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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Endoskopie-Kapsel mit bezüglich einer
Längsachse
länglicher Gestalt,
welche Kapsel
- – in ein Hohlorgan eines Probanden,
vorzugsweise in den Gastrointestinaltrakt eines Patienten, einzubringen
ist, sowie
- – wenigstens
ein magnetisierbares oder permanentmagnetisches Element (3)
enthält,
das zu einer Navigation der Kapsel magnetischen Kräften auszusetzen,
und
welcher Kapsel Mittel zu einer Detektion ihrer Lage innerhalb des
Hohlorgans des Probanden zugeordnet sind.
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Zur
Untersuchung bzw. Behandlung eines Menschen oder Tieres als Probanden
werden minimal- bzw. nicht-invasive medizinische Techniken eingesetzt.
Seit längerem
bekannt ist die Benutzung von Endoskopen, welche durch Körperöffnungen
oder kleine Einschnitte in den Probanden eingebracht werden. Hierbei
befinden sich an der Spitze eines mehr oder weniger langen biegsamen
Katheters Inspektions- bzw. Manipulationsgeräte, z.B. eine Kamera oder ein
Greifer, zur Ausführung
einer gewünschten
Tätigkeit.
Weitere Geräte
können
in dem Arbeitskanal des Katheters zur Spitze vorgeschoben und von
dort auch wieder zurückgezogen
werden. Auf Grund der indirekten Krafteinwirkung auf die Katheterspitze,
von Reibungseffekten sowie der begrenzten Länge und Biegbarkeit entsprechender
Katheterendoskope sind diese nur beschränkt einsetzbar und auch nachteilig
bzgl. einer Patientenakzeptanz.
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Aus
der eingangs genannten
DE
101 42 253 C1 ist zur Endoskopie eine Vorrichtung bzw.
ein Verfahren bekannt, welches drahtlos arbeitet. Hierzu enthält ein sogenannter „Endorobo ter" in Form einer (Endoskopie)-Kapsel
von etwa 2 cm Länge
und etwa 1 cm Durchmesser eine Inspektions- oder Diagnose- oder Therapieeinrichtung.
Solche Einrichtungen können
z.B. eine Videokamera, eine Biopsiezange, ein Klipp, ein Medikamentenreservoir
oder Messfühler mit
Sensoren für
physiologische Größen sein.
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Die
bekannte Kapsel enthält
ferner ein magnetisierbares oder permanentmagnetisches Element. Im
Probanden wird die Kapsel drahtlos bewegt bzw. navigiert. Hierzu
liegt der Proband ganz oder teilweise in einem Magnetspulensystem
aus mehreren, z.B. 14 einzeln erregbaren Spulen (vgl.
DE 103 40 925 A1 ). Vom
Spulensystem werden überlagert
geeignete homogene Magnetfelder und Gradientenmagnetfelder erzeugt,
welche an der sich im Probanden befindlicher Kapsel über dessen
Magnetelement Kräfte bzw.
Drehmomente erzeugen, um diese im Probanden fortbewegen oder drehen
zu können.
Auf diese Weise lässt
sich die Kapsel im Probanden berührungslos
navigieren. Einsatzbereiche entsprechender Endoskopievorrichtungen
sind hier vor allem Hohlorgane, insbesondere der menschliche Gastrointestinaltrakt,
welcher sich mit der Kapsel in einem einzigen Durchgang in seiner
Gesamtheit durchfahren lässt.
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Bei
diesen bekannten Endoskopie-Kapseln ist davon auszugehen, dass sie
nach einem erstmaligen Einsatz nicht-wiederverwendbar sind. Die
Verwendung einer solchen Einwegkapsel eliminiert die Notwendigkeit
einer Kapselsterilisation, ist also für den Probanden sicher und
für den
untersuchenden Arzt leicht zu handhaben. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass die Kosten für
eine endoskopische Untersuchung bzw. Prozedur hauptsächlich von
den Kapselkosten bestimmt werden. Dies gilt umso mehr, weil für eine Prozedur
in der Regel nicht eine einzige, gegebenenfalls aus mehreren Funktionsbausteinen
zusammengesetzte Kapsel, sondern mehrere Endoskopie-Kapseln mit
unterschiedlichen medizinischen Funktionen wie z.B. Video, Biopsie,
Chips, Medikamentenabgabe, physiologische Messungen benötigt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Endoskopie-Kapsel mit den eingangs
genannten Merkmalen dahingehend auszugestalten, dass die Kosten
für eine
endoskopische Prozedur gegenüber denen
unter Verwendung bisher bekannter Ausführungsformen solcher Kapseln
zu reduzieren sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen
gelöst. Dementsprechend
soll die Endoskopie-Kapsel mit den eingangs genannten Merkmalen
dahingehend ausgestaltet sein, dass sie zumindest teilweise mit wenigstens
einem vorgefertigten Umhüllungselement
versehen ist, das lösbar
oder wieder entfernbar ist.
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Die
mit dieser Ausgestaltung der Endoskopie-Kapsel verbundenen Vorteile
sind insbesondere darin zu sehen, dass die Kapsel ganz oder zumindest teilweise
wieder verwendbar ist ohne das Erfordernis einer thermischen Sterilisation.
Denn eine solche thermische Sterilisation erfordert den Einsatz
temperaturbeständiger
Materialien und ist in der Handhabung langwierig und kostenintensiv.
Es wird so ermöglicht,
einmal verwendete Endoskopie-Kapseln ganz oder teilweise, d.h. bei
einem modularen Kapselaufbau zumindest die wieder verwendbaren Module
der Kapsel, erneut zu verwenden. Verbunden ist damit eine entsprechende
Kostenreduktion. Dabei werden in der Kapsel befindliche Detektionseinrichtungen
bzw. Sensoren in ihrer Funktionsweise praktisch nicht nennenswert
beeinträchtigt.
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Da
in dem Innenraum der Kapsel ein magnetisierbares oder permanentmagnetisches
Element angeordnet ist, lässt
sich so die Kapsel mittels auf dieses Element einwirkender magnetischer
Kräfte insbesondere
drahtlos navigieren. In einem solchen Fall sind keinerlei Drahtverbindungen
zu der Kapsel gegeben. Eine solche drahtlose Navigation ist von besonderem
Vorteil, weil die Kapsel berührungsfrei magnetisch
navigiert werden kann und somit die Bewegungsfreiheit der Kapsel
durch keinerlei mechanische Verbindung insbesondere mit einem Katheter beeinträchtigt wird.
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Solange
nämlich
die Kapsel nicht navigierbar ist, d.h. sich allein aufgrund der
natürlichen
Peristaltik bewegt, wäre
auch nicht vorhersehbar, wann sie wieder ausgeschieden wird. Typischerweise
erfolgt die Ausscheidung sogar vom Patienten unbemerkt. Deshalb
stellt es eine besonders vorteilhafte Kombination dar, eine magnetische
Navigation zusammen mit einer Wiederverwendbarkeit der Kapsel vorzusehen.
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Wegen
der Konzeption als magnetisch navigierbare Kapsel kann diese bis
ins Signum navigiert werden. Der Patient kann dann in der Arztpraxis
oder im Krankenhaus im unmittelbaren Anschluss an die Endoskopie
gebeten werden, die Toilette aufzusuchen, die mit einer Kapselauffangvorrichtung
ausgestattet ist. Eine entsprechende Auffangvorrichtung geht z.B.
aus der US 2004/0175289 A1 hervor.
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Vorteilhaft
sind der erfindungsgemäßen Kapsel
auch Mittel zu einer Lage- oder Positionserkennung wie zur Erkennung
der Schwerpunktsposition und/oder der Drehposition zugeordnet. Im
Allgemeinen umfassen dann solche Mittel an sich bekannte Teile innerhalb
der Kapsel zu einer Signalübertragung
und auch außerhalb
des Probanden zur Detektion und Weiterverarbeitung der entsprechenden
Signale.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Endoskopie-Kapsel gehen
aus den von Anspruch 1 abhängigen
Ansprüchen
hervor. Dabei kann die Ausführungsform
nach Anspruch 1 mit den Merkmalen abhängiger Ansprüche oder
vorzugsweise auch denen aus mehreren dieser Ansprüche kombiniert
werden. Demgemäß kann die
Endoskopie-Kapsel noch folgende Merkmale aufweisen:
- • So
kann vorteilhaft das wenigstens eine Umhüllungselement elastisch oder
teilelastisch ausgebildet sein. Entsprechende Elemente bieten einen besonderen
Vorteil bei einer aus mehreren Komponenten zusammengesetzten Endoskopie-Kapsel. Abhängig von
der Zahl der Komponenten kann nämlich
die Gesamtlänge
der Endoskopie-Kapsel variieren, ohne dass man deshalb verschiedene
Umhüllungselemente
verwenden muss. Auch können
die Einzelkomponenten mit mechanisch flexiblen Verbindungsstücken miteinander
gekoppelt werden, so dass ein entsprechend leichtes Durchfahren
von Krümmungen
ermöglicht
wird.
- • Selbstverständlich ist
es aber auch möglich, dass
das wenigstens eine Umhüllungselement zumindest
in einem Teilbereich starr ausgebildet ist.
- • Dabei
kann eine vollständige
Umhüllung
mit dem wenigstens einen flexiblen oder starren Umhüllungselement
oder auch nur eine Umhüllung
eines Teilbereichs der Kapsel vorgesehen sein. Der nicht-umhüllte Teil
der Kapsel kann dann für
Therapiemaßnahmen
genutzt werden.
- • Vorteilhaft
können
zwei Umhüllungselemente vorgesehen
sein, mit denen die Kapsel von ihren axialen Stirnseiten her zu überziehen
ist und die dann untereinander zu verbinden sind. Entsprechende
Umhüllungen
der Kapsel sind besonders einfach zu erstellen und auch wieder zu
entfernen.
- • In
an sich bekannter Weise können
die magnetischen Kräfte
von einem den Probanden mit der Kapsel umschließenden externen Magnetsystem aus
mehreren elektrisch erregbaren Einzelspulen auszuüben sein.
Mit solchen magnetischen Kräften
ist dann eine Drehbewegung und eine Schubbewegung der Kapsel gleichzeitig
oder nacheinander zu vollziehen.
- • Darüber hinaus
kann die Kapsel noch mindestens eine weitere Einrichtung zur Untersuchung oder
Behandlung aufweisen. So kann vorteilhaft eine optische Detektionseinrichtung
zur optischen Erfassung von Bereichen des Hohlorgans vorgesehen
sein. Eine solche optische Detektionseinrichtung kann dabei bevorzugt
eine Videokamera umfassen. Hierbei handelt es sich um handelsübliche Teile
für Endoskopie-Kapseln. Das wenigstens
eine Umhüllungselement
muss dann zumindest im Bereich der optischen Detektionseinrichtung
optisch transparent ausgebildet sein.
- • Bei
der weiteren Einrichtung kann es sich auch um wenigstens einen Sensor
zur Erfassung einer physiologischen Größe, insbesondere um einen Drucksensor
und/oder einen Temperatursensor und/oder einen pH-Sensor und/oder
einen chemischen Sensor handeln.
- • Vorzugsweise
wird eine Funkübertragung
von in der Kapsel detektierten Signalen an eine externe Empfangseinrichtung
vorgesehen. Auf diese Weise ist eine vollständig (mechanisch) berührungsfreie
Navigation der Kapsel zu gewährleisten.
- • Vorteilhaft
kann der Endoskopie-Kapsel eine weitere Kapsel zugeordnet sein,
die zu einer weiteren Untersuchung oder Behandlung ausgelegt ist
und im Allgemeinen der erfindungsgemäßen Kapsel in dem Hohlorgan
nachgeordnet bzw. nachgeführt
wird. Die Kapseln können
dabei zu einem Kapselverbund mechanisch gekoppelt werden.
- • Zur
Unterstützung
der Fortbewegung der Kapsel innerhalb des Hohlorgans können außerdem auf der
Außenseite
des wenigstens einen Umhüllungselementes
gewindeähnliche
Strukturen vorhanden sein, die zu einer schraubenförmigen Fortbewegung
führen.
Damit kann mit der Kapsel eine Rundum (= 360°)-Diagnose oder -Therapie ausgeführt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Endoskopie-Kapsel gehen
aus den vorstehend nicht angesprochenen Unteransprüchen sowie
aus der Zeichnung hervor.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch
weiter erläutert,
in der bevorzugte Ausführungsformen
von Endoskopie-Kapseln nach der Erfindung in leicht schematisierter
Darstellung angedeutet sind. Dabei zeigen
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deren 1 und 2 eine
wieder verwendbare, magnetisch navigierbare Endoskopie-Kapsel mit
einem elastischen Umhüllungselement
vor bzw. nach einem Zusammenbau,
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deren 3 und 4 in
den 1 und 2 entsprechender Darstellung
eine weitere Ausführungsform
einer solchen Kapsel mit zwei elastischen Umhüllungselementen,
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deren 5 und 6 eine
andere Kapsel mit einem nur teilweise elastischen Umhüllungselement
in den 1 und 2 entsprechender Darstellung,
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deren 7 und 8 eine
solche Kapsel unter Verwendung von zwei teilweise elastischen Umhüllungselementen
in den 3 und 4 entsprechender Darstellung,
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deren 9 und 10 eine
Kapsel unter Verwendung eines starren Umhüllungselementes in den 1 und 2 entsprechender
Darstellung sowie
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deren 11 und 12 eine
solche Kapsel unter Verwendung von zwei starren Umhüllungselementen
in den 3 und 4 entsprechender Darstellung.
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Dabei
sind in den Figuren sich entsprechende Teile jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
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Bei
der in
1 als Längsschnitt
angedeuteten Ausführungsform
einer allgemein mit
2 bezeichneten Endoskopie-Kapsel nach
der Erfindung wird von bekannten Ausführungsformen ausgegangen (vgl.
z.B. die genannte
DE
101 42 253 C1 oder die US 2002/0132226 A1). Die Kapsel
ist von ihrer Form hervor länglich
gestaltet mit einer Längsachse
A und einem kreisförmigen
Querschnitt. Sie soll in ein schlauchartiges Hohlorgan eines Probanden
wie z.B. den Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) eines Menschen oder anderen
Lebewesens einzubringen sein. Hierzu kann sie oral verschluckt oder
rektal eingeführt
werden. Dabei kann die Kapsel drahtlos magnetisch navigierbar sein.
Hierzu befindet sich innerhalb der Kapsel ein magnetisches oder
magnetisierbares Element, z.B. mindestens eine Spulenwicklung oder
ein Permanentmagnet
3, dessen magnetische Polarisation
bevorzugt senkrecht zur Kapsellängsachse
A gerichtet ist. Zur Bewegung der Kapsel dient dann ein an sich
bekanntes Magnetspulensystem (vgl. z.B.
DE 103 40 925 A1 ) zur Erzeugung
einstellbarer überlagerter
Homogenmagnetfelder und Gradientenmagnetfelder, mit deren Hilfe
der Permanentmagnet und damit die mit ihm starr verbundene Kapsel
drahtlos in vorgebbarer Weise gedreht und/oder verschoben werden
kann. D.h., mit Hilfe geeigneter Ströme durch die einzelnen Magnetspulen
des Magnetspulensystems wird die Kapsel
2 in eine schraubende
Bewegung, d.h. gleichzeiti ges Drehen um ihre Längsachse A und verschieben
längs dieser
Achse, oder alternierend in eine Dreh- bzw. Schubbewegung versetzt.
Außerdem
kann die Endoskopie-Kapsel
2 über Funkkontakt, d.h. drahtlos,
mit einer externen, signalverarbeitenden Einrichtung außerhalb
des Probanden verbunden sein. D.h., es ist dann keine mechanische
und/oder elektrische Verbindung über
entsprechende Elemente/Teile nach außen vorhanden.
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Gemäß 1 ist
die Kapsel 2 ferner noch in an sich bekannter Weise mit
einer elektronischen Kamera (Videokamera) 4, LEDs (Light
Emitting Diodes) 5a, 5b, einem Prozessor 6 zur
Datenverarbeitung, einem Positionssensor 7, einem HF-Transceiver 8,
einer Batterie 9 sowie elektrischen Verbindungsleitungen 10i zur
Signal- und Energieleitung ausgestattet. Dabei muss zumindest die
Stirnseite 11 der Kapsel im Bereich der elektronischen
Kamera 4 optisch transparent ausgeführt sein.
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Erfindungsgemäß ist ein
beispielsweise voll-elastisches Umhüllungselement 20 vorgesehen, das über die
Kapsel 2 zu ziehen ist. 1 zeigt
den Zustand vor dem entsprechenden Zusammenbau, während 2 den
Zustand nach dem Zusammenbau wiedergibt. Die umhüllte Kapsel ist mit 2' bezeichnet.
Dabei ist in 2 eine Schweißnaht 13 angedeutet,
an der auf der der Stirnseite 11 gegenüberliegenden Stirnseite 12 das
Umhüllungselement 20 zu
einer geschlossenen Umhüllung
um die Kapsel 2 ausgebildet ist. An dieser Schweißnaht oder
an einer anderen Stelle der Umhüllung
kann das Umhüllungselement
nach einer endoskopischen Prozedur wieder aufgetrennt und von der
Kapsel entfernt werden.
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Selbstverständlich muss
das elastische Umhüllungselement 20 zumindest
in dem Teil optisch transparent sein, der an die Stirnseite 11 zu
liegen kommt, hinter der sich die elektronische Kamera 4 und
die LEDs 5a und 5b befinden. Sie besteht zumindest
in diesem Teil aus einem durchsichtigen Material wie z.B. aus einem
entsprechenden Kunststoff.
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Vor
einer endoskopischen Prozedur wird ein elastisches Umhüllungselement 20 über die
Kapsel 2 gezogen und am hinteren Kapselende, d.h. dem Ende,
wo sich die Videokamera 4 nicht befindet, verschweißt. Der
Patient schluckt die so verpackte Videokapsel. Nach Ausscheiden
der Kapsel wird die elastische Umhüllung 20 entfernt,
z.B. an geeigneter Stelle aufgetrennt. Die in der Videokapsel 2 enthaltenen Batterien 9 werden
ausgetauscht, oder die enthaltenen Akkus werden wieder aufgeladen.
Falls die Batterien in einer separaten Stromversorgungskomponente
einer modular aufgebauten Kapsel vorhanden sind, kann dann die alte
Stromversorgungskomponente durch eine neue ersetzt werden. Nach Überziehen
der Kapsel mit einem neuen elastischen Umhüllungselement 20 ist
dann die Kapsel 2' für eine erneute
endoskopische Prozedur einsetzbar.
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Die
in den 3 und 4 angedeutete Ausführungsform
im Zustand vor bzw. nach einem Zusammenbau unterscheidet sich gegenüber der Ausführungsform
nach den 1 und 2 lediglich dadurch,
dass hier zwei elastische Umhüllungselemente 21 und 22 vorgesehen
sind, die von den Stirnseiten 11 und 12 der Kapsel 2 über diese
gezogen werden und an einer Schweißnaht 14 zu einer
geschlossenen Umhüllung
um die Kapsel verbunden sind.
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Bei
einer Endoskopie-Kapsel, in die an beiden Enden eine Kamera 4 eingebaut
ist, lassen sich alternativ zwei elastische, jeweils optisch transparente
Umhüllungselemente 21 und 22 von
den beiden Enden her über
die Kapsel ziehen und am Kapselumfang dicht verschweißen.
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Statt
der vorstehend angenommenen Verwendung von vollelastischen Umhüllungselementen gemäß den 1 und 4 können selbstverständlich auch
teilelastische Umhüllungselemente
verwendet werden.
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Entsprechende
Umhüllungselemente
für eine
modular aufgebaute Endoskopie-Kapsel 32 gehen aus den 5 bis 8 hervor.
Dabei sind in Analogie zu den 1 bis 4 eine
erste Aus führung
eines teilweise elastischen Umhüllungselementes 23 bzw.
von zwei teilweise elastischen Umhüllungselementen 24 und 25 jeweils
vor und nach einem Zusammenbau. mit der Kapsel 32 veranschaulicht.
Die Kapsel 32 umfasst dabei ein Kapselmodul 33 mit
Videokamera 4 und ringförmigem
Permanentmagnet 3, ein Kapselmodul 34 mit Batterie 9, HF-Transceiver 8 und
Positionssensor 7 sowie ein Kapselmodul 35 mit
einem Medikamentenreservoir 15 und einem elektromechanischen
Auslassventil 16. In der Figur sind ferner Stecker 38a und 38b an
den stirnseitigen Kapselmodulen 33 und 35 sowie
entsprechende Buchsen 39a und 39b an dem mittleren Kapselmodul 34 angedeutet,
die bei einem Zusammenbau der Kapsel 32 aus den Kapselmodulen
ineinander rasten. Das teilweise elastische Umhüllungselement 23 setzt
sich dabei aus einem elastischen, membranartigen Umhüllungs-
bzw. Überzugsteil 23a und
einem zumindest weitgehend starren Ring oder Rohrstück 23b zusammen,
an dessen Öffnung
eine Ringdichtung 26 vorhanden ist. Diese Ringdichtung
schnappt beim Überziehen
der Kapsel 32 mit dem Umhüllungselement 23 in
eine entsprechende Ringnut 37 des Kapselmoduls 35 der
Kapsel ein. Die so teilweise umhüllte
Kapsel ist in 6 mit 32' bezeichnet. Sie schaut mit einem
Ende aus ihrer Umhüllung
heraus, wobei der Dichtungsring 26 auf dem Kapselumfang
dicht aufsitzt. Das herausschauende Kapselende wird von der Komponente
gebildet, die nicht wieder verwendet werden kann oder soll, z.B.
das Medikamentenreservoir 15 oder ein Container mit Biopsiezange
oder ein beispielsweise kontaktierender physiologischer Sensor,
z.B. zu einer pH- oder Leitfähigkeitsmessung.
Physiologische Größen wie
Druck und Temperatur der Darmmucosa erfordern dabei keinen direkten
Kontakt des Sensors mit der Mucosa.
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Die
in den 7 und 8 angedeutete Ausführungsform
im Zustand vor bzw. nach einem Zusammenbau unterscheidet sich gegenüber der Ausführungsform
nach den 5 und 6 lediglich dadurch,
dass zu einer vollständigen
Umhüllung
einer Endoskopie-Kapsel 2 oder 32 zwei teilelastische Überzugselemente 24 und 25 vorgesehen
sind, die von den Stirnseiten 11 und 12 über die
Kapsel geschoben werden. Dabei muss zumindest das Umhüllungselement 24 in
seinem elastischen, sackartigen Umhüllungsteil 24a, der
die Videokamera 4 abdecken soll, optisch transparent sein.
Die beiden Umhüllungselemente 24 und 25 werden
dann in einem mittleren Bereich der Kapsel miteinander starr verbunden.
Hierzu können
offene Ringe oder Rohrstücke 24b und 25b der
Umhüllungselemente 24 und 25 beispielsweise
mit passenden Schraubgewinden versehen sein, die eine Schraubverbindung
gemäß 8 ermöglichen.
Selbstverständlich
sind auch andere Verbindungsarten wie z.B. Verklebungen denkbar.
Ein späteres
Entfernen der Umhüllung
ist dann beispielsweise durch ein Aufschrauben oder durch Auftrennung
der Umhüllungselemente 24 und 25 jeweils
im Bereich ihrer elastischen, sackartigen Umhüllungsteile 24a bzw. 25a denkbar.
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Bei
der Ausführungsform
nach den 9 und 10 wird
von einem starren, becherartigen Umhüllungselement 27 ausgegangen,
das zumindest in einem Bereich 27a optisch transparent
ist, der nach dem in 10 gezeigten Zusammenbau an
die Stirnseite 11 der Kapsel 32 mit der Videokamera 4 zu liegen
kommt.
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Für dieses
Ausführungsbeispiel
ist wiederum eine modulartige Kapsel gemäß 5 angenommen.
Dabei ist das Umhüllungselement 27 an
seinem offenen, ring- oder rohrförmigen
Elemente 27b mit einer Ringdichtung 26 versehen,
die in eine Ringnut 37 des Kapselmoduls 35 bei
einem Zusammenbau einrastet. So kann wie im Fall der Ausführungsform
nach 5 eine Kapselkomponente, die in direktem Kontakt
mit der Darmmucosa oder der Darmflüssigkeit steht, herausschauen
und dicht mit dem Umhüllungselement
abschließen.
Das Kapselmodul 33 mit der Videokamera 4 braucht
hier nicht unbedingt an der Stirnseite 11 zu einer optisch
transparenten Hohlkugelhälfte
ausgebildet sein, da diese Hohlkugelhälfte von dem entsprechend geformten
Bereich 27a des Umhüllungselementes 27 gebildet
wird.
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Die
Umhüllung
der in den 11 und 12 angedeuteten
Endoskopie-Kapsel 42 vor bzw. nach einem Zusammenbau unterscheidet
sich im Wesentlichen gegenüber
der Ausführungsform
nach 10 dadurch, dass hier zwei starre Umhüllungselemente 43 und 44 zu
einer starren Hülse
um Kapselmodule 33 und 34 zusammengesetzt werden
können,
wobei hier auf ein Kapselmodul 35 mit medizinischer Funktion
verzichtet ist. Zu einer gegenseitigen Schraubverbindung ist das
eine becherförmige
Umhüllungselement 43 an
seiner offenen Seite mit einem Innengewinde 43a und das
andere kappenartige Umhüllungselement 44 mit
einem entsprechenden Außengewinde 44a versehen.
Auf diese Weise kann das kappenartige Umhüllungselement 44 an
das becherförmige
Umhüllungselement 43 angeschraubt
werden. Wie ferner aus den Figuren hervorgeht, ist das becherförmige Umhüllungselement 43 mit
einem optisch transparenten Becherboden 27a gemäß den 9 und 10 versehen.
Die umhüllte
Kapsel gemäß 12 ist
mit 42' bezeichnet.
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Bei
den in den 5, 7, 9, 11 dargestellten
Umhüllungselementen 23 bzw. 24, 25 bzw. 27 bzw. 43, 44 mit
einem starren, hohlzylinderförmigen
Teil kann auf dessen Außenseite
ein Gewinde oder eine gewindeähnliche
Struktur aufgebracht oder aus gebildet sein, die nach dem Prinzip
einer archimedischen Schraube eine Kapselfortbewegung durch Rotation
um ihre Längsachse
A ermöglicht.
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Für alle der
vorstehend erläuterten
Varianten von Umhüllungselementen
sind leicht Montage- und Demontagevorrichtungen bzw. -Maschinen
konzipierbar, die eine immer gleiche Verpackungsqualität und minimale
Anforderung an Zeit und Geschicklichkeit des Bedienungspersonals
sicherstellen.