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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Kraftstoffinjektor, insbesondere
auf einen Kraftstoffinjektor mit Verzögerungsglied zur Verlängerung
der Druckverstärkungsphase,
zum Einsatz an selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschinen gemäß des Oberbegriffes
des Patentanspruches 1.
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Zur
Einbringung von Kraftstoff in direkt einspritzende Verbrennungskraftmaschinen
werden zur Zeit vermehrt hubgesteuerte Common-Rail System, d. h.
Hochdruckspeichereinspritzsysteme, eingesetzt. Vorteilhaft ist dabei,
dass der Einspritzdruck an Last und Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine angepasst
werden kann. Zur Reduzierung der Emissionen und der Erzielung hoher
spezifischer Leistungen ist ein sehr hoher Einspritzdruck erforderlich.
Da das erreichbare Druckniveau in Hochdruck-Kraftstoffpumpen aus
Festigkeitsgründen
begrenzt ist, kann zur weiteren Drucksteigerung bei Hochdruckeinspritzsystemen
(Common-Rail) ein Druckverstärker
im Kraftstoffinjektor verwendet werden.
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Bekannt
sind druckgesteuerte Kraftstoffinjektoren mit Druckverstärker, hydraulischem
Düsenöffnungsdruck
und einer Steuerung über
nur ein Steuerventil, wie sie zum Beispiel aus
DE 102 18 904 A1 bekannt
sind. Die dort offenbarte Kraftstoffeinspritzeinrichtung umfasst
einen von einer Kraftstoffhochdruckquelle versorgbaren Kraftstoffinjektor
mit einer Druckübersetzungseinrichtung.
Bei dieser ragt ein Schließkolben
des Kraftstoffinjektors in einen Schließdruckraum hinein, so dass
ein Schließkolben mit
Kraftstoffdruck beaufschlagbar ist zur Erzielung einer in Schließrichtung
auf den Schließkolben
wirkenden Kraft. Der Schließdruckraum
und der Rückraum
der Druckübersetzungseinrichtung
werden durch einen gemeinsamen Schließdruck-Rückraum gebildet, wobei sämtliche
Teilbereiche des Schließdruck-Rückraumes
permanent zum Austausch von Kraftstoff miteinander verbunden sind.
Damit lässt sich
trotz einer relativ niedrigen Druckverstärkung durch die Druckübersetzungseinrichtung
ein relativ niedriger Einspritzöffnungsdruck
erreichen. Im geöffneten
Zustand eines bevorzugt als Düsennadel
ausgebildeten Einspritzventilgliedes ist die wirksame Fläche, auf
die ein Dämpferraumdruck
wirkt, genauso groß,
wie die Fläche
auf die der Einspritzdruck wirkt. Aufgrund dieses Umstandes beginnt
das Einspritzventilglied erst dann mit dem Schließvorgang, sobald
ein Druck p
DR in einem Düsenraum kleiner als ein Druck
p
ST in einem Steuerraum ist. Da das Einspritzventilglied
jedoch eine bestimmte Zeit t
S benötigt bis
es wieder in seinem Sitz im Injektorkörper des Kraftstoffinjek tors
angelangt ist und die unterhalb des Sitzes angeordneten Einspritzöffnungen
verschließt, spritzt
der Kraftstoffinjektor in der Schlussphase des Einspritzvorganges
mit einem Einspritzdruck ein, der unterhalb des im Hochdruckspeicher
herrschenden Druckes liegt. Aufgrund dessen ist die Einspritzrate eines
derartigen Kraftstoffinjektors durch ein Plateau, d. h. eine Eindellung,
gekennzeichnet. Aufgrund des in der Schlussphase der Einspritzung
abnehmenden Einspritzdruckes verändert
sich jedoch das Emissionsverhalten einer derartigen Verbrennungskraftmaschine
negativ, d. h. im Abgas sind zu viele Schadstoffe enthalten.
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Es
ist jedoch wünschenswert,
dass der Kraftstoffinjektor bis zum Ende des Einspritzvorganges mit
dem verstärkten
Einspritzdruck einspritzt, der über
den Druckübersetzer
des Kraftstoffinjektors zur Verfügung
gestellt wird.
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Darstellung der Erfindung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Druckabfall
während
des Einspritzvorganges, insbesondere während dessen Schlussphase,
deutlich zu verkürzen
oder idealerweise ganz zu vermeiden.
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Der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
folgend wird der verstärkte
Einspritzdruck, d. h. der durch einen Druckübersetzer bereitgestellte,
gegenüber
dem im Hochdruckspeicher herrschenden Systemdruck, erhöhten Druck
aufrechtzuerhalten, so dass der Druckabfall, der während der
Schlussphase der Einspritzung der bisherigen eingesetzten Kraftstoffinjektoren
beobachtet wird, vermieden werden kann. Dadurch lassen sich deutliche
Verbesserungen der Abgasemissionen der Verbrennungskraftmaschine
erzielen.
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In
einem ersten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
ist ein Verzögerungsglied
in gestalt eines Speicherelementes zur Verlängerung der Druckverstärkungsphase
des Druckübersetzers
nachgeschaltet. Unmittelbar nach Beendigung der Bestromung eines
Betätigungsventiles
des Kraftstoffinjektors, so zum Beispiel eines Magnetventils, verschließt ein Servoventil
die Verbindung zwischen einer Belastungsleitung eines Differenzdruckraumes
des Druckverstärkers
und des Steuerraumes des Einspritzventilgliedes und gibt eine Verbindung
zwischen dem Servoventil, in welchem Systemdruck herrscht, und der
Entlastungsleitung für
Differenzdruckraum und Steuerraum frei. Dadurch wird in der Entlastungsleitung
Druck aufgebaut, was dazu führt,
dass der Kraftstoffabfluss über eine
Ablaufdrossel in der Entlastungsleitung so weit reduziert wird,
dass der Druck im Steuerraum des Kraftstoffinjektors durch den Zufluss über eine
Zulaufdrossel ≥ des
Druckes im Düsenraum
des Kraftstoffinjektors liegt. Dadurch wird das düsennadelförmig ausgebildete
Einspritzventilglied geschlossen. Im ersten Ausführungsbeispiel umfasst das Speicherelement
einen Speicherkolben, der bei Drücken ≥ 50 bar in
seine Ausgangsstellung zurückgedrückt wird.
So wird erreicht, dass sich der Druck im Differenzdruckraum des
Druckverstärkers
erst dann merklich aufbaut, sobald sich der Speicherkolben des Speicherelementes
in seiner Ausgangsstellung befindet. Die durch das Speicherelement
erreichbare Verzögerungszeit
hängt vom
Durchmesser des Speicherkolbens und vom Hub der Kolben, den der
Speicherkolben zurücklegt,
ab. Die Verzögerungszeit
ist so bemessen, dass eine Rücksetzung
des Druckverstärkers,
d. h. eine Abnahme des verstärkten
Systemdruckes durch einen Druckanstieg im Differenzdruckraum, erst
dann einsetzt, wenn das Einspritzventilglied bereits in seinem Sitz
angelangt ist. Mittels des als Verzögerungsglied dienenden Speicherelementes
wird eine verzögerte
Rücksetzung
des Druckverstärkers
in seine Ausgangslage erreicht, da der Druckaufbau im Differenzdruckraum,
der zum Rücksetzen
des Übersetzerkolbens
dient, durch das Speicherelement verzögert wird. Durch die verlängerte Hochdruckphase
kann ein Betrieb mit einer höheren
Abgasrückführrate erreicht
werden, wodurch der Rußanteil
im Abgas gesenkt werden kann. Ferner lassen sich die Einspritzzeiten
verkürzen,
was insbesondere hinsichtlich des Volllastbetriebes günstig ist.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Speicherelement als ein leckagefreies Volumenelement ausgeführt. Dieses
Volumenelement nimmt bei kleinen Drücken ein großes Volumen
ein, so dass ein Speicherraum durch das leckagefreie Volumenelement
ausgefüllt
ist. Mit zunehmendem Druck verringert das leckagefreie Volumenelement
sein Volumen, wobei die Volumenverringerung abhängig von der Kompressibilität des Materials,
aus welchem das leckagefreie Volumenelement gefertigt wird, ist.
Die Kompressibilität
des Materials des Volumenelementes hängt vom Druckzustand ab, der
sich im Zeitbereich zwischen dem Schließzeitpunkt des Servoventiles
tS,SV bis zum Schließzeitpunkt tS,EVG im
Bereich des Volumenelementes einstellt.
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Zeichnung
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors mit Druckübersetzer
mit als Verzögerungsglied
dienendem Speicherelement,
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2.1 und 2.2 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des Speicherelementes im unbelasteten und im belasteten Zustand,
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3 den
Hub des Einspritzventilgliedes und den sich einstellenden Einspritzdruck
aufgetragen über
die Zeit und
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4 die
sich einstellende Einspritzrate aufgetragen über die Zeitachse an einem
Kraftstoffinjektor gemäß des Standes
der Technik und am erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektor.
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Der
Darstellung gemäß 1 ist
ein Kraftstoffeinspritzsystem zu entnehmen, welches ein als Verzögerungsglied
fungierendes Speicherelement umfasst.
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Das
Kraftstoffsystem 10 gemäß der Darstellung
in 1 umfasst einen Hochdruckspeicher 12 (Common-Rail),
der mittels einer nicht dargestellten Hochdruckquelle mit unter
Systemdruck stehendem Kraftstoff beaufschlagt wird.
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Das
Kraftstoffeinspritzsystem umfasst einen Kraftstoffinjektor 11,
der einen Druckverstärker 14 umfasst.
Der Druckverstärker 14 enthält einen
Verstärkerkolben 16,
der einen Arbeitsraum 18 und einen Differenzdruckraum 20 voneinander
trennt. Der Übersetzerkolben 16 ist über eine
Feder beaufschlagt, die im Arbeitsraum 18 aufgenommen ist
und die den Verstärkerkolben 16 wieder
in seine Ausgangslage zurück
bewegt. Ferner umfasst der Druckverstärker 14 einen Kompressionsraum 22,
der über den
Verstärkerkolben 16 mit
entsprechend des Übersetzungsverhältnisses
des Druckverstärkers 14 Höchstdruck
beaufschlagt wird.
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Der
Kompressionsraum 22 ist über eine Überströmleitung 24 mit einem
Düsenraum 26 des Kraftstoffinjektors 11 verbunden,
ferner steht der Kompressionsraum 22 über eine eine Zulaufdrossel 42 enthaltende
Leitung mit einem Steuerraum 38 des Kraftstoffinjektors 11 in
Verbindung. Der Kraftstoffinjektor 11 enthält ein bevorzugt
als Düsennadel
ausgebildetes Einspritzventilglied 28, an welchem eine Druckstufe 30 ausgebildet
ist, die vom Düsenraum 26 des
Kraftstoffinjektors 11 umgeben ist. Vom Düsenraum 26 strömt unter
Höchstdruck
stehender Kraftstoff einem Sitz 32 des Einspritzventilgliedes 28 zu. Unterhalb
des Sitzes 32 des Einspritzventilgliedes 28 befinden
sich Einspritzöffnungen 34, über die
bei geöffnetem
Einspritzventilglied 28 Kraftstoff in einen Brennraum 36 der
Verbrennungskraftmaschinen eingespritzt wird.
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Der
Kraftstoffinjektor 11 umfasst darüber hinaus eine Schließfeder 40,
die im Steuerraum 38 aufgenommen ist. Der Steuerraum 38 ist über eine
Ablaufdrossel 44 in einer Entlastungsleitung 46 druckentlastbar.
Die Entlastungsleitung 46 erstreckt sich zu einem hydraulischen
Raum 82 eines Servoventils 72. In die Entlastungsleitung 46 des
Steuerraumes 38 mündet
eine Entlastungsleitung 48 des Differenzdruckraumes 20.
In der Entlastungsleitung 48 des Differenzdruckraumes 20 zweigt
ein Abzweig 50 ab, der eine Fülldrossel 52 enthält. In der
Entlastungsleitung 48 vom Differenzdruckraum 20 ist
ein Rückschlagventil 54 aufgenommen.
In dem Abzweig 50, welcher die Fülldrossel 52 zur Befüllung des
Differenzdruckraumes 20 mit Kraftstoff umfasst, ist ein Speicherelement 56 integriert.
Das Speicherelement 56 umfasst einen Speicherraum 58,
der mit dem Abzweig 50 hydraulisch in Verbindung steht.
Im Speicherraum 58 ist ein Speicherkolben 60 aufgenommen,
der zwischen einem oberen Anschlag 62 und einem unteren
Anschlag 64 bewegbar ist und über eine Speicherkolbenfeder 66 druckbeaufschlagt
ist. Der Speicherraum 58 umfasst eine erste Leckageleitung 68.
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Die
Entlastungsleitung 46 des Steuerraumes 38 ist
mit dem hydraulischen Raum 82 des Servoventils 72 hydraulisch
verbunden, welches seinerseits über
ein Betätigungsventil 88,
welches zum Beispiel als Magnetventil ausgebildet sein kann, aktiviert
wird. Das Servoventil 72 umfasst einen Servoventilkolben 74,
der von einem Kanal 76 mit Drosselstelle durchzogen ist
und welches auf seiner dem Arbeitsraum 18 des Druckverstärkers 14 zuweisenden
Seite einen Schieber 78 umfasst. Der Schließsitz des
Servoventils 72 ist mit Bezugszeichen 80 gekennzeichnet.
Ein Steuerraum 84 des Servoventiles 72 steht über eine Verbindungsleitung 90 mit
dem Betätigungsventil 88 in
Verbindung. Bei Betätigung
des Betätigungsventiles 88 wird
der Steuerraum 84 des Servoventiles 72 mit dem
niederdruckseitigen Rücklauf 86 des
Kraftstoffeinspritzsystems 10 verbunden.
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Die
Funktionsweise des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffeinspritzsystems 10 stellt sich wie folgt dar:
Der
im Hochdruckspeicher 12 des Kraftstoffeinspritzsystems 10 herrschende
Systemdruck steht über eine
Druckzuleitung im Arbeitsraum 18 des Druckverstärkers 14 an.
Systemdruck herrscht darüber
hinaus aufgrund der hydraulischen Verbindung zwischen dem hydraulischen
Raum 82 über
die Entlastungsleitung 48 des Differenzdruckraumes 20 im
Differenzdruckraum 20, so dass der Druckverstärker 14 druckausgeglichen
ist. Wird das Betätigungsventil 88,
welches als Magnetventil ausgebildet sein kann, geschaltet, öffnet das
Servoventil 72 und fährt
aus seinem Sitz 80 aus. Dadurch fährt der Schieber 78 des Servoventilkolbens 74 in
den hydraulischen Raum 82 ein und trennt den Hochdruckbereich,
d. h. den Arbeitsraum 18 von der Entlastungsleitung 46,
die ihrerseits über
den geöffneten
Sitz 80 mit dem niederdruckseitigen Rücklauf 86 in Verbindung
tritt. Dadurch nimmt der Druck im Steuerraum 38 des Kraftstoffinjektors 11 ab,
Kraftstoff strömt über die
Ablaufdrossel 44 und die Entlastungsleitung 46 des
Steuerraumes 38 in den niederdruckseitigen Rücklauf 86 ab.
Der im Differenzdruckraum 20 herrschende Druck baut sich über die
Druckentlastungsleitung 48 des Differenzdruckraumes 20 im
Wesentlichen über das
Rückschlagventil 54 und
ebenfalls über
die Entlastungsleitung 46 des Steuerraumes 38 in
den niederdruckseitigen Rücklauf 86 ab.
Nunmehr beginnt die Einspritzung, da der Sitz 32 des Einspritzventilgliedes 28 aufgrund
des gefallenen Druckes im Steuerraum 38 durch das aus seinem
Sitz 32 herausgefahrene Einspritzventilglied 28 erfolgen
kann. Vom Kompressionsraum 22 strömt unter Höchstdruck stehender Kraftstoff über die Überströmleitung 24 in
den Düsenraum 26 und
von dort über
die geöffneten
Einspritzöffnungen 34 in
den Brennraum 36 der Verbrennungskraftmaschine. In diesem
Zustand fährt
der Speicherkolben 60 des Speicherelementes 56 in
seinen unteren Anschlag 64, da er nur mit geringem Druck
belastet ist. Das Speicherelement 56 ist so ausgelegt,
dass der Speicherkolben 60 bei einem Druck von unterhalb
etwa 50 bar in seine durch den unteren Anschlag 64 definierte
Stellung ausfahren kann. In diesem Zustand wird die erste Leckageleitung 68,
welche in den Bereich des Speicherraums 58 hinter dem Speicherkolben 60 mündet und
im druckbelasteten Zustand des Speicherelementes 56 durch
den Speicherkolben 60 verschlossen ist, freigegeben, so
dass sich hinter dem Speicherkolben 60 kein Druck aufbaut.
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Wird
die Bestromung des Betätigungsventiles 88 beendet,
so verschließt
der Servoventilkolben 74 des Servoventiles 72 die
Verbindung zwischen der Entlastungsleitung 46 des Steuerraumes 38 und
dem niederdruckseitigen Rücklauf 86 des
Kraftstoffeinspritzsystems 10. Mit dem Verschließen des
Sitzes 80 wird hingegen durch den Schieber 78 eine
hydraulische Verbindung des Druckspeichers 12 und damit des
Arbeitsraumes 18 über
den hydraulischen Raum 82 und der Entlastungsleitung 46 des
Steuerraumes 38 und damit auch der Entlastungsleitung 48 des
Differenzdruckraumes 20 hergestellt. Demzufolge baut sich
in der Entlastungsleitung 46 für den Steuerraum 38 und
damit auch in der Entlastungsleitung 48 für den Differenzdruckraum 20 Druck
auf. Der Druckaufbau führt
dazu, dass der Kraftstoffabfluss aus dem Steuerraum 38 über die
Ablaufdrossel 44 so weit reduziert wird, dass der Druck
im Steuerraum 38 durch den Zufluss über die Zulaufdrossel 42 größer gleich dem
Druck im Düsenraum 26 ist.
Dadurch wird das nadelförmig
ausgebildete Einspritzventilglied 28 in seine Schließstellung
in seinen Sitz 32 gedrückt.
Aufgrund des Druckaufbaus in der Entlastungsleitung 46 des
Düsenraumes 38 und
in der Entlastungsleitung 48 des Differenzdruckraumes 20 befindet
sich das Rückschlagventil 54 in
seiner Schließstellung,
so dass eine Befüllung
des Differenzdruckraumes 20 nur über die Fülldrossel 52 des Abzweiges 50 möglich ist.
Am Abzweig 50 ist das Speicherelement 56 angeschlossen.
Aufgrund des ansteigenden Druckes im Abzweig 50 wird der
Speicherraum 58 des Speicherelementes 56 mit Druck
beaufschlagt. Dadurch verzögert
sich die Druckbeaufschlagung des Differenzdruckraumes 20,
so dass die Höchstdruckphase im
Kompressionsraum 22 des Druckverstärkers 14 verlängert wird.
Da sich der Speicherkolben 60 an seinem unteren Anschlag 64 befindet
und erst ab Drücken
von circa 50 bar wieder in seine Ausgangsstellung an den oberen
Anschlag 62 zurückfährt, baut sich
der Druck im Differenzdruckraum 20 erst dann vollständig auf,
wenn sich der Speicherkolben 60 an seinem oberen Anschlag 66 befindet,
an dem er die erste Leckageleitung 68 zum Rücklauf 86 umschließt.
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Befindet
sich der Speicherkolben 60 hingegen an seinem unteren Anschlag 64,
wird die erste Leckageleitung 68 zum niederdruckseitigen
Rücklauf 86 freigegeben,
so dass sich hinter dem Speicherkolben 60 des Speicherelementes 56 kein
Druck aufbauen kann.
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Die
mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Speicherelement 56 erzielbare Verzögerungszeit, mit welcher der
Druckaufbau im Differenzdruckraum 20 verzögert werden
kann, hängt
in maßgeblichem
Maße vom
Durchmesser des Speicherkolbens 60 sowie vom Hubweg ab,
welchen der Speicherkolben 60 innerhalb des Speicherraumes 58 zurücklegen
muss. Im in 1 dargestellten Zustand des Speicherkolbens 60 des
Speicherelementes 56 ist die erste Rücklaufleitung 68 zum
Rücklauf 86 verschlossen,
so dass keine Leckageverluste auftreten. Das Speicherelement 56 ist
so ausgelegt, dass die Verzögerungszeit
(vgl. 3) so lange bemessen ist, dass eine Rücksetzung
des Druckverstärkers 14 in seiner
Ausgangslage, welche durch einen Druckanstieg im Differenzdruckraum 20 bewirkt
wird, erst dann einsetzt, wenn das Einspritzventilglied 28 in
seinen Sitz 32 am brennraumseitigen Ende des Kraftstoffinjektors 11 gestellt
ist und demzufolge kein Kraftstoff mehr in den Brennraum 36 eingespritzt
werden kann.
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Den 2.1 und 2.2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Speicherelementes im unbelasteten sowie im belasteten Zustand zu
entnehmen.
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Anstelle
des in 1 dargestellten Speicherelementes 56,
einen Speicherraum 58 und einen darin beweglichen Speicherkolben 60 umfassend,
kann dieses auch als Volumenelement 92 ausgeführt werden.
Das Volumenelement 92 nimmt bei kleinen Drücken innerhalb
des Speicherraumes 58 ein großes Volumen ein und füllt den
Speicherraum 58 nahezu vollständig aus. Der Speicherraum 58,
in welchem das Volumenelement 92 aufgenommen ist, zweigt vom
Abzweig 50, in dem die Fülldrossel 52 aufgenommen
ist, ab (vgl. Ausführungsbeispiel
gemäß 1).
Das Volumenelement 92 umfasst eine verformbare Materialwand 98,
deren Kompressibilität vom
Druckzustand im Speicherraum 58 im Zeitbereich tschließ,
Servoventil bis tschließ, Einspritzventilglied im
Speicherraum 58 einstellt.
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2.2 zeigt das Volumenelement 92 im Gegensatz
zum in 2.1 dargestellten unbelasteten
Zustand 94 in einem belasteten Zustand 96. Im
in 2.2 dargestellten Zustand ist der Speicherraum 58 über den
Abzweig 50, der von der Entlastungsleitung 46 abzweigt,
mit Kraftstoff beaufschlagt, wobei sich das Volumenelement 92 entsprechend
der Druckzunahme im Speicherraum 58 verformt. Aufgrund
der Druckzunahme im Speicherraum 58 unterbleibt je nach
Auslegung des verformbaren Volumenelementes 92 ein Druckaufbau
im Differenzdruckraum 20 über die Entlastungsleitung 48 entsprechend
der Auslegung des Volumenelementes 92. Demzufolge stellt
sich im Differenzdruckraum 20 des Druckverstärkers 14 ein
verzögerter
Druckaufbau ein, so dass der im Kompressionsraum 20 des
Druckverstärkers 14 anstehende
Höchstdruck
bis zum Ende des Einspritzvorganges zur Verfügung steht.
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Der
Darstellung gemäß 3 ist
der Hub des Einspritzventilgliedes und der sich einstellende Einspritzdruck
aufgetragen über
die Zeit dargestellt.
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Der
Darstellung gemäß 3 ist
entnehmbar, dass das Einspritzventilglied 28 eine trapezförmig verlaufende
Hubbewegung 100 ausführt.
Der Hubweg s erstreckt sich von 0 mm bis etwa 250 mm. Ist das Einspritzventilglied 28 in
seinen Sitz 32 gestellt, herrscht ein Druck von etwa 800
bar, ist das Einspritzventilglied 28 geöffnet, steht Höchstdruck von
z. B. 1100 bar an, mit welchem der Kraftstoff durch die Einspritzöffnungen 34 in
den Brennraum 36 eingespritzt wird. Mit Bezugszeichen 104 ist
der Druckverlauf im Düsenraum 26 eines
Kraftstoffinjektors gemäß des Standes
der Technik bezeichnet. Der Druck im Düsenraum fällt während der zweiten Hälfte der Öffnungsphase
des Einspritzventilgliedes stark ab. Mit Bezugszeichen 106 gemäß des gestrichelten, in 3 wiedergegebenen
Linienzuges ist der optimierte Druckverlauf gekennzeichnet, der
sich mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Speicherelement 56 bzw. mit dem verformbaren Volumenelement 92 erreichen
lässt.
Mit dem Speicherelement 56 bzw. dem verformbaren Volumenelement 92 kann der
Druckabfall um eine Verzögerungszeit 108 verzögert werden,
so dass das Einspritzen von Kraftstoff in den Brennraum 36 der
Verbrennungskraftmaschine über
die ge öffneten
Einspritzöffnungen 34 über eine längere Zeit
und mit einem wesentlich höheren
Druck insbesondere gegen Ende der Öffnungsphase des Einspritzventilgliedes 28 erfolgen
kann. Mit dem Speicherelement 56 bzw. dem verformbaren
Volumenelement 92 wird erreicht – wie oben dargelegt – dass der
Druckaufbau im Differenzdruckraum 20 des Druckverstärkers 14 um
die Verzögerungszeit 108 verzögert wird,
so dass Kraftstoff aus dem Düsenraum 26 in
den Brennraum 36 mit dem im Kompressionsraum des Druckverstärkers 14 erhöhten Druckniveau – hier etwa
1000 bar – eingespritzt
wird.
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4 zeigt
die sich einstellende Einspritzrate, aufgetragen über die
Zeitachse an einem Kraftstoffinjektor gemäß des Standes der Technik und
am erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektor mit Speicherelement bzw. Volumenelement.
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Aufgetragen über die
Zeit t sind der mit Bezugszeichen 112 gekennzeichnete Verlauf
der Einspritzrate eines Kraftstoffinjektors gemäß des Standes der Technik sowie
mit Bezugszeichen 114 der Verlauf einer optimierten Einspritzrate,
welcher sich durch den Einsatz des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Speicherelementes 56 bzw.
des verformbaren Volumenelementes 92 erreichen lässt. Der
Verlauf der Einspritzrate 112 ist durch ein Plateau 116 gegen Ende
der Öffnungsphase
des Einspritzventilgliedes 28 gekennzeichnet. Das Plateau 116 rührt daher, dass
aufgrund einer Druckzunahme im Differenzdruckraum 20 der
Druckverstärker 14 wieder
in seine Ausgangslage zurückgestellt
wird, wodurch das erste Druckniveau im Kompressionsraum 22 noch
vor Ende der Einspritzphase reduziert wird, was zu einer Reduktion
der Einspritzrate in den Brennraum 36 der Verbrennungskraftmaschine
führt.
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Durch
Einsatz der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
lässt sich
proportional zur Verzögerungszeit 108 ein
optimierter Verlauf 114 der Einspritzrate gemäß des gestrichelten
Linienzuges 114 erreichen. Die schraffiert dargestellte
Fläche
entspricht der Menge von Kraftstoff, die zusätzlich bei Einsatz der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
durch eine Verzögerung
der Rückstellung
des Druckverstärkers 14 in
den Brennraum 36 der Verbrennungskraftmaschine eingebracht
werden kann, wobei dies auf dem Druckniveau erfolgt, durch welches
der Druckverstärker 14 ausgelegt
ist.
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- 10
- Kraftstoffeinspritzsystem
- 11
- Kraftstoffinjektor
- 12
- Hochdruckspeicher
- 13
- Druckhalteventil
- 14
- Druckverstärker
- 16
- Verstärkerkolben
- 18
- Arbeitsraum
- 20
- Differenzdruckraum
- 22
- Kompressionsraum
- 24
- Überströmleitung
- 26
- Düsenraum
- 28
- Einspritzventilglied
- 30
- Druckseite
- 32
- Sitz
- 34
- Einspritzöffnungen
- 36
- Brennraum
- 38
- Steuerraum
- 40
- Schließfeder
- 42
- Zulaufdrossel
- 44
- Ablaufdrossel
- 46
- Entlastungsleitung
- 48
- Entlastungsleitung
- 50
- Abzweig
- 52
- Fülldrossel
- 54
- Rückschlagventil
- 56
- Speicherelement
- 58
- Speicherraum
- 60
- Speicherkolben
- 62
- oberer
Anschlag
- 64
- unterer
Anschlag
- 66
- Anschlag
- 68
- 1.
Leckageleitung
- 72
- Servoventil
- 74
- Servoventilkolben
- 76
- Kanal
- 78
- Schieber
- 80
- Sitz
- 82
- hydraulischer
Raum
- 84
- Steuerraum
- 86
- Rücklauf
- 88
- Magnetventil
- 90
- Verbindungsleitung
SV-MV
- 92
- Volumenelement
- 94
- unbelasteter
Zustand
- 96
- belasteter
Zustand
- 98
- Materialwand
- 100
- Hub
Einspritzventilglied
- 102
- Zeitachse
- 104
- Druckverlauf
Düsenraum
-
- (Stand
der Technik)
- 106
- optimierter
Druckverlauf
- 108
- Verzögerungszeit
- 110
- Einspritzrate
- 112
- Verlauf
Einspritzrate (Stand
-
- der
Technik)
- 114
- Verlauf
optimierte Einspritz
-
- rate
- 116
- Plateau