
ist die schraubenähnliche Vorrichtung
in einem Innengewinde oder einer Mutter des geerdeten Gehäuses des
elektrischen Gerätes bewegbar,
wobei gleichzeitig keine Stromleitung über die schraubenähnliche
Vorrichtung bzw. das Innengewinde erforderlich ist. Der eigentliche
Stromfluss über
eine „Masseleitung" führt stets über das
Kontaktierelement und für
den Stromfluss vorgesehene Kontaktflächen bzw. Kontaktblöcke. Damit
wird die hochohmige und unzuverlässige
Stromleitung über die
schraubenähnliche
Vorrichtung zum Innengewinde vermieden.
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Vorteilhafterweise
ist das Kontaktierelement zur elektrischen Kontaktierung einer ersten
Kontaktfläche
mit einer zweiten Kontaktfläche
bzw. von Kontaktblöcken
untereinander vorge sehen. Dies kann unterstützt werden, indem die Kontaktflächen derart positioniert
werden, dass das Kontaktierelement gleichzeitig flach auf beiden
Kontaktflächen
aufliegen kann. Hiermit ist eine einfache Translationsbewegung des
Kontaktierelements entlang den Normalen der Kontaktflächen mittels
eines Rückstellelements durch
das Angreifen am Kontaktierelement entgegen der Bewegungsrichtung
der schraubenähnlichen Vorrichtung
möglich.
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Von
besonderem Vorteil ist ein Filter wobei das Rückstellelement mit dem Kontaktierelement
ein Bauteil bildet. Dies reduziert die Bauteilvielfalt und damit
auch die Kosten. Weiterhin reduziert es die Anzahl der bewegten
Elemente, wodurch Verschleißerscheinungen
vermieden werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung
zur elektrischen Kontaktierung einen Klemmmechanismus und ein bewegbares
Kontaktierelement auf, welches beispielsweise als Kontaktstift ausgeführt ist.
Diese Konstellation kann dann gewählt werden, wenn eine sehr
großflächige Ausführung der
Kontaktflächen
zur weiteren Senkung der Induktivität bzw. des elektrischen Widerstandes
gewünscht
ist.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführung wird durch einen Klemmmechanismus
gewährleistet, dass
das Kontaktierelement für
eine elektrische Kontaktierung ausreichend fest auf zumindest einer
der Kontaktflächen
aufliegt und keine hochohmigen Kontaktierungen zulässt.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist das Kontaktierelement
in mindestens einer Position arretierbar. Die schraubenähnliche
Vorrichtung ist in diesem Fall dazu vorgesehen eine sichere Kontaktierung
bzw. Arretierung des Kontaktierelements zu gewährleisten. Ferner ist ein am
Kontaktierelement angebrachter Fortsatz sinnvoll, um damit ein Einrasten
in den Klemmmechanismus zu bewirken. Ein derartig ausgeführtes Kontaktierelement
trägt zur
Betriebssicherheit bei und eliminiert möglicherweise die Notwendigkeit
der schraubenähnlichen
Vorrichtung.
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Weitere
vorteilhafte Ausbildungen und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung
sind der Figurenbeschreibung und/oder den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Im
Folgenden wird der Stand der Technik anhand der in den 1 und 2 dargestellten
Beispiele näher
beschrieben.
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Des
Weiteren wird die Erfindung anhand der 3 bis 5 näher beschrieben
und erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht eines elektrischen Geräts mit
EMV-Filter gemäß dem Stand
der Technik,
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2 eine
Ansicht einer Vorrichtung zur Erdung gemäß dem Stand der Technik,
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3 eine
Ansicht einer Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung eines ersten
Ausführungsbeispiels,
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4 eine
Ansicht einer Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung eines zweiten
Ausführungsbeispiels,
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5 eine
Ansicht einer Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung eines dritten
Ausführungsbeispiels,
und
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6 eine
Ansicht eines Klemmmechanismus des dritten Ausführungsbeispiels.
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1 zeigt
eine Ansicht eines elektrischen Geräts 34 mit EMV-Filter
gemäß dem Stand
der Technik. Das elektrische Gerät 34 enthält einen Spannungskontakt 7,
der an ein EMV-Filter angeschlossen ist. Die Kondensatorschaltung 32 enthält mindestens
einen Kondensator 6. Die Kondensatorschaltung 32 ist über eine
erste Leitung 4, eine zweite Leitung 5, eine interne
Buchse 3 und einen externen Stecker 1 mit dem
geerdeten Gehäuse 8 elektrisch verbindbar.
Der externe Stecker 1 beinhaltet einen Kontaktierbügel 2 (auch
Kurzschlussbügel),
der eine Kontaktierung der zweiten Leitung 5 mit der ersten Leitung 4 gewährleistet,
die den Kontakt zum geerdeten Gehäuse 8 herstellt. Der
externe Stecker 1 wird für den Betrieb des elektrischen
Gerätes 34 an
einem TN-Netz in der internen Buchse 3 belassen, für den Betrieb
in einem IT-Netz allerdings ist der externe Stecker 1 aus
der Buchse 3 zu entfernen. Der externe Stecker 1 versetzt
den Benutzer in die Lage, die Kontaktierung der ersten Leitung 4 mit
der zweiten Leitung 5 betriebsabhängig herbeizuführen. Bei
abgezogenen, externen Stecker 1 wird ein Berührschutz
automatisch beim Abziehen vor die Kontakte der beiden Leitungen 4, 5 gefahren.
Der Nachteil dieser Lösung
liegt darin, dass die elektrische Verbindung über den Kontaktierbügel 2 im
externen Stecker 1 eine verhältnismäßig hohe Induktivität besitzt
und somit für
hochfrequente Ströme
eine große
Impedanz darstellt.
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2 zeigt
eine Ansicht einer Vorrichtung zur Erdung eines EMV-Filters gemäß dem Stand
der Technik. Die trennbare Verbindung zum geerdeten Gehäuse 8 wird über eine
Schraube 22 hergestellt. Auf einer Leiterplatte 11 in
dem elektrischen Gerät 34 ist
eine Mutter 10 eingeschwallt. Auf der Leiterplatte 11 verlaufen
Leiterbahnen 12, die mit der Mutter 10 elektrisch
verbunden sind. Die Schraube 22 ermöglicht die Kontaktierung der
Leiterplatte 11 bzw. der Leiterbahnen 12 mit dem
geerdeten Gehäuse 8 über das
Gewinde der Schraube 22 und über das Innengewinde der Mutter 10.
Durch das Eindrehen der Schraube 22 ist die Erdung herbeiführbar. Wird
die Schraube 22 herausgedreht, so ist die elektrische Verbindung
bzw. Erdung unterbrochen. Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass der
hochfrequente Strom über
die Schraube 22 fließen
muss und die Schraube 22 somit als elektrisches Verbindungselement
genutzt wird. Da der Kontakt von der Schraube 22 zur Mutter 10 elektrisch
schlecht definiert ist, besteht die Gefahr, dass die Verbindung
hochohmig wird. Die mechani schen Eigenschaften des Gewindes der
Schraube 22 bzw. des Innengewindes der Mutter 10 bestimmen
somit über
die Qualität
des elektrischen Kontaktes.
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3 zeigt
eine Ansicht einer Vorrichtung zur Kontaktierung eines ersten Ausführungsbeispiels.
Die Vorrichtung zur Kontaktierung enthält ein Kontaktierelement 16 in
Form einer Metallplatte oder eines Metallbügels, wobei diese durch das
Zusammenspiel des Rückstellelementes,
das als Feder ausgeführt
ist, und der als Schraube ausgeführten schraubenähnlichen
Vorrichtung 9, bewegbar ist. Das Kontaktierelement 16 kann
hierbei mehrere Positionen einnehmen, die einer elektrischen Kontaktierung
oder einer Isolation des geerdeten Kontaktblockes 13 und
des Kontaktblocks 15 untereinander entsprechen. Der geerdete
Kontaktblock 13 übernimmt hierbei
eine ähnliche
Funktion wie die erste Leitung 4, bzw. der Kontaktblock 15 übernimmt
eine ähnliche Funktion
wie die zweite Leitung 5 in 1. Für die Erdung
ist eine Position vorgesehen, bei der eine erste Kontaktfläche 38 und
eine zweite Kontaktfläche 39 gleichzeitig
mit dem leitenden Kontaktierelement 16 kontaktiert werden.
Die Erdung des geerdeten Kontaktblocks 13 wird durch den
direkten Kontakt zum geerdeten Gehäuse 8, gewährleistet.
Die schraubenähnliche
Vorrichtung 9 wird von außen bedient und läuft in einer
Mutter 10, die an der Gehäuseinnenwand angelötet ist.
Durch das Drehen der schraubenähnlichen
Vorrichtung 9 sind somit die Kontaktblöcke 13, 15 miteinander
kontaktierbar, bzw. voneinander isolierbar.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
dieses Ausführungsbeispiels
ist der Dehnungsweg des Rückstellelementes
so lang, dass das Kontaktierelement 16 bei herausgedrehter
schraubenähnlicher Vorrichtung 9 an
der Mutter 10 anliegt. Dies gewährleistet die Berührungssicherheit
für den
Betrieb mit isoliertem Sternpunkt (IT-Netz). Kein unter Spannung stehendes
Bauteil ist somit dem Benutzer zugänglich.
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Das
Kontaktierelement 16 kann auch mit einem der beiden Kontaktblöcke 13, 15 in
diesem Ausführungsbeispiel
mit dem geer deten Kontaktblock 13, fest verbunden sein.
Diese Verbindung ist mechanisch belastbar und zugleich leitend.
Wegen einer möglichen
Biegsamkeit des Kontaktierelements 16 wäre das Rückstellelement überflüssig. Hiermit
kann eine Feder in der Funktion des Rückstellelementes eingespart
werden, weil das Kontaktierelement 16 zusätzlich die
Funktion des Rückstellelementes übernimmt.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass sich das Kontaktierelement 16 um den
eigenen Befestigungspunkt dreht und hierbei gleichzeitig von dem
Rückstellelement
unterstützt
wird.
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Eine
weitere Ausführungsmöglichkeit
besteht darin, das Rückstellelement
am geerdeten Gehäuse 8 neben
der Mutter 10 zu befestigen und die schraubenähnliche
Vorrichtung 9 auf Zug zu belasten. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn die Leiterplatte 11 nicht in mechanische
Zug- oder Druckbelastungen einbezogen werden soll. Auf diese Weise
sind die Design-Kriterien
für den
Rückstellmechanismus
unabhängig
von der Leiterplatte 11 zu handhaben. Es ist ohne weiteres
möglich,
zur Verbesserung der Positioniereigenschaften des Kontaktierelements 16 die
Rückstellkraft
des Rückstellelementes zu
erhöhen
oder zu erniedrigen.
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4 zeigt
eine Ansicht einer Vorrichtung zur Kontaktierung eines zweiten Ausführungsbeispiels.
In diesem Ausführungsbeispiel
weisen die geerdeten Kontaktblöcke 13 und
der Kontaktblock 15 ebenfalls jeweils eine erste Kontaktfläche 38 bzw. eine
zweite Kontaktfläche 39 auf. Ähnlich wie
im ersten Ausführungsbeispiel
ist der geerdete Kontaktblock 13 elektrisch leitend mit
dem geerdeten Gehäuse 8 verbunden
(Verbindung nicht angezeigt) und der Kontaktblock 15 ist
elektrisch leitend mit der Kondensatorschaltung 32 verbunden
(ebenfalls nicht angezeigt).
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Ein
Kontaktierelement 21 ist in Form einer flachen bogenförmigen Feder
oder einer biegsamen leitenden Platte ausgeführt. Das Kontaktierelement 21 ist
an beiden Enden mit den geerde ten Kontaktblöcken 13 leitend verbunden.
Durch das Einschrauben der schraubenähnlichen Vorrichtung 9 wird, ähnlich wie
im ersten Ausführungsbeispiel,
das Kontaktierelement 21 bewegt aber zusätzlich auch
verbogen, um eine großflächige Kontaktierung
beziehungsweise eine elektrische Verbindung des Kontaktblocks 15 mit
den geerdeten Kontaktblöcken 13 herzustellen.
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Eine
Kombination von Merkmalen aus dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel
ist möglich.
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5 zeigt
eine Ansicht einer Vorrichtung zur Kontaktierung eines dritten Ausführungsbeispiels.
Im dritten Ausführungsbeispiel
ist das Kontaktierelement 18 als rechtwinkliger Kontaktschieber oder
Metallbügel
ausgeführt.
Das Kontaktierelement 18 ist im geerdeten Gehäuse 8 gelagert
und ist senkrecht zur Gehäuseoberfläche verschiebbar,
auf der die erste Kontaktfläche 38 angeformt
ist. Weiterhin ist das Kontaktierelement 18 mittels der
schraubenähnlichen
Vorrichtung 9 und dem Innengewinde 17 in der eingeschobenen
Position arretier- und
kontaktierbar. In der eingeschobenen Position des Kontaktierelements 18 wird
weiter das flache Ende desselben zwischen Druckplatten 23, 24 eingeklemmt,
wobei die obere Druckplatte 23 an der Unterseite die zweite Kontaktfläche 39 aufweist.
Diese Klemmung wird bewerkstelligt durch das Andrücken des
Kontaktierelements 18 mittels des Rückstellelementes 14 und
der beweglichen unteren Druckplatte 24. Die zweite Kontaktfläche 39 ist über eine
der Außenwände eines Kontaktbügels 19 mit
einer Leiterbahn 12 elektrisch verbunden. Wegen der Arretiermöglichkeit
mittels der schraubenähnlichen
Vorrichtung 9 und wegen eines Klemmenmechanismus 41,
dessen Druckplatten 23, 24 eine zur optimalen
Einfädelung
vorgesehene Struktur aufweisen, ist gewährleistet, dass keine der Kontaktflächen 38, 39 hochohmig
wird. Die Aufbiegung der Druckplattenanordnung dient zur einfacheren
Einfädelung
des Kontaktschiebers bzw. ermöglicht
es bei der Einschiebebewegung, die beiden Druckplatten 23, 24 durch
das horizontale Einführen des
Kontaktierelements 18 vertikal auseinanderzudrücken. Der Kontakt
zur Leiterplatte 11 bzw. zu der Leiterbahn 12,
wird über
den Klemmmechanismus 41 sichergestellt. Vorteilhafterweise
ist es möglich den
Kontaktbügel 19 und
die obere Druckplatte 23 als ein einziges Bauteil auszuführen, wodurch
weitere unnötige
Kontaktflächen
vermieden werden können.
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Weiterhin
ist, besonders in diesem Ausführungsbeispiel,
ein Widerhaken (nicht gezeigt) auf dem Kontaktierelement 18 vorteilhaft,
der beim Erreichen der Position für die Erdung der Kondensatorschaltung 32 einrastet.
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6 zeigt
eine Ansicht des Klemmmechanismus 41 des dritten Ausführungsbeispiels.
Die zu 5 gemachten Ausführungen gelten folglich entsprechend
für 6.
Man beachte, dass die obere erste Kontaktfläche 38 über den
Kontaktbügel 19 mit der
Leiterplatte 11 elektrisch verbunden ist.
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Zusammenfassend
betrifft die Erfindung ein Filter zur Filterung von Störströmen mit
wenigstens einer Kondensatorschaltung, die in einem Gehäuse angeordnet
ist. Es wird eine Lehre angegeben das bekannte Filter derart weiterzubilden,
dass das Filter selbst beziehungsweise ein elektrisches Gerät, in welches
das Filter integriert ist, in TN-Netzen als auch in IT-Netzen verwendet
werden kann. Dazu wird eine Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung der
Kondensatorschaltung mit dem geerdeten Gehäuse verwendet, wobei diese
Vorrichtung ein Betätigungsmittel,
wenigstens zwei Kontaktflächen
und wenigstens ein Kontaktierelement aufweist, wobei die Erdung
durch eine Bewegung und/oder Verbiegung des Kontaktierelements zur
elektrischen Verbindung der Kontaktflächen herstellbar ist.