Flüssige Kristalle
werden vor allem als Dielektrika in Anzeigevorrichtungen verwendet,
da die optischen Eigenschaften solcher Substanzen durch eine angelegte
Spannung beeinflusst werden können.
Elektrooptische Vorrichtungen auf der Basis von Flüssigkristallen
sind dem Fachmann bestens erkannt und können auf verschiedenen Effekten
beruhen. Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise Zellen mit
dynamischer Streuung, DAP-Zellen (Deformation aufgerichteter Phasen),
Gast/Wirt-Zellen,
TN-Zellen mit verdrillt nematischer ("twisted nematic") Struktur, STN-Zellen ("super-twisted nematic"), SBE-Zellen ("superbirefringence
effect") und OMI-Zellen
("optical mode interference"). Die gebräuchlichsten
Anzeigevorrichtungen beruhen auf dem Schadt-Helfrich-Effekt und
besitzen eine verdrillt nematische Struktur.
Die
Flüssigkristallmaterialien
müssen
eine gute chemische und thermische Stabilität und eine gute Stabilität gegenüber elektrischen
Feldern und elektromagnetischer Strahlung besitzen. Ferner sollten
die Flüssigkristallmaterialien
niedere Viskosität
aufweisen und in den Zellen kurze Ansprechzeiten, tiefe Schwellenspannungen
und einen hohen Kontrast ergeben.
Weiterhin
sollten sie bei üblichen
Betriebstemperaturen, d.h. in einem möglichst breiten Bereich unterhalb
und oberhalb Raumtemperatur eine geeignete Mesophase besitzen, beispielsweise
für die
oben genannten Zellen eine nematische oder cholesterische Mesophase.
Da Flüssigkristalle
in der Regel als Mischungen mehrerer Komponenten zur Anwendung gelangen,
ist es wichtig, dass die Komponenten untereinander gut mischbar
sind. Weitere Eigenschaften, wie die elektrische Leitfähigkeit,
die dielektrische Anisotropie und die optische Anisotropie, müssen je
nach Zellentyp und Anwendungsgebiet unterschiedlichen Anforderungen
genügen.
Beispielsweise sollten Materialien für Zellen mit verdrillt nematischer
Struktur eine positive dielektrische Anisotropie und eine geringe
elektrische Leitfähigkeit
aufweisen.
Beispielsweise
sind für
Matrix-Flüssigkristallanzeigen
mit integrierten nichtlinearen Elementen zur Schaltung einzelner
Bildpunkte (MFK-Anzeigen) Medien mit großer positiver dielektrischer
Anisotropie, breiten nematischen Phasen, relativ niedriger Doppelbrechung,
sehr hohem spezifischen Widerstand, guter UV- und Temperaturstabilität und geringerem
Dampfdruck erwünscht.
Weiterhin
sind auch LCoSTM-Anzeigen und Anzeigen,
die auf einem Doppelbrechungseffekt beruhen, wie OCB-Anzeigen, interessant.
OCB-Anzeigen
("optically compensated
bend") beruhen auf
einem Doppelbrechungseffekt und enthalten eine Flüssigkristallschicht
mit einer sogenannten "bend"-Struktur. Die "bend"-Zelle, auch bekannt
als "pi"-Zelle, wurde erstmals von P. Bos et
al., SID 83 Digest, 30 (1983) für
eine elektrisch kontrollierbare λ/2-Platte
vorgeschlagen, während
der OCB-Modus für Anzeigen
von Y. Yamaguchi, T. Miyashita und T. Uchida, SID 93 Digest, 277
(1993), und danach in Arbeiten von T. Miyashita et al. in, u.a.,
Proc. Eurodisplay, 149 (1993), J.Appl.Phys. 34, L177 (1995), SID
95 Digest, 797 (1995), C.-L. Kuo et al., SID 94 Digest, 927 (1994)
und M. Suzuki, SID 96 Digest, 618 (1996), beschrieben wurde. Eine
OCB-Zelle enthält
eine Flüssigkristallzelle
mit "bend"-Orientierung und
ein Flüssigkristallmedium
mit positivem Δε. Darüber hinaus
enthalten die aus den oben genannten Dokumenten bekannten OCB-Anzeigen
einen oder mehrere doppelbrechende optische Retardationsfilme, um
unerwünschte
Lichtdurchlässigkeit
der "bend"-Zelle im dunklen
Zustand zu vermeiden. OCB-Anzeigen besitzen gegenüber den üblichen
Anzeigen, die auf verdrillten nematischen ("twisted nematic", TN) Zellen beruhen, mehrere Vorteile,
wie zum Beispiel einen weiteren Blickwinkel und kürzere Schaltzeiten.
Die
oben genannten Dokumente haben gezeigt, dass flüssigkristalline Phasen hohe
Werte für
die optische Anisotropie Δn
und einen relativ hohen positiven Wert für die dielektrische Anisotropie Δε sowie vorzugsweise
recht niedrige Werte für
das Verhältnis
der elastischen Konstanten K33/K11 und für
die Viskosität
aufweisen müssen,
um für
hochinformative Anzeigeelemente beruhend auf dem OCB-Effekt eingesetzt
werden zu können.
Für die
technische Anwendung des OCB-Effekts
in elektrooptischen Anzeigen werden FK-Phasen benötigt, die
einer Vielzahl von Anforderungen genügen müssen. Besonders wichtig sind
hier die chemische Beständigkeit
gegenüber
Feuchtigkeit, Luft und physikalischen Einflüssen wie Wärme, Strahlung im infraroten, sichtbaren
und ultravioletten Bereich sowie elektrischen Gleich- und Wechselstromfeldern.
Ferner wird von technisch verwendbaren FK-Phasen eine flüssigkristalline Mesophase in
einem geeigneten Temperaturbereich, eine relativ hohe Doppelbrechung,
eine positive dielektrische Anisotropie und eine niedrige Viskosität gefordert.
LCoSTM (Liquid Crystal on Silicon)-Anzeigen sind
aus dem Stand der Technik bekannt und von Three-Five Systems Inc.
(Tempe, Arizona, USA) erhältlich.
LCoSTM-Mikroanzeigen sind reflektive Anzeigen, die
typischerweise eine Flüssigkristallschicht
mit verdrillter nematischer Struktur zwischen einer Rückwand aus Silizium
und einem Deckglas enthalten. Die Rückwand aus Silizium ist eine
Anordnung von Bildpunkten, die jeweils über eine spiegelbildliche Oberfläche verfügen, die
gleichzeitig als elektrischer Leiter wirkt. Jeder Bildpunkt enthält einen
feststehenden Spiegel, der von einer aktiven Flüssigkristallschicht mit verdrillter
nematischer Orientierung bedeckt ist, die durch Anlegen einer Spannung
auf homeotrope Orientierung umgeschaltet werden kann. LCoSTM-Mikroanzeigen
sind klein mit einer Diagonalen von typischerweise weniger als 1,0
Zoll, ermöglichen
jedoch hohe Auflösungen
von ¼ VGA
(78 Tausend Bildpunkte) bis UXGA+ (über 2 Millionen Bildpunkte).
Aufgrund
der geringen Bildpunktgröße haben
LCoSTM-Anzeigen auch eine sehr geringe Zelldicke,
die typischerweise etwa 1 Mikrometer beträgt. Die flüssigkristallinen Phasen, die
in diesen Anzeigen verwendet werden, müssen daher insbesondere hohe
Werte für
die optische Anisotropie Δn
aufweisen, im Gegensatz zu herkömmlichen
FK-Anzeigen des reflektiven Typs, die normalerweise FK-Phasen mit
niedrigem Δn
erfordern.
OCB-Modus-
und LCoSTM-Anzeigen können als Matrixanzeigen betrieben
werden. Matrix-Flüssigkristallanzeigen
(MFK-Anzeigen) sind bekannt. Als nichtlineare Elemente zur individuellen
Schaltung der einzelnen Bildpunkte können beispielsweise aktive
Elemente (d.h. Transistoren) verwendet werden. Man spricht dann
von einer "aktiven
Matrix", wobei man
zwei Typen unterscheiden kann:
- 1. MOS (Metal
Oxide Semiconductor) oder andere Dioden auf Silizium-Wafer als Substrat.
- 2. Dünnfilm-Transistoren
(TFT) auf einer Glasplatte als Substrat.
Bei
Typ 1 wird als elektrooptischer Effekt üblicherweise die dynamische
Streuung oder der Guest-Host-Effekt verwendet.
Die
Verwendung von einkristallinem Silizium als Substratmaterial beschränkt die
Displaygröße, da auch
die modulartige Zusammensetzung verschiedener Teildisplays an den
Stößen zu Problemen
führt.
Bei
dem aussichtsreicheren Typ 2, welcher bevorzugt ist, wird als elektrooptischer
Effekt üblicherweise der
TN-Effekt verwendet. Man unterscheidet zwei Technologien: TFT's aus Verbindungshalbleitern
wie z.B. CdSe oder TFT's
auf der Basis von polykristallinem oder amorphem Silizium. An letzterer
Technologie wird weltweit mit großer Intensität gearbeitet.
Die
TFT-Matrix ist auf der Innenseite der einen Glasplatte der Anzeige
aufgebracht, während
die andere Glasplatte auf der Innenseite die transparente Gegenelektrode
trägt.
Im Vergleich zu der Größe der Bildpunkt-Elektrode
ist der TFT sehr klein und stört
das Bild praktisch nicht. Diese Technologie kann auch für voll farbtaugliche
Bilddarstellungen erweitert werden, wobei ein Mosaik von roten,
grünen
und blauen Filtern derart angeordnet ist, dass je ein Filterelement
einem schaltbaren Bildelement gegenüber liegt.
Die
TFT-Anzeigen arbeiten üblicherweise
als TN-Zellen mit gekreuzten Polarisatoren in Transmission und sind
von hinten beleuchtet.
Der
Begriff MFK-Anzeigen umfasst hier jedes Matrix-Display mit integrierten
nichtlinearen Elementen, d.h. neben der aktiven Matrix auch Anzeigen
mit passiven Elementen wie Varistoren oder Dioden (MIM = Metall-Isolator-Metall).
Derartige
MFK-Anzeigen eignen sich insbesondere für TV-Anwendungen (z.B. Taschenfernseher) oder
für hochinformative
Displays für
Rechneranwendungen (Laptop) und im Automobil- oder Flugzeugbau. Neben
Problemen hinsichtlich der Winkelabhängigkeit des Kontrastes und
der Schaltzeiten resultieren bei MFK-Anzeigen Schwierigkeiten bedingt
durch nicht ausreichend hohen spezifischen Widerstand der Flüssigkristallmischungen
[TOGASNI, S., SEKIGUCHI, K., TANABE, H., YAMAMOTO, E., SORIMACHI,
K., TAJIMA, E., WATANABE, H., SNIMIZU, H., Proc. Eurodisplay 84,
Sept. 1984: A 210–288
Matrix LCD Controlled by Double Stage Diode Rings, p. 141 ff, Paris;
STROMER, M., Proc. Eurodisplay 84, Sept. 1984: Design of Thin Film
Transistors for Matrix Adressing of Television Liquid Crystal Displays,
p. 145 ff, Paris]. Mit abnehmendem Widerstand verschlechtert sich
der Kontrast einer MFK-Anzeige
und es kann das Problem der "alter
image elimination" auftreten.
Da der spezifische Widerstand der Flüssigkristallmischung durch
Wechselwirkung mit den inneren Oberflächen der Anzeige im allgemeinen über die
Lebenszeit einer MFK-Anzeige abnimmt, ist ein hoher (Anfangs)-Widerstand sehr wichtig,
um akzeptable Standzeiten zu erhalten. Insbesondere bei low-volt-Mischungen
war es bisher nicht möglich,
sehr hohe spezifische Widerstände
zu realisieren. Weiterhin ist es wichtig, dass der spezifische Widerstand
eine möglichst
geringe Zunahme bei steigender Temperatur sowie nach Temperatur-
und/oder UV-Belastung zeigt. Besonders nachteilig sind auch die
Tieftemperatureigenschaften der Mischungen aus dem Stand der Technik.
Gefordert wird, dass auch bei tiefen Temperaturen keine Kristallisation
und/oder smektische Phasen auftreten und die Temperaturabhängigkeit
der Viskosität
möglichst
gering ist. Die MFK-Anzeigen aus dem Stand der Technik genügen somit
nicht den heutigen Anforderungen.
Neben
Flüssigkristallanzeigen,
die eine Hintergrundbeleuchtung verwenden, also transmissiv und
gegebenenfalls transflektiv betrieben werden, sind besonders auch
reflektive Flüssigkristallanzeigen
interessant. Diese reflektiven Flüssigkristallanzeigen benutzen
das Umgebungslicht zur Informationsdarstellung. Somit verbrauchen
sie wesentlich weniger Energie als hintergrundbeleuchtete Flüssigkristallanzeigen
mit entsprechender Größe und Auflösung. Da
der TN-Effekt durch einen sehr guten Kontrast gekennzeichnet ist,
sind derartige reflektive Anzeigen auch bei hellen Umgebungsverhältnissen
noch gut abzulesen. Dies ist bereits von einfachen reflektiven TN-Anzeigen
wie sie in z. B. Armbanduhren und Taschenrechnern verwendet werden, bekannt.
Jedoch ist das Prinzip auch auf hochwertige, höher auflösende Aktiv-Matrix angesteuerte
Anzeigen wie z. B. TFT-Displays anwendbar. Hier ist wie bereits
bei den allgemeinen üblichen
transmissiven TFT-TN-Anzeigen die Verwendung von Flüssigkristallen
mit niedriger Doppelbrechung (Δn)
nötig,
um eine geringe optische Verzögerung
(d·Δn) zu ereichen.
Diese geringe optische Verzögerung
führt zu
einer meist akzeptablen geringen Blickwinkelabhängigkeit des Kontrastes (vgl.
DE 30 22 818 ). Bei reflektiven
Anzeigen ist die Verwendung von Flüssigkristallen mit kleiner
Doppelbrechung noch wichtiger als bei transmissiven Anzeigen, da
bei reflektiven Anzeigen die effektive Schichtdicke, die das Licht
durchquert, ungefähr
doppelt so groß ist
wie bei transmissiven Anzeigen mit derselben Schichtdicke.
Es
besteht somit immer noch ein großer Bedarf nach flüssigkristallinen
Medien für
MFK-, OCB-, IPS-, TN-, LCoS- oder STN-Anzeigen, die eine hohe UV-Stabilität, relativ
hohe Δε-Werte, bei
gleichzeitig großem Arbeitstemperaturbereich,
kurzen Schaltzeiten auch bei tiefen Temperaturen und niedriger Schwellenspannung,
die diese Nachteile nicht oder nur in geringerem Maße zeigen.
Bei
TN-(Schadt-Helfrich)-Zellen sind Medien erwünscht, die folgende Vorteile
in den Zellen ermöglichen:
- – erweiterter
nematischer Phasenbereich (insbesondere zu tiefen Temperaturen)
- – lagerstabil,
auch bei extrem tiefen Temperaturen
- – Schaltbarkeit
bei extrem tiefen Temperaturen (out-door-use, Automobil, Avionik)
- – erhöhte Beständigkeit
gegenüber
UV-Strahlung (längere
Lebensdauer)
- – höhere optische
Anisotropien für
schnellere Schaltzeiten aufgrund dünnerer Zelldicken (d·Δn)
Mit
den aus dem Stand der Technik zur Verfügung stehenden Medien ist es
nicht möglich,
diese Vorteile unter gleichzeitigem Erhalt der übrigen Parameter zu realisieren.
Bei
höher verdrillten
Zellen (STN) sind Medien erwünscht,
die eine höhere
Multiplexierbarkeit und/oder kleinere Schwellenspannung und/oder
breitere nematische Phasenbereiche (insbesondere bei tiefen Temperaturen)
ermöglichen.
Hierzu ist eine weitere Ausdehnung des zur Verfügung stehenden Parameterraumes (Klärpunkt, Übergang
smektisch-nematisch bzw. Schmelzpunkt, Viskosität, dielektrische Größen, elastische Größen) dringend
erwünscht.
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde Medien, insbesondere für derartige
MFK-, OCB-, IPS-, LCoS-, TN- oder STN-Anzeigen, bereitzustellen,
die die oben angegebenen Nachteile nicht oder nur in geringerem
Maße,
und vorzugsweise gleichzeitig relativ hohe Klärpunkte, niedrige Schwellen
und relativ kleine Rotationsviskositäten γ1 aufweisen.
Weiterhin sollten die Mischungen sich durch eine hohe UV-Stabilität auszeichnen.
Es
wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn man in
Anzeigen erfindungsgemäße Medien
verwendet. Die erfindungsgemäßen Medien
zeichnen sich durch ihre hohe UV-Stabilität aus.
Gleichzeitig
besitzen die Medien sehr niedrige Schwellenspannungen und relativ
kleine Rotationsviskositäten γ1.
Gegenstand
der Erfindung ist somit ein flüssigkristallines
Medium auf der Basis eine Gemisches von polaren Verbindungen, dadurch
gekennzeichnet, dass es eine oder mehrere Verbindungen der Formel
I,
worin
R
1 einen halogenierten oder unsubstituierten
Alkyl- oder Alkoxyrest mit 1 bis 15 C-Atomen, wobei in diesen Resten
auch eine oder mehrere CH
2-Gruppen jeweils
unabhängig
voneinander durch
,
-C≡C-, -CH=CH-,
-O-, -CF
2O-, -OCF
2-,
-CO-O- oder -O-CO- so ersetzt sein können, dass O-Atome nicht direkt
miteinander verknüpft
sind,
X F, Cl, CN, SF
5, SCN, NCS, halogenierter
Alkylrest, halogenierter Alkenylrest, halogenierter Alkoxyrest oder halogenierter
Alkenyloxyrest mit bis zu 6 C-Atomen, und
L
1,
L
2 und L
3 jeweils
unabhängig
voneinander H oder F
bedeuten,
enthält.
Überraschenderweise
wurde gefunden, dass flüssigkristalline
Mischungen enthaltend Verbindungen der Formel I hohe Klärpunkte
und relativ niedrige Schwellen aufweisen. Gegenstand der Erfindung
sind auch einige Verbindungen der Formel I, gemäß der Ansprüche 13 und 14. Besonders bevorzugt
sind Verbindungen, worin L1 = F und L2 = L3 = H bedeuten.
Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen, worin L1 =
F, L2 = L3 = H und
X = F, OCF3 oder OCHF2 bedeuten.
X bedeutet vorzugsweise CN, F, SF5, OCHF2, OC2F5,
OC3F7, NCS, OCHFCF3, OCF2CHFCF3, OCF3.
Im
Stand der Technik werden fluorierte Quarterphenyle z. B. in der
U.S. 6,669,998 B2 ,
U.S. 6,565,933 B2 ,
U.S. 6,596,350 A2 ,
WO 89/02884, WO 90/01056, WO 91/03450,
EP 0 439 089 B1 ,
DE 44 45 224 , WO 98/235564,
EP 1 302 523 A1 ,
EP 1 346 995 beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
werden aber nicht explizit genannt. Aus der WO 2004/035 710 A1 sind
Verbindungen der Formel
bekannt.
Die
Verbindungen der Formeln I besitzen einen breiten Anwendungsbereich.
In Abhängigkeit
von der Auswahl der Substituenten können diese Verbindungen als
Basismaterialien dienen, aus denen flüssigkristalline Medien zum überwiegenden
Teil zusammengesetzt sind; es können
aber auch Verbindungen der Formel I flüssigkristallinen Basismaterialien
aus anderen Verbindungsklassen zugesetzt werden, um beispielsweise die
dielektrische und/oder optische Anisotropie eines solchen Dielektrikums
zu beeinflussen und/oder um dessen Schwellenspannung und/oder dessen
Viskosität
zu optimieren. Überraschenderweise
sind die erfindungsgemäßen Vierkerner
sehr gut löslich.
So lassen sich erfindungsgemäße Mischungen
herstellen, die 0,01–30,0 Gew.%
bezogen auf die Mischung an Verbindungen der Formel I enthalten.
Die
Verbindungen der Formeln I sind in reinem Zustand farblos und bilden
flüssigkristalline
Mesophasen in einem für
die elektrooptische Verwendung günstig
gelegenen Temperaturbereich. Chemisch, thermisch und gegen Licht
sind sie stabil.
Falls
R1 in Formel I einen Alkylrest und/oder
einen Alkoxyrest bedeutet, so kann dieser geradkettig oder verzweigt
sein. Vorzugsweise ist er geradkettig, hat 2, 3, 4, 5, 6 oder 7
C-Atome und bedeutet demnach bevorzugt Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl,
Hexyl, Heptyl, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy oder Heptoxy, ferner
Methyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl,
Pentadecyl, Methoxy, Octoxy, Nonoxy, Decoxy, Undecoxy, Dodecoxy,
Tridecoxy oder Tetradedoxy.
Oxaalkyl
bedeutet vorzugsweise geradkettiges 2-Oxapropyl (= Methoxymethyl),
2- (= Ethoxymethyl) oder 3-Oxabutyl (= 2-Methoxyethyl), 2-, 3- oder 4-Oxapentyl,
2-, 3-, 4- oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxaheptyl, 2-,
3-, 4-, 5-, 6-, oder 7-Oxaoctyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Oxanonyl,
2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-Oxadexyl.
Falls
R1 einen Alkylrest bedeutet, in dem eine
CH2-Gruppe durch -CH=CH- ersetzt ist, so kann dieser geradkettig
oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig und hat 2 bis
10 C-Atome. Er bedeutet demnach besonders Vinyl, Prop-1-, oder Prop-2-enyl,
But-1-, 2- oder But-3-enyl, Pent-1-, 2-, 3- oder Pent-4-enyl, Hex-1-,
2-, 3-, 4- oder Hex-5-enyl, Hept-1-, 2-, 3-, 4-, 5- oder Hept-6-enyl,
Oct-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder Oct-7-enyl, Non-1-, 2-, 3-, 4-,
5-, 6-, 7- oder Non-8-enyl, Dec-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder
Dec-9-enyl.
Falls
R1 einen Alkylrest bedeutet, in dem eine
CH2-Gruppe durch -O- und eine durch -CO-
ersetzt ist, so sind diese bevorzugt benachbart. Somit beinhalten
diese eine Acyloxygruppe -CO-O- oder eine Oxycarbonylgruppe -O-CO-.
Vorzugsweise sind diese geradkettig und haben 2 bis 6 C-Atome. Sie
bedeuten demnach besonders Acetyloxy, Propionyloxy, Butyryloxy,
Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl, Propionyloxymethyl,
Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl,
2-Butyryloxyethyl, 2-Acetyloxypropyl, 3-Propionyl-oxypropyl, 4-Acetyl-oxybutyl,
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl,
Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylmethly, Propoxycarbonylmethyl,
Butoxycarbonylmethyl, 2-(Methoxycarbonyl)ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)ethyl,
2-(Propoxycarbonyl)ethyl, 3-(Methoxycarbonyl)-propyl, 3-(Ethoxy-carbonyl)-propyl
oder 4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
Falls
R1 einen Alkylrest bedeutet, in dem eine
CH2-Gruppe durch unsubstituiertes oder substituiertes -CH=CH-
und eine benachbarte CH2-Gruppe durch CO
oder CO-O oder O-CO ersetzt ist, so kann dieser geradkettig oder
verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig und hat 4 bis 12
C-Atome. Er bedeutet
demnach besonders Acryloyloxymethyl, 2-Acryloyloxyethyl, 3-Acryloyloxypropyl,
4-Acryloyloxybutyl, 5-Acryloyloxypentyl, 6-Acryloyloxyhexyl, 7-Acryloyloxyheptyl,
8-Acryloyloxyoctyl, 9-Acryloyloxynonyl, 10-Acryloyloxydecyl, Methacryloyloxymethyl,
2-Methacryloyloxyethyl, 3-Methacryloyloxypropyl, 4-Methacryloyloxybutyl,
5-Methacryloyloxypentyl, 6-Methacryloyloxyhexyl, 7-Methacryloyloxyheptyl,
8-Methacryloyloxyoctyl, 9-Methacryloyloxynonyl.
Falls
R1 einen einfach durch CN oder CF3 substituerten Alkyl- oder Alkenylrest bedeutet,
so ist dieser Rest vorzugsweise geradkettig. Die Substitution durch
CN oder CF3 ist in beliebiger Position.
Falls
R1 einen mindestens einfach durch Halogen
substituierten Alkyl- oder Alkenylrest bedeutet, so ist dieser Rest
vorzugsweise geradkettig und Halogen ist vorzugsweise F oder Cl.
Bei Mehrfachsubstitution ist Halogen vorzugsweise F. Die resultierenden
Reste schließen
auch perfluorierte Reste ein. Bei Einfachsubstitution kann der Fluor-
oder Chlorsubstituent in beliebiger Position sein, vorzugsweise
jedoch in ω-Position.
Verbindungen
mit verzweigten Flügelgruppen
R1 können
gelegentlich wegen einer besseren Löslichkeit in den üblichen
flüssigkristallinen
Basismaterialien von Bedeutung sein, insbesondere aber als chirale
Dotierstoffe, wenn sie optisch aktiv sind. Smektische Verbindungen
dieser Art eignen sich als Komponenten für ferroelektrische Materialien.
Verzweigte
Gruppen dieser Art enthalten in der Regel nicht mehr als eine Kettenverzweigung.
Bevorzugte verzweigte Reste R1 sind Isopropyl,
2-Butyl (= 1-Methylpropyl),
Isobutyl (= 2-Methylpropyl), 2-Methylbutyl, Isopentyl (= 3-Methylbutyl),
2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 2-Ethylhexyl, 2-Propylpentyl, Isopropoxy, 2-Methylpropoxy,
2-Methylbutoxy, 3-Methylbutoxy,
2-Methylpentoxy, 3-Methylpentoxy, 2-Ethylhexoxy, 1-Methylhexoxy, 1-Methylheptoxy.
Falls
R1 einen Alkylrest darstellt, in dem zwei
oder mehr CH2-Gruppen durch -O- und/oder
-CO-O- ersetzt sind, so kann dieser geradkettig oder verzweigt sind.
Vorzugsweise ist er verzweigt und hat 3 bis 12 C-Atome. Er bedeutet
demnach besonders Bis-carboxy-methyl, 2,2-Bis-carboxy-ethyl, 3,3-Bis-carboxy-propyl, 4,4-Bis-carboxy-butyl,
5,5-Bis-carboxy-pentyl, 6,6-Bis-carboxy-hexyl,
7,7-Bis-carboxy-heptyl, 8,8-Bis-carboxy-octyl, 9,9-Bis-carboxy-nonyl, 10,10-Bis-carboxy-decyl,
Bis-(methoxy-carbonyl)-methyl, 2,2-Bis-(methoxycarbonyl)-ethyl,
3,3-Bis-(methoxy-carbonyl)-propyl, 4,4-Bis-(methoxycarbonyl)-butyl, 5,5-Bis-(methoxy-carbonyl)-pentyl,
6,6-Bis-(methoxycarbonyl)-hexyl,
7,7-Bis-(methoxy-carbonyl)-heptyl, 8,8-Bis-(methoxycarbonyl)-octyl, Bis-(ethoxycarbonyl)-methyl,
2,2-Bis-(ethoxycarbonyl)-ethyl,
3,3-Bis-(ethoxycarbonyl)-propyl, 4,4-Bis-(ethoxycarbonyl)-butyl, 5,5-Bis-(ethoxycarbonyl)-hexyl.
X
bedeutet in den Verbindungen der Formeln unabhängig voneinander vorzugsweise
F, Cl, CN, NCS, CF3, C2F5, C3F7,
SF5, CF2H, OCF3, OCF2H, OCFHCF3, OCFHCFH2, OCFHCF2H, OCF2CH3, OCF2CFH2, OCF2CF2H, OCF2CF2CF2H, OCF2CF2CFH2,
OCFHCF2CF3, OCFHCF2CF2H, OCFHCFHCF3, OCH2CF2CF3, OCF2CF2CF3,
OCF2CFHCFH2, OCF2CH2CF2H,
OCFHCF2CFH2, OCFHCFHCF2H, OCFHCH2CF3, OCH2CFHCF3, OCH2CF2CF2H, OCF2CFHCH3, OCF2CH2CFH2,
OCFHCF2CH3, OCFHCFHCFH2, OCFHCH2CF3, OCH2CF2CFH2, OCH2CFHCF2H, OCF2CH2CH3,
OCFHCFHCH3, OCFHCH2CFH2, OCH2CF2CH3, OCH2CFHCFH2, OCH2CH2CF2H,
OCHCH2CH3, OCH2CFHCH3, OCH2CH2CF2H,
OCClFCF3, OCClFCClF2,
OCClFCFH2, OCFHCCl2F,
OCClFCF2H, OCClFCClF2,
OCF2CClH2, OCF2CCl2H, OCF2CCl2F, OCF2CClFH, OCF2CClF2, OCF2CF2CClF2, OCF2CF2CCl2F,
OCClFCF2CF3, OCClFCF2CF2H, OCClFCF2CClF2, OCClFCFHCF3, OCClFCClFCF3,
OCCl2CF2CF3, OCClHCF2CF3, OCClFCF2CF3, OCClFCClFCF3, OCF2CClFCFH2, OCF2CF2CCl2F,
OCF2CCl2CF2H, OCFzCH2CClF2, OCClFCF2CFH2, OCFHCF2CCl2F, OCClFCFHCF2H,
OCClFCClFCF2H, OCFHCFHCClF2,
OCClFCH2CF3, OCFHCCl2CF3, OCCl2CFHCF3, OCH2CClFCF3, OCCl2CF2CF2H,
OCH2CF2CClF2, OCF2CClFCH3, OCF2CFHCCl2H, OCF2CCl2CFH2, OCF2CH2CG2F,
OCClFCF2CH3, OCFHCF2CCl2H, OCClFCClFCFH2, OCFHCFHCCl2F,
OCClFCH2CF3, OCFHCCl2CF3, OCCl2CF2CFH2,
OCH2CF2CCl2F, OCCl2CFHCF2H, OCClHCClFCF2H,
OCF2CClHCClH2, OCF2CH2CCl2H,
OCClFCFHCH3, OCF2CClFCCl2H, OCClFCH2CFH2, OCFHCCl2CFH2, OCCl2CF2CH3, OCH2CF2CClH2,
OCCl2CFHCFH2, OCH2CClFCFCl2, OCH2CH2CF2H,
OCClHCClHCF2H, OCH2CCl2CF2H, OCClFCH2CH3, OCFHCH2CCl2H, OCClHCFHCClH2, OCH2CFHCCl2H, OCCl2CH2CF2H, OCH2CCl2CF2H, CH=CF2, CF=CF2, OCH=CF2, OCF=CF2, CH=CHF,
OCH=CHF, CF=CHF, OCF=CHF, insbesondere F, Cl, CN, NCS, CF3, SF5, CF2H, OCF3, OCF2H, OCFHCF3, OCFHCFH2, OCFHCF2H, OCF2CH3, OCF2CFH2, OCF2CF2H, OCF2CF2CF2H,
OCF2CF2CFH2, OCFHCF2CF3, OCFHCF2CF2H, OCF2CF2CF3 oder OCF2CHFCF3.
Die
Verbindungen der Formeln 1 werden nach an sich bekannten Methoden
dargestellt, wie sie in der Literatur (z.B. in den Standardwerken
wie Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart)
beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen, die für die genannten
Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann man auch von an
sich bekannten, hier nicht näher
erwähnten Varianten
Gebrauch machen. Die Verbindungen der Formel I können z. B. wie folgt hergestellt
werden. Schema
1
Schema
2
Schema
3
Gegenstand
der Erfindung sind auch elektrooptische Anzeigen, insbesondere MFK-Anzeigen,
ferner STN-Anzeigen, mit zwei planparallelen Trägerplatten, die mit einer Umrandung
eine Zelle bilden, integrierten nicht-linearen Elementen zur Schaltung
einzelner Bildpunkte auf den Trägerplatten
und einer in der Zelle befindlichen nematischen Flüssigkristallmischung
mit sehr hoher optischer Anisotropie und hohem spezifischem Widerstand,
die derartige Medien enthalten sowie die Verwendung dieser Medien
für elektrooptische
Zwecke.
Die
erfindungsgemäßen Mischungen
sind insbesondere für
schnell schaltende Monitore, TV-Monitor-Kombigeräte und high Δn-TFT-Anwendungen, wie
z. B. Projektionsfernseher, LCoS und OCB, geeignet.
Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
ermöglichen
eine bedeutende Erweiterung des zur Verfügung stehenden Parameterraumes.
Die erzielbaren Kombinationen aus Klärpunkt, Viskosität bei tiefer Temperatur,
thermischer und UV-Stabilität
und hoher optischer Anisotropie übertreffen
bei weitem bisherige Materialien aus dem Stand der Technik.
Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
ermöglichen
es bei Beibehaltung der nematischen Phase bis –20°C und bevorzugt bis –30°C, besonders
bevorzugt bis –40°C, Klärpunkt oberhalb
60°C, vorzugsweise
oberhalb 70°C,
besonders bevorzugt oberhalb 80°C,
gleichzeitig dielektrische Anisotropiewerte Δε ≥ 4, vorzugsweise ≥ 5 und einen
hohen Wert für
den spezifischen Widerstand zu erreichen, wodurch hervorragende
STN- und MFK-Anzeigen erzielt werden können. Insbesondere sind die
Mischungen durch kleine Operationsspannungen gekennzeichnet. Die
TN-Schwellen liegen unterhalb 2,5 V, vorzugsweise unterhalb 2,0
V, besonders bevorzugt < 1,8
V.
Es
versteht sich, dass durch geeignete Wahl der Komponenten der erfindungsgemäßen Mischungen auch
höhere
Klärpunkte
(z.B. oberhalb 110 °C)
bei höheren
Schwellenspannungen oder niedrigere Klärpunkte bei niedrigeren Schwellenspannungen
unter Erhalt der anderen vorteilhaften Eigenschaften realisiert
werden können.
Ebenso können
bei entsprechend wenig erhöhten
Viskositäten
Mischungen mit größerem Δε und somit geringen
Schwellen erhalten werden. Die erfindungsgemäßen MFK-Anzeigen arbeiten vorzugsweise im ersten
Transmissionsminimum nach Gooch und Tarry [C.H. Gooch und H.A. Tarry,
Electron. Lett. 10, 2–4, 1974;
C.H. Gooch und H.A. Tarry, Appl. Phys., Vol. 8, 1575–1584, 1975],
wobei hier neben besonders günstigen
elektrooptischen Eigenschaften, wie z.B. hohe Steilheit der Kennlinie
und geringe Winkelabhängigkeit
des Kontrastes (DE-PS 30 22 818) bei gleicher Schwellenspannung
wie in einer analogen Anzeige im zweiten Minimum, eine kleinere
dielektrische Anisotropie ausreichend ist. Hierdurch lassen sich
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Mischungen im ersten Minimum
deutlich höhere
spezifische Widerstände
verwirklichen als bei Mischungen mit Cyanverbindungen. Der Fachmann
kann durch geeignete Wahl der einzelnen Komponenten und deren Gewichtsanteilen
mit einfachen Routinemethoden die für eine vorgegebene Schichtdicke der
MFK-Anzeige erforderliche Doppelbrechung einstellen.
Die
Fließviskosität ν20 bei
20°C ist
vorzugsweise < 150
mm2·s–1,
besonders bevorzugt < 120
mm2·s–1 und
insbesondere < 80
mm2·s–1.
Die Rotationsviskosität γ1 der
erfindungsgemäßen Mischungen
bei 20 °C
ist vorzugsweise < 200
mPa·s,
besonders bevorzugt < 180
mPa·s.
Der nematische Phasenbereich ist vorzugsweise mindestens 90°, insbesondere
mindestens 100°.
Vorzugsweise erstreckt sich dieser Bereich mindestens von –20° bis +80°.
Bei
Flüssigkristallanzeigen
ist eine kleine Schaltzeit erwünscht.
Dies gilt besonders für
Anzeigen die Videowiedergabe-fähig
sind. Für
derartige Anzeigen werden Schaltzeiten (Summe: ton +
toff) von maximal 25 ms benötigt. Die
Obergrenze der Schaltzeit wird durch die Bildwiederholfrequenz bestimmt.
Neben der Rotationsviskosität γ1 beeinflußt auch
der Tiltwinkel die Schaltzeit.
Messungen
des "Voltage Holding-ratio" (HR) [S. Matsumoto
et al., Liquid Crystals 5, 1320 (1989); K. Niwa et al., Proc. SID
Conference, San Francisco, June 1984, p. 304 (1984); G. Weber et
al., Liquid Crystals 5, 1381 (1989)] haben ergeben, dass erfindungsgemäße Mischungen
enthaltend Verbindungen der Formel I eine deutlich kleinere Abnahme
des HR mit steigender Temperatur aufweisen als analoge Mischungen
enthaltend anstelle den Verbindungen der Formel I Cyanophenylcyclohexane
der Formel
oder Ester der Formel
Die
UV-Stabilität
der erfindungsgemäßen Mischungen
ist erheblich besser, d.h. sie zeigen eine deutlich kleinere Abnahme
des HR unter UV-Belastung.
Bereits geringe Konzentrationen (< 10
Gew.%) der Verbindungen der Formel I in den Mischungen erhöhen die
HR gegenüber
Mischungen aus dem Stand der Technik um 6 % und mehr.
Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel I sind Verbindungen der Formeln
I-1 bis I-10:
worin
R
1 die in Formel I angegebene Bedeutung
hat. Vorzugsweise bedeutet R
1 Alkyl, ferner
Alkenyl.
Von
diesen bevorzugten Verbindungen sind besonders bevorzugt solche
der Formeln I-1, I-4, I-7 und I-10, insbesondere die der Formeln
I-1 und I-10.
R1 bedeutet in Formel I und in den Unterformeln
I-1 bis I-10 vorzugsweise C2H5,
n-C3N7, n-C5H11, ferner CH3, n-C4H9,
n-C6H13, n-C7H15, CH2=CH,
CH3CH=CH, CH2=CHCH2CH2 oder CH3CH=CHCH2CH2. Ganz besonders bevorzugt bedeutet R1 n-C3H7.
Bevorzugte
Ausführungsformen
sind im folgenden angegeben:
- – Das Medium
enthält
ein, zwei oder mehr Verbindungen der Formeln I-1 bis I-10;
- – Das
Medium enthält
vorzugsweise mindestens eine der folgenden Verbindungen
- – Das
Medium enthält
vorzugsweise eine oder mehrere Verbindungen der Formel I* R1* und R2* jeweils
unabhängig
voneinander Alkyl, Alkoxy, Oxaalkyl, Fluoralkyl, Alkenyloxy oder
Alkenyl mit jeweils bis zu 9 C-Atomen,
r* 0 oder 1.
bedeuten;
Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formeln I*-1 bis I*-8,
worin
- Alkyl und Alkyl*
- jeweils unabhängig voneinander
geradkettiges Alkyl mit 1–6
C-Atomen, und
- Alkenyl und Alkenyl*
- jeweils unabhängig voneinander
geradkettiges Alkenyl mit 2–6
C-Atomen,
bedeuten.
Von
den Verbindungen I*-1 bis I*-8 sind insbesondere die Verbindungen
I*-5 bis I*-7 bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt ist die Verbindung
I*-5.
- – Das
Medium enthält
eins, zwei, drei oder vier Verbindungen der Formel I*. Die Konzentration
der Verbindungen) der Formel I* in der erfindungsgemäßen Mischung
beträgt
2–50 Gew.%,
vorzugsweise 2–40 Gew.%,
insbesondere 5–40
Gew.%.
- – Das
Medium enthält
zusätzlich
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
den allgemeinen Formeln II bis VI: worin
die einzelnen Reste die folgenden Bedeutungen haben:
R0 Alkyl, Alkoxy, Oxaalkyl, Fluoralkyl oder
Alkenyl mit jeweils bis zu 9 C-Atomen,
X0 F,
Cl, halogeniertes Alkyl, halogeniertes Alkenyl, halogeniertes Oxaalkyl,
halogeniertes Alkenyloxy oder halogeniertes Alkoxy mit bis zu 6
C-Atomen,
Z0 -C2F4-, -CF=CF, -C2H4-, -CH=CH-, -(CH2)4-, -OCH2-, -CH2O-, -CF2O- oder
-OCF2-,
Y1 bis
Y4 jeweils unabhängig voneinander H oder F,
r
0 oder 1.
Die
Verbindung der Formel IV ist vorzugsweise
- – Das
Medium enthält
zusätzlich
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
den allgemeinen Formeln VII bis XII: worin
R0, X0 und Y1–4 jeweils
unabhängig
voneinander eine der in Anspruch 8 angegebenen Bedeutungen haben.
X0 ist vorzugsweise F, Cl, CF3,
OCF3 oder OCHF2.
R0 bedeutet vorzugsweise Alkyl, Alkoxy,
Oxaalkyl, Fluoralkyl oder Alkenyl mit jeweils bis zu 6 C-Atomen.
- – Das
Medium enthält
zusätzlich
eine oder mehrere Verbindungen der Formeln E-a bis E-d, worin
R0 die in Anspruch 8 angegebenen Bedeutungen
hat.
- – Der
Anteil der Verbindungen der Formeln E-a bis E-d ist vorzugsweise
10–30
Gew.%, insbesondere 15–25
Gew.%.
- – Der
Anteil an Verbindungen der Formeln I und I* zusammen beträgt im Gesamtgemisch
mindestens 5 Gew.%, vorzugsweise ≥ 10
Gew.% und insbesondere ≥ 15
Gew.%.
- – Der
Anteil an Verbindungen der Formel I beträgt im Gesamtgemisch 0,01 bis
30 Gew.%, besonders bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.%.
- – Der
Anteil an Verbindungen der Formeln II bis VI im Gesamtgemisch beträgt 10 bis
80 Gew.%;
- – Das
Medium enthält
Verbindungen der Formeln II, III, IV, V und/oder VI.
- – R0 in den Verbindungen der Formeln II bis
XIX ist vorzugsweise geradkettiges Alkyl oder Alkenyl mit 2 bis 7
C-Atomen.
- – Das
Medium besteht im wesentlichen aus Verbindungen der Formeln I, I*
und XIII bis XIX, wobei im wesentlichen ≥ 50 Gew.% bedeutet.
- – Das
Medium enthält
weitere Verbindungen, vorzugsweise ausgewählt aus der folgenden Gruppe
bestehend aus den allgemeinen Formeln XIII bis XIX: worin
R0 und X0 die oben
angegebenen Bedeutungen haben. X0 bedeutet
vorzugsweise F oder CI. Die Konzentration der Verbindungen der Formeln
XIII bis XIX beträgt
vorzugsweise 0,05–30
Gew.%, insbesondere 1–25
Gew.%.
- – Das
Medium enthält
vorzugsweise 5–35
Gew.% der Verbindung IVa.
- – Das
Medium enthält
vorzugsweise eine, zwei oder drei Verbindungen der Formel IVa, worin
X0 F oder OCF3 bedeutet.
- – Das
Medium enthält
vorzugsweise eine oder mehrere Verbindungen der Formeln IIa bis
IIg, worin
R0 die oben angegebenen Bedeutungen hat.
In den Verbindungen der Formeln IIa–IIg bedeutet R0 vorzugsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl und n-Pentyl.
- – Das
Gewichtsverhältnis
I bzw. I + I* : (II + III + IV + V + VI) ist vorzugsweise 1 : 10
bis 10 : 1.
- – Das
Medium besteht im wesentlichen aus Verbindungen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den allgemeinen Formeln Ibis XIX.
- – Der
Anteil der Verbindungen der Formel IVb, IVc und/oder IVd, worin
X0 Fluor und R0 CH3, C2H5,
n-C3H7, n-C4H9 oder n-CSH11 bedeutet, beträgt im Gesamtgemisch
2 bis 25 Gew.%, insbesondere 2 bis 20 Gew.%.
- – Das
Medium enthält
vorzugsweise ein, zwei oder mehr, vorzugsweise ein, zwei oder mehr
Dioxan-Verbindungen der Formeln D-1 bis D-4, worin
R0 die oben angegebenen Bedeutungen hat.
Der
Anteil der Dioxan-Verbindungen D-1 bis D-4 in den erfindungsgemäßen Mischungen
beträgt
vorzugsweise 0–30
Gew.%, insbesondere 5–25
Gew.% und ganz besonders bevorzugt 8–20 Gew.%.
- – Das
Medium enthält
zusätzlich
ein, zwei oder mehr Zweikern-Verbindungen
der Formeln Z-1 bis Z-8, worin
R1a und R2a jeweils
unabhängig
voneinander H, CH3, C2H5 oder n-C3H7 bedeuten. Alkyl und Alkyl* bedeuten jeweils
unabhängig
voneinander eine geradkettige oder verzweigte Alkylkette mit 1–7 C-Atomen.
R0 hat die oben angegebenen Bedeutungen.
In den Verbindungen Z-6 und Z-7 bedeutet R0 vorzugsweise
geradkettiges Alkyl oder Alkenyl.
Von den genannten Zweikern-Verbindungen
sind besonders bevorzugt die Verbindungen der Formeln Z-1, Z-2,
Z-5, Z-6 und Z-8.
- – Das
Medium enthält
zusätzlich
eine, zwei oder mehr Verbindungen mit annellierten Ringen der Formeln AN1
bis AN11: worin
R0 die oben angegebenen Bedeutungen hat;
- – Die
erfindungsgemäßen Mischungen
zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie Klärpunkte
von > 75°C und Schwellen
von < 2,0 V aufweisen.
Es
wurde gefunden, dass bereits ein relativ geringer Anteil an Verbindungen
der Formeln I und I* im Gemisch mit üblichen Flüssigkristallmaterialien, insbesondere
jedoch mit einer oder mehreren Verbindungen der Formeln II, III,
IV, V, VI, XIII, XIV, XV, XVI, XVII, XVIII und/oder XIX zu einer
beträchtlichen
Erniedrigung der Schwellenspannung führt, wobei gleichzeitig breite
nematische Phasen mit tiefen Übergangstemperaturen smektisch-nematisch
beobachtet werden, wodurch die Lagerstabilität verbessert wird. Gleichzeitig
zeigen die Mischungen sehr gute Werte für die VHR bei UV-Belastung.
Der
Ausdruck "Alkyl" bzw. "Alkyl*" umfasst geradkettige
und verzweigte Alkylgruppen mit 1–7 Kohlenstoffatomen, insbesondere
die geradkettigen Gruppen Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl,
Hexyl und Heptyl. Gruppen mit 1–6
Kohlenstoffatomen sind im allgemeinen bevorzugt.
Der
Ausdruck "Alkenyl" umfasst geradkettige
und verzweigte Alkenylgruppen mit 2–7 Kohlenstoffatomen, insbesondere
die geradkettigen Gruppen. Bevorzugte Alkenylgruppen sind C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl, C5-C7-4-Alkenyl, C6-C7-5-Alkenyl und
C7-6-Alkenyl, insbesondere C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl und C5-C7-4-Alkenyl. Beispiele besonders bevorzugter
Alkenylgruppen sind Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl, 1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl,
3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl,
4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl,
5-Hexenyl, 6-Heptenyl und dergleichen. Gruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen
sind im allgemeinen bevorzugt.
Der
Ausdruck "Fluoralkyl" umfasst vorzugsweise
geradkettige Gruppen mit endständigem
Fluor, d.h. Fluormethyl, 2-Fluorethyl, 3-Fluorpropyl, 4-Fluorbutyl,
5-Fluorpentyl, 6-Fluorhexyl und 7-Fluorheptyl. Andere Positionen
des Fluors sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Der
Ausdruck "Oxaalkyl" bzw. "Alkoxy" umfasst vorzugsweise
geradkettige Reste der Formel CnH2n+1-O-(CH2)m, worin n und
m jeweils unabhängig
voneinander 1 bis 6 bedeuten. m kann auch 0 bedeuten. Vorzugsweise
ist n = 1 und m 1–6
oder m = 0 und n = 1–3.
Durch
geeignete Wahl der Bedeutungen von R0 und
X0 können
die Ansprechzeiten, die Schwellenspannung, die Steilheit der Transmissionskennlinien
etc. in gewünschter
Weise modifiziert werden. Beispielsweise führen 1E-Alkenylreste, 3E-Alkenylreste,
2E-Alkenyloxyreste und dergleichen in der Regel zu kürzeren Ansprechzeiten,
verbesserten nematischen Tendenzen und einem höheren Verhältnis der elastischen Konstanten
k33 (bend) und k11 (splay)
im Vergleich zu Alkyl- bzw.
Alkoxyresten.
4-Alkenylreste, 3-Alkenylreste und dergleichen ergeben im allgemeinen
tiefere Schwellenspannungen und kleinere Werte von k33/k11 im Vergleich zu Alkyl- und Alkoxyresten.
Eine
-CH2CH2-Gruppe führt im allgemeinen
zu höheren
Werten von k33/k11 im
Vergleich zu einer einfachen Kovalenzbindung. Höhere Werte von k33/k11 ermöglichen
z.B. flachere Transmissionskennlinien in TN-Zellen mit 90° Verdrillung
(zur Erzielung von Grautönen)
und steilere Transmissionskennlinien in STN-, SBE- und OMI-Zellen
(höhere
Multiplexierbarkeit) und umgekehrt. Höhere Werte für K1 ermöglichen
schnellere Schaltzeiten.
Das
optimale Mengenverhältnis
der Verbindungen der Formeln I und II + III + IV + V + VI hängt weitgehend
von den gewünschten
Eigenschaften, von der Wahl der Komponenten der Formeln I, II, III,
IV, V und/oder VI und der Wahl weiterer gegebenenfalls vorhandener
Komponenten ab.
Geeignete
Mengenverhältnisse
innerhalb des oben angegebenen Bereichs können von Fall zu Fall leicht
ermittelt werden.
Die
Gesamtmenge an Verbindungen der Formeln I*, I bis XIX in den erfindungsgemäßen Gemischen ist
nicht kritisch. Die Gemische können
daher eine oder mehrere weitere Komponenten enthalten zwecks Optimierung
verschiedener Eigenschaften. Der beobachtete Effekt auf die Ansprechzeiten
und die Schwellenspannung ist jedoch in der Regel umso größer je höher die
Gesamtkonzentration an Verbindungen der Formeln I*, I bis XIX sind.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Medien
Verbindungen der Formel II bis VI (vorzugsweise II, III und/oder
IV, insbesondere IVa), worin X0 F, OCF3, OCHF2, OCH=CF2, OCF=CF2 oder OCF2-CF2H bedeutet.
Eine günstige
synergistische Wirkung mit den Verbindungen der Formeln I führt zu besonders
vorteilhaften Eigenschaften. Insbesondere Mischungen enthaltend
Verbindungen der Formeln I, I* und IVa zeichnen sich durch ihre
niedrige Schwellenspannung aus.
Die
einzelnen Verbindungen der Formeln I, I* und II bis XIX und deren
Unterformeln, die in den erfindungsgemäßen Medien verwendet werden
können,
sind entweder bekannt, oder sie können analog zu den bekannten
Verbindungen hergestellt werden.
Der
Aufbau der erfindungsgemäßen MFK-Anzeige
aus Polarisatoren, Elektrodengrundplatten und Elektroden mit Oberflächenbehandlung
entspricht der für
derartige Anzeigen üblichen
Bauweise. Dabei ist der Begriff der üblichen Bauweise hier weit
gefasst und umfasst auch alle Abwandlungen und Modifikationen der MFK-Anzeige,
insbesondere auch Matrix-Anzeigeelemente
auf Basis poly-Si TFT oder MIM.
Ein
wesentlicher Unterschied der erfindungsgemäßen Anzeigen zu den bisher üblichen
auf der Basis der verdrillten nematischen Zelle besteht jedoch in
der Wahl der Flüssigkristallparameter
der Flüssigkristallschicht.
Die
Herstellung der erfindungsgemäß verwendbaren
Flüssigkristallmischungen
erfolgt in an sich üblicher
Weise. In der Regel wird die gewünschte
Menge der in geringerer Menge verwendeten Komponenten in der den
Hauptbestandteil ausmachenden Komponenten gelöst, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur. Es ist auch
möglich
Lösungen
der Komponenten in einem organischen Lösungsmittel, z.B. in Aceton,
Chloroform oder Methanol, zu mischen und das Lösungsmittel nach Durchmischung
wieder zu entfernen, beispielsweise durch Destillation.
Die
Dielektrika können
auch weitere, dem Fachmann bekannte und in der Literatur beschriebene
Zusätze,
wie z. B. UV-Stabilisatoren wie Tinuvin® der
Fa. Ciba, Antioxidantien, Radikalfänger, etc., enthalten. Beispielsweise
können
0–15 %
pleochroitische Farbstoffe oder chirale Dotierstoffe zugesetzt werden.
Geeignete Stabilisatoren und Dotierstoffe werden nachfolgend in
den Tabellen C und D genannt.
C
bedeutet eine kristalline, S eine smektische, Sc eine
smektisch C, N eine nematische und I die isotrope Phase.
V10 bezeichnet die Spannung für 10 % Transmission
(Blickrichtung senkrecht zur Plattenoberfläche). ton bezeichnet
die Einschaltzeit und toff die Ausschaltzeit
bei einer Betriebsspannung entsprechend dem 2,0fachen Wert von V10. Δn
bezeichnet die optische Anisotropie. Δε bezeichnet die dielektrische
Anisotropie (Δε = ε|| – ε⊥,
wobei ε|| die Dielektrizitätskonstante parallel zu den
Moleküllängsachsen
und ε1 die Dielektrizitätskonstante senkrecht dazu
bedeutet). Die elektro-optischen Daten werden in einer TN-Zelle
im 1. Minimum (d.h. bei einem d·Δn-Wert von 0,5 μm) bei 20°C gemessen,
sofern nicht ausdrücklich
etwas anderes angegeben wird. Die optischen Daten werden bei 20°C gemessen,
sofern nicht ausdrücklich
etwas anderes angegeben wird.
In
der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind
die Strukturen der Flüssigkristallverbindungen
durch Acronyme angegeben, wobei die Transformation in chemische
Formeln gemäß folgender
Tabellen A und B erfolgt. Alle Reste C
nH
2n+1 und C
mH
2m+1 sind geradkettige Alkylreste mit n bzw.
m C-Atomen; n und m sind ganze Zahlen und bedeuten vorzugsweise
0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12. Die Codierung gemäß Tabelle
B versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grundkörper angegeben.
Im Einzelfall folgt getrennt von Acronym für den Grundkörper mit
einem Strick ein Code für
die Substituenten R
1*, R
2*,
L
1* und L
2*:
Bevorzugte
Mischungskomponenten finden sich in den Tabellen A und B. Tabelle
A
Tabelle
B
Besonders
bevorzugt sind flüssigkristalline
Mischungen, die neben den Verbindungen der Formeln I mindestens
ein, zwei, drei, vier oder mehr Verbindungen aus der Tabelle B enthalten.
In
der Tabelle C werden mögliche
Dotierstoffe angegeben, die in der Regel den erfindungsgemäßen Mischungen
zugesetzt werden. Vorzugsweise enthalten die Mischungen 0–10 Gew.%,
insbesondere 0,01–5 Gew.%
und besonders bevorzugt 0,01–3
Gew.% an Dotierstoffen. Tabelle
C
Stabilisatoren,
die beispielsweise den erfindungsgemäßen Mischungen in Mengen von
0–10 Gew.% zugesetzt
werden können,
werden nachfolgend genannt. Tabelle
D
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen.
Vor- und nachstehend bedeuten Prozentangaben Gewichtsprozent. Alle
Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben. Fp. bedeutet Schmelzpunkt,
Kp. = Klärpunkt.
Ferner bedeuten K = kristalliner Zustand, N = nematische Phase,
S = smektische Phase und I = isotrope Phase. Die Angaben zwischen
diesen Symbolen stellen die Übergangstemperaturen
dar. Δn
bedeutet optische Anisotropie (589 nm, 20°C), die Fließviskosität ν20 (mm2/sec) und die Rotationsviskosität γ1 (mPa·s) werden
jeweils bei 20°C
bestimmt.
"Übliche Aufarbeitung" bedeutet: Man gibt
gegebenenfalls Wasser hinzu, extrahiert mit Methylenchlorid, Diethylether
oder Toluol, trennt ab, trocknet die organische Phase, dampft ein
und reinigt das Produkt durch Destillation unter reduziertem Druck
oder Kristallisation und/oder Chromatographie.