DE102005042114B3 - Verfahren und Einrichtung zur Detektion eines stromschwachen Störlichtbogens - Google Patents

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Abstract

Bei einem Verfahren und einer Einrichtung zur Detektion eines stromschwachen Störlichtbogens in einer von einem Netz (6) versorgten elektrischen Anlage (2) werden der zeitliche Verlauf eines in der Anlage fließenden elektrischen Stromes (I) gemessen und das zugehörige zeitabhängige Messsignal (I(t)) anhand zumindest eines vorbestimmten, das Vorkommen eines Störlichtbogens indizierenden Kriteriums analysiert, das spezifisch für diese Anlage (2) ist und das in einem vorangegangenen Schritt durch Vergleich eines bei einem Betrieb dieser Anlage (2) ohne Störlichtbogen gemessenen ersten Messsignals mit einem bei einem Betrieb dieser Anlage (2) während einer Einkopplung eines extern erzeugten Störsignals in das Netz (6) gemessenen zweiten Messsignals ermittelt worden ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Detektion eines stromschwachen Störlichtbogens in einer von einem Netz versorgten elektrischen Anlage.
  • Bei stromschwachen Störlichtbögen handelt es sich um in einer elektrischen Anlage auftretende Lichtbögen, die im Normalbetrieb nicht vorkommen. Solche stromschwachen Störlichtbögen können im Laufe der Zeit, falls sie unentdeckt bleiben, zu erheblichen Schäden in der elektrischen Anlage führen. Je früher das Auftreten solcher stromschwacher Störlichtbögen erkannt wird, desto sicherer können kostenintensive Folgeschäden verhindert werden. Auf Grund der Vielzahl von transienten Vorgängen in einem Netz, in dem eine Vielzahl verschiedener Verbraucher zu- und abgeschaltet oder unter wechselnden Bedingungen betrieben werden, sowie der unterschiedlichen Eigenschaften der Störlichtbögen selbst und deren von der Topologie der elektrischen Anlage abhängige Ausbreitung des von ihm erzeugten Störsignals, ist eine sichere und fehlerhafte Abschaltung vermeidende Erkennung eines Störlichtbogens mit erheblichen Problemen verbunden.
  • Aus der DE 199 61 267 A1 ist es bekannt, das Auftreten von stromstarken Störlichtbögen in einer elektrischen Anlage dadurch zu vermeiden, dass bei Erkennen eines in der Anlage auftretenden, dem stromstarken Störlichtbogen vorausgehenden stromschwachen einphasigen Lichtbogens die Anlage abgeschaltet wird. Hierzu werden von einer Überwachungseinrichtung die Amplituden von in unterschiedlichen Frequenzbereichen auftretenden Oberschwingungen überwacht. Überschreiten diese einen vorgegebenen Maximalwert, ist dies als Kriterium für einen entstandenen einphasigen stromschwachen Lichtbogen zu sehen. Ein solches Verfahren ist jedoch aber nur bedingt zur sicheren Erkennung von stromschwachen Störlichtbögen geeignet, da das Auftreten von Oberschwingungen von Anlage zu Anlage, je nach deren Topologie und der daran angeschlossenen Verbraucher stark variiert.
  • Alternativ hierzu wird in der US 2002/0118022 A1 vorgeschlagen, den in einer Anlage fließenden Strom und die anliegende Spannung zu erfassen und daraus Eigenschaften zu extrahieren, die geeignet sind, Störlichtbögen zu erkennen oder zu unterscheiden. Diese extrahierten Eigenschaften werden einem Signalprozessor zugeführt, indem sie nach einem Klassifikationsalgorithmus mit gespeicherten Modellen, die eine Vielzahl unterschiedlicher Ereignisse abbilden, verglichen werden. Mit anderen Worten: Es wird eine Bibliothek von berechneten Modellen oder Vorlagen erstellt, mit denen die an den Signalprozessor weitergeleiteten Datenmuster verglichen werden, um auf diese Weise das Auftreten der Ereignisse klassifizieren zu können. Diese Vorgehensweise erfordert jedoch eine Vielzahl von Modellen, die in einer Modellbibliothek hinterlegt werden und darüber hinaus unterschiedlichste Anlagensituationen widerspiegeln müssen.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Detektion stromschwacher Störlichtbögen anzugeben, das in der Praxis einfach realisiert werden kann, und mit dem das Auftreten stromschwacher Störlichtbögen sicher und unter weitgehender Vermeidung von Fehlauslösungen erkannt werden kann. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine nach diesem Verfahren arbeitende Einrichtung anzugeben.
  • Bezüglich des Verfahrens wird die Aufgabe gemäß der Erfindung gelöst mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Gemäß diesen Merkmalen werden der zeitliche Verlauf eines in der Anlage fließenden elektrischen Stromes gemessen und das zugehörige zeitabhängige Messsignal anhand zumindest eines vorbestimmten, das Vorkommen eines Störlichtbogens indizierenden Kriteriums analysiert, das spezifisch für diese Anlage ist, und das in einem vorangegangenen Schritt durch Vergleich eines bei einem Betrieb dieser Anlage ohne Störlichtbogen gemessenen ersten Messsignals mit einem bei einem Betrieb dieser Anlage während einer Einkopplung eines extern erzeugten Störsignals in das Netz gemessenen zweiten Messsignals ermittelt worden ist.
  • Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass es aufgrund der von elektrischer Anlage zu elektrischer Anlage unterschiedlichen Topologie sowie der unterschiedlichen Verbraucher praktisch nicht möglich ist, abstrakte anlagenübergreifende Konzepte und Modelle zu entwickeln, anhand derer Entscheidungskriterien abgeleitet werden können, mit denen beurteilt werden kann, ob in einer konkreten Anlage ein stromschwacher Störlichtbögen vorliegt oder nicht. Die Erfindung geht daher von der Überlegung aus, dass sichere Kriterien für das Vorliegen eines stromschwachen Störlichtbogens dann abgeleitet werden können, wenn diese Kriterien für eine konkrete Anlage ermittelt werden, indem in dieser konkreten Anlage solche Störlichtbögen simuliert werden und das Verhalten dieser Anlage mit und ohne simulierte Störlichtbögen analysiert wird. Mit anderen Worten: Es werden keine Modelle für das Verhalten der Anlage beim Auftreten eines Störlichtbogens erstellt sondern es wird das tatsächliche Verhalten der Anlage beim Simulieren von Störlichtbögen analysiert. Durch diese Maßnahme können Kriterien abgeleitet werden, die sichere Aussagen ermöglichen, und Fehlauslösungen können auf ein Minimum reduziert werden.
  • Eine besonders aussagekräftige Bewertung oder Analyse des Messsignals wird ermöglicht, wenn aus diesem durch eine mathematische Transformationsvorschrift eine Transformierte berechnet wird, und das Kriterium durch Vergleich einer mit derselben Transformationsvorschrift berechneten ersten Referenztransformierten des ersten Messsignals mit einer mit derselben Transformationsvorschrift berechneten zweiten Referenztransformierten des zweiten Messsignals ermittelt worden ist.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird das Störsignal aus einem an dieser Anlage oder an einer Versuchsanlage während des Auftretens eines Störlichtbogens gewonnenen Messsignal abgeleitet. Auf diese Weise ist eine weitgehend realitätsnahe Simulation des Auftretens eines Störlichtbogens möglich.
  • Alternativ hierzu wird das Störsignal rechnerisch erzeugt.
  • Wenn das zumindest eine Kriterium automatisch ermittelt wird, das System also selbstparametrisierend ist, können eine Vielzahl von Störsignalen analysiert werden, so dass die Sicherheit, mit der das ermittelte Kriterium einen stromschwachen Störlichtbogen in unterschiedlichten Betriebssituationen indiziert, entsprechend erhöht ist.
  • Wenn bei Detektion eines Störlichtbogens die Anlage vom Netz getrennt wird, können hohe Folgeschäden weitgehend vermieden werden.
  • Bezüglich der Einrichtung wird die Aufgabe gemäß der Erfindung gelöst mit einer Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 7. Die mit diesen Merkmalen einhergehenden Vorteile sowie die Vorteile der in den zugehörigen Unteransprüchen aufgeführten Merkmale stimmen sinngemäß mit den Vorteilen überein, die jeweils zu den Merkmalen der korrespondierenden Verfahrensansprüche angegeben sind.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf das Ausführungsbeispiel der Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
  • 1 bis 3 jeweils in einer schematischen Prinzipdarstellung eine elektrische Anlage mit einer Einrichtung zur Störlichtbogendetektion in unterschiedlichen Betriebsphasen und
  • 4 ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen der in den unterschiedlichen Betriebsphasen durchgeführten Arbeitsschritten.
  • Gemäß 1 wird einen elektrische Anlage 2 von einem Einspeisetransformator 4 eines elektrischen Netzes 6 mit einer elektrischen Netzspannung versorgt. Im Beispiel ist vereinfachend ein einphasiges Netz 6 dargestellt. An das Netz 6 ist eine Schaltanlage 8 angeschlossen, die eine Vielzahl von elektrischen Verbrauchern 10, von denen in der Figur nur beispielhaft, ein einziger, beispielsweise ein Motor, dargestellt ist, mit der Netzspannung versorgt.
  • In der elektrischen Anlage 2 können nun an unterschiedlichsten Anlagenteilen, beispielsweise an den Kontakten von in der Schaltanlage 8 befindlichen Schaltern 12, an festen Anschlusskontakten innerhalb der Schaltanlage 8, zwischen der Schaltanlage und den Verbrauchern 10 oder in den Verbrauchern 10 selbst stromschwache Störlichtbögen entstehen, die, falls sie unerkannt bleiben, zu schweren Schäden in der elektrischen Anlage 2 führen können.
  • Zum Nachweis solcher stromschwacher Störlichtbögen ist in der Schaltanlage 8 eine Einrichtung 14 zur Detektion stromschwacher Störlichtbögen angeordnet. Diese Einrichtung 14 enthält einen Stromwandler 16 mit hinreichender Bandbreite, mit dem der zeitliche Verlauf des vom Netz 6 in die elektrische Anlage 2 eingespeisten Stromes I erfasst wird. Der Stromwandler 16 ist an einen internen Mikrocontroller oder Rechner 18 angeschlossen, bei dem es sich um einen Mikroprozessor mit angeschlossenen Peripherieeinheiten wie beispielsweise A/D-Wandler, Speicher usw., handelt. In diesem internen Rechner 18 sind die Algorithmen und Daten implementiert, mit denen das vom Stromwandler 16 aufgenommene zeitabhängige Messsignal I(t) bearbeitet und anhand vorgegebener Kriterien auf das Vorhandensein von stromschwachen Störlichtbögen analysiert wird. Die Einrichtung 16 enthält eine Schnittstelle 20, die zum Austausch von Daten zwischen dem internen Rechner 18 und einem externen Rechner dient. Die Einrichtung 14 enthält außerdem einen Anschluss 22, mit dem Ausgangssignale eines externen Signalgenerators in das Netz 6 eingekoppelt werden können, wie dies in der Figur symbolisch durch einen zur Netzphase führenden Anschlussleiter veranschaulicht ist. Der interne Rechner 18 steuert über ein Steuersignal S einen Hauptschalter 23, mit dem die Anlage 2 vom Netz 6 getrennt werden kann.
  • 1 zeigt eine Situation, in der sich die Einrichtung 14 in einem Normalbetrieb B befindet, in der sie die Anlage 2 auf das Auftreten von Störlichtbögen überwacht.
  • 2 zeigt nun die erste Stufe A1 einer Initialisierungsphase A, in der die Einrichtung 14 in Betrieb genommen wird. In dieser ersten Stufe A1 fließt in der Anlage ein erster Strom I1, der vom Stromwandler 16 erfasst wird. Die zugehörigen ersten Messsignale I1(t) werden an den internen Rechner 18 weitergeleitet, der sie nach A/D-Wandlung unmittelbar oder nach einer Aufbereitung mit vorgegebenen Algorithmen über die Schnittstelle 20 an einen externen Rechner 24 übermittelt. Die zugehörigen ersten Daten werden im externen Rechner 24 gegebenenfalls nach weiterer interner Verarbeitung gespeichert. In dieser Stufe A1 der Initialisierungsphase A muss sichergestellt sein, dass die elektrische Anlage 2 störungsfrei arbeitet. In dieser Stufe A1 wird die elektrische Anlage 2 unter verschiedenen, in der Praxis tatsächlich auftretenden Bedingungen betrieben, d.h. einzelne Verbraucher können zugeschaltet oder abgeschaltet sein oder unter unterschiedlichen Betriebsbedingungen, beispielsweise mit unterschiedlicher Motorlast, betrieben werden. Auf dieses Weise wird eine Bibliothek von ersten Datensätzen gebildet, die jeweils einem störlichtbogenfreien Betrieb unter verschiedenen Betriebsbedingungen entsprechen.
  • In einer zweiten Stufe A2 der Initialisierungsphase A wird nun der Ausgang eines Signalgenerator 26 über die Anschlüsse 22 an eine Phase des Netzes 6 angekoppelt. Dieser Signalgenerator 26 erzeugt anhand von Daten, die vom externen Rechner 24 bereitgestellt sind, Störsignale Δ, die das Auftreten von stromschwachen Störlichtbögen simulieren. Diese Störsignale Δ sind dem in der Anlage 2 fließenden Strom I2 aufgeprägt und werden vom Stromwandler 16 erfasst. Die zugehörigen zweiten Messsignale I2(t) werden nach A/D-Wandlung ebenfalls unmittelbar oder nach Bearbeitung mit den selben Algorithmen vom internen Rechner 18 über die Schnittstelle 20 an den externen Rechner 24 übermittelt, in dem als zweite Daten ebenfalls gespeichert werden.
  • Zur Steuerung des Signalgenerators 26 werden vom ersten Rechner 24 digital gespeicherte zeit- oder phasenabhängige Störsignale an den Signalgenerator 26 weiter gegeben, der diese nach Digital/Analog-Wandlung in das Netz 6 einkoppelt. Diese Störsignale können rein rechnerisch erzeugte Signale, beispielsweise ein Rauschsignal sein oder ein Signal sein, das durch inverse Fouriertransformation aus einem durchgewobbelten monofrequenten Signal erzeugt worden ist. Alternativ hierzu können die Störsignale auch aus realen Messsignalen abgeleitet sein, die an einer Anlage, beispielsweise eine Versuchsanlage während des Auftretens eines Störlichtbogens gewonnen und gegebenenfalls nachbearbeitet, beispielsweise normiert worden sind.
  • Im externen Rechner 24 werden nun die von dem internen Rechner in den beiden Stufen A1, A2 der Inbetriebnahme A zur Verfügung gestellten ersten bzw. zweiten Daten einer Auswertung unterzogen. Dabei werden automatisch Kriterien (selbstparametrisierendes System) entwickelt, die es ermöglichen, Betriebssituationen, in denen kein Störlichtbogen auftritt, von Betriebssituationen zu unterscheiden, in denen ein solcher Störlichtbogen vorhanden ist. Diese Kriterien werden an den internen Rechner 18 übermittelt, der dann im Normalbetrieb B die nach denselben Algorithmen aufbereiteten Messsignale I1(t) anhand dieser Kriterien überprüft und, falls diese Überprüfung anzeigt, dass ein Störlichtbogen auftritt, die Anlage 2 mit dem Hauptschalter 23 vom Netz trennt.
  • 4 erläutert die während der Initialisierungsphase A (Inbetriebnahme) und während des Normalbetriebs B ablaufenden Verfahrensschritte anhand eines Flussdiagramms. In der ersten Stufe A1 der Initialisierungsphase A ist der vom internen Rechner gesteuerte Hauptschalter eingeschaltet. Dies ist in der Fig. mit der Steuerbefehl S=1 veranschaulicht. In dieser ersten Stufe A1 (als Schaltung veranschaulicht in 2) wird der in der störungsfrei betriebenen Anlage fließende Strom I1 in einer Vielzahl von Zeitabschnitten und unter einer Vielzahl von Betriebsbedingungen gemessen und das zugehörige Messsignal I1(t) nach entsprechender Analog/Digital-Wandlung im internen Rechner bearbeitet. Im internen Rechner wird das Messsignal I1(t) mit den vorgegebenen Algorithmen bearbeitet. Im Beispiel wird aus dem Messsignal I1(t) durch eine mathematische Transformationsvorschrift eine erste Referenztransformierte T1(I1) erzeugt und die zugehörigen ersten Daten werden an den externen Rechner übermittelt, in dem diese gespeichert werden.
  • In der zweiten Stufe A2 der Inbetriebnahme A wird aus einer externen, beispielsweise ebenfalls im externen Rechner gespeicherten Störsignalbibliothek zeitlich nacheinander eine Vielzahl von Störsignalen Δ in das Netz eingekoppelt. Mit dem Stromwandler werden die zugehörigen Messsignale I2(t) des Stromes I2 erfasst und mit derselben mathematischen Transformationsvorschrift wird jeweils eine zweite Referenztransformierte T2(I2) erzeugt, deren zugehörige zweite Daten ebenfalls an den externen Rechner übermittelt wird.
  • Mit Hilfe dieser ersten und zweiten Referenztransformierten T1 bzw. T2 wird nun im externen Rechner ein Kriterium K oder eine Mehrzahl von Kriterien K ermittelt, die dem internen Rechner übermittelt werden und dort in einem internen Speicher gespeichert sind (Selbstparametrierung). Die Kriterien K können bestimmte Bereiche dieser Referenztransformierten T1, T2 besonders gewichten oder ausblenden. Bei einer Fouriertransformierten können dies bestimmte Frequenzbereiche sein. Außerdem kann auch die Zeitdauer bestimmter Bereiche der Transformierten T1, T2 gewichtet werden. So kann es ein Indiz für einen Störlichtbogen sein, wenn die Zeitdauer, mit der im zweiten Messsignal I2(t) Signalanteile in bestimmten Frequenzbereichen vorhanden sind, vorgegebene Werte überschreitet. Bei der Berechnung der Referenztransformierten T1, T2 können auch bestimmte Phasenwinkel der ersten und zweiten Messsignale I1(t), I2(t), beispielsweise Bereiche um das Maximum oder um den Nulldurchgang, besonders gewichtet oder ausgeblendet werden.
  • Im Normalbetrieb B werden externer Rechner und Signalgenerator von der Anlage getrennt, und es erfolgt eine permanente Überwachung des durch die Anlage fliegenden Stromes I durch den internen Rechner. Hierzu wird die Transformierte T(I) des Messsignals I(t) des Stromes I berechnet. Anschließend wird geprüft, ob eines der gespeicherten Kriterien K erfüllt ist oder nicht. Wenn ja, wird der Hauptschalter mit dem Steuerbefehl S=0 ausgelöst. Liegt kein Störlichtbogen vor, wird mit der Messung und der Überwachung fortgefahren.
  • Im Falle einer Auslösung des Hauptschalters steht die Transformierte TS(I) des der Auslösung vorangegangenen Messzyklus zur Verfügung und kann vor einer erneuten Inbetriebnahme zur Anpassung des Kriteriums K oder der Kriterien K herangezogen werden, wie dies im Flussdiagramm durch das modifizierte Kriterium KS symbolisch dargestellt ist. In diesem Fall werden die Kriterien oder Parameter an sich ändernde Bedingungen in der elektrischen Anlage angepasst, so dass die Einrichtung ein selbstparametrisierendes adaptives System bildet.
  • Bei der mathematischen Transformationsvorschrift, mit der die Transformierte T erzeugt wird kann es sich um eine Fouriertransformation, eine gefensterte Fouriertransformation oder um eine Wavelettransformation handeln. Als Kriterien K sind im einfachsten Fall Schwellwerte vorgesehen, deren Überschreiten vom internen Rechner überwacht wird. So kann es beispielsweise sein, dass bei einer konkreten Anlage das Auftreten eines Störlichtbogens sich dadurch bemerkbar macht, dass in einem, beispielsweise auf die Amplitude bei 50 Hz normierten Frequenzspektrum Frequenzen auftreten, die im störlichtbogenfreien Betrieb entweder nicht vorhanden oder allenfalls mit einer Amplitude auftreten, die unter einem Schwellwert liegt.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Detektion eines stromschwachen Störlichtbogens in einer von einem Netz (6) versorgten elektrischen Anlage (2), bei dem der zeitliche Verlauf eines in der Anlage fließenden elektrischen Stromes (I, I1, I2) gemessen und das zugehörige zeitabhängige Messsignal (I(t), I1(t), I2(t)) anhand zumindest eines vorbestimmten, das Vorkommen eines Störlichtbogens indizierenden Kriteriums (K) analysiert werden, das spezifisch für diese Anlage (2) ist, und das in einem vorangegangenen Schritt durch Vergleich eines bei einem Betrieb dieser Anlage (2) ohne Störlichtbogen gemessenen ersten Messsignals (I1(t)) mit einem bei einem Betrieb dieser Anlage (2) während einer Einkopplung eines extern erzeugten Störsignals (Δ) in das Netz (6) gemessenen zweiten Messsignals (I2(t)) ermittelt worden ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem durch eine mathematische Transformationsvorschrift eine Transformierte (T(I)) des Messsignals (I(t)) berechnet wird, und bei dem das Kriterium (K) durch Vergleich einer mit derselben Transformationsvorschrift berechneten ersten Referenztransformierten (T(I1)) des ersten Messsignals (I1(t)) mit einer mit derselben Transformationsvorschrift berechneten zweiten Referenztransformierten (T(I2)) des zweiten Messsignals (I2(t)) ermittelt worden ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Störsignal (Δ) aus einem an einer Anlage während des Auftretens eines Störlichtbogens gewonnenen Messsignal abgeleitet ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Störsignal (Δ) rechnerisch erzeugt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das zumindest eine Kriterium (K) automatisch ermittelt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem bei der Detektion eines Störlichtbogens die Anlage (2) vom Netz (6) getrennt wird.
  7. Einrichtung zur Detektion eines stromschwachen Störlichtbogens in einer von einem Netz (6) versorgten elektrischen Anlage (2), mit einem Stromwandler (16) zum Messen des zeitlichen Verlaufes eines in der Anlage fließenden elektrischen Stromes (I, I1, I2), sowie einem internen Rechner (18) zum Analysieren des zeitabhängigen Messsignals (I(t), I1(t), I2(t)) anhand zumindest eines vorbestimmten, das Vorkommen eines Störlichtbogens indizierenden und in einem Speicher abgelegten Kriteriums (K), das spezifisch für diese Anlage (2) ist, und das in einem vorangegangenen Schritt durch Vergleich eines bei einem Betrieb dieser Anlage (2) ohne Störlichtbogen gemessenen ersten Messsignals (I1(t)) mit bei einem Betrieb dieser Anlage (2) während einer Einkopplung eines extern erzeugten Störsignals (Δ) in das Netz (6) gemessenen zweiten Messsignals (I2(t)) ermittelt worden ist.
  8. Einrichtung nach Anspruch 7, bei der der interne Rechner (18) zum Berechnen einer Transformierten (T(I)) des Messsignals (I(t)) mit einer mathematischen Transformationsvorschrift vorgesehen ist, und bei der das Kriterium (K) durch Vergleich einer mit derselben Transformationsvorschrift berechneten ersten Referenztransformierten (T(I1)) des ersten Messsignals (I1(t)) mit einer mit derselben Transformationsvorschrift berechneten zweiten Referenztransformierten (T(I2)) des zweiten Messsignals (I2(t)) ermittelt worden ist.
  9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, mit einer Schnittstelle (29) zum Austausch von Daten zwischen dem internen Rechner (18) mit einem externen Rechner (24).
  10. Einrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 9, mit einem Anschluss (22) für einen externen Signalgenerator (26) zum Einkoppeln des extern erzeugten Störsignals (Δ) in das Netz (6).
  11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, mit einem vom internen Rechner (18) gesteuerten Schalter zum Trennen der Anlage (2) vom Netz (6).
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