DE102005028523A1

DE102005028523A1 - Gelenkpfanne für eine Hüftgelenkendoprothese, Prothese mit einer derartigen Gelenkpfanne und Protheseset

Info

Publication number: DE102005028523A1
Application number: DE102005028523A
Authority: DE
Inventors: Hans Dr. Schmotzer
Original assignee: Plus Orthopedics AG
Current assignee: Smith and Nephew Orthopaedics AG
Priority date: 2005-05-19
Filing date: 2005-06-20
Publication date: 2006-11-23

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Gelenkpfanne für eine Hüftgelenkendoprothese mit einer im Wesentlichen hemisphärischen Außenschale 10 zur Verankerung im Knochen und einer in der Außenschale 10 drehbeweglich angeordneten Innenschale 20 zur drehbeweglichen Aufnahme eines Kugelkopfes 30. Die Innenschale 20 weist eine im Wesentlichem hemisphärisch ausgebildete Innengleitfläche 21 und eine im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildete Außengleitfläche 22 auf, wobei die Innengleitfläche mit einer Gleitfläche 31 des Kugelkopfes 30 korrespondierend ausgebildet ist. Die Gelenkpfanne zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen der Außenschale 10 und der Innenschale 20 ein mit der Außenschale 10 verbundenes, insbesondere lösbar verbundenes, Insert 40 vorgesehen ist, das eine Gleitfläche 41 aufweist, die mit der Außengleitfläche 22 der Innenschale 20 korrespondiert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Gelenkpfanne für eine Hüftgelenkendoprothese mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, eine Prothese mit einer derartigen Gelenkpfanne und ein Protheseset.

Eine Gelenkpfanne dieser Art ist beispielsweise aus der FR 2 710 836 bekannt.

Herkömmliche Hüftgelenkprothesen bestehen aus einer im Becken verankerten Gelenkpfanne und einem mit dem Oberschenkelhals verbundenen Gelenkkopf, der in der Pfanne drehbeweglich gelagert ist. Bei derartigen Prothesen treten häufig Luxationsprobleme auf, wobei das Becken und der Oberschenkel aus der Normallage gegeneinander verschoben werden. Dabei kann beispielsweise der Gelenkkopf aus der Pfanne herausgezogen (Dislokation) oder der Gelenkkopf durch den Oberschenkelhals über den Pfannenrand ausgehebelt werden (Impingement). Das Luxationsrisiko steigt besonders bei Patienten mit relativ schwachen Bändern.

Eine denkbare Möglichkeit, das Luxationsrisiko zu senken, besteht darin, den Durchmesser des Gelenkkopfes zu erhöhen, beispielsweise über 32 mm. Dadurch kommt es allerdings zu einem übermäßig starken PE-Abrieb zwischen Kopf und Pfanne, so dass die Prothese vorzeitig verschleißt.

Eine andere Möglichkeit, das Luxationsrisiko zu verringern, wird anhand der aus der vorstehend bezeichneten FR 2 710 836 bekannten Prothese aufgezeigt. Diese Prothese umfasst eine Gelenkpfanne mit einer im Wesentlichen halbkugelig ausgebildeten Außenschale, die im Beckenknochen verankert wird. In der Außenschale ist eine Innenschale drehbeweglich angeordnet, die zur drehbeweglichen Aufnahme eines mit dem Oberschenkel verbundenen Kugelkopfes vorgesehen ist. Die Innenschale weist eine im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildete Innengleitfläche und eine im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildete Außengleitfläche auf. Die Außengleitfläche der Innenschale wirkt mit einer korrespondierenden Gleitfläche der Außenschale zusammen, derart, dass die Innenschale in der Außenschale drehbeweglich angeordnet ist. Die Innengleitfläche der Innenschale wirkt mit einer korrespondierend ausgebildeten Gleitfläche des Kugelkopfes zusammen, so dass der Kugelkopf drehbeweglich in der wiederum drehbeweglich angeordneten Innenschale gelagert ist.

Auf diese Weise wird eine sogenannte Duo-Kopf-Prothese gebildet.

Durch die zweifachen Artikulationsflächen, nämlich die Gleitfläche zwischen der Außenschale und der Innenschale sowie die Gleitfläche zwischen der Innenschale und dem Gelenkkopf wird ein größerer Auslenkwinkel des Oberschenkels bezogen auf die Gelenkpfanne erreicht, so dass das Luxationsrisiko gesenkt wird.

Diese bekannte Prothese hat den Nachteil, dass es aufgrund der beiden Gleitflächen zu einem größeren Abrieb verglichen mit einer Prothese mit nur einer Gleitfläche kommt. Die sogenannte Duo-Kopf-Prothese wird deshalb meistens nicht für den Standardfall, sondern nur bei Patienten mit hohem Luxationsrisiko verwendet.

Tritt das Luxationsrisiko später, d.h. nach dem Implantieren einer Standardpfanne ein, muss diese entfernt und durch die vorstehend beschriebene Spezialpfanne, d.h. die Duo-Kopf-Pfanne ersetzt werden. Dafür ist eine aufwendige und umfangreiche Operation erforderlich, bei der wertvolle Knochensubstanz im Beckenbereich verloren geht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkpfanne der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass auch ein nachträglich auftretendes Luxationsrisiko bei Patienten, die bereits eine Hüftgelenkprothese tragen, mit vergleichsweise geringerem operativen Aufwand gesenkt bzw. behoben werden kann. Ferner soll eine entsprechende Prothese mit einer derartigen Gelenkpfanne sowie ein Protheseset angegeben werden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Gelenkpfanne mit den Merkmalen des Anspruchs 1, alternativ durch eine Gelenkpfanne mit den Merkmalen des Anspruchs 18, durch eine Prothese mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und durch ein Protheseset mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.

Die Erfindung beruht wesentlich darauf, dass ein Insert vorgesehen ist, das zwischen der Außenschale und der Innenschale der Gelenkpfanne angeordnet und mit der Außenschale verbunden ist. Das Insert weist eine innere Gleitfläche auf, die mit der im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildeten Außengleitfläche der Innenschale korrespondiert. Mit Hilfe dieses Inserts kann in modularer Bauweise eine Standardpfanne mit der Duo-Kopf-Technik ausgerüstet und diese nachträglich implantiert werden, wenn sich herausstellt, dass bei dem betreffenden Patienten das Luxationsrisiko gestiegen ist (Revision). Dadurch sinkt der operative Aufwand beträchtlich. Außerdem wird durch die Verwendung der Standardpfanne, insbesondere durch die Außenschale der Standardpfanne vermieden, dass Knochenmaterial verloren geht.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und konstruktive Details sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Innenschale kann aus Metall, Keramik oder einem Polymer hergestellt sein, wodurch besonders gute Gleiteigenschaften der Innenschale bei gleichzeitig relativ geringem Abrieb erzielt werden. Als zweckmäßig hat sich erwiesen, wenn das Polymer UHMW-PE, insbesondere hochvernetztes UHMW-PE umfasst.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Kopf in der Innenschale durch einen Schnappmechanismus oder durch ein gesondertes Verbindungselement, insbesondere durch einen Sicherungsring, axial fixierbar. Bei der Schnappverbindung ist die Innenschale etwas elastisch ausgebildet, so dass der Kopf durch eine Handpresse in die Innenschale eingepresst werden kann. Dabei hintergreift ein Umfangsrandbereich der Innenschale zumindest abschnittsweise den Kugelkopf, so dass eine axiale Fixierung des Kopfes in der Innenschale erreicht wird. Bei der Verwendung des gesonderten Verbindungselementes, insbesondere des Sicherungsringes, kann der Kugelkopf in die Innenschale eingelegt werden, wobei das gesonderte Verbindungselement für eine axiale Lagerung des Kopfes in der Innenschale sorgt. Dabei wird der Sicherungsring so in den Umfangsrand der Innenschale eingefügt, dass dieser den Kugelkopf hintergreift und damit den Kugelkopf und die Innenschale axial fixiert.

Das Insert kann aus Metall oder Keramik hergestellt sein, wodurch ebenfalls gute Gleiteigenschaften, bei gleichzeitig geringer Verschleißneigung gewährleistet werden. Das Insert kann im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildet sein und ist dadurch zur Verbindung mit einer Standardpfanne besonders gut geeignet.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein Umfangsrand des Inserts zylindrisch überhöht, wodurch sich ein noch besserer Sitz des aus der Innenschale und dem Gelenkkopf gebildeten Duo-Kopfes ergibt.

Die Außenschale kann aus einem biokompatiblen Material, insbesondere aus CoCr, Titan oder dergleichen hergestellt sein. Die Außenschale kann ferner beschichtet oder unbeschichtet sein, je nachdem, ob das Grundmaterial der Außenschale bereits ausreichend gute Eigenschaften im Hinblick auf eine sichere Verbindung der Außenschale mit dem umgebenden Knochen gewährleistet. Die Beschichtung kann bioinert oder bioaktiv und/oder porös sein. Insbesondere kann die Beschichtung pharmakologisch aktive Substanzen, insbesondere Osteoklastenhemmer, entzündungshemmende Substanzen, Antibiotika oder dergleichen umfassen.

Zu einer noch sichereren Verbindung der Außenschale mit dem Beckenknochen kann diese Öffnungen zur Aufnahme von Verankerungsteilen aufweisen.

Der im Zusammenhang mit der Prothese verwendete Kopf kann aus Metall oder Keramik hergestellt sein. Ferner kann der Kopf fest oder lösbar mit einem Schaft verbunden sein. Insbesondere die lösbare Verbindung des Kopfes mit dem Schaft eröffnet einen besonders einfachen Austausch der Protheseteile, wenn dies, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung eines erhöhten Luxationsrisikos erforderlich ist.

Das erfindungsgemäße Protheseset bietet den Vorteil, dass der operierende Arzt während der Operation auf verschiedene Einsätze zurückgreifen kann, die mit der Außenschale kombiniert werden können, so dass der Arzt die Hüftgelenkendoprothese an die individuellen Gegebenheiten im Verlauf der Operation flexibel anpassen kann.

Vorzugsweise ist dazu vorgesehen, dass die diversen Einsätze folgende Bestandteile umfassen:

– UHMW-PE-Schalen und/oder
– Metall-Metall-Schalen und/oder
– Keramikschalen und/oder
– Standardschalen und/oder Antiluxationsschalen, insbesondere mit randseitiger Überhöhung, und/oder
– Schalen zur Aufnahme verschiedener Kopfdurchmesser und/oder
– Schalen mit verschiedenen Positionen der Kopfzentren und/oder
– Duokopf-Schalen.

Nachfolgend wird die Erfindung mit weiteren Einzelheiten und unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.

In diesen zeigen
1 einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Prothese;
2 einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Prothese mit zylindrisch überhöhtem Insert und
3 einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Prothese mit einem Sicherungsring.
In 1 ist in schematischer Weise ein Querschnitt durch eine Prothese gezeigt, wie sie hauptsächlich zur Wiederherstellung eines Hüftgelenkes zum Einsatz kommt.
Die in 1 dargestellte modular aufgebaute Prothese umfasst eine Gelenkpfanne mit einer rotationssymmetrisch, konkret hemisphärisch ausgebildeten Außenschale 10, die im Knochen verankert wird. Die Erfindung kann auch auf nicht-sphärische Außenschalen, d.h. auf Außenschalen mit einer nicht-sphärischen Außenkontur, Anwendung finden. Zur Verankerung kann die Oberfläche der Außenschale 10 entsprechend angepasst sein, d.h. die Oberfläche kann mit geeigneten Vorsprüngen bzw. mit einer geeigneten Struktur versehen sein, die ein Verwachsen des Knochenmaterials mit der Außenschale begünstigt. Außerdem ist die Außenschale aus einem biokompatiblen Material, insbesondere aus CoCr, Titan oder dergleichen hergestellt. Zusätzlich kann die Außenschale beschichtet sein und zwar mit bioenertem oder bioaktivem und/oder porösem Material. Dabei können bestimmte Beschichtungsmaterialien mit spezieller Wirkung, insbesondere pharmakologisch aktive Substanzen, beispielsweise Osteoklastenhemmer, entzündungshemmende Substanzen oder Antibiotika verwendet werden. Zusätzlich zu der vorstehend beschriebenen Anpassung der Oberfläche bzw. des Materials können in der Außenschale 10 Öffnungen 11 vorgesehen sein, die zur wahlweisen Aufnahme von Verankerungsteilen, insbesondere Bolzen oder Schrauben ausgebildet sind. Die Öffnungen 11 können dabei eine verschiebe- und/oder verdrehfeste Verbindung der Verankerungsteile mit der Außenschale 10 ermöglichen. Die Verankerungsteile sind in den Figuren nicht dargestellt. Wie in 1 gezeigt, hat die Außenschale 10 eine im Wesentlichen halbkugelförmige Gestalt.
Radial innen angeordnet ist in der Außenschale 10 ein Insert 40, das mit der Außenschale 10 lösbar verbunden ist. Um die Verschleißeigenschaften bei gleichzeitig guter Stabilität des Inserts zu verbessern, ist dieses aus Metall oder Keramik hergestellt. Das Insert hat eine im Wesentlichen hemisphärische Gestalt, wobei eine Außenfläche 42 des Inserts 40 an einen Innenfläche 12 der Außenschale 10 zumindest bereichsweise angepasst ist. Die Außenfläche 42 des Inserts 40 ist aus mehreren streifenförmigen Abschnitten 43 zusammengesetzt, die zusammen eine diskontinuierliche, aber im Wesentlichen halbkugelförmige Außengestalt des Inserts 40 bilden. Die streifenweisen Abschnitte 43 sind in Umfangsrichtung um das Insert 40 angeordnet. Der randseitig angeordnete Streifenabschnitt 43 des Inserts 40 korrespondiert mit einem entsprechend ausgebildeten Streifenabschnitt in der Innenfläche 12 der Außenschale 10.
An den randseitig angeordneten Streifenabschnitt 13 der Außenschale 10 schließt sich ein im Wesentlichen sphärisch ausgebildeter Bereich 14 der Innenfläche 12 der Außenschale 10 an. Wie in 1 dargestellt, ist der sphärische Bereich 14 der Innenfläche 12 von den streifenweisen Abschnitten 43 des Inserts 40 beabstandet. Das Insert 40 steht somit mit der Außenschale 10 nur im Bereich des randseitigen Streifenabschnittes 43 in Berührung und wird in diesem Bereich gehalten.
Das Insert 40 weist eine innen angeordnete Gleitfläche 41 auf, die kontinuierlich, insbesondere sphärisch ausgebildet ist.
Im Insert 40 ist die Innenschale 20 vorgesehen, die eine im Wesentlichen hemisphärische Außengleitfläche 22 und eine ebenfalls im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildete Innengleitfläche 21 aufweist. Die Außengleitfläche 22 der Innenschale ist korrespondierend und mit der inneren Gleitfläche 41 des Inserts 40 ausgebildet, so dass die Innenschale 20, wenn diese im Insert 40 angeordnet ist, gleitbeweglich gelagert ist.
Die Innenschale 20 bildet einen Innenraum, in dem der Kugelkopf 30 im implantierten Zustand, wie in den Figuren dargestellt, angeordnet ist. Dabei wirkt eine Gleitfläche 31 des Kugelkopfes 30 mit der Innengleitfläche 21 der Innenschale 20 zusammen, so dass der Kugelkopf 30 in der Innenschale 20 drehbeweglich gelagert ist.
Die Innenschale 20 ist somit im implantierten Zustand zwischen dem Kugelkopf 30 und dem Insert 40 angeordnet und bildet somit ein Zwischenlager. Die Doppelgelenkeigenschaften bzw. die doppelte Beweglichkeit der Prothese wird zum einen durch die Gelenkverbindung zwischen dem Kugelkopf 30 und der Innenschale 20 sowie durch die Gelenkverbindung zwischen der Innenschale 20 und dem Insert 40 erzielt. Das Insert 40 ist dabei, wie erwähnt, mit der Außenschale 10 drehfest verbunden.
Wie in 1 dargestellt, ist die Umfangskante des Inserts 40 im Wesentlichen plan mit der Umfangskante der Außenschale 10. Die Umfangskante der Innenschale 20 ragt über die Umfangskanten des Inserts 40 und der Außenschale 10 hervor, wobei die in 1 dargestellte Position der Innenschale 20 nur eine spezielle Ausrichtung der Innenschale 20 betrifft, bei der diese im Wesentlichen symmetrisch mit den übrigen Teilen der Prothese angeordnet ist. Im Gebrauch wird die Innenschale 20 natürlich ausgelenkt, so dass die in 1 dargestellte Position verändert wird. Insbesondere kann die Umfangskante der Innenschale 20 bereichsweise unterhalb der Umfangskante des Inserts 40 bewegt werden je nach Stellung des Oberschenkelknochens.
Der Kugelkopf 30 kann fest mit einem in den Figuren nicht dargestellten Schaft oder lösbar, d.h. modular mit dem Schaft verbunden sein.
Aufgrund des modularen Aufbaus der Prothese bzw. der Gelenkpfanne können Kugelköpfe mit verschiedenen Durchmesser zum Einsatz kommen.
Als Material wird für den Kugelkopf 30 Metall oder Keramik und für die Innenschale 20 ebenfalls Metall oder Keramik oder ein Polymer, insbesondere hochvernetztes ultrahochmolekulares Polyethylen verwendet.
Das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel bis auf den überhöhten zylindrischen Umfangsrand 43 des Inserts 40.
Der überhöhte Umfangsrand 43 ist in der in 2 dargestellten Symmetrieposition zwischen dem Umfangsrand der Innenschale 20 und dem Umfangsrand der Außenschale 10 angeordnet. Außerdem ist die Oberkante des Umfangsrandes 43 oberhalb der in 2 dargestellten horizontalen Symmetrieachse des Kugelkopfes 30 angeordnet.
Die axiale Fixierung des Kugelkopfes 30 in der Innenschale 20 erfolgt, wie in den 1, 2 dargestellt, dadurch, dass die Innenschale 20 eine leichte Elastizität aufweist und der Umfangsrand der Innenschale 20 so ausgebildet ist, dass dieser den Kugelkopf 30 im implantierten Zustand bereichsweise hintergreift. Beim Zusammenbau der Prothese wird der Kugelkopf 30 durch eine Handpresse in die Innenschale 20 eingepresst, wobei die Innenschale 20 etwas aufgeweitet wird und dann, wenn der Kugelkopf 30 in der Innenschale 20 angeordnet ist, zurückspringt und am Kugelkopf 30 fixierend anliegt, wobei eine relative Drehbeweglichkeit zwischen dem Kugelkopf 30 und der Innenschale 20 erhalten bleibt.
Alternativ dazu kann die axiale Fixierung des Kugelkopfes in der Innenschale 20 durch ein gesondertes Verbindungselement, insbesondere durch einen Sicherungsring 23 erfolgen, der auf der Innenseite der Innenschale 20 am Umfangsrand eingesetzt wird, nachdem der Kugelkopf 30 in der Innenschale 20 angeordnet ist. Dez Sicherungsring 23 hintergreift den Kugelkopf 30 und sorgt dadurch für eine axiale Lagerung des Kugelkopfes 30 in der Innenschale 20. Dieses Ausführungsbeispiel ist in 3 dargestellt.
Vorstehend wurde die Erfindung zum besseren Verständnis anhand von implantierten Prothesen erläutert. Selbstverständlich sind vor der Operation der Kugelkopf 30 und die Gelenkpfanne separiert und werden erst im Verlauf der Operation zusammengefügt. Dementsprechend können der Kugelkopf und die übrigen Bauteile der modular aufgebauten Prothese bzw. der modular aufgebauten Gelenkpfanne gesondert angeboten und verkauft werden. Dies kann beispielsweise im Rahmen eines Prothesesets erfolgen, das Inserts mit unterschiedlichen Durchmessern sowie entsprechend angepassten Innenschalen enthält, wobei das Protheseset zusätzlich durchmessermäßig entsprechend angepasste Kugelköpfe umfassen kann.
Die Einsätze können auch folgende Bestandteile umfassen:

Außerdem ist es auch möglich, das Insert nicht nur zum Nachrüsten einer implantierten Standardpfanne mit Duokopf-Schalen, sondern auch zum Nachrüsten mit Innenschalen zu verwenden, die andere Funktionalitäten bieten. Das Insert fungiert demnach allgemein als Zwischenadapter, der die Nachrüstung einer Standardpfanne mit speziellen Innenschalen ermöglicht (Anspruch 18).

Claims

Gelenkpfanne für eine Hüftgelenkendoprothese mit einer Außenschale (10) zur Verankerung im Knochen und einer in der Außenschale (10) drehbeweglich angeordneten Innenschale (20) zur drehbeweglichen Aufnahme eines Kugelkopfes (30), wobei die Innenschale (20) eine im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildete Innengleitfläche (21) aufweist, die im Gebrauch mit einer korrespondierend ausgebildeten Gleitfläche (31) des Kugelkopfes (30) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Außenschale (10) und der Innenschale (20) ein mit der Außenschale (10) verbundenes, insbesondere lösbar verbundenes, Insert (40) angeordnet ist, das eine innere Gleitfläche (41) aufweist, die mit einer im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildeten Außengleitfläche (22) der Innenschale (20) korrespondiert.
Gelenkpfanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschale (20) aus Metall, Keramik oder einem Polymer hergestellt ist.
Gelenkpfanne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer UHMW-PE, insbesondere hochvernetztes UHMW-PE umfasst.
Gelenkpfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (30) in der Innenschale (20) durch einen Schnappmechanismus oder durch ein gesondertes Verbindungselement (23), insbesondere durch einen Sicherungsring, axial fixierbar ist.
Gelenkpfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Insert (40) aus Metall oder Keramik hergestellt ist.
Gelenkpfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Insert (40) im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildet ist.
Gelenkpfanne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umfangsrand (43) des Inserts (40) zylindrisch überhöht ist.
Gelenkpfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschale (10) aus einem biokompatiblen Material, insbesondere aus CoCr, Titan oder dgl. hergestellt ist.
Gelenkpfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschale (10) beschichtet oder unbeschichtet ist.
Gelenkpfanne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung bioinert oder bioaktiv und/oder porös ist.
Gelenkpfanne nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung pharmakologisch aktive Substanzen, insbesondere Osteoklastenhemmer, entzündungshemmende Substanzen, Antibiotika oder dgl., umfasst.
Gelenkpfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschale (10) Öffnungen (11) zur Aufnahme von Verankerungsteilen aufweist.
Prothese mit einer Gelenkpfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und einem in der Gelenkpfanne drehbeweglich lagerbaren Kugelkopf (30).
Prothese nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (30) aus Metall oder Keramik hergestellt ist.
Prothese nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (30) fest oder lösbar mit einem Schaft verbunden ist.
Protheseset mit diversen Einsätzen, die mit einer Außenschale (10) kombinierbar sind, wobei die Einsätze verschiedene Innenschalen (20) und mindestens ein Insert (40) umfassen, das zur Anordnung zwischen der Außenschale (10) und einer jeweiligen Innenschale (20) ausgebildet und mit der Außenschale (10) verbindbar, insbesondere lösbar verbindbar ist, wobei das Insert (40) eine innere Gleitfläche (41) aufweist, die mit einer im Wesentlichen hemisphärisch ausgebildeten Außengleitfläche (22) der Innenschale (20) korrespondiert.
Protheseset nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, dass die diversen Einsätze folgende Bestandteile umfassen: – UHMW-PE Schalen, insbesondere Schalen aus hochvernetztem UHMW-PE, und/oder – Metall-Metall Schalen und/oder – Keramikschalen und/oder – Standardschalen und/oder Antiluxationsschalen, insbesondere mit randseitiger Überhöhung, und/oder – Schalen zur Aufnahme verschiedener Kopfdurchmesser und/oder – Schalen mit verschiedenen Positionen der Kopfzentren und/oder – Duokopf-Schalen.
Gelenkpfanne für eine Hüftgelenkendoprothese mit einer Außenschale (10) und einer in der Außenschale (10) angeordneten Innenschale (20) zur drehbeweglichen Aufnahme eines Kungelkopfes (30), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Außenschale (10) und der Innenschale (20) ein mit der Außenschale (10) verbundenes, insbesondere lösbar verbundenes Insert (40) angeordnet ist, das als Zwischenadapter zur Nachrüstung der Außenschale (10) mit einer anderen als der ursprünglich implantierten Innenschale angepasst ist.