DE102005041971A1 - Prüfanlage zur zerstörungsfreien Prüfung eines Werkstücks - Google Patents
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Abstract
Eine Prüfanlage zur zerstörungsfreien Prüfung eines Werkstückes (2), das in einer Längsrichtung (x) ausgedehnt ist, enthält eine Halteeinrichtung (4) zum Halten des Werkstückes (2) an voneinander in Längsrichtung (x) beabstandeten Stellen. Ein erster und ein zweiter Prüfkopf (6a, b) sind die an einer ersten bzw. an einer zweiten Positioniereinrichtung (8a, b) derart zustellbar angeordnet, dass erster und zweiter Prüfkopf (6a, b) in Prüfpositionen an einander gegenüberliegenden Seitenflächen des Werkstückes (2) zustellbar sind, wobei die erste und die zweite Positioniereinrichtung (8a, b) einander gegenüberliegend auf einem Wagen (10) angeordnet sind, der unterhalb des Werkstückes (2) auf einer Schiene (12) in Längsrichtung (x) relativ zum Werkstück (2) verfahrbar ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Prüfanlage zur zerstörungsfreien Prüfung, insbesondere zur Ultraschallprüfung eines Werkstückes.
- Bei der Ultraschallprüfung von komplex aufgebauten und geformten, großvolumigen oder großflächigen Bauteilen oder Werkstücken werden Einrichtungen oder Prüfanlagen eingesetzt, die es ermöglichen unterschiedliche Werkstücke mit verschiedenen, an die jeweilige Prüfaufgabe angepassten Verfahren zu prüfen. Je nach Werkstück und Prüfaufgabe werden Impuls-Echo-Verfahren oder Durchschallungsverfahren eingesetzt. So ist es zum Erkennen von oberflächennahen Fehlern und zur Prüfung von Bauteilen aus sog. Sandwich-Material (wabenförmiger Kern mit dünnen Decklagen aus faserverstärktem Kunststoff) von Vorteil, anstelle einer bei der Ultraschallprüfung häufig verwendeten Impuls-Echo-Technik eine Durchschallungstechnik durchzuführen, bei der sich das Werkstück zwischen einem als Ultraschallsender dienenden Prüfkopf und einem als Ultraschallempfänger dienenden Prüfkopf befindet.
- Bei der Ultraschallprüfung eines Werkstückes in Durchschallungstechnik werden die Prüfköpfe einander gegenüberliegend und koaxial ausgerichtet an gegenüberliegenden Seiten des Werkstückes akustisch angekoppelt. Dies geschieht entweder in Kontakt- oder in sogenannter Freistrahltechnik, bei der die Ultraschall-Prüfsignale zwischen den Prüfköpfen und dem Werkstück in einem freien Wasserstrahl oder über Luft übertragen werden. Eine solche Prüftechnik, die auch als Squirter-Technik bezeichnet wird, ist insbesondere für die Prüfung von komplex geformten und großflächigen Bauteilen vorgesehen, die nicht in einem Wasserbad eingetaucht geprüft werden können. Ein für die Squirter-Technik geeigneter Prüfkopf ist beispielsweise aus der
EP 0 444 578 A2 bekannt. - Bei der Ultraschallprüfung in Durchschallungstechnik ist es erforderlich, dass die einander gegenüberliegenden Prüfköpfe stets koaxial zueinander ausgerichtet sind, wobei die Abweichung von der Koaxialität weniger als 1 mm betragen sollte. Um eine solche Koaxialität zu gewährleisten und auch Werkstücke mit komplexen Oberflächengeometrien prüfen zu können, werden zur Führung und Positionierung der Prüfköpfe mehrachsige Roboter oder roboterähnliche Mechaniken eingesetzt, die eine koordinierte Bewegung der Prüfköpfe mit einer Vielzahl von Freiheitsgraden ermöglichen.
- Eine solche Prüfanlage zur Ultraschallprüfung eines in Längsrichtung ausgedehnten, komplex geformten Werkstückes in Durchschallungstechnik ist beispielsweise aus der
EP 1 437 590 A2 bekannt. Bei dieser Prüfanlage tragen zwei mehrachsige Roboter am Ende eines Armes jeweils einen Prüfkopf und sind einander gegenüberstehend auf Konsolen angeordnet. Die Konsolen sind höhenverstellbar an den Stützen einer das Werkstück überspannenden Brücke angebracht, die in Längsrichtung auf Schienen verfahren werden kann. Breite und Höhe der Brücke legen die maximale Breite und Höhe des mit einer solchen Prüfanlage prüfbaren Werkstückes fest. Um mit einer solchen Prüfanlage auch große Werkstücke prüfen zu können, muss die Brücke einen großen Messraum überspannen. Um in diesem Fall eine hinreichende Stabilität zu gewährleisten, müssen die Brücke und entsprechend auch die zu ihrer Lagerung und Bewegung erforderlichen Komponenten (Schienen, Antriebe) entsprechend massiv und belastbar ausgeführt werden. Eine solche Portalkonstruktion ist deshalb aufwendig und wenig flexibel. - Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, eine Prüfanlage zur zerstörungsfreien Prüfung, insbesondere zur Ultraschallprüfung eines großflächigen und in Längsrichtung ausgedehnten Werkstückes anzugeben, mit der die vorstehend im Hinblick auf Portalkonstruktionen genannten Nachteile vermieden sind.
- Die genannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit einer Prüfanlage mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Gemäß diesen Merkmalen enthält die Prüfanlage eine Halteeinrichtung zum Halten des Werkstückes an voneinander in einer Längsrichtung beabstandeten Stellen und einen ersten und einen zweiten Prüfkopf, die an einer ersten bzw. zweiten Positioniereinrichtung derart zustellbar angeordnet sind, dass erster und zweiter Prüfkopf in Prüfpositionen an einander gegenüberliegenden Seitenflächen des Werkstückes zustellbar sind, wobei die Positioniereinrichtung einander gegenüberliegend auf einem Wagen angeordnet sind, der unterhalb des Werkstückes auf einer Schiene in Längsrichtung relativ zum Werkstück verfahrbar ist.
- Durch diese Maßnahme wird der mechanische Aufwand gegenüber herkömmlichen Portalkonstruktionen erheblich verringert. Ursache hierfür sind der niedrige Schwerpunkt und das Fehlen von hohen Brückenträgern, so dass Verwindungen und Verformungen der Tragmechanik für die Positioniereinrichtungen bereits mit einem geringen Einsatz an Material vermieden werden können. Durch die flache Bauweise ist darüber hinaus der Platzbedarf für die Prüfanlage signifikant reduziert, so dass diese auch in relativ niedrigen Werkhallen eingesetzt werden kann. Schienen und Prüfwagen stellen ein mechanisch einfaches System dar, so dass kostengünstig verschieden, an den jeweiligen Kundenwunsch angepasste Prüfanlagen erstellt werden können. Da außerdem die bewegten Massen gegenüber herkömmlichen Portalkonstruktionen erheblich verringert sind, lassen sich insbesondere in Durchschallungstechnik mit geringem technischen Aufwand hohe Prüfgeschwindigkeiten bei unverändert hoher Positioniergenauigkeit der in diesem Fall einander gegenüberliegend und koaxial auszurichtenden Prüfköpfe realisieren.
- Wenn die Halteeinrichtung auf einer begehbaren Brücke angeordnet ist, unterhalb der der Wagen verfahrbar ist, ist das Einbringen des Werkstückes in die Halteeinrichtung durch das Bedienpersonal erleichtert.
- Ein einfaches Abführen des beim Prüfen zur Oberfläche des Werkstückes hin austretenden Wassers wird erreicht, wenn die Brücke zugleich als Auffangwanne zum Auffangen von Wasser gestaltet ist.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Werkstück in der Halteeinrichtung drehbar um eine zur Längsrichtung parallele Drehachse gelagert. Auf diese Weise ist die Anzahl der bei komplex geformten Werkstücken durch die Positioniereinrichtungen erreichbaren Prüfpositionen erhöht.
- Eine größere Flexibilität hinsichtlich der Prüfaufgaben wird außerdem erzielt, wenn zumindest eine der Positioniereinrichtungen quer zur Längsrichtung verschiebbar auf dem Wagen angeordnet ist, oder wenn zumindest eine der Positioniereinrichtung höhenverstellbar auf dem Wagen angeordnet ist.
- In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind als Positioniereinrichtungen mehrachsige Roboter vorgesehen. Dadurch können auch an komplex geformten Bauteilen eine Vielzahl von Prüfpositionen angefahren werden.
- Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
-
1 eine Prüfanlage gemäß der Erfindung in einer schematischen Draufsicht von oben, -
2 eine Draufsicht auf die Stirnseite der Prüfanlage, -
3 eine alternative Ausführungsform, ebenfalls in einer schematischen Draufsicht von oben, -
4 und5 jeweils Ausführungsvarianten in einer Draufsicht auf die Stirnseite, -
6 eine weitere Ausführungsform in einer schematischen Draufsicht von oben mit einer alternativen Gestaltung einer Halteeinrichtung für das Werkstück. - Gemäß
1 umfasst die Prüfanlage zur zerstörungsfreien Prüfung eines strichpunktiert eingezeichneten und in einer Längsrichtung x ausgedehnten Werkstückes2 eine Halteeinrichtung4 , in der das Werkstück2 an Auslegern5 an voneinander in dieser Längsrichtung x beabstandeten Stellen gehaltert ist. Ein erster und ein zweiter Prüfkopf6a bzw. b sind an einer ersten bzw. zweiten Positioniereinrichtung8a bzw. b angeordnet. Mit diesen Positioniereinrichtungen8a , b können die Prüfköpfe6a , b an einander gegenüberliegenden Seitenflächen des Werkstückes2 zugestellt werden. Im Ausführungsbeispiel sind als Positioniereinrichtungen8a , b schematisch mehrachsige Roboter dargestellt, mit denen eine Prüfung komplexer Werkstücke2 möglich ist. Bei den Prüfköpfen6a , b kann es sich beispielsweise um Wirbelstromprüfköpfe oder Ultraschallprüfköpfe handeln. Im Falle einer Ultraschallprüfung kann diese sowohl in Impuls-Echo-Technik als auch in Durchschallungstechnik erfolgen. In diesem Fall müssen die Positioniereinrichtungen8a , b die Prüfköpfe6a , b an exakt gegenüberliegenden Stellen des Werkstückes2 koaxial positionieren und die mit den Positioniereinrichtungen8a , b durchgeführten Bewegungen der Prüfköpfe6a , b müssen koordiniert erfolgen. - Erste und zweite Positioniereinrichtung
8a bzw. b sind einander gegenüberliegend am seitlichen Rand eines Wagens10 angeordnet, der auf Schienen12 unterhalb des Werkstückes2 in Längsrichtung x relativ zu diesem Werkstück2 verfahren werden kann, wie dies durch den Doppelpfeil14 in der Figur angedeutet ist. - Die Halteeinrichtung
4 ist auf einer begehbaren Brücke16 angeordnet, die sich mit Stützen18 am Boden, auf dem die Schienen12 verlegt sind, abstützt. - Der Wagen
10 besteht im wesentlichen aus einer rechteckigen Metallplatte, die in ihrem mittleren Bereich eine geringere Breite aufweist, so dass sich in Draufsicht eine knochenförmige Gestalt ergibt. Auf diese Weise kann der Wagen10 möglichst nahe an das Ende der Brücke16 herangefahren werden, wenn die Brücke16 auf Stützen18 abgestellt ist, die vom seitlichen Längsrand17 beabstandet sind, oder wenn die Brücke16 selbst einen hinreichenden seitlichen Abstand zu den Schienen12 aufweist. - Anstelle aus einer massiven Platte kann der Wagen
10 auch aus einer Rahmenkonstruktion aufgebaut sein. - Die Brücke
16 dient zugleich als Auffangwanne zum Auffangen des beim Ankoppeln der Prüfköpfe6a , b an die Oberfläche des Werkstückes erforderlichen und in der Umgebung der Prüfköpfe6a , b austretenden Wassers. -
2 ist zu entnehmen, dass das Werkstück2 in der Halteeinrichtung4 um eine parallel zur Längsrichtung x und senkrecht zur Zeichenebene orientierte Achse schwenkbar gelagert ist, um auch bei komplex geformten Werkstücken2 schwer zugängliche Prüfpositionen leichter anfahren zu können. Im Beispiel der2 ist außerdem angedeutet, dass die Positioniereinrichtungen8a , b angepasst an die Werkstückgeometrie mit unterschiedlicher Bauhöhe auf dem Wagen10 montiert werden können. - Im dargestellten Beispiel ist der Wagen
10 auf zwei im Boden einer Werkhalle verankerten Schienen12 verfahrbar gelagert. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, beispielsweise in der Mitte zwischen dem Schienenfahrzeug noch eine oder mehrere Stützschienen24 vorzusehen, so dass sich der Wagen10 auch bei einer leichteren Bauart oder großem Abstand der Schienen12 nicht durchbiegt. Grundsätzlich kann der Wagen10 auch in einer einzigen Schiene12 seitlich geführt sein und auf der anderen Seite auf einem oder mehreren Rädern abrollen. - Im Ausführungsbeispiel gem.
3 ist veranschaulicht, dass bei der Prüfung schmaler Werkstücke ein Austausch der Halteeinrichtung4 gemeinsam mit der Brücke16 oder eine Demontage der Halteeinrichtung4 und erneute Montage auf einer anderen, schmaleren Brücke16 problemlos möglich ist. Im Beispiel der Figur ist außerdem vorgesehen, eine der Positioniereinrichtungen8a , b, im Beispiel die Positioniereinrichtung8b quer zur Längsrichtung x verschiebbar auf dem Wagen anzuordnen, um den durch die außermittige Anordnung der Halteeinrichtung14 zwischen den Schienen12 vergrößerten Abstand zwischen Werkstück2 und Positioniereinrichtung8b überbrücken zu können. Wenn beide Positioniereinrichtungen8a , b quer zur Längsrichtung x verschiebbar auf dem Wagen10 angeordnet sind, kann das Werkstück auch in der Mitte zwischen den Schienen12 positioniert werden. -
4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Positioniereinrichtungen8a , b höhenverstellbar auf dem Wagen angeordnet sind. Dies ist in der Figur durch Doppelpfeile26 angedeutet. - Als Positioniereinrichtungen für die Prüfköpfe können auch anstelle von mehrarmigen Robotern Linearsysteme Verwendung finden, bei denen zumindest ein Teil der Zustellbewegung durch Linearbewegungen erfolgt, wie dies in
5 durch Doppelpfeile28 ,30 veranschaulicht ist. - Gemäß
6 ist die Halteeinrichtung4 nicht auf einer Brücke sondern unmittelbar im Boden einer Werkhalle verankert, in dem auch eine Wanne zum Auffangen von Wasser integriert ist. In diesem Ausführungsbeispiel sind außerdem längere Ausleger5 dargestellt, mit denen es möglich ist, den Wagen10 bis unter die Ausleger5 , über den Rand des Werkstückes2 hinaus zu verfahren. - Anstelle der in den
1 bis6 jeweils zwei Positioniereinrichtungen8a , b kann es für einfache Prüfaufgaben, beispielsweise bei der Ultraschallprüfung in Impuls-Echo-Technik, oder bei der Wirbelstromprüfung auch ausreichend sein, eine einzige Positioniereinrichtung8a oder b einzusetzen.
Claims (7)
- Prüfanlage zur zerstörungsfreien Prüfung, insbesondere zur Ultraschallprüfung eines Werkstückes (
2 ), das in einer Längsrichtung (x) ausgedehnt ist, mit einer Halteeinrichtung (4 ) zum Halten des Werkstückes (2 ) an voneinander in Längsrichtung (x) beabstandeten Stellen, und mit einem ersten und einem zweiten Prüfkopf (6a , b), die an einer ersten bzw. an einer zweiten Positioniereinrichtung (8a , b) derart zustellbar angeordnet sind, dass erster und zweiter Prüfkopf (6a , b) in Prüfpositionen an einander gegenüberliegenden Seitenflächen des Werkstückes (2 ) zustellbar sind, wobei die erste und die zweite Positioniereinrichtung (8a , b) einander gegenüberliegend auf einem Wagen (10 ) angeordnet sind, der unterhalb des Werkstückes (2 ) auf einer Schiene (12 ) in Längsrichtung (x) relativ zum Werkstück (2 ) verfahrbar ist. - Prüfanlage nach Anspruch 1, bei der die Halteeinrichtung (
4 ) auf einer begehbaren Brücke (16 ) angeordnet ist, unterhalb der der Wagen (10 ) verfahrbar ist. - Prüfanlage nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Brücke (
16 ) als Auffangwanne zum Auffangen von Wasser gestaltet ist. - Prüfanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Werkstück (
2 ) in der Halteeinrichtung (4 ) drehbar um eine zur Längsrichtung (x) parallele Drehachse gelagert ist. - Prüfanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der zumindest eine der Positioniereinrichtungen (
8a , b) quer zur Längsrichtung (x) verschiebbar auf dem Wagen (10 ) angeordnet ist. - Prüfanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der zumindest eine der Positioniereinrichtungen (
8a , b) höhenverstellbar auf dem Wagen (10 ) angeordnet ist. - Prüfanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der als Positioniereinrichtungen (
8a , b) mehrachsige Roboter vorgesehen sind.
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