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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Stößel für ein zwangsgesteuertes
Gaswechselventil einer Brennkraftmaschine. Der Stößel ist
in der Brennkraftmaschine längsbeweglich
geführt
und von einem Nocken angetrieben, der drehbar innerhalb eines Umschlingungselements
angeordnet ist, das in einer zur Drehachse des Nockens senkrechten
Ebene verformbar und mit dem Stößel verbunden
ist. Dabei betätigt
der Stößel das
Gaswechselventil sowohl in Öffnungs-
als auch in Schließrichtung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein
derartiger Stößel ist
dem Fachmann auf dem Gebiet von zwangsgesteuerten oder desmodromischen
Ventilsteuerungen aus der als gattungsbildend betrachteten WO 02/081871
A1 bekannt. Der dort vorgeschlagene Stößel steht ebenfalls mit einem den
Nocken umgreifenden Umschlingungselement in Verbindung und ist zur
Abstützung
von Querkräften
in der Brennkraftmaschine längsbeweglich
geführt.
Allerdings ist der Stößel mit
dem Gaswechselventil in dessen Betätigungsrichtung starr verbunden.
Das bedeutet, dass Streuungen oder Änderungen des Abstands zwischen
der nockenseitigen Stirnfläche des
Ventilschafts und dem Nockengrundkreis, welche einem veränderlichen
mechanischen Spiel einer konventionellen Ventilsteuerung entsprechen,
weder während
der Erstmontage des Ventiltriebs noch im Betrieb der Brennkraftmaschine
selbsttätig
kompensiert werden. Bei den Streuungen dieses Abstands handelt es
sich um toleranzbedingt schwankende Bauteildimensionen, während Änderungen
des Abstands durch betriebsbedingten Bauteilverschleiß insbesondere
des Ventilsitzes sowie unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten
der beteiligten Ventiltriebkomponenten hervorgerufen werden. Das veränderliche
mechanische Ventilspiel führt
zu unterschiedlichen Steuerzeiten der Gaswechselventile untereinander
und wirkt sich insbesondere nachteilig auf die Leerlaufqualität sowie
das Abgasemissionsverhalten der Brennkraftmaschine aus.
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Aufgabe der
Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Stößel der eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass die zitierten Nachteile mit einfachen
Mitteln beseitigt sind. Demnach soll der Stößel das Gaswechselventil zwangsweise
sowohl in Öffnungs-
als auch in Schließrichtung
betätigen
und gleichzeitig Streuungen oder Änderungen des Abstands zwischen
der nockenseitigen Stirnfläche
des Ventilschafts und dem Nockengrundkreis selbsttätig kompensieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1 gelöst,
während
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen den Unteransprüchen zu entnehmen
sind. Demnach weist der Stößel eine
hydraulische Ventilspielausgleichsvorrichtung auf, die zwischen
dem Gaswechselventil und dem Nocken so eingespannt ist, dass das
Gaswechselventil über
einen ersten Kraftflusspfad in der Reihenfolge Nocken – hydraulische
Ventilspielausgleichsvorrichtung – Gaswechselventil in Öffnungs richtung
beschleunigt wird und über
einen zweiten Kraftflusspfad in der Reihenfolge Nocken – Umschlingungselement – Stößel – Gaswechselventil
in Öffnungsrichtung
verzögert wird.
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Mit
dem so ausgebildeten Stößel kann
auf das einfache Funktionsprinzip hydraulischer Ventilspielausgleichselemente,
wie sie in konventionellen, nicht zwangsgesteuerten Ventiltrieben
zum Einsatz kommen, zurückgegriffen
werden. Dieses Funktionsprinzip basiert bekanntermaßen auf
einem volumenveränderlichen
Arbeitsraum sowie einem Rückschlagventil,
das bei sich vergrößerndem
Arbeitsraum einen Hydraulikmittelzufluss in den Arbeitsraum freigibt
und das bei sich verkleinerndem Arbeitsraum einen Hydraulikmittelabfluss
aus dem Arbeitsraum sperrt. Folglich ist ein solches Ventilspielausgleichselement
ausschließlich
zur Übertragung von
Druckkräften
geeignet. Diese Eigenschaft ist in der Anordnung des Ventilspielausgleichselements
im Stößel erfindungsgemäß dadurch
berücksichtigt, dass
das Ventilspielausgleichselement aufgrund der beiden zuvor genannten,
unterschiedlichen Kraftflusspfade sowohl während Beschleunigungs- als auch
während
Verzögerungsphasen
des Nockens lediglich Druckkräften
ausgesetzt ist. Insofern gewährleistet
der Stößel eine
automatische Ventilspieleinstellung oder -kompensation auch in Verbindung
mit dem zwangsgesteuerten Gaswechselventil.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass der Stößel als
Tassenstößel mit
einem im wesentlichen zylindrischen, außen geführten Tassenhemd und einem
dem Nocken zugewandten Tassenboden ausgebildet ist. Der Tassenboden
geht in einen zum Tassenhemd konzentrischen und sich in Richtung
des Gaswechselventils erstreckenden Hohlzylinder über, der
mit einem Boden einen Schaft des Gaswechselventils unterhalb eines
vom Schaft ausgehenden Bundes umgreift. Dabei verläuft die
Ventilspielausgleichsvorrichtung in einer Innenmantelfläche des
Hohlzylinders zwischen einer Stirnfläche des Schafts und dem Nocken.
Ein solcher Tassenstößel eignet
sich hervorragend zur Einleitung von Querkräften in die das Tassenhemd umgebende
Führung
der Brennkraftmaschine und ist darüber hinaus in Leichtbauweise sowie
mit bekannten Herstellverfahren, wie beispielsweise Fließpressen
oder Tiefziehen, wirtschaftlich herstellbar.
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Ferner
ist eine erste Ausführungsvariante des
Stößels vorgeschlagen,
bei welcher der Bund durch formschlüssig mit dem Schaft verbundene Ventilkegelstücke gebildet
ist, die konusförmige
und sich in Richtung der Stirnfläche
des Schafts aufweitende Außenmantelflächen aufweisen
und von einer komplementären
Innenmantelfläche
des Bodens in Schließrichtung
des Gaswechselventils kraftbeaufschlagt sind. Demnach entspricht
die Anbindung des Stößels an
das Gaswechselventil der üblichen
Anbindung eines Ventilfedertellers an das Gaswechselventil in einer
konventionellen Ventilsteuerung, so dass über die konusförmige Außenmantelfläche der
Ventilkegelstücke
Stößelkräfte montagefreundlich
und betriebssicher auf das Gaswechselventil in dessen Schließrichtung übertragen
werden können.
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Außerdem kann
die Verwendung eines in Umfangsrichtung elastisch dehnbaren Umschlingungselements
zweckmäßig sein.
Ein solches Umschlingungselement bietet die Möglichkeit, dessen Länge im nicht
montierten Zustand geringfügig
kürzer
auszuführen
als es seinem Umfang im montierten, d.h. um den Nocken gelegten
Zustand entspricht, so dass das Umschlingungselement nach der Montage
elastisch vorgespannt ist. Mit dieser Vorspannung lässt sich
eine stabile und definierte Schließkraft des Gaswechselventils
im Ventilsitz während
des hubfreien Grundkreises des Nockens erzielen.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsvariante des
Stößels kann
der Bund ebenfalls durch formschlüssig mit dem Schaft verbundene
Ventilkegelstücke
gebildet sein, die konusförmige
und sich in Richtung der Stirnfläche
des Schafts aufweitende Außenmantelflächen aufweisen.
Die Außenmantelflächen sollen
hierbei jedoch von einer komplementären Innenmantelfläche eines
Federtellers in Schließrichtung
des Gaswechselventils kraftbeaufschlagt sein, indem zwischen dem
Boden und dem Federteller eine Druckfeder eingespannt ist. Diese
Ausführungsvariante
eignet sich besonders für
solche Umschlingungselemente, die in Umfangsrichtung nicht oder nicht
ausreichend elastisch dehnbar sind und infolgedessen auch nicht
für eine
definierte Schließkraft
des Gaswechselventils im Ventilsitz zur Verfügung stehen. Die Ventilsitzkraft
wird in diesem Fall vielmehr durch die zwischen Stößel und
Gaswechselventil eingespannte Druckfeder erzeugt, die darüber hinaus auch
eine spielfreie Verbindung des Umschlingungselements mit dem Stößel unterstützt. Diese
Verbindung soll durch Stifte hergestellt sein, die im Tassenboden
parallel zur Drehachse des Nockens verlaufen und an denen das Umschlingungselement
mit endseitigen Ösen
drehbeweglich eingehangen ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung soll die
hydraulische Ventilspielausgleichsvorrichtung als eine in der Innenmantelfläche des
Hohlzylinders längsbeweglich
gelagerte Baueinheit ausgebildet sein, die ein Gehäuse sowie einen
im Gehäuse
geführten
Ausgleichskolben umfasst. Dabei soll der Ausgleichskolben einen
Kolbenboden als Nockenanlauffläche
aufweisen. Somit ist eine weitgehende Verwendung von Gleichteilen
aus Ventilspielausgleichselementen für konventionelle Ventilsteuerungen
möglich,
so dass die Baueinheit besonders wirtschaftlich herstellbar ist.
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Es
kann darüber
hinaus vorgesehen sein, dass der Kolbenboden eine Öffnung zur
Schmiermittelversorgung des Nockens und des Umschlingungselements
aufweist. Dies kann zur Reibungsreduzierung und zur Kühlung des
hohen Gleitgeschwindigkeiten ausgesetzten Kontakts zwischen dem
Nocken und dem Umschlingungselement erforderlich sein. Dieser Aspekt
ist zudem besonders bei Umschlingungselementen aus Kunststoff, die
auch Elastomeranteile enthalten können, im Hinblick auf deren
Temperaturstabilität
zu beachten.
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Es
ist außerdem
vorgeschlagen, dass der Ausgleichskolben zumindest in der zur Drehachse des
Nockens senkrechten Ebene einen im wesentlichen T-förmigen Querschnitt aufweist,
wobei die Nockenanlauffläche
eine Außenmantelfläche des
Gehäuses
in radialer Richtung überragt.
Ein so gestalteter Ausgleichskolben kann aufgrund der Durchmesserbeschränkung des
Gehäuses
erforderlich sein, um eine ausreichend große Nockenanlauffläche entsprechend
einer hohen Öffnungs-
und Schließgeschwindigkeit
des Gaswechselven tils zu erzeugen. Die Nockenanlauffläche soll
schließlich
konvex sphärisch
ausgebildet sein, wodurch sich die erzielbaren Geschwindigkeiten
des Gaswechselventils bei identischer Auswanderung des Nockens auf
die Nockenanlauffläche
weiter steigern lassen. Alternativ ist es bei einer gegenüber dem
Nocken verdrehgesicherten Nockenanlauffläche auch möglich, diese in Richtung der
Drehachse des Nockens mit einer zylindrischen Krümmung zu versehen, um gleichzeitig
die Hertz'schen
Pressungen im Kontakt zwischen Nocken und Nockenanlauffläche zu reduzieren.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und aus den Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Stößels dargestellt
sind. Es zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsvariante
des Stößels in
längsgeschnittener
Gesamtdarstellung des Ventiltriebs,
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2 eine
vergrößerte Darstellung
des Stößels gemäß 1 und
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3 eine
vergrößerte Darstellung
einer zweiten Ausführungsvariante
des Stößels.
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Ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen
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1 offenbart
einen zwangsgesteuerten Ventiltrieb 1 einer Brennkraftmaschine 2.
Dargestellt ist eine erste Ausführungsvariante
eines von einem rotierenden Nocken 3 angetriebenen Stößels 4a,
der ein Gaswechselventil 5 in Öffnungs- und Schließrichtung,
bezogen auf einen Ventilsitz 6, betätigt. Wie auch in 2 vergrößert gezeigt,
ist der Stößel 4a als
Tassenstößel 7 ausgebildet
und weist ein zylindrisches Tassenhemd 8 auf, das in einer
Stößelführung 9 der
Brennkraftmaschine 2 längsbeweglich
gelagert ist. An das Tassen hemd 8 schließt sich
ein dem Nocken 3 zugewandter Tassenboden 10 an,
an dem parallel zur Drehachse des Nockens 3 verlaufende
Stifte 11 befestigt sind. An den Stiften 11 sind
endseitige Ösen 12 eines
flexiblen, um den Nocken 3 herumgeführten Umschlingungselements 13 drehbeweglich eingehangen.
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Das
Umschlingungselement 13 ist in einer zur Drehachse des
Nockens 3 senkrechten Ebene verformbar, so dass es in seinem
Umschlingungsbereich der pulsierenden Bewegung des Nockens 3 folgt.
Darüber
hinaus weist das Umschlingungselement 13 bei dieser ersten
Ausführungsvariante
des Stößels 4a auch
eine geringfügige
Elastizität
in Umfangsrichtung auf. Dadurch, dass die Länge des Umschlingungselements 13 im
nicht montierten Zustand geringfügig
kürzer
ist, als es dem Umfang im montierten, d.h. um den Nocken 3 gelegten
Zustand entspricht, ist das Umschlingungselement 13 nach
der Montage im Ventiltrieb 1 elastisch vorgespannt. Dies führt dazu,
dass das vom Stößel 4a auch
in Schließrichtung
kraftbeaufschlagte Gaswechselventil 5 mit einer der Vorspannung
entsprechenden Sitzkraft während
eines hubfreien Grundkreises 14 des Nockens 3 im
Ventilsitz 6 gehalten wird.
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Zur
formschlüssigen
Anbindung des Stößels 4a an
das Gaswechselventil 5 erstreckt sich ein vom Tassenboden 10 ausgehender
Hohlzylinder 15 in Richtung eines Schafts 16 des
Gaswechselventils 5. Zur Bildung eines Bundes 17 weist
der Schaft 16 nahe einer Stirnfläche 18 eingearbeitete
Rillen 19 auf, die zur formschlüssigen Aufnahme komplementär geformter
Ventilkegelstücke 20 mit
jeweils einer konusförmigen
und sich in Richtung der Stirnfläche 18 des
Schafts 16 aufweitenden Außenmantelfläche 21 dienen. Solche
Ventilkegelstücke 20 sind
aus konventionellen Ventiltrieben zur lösbaren Befestigung des dort
verwendeten Ventilfedertellers bekannt, wobei deren konusförmige Außenmantelflächen 21 in diesem
Anwendungsfall mit einer komplementären Innenmantelfläche 22 eines
Bodens 23a des Hohlzylinders 15 in Schließrichtung
des Gaswechselventils 5 kraftbeaufschlagt sind.
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Zur
Betätigung
des Gaswechselventils 5 in Öffnungsrichtung dient eine
hydraulische Ventilspielausgleichsvorrichtung 24, die in
einer Innenmantelfläche 25 des
Hohlzylinders 15 längsbeweglich
gelagert und zwischen der Stirnfläche 18 des Schafts 16 und
dem Nocken 3 eingespannt ist. Die Ventilspielausgleichsvorrichtung 24 ist
als Baueinheit 26 ausgeführt, welche im wesentlichen
ein Gehäuse 27,
einen im Gehäuse 27 leckspaltartig
geführten
Ausgleichskolben 28 mit einem Rückschlagventil 29 sowie
eine in einem Arbeitsraum 30 angeordnete Rückstellfeder 31 umfasst.
Das dem Fachmann hinreichend bekannte Funktionsprinzip der hydraulischen
Ventilspielausgleichsvorrichtung 24 führt dazu, dass auf Bauteiltoleranzen
basierende Streuungen sowie verschleiß- oder temperaturbedingte Änderungen
des Abstands zwischen der Stirnfläche 18 des Schafts 16 und
dem Grundkreis 14 des Nockens 3 stets durch Nachführen des
Ausgleichskolbens 28 in Richtung des Nockens 3 kompensiert
werden. Zur Versorgung mit Hydraulikmittel ist der Arbeitsraum 30 an
eine druckmittelführende
und die Stößelführung 9 schneidende Ölgalerie 32 angeschlossen.
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Der
Ausgleichskolben 28 weist ferner einen als Nockenanlauffläche 33 ausgebildeten
Kolbenboden 34 auf, in dem eine Öffnung 35 zur Schmiermittelversorgung
des Umschlingungselements 13 und des darin rotierenden
Nockens 3 verläuft.
Eine Schmierung des hohen Gleitgeschwindigkeiten ausgesetzten Kontakts
zwischen dem Nocken 3 und dem Umschlingungselement 13 kann
zur Reibungsreduzierung und zur Kühlung des Umschlingungselements 13 erforderlich
sein. Der Aspekt einer ausreichenden Kühlung kann insbesondere bei
Umschlingungselementen aus Kunststoff, die auch Elastomeranteile
enthalten können,
im Hinblick auf deren Temperaturstabilität von Bedeutung sein.
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Unter
Berücksichtigung
der erforderlichen Auswanderung des Nockens 3 auf der Nockenanlauffläche 33 überragt
diese eine Außenmantelfläche 36 des
Gehäuses 27 in
radialer Richtung, so dass der Ausgleichskolben 28 einen
T-förmigen Querschnitt aufweist.
Gleichzeitig kann die Auswanderung des Nockens 3 und folglich
die erforderliche laterale Erstreckung der Nockenanlauffläche 33 dadurch
minimiert werden, dass diese gegenüber dem Nocken 3 konvex
sphärisch
ausgebildet ist. Im Hinblick auf geringe Pressungen zwischen Nocken 3 und
Nockenanlauffläche 33 kann
diese selbstverständlich
auch zylindrisch in Richtung der Drehachse des Nockens 3 sein,
wozu die Nockenan lauffläche 33 dann
jedoch gegenüber
dem Nocken 3 gegen Verdrehen zu sichern ist.
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Die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen Stößels 3 zur
Zwangsbetätigung
des Gaswechselventils 5 ist nachfolgend für eine Umdrehung
des Nockens 3 erläutert.
Der Nocken 3 setzt sich beispielhaft aus dem hubfreien
Grundkreis 14, zwei Beschleunigungsphasen 37 sowie
einer Verzögerungsphase 38 – jeweils
in Öffnungsrichtung
des Gaswechselventils 5 betrachtet – zusammen. Wie in 1 dargestellt,
befindet sich das Gaswechselventil 5 während des Grundkreises 14 im
geschlossenen Zustand. Dabei wird eine der Vorspannung des Umschlingungselements 13 entsprechende, über die Stifte 11 auf
den Tassenboden 10 und vom Boden 23a des Hohlzylinders 15 über die
Ventilkegelstücke 20 auf
den Schaft 16 übertragene
Ventilsitzkraft erzeugt. Gleichzeitig befindet sich die Ventilspielausgleichsvorrichtung 24 im
unbelasteten Zustand gegenüber
dem Nocken 3 und kann ein gegebenenfalls auftretendes Ventilspiel
durch Nachführen
der Nockenanlauffläche 33 des
Ausgleichskolbens 28 an den Grundkreis 14 eliminieren.
Bei einer angenommenen Drehrichtung des Nockens 3 im Uhrzeigersinn
wird anschließend
ein der Beschleunigungsphase entsprechender Teilhub des Nockens 3 über einen ersten
Kraftflusspfad über
die Ventilspielausgleichsvorrichtung 24 auf die Stirnfläche 18 des
Schafts 16 unter Öffnung
des Gaswechselventils 5 übertragen. Die in der darauf
folgenden Verzögerungsphase 38 auftretenden
Trägheitskräfte des
Stößels 3 und
des Gaswechselventils 5 werden vom Umschlingungselement 13 aufgenommen,
in dem sich die Ventilspielausgleichsvorrichtung 24 und
das Gaswechselventil 5 über
einen zweiten Kraftflusspfad über
die Ventilkegelstücke 20 am
Boden 23a des Hohlzylinders 15 sowie über die
Stifte 11 am Umschlingungselement 13 und schließlich am
Nocken 3 abstützen.
In der ablaufseitigen Beschleunigungsphase 37 erfolgt ein weiterer
Kraftflusswechsel, da das Gaswechselventil 5 in dieser
Phase erneut in Öffnungsrichtung
beschleunigt wird. Infolgedessen stützt sich das Gaswechselventil 5 wieder über die
Ventilspielausgleichsvorrichtung 24 am Nocken 3 ab,
bis das Gaswechselventil 5 den Ventilsitz 6 erreicht
hat. Ein sich während
der Umdrehung des Nockens 3 eventuell ausbil dendes Ventilspiel
infolge eines Absinkens des Ausgleichskolbens 28 kann während des
sich anschließenden
Grundkreises 14 ausgeglichen werden.
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In 3 ist
eine zweite Ausführungsvariante eines
erfindungsgemäßen Stößels 4b vergrößert dargestellt,
wobei sich die nachfolgende Beschreibung auf die wesentlichen Unterschiede
zu dem anhand der 1 und 2 beschriebenen
Stößel 4a beschränkt. Der
Stößel 4b ist
vorzugsweise für
Umschlingungselemente 13 geeignet, die zwar ebenfalls in
der zur Drehachse des Nockens 3 senkrechten Ebene verformbar
sind, jedoch keine oder keine ausreichende Elastizität in Umfangsrichtung
aufweisen. Ein derartiges Umschlingungselement 13 kann
beispielsweise aus federhartem Stahlband bestehen, das eine definierte,
die Ventilsitzkraft des Gaswechselventils 5 erzeugende
Vorspannung nicht erlaubt. Die Ventilsitzkraft wird bei dieser Ausführungsvariante
ersatzweise durch eine Druckfeder 39 erzeugt, die zwischen
dem Stößel 4b und
dem Gaswechselventil 5 eingespannt ist und das Gaswechselventil 5 in Schließrichtung
beaufschlagt. Hierzu ist ein Federteller 40 vorgesehen,
der sich an den konusförmigen Außenmantelflächen 21 der
Ventilkegelstücke 20 mit einer
komplementären
Innenmantelfläche 41 abstützt und
als erste Federauflage dient. Als zweite Federauflage dient ein
den Federteller 40 beabstandet untergreifender Boden 23b des
vom Tassenboden 10 ausgehenden Hohlzylinders 15.
Während
die Druckfeder 39 einerseits durch Vorspannung die Ventilsitzkraft
erzeugen soll, hat sie andererseits die Aufgabe, eine vergleichsweise
steife Verbindung des Stößels 4b mit
dem Gaswechselventil 5 herzustellen. Dies liegt darin begründet, dass
die Druckfeder 39 die während
der Verzögerungsphase 38 auftretenden
Trägheitskräfte der
Ventilspielausgleichsvorrichtung 24 sowie des Gaswechselventils 5 möglichst hubfrei
abstützen
muss, um ein unerwünschtes
Aufpumpen der Ventilspielausgleichsvorrichtung 24 in dieser
Phase sicher zu verhindern. Insofern bietet sich für die hier
als Schraubenfeder dargestellte Druckfeder 39 alternativ
auch die Verwendung einer Tellerfeder mit kleinem Federweg und hoher
Federsteifigkeit an.
-
- 1
- Ventiltrieb
- 2
- Brennkraftmaschine
- 3
- Nocken
- 4a,
b
- Stößel
- 5
- Gaswechselventil
- 6
- Ventilsitz
- 7
- Tassenstößel
- 8
- Tassenhemd
- 9
- Stößelführung
- 10
- Tassenboden
- 11
- Stift
- 12
- Öse
- 13
- Umschlingungselement
- 14
- Grundkreis
- 15
- Hohlzylinder
- 16
- Schaft
- 17
- Bund
- 18
- Stirnfläche
- 19
- Rille
- 20
- Ventilkegelstück
- 21
- Außenmantelfläche
- 22
- Innenmantelfläche
- 23a,
b
- Boden
- 24
- Ventilspielausgleichsvorrichtung
- 25
- Innenmantelfläche
- 26
- Baueinheit
- 27
- Gehäuse
- 28
- Ausgleichskolben
- 29
- Rückschlagventil
- 30
- Arbeitsraum
- 31
- Rückstellfeder
- 32
- Ölgalerie
- 33
- Nockenanlauffläche
- 34
- Kolbenboden
- 35
- Öffnung
- 36
- Außenmantelfläche
- 37
- Beschleunigungsphase
- 38
- Verzögerungsphase
- 39
- Druckfeder
- 40
- Federteller
- 41
- Innenmantelfläche