DE102005044143A1 - Radar-Füllstandsmessung mittels elektromagnetischer Verzögerungsleitung - Google Patents

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    • G01F23/284Electromagnetic waves

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Radar-Messung des Füllstands eines Füllmediums in einem Behältnis, mit einer Leitungsanordnung zur Führung von der Messung dienenden elektromagnetischen Wellen. DOLLAR A Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass DOLLAR A die Leitungsanordnung als Verzögerungsleitung ausgebildet ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung beziehungsweise ein Verfahren gemäß den Oberbegriffen des Hauptbeziehungsweise Nebenanspruchs.
  • Die Füllstandsmessung mittels Radar (radio detecting and ranging) ist, insbesondere in der chemischen Industrie, sehr verbreitet. Gemäß den herkömmlichen Messverfahren wird ein Radarsignal, das in einem bestimmten Frequenzband liegt, in Richtung eines Messobjektes ausgesendet. Bildlich kann davon gesprochen werden, dass dieses Messobjekt "beleuchtet" wird. Die von dem Messobjekt erzeugten Reflexionen können dann mittels einer elektronischen Vorrichtung ausgewertet werden. Je nach der Art des Messverfahrens kann eine Entfernungsinformation beispielsweise in Form einer von der Laufzeit abhängigen charakteristischen Phaseninformation oder direkt durch ein Laufzeitverhalten ermittelt werden.
  • Zum Stand der Technik wird auf die Doktorarbeit von Herrn Dr. Martin Nalezinski "FMCW-Radarsensoren bei 24 GHz im planaren Aufbau zur Füllstandsmessung" der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München, insbesondere Seite 5 bis Seite 19 hingewiesen, deren Inhalt hier vollständig zur Offenbarung dieser Anmeldung gehört.
  • Gemäß herkömmlichen Entfernungsmesssystemen auf Radarbasis ist die Messgenauigkeit unmittelbar von der zur Verfügung stehenden Bandbreite des Radarsignals abhängig. Größere zur Verfügung stehende Bandbreiten erlauben höhere Messgenauigkeiten und bessere Einzelzielauflösungen. Dies ergibt sich aus der Messung im Frequenzbereich mit anschließender Fourier-Transformation in den Zeitbereich (siehe Gleichung 2.40 der vorstehend genannten Doktorarbeit von Dr. Nalezinski).
  • Eine hohe Messbandbreite bewirkt gemäß der Radartheorie unmittelbar eine vergleichsweise bessere räumliche Auflösung, dadurch ein besseres Abbild der Umgebung und dadurch in der Praxis eine umfassendere Verwendungsmöglichkeit eines entsprechenden Radars.
  • Herkömmliche Systeme umfassen eine Sende- und eine Empfangseinrichtung, wobei je nach Sensoraufbau lediglich eine Antenne ausreichend sein kann. Herkömmlicherweise werden ebenso getrennte Antennen für das Senden beziehungsweise Empfangen verwendet. Eine herkömmliche mögliche Variante, neben der Wellenausbreitung im freien Raum, ist das Messen mittels geführter Wellen, wobei die Mikrowellensignale nicht abgestrahlt werden, sondern in einer geeignet ausgeführten Leitungsanordnung geführt werden. Eine Verwendung einer solchen Messanordnung ist beispielsweise die Füllstandsmessung in Flüssigkeitstanks ohne Rührwerk. Eine herkömmlich verwendete Leitung zur Wellenführung ist beispielsweise eine Zweidrahtleitung. Ebenso werden Hohlleiter verwendet. Entlang dieser Leitungen breiten sich die Mikrowellensignale aus und werden beispielsweise an der Grenzfläche von Luft zum zu messenden Medium reflektiert. Dabei muss die Zweidrahtleitung in das zu messende Medium eintauchen. Abschließend werden Phasen- oder Laufzeitinformationen ausgewertet. Herkömmlicherweise werden Mikrowellen mittels Zweidrahtleitungen hinsichtlich ihrer Wellenausbreitung derart geführt, dass auf dieser Grundlage die benötigten Sendeleistungen niedrig sein können. Im Hinblick auf störende Mehrwegausbreitungseffekte ergeben sich sehr robuste Lösungen. Die Messgenauigkeit in Bezug auf die verfügbare Mikrowellenbandbreite ist im Vergleich zur ungeführten Wellenausbreitung jedoch nicht verbessert. Ebenso ist bei Verwendung von Zweidrahtleitungen im Allgemeinen die Mehrzielauflösungsfähigkeit über den Abstand, im Vergleich zu Bestrahlten Wellen nicht höher. Eine hinreichende Mehrzielauflösungsfähigkeit ist insbesondere für die Ausblendung von Störzielen erforderlich. Beim Stand der Technik stehen insbesondere Bandbreiten von etwa 100 MHz im 2,45 GHz ISM-Band zur Verfügung – "ISM" ist die Abkürzung für "Industrial, Scienti fic, Medical" und bezeichnet ein Frequenzband, das frei von (insbesondere rechtlichen) Nutzungsbeschränkungen ist, beispielsweise große Sendeleistungen erlaubt und beispielsweise bei Mikrowellenöfen oder medizinischen Geräten genutzt wird. Bei 24 GHz beträgt die nutzbare Bandbreite beispielsweise 250 MHz. Diese Frequenzen gelten heute als technologisch erschlossen und erlauben Sensorikanwendungen bei wirtschaftlichen Hardwarekosten. Die Mehrzielauflösung dieser Systeme, die bei 2,45 GHz etwa einen Meter beträgt und bei 24 GHz bei etwas unter einem halben Meter liegt, ist jedoch niedrig.
  • Es ist damit Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung beziehungsweise ein Verfahren zur Radarmessung des Füllstands eines Füllmediums in einem Behältnis derart bereitzustellen, dass lediglich eine niedrige Sendeleistung erforderlich ist, im Hinblick auf Mehrwegeausbreitungseffekte Robustheit gegeben ist sowie eine hohe Messgenauigkeit und ein hohes Auflösungsvermögen bewirkt werden.
  • Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß dem Hauptanspruch und mittels eines Verfahrens gemäß dem Nebenanspruch gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen.
  • Die vorliegende Erfindung nutzt die Ausbreitungseigenschaften von Wellen auf bestimmten Verzögerungsleitungen zur Steigerung insbesondere der Auflösungsfähigkeit von radargestützten Füllstandsmessanlagen. Zur Führung der Welle in einem solchen System kann beispielsweise eine so genannte Helixleitung verwendet werden, deren Dispersionsrelation, auch k-Faktor genannt, sich im Vergleich zu beispielsweise TEM-Leitungsstrukturen vor allem im Anstieg des k-Faktors mit der Frequenz unterscheidet. "TEM" ist eine Abkürzung von "transversal elektromagnetisch" und bedeutet, dass das elektrische Feld und das Magnetfeld senkrecht zur Ausbreitungsrichtung liegen. Ein Beispiel für eine TEM-Leitungsstruktur ist ein Koaxialkabel. Hohlleiter und Helixleiter sind keine TEM-Leitungsstrukturen. Im Freiraum, also für Bestrahlte Wellen, beträgt der k-Faktor k = ω/c (k: Wellenzahl, ω: Kreisfrequenz; c: Lichtgeschwindigkeit im die Leitung einbettenden Medium, zumeist Luft). Bei geführten Wellen auf Zweidrahtleitungen wird der k-Faktor durch vorstehende Gleichung beschrieben. Im Unterschied dazu gibt es eine Klasse so genannter "längsinhomogener" Leitungen, bei denen der Zusammenhang von k und ω nicht dieser einfachen Beziehung folgt. Leitungen, bei denen der k-Faktor größer als ω/c ist, nennt man auch Verzögerungsleitungen.
  • Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen in der Möglichkeit, ein Radarsystem bei hohen Frequenzen und mit hoher Bandbreite durch ein System mit niedriger Bandbreite bei niedrigeren Frequenzen zu ersetzen. Sowohl die Bandbreite, als auch die Frequenz einer Radarmessvorrichtung bzw. eines Radarmessverfahrens haben starken Einfluss auf die technische Ausführbarkeit und die Kosten eines solchen Systems. Zudem ermöglicht die Erfindung erstmals die Realisierung entsprechender Radare im 2,4 GHz-Band, das das einzige weltweit zugelassene ISM-Band ist, und schafft damit a priori die teilweise erheblichen Hürden nationaler Funkzulassungsverfahren bereits aufgrund dieser Lösung.
  • Herkömmliche Vorrichtungen zur Radarmessung weisen insbesondere eine Steuerung, eine entsprechende Signalerzeugungseinrichtung, Sende- und Empfangszweige, insbesondere eine Mischeinrichtung zur Mischung von Sende- und Empfangssignal sowie eine Radarauswerteeinrichtung auf.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Verzögerungsleitung mindestens eine mäanderförmig verlaufende Leitung aufweisen. Auf diese einfach Weise kann der erforderliche k-Faktor größer als ω/c erzeugt werden.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Verzögerungsleitung mindestens eine spiralförmig verlaufende Leitung aufweisen. Mit dieser ebenso Helixleitung genannten Ausführungsform kann mit dem Verhältnis von Helixumfang zu Helixsteigung ein Übersetzungsverhältnis eingestellt werden, das näherungsweise das Verhältnis der Ausbreitungskonstanten der geführten Welle zu denen einer Freiraumwelle bestimmt. Bei gleicher Frequenz können mittels einer Verzögerungsleitung wesentlich kleinere Wellenlängen im Vergleich zu einer Freiraumwelle erzeugt werden. Eine Verzögerungsleitung kann beispielsweise als Doppel- oder Mehrfachhelixleitung geschaffen sein.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können die verwendbaren Radarfrequenzen im 2,45 GHz-ISM-Band liegen. Das heißt, bereits mit diesen niedrigen Radarfrequenzen können die zur Füllstandsmessung erforderlichen Radarwellenlängen erzeugt werden. Dieses 2,45 GHz ISM-Band ist besonders bevorzugt, da dieses im Wesentlichen frei von Beschränkungen hinsichtlich der Verwendung ist, und zwar global.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erstreckt sich die Leitungsanordnung in dem das Füllmedium aufnehmenden Behältnis vollständig vertikal. Die Leitungsanordnung reicht bevorzugt von in Schwerkraftrichtung oben bis zum Boden des Behältnisses. Mit anderen Worten kann sich die Leitungsanordnung bevorzugt von einer möglichen Decke des Behältnisses bis zum Boden des Behältnisses erstrecken. Beispielsweise ist die Radarvorrichtung, und zwar ohne die Leitungsanordnung, oberhalb der Decke des Behältnisses angeordnet. Die Leitungsanordnung erstreckt sich beispielsweise von oben in das Volumen des Behältnisses. Mittels dieser Ausgestaltung können alle Füllstände beziehungsweise Füllmediumshöhen auf einfache Weise erfasst werden. Die Leitungsanordnung kann am Boden des Behältnisses fixiert werden.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung durchstößt die Leitungsanordnung lediglich die möglichen Grenzflächen von einem, insbesondere gasförmigen, Restmedium zum, insbesondere flüssigen Füllmedium. Das Restmedium ist das Medium, mit dem das Füllmedium das Volumen des Behältnisses teilt.
  • Die Leitungsanordnung erstreckt sich bevorzugt von dem möglichen Höchststand bis zum möglichen Tiefststand des Füllmediums. Genügt die geometrische Anordnung der Vorrichtung zur Radar-Messung zu dem Behältnis, und damit zu dem Füllmedium, dieser Bedingung, muss sich die Leitungsanordnung nicht entlang der gesamten vertikalen Ausdehnung des Behältnisses vertikal erstrecken.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Behältnis ein Tank, insbesondere ein Tank für Flüssigkraftstoffe, ein See oder ein Fluss. Die vorliegende Erfindung kann damit speziell für diese Art der Behältnisse vorteilhaft angewendet werden.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Füllmedium Wasser oder Flüssigkraftstoff. Das gasförmige (Rest-) Medium kann beispielsweise Luft sein. Damit ist die vorliegende Erfindung vielseitig verwendbar.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die elektrisch leitende Verzögerungsleitung eine Oberflächenbeschichtung aus einem Kunststoff auf. Auf diese Weise wird eine Schutzschicht zur Vermeidung einer chemischen Reaktion der Verzögerungsleitung mit dem Füllmedium erzeugt. Andere dem Schutz dienende Materialien sind ebenso denkbar. Die Dicke der Schutzschicht sollte zur ausreichenden Erfassung der Füllstandshöhe klein sein.
  • Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem Nebenanspruch werden zur Radar-Messung des Füllstands eines ein Behältnis auffüllenden Füllmediums elektromagnetische Wellen entlang einer als Leitungsanordnung dienenden Verzögerungsleitung geführt. Das Füllmedium füllt das Behältnis bis zu einer bestimmten Füllhöhe. Diese Füllhöhe wird erfasst.
  • Radarvorrichtungen werden gesteuert. Es werden Signale erzeugt, die gesendet und empfangen werden. Sende- und Empfangssignale werden herkömmlicher Weise gemischt und hin sichtlich der Abstandsinformation ausgewertet. Die Signale sind elektromagnetische Wellen.
  • Die vorliegende Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 ein Ausführungsbeispiel einer herkömmlichen Vorrichtung zur Radarmessung;
  • 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer herkömmlichen Füllstandsmessung mittels Radar;
  • 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer herkömmlichen Füllstandsmessung mittels Radar;
  • 4 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Füllstandsmessung mittels Radar.
  • 1 zeigt eine herkömmliche Vorrichtung zur Radarmessung, insbesondere den Aufbau eines kohärenten Radarsensors. Diese herkömmliche Vorrichtung zur Radarmessung weisen insbesondere einen Rampengenerator, eine Signalquelle, einen Zirkulator, eine Antenne, einen Empfangsmischer sowie eine Radarauswerteeinrichtung auf. Es werden Radar-Signale erzeugt, die über die Antenne gesendet und empfangen werden. Sende- und Empfangssignale werden herkömmlicher Weise gemischt und danach hinsichtlich der Abstandsinformation ausgewertet. Das Sendesignal wird einer Übergangsfläche zwischen verschiedenen Medien mit unterschiedlichen Brechungszahlen zugesendet und dort zurückreflektiert. Das empfangene Signal wird zur Ermittlung des Abstandes der Übergansfläche zur Radarvorrichtung verwendet. Es ist ein Mischer dargestellt, der das Empfangssignal mit dem Sendesignal vergleicht und das so erzeugte Basisbandsignal einer geeigneten Radarauswertung zuführt.
  • 2 stellt die Radar-Messung eines Füllstands eines Füllmediums in einem Behältnis mittels Freiraumwellen dar. Es kann hier ebenso von einer Füllstandsmessung mit einem frei strahlenden Radar gesprochen werden. Dazu wird lediglich das in Verbindung mit 1 dargestellte Prinzip verwendet. Die Übergangsfläche ist hier beispielsweise die zwischen Flüssigkraftstoff und Luft, die in einem Fahrzeugtank enthalten sind. Von der Seite der Decke des Tanks werden Radarwellen durch Luft senkrecht zur freien Oberfläche des Flüssigkraftstoffs aus gesendet. An diesem Spiegel des Flüssigkraftstoffs werden die Radarwellen reflektiert und durch die Luft hindurch zur Radarmessvorrichtung zurück gesendet. In der Radarauswerteeinrichtung erfolgt die Abstands- beziehungsweise die Füllstandshöhenermittlung für den Flüssigkraftstoff.
  • 3 zeigt schematisch die Messung mittels Zweidrahtleitung geführter Wellen. Das Messprinzip entspricht dem, der 1 und 2, allerdings mit dem Unterschied, dass die Radarwellen entlang zweier Drahtleitungen geführt werden und sich damit nicht ungeführt im freien Raum ausbreiten. Die Zweidrahtleitung erstreckt sich im Wesentlichen vertikal im Tank. Die zwei Drahtleitungen verlaufen geradlinig und zueinander parallel.
  • 4 veranschaulicht das Radar-Messen des Füllstands eines Füllmediums in einem Behältnis, wobei eine Verzögerungsleitung zur Führung der der Messung dienenden elektromagnetischen Radarwellen verwendet wird.
  • Die Ausführung der Verzögerungsleitung ist innerhalb sehr vieler Freiheitsgrade möglich. Als Beispiel können verschiedene Mäanderleitungen genannt werden. Bereits genannt wurde die Helixleitung, die auch zwei- oder mehrlagig gewickelt sein kann.
  • Von Bedeutung ist lediglich, dass die Leitung die Wellenausbreitung in geeigneter Weise verzögert und die Gruppenlaufzeit der verwendeten elektromagnetischen Wellen auf der Leitung im Vergleich zu einer Zweidrahtleitung gleicher Länge erhöht ist.
  • Versuche zur Erfindung wurden durchgeführt mit einer Spiralfeder mit einem Drahtdurchmesser von 0,8 mm, einem Durchmesser von 14 mm und einer Steigung von 2 mm.
  • Durch die im Vergleich zur Freiraumwelle wesentlich größeren Ausbreitungskonstanten der auf der Verzögerungsleitung geführten Welle kommt es auf der Leitung bei gleicher Frequenz zu wesentlich kleineren Wellenlängen. Dieses Übersetzungsverhältnis im Vergleich zur Freiraumwelle kann durchaus um etwa 10 herum oder noch größer sein und kann in etwa mit dem Verhältnis, im Fall einer Helixleitung, vom Helixumfang zu Helixsteigerung angenähert werden. Die Bedeutung dieses Übersetzungsverhältnisses für die Anwendung in Radarsystemen kann anschaulich wie folgt erklärt werden:
    Das Erreichen einer Radarwellenlänge von 3 cm benötigt bei Freiraumausbreitung eine Frequenz von etwa 24 GHz. Benötigt man bei dieser Frequenz für seine Messaufgabe eine Bandbreite von 500 MHz, so kann man eine Mehrzielauflösung von etwas mehr als einem Meter erzielen. Eine Helixleitung gegebener physikalischer Länge mit dem Übersetzungsverhältnis von 10 erscheint nun elektrisch um den Faktor 10 verlängert, so dass es möglich ist, die gleiche geführte Wellelänge von 3 cm bei einer Frequenz von 2,4 GHz zu erzielen. Aufgrund des Übersetzungsverhältnisses von 10 reduziert sich die notwendige Bandbreite ebenfalls auf etwa 1/10 (50 MHz).
  • Es wird darauf hingewiesen, dass die bandbreitenabhängige Entfernungsauflösungsfähigkeit eines Radars sich stets auf die elektrische Entfernung bezieht. Eine elektrische Entfernung beziehungsweise Länge entspricht der Laufzeit der Welle, die mit der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum multipliziert wird. Eine Verzögerungsleitung "staucht" dabei die Wellenlänge und verkleinert diese.
  • Ist die elektrische Länge um den Faktor 10 höher als die physikalische Länge, die die tatsächliche Länge ist, so gilt ein solches Verhältnis zwangsläufig auch für die elektrische und physikalische Auflösungsfähigkeit, die bei konstanter Bandbreite mit dem Übersetzungsverhältnis der Helix ansteigt.
  • Gemäß 4 erstreckt sich die Leitungsanordnung in dem das Füllmedium aufnehmenden Behältnis vollständig vertikal. Die Leitungsanordnung dringt von oben in das Behältnis ein. Die Leitungsanordnung kann alternativ auch vom Boden des Behältnisses in dieses eindringen. Dazu muss jedoch die Eintrittsstelle für das Füllstandsmedium undurchlässig abgedichtet sein. Grundsätzlich kann die Leitungsanordnung beziehungsweise die Verzögerungsleitung auch schräg, also unter einem bestimmten Winkel zur Vertikalen angeordnet sein. Zur Ermittlung der Füllstandshöhe muss dann lediglich über Triangulationsrechnungen die tatsächliche Höhe ermittelt werden. Die Verzögerungsleitung kann an der der Auswerteeinrichtung abgewandten Seite an einer Wand des Behältnisses befestigt oder fixiert sein.
  • Es ist zudem ausreichend, wenn die Leitungsanordnung sich in dem das Füllmedium ausnehmenden Behältnis lediglich von einem möglichen Höchststand bis zu einem möglichen Tiefststand des Füllmediums erstreckt. Dabei kann die Orientierung der Verzögerungsleitung vertikal, aber ebenso schräg sein. Ebenso ist es möglich, dass in einem Grundzustand die Verzögerungsleitung nicht in das Füllmedium eintaucht. Es wird dann lediglich ein Ansteigen der Höhe des Füllmediums im Behältnis erfasst, falls das Füllmedium die Verzögerungsleitung benetzt beziehungsweise, dass der Füllstand derart ansteigt, dass die Verzögerungsleitung in das Füllmedium eintaucht. Damit können kritische Höhen erfasst werden. Bei dieser Ausführung kann eine Füllstandhöhe ab dem Eintauchen der Verzögerungsleitung erfasst werden. Es kann die Verzögerungsleitung entlang einer bestimmten Höhe ebenso horizontal oder ebenso schräg verlaufen.
  • Hinsichtlich des Füllmediums und des Restmediums, die sich beide den Raum des Behältnisses teilen, sind alle Kombinationen zwischen fest (beispielsweise ein Granulat oder sandar tig), flüssig und gasförmig möglich, solang eine Übergangsfläche zur Trennung von Medien mit unterschiedlicher Lichtbrechzahl erzeugt wird. Es können ebenso zwei flüssige Medien mittels einer festen Membran getrennt sein. Die Höhenposition der Membran könnte dann mittels einer Verzögerungsleitung erfasst werden. Alle Ausführungsformen sich beispielhaft und beschränken die Idee der vorliegenden Erfindung nicht.
  • Mögliche Anwendungen der Erfindung sind allgemein Füllstandsmessungen, Füllstandsmessungen besonders in einem kleinen Tank, Füllstandsmessungen von Flüssen, Seen usw. Insbesondere eignet sich die vorliegende Erfindung zur Anwendung besonders für so genannte Low-Cost-Sensorik-Lösungen.

Claims (10)

  1. Vorrichtung zur Radar-Messung des Füllstands eines Füllmediums in einem Behältnis, mit einer Leitungsanordnung zur Führung von der Messung dienenden elektromagnetischen Wellen, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsanordnung als Verzögerungsleitung ausgebildet ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungsleitung mindestens eine mäanderförmig verlaufende Leitung aufweist
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungsleitung mindestens eine spiralförmig verlaufende Leitung aufweist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Radarfrequenzen im 2,45 GHz ISM Band liegen.
  5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsanordnung sich in dem das Füllmedium aufnehmenden Behältnis vollständig vertikal erstreckt.
  6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsanordnung sich in dem das Füllmedium ausnehmenden Behältnis von einem möglichen Höchststand bis zu einem möglichen Tiefststand des Füllmediums vertikal erstreckt.
  7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis ein Tank, ein See oder ein Fluss ist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmedium Wasser oder Flüssigkraftstoff ist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Verzögerungsleitung eine Oberflächenbeschichtung aus einem Kunststoff aufweist.
  10. Verfahren zur Radar-Messung des Füllstands eines Füllmediums in einem Behältnis, wobei der Messung dienende elektromagnetische Wellen entlang einer Leitungsanordnung geführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen entlang einer als Leitungsanordnung dienenden Verzögerungsleitung geführt werden.
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