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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Positionsbestimmung
einer Vorrichtung an einer Fläche
und eine Verwendung von einem selbstorganisierendem verdrahteten
Prozessornetzwerk mit selbstständiger
Erstellung eines Koordinatensystems in der Fläche und Übertragung zu einer Steuerrecheneinheit
zur automatischen Kartisierung und mit drahtlosen Schnittstellen
zur elektronischen Informationsübertragung
zur Positionsbestimmung einer Vorrichtung auf einer Fläche.
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Es
sind Systeme zur Ortsbestimmung und Steuerung von Robotern bekannt,
bei welchen Kameras mit Bildauswertung, Abstandsmessungen etc. zum
Einsatz kommen. Diese Systeme haben jedoch den Nachteil, daß die Ortsbestimmung
und Steuerung mit einem hohen Aufwand und hohen Kosten verbunden
sind. Des weiteren sind Systeme zur Ortsbestimmung und Steuerung
von Robotern bekannt, bei welchen in der Fläche RFID-Tags (Radiofrequency
Identifikation Tags) eingebracht sind. Diese RFID-Tags haben jeweils
eine Identifikationnummer, die mittels einer geeigneten Leseeinrichtung
eingelesen werden muß und
entsprechend ihrer Lokalisierung in der Fläche von einer Steuerrecheneinheit
zu einer Kartisierungsinformation verarbeitet wird. Diese Kartisierungsinformation
wird zum Roboter übertragen.
Die Steuerrecheneinheit befindet sich entweder im Roboter oder der
Roboter hat eine drahtlose Verbindung zur Steuerrecheneinheit. Es
ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System zur Positionsbestimmung
einer Vorrichtung an einer Fläche
bereitzustellen, weiches eine kostengünstige und einfache Positionsbestimmung
ermöglicht
und gleichzeitig selbstständig
aus dem Positionsdaten eine Kartisierung in einem Steuerrechner
erstellt.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch ein System mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Bevorzugte
Ausführungsformen sind
Inhalt der abhängigen
Ansprüche.
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Gemäß der Erfindung
wird ein System zur Positionsbestimmung bzw. Orientierung bzw. Lokalisierung
einer Vorrichtung an bzw. auf einer Fläche bzw. einem Flächengebilde
bzw. einer Schicht bereitgestellt, umfassend:
- – eine Vielzahl
von an der Fläche
angeordneten und miteinander verdrahteten elektronischen Netzwerkprozessorelementen,
mit integrierten Funktionselementen zur drahtlosen Kommunikation
und Sensoren, die durch Selbstorganisation selbstständig ihre
physikalische Position in der Fläche
ermitteln
- – zumindest
eine Steuerrecheneinheit, die mit zumindest einem Netzwerkprozessorelement
verbunden ist und die aus den im Netzwerk ermittelten Koordinaten
und dem Rasterabstand im Netzwerk eine Kartisierung für die Steuerung
einer beweglichen Leseeinrichtung ermittelt.
- – zumindest
eine Vorrichtung umfassend eine Leseeinrichtung, welche zum Lesen
bzw. Aufnehmen von in den Funktionselementen zur drahtlosen Kommunikation
gespeicherten Daten ausgelegt ist.
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Vorzugsweise
sind die in die Netzwerkprozessorelemente integrierten Informationsträger elektronische
Einrichtungen, welche infolge einer Anregung durch die Leseeinrichtung
Daten an die Leseeinrichtung übermitteln.
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Bevorzugt
erfolgt die Kommunikation zwischen der Leseeinrichtung und den Informationsträgern berührungslos,
vorzugsweise über
elektromagnetische Wellen.
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Vorzugsweise
ist die Vorrichtung bezüglich der
Fläche
bewegbar. Insbesondere kann vorgesehen sein, daß sich die Vorrichtung auf
bzw. über
der Fläche
bewegt.
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Die
Prozessorelemente mit den Informationsträger sind vorzugsweise im wesentlichen
rasterartig bzw. matrixartig angeordnet. Durch die regelmäßige Anordnung
der Informationsträger
kann die Positionsbestimmung durch die Selbstorganisation der Prozessorelemente
weiter vereinfacht werden.
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Vorzugsweise
wird ein Verfahren zur Selbstorganisation der Netzwerkprozessorelemente
verwendet, dass eigenständig
ein Koordinatensystem im Verbund der Netzwerkprozessoren ausbildet
und damit die physikalische Position der einzelnen Elemente in der
Fläche
beschreibt.
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Bevorzugt
sind die Netzwerkprozessorelemente an der der Vorrichtung abgewandten
Seite der Fläche
bzw. Rückseite
bzw. der bei der Verwendung nicht sichtbaren Fläche angeordnet. Dadurch wird der
optische Eindruck der Fläche
nicht durch die Netzwerkprozessorelemente beeinträchtigt.
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Bevorzugt
ist im Netzwerkprozessorelement eine drahtlose Kommunikationseinrichtung
wie sie z. B. mit Radiofrequenz-Identifikations-Tags bzw. RF-ID-Tags.
angewendet wird.
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Des
weiteren können
die Informationsträger im
Prozessorelement andere passive oder aktive drahtlose Kommunikationseinrichtungen
sein, wie z.B. in verschiedenen Standards zur drahtlosen Kommunikation
beschrieben sind, wie Nahfeldkommunikation, Zigbee, Bluetooth, etc.
Bevorzugt werden dabei drahtlose Kommunikationsstandards, die im
Bereich von 5 cm bis 1 m arbeiten.
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Die
Vorrichtung umfaßt
ferner vorzugsweise eine Verarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten
der von der Leseeinrichtung gelesenen Daten. Dies ist insbesondere
von Interesse, um zusätzlich
zur reinen Positionsbestimmung beispielsweise eine Leitsystemfunktion
bereitzustellen. Hierbei können
aufgrund der verarbeiteten Daten beispielsweise weitere Informationen,
wie z.B. ein bestimmter Weg oder Informationen bezüglich des
Standortes (Flurnummer, Art des Bodenbelages, Sperrvermerke etc.)
ausgegeben werden.
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Ferner
kann über
die Leseeinrichtung bilateral Information mit der Steuerrecheneinheit
des selbstorganisierenden Prozessornetzwerkes ausgetauscht werden.
Somit ist der Steuerrecheneinheit des selbstorganisierendem Netzwerkes
die momentane Position der beweglichen Vorrichtung mit Leseeinheit
bekannt und es können
sogar Informationen zur Zieländerung
der beweglichen Vorrichtung übertragen
werden.
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Ferner
kann die bewegliche Vorrichtung eine Eingabeeinrichtung umfassen.
Hierbei kann beispielsweise vorgesehen sein, daß ein Nutzer, welcher die Vorrichtung
bedient, bestimmte Eingaben, z.B. bezüglich eines bestimmten Zielpunkts,
durchführt.
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Des
weiteren kann die Vorrichtung eine Anzeigeeinrichtung umfassen.
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Vorzugsweise
umfaßt
die Vorrichtung ferner eine Schreibeinrichtung zum Abspeichern von
Daten auf den Informationsträgern.
Somit können
zusätzlich
zum reinen Lesen der Daten der Informationsträger auch Daten auf den Informationsträgern abgespeichert
werden.
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Ferner
können
diese lokal übermittelten
Daten auch über
das Prozessornetzwerk an die Steuerrecheneinheit weitergeleitet
werden.
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Bevorzugt
erfolgt die Kommunikation zwischen der Schreibeinrichtung und den
Funktionselementen zur drahtlosen Kommunikation berührungslos
bzw. die Schreibeinrichtung kommuniziert berührungslos mit den Funktionselementen.
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Vorzugsweise
ist die Fläche
Bestandteil eines großflächigen Verbundsystems,
das unter begehbaren üblichen
Bodenbelägen,
wie z.B. Fliesen, Steinböden,
Estrich, Laminat, Kunststoffböden,
Gipskartonplatten, Pressspanplatten, etc. oder auch direkt in Beton
eingebracht wird.
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Des
weiteren können
gemäß der Erfindung die
Verwendung von zusätzlichen
elektronischen Informationsträgern,
ergänzend
zum vorliegenden Raster des selbstorganisierenden Prozessornetzwerkes,
angebracht sein. Bevorzugt sind dabei Transponder, am meisten bevorzugt
RF-ID-Tags, zur höheren Genauigkeit
der Positionsbestimmung bzw. Orientierung bzw. Lokalisierung einer
Vorrichtung an bzw. auf einer Fläche,
insbesondere in einem System gemäß der Erfindung
oder einer bevorzugten Ausführungsform
davon, wobei eine Vielzahl der Informationsträger an der Fläche zusätzlich zum
Netzwerkprozessorraster angeordnet ist.
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Weitere
Merkmale, Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
offensichtlich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden. Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen, in welchen
zeigt:
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1 eine
schematische Ansicht der Funktionsweise eines Netzwerkprozessorelementes
mit integriertem Funktionselement zur drahtlosen Kommunikation und
Leseeinrichtungen, weiche in einem System gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung verwendet werden; und
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2 eine
schematische Ansicht einer mit einem selbstorganisierendem, verdrahteten
Raster aus Netzwerkprozessorelementen mit integrierten Funktionselementen
zur drahtlosen Kommunikation versehenen Fläche gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit Anschlüssen dieser Fläche zu einer
Steuerrecheneinheit.
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Zunächst wird
die allgemeine Funktionsweise von in einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendeten Netzwerkprozessorelemente
mit integrierten Funktionselementen zur drahtlosen Kommunikation
und mit diesen zusammenwirkenden Leseeinrichtungen mit Bezug auf 1 beschrieben.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Netzwerkprozessorelemente 1,
ausser mit einem Mikroprozessor mit Speichereinrichtung 1,
für die
Selbstorganisation des Netzwerkes und dem Funktionselement zur drahtlosen
Kommunikation 10, z.B. der Funktion von Radiofrequenz-Identifikations-Tags
bzw. RF-ID-Tags ausgebildet. Sie umfassen in einer bevorzugten Ausführung des
weiteren Sensorfunktionselemente 3, Aktuatorenfunktionselemente 4 und
Verbindungleitunganschlüsse 5 zu
ihren Nachbarprozessorelementen im Netzwerk oder zur Steuerrechenheit.
Ferner besitzt das Netzwerkprozessorelement vorzugsweise Anschlüsse für externe
Sensoren 6. Desweiteren besitzt das Netzwerkprozessorelement
vorzugsweise Anschlüsse
für externe
Aktuatoren 7.
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Das
Funktionselement zur drahtlosen Kommunikation 10 umfaßt eine
Spule 12, welche durch elektromagnetische Wellen angeregt
werden kann. Um das Funktionselement zur drahtlosen Kommunikation 10 anzuregen,
wird eine Leseeinrichtung 14 verwendet, welche ebenfalls
eine Spule 16 umfaßt. Das
Funktionselement zur drahtlosen Kommunikation 10 ist vorzugsweise
ein passiver Transponder, welcher keine eigene Energieversorgung
benötigt und
nur in Anwesenheit eines elektromagnetischen Feldes aktiv wird.
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Zum
Auslesen der auf dem Funktionselement zur drahtlosen Kommunikation 10 gespeicherten
Information baut die Leseeinrichtung 14 ein elektromagnetisches
Feld auf (in 1 mit EM gekennzeichnet). Innerhalb
dieses Felds wird das Funktionselement zur drahtlosen Kommunikation 10 aktiviert (in 1 mit
dem Pfeil A dargestellt) und sendet seine Informationen, ebenfalls
mittels elektromagnetischer Wellen, zurück (in 1 durch
den Pfeil B dargestellt). In einer weiteren Ausführungsform, sendet das Funktionselement
zur drahtlosen Kommunikation keine Information zurück, sondern
entzieht das Funktionselement zur drahtlosen Kommunikation dem Lesefeld
EM Energie in Abhängigkeit
der von ihm gespeicherten Information. Die übertragene Information wird
von der Leseeinrichtung 14 erfaßt, decodiert und entsprechend
weiter verarbeitet.
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Die
Entfernung zwischen dem Funktionselement zur drahtlosen Kommunikation 10 und
der Leseeinrichtung 14, bei welcher der Funktionselement zur
drahtlosen Kommunikation 10 aktiviert wird, kann je nach
Einsatzgebiet und verwendeten Standard der drahtlosen Informationsübertragung
variieren. In der Regel liegt der Wert in einem Bereich von ca.
5 cm bis ca. 1 m.
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Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße System
mit Bezug auf 2 beschrieben.
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In 2 ist
eine Fläche
F dargestellt an welcher eine Vielzahl von miteinander verdrahteten Netzwerkprozessorelementen
mit Funktionselementen zur drahtlosen Kommunikation 10 angeordnet sind.
Die Netzwerkelemente sind vorzugsweise raster- bzw. matrixartig
angeordnet. Der Abstand der einzelnen Spalten und Reihen der Prozessorelemente 1 zueinander
gibt die Genauigkeit der Positionsbestimmung an. Für eine präzisere Positionsbestimmung
wird vorzugsweise ein geringerer Abstand gewählt werden. Ferner ist es ebenfalls
denkbar, die Netzwerkprozessorelemente in einem anderen geeigneten,
vorzugsweise regelmäßigen, Muster
anzuordnen.
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Jedes
Netzwerkprozessorelement erhält
bei der Selbstorganisation des Netzwerkes, die durch einen Steuerrechner
angestossen wird eine ihm eindeutig zugeordnete Koordinate, mittels
welcher die Steuerrecheneinheit zusammen mit dem bekannten Rastermaß des Netzwerkes
eindeutig die physikalische Position jedes einzelnen Netzwerkprozessors
in der Fläche
F bestimmen kann. Die Steuerrecheneinheit ist somit in der Lage
eine Kartisierung der Fläche F
vorzunehmen. Diese Kartisierungsinformation wird auf den Roboter übertragen.
Damit entfällt
eine manuelle Kartisierung der Fläche.
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Bevorzugt
wird ein sich selbstorganisierendes verdrahtetes Netzwerksystem,
dass u.a. sein eigenes Koordinatensystem erzeugt.
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Ferner
kann in der Applikation in der Steuerrecheneinheit, oder auch lokal
eine Weg- bzw. Routenplanung vorgesehen sein. Hierbei kann die Eingabe
des Zielpunkts vorzugsweise über
den Steuerrechner oder über
eine Eingabeeinrichtung erfolgen. Anhand der in der Fläche angeordneten
Netzwerkprozessorelemente 1 kann der berechnete Weg ermittelt
werden und über
den Steuerrecheneinheit oder über
die bewegliche Leseeinrichtung direkt dem Nutzer angezeigt werden.
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Die
Fläche
F wird vorzugsweise unterhalb der üblichen Bodenbeläge bzw.
unterhalb des Estrichs oder im Beton integriert. Alternativ kann
die Fläche
mit den Netzwerkprozessorelementen auch fest mit herkömmlichen
Bodenbelägen,
wie Teppichboden, Gummiboden, Kunststoffböden etc. verbunden werden.
Ferner können
die Netzwerkprozessorelemente ebenso in einzelnen Flächenverkleidungselementen
integriert sein. Bevorzugtenweise werden dann diese Elemente über Steckverbindungen
miteinander verbunden und somit die elektrische Verbindung zwischen
den Netzwerkprozessorelementen sichergestellt. Hierbei werden die
Netzwerkprozessorelemente 1 vorzugsweise an der Flächenseite
der Fläche
F angeordnet, welche bei der Verwendung nicht sichtbar ist.
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Nachfolgend
werden einige Beispiele gegeben, in welchen das beschriebene System
zum Einsatz kommen kann.
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Beispielsweise
können
die Netzwerkprozessorelemente 1 unter dem Bodenbelag eines
Supermarkts rasterförmig
angeordnet sein. Die bewegliche Leseeinrichtung 14 wird
in einen Putzroboter integriert und die Steuerung des Putzroboters
kann aufgrund der Positionsbestimmung durch die Netzwerkprozessorelemente 1 über die
integrierten Funktionselemente zur drahtlosen Kommunikation 10 erfolgen. Dadurch
können
beispielsweise auf einfache Weise die zu reinigenden Bahnen an den
Roboter übermittelt
werden.
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Des
weiteren kann die bewegliche Leseeinrichtung 14 in einen
Einkaufswagen integriert werden.
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Ferner
kann zusätzlich
eine Eingabeeinrichtung vorgesehen sein, mittels welcher der Kunde
beispielsweise ein gesuchtes Produkt eingeben kann. Mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Positionsbestimmung
kann der Weg zu dem gesuchten Artikel berechnet werden und mittels einer
Ausgabeeinrichtung, welche z.B. eine Anzeige bzw. ein Display sein kann
an den Kunden ausgegeben werden.
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Ferner
kann in Gebäuden
mit hohen Anteil an Transportdienstleistungen, wie z.B. Krankenhäuser, Pflegeheime,
das erfindungsgemäße System
integriert sein. Damit können
Transportroboter z.B. Speisen, Betten, Wäsche, Hauspost, Verbrauchsmaterial
etc. transportieren und somit dem Personal weite Wege ersparen.
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- 1
- Netzwerkprozessorelement
- 2
- Mikroprozessor
mit integrierter Speichereinheit
- 3
- Sensorelement
- 4
- Aktuatorelement
- 5
- Verbindungsanschlüsse zu Nachbar-Netzwerkprozessorelement
- 6
- Verbindungsanschlüsse zu externen
Sensoren
- 7
- Verbindungsanschlüsse zu externen
Aktuatoren
- 10
- Funktionselement
zur drahtlosen Kommunikation
- 12
- Spule
- 14
- Leseeinrichtung
- 16
- Spule
EM
elektromagnetisches Feld
- 17
- Verbindungsanschlüsse zur
Steuerrecheneinheit
- 18
- Steuerrecheneinheit