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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Sende- und Empfangsspulenanordnung
zur Erzeugung eines elektromagnetischen Wechselfeldes, das innerhalb
einer Probe in Überlagerung
mit einem stationären
magnetischen Polarisationsfeld B0 zur Durchführung einer
NMR-Untersuchung an der Probe bringbar ist, sowie zum Empfang von
mit innerhalb der Probe induzierten kernresonanten Prozessen korrelierten Messsignalen,
wobei wenigstens ein erstes Spulenpaar mit zwei Spule vorgesehen
ist, die einen axialen lichten Zwischenraum begrenzen.
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Stand der Technik
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Mit
Hilfe der NMR-Spektroskopie (Nuclear Magnetic Resonanz) ist es möglich, die
Struktur von Molekülen
und Festkörpern
zu untersuchen. In einer möglichen
Ausführungsform
des Untersuchungsverfahrens wird ein von einer elektrischen Spule
umschlossenes Probenröhrchen,
in der das hochfrequente magnetische Wechselfeld zur Anregung der Kernspinresonanz
innerhalb der Probe mittels eines Radio-Frequenz-Generators erzeugt
wird, zwischen die Magnetpole eines großen Magneten gebracht, der
ein stabiles homogenes magnetisches Polarisationsfeld B0 liefert,
das senkrecht zur Richtung des magnetischen Wechselfeldes orientiert
ist. Resonanz tritt ein, wenn die Frequenz des anregenden HF-Feldes
mit der so genannten Larmor-Frequenz des im Magnetfeld präzedierenden
Kernseins übereinstimmt.
In diesem Fall wird das von Seiten der HF-Spulenanordnung ausgesandte
hochfrequente Wechselfeld von den Kernseins innerhalb der zu untersuchenden
Probe teilweise absorbiert. Die durch Absorption resultierenden
Echosignale können
mit Hilfe der Spulenanordnung, die neben der Hochfrequenz-Wechselfelderzeugung
auch HF-Signale zu empfangen vermag, detektiert und nach entsprechender
Verstärkung
auf einem Registriergerät,
beispielsweise einem Oszillographen, sichtbar gemacht werden. Um
eine möglichst
gute Qualität
an Echosignalen zu erhalten, ist es wünschenswert, dass die Feldstärke des
durch die HF-Spulenanordnung erzeugten Wechselfeldes im Untersuchungsbereich möglichst
homogen ist. In Abhängigkeit
von der Feldstärkestärke des
stationären
magnetischen Polarisationsfeldes B0 sowie
der Größe, Orientierung
und Beschaffenheit der zu untersuchenden Probe stehen zur Erzeugung
des Wechselfeldes unterschiedliche HF-Spulenanordnungen zur Verfügung, wobei
grundsätzlich
zwischen Volumen- und Oberflächenspulenanordnungen
unterschieden wird. Die meisten Volumenspulen sind zylinderförmig ausgebildet
und weisen einen kreisförmigen
oder elliptisch geformten Spulenquerschnitt auf, der längs einer
Achse beidseitig offen mündet.
Typische im Einsatz befindliche Volumenspulen sind so genannte Solenoid-,
Sattel- oder Birdcage-Spulen, in deren durch die Spulenwicklungen
umfasstes Spulenvolumen eine zu untersuchende Probe lediglich längs einer
Achse einbringbar ist. Damit ist die Größe der zu untersuchenden Probe
auf den Durchmesser bzw. auf die größte Halbachse der Spulenanordnung
begrenzt.
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In
Fällen,
in denen es nicht möglich
ist, eine HF-Spulenanordnung um die zu untersuchende Probe zu konstruieren,
werden Oberflächenspulen
eingesetzt, die jedoch aufgrund ihrer Geometrie eine relativ geringe
Homogenität
des elektromagnetischen Wechselfeldes besitzen, eine Eigenschaft,
die sich negativ auf die Signalqualität der mit der Empfangsspulenanordnung
erfassten Echosignale auswirkt, die es gilt, zur bildlichen Darstellung
zu bringen. Insbesondere die Untersuchung von großvolumigen Proben
kann mit den derzeit verfügbaren
HF-Spulenanordnungen,
die sowohl zum Aussenden hochfrequenter Wechselfelder als auch für den Empfang
entsprechender HF-Wechselfelder ausgelegt sind, nicht oder nur mit
unbefriedigender Signalqualität
durchgeführt
werden.
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Die
EP 0 281 787 A1 beschreibt
einen Oberflächenresonator
für Kernspin-Resonanzgeräte, die zur
Untersuchung des menschlichen Körpers
konzipiert sind. Der in dieser Druckschrift beschriebene, als Oberflächenspule
eingesetzte Oberflächenresonator
soll einer verbesserten Detaildarstellung von Körperbereichen dienen, ohne
dass dabei Transformationsverluste innerhalb des Kernspin-Resonanz-Gerätes in Kauf
genommen werden müssen. Es
wird vorgeschlagen, mit radialem Abstand zueinander, zwei Windungen
längs eines
Rings mit radialem Abstand zueinander anzuordnen. Die beiden Windungen
sind über
je eine Reihenschaltung über
je zwei Kondensatoren miteinander verbunden.
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Die
JP 2005-055218 AA beschreibt
eine Sende- und Empfangsspule für
kernresonanztechnische Untersuchungen an einem Objekt, nämlich in Form
eines gepulst betriebenen Kernquadrupol-Resonator mit einer konisch
ausgebildeten Spule, deren Spulendurchmesser sich graduell in Richtung
des zu untersuchenden Objektes verkleinert.
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Schließlich ist
in der
JP 2004-201
756 AA ein Bildgebendes Magnetresonanzsystem, insbesondere
zur Aufnahme von Teilen des menschlichen Körpers beschrieben, das zwei
axial voneinander beabstandete Spulenpaare vorsieht. Die Spulenpaare weisen
ganz offensichtlich unterschiedliche Spulendurchmesser auf. Sinn
und Zweck der Anordnung ist jedoch je nach abzubildendem Bildausschnitt
die einzelnen Spulen mit Hilfe eines entsprechenden Schaltwerkes
einzeln anzusteuern, je nach dem, ob das kleiner dimenisonierte
Spulenpaar oder das größer dimensionierte
Spulenpaar zur Bilddarstellung aktiviert werden soll.
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Schließlich ist
der
US 2999978 eine
Spulenanordnung zur Durchführung
von Magnetresonanz-Untersuchungen an blattartigen Prüfobjekten zu
entnehmen, die ein jeweils mit entgegen gesetzter Stromrichtung
betreibbares Spulenpaar vorsieht, von dem jeder Spulenteil eine
sich axial konisch erweiternde Spulengeometrie aufweist. Beide Spulenteile stehen
sich koaxial mit ihrem jeweils kleinsten Spulendurchmesser beabstandet
gegenüber
und erzeugen in einer gemeinsamen Mittenebene, in der das zu untersuchende
blattartige Prüfkörper positionierbar
ist, ein orthogonal zur Spulenachse orientiertes Wechselfeld.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sende- und Empfangsspulenanordnung
zur Erzeugung eines elektromagnetischen Wechselfeldes, das innerhalb
einer Probe in Überlagerung
mit einem stationären
magnetischen Polarisationsfeld B0 zur Durchführung einer
NMR-Untersuchung an der Probe bringbar ist, sowie zum Empfang von
mit innerhalb der Probe induzierten kernresonanten Prozessen korrelierten
Messsignalen, wobei wenigstens ein erstes Spulenpaar mit zwei Spule
vorgesehen ist, die einen axialen lichten Zwischenraum begrenzen,
derart weiterzubilden, dass Proben im Mikrometer-Maßstab im
Rahmen einer NMR-Untersuchung analysiert werden können. Zudem
soll es möglich
sein, die Probe während
der Untersuchung visuell zu beobachten und/oder weitere Manipulationen
an der Probe selbst vorzunehmen.
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Die
Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 und
3 angegeben. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale
sind Gegenstand der Unteransprüche
sowie der Beschreibung, insbesondere in Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
zu entnehmen.
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Lösungsgemäß zeichnet
sich die Sende- und Empfangsspulenanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 dadurch aus, dass die Spulen jeweils eine zylinder- oder kegelförmige Gestalt aufweisen
und längs
einer gemeinsamen Zylinder- oder Kegelachse axial voneinander beabstandet
angeordnet sind, so dass die Probe senkrecht zur Zylinder- oder
Kegelachse in den Zwischenraum einbringbar ist, und dass die beiden
Spulen Spulenwicklungen vorsehen, die gleichsinnig bestrombar sind.
Im Falle der Ausbildung der Spulen als Kegel- oder Kegelstumpf-Spulen, weisen jene
Spulenbereiche, die längs
der Kegelachse einander zugewandt ausgerichtet sind, einen kleinsten
Spulendurchmesser auf und im Falle der Ausbildung der Spulen als
Zylinderspulen sind die Spulen jeweils als Solenoidspule ausgebildet,
d. h. weisen einlagig längs
zur Zylinderachse nebeneinander angeordnete Spulenwicklungen auf.
Ferner ist wenigstens ein zweites Spulenpaar vorgesehen, mit zwei
Spulen, die jeweils einen größeren Spulendurchmesser
aufweisen als die Spulendurchmesser der zwei Spulen des ersten Spulenpaares,
wobei die Spulen des zweiten Spulenpaares jeweils längs der
Zylinderachse dem lichten Zwischenraumes abgewandt an den Spulen
des ersten Spulenpaares unmittelbar angrenzend angeordnet sind. In
beiden vorstehend genannten Fällen
weisen die Spulen einen Spulenwicklungsdurchmesser im μm-Bereich
von wenigstens 10 μm
auf. Zudem ist wenigstens eine Spule eines Spulenpaares axial verschiebbar
angeordnet. Schließlich
ist zumindest im Falle einer zylinderförmigen Spulenausbildung wenigstens
ein Spulenpaar derart zum stationären magnetischen Polarisationsfeld
B0 ausgerichtet, dass das Polarisationsfeld
B0 die Zylinderachse senkrecht schneidet.
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Zylinderförmig ausgebildete
Solenoid-Spulenpaare vermögen
in deren axialseits miteinander eingeschlossenen, lichten Zwischenraum
ein homogenes Wechselfeld zu erzeugen. In den Zwischenraum kann
eine zu untersuchende Probe parallel zur Spulenebene bzw. senkrecht
zur Spulenachse eingebracht werden. Mit einer derartigen Spulenanordnung,
die einen zirkular frei zugänglichen
Zwischenraum begrenzt, können
Proben untersucht werden, die den sich zwischen beiden Einzelspulen
des Spulenpaares axialwärts
erstreckenden lichten Zwischenraum radialwärts überragen. Der wesentliche Aspekt
der Sende- und Empfangsspulenanordnung betrifft die Eigenschaft,
dass innerhalb des lichten Zwischenraumes zwischen beiden Spulen
ein ausgeprägt
homogenes elektromagnetisches HF-Wechselfeld vorherrscht, das das
Messvolumen innerhalb der zu untersuchenden Probe bestimmt, obgleich
das gesamte Probenvolumen weit größer sein kann als das durch
das Spulenpaar vorgegebene Messvolumen.
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Um
die Homogenität
des HF-Wechselfeldes zu verbessern, insbesondere ein homogenes Wechselfeld
auch in radial randnahen Bereichen des lichten Zwischenraumes zu
erhalten, sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform vor, Spulen mit wenigstens
zwei Spulenwicklungen mit unterschiedlichen Wicklungsdurchmessern
vorzusehen, wobei jeweils jene Spulenwicklungen, die den kleinsten
Wicklungsdurchmesser aufweist, dem lichten Zwischenraum am nächsten zugewandt,
wohingegen Spulenwicklungen mit größer werdendem Spulenquerschnitt
entsprechend axial vom lichten Zwischenraum weiter beabstandet angeordnet
werden.
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Eine
weitere alternative Ausführungsform
für eine
lösungsgemäß ausgebildete
Sende- und Empfangsanordnung sieht die Verwendung von zwei sich axial
gegenüberliegend
angeordneten Kegelstumpfgeometrien vor, deren Geometriebereiche
mit jeweils dem kleinsten Durchmesser längs der Kegelachse einander
zugewandt ausgerichtet sind und deren kegelstumpfförmig ausgebildete
Manteloberfläche
jeweils einlagig mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Spulenwicklungen
umwickelt ist. Die kegelstumpfartig ausgebildeten Solenoid-Spulen vermögen innerhalb
des von beiden Spulen axial begrenzten lichten Zwischenraumes ein
ausgeprägt
homogenes Wechselfeld zu erzeugen, mit dem es möglich ist NMR-Untersuchungen
an Proben mit besonders ausgezeichneten Signalqualitäten zu realisieren.
Es liegt auf der Hand, dass die axiale Ausrichtung des Spulenpaars
relativ zum magnetischen Polarisationsfeld B0 so
vorzunehmen ist, dass die Kegelstumpfachse die Feldlinien des magnetischen
statischen Polarisationsfeldes B0 senkrecht
schneidet.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Sende- und Empfangsspulenanordnung sieht mehrere Spulenpaare vor,
die längs
einer Zylinderachse angeordnet sind. Die Spulenpaare weisen jeweils
Solenoid-Zylinderspulen
auf, deren Spulendurchmesser zwischen den einzelnen Spulenpaaren unterschiedlich
groß ausgebildet
sind. So sind die Spulen eines ersten Spulenpaars mit dem kleinsten Spulendurchmesser
längs einer
Zylinderachse beabstandet zueinander angeordnet, die einen lichten Zwischenraum
begrenzen, der dem Probenuntersuchungsraum entspricht. Axial den
Einzelspulen des ersten Spulenpaars unmittelbar, dem lichten Zwischenraum
abgewandt benachbart, sind Spulen eines zweiten Spulenpaares mit
einem größeren Spulendurchmesser
angeordnet. Schließlich
werden die Spulen des zweiten Spulenpaares von Spulen eines dritten
Spulenpaares begrenzt, deren Spulendurchmesser entsprechend größer ausgebildet
ist, als jener der Spulen des zweiten Spulenpaares. Selbstverständlich ist
es möglich,
weitere Spulenpaare längs der
Zylinderachse anzuordnen, deren Spulendurchmesser mit zunehmendem
axialem Abstand vom lichten Zwischenraum jeweils stufenweise zunimmt. Eine
derartige Mehrfachspulenpaaranordnung mit stufenweise unterschiedlichen
Spulendurchmessern von Spulenpaar zu Spulenpaar vermag gleichsam der
vorstehend erläuterten
Kegelstumpfspulenanordnung ausgezeichnete Wechselfeldhomogenitäten innerhalb
des lichten Zwischenraumes, der von jeweils dem Spulenpaar mit dem
kleinsten Spulendurchmesser begrenzt wird, zu erzeugen.
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Ein
weiteres, die Handhabung der lösungsgemäßen Sende-
und Empfangsspulenanordnung verbesserndes Merkmal sieht vor, wenigstens
eine Spule bzw. Spulenanordnung relativ zum lichten Zwischenraum
axial verschieblich auszubilden. Durch die axiale Verschiebbarkeit
wenigstens einer Spule bzw. Spulenanordnung kann der Abstand zwischen den
Spulen eines oder mehrerer Spulenpaare fein dosiert variiert werden,
um auf diese Weise eine Optimierung hinsichtlich der Homogenität des elektrischen
Wechselfeldes innerhalb des lichten Zwischenraumes durchzuführen. Zum
anderen erlaubt eine entsprechende Möglichkeit zur Beabstandung der
Spulen jeweils eines Spulenpaares ein erleichtertes Einführen einer
Probe in den lichten Zwischenraum bzw. eine erleichterte Handhabung
der Probe.
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Durch
die radial offene Konstruktion der Spulenpaaranordnung in Bezug
zur Zylinder- oder Kegelachse eröffnet
sich die vorteilhafte Möglichkeit,
radial um die Probe weitere Messinstrumente zur zeitgleichen Untersuchung
bzw. Beobachtung der Probe anzubringen, während die Probe im Rahmen der NMR-Untersuchung
analysiert wird. Beispielsweise können zur weiteren Untersuchung
optische sowie auch schallakustische Messapparaturen um das radial
offene Probenuntersuchungsvolumen positioniert werden, beispielsweise
zur Beeinflussung der Probe durch externe Zuleitungen, wie beispielsweise Nährmedien,
Strom, Heizung, Druck, Gas, mechanische Spannungen bzw. mechanischer
Stress und vieles mehr.
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Die
lösungsgemäße Sende-
und Empfangsspulenanordnung eignet sich in bevorzugter Weise für den Einsatz
in der pharmazeutischen und chemischen Industrie, beispielsweise
zur Qualitätskontrolle von
Stoffen und Substanzen. Auch sind vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten
im Bereich der Biotechnologie, der Materialprüfung, in der Medizin, in der
Lebensmitteltechnologie und sonstigen Bereichen denkbar, in denen
Echtzeitbeobachtungen von Prozessen sowie deren Änderung durch externe Beeinflussung
von Interesse sind.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
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1 eine
Mehrfachspulenpaaranordnung in Form von Solenoid-Spulen zur Probenuntersuchung
sowie
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2 eine
schematisierte Darstellung eines kegelstumpfartig ausgebildeten
Spulenpaares.
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Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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1 zeigt
einen schematisierten Längsschnitt
durch eine Sende- und Empfangsspulenanordnung, die aus drei Spulenpaaren
S1, S2 und S3 in der dargestellten Weise zusammengesetzt ist. Die einzelnen
Spulen der Spulenpaare S1 bis S3 sind als zylinderförmige Solenoid-Spulen
ausgebildet, d. h. sie weisen einen zylinderförmigen Umfangsmantel auf, der
einlagig von Spulenwicklungen mit jeweils konstantem Spulendurchmesser
umwickelt ist. Sämtliche
Spulen sind längs
einer gemeinsamen Zylinderachse A koaxial zueinander angeordnet.
Die Spulen der Spulenpaare S1, S2 und S3 weisen jeweils unterschiedlich
groß ausgebildete
Spulendurchmesser d1, d2 und d3 auf, wobei das Spulenpaar S1 das
axial beabstandet gegenüberliegend
einen lichten Zwischenraum 1, zumindest axialseitig begrenzt,
den kleinsten Spulendurchmesser d1 vorsieht. Der lichte Zwischenraum 1 zwischen
dem innersten Spulenpaar S1 ist radialseits frei zugänglich,
so dass eine Probe 2 von oben, von der Seite oder von unten
in den lichten Zwischenraum 1 der Spulenanordnung eingebracht
werden kann. Die schematisierte Darstellung gemäß 1 macht
deutlich, dass die Probengröße der Probe 2 sehr
viel größer ausgebildet sein
kann, als der tatsächlich
durch den lichten Zwischenraum 1 vorgegebene Untersuchungsbereich,
in dem sich ein homogenes elektromagnetisches Wechselfeld ausbildet.
Die Spulenanordnung in der in 1 dargestellten
Weise ist gegenüber
einem stationären
magnetischen Polarisationsfeld B0 derart orientiert,
dass die Magnetfeldlinien B0 die Zylinderachse
A und somit die sich im lichten Zwischenraum 1 ausbildenden
elektromagnetischen Wechselfeldlinien H senkrecht schneidet.
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Zur
Verbesserung der Homogenität
des sich innerhalb des lichten Zwischenraumes 1 ausbildenden
elektromagnetischen Wechselfeldes H sowie die damit verbundene Verbesserung
der Messempfindlichkeit bei der Durchführung einer NMR-Untersuchung dienen
die weiteren Spulenpaare S2 und S3, die jeweils über unterschiedlich groß dimensionierte Spulendurchmesser
d2 und d3 verfügen.
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Selbstverständlich ist
es möglich,
weitere Spulenpaare in der dargestellten Weise axial angrenzend
an das dritte Spulenpaar S3 vorzusehen.
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In
vorteilhafter Weise ist jeweils eine Spule eines Spulenpaares (im
gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils die rechten Spulen) axial beweglich zur Achse A ausgebildet
(siehe Pfeildarstellung), so dass die axiale Erstreckung des lichten
Zwischenraumes 1 zur Bestückung der Messanordnung mit
der Probe 2 sowie auch zur Feinabstimmung der geometrischen Anordnung
hinsichtlich einer Optimierung der Homogenität des sich im lichten Zwischenraum 1 ausbildenden
elektromagnetischen Wechselfeldes variiert werden kann.
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Eine
alternative Ausgestaltungsform der lösungsgemäßen Sende- und Empfangsspulenanordnung
ist in 2 gezeigt. In diesem Fall stehen sich längs der
Achse A zwei kegelstumpfartig ausgebildete Spulenkörper 3, 4 gegenüber, deren
Spulenbereiche mit kleinsten Spulendurchmesser axial beabstandet
unmittelbar gegenüberstehen.
Die kegelstumpfartig ausgebildeten Spulengeometrien sind jeweils
einlagig mit Spulenwicklungen in der darstellten Weise umgeben und
vermögen
mit entsprechend gleichsinniger Bestromung in dem von beiden Spulen eingegrenzten
lichten Zwischenraum 1 ein homogenes elektromagnetisches
Wechselfeld H zu erzeugen. Auch in diesem Fall ist der lichte Zwischenraum 1 radialseits
frei zugänglich,
so dass sich Proben 2 verschiedenster Geometrie und solche,
die größer sind,
als der kleinste Durchmesser der kegelstumpfartig ausgebildeten
Spulen im Wege einer NMR-Untersuchung analysieren lassen.
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Die
vorgeschlagene offene Konstruktion der Spulenanordnung ermöglicht somit
eine leichte Ankopplung weiterer Messinstrumente zur parallelen Beobachtung
der Probe mit Hilfe beispielsweise von Ultraschall, optischer Laser-Mikroskopie
etc. Ebenso ist es möglich
die Probe während
der NMR-Untersuchung durch entsprechende externe Zuleitungen oder Änderung
von Parametern zu beeinflussen, beispielsweise mittels entsprechender
Nährmedien, Strom,
Heizung, Druck, Gase, mechanische Spannungen bzw. mechanischer Stress
und vieles mehr.
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Je
nach Anwendungsfall lässt
sich die lösungsgemäß ausgebildete
Sende- und Empfangsspulenanordnung in der Größe skalierbar ausbilden. Insbesondere
zu Untersuchungszwecken im Bereich der Biotechnologie eignen sich
Spulengrößen im Mikrometer-Maßstab, um
beispielsweise einzelne Zellen sowie deren Reaktion auf bestimmte äußere Umgebungsbedingungen
studieren zu können.
So eignen sich Einzelspulendurchmesser im Hinblick auf die in 1 gezeigte
Ausführungsform
von 10 μm, 20 μm und 30 μm für die unterschiedlich
groß ausgebildeten
Spulenpaare S1 bis S3. Darüber
hinaus kann die lösungsgemäße Spulenanordnung
in der pharmazeutischen und chemischen Industrie, beispielsweise
zu Qualitätskontrollen,
eingesetzt werden.
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- 1
- Lichter
Zwischenraum
- 2
- Probe
- 3,
4
- Kegelstumpfspule
- S1
- Spulenpaar
mit kleinstem Spulendurchmesser
- S2
- Spulenpaar
mit mittlerem Spulendurchmesser
- S3
- Spulenpaar
mit größtem Spulendurchmesser A
- A
- Zylinderachse
- d1
- Spulendurchmesser
des Spulenpaares S1
- d2
- Spulendurchmesser
des Spulenpaares S2
- d3
- Spulendurchmesser
des Spulenpaares S3
- B0
- stationäres magnetisches
Polarisationsfeld
- H
- elektromagnetisches
Wechselfeld