DE102005043590A1

DE102005043590A1 - Folienaufbau

Info

Publication number: DE102005043590A1
Application number: DE102005043590A
Authority: DE
Inventors: Werner Schidt
Original assignee: Huhtamaki Forchheim Zweigniederlassung der Hutamaki Deutschland GmbH and Co KG
Current assignee: Huhtamaki Forchheim Zweigniederlassung der Hutamaki Flexible Packaging Germany GmbH and Co KG
Priority date: 2005-09-12
Filing date: 2005-09-12
Publication date: 2007-03-15

Abstract

Folienaufbau zur Erzielung einer knüllbaren Folie mit geringer Rückstellwirkung, wobei der Folienaufbau aus wenigstens einer extrudierten Folienschicht aufgebaut ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Folienaufbau zur Erzielung einer knüllbaren Folie mit geringer Rückstellwirkung.

Besonders bei Releasefolien, aber auch bei beliebigen Folien besteht oftmals das Problem, daß sich diese nach Gebrauch nur eingeschränkt zusammenknüllen lassen. Meistens besteht das Problem, daß sich die zusammengeknüllte Folie sofort wieder entknüllt und damit nur sehr schwer zum Beispiel in einen Abfallkorb geworfen werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Folienaufbau vorzuschlagen, der beim Zusammenknüllen die zusammengeknüllte Form beibehält.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Folienaufbau aus wenigstens einer extrudierten Folienschicht aufgebaut ist.

Damit wird neben der gewünschten Eigenschaft ein besonders einfacher Folienaufbau gewährleistet.

Es hat sich erfindungsgemäß auch als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn wenigstens zwei Schichten unterschiedlicher Steifigkeit bzw. Härte miteinander verbunden sind.

Hierdurch werden die Knüll-Eigenschaften erheblich verbessert.

Als besonders vorteilhaft hat es sich gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch erwiesen, wenn wenigstens drei Schichten unterschiedlicher Steifigkeit bzw. Härte miteinander verbunden sind.

Damit wird eine sehr geringe Rückstellneigung des Folienaufbaus im zusammengeknüllten Zustand erzielt.

Es hat sich dabei als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn die beiden äußeren Schichten als steife bzw. harte Schichten ausgebildet sind und die innere Schicht als weiche Schicht ausgebildet ist.

Dadurch wird nicht nur eine sehr geringe Rückstellneigung erzielt, sondern auch sichergestellt, daß diese geringe Rückstellneigung lange anhält.

Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch darin, daß als harte Folienschicht ein MDPE oder dergleichen vorgesehen ist.

Erfindungsgemäß hat es sich auch als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn als weiche Folienschicht ein EVA oder dergleichen vorgesehen ist.

Beide Materialien weisen jeweils als harte bzw. als weiche Schicht hervorragende Eigenschaften auf.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es auch sehr vorteilhaft, wenn der Folienaufbau wenigstens einseitig mit einem Kleber versehen ist.

Mittels eines Klebers kann eine wenn auch geringe Rückstellneigung nochmals verringert werden.

Dabei ist es äußerst vorteilhaft, wenn als Kleber ein druckempfindlicher, nur gegen sich selbst haftender Kleber vorgesehen ist.

Damit wird wirksam ein Ankleben des Folienaufbaus an anderen Gegenständen vermieden.

Eine weitere äußerst vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch darin, daß der Folienaufbau wenigstens einseitig mit einer Releaseschicht versehen ist.

Hierdurch wird ein Einsatz des Folienaufbaus als Releasefolie ermöglicht.

Als sehr vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, wenn der Kleber in die Releaseschicht eingearbeitet ist.

Hierdurch wird eine zusätzliche Kleberschicht vermieden.

Dabei hat es sich auch als äußerst vorteilhaft erwiesen, wenn ein Silikonkleber vorgesehen ist.

Damit lassen sich auch besonders leicht gegen sich selbst klebende Releaseschichten erzeugen.

Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch dann vor, wenn die geringe Rückstellwirkung der zusammengeknüllten Folie durch eine thermische Behandlung des Folienaufbaus erzeugt ist.

Durch eine derartige Temperung lassen sich die Eigenschaften des Folienaufbaus gezielt beeinflussen.

Sehr vorteilhaft ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch, wenn der Folienaufbau mit einem Überlack versehen ist.

Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es auch, wenn der Folienaufbau mit einem Druckbild versehen ist.

Dabei hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn Überlack und/oder Druckbild unter einer Release- bzw. Kleberschicht angeordnet sind.

Hierdurch lassen sich besonders leicht Beschriftungen, Schutzschichten oder dergleichen auf dem Folienaufbau anbringen.

Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Folienaufbaus für eine knüllbaren Folie mit geringer Rückstellwirkung hat es sich als äußerst vorteilhaft erwiesen, wenn der Folienaufbau nach seiner Extrusion bzw. Coextrusion einem definierten Abkühlverhalten unterzogen wird.

Damit lassen sich die mechanischen Eigenschaften des Folienaufbaus, insbesondere in Bezug auf seine Knüllbarkeit, besonders gut einstellen.

Dabei hat es sich als äußerst vorteilhaft erwiesen, wenn der Folienaufbau schnell abgekühlt wird.

Dadurch wird die Struktur und damit auch die Eigenschaften regelrecht eingefroren.

Sehr vorteilhaft ist es aber auch, wenn der Folienaufbau in mehreren Schritten abgekühlt wird.

Dabei ist es äußerst vorteilhaft, wenn das Abkühlverhalten und die Abkühlgeschwindigkeit in den einzelnen Schritten unabhängig voneinander gewählt wird.

Damit lassen sich die Eigenschaften des Folienaufbaus nochmals beeinflussen

Als äußerst vorteilhaft hat es sich gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch erwiesen, wenn der Folienaufbau vor der Abkühlung nochmals auf eine definierte Temperatur erwärmt wird.

Durch eine derartige Temperung lassen sich die Eigenschaften nochmals in weiten Grenzen beeinflussen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht.

Dabei zeigt:

1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Folienaufbau, und

2 einen Schnitt durch einen weiteren erfindungsgemäßen Folienaufbau.

Mit 1 ist in 1 ein Folienaufbau mit einer Trägerschicht 2, einem Druckbild 3 und einer Releaseschicht 4 bezeichnet.

Die Releaseschicht 4 ist mit einem Silikonkleber versehen, der nur gegen sich selbst haftet und gegenüber anderen Klebstoffen die Releaseeigenschaften der Releaseschicht 4 nicht beeinträchtigt.

Der Folienaufbau 1 ist zusammenknüllbar. Der in der Releaseschicht 4 enthaltene Kleber klebt beim Zusammenknüllen die aufeinander treffenden Bereiche des Folienaufbaus miteinander zusammen, so daß der zusammengeknüllte Folienaufbau nicht von alleine die Zusammenknüllung wieder auflöst. Durch die Verklebung des Knäuels in sich ist die Rückstellneigung des Knäuels unterbunden. Das Knäuel kann auf einfach Art und Weise in einen Abfalleimer geworfen werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß sich das Knäuel während des Wurfes auseinandergibt und deswegen nicht zielgerichtet in den Abfalleimer geworfen werden kann.

Die Trägerschicht 2 des Folienaufbaus 1 weist eine geringe Rückstellneigung auf, die durch eine definierte Abkühlung der extrudierten Kunststofffolie erzeugt wird.

Es ist dabei möglich die Trägerschicht 2 sehr schnell abzukühlen oder aber in mehreren Stufen abzukühlen, wobei innerhalb der einzelnen Stufen je nach eingesetztem Material schnell oder langsam abgekühlt werden kann.

Es ist auch denkbar, daß unterschiedliche Abkühlungsprofile zum Einsatz kommen.

Durch die schnelle Abkühlung werden die bei der Extrusion der Trägerschicht 2 erzeugten Eigenschaften fixiert und eingefroren.

Diese Fixierung der Eigenschaften kann zum Beispiel erfolgen, wenn die erzeugte Folie auf 40°C abgekühlt wird. Die Abkühlzone kann dabei möglichst hoch, zum Beispiel im Bereich des Extrusionshalses, d.h. im Bereich des größten Durchmessers eines Folienschlauches bei der Blasextrusion, angeordnet sein. Bei einer Blasextrusion kann hierzu zum Beispiel die Kühlluft auf der Außenseite des Folienschlauches vergleichsweise gering eingestellt sein. Es ist aber auch denkbar, daß die Position der Abkühlzone durch die gewählte Temperatur der Kühlluft und/oder des Extrudates bestimmt wird. Es ist zudem denkbar, daß durch eine zusätzliche Nachheizung der extrudierten Folie die Abkühlung verzögert wird.

Um die gewünschten, die Knüllbarkeit unterstützenden Eigenschaften der Trägerschicht 2 zu erzeugen, ist es auch denkbar, daß die Trägerschicht vor der Abkühlung nochmals definiert erwärmt wird.

Es ist desweiteren auch denkbar, daß die Trägerschicht einen mehrschichtigen Aufbau aufweist, wie dies in 2 dargestellt ist. Die dortige Trägerschicht 22 ist aus drei Schichten 23, 24 und 25 aufgebaut. Die Schichten 23 und 25 sind dabei aus einem relativ steifen und harten Material wie zum Beispiel MDPE gefertigt, wohingegen die Zwischenschicht 24 aus einem weichen Material wie zum Beispiel EVA gefertigt ist.

Durch diesen speziellen Aufbau wird eine hervorragende Knüllbarkeit und eine nur geringe Rückstellneigung erreicht.

Die drei Schichten 23, 24 und 25 können bei der Herstellung gemeinsam coextrudiert werden oder aber auch im Nachhinein aufeinander aufkaschiert werden.

Werden die Schichten kaschiert, ist es zum Erreichen der gewünschten Eigenschaften zweckdienlich, den Verbund nach dem Kaschieren nochmals definiert zu erwärmen und entsprechend den obigen Ausführungen abzukühlen.

Es ist auch denkbar, daß unter dem Druckbild 3, welches unter der Releaseschicht 4 angeordnet sein kann, ein Überlack 26 vorgesehen ist, der die Trägerschicht 22 einerseits zu schützen vermag und andererseits auch die gewünschten Knüll-Eigenschaften zu verstärken vermag.

Es ist erfindungsgemäß auch denkbar, daß der Folienaufbau 1 bzw. 21 auf seiner einen Seite eine Releaseschicht 4 trägt und auf seiner anderen Seite eine nicht dargestellte Kleberschicht trägt, die vorzugsweise nur gegen sich selbst zu kleben vermag.

Der gesamte Aufbau 1 bzw. 21 ist unter anderem als Releasefolie zum Beispiel für Damenbinden einsetzbar. Derartige Releasefolien werden bei Gebrauch der Damenbinde abgezogen, zusammengeknüllt und in einen Abfalleimer geworfen. Bei bisher bekannten Releasefolien ist es äußerst mühsam den Abfalleimer zu treffen, da sich diese immer wieder auseinander geben und damit eine zu große Angriffsfläche für Luft bieten. Ein gezielter Wurf in den Abfalleimer ist deswegen nicht möglich.

Claims

Folienaufbau zur Erzielung einer knüllbaren Folie mit geringer Rückstellwirkung, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau aus wenigstens einer extrudierten Folienschicht aufgebaut ist.
Folienaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Schichten unterschiedlicher Steifigkeit bzw. Härte miteinander verbunden sind.
Folienaufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens drei Schichten unterschiedlicher Steifigkeit bzw. Härte miteinander verbunden sind.
Folienaufbau nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Schichten als steife bzw. harte Schichten ausgebildet sind und die innere Schicht als weiche Schicht ausgebildet ist.
Folienaufbau nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als harte Folienschicht ein MDPE oder dergleichen vorgesehen ist.
Folienaufbau nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als weiche Folienschicht ein EVA oder dergleichen vorgesehen ist.
Folienaufbau nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau wenigstens einseitig mit einem Kleber versehen ist.
Folienaufbau nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Kleber ein druckempfindlicher, nur gegen sich selbst haftender Kleber vorgesehen ist.
Folienaufbau nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau wenigstens einseitig mit einer Releaseschicht versehen ist.
Folienaufbau nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber in die Releaseschicht eingearbeitet ist.
Folienaufbau nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Silikonkleber vorgesehen ist.
Folienaufbau nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die geringe Rückstellwirkung der zusammengeknüllten Folie durch eine thermische Behandlung des Folienaufbaus erzeugt ist.
Folienaufbau nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau mit einem Überlack versehen ist.
Folienaufbau nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau mit einem Druckbild versehen ist.
Folienaufbau nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß Überlack und/oder Druckbild unter einer Release- bzw. Kleberschicht angeordnet sind.
Verfahren zur Herstellung eines Folienaufbaus für eine knüllbaren Folie mit geringer Rückstellwirkung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau nach seiner Extrusion bzw. Coextrusion einem definierten Abkühlverhalten unterzogen wird.
Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau schnell abgekühlt wird.
Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau in mehreren Schritten abgekühlt wird.
Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlverhalten und die Abkühlgeschwindigkeit in den einzelnen Schritten unabhängig voneinander gewählt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüch 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufbau vor der Abkühlung nochmals auf eine definierte Temperatur erwärmt wird.