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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Konstruktion eines Transponders
und einer Basisstation sowie Verfahren zur Kommunikation zwischen
Transponder und zugeordneter Basisstation.
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Funkbasierte
Identifikationssystem, die auch als RFID-Systeme (RFID = Radio Frequency
Identification) bezeichnet werden, sind in unterschiedlicher Ausführung sowie
in verschiedenen Anwendungsgebieten bekannt. RFID-Systeme bestehen
aus mindestens einem Transponder und einer zugeordneten Basisstation.
Der Transponder sendet ein Funksignal mit seinem Identifikationscode
zu einer Basisstation. Befinden sich der Transponder und die Basisstation nahe
genug beieinander, so ergibt sich in der Basisstation ein auswertbares
Signal. Durch dieses Signal wird der Basisstation die Anwesenheit
des Transponders mit seiner spezifischen Identität in ihrer unmittelbaren Umgebung
angezeigt. Dieses Signal ist ebenfalls für weitere Zwecke auswertbar.
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Die
in verschiedener Weise genutzten RFID-Systeme arbeiten in einem
Frequenzbereich von etwa 125 kHz bis 5,8 GHz. Die Beschränkungen auf
diesen Frequenzbereich hat sowohl praktische wie auch funktionelle
Gründe
und ist teilweise auch durch Standardisierungen in unterschiedlichen
Ländern
vorgegeben.
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Es
ist ein Nachteil bei bekannten RFID-Systemen, dass sich die Funksignale
annähernd
ungerichtet im Raum ausbreiten müssen,
um sich von der Basisstation zum Transponder oder in umgekehrter Richtung
zu bewegen. Dieser Nachteil folgt daraus, dass die relative Lage
zwischen Basisstation und Transponder vor dem Senden von Signalen
für gewöhnlich nicht
bekannt ist. Daher verwenden die RFID-Systeme im allgemeinen aber
nicht nur rundstrahlende Antennen. Werden rundstrahlende Funksysteme
ohne Richtgewinn verwendet, so nimmt die Dämpfung entlang der Funkstrecke
zumindest quadratisch mit der Frequenz des Funksignals zu. Diese Tatsache
führt zu
der Schlussfolgerung, dass der Einsatz von besonders hochfrequenten
RFID-Systemen (also Mikrowellen- Systeme im Bereich von 3 bis 240 GHz)
ungünstig
und daher praktisch nicht sinnvoll erscheint.
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Es
ist daher das Problem der vorliegenden Erfindung, RFID-Systeme für den Frequenzbereich zwischen
3 und 240 GHz bereitzustellen, die trotz genannter Nachteile wesentliche
Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen
RFID-Systemen liefern.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Erfassen eines Transponders
durch eine Basisstation bereit, das die folgenden Schritte aufweist: Empfangen
eines Transpondersignals mit einer Mehrzahl von voneinander beabstandeten
Antennen, Übertragen
des jeweils von den Antennen erfassten Transpondersignals zu einer
Mess- und Auswerteeinheit und Verarbeiten der jeweils durch die
Antennen erfassten Transpondersignale durch digitales Beamforming,
so dass die Basisstation rechnerisch auf einen Raumpunkt in einer
Umgebung der Basisstation fokussierbar ist, an dem sich der Transponder befindet.
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Das
von dem Transponder ausgesandte Signal benötigt unterschiedliche Laufzeiten,
bis es von den voneinander beabstandeten Antennen der Basisstation
empfangen wird. Diese unterschiedlichen Laufzeiten führen zu
Phasenverschiebungen zwischen den von den einzelnen Antennen empfangenen
Transpondersignalen. Die mehreren empfangenen Transpondersignale,
die ihren Ursprung in dem einen vom Transponder ausgesandten Signal
haben und durch die Anzahl der Empfangsantennen der Basisstation
festgelegt sind, werden rechnerisch innerhalb der Basisstation auf
der Grundlage des digitalen Beamformings überlagert und dadurch verarbeitet. Aus
der Auswertung der Phasenverschiebung der empfangenen Transpondersignale
zueinander und der geeigneten Überlagerung
der empfangenen Signale ist die Basisstation in der Lage, auf einen
bestimmten Raumpunkt in ihrer Umgebung zu fokussieren.
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Zur
Unterstützung
des obigen Verfahrens ist die Mehrzahl der voneinander beabstandeten
Antennen der Basisstation in einer synthetischen Apertur angeordnet.
Die voneinander beabstandeten Antennen sind bevorzugt mit Hilfe
eines Signal-Busses verbunden, um die empfangenen phasenverschobenen Transpondersignale
weitestgehend unverfälscht
an eine Mess- und Auswerteeinheit zur weiteren Verarbeitung übertragen
zu können.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
strahlt der Transponder sein Signal mit einem Richtgewinn in Richtung
der Basisstation ab. Dieser Richtgewinn wird dadurch erzielt, dass
das Transpondersignal über
eine retrodirektive Antenne in Form eines Van-Atta-Arrays oder durch
eine Mehrzahl zusammen geschalteter Backscatter-Transponder abgestrahlt
wird. Eine weitere Möglichkeit
zum Erzielen eines Richtgewinns besteht in der Verwendung des Heterodynings.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Erfassen
eines Backscatter-Transponders durch eine Basisstation mit einer Antenne
in Form einer Apertur, das die folgenden Schritte aufweist: Ansteuern
einzelner Antennenelement der Apertur durch die Basisstation und
Ausrichten der Apertur auf eine bestimmte Richtung oder auf einen
vorbestimmten Raumpunkt in der Umgebung der Basisstation, Senden
des Antennenstrahls in die vorbestimmte Richtung oder auf den vorbestimmten Raumpunkt
und Empfangen eines vom Backscatter-Transponder zurückgesandten
Transpondersignals, wenn sich dieser im Bereich des Antennenstrahls
oder des Raumpunkts befindet.
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Die
Apertur der vorliegenden Basisstation besteht aus einer Mehrzahl
von beweglichen Antennenelementen. Diese Beweglichkeit der Antennenelemente
eröffnet
die Möglichkeit,
durch gezielte Ausrichtung der Antennenelemente einen abtastenden Antennenstrahl
in eine vorbestimmte Richtung oder auf einen zu vor ausgewählten Raumpunkt
auszusenden. Mit Hilfe dieses gerichteten Antennenstrahls lässt sich
gezielt ein Bruchteil der Umgebung der Basisstation auswählen, der
auf der Suche nach einem Transponder abgetastet werden soll. Diese
Vorgehensweise konzentriert die der Basisstation zur Verfügung stehende
Energie auf das Gebiet des Antennenstrahls. Dadurch kann aufgrund
des fehlenden Rundstrahlens in die gesamte Umgebung der Basisstation
eine höhere
Reichweite des Antennenstrahls realisiert und die frequenzbedingte
Dämpfung
kompensiert werden.
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Zur
Umsetzung der obigen Verfahren wird eine Basisstation zum Erfassen
eines Transponders bereitgestellt, die die folgenden Merkmale aufweist: eine
Anzahl von voneinander beabstandeten Antennen, über die ein Transpondersignal
vom Transponder erfassbar ist, eine Übertragungskomponente, in der
das von den Antennen jeweils erfasst Transpondersignal in eine Mess-
und Auswerteeinheit übertragbar
ist, so dass durch die Mess- und Auswerteeinheit ein digitales Beamforming
des durch die Antennen empfangenen Transpondersignals und dadurch
ein Fokussieren auf einen Raumpunkt durchführbar ist.
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Zudem
wird eine Basisstation zum Erfassen eines Backscatter-Transponders mit
Hilfe eines Phased-Array-Verfahrens bereitgestellt, die die folgenden
Merkmale aufweist: eine Mehrzahl von voneinander beabstandeten Antennen,
die eine synthetische Apertur bilden, um einen gerichteten Antennenstrahl
auszusenden und ein Transpondersignal zu erfassen, eine Steuerkomponente,
durch die die Mehrzahl der Antennen in eine vorbestimmte Richtung
orientierbar ist, um den Antennenstrahl auf einen bestimmten Raumpunkt
zu fokussieren, und eine Übertragungskomponente,
in der das von den Antennen jeweils erfasste Transpondersignal an
eine Mess- und Auswerteeinheit zum Verarbeiten übertragbar ist.
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Des
Weiteren ist die vorliegende Erfindung auf einen Transponder gerichtet,
der als ein aktiver oder ein passiver Transpon der ausgebildet ist.
Der Transponder sendet sein Signal basierend auf den Prinzipien
der Retrodirektivität
aus. Die Retrodirektivität
wird innerhalb des Transponders apperativ durch eine retrodirektive
Antenne in Form eines Van-Atta-Arrays oder einer Mehrzahl zusammen
geschalteter Backscatter-Transponder realisiert. Es ist ebenfalls
möglich,
dass der Transponder auf der Grundlage des Heterodynings arbeitet
und somit das Signal gerichtet abstrahlt.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
und vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden
im folgenden unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung näher erläutert. Zudem gehen
sie aus den anhängenden
Ansprüchen
hervor. In den begleitenden Zeichnungen zeigen:
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1 einen
schematischen Aufbau einer Basisstation zur Auswertung von Transpondersignalen
mittels digitalen Beamformings,
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2 einen
schematischen Aufbau eines Transponders mit retrodirektiver Abstrahlung
seines Signals,
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3 eine
schematische Darstellung der Kommunikation zwischen Basisstation
und Backscatter-Transponder auf der Grundlage eines Phased-Array-Ansatzes
und
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4 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines Antennen-Arrays.
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1 zeigt
schematisch die Grundstruktur einer Basisstation BS, die mit einem
rundherum abstrahlenden Transponder RT in Verbindung steht. Die Basisstation
BS erfasst die durch den Transponder RT ausgesandten Signale mit
Hilfe einer Mehrzahl von Antennen BA1, BA2, ..., BAN. Die
Antennen BA1, BA2,
..., BAN der Basisstation BS sind räumlich voneinander
beabstandet und bilden bevorzugt eine Apertur bzw. synthetische
Apertur. Nachdem das Transpondersignal von dem Transponder RT ausgesandt
worden ist, sind unterschiedliche Laufzeiten des Transpondersignals
erforderlich, bis das Transpondersignal von den verschiedenen Antennen
BA1, BA2, ..., BAN erfasst wird. Die unterschiedlichen Laufzeiten
des Transpondersignals basieren auf der unterschiedlichen Entfernung
zwischen dem Transponder RT und der jeweiligen Antenne BA1, BA2, ..., BAN. Das Identifikationssignal, das der Transponder
RT aussendet, führt
somit zu N getrennten Empfangssignalen in der Basisstation BS.
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Wendet
man nun das sogenannte digitale Beamforming auf die durch die einzelnen
Antennen BA1, BA2,
..., BAN empfangenen phasenverschobenen
Transpondersignale an, können
die N phasenverschobenen Transpondersignale selben Ursprungs rechnerisch
derart überlagert
werden, dass mit Hilfe der Basisstation BS auf unterschiedliche Punkte
in der Umgebung der Basisstation BS fokussiert wird. Das Fokussieren
erfolgt bevorzugt auf die Punkte im Raum, von denen ein optimal
starkes Signal eines Transponders ausgeht oder an denen sich tatsächlich ein
Transponder befindet.
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Die
Fokussierung der Basisstation BS auf den Transponder RT kann umso
schärfer
und selektiver erfolgen, je größer die
Apertur bezogen auf die Wellenlänge
des Funksignals zwischen Basisstation BS und Transponder RT ist.
Mit einer Verbesserung der Fokussierung wird gleichzeitig auch eine
höhere Signalamplitude
des Transponders RT erzielt. Daraus folgt, dass bei gleichbleibender
Größe der Apertur
eine bessere Fokussierung des Transponders RT in der Umgebung der
Basisstation BS mit Hilfe von Funksignalen höherer Frequenz erzielt wird.
Des Weiteren kann der generell vorhandene Wunsch nach möglichst
kleinen Basisstationen, d.h. nach einer Apertur kleiner Abmessungen
befriedigt werden, indem Funksignale im Millimeter- bzw. Submillimeter-Wellenlängenbereich
eingesetzt werden.
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Um
die Phasenverschiebung zwischen den durch die Antennen BA1, BA2, BAN der Basisstation erfassten Transpondersignale
weitestgehend unverfälscht
verarbeiten zu können,
werden sie von den Antennen BA1, BA2, ..., BAN mit Hilfe
eines Signal-Busses SB zu einer Mess- und Auswerteeinheit MAE übertragen,
wie es beispielgebend und schematisch in 1 dargestellt
ist. Der eindeutige Phasenbezug der empfangenen Transpondersignale
zueinander sowie die aus den unterschiedlichen Signallaufzeiten
resultierenden Phasenunterschiede bleiben aufgrund dieser apparativen
Anordnung erhalten. Neben der Verarbeitung der erfassten Transpondersignale
dient die Mess- und Auswerteeinheit MAE ebenfalls der Steuerung
der gesamten Signalaufnahme der Basisstation BS.
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Der
in
1 dargestellte Transponder RT kann sowohl als
aktiver als auch als passiver Transponder ausgeführt sein. Im Falle der bevorzugten passiven
Backscatter-Systeme umfasst der Transponder keine eigene HF-Signalquelle.
Der Backscatter-Transponder
reflektiert das von einer Basisstation BS erfasste abfragende Signal
in modulierter Form. Das Grundprinzip solcher Backscatter-Transponder ist
beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE 199 46 166 A1 beschrieben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform werden
im Zusammenhang mit der oben beschriebenen Basisstation BS Backscatter-Transponder eingesetzt,
die ergänzend
zu dem Richtgewinn auf Seiten der Basisstation BS einen Richtgewinn
auf Seiten des Transponders erzielen. Dieser Richtgewinn auf Seiten
des Backscatter-Transponders wird durch eine retrodirektive Antenne
erreicht. Eine Backscatter-modulierte retrodirektive Antenne ist
eine Anordnung, bei der das empfangene Abfragesignal der Basisstation
bzw. der Basisstationen genau in die Richtung wieder moduliert reflektiert
wird, aus der es von dem Backscatter-Transponder empfangen worden ist.
Der Backscatter-Transponder
strahlt daher nicht sein Antwortsignal rundherum ab, was zu einer
Beeinträchtigung
der Stärke
des Signals beispielsweise durch Dämpfung führen würde. Stattdessen erfolgt die
gerichtete Abstrahlung durch ein Van-Atta-Array, wie es aus der
US 2,908,002 bekannt ist.
Diese Retrodirektivität,
die mit Hilfe einer Transponderantenne in Form eines Van-Atta-Arrays
realisiert wird, kann ebenfalls durch heterodynes Mischen erreicht
werden (vgl. C.Y. Pon: Retrodirective array using the heterodyne
technique, IEEE Trans. Antennas and Propagation, Mar. 1964, S. 176-180).
Auch in Bezug auf den Richtgewinn des Transponders ist es wieder
so, dass bezogen auf die gleiche Antennenfläche ein umso höherer Richtgewinn
erzielt wird, je höher
die Signalfrequenz ist. Daher unterstützt an dieser Stelle auch wieder
die Verwendung von Frequenzen im GHz-Bereich den Richtgewinn. Umgekehrt
erhöht der
Richtgewinn des Transponders die Reichweite der Funksignale zwischen
Basisstation BS und Transponder RT.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
eines retrodirektiv arbeitenden aktiven oder passiven Transponders
ist schematisch in 2 dargestellt. Der Transponder
umfasst eine Mehrzahl von k Antennen TA1,
TA2, .... TAK. Die
Antennenelemente TA1, ..., TAK sind über ein
Verkoppelnetzwerk VKN derart miteinander verbunden, dass das im
Einfallswinkel αin
einfallende Funksignal von der Basisstation BS in einem identischen
Winkel αout
wieder in Richtung der Basisstation BS reflektiert wird.
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Als
eine alternative Ausführungsform
zu dem oben beschriebenen retrodirektiven Array des Transponders
RT ist es ebenfalls möglich,
eine Mehrzahl M von einzelnen Backscatter-Transpondern in einem Array
anzuordnen. Werden die M Backscatter-Transponder einzeln mit orthogonalen
Codes moduliert, so ist es in der erfassenden Basisstation oder
den erfassenden Basisstationen möglich,
die einzelnen Backscatter-Transpondersignale eindeutig zu trennen,
obwohl diese gleichzeitig reflektiert worden sind. Die M getrennten
Backscatter-Transpondersignale können dann
in der Basisstation ebenfalls mit Hilfe des digitalen Beamformings überlagert
und ausgewertet werden, so dass auf diese Weise rechnerisch eine
Fokussierung auf die jeweilige Basisstationsantenne erfolgt. Die
einfachste orthogonale Modulation der M Backscatter-Transpondersignale
besteht darin, jeden Backscatter-Transponder mit einer unterschiedlichen Frequenz
im Vergleich zu den Frequenzen der übrigen Backscatter-Transponder
zu modulieren.
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Als
ein alternatives Verfahren zu der Lösung, bei der innerhalb der
Basisstation BS eine rechnerische digitale Strahlformung bzw. Fokussierung
auf den Transponder durchgeführt
wird, wird das folgende Verfahren vorgestellt. Es eignet sich insbesondere für die Verwendung
in Verbindung mit Backscatter-Transpondern
bzw. von Transpondern, die durch die Basisstation zum Senden aufgefordert
werden. In diesem Verfahren erfolgt die Fokussierung des Antennenstrahls
nicht nachträglich
auf Grundlage bestimmter rechnerischer Schritte bzw. bestimmter
softwaremäßiger Verarbeitungsprogramme,
sondern bereits beim Senden des Funksignals durch die Basisstation
BS nach dem Prinzip des Phased-Array-Verfahrens. Dieses Verfahren
ist schematisch in 3 dargestellt.
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Mit
einem Phased-Array kann man den Antennenstrahl einer Apertur der
Basisstation BS durch Steuersignale nacheinander auf unterschiedliche Punkte
in der Umgebung der Basisstation fokussieren. Auf der Grundlage
dieser Fokussierung wird der Raum mit Hilfe sequentieller Messungen
durch den Antennenstrahl abgetastet. Das Phased-Array-Prinzip führt bei
gleicher Größe der Apertur
der Basisstation BS zu dem gleichen Richtgewinn wie die bereits oben
beschriebene digitale Strahlformung bzw. das digitale Beamforming.
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Gemäß dem in 3 dargestellten
schematischen Aufbau des nach dem Phased-Array-Prinzip arbeitenden
RFID-Systems ist die Basisstation BS in der Lage, die Hauptstrahlrichtung
ihrer Antenne nacheinander in unterschiedliche Richtungen zu schwenken.
Durch das Abtastvermögen
des Antennenstrahls der beweglichen Apertur kann die Basisstation
BS das Vorhandensein von einem oder mehreren Transpondern T1, T2, ..., TN feststellen oder überprüfen. Des Weitern kann die Basisstation
aufgrund des durch den Transponder reflektierten Signals dessen
Identität
und/oder dessen Position ermitteln. Aus der schematischen Darstellung
in 3 folgt ebenfalls, dass mit der scharfen räumlichen
Fokussierung der Sende/Empfangsantennenkeule mehrere Transponder
T1 bis TN mit identischer Modulation auch ohne Kollision der Signale
nacheinander ausgelesen werden können.
Es ist ebenfalls denkbar, die räumliche
Abtastung auf eine Mehrzahl von Basisstationen aufzuteilen, so dass
jede Basisstation BS für
das Auffinden von Transpondern T1, T2, ..., TN in einem
bestimmten Raumsegment verantwortlich ist.
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Zur
Umsetzung des Phased-Array-Verfahrens wird zum Beispiel ein 16-Patch-Antennen-Array in
der Basisstation BS eingesetzt. Dieses ist schematisch in 4 dargestellt.
Die 16-Patch-Antennenelemente AE sind in einem kreisförmigen Array
angeordnet und jeweils mit Schaltern S, Phasenschiebern PS und Dämpfungselementen
DE verbunden. Die 16 Patch-Antennenelemente AE wurden ausgewählt, um
den abtastenden Antennenstrahl um jeweils 22,5° pro Abtastschritt versetzen
zu können.
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Das
Phased-Array-Verfahren ist sowohl für aktive als auch für passive
Transponder geeignet. Bestimmt man mit Hilfe der Verfahren und Anordnungen
aus der
DE 199 46
161 A1 die Entfernung zwischen einer Basisstation BS und
einem Backscatter-Transponder, so ist es ergänzend mit Hilfe des Phased-Array-Verfahrens
möglich,
die Position des Backscatter-Transponders im Raum eindeutig zu bestimmen.
Die Positionsbestimmung basiert darauf, dass mit Hilfe des durch
die Apertur durchgeführten Antennenstrahlschwenks
die Bewegungsrichtung des Backscatter-Transponders relativ zur Basisstation
bestimmbar ist. Diese Positionsbestimmung lässt sich auch auf aktive Transponder
anwenden.
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Aus
den oben beschriebenen Verfahren ergeben sich nun die Vorteile,
dass gerade der unvorteilhaft erscheinende hochfrequente Bereich
für die RFID-Technik
zunehmend nutzbar ist. Zudem können
gleichartige Transponder, die beispielsweise auch eine gleichartige
Modulation aufweisen, durch die verbesserte Fokussierung örtlich getrennt
erfasst werden. Auf dieser Grundlage werden zum Beispiel OFW-RFID-Transponder
und Backscatter-Transponder ohne jegliche Multi-Tag-Fähigkeit
multi-tag-fähig. Diese
Multi-Tag-Fähigkeit
ist natürlich abhängig von der
Ortsauflösung
der Basisstation. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Transponder
geortet werden können.
Zudem können
durch die genaue örtliche
Fokussierung einfachere Transponder eingesetzt werden, da ein geringerer
Aufwand für
beispielsweise das Multiplexing und die Kollisionsvermeidung anfällt. Zudem
kann eine Codierung teilweise oder sogar ganz auf die Seite der
Basisstation verlagert werden. Daher sind die obigen Verfahren besonders
geeignet für
Backscatter-RFID, Oberflächenwellen-RFID
und EAMBT-Sensoren gemäß der
DE 199 46 161 A1 .