-
Die
Erfindung betrifft eine digitale Kopfstelle, zusammengesetzt aus
zumindest drei Bereichen, wobei ein erster Bereich mindestens ein
Modul erster Art, welches einen Eingang für ein Signal besitzt, aufweist,
ein zweiter Bereich als ein paketbasierter Metabus ausgebildet ist
und ein dritter Bereich mindestens ein Modul zweiter Art, welches
einen Ausgang für
einen Datenstrom besitzt, aufweist, wobei jedes Modul eine Schnittstelle
zu dem Metabus aufweist und an einem Modul erster Art eingehende
Daten durch das betreffende Modul erster Art anhand einer Zieladresse über den
Metabus selbständig
an mindestens ein Modul zweiter Art übermittelbar sind.
-
Im
allgemeinen werden herkömmliche
digitale Kopfstellen in Fernsehverteilnetzen eingesetzt, um aus
mehreren Eingangstransportströmen
durch zeitliches Multiplexing einen Ausgangstransportstrom zur Weiterverteilung
zu erzeugen.
-
Dazu
beschreibt beispielsweise die
EP
0 856 994 B1 eine Fernseh-Kopfstelle zum Empfangen und Verarbeiten
von Programmsignalen mit einer CPU, einem Demultiplexer und einem
Kombinator. Die CPU steuert, überwacht
und stellt sicher, dass gewünschte
digitale Programme oder Kanäle
aus einem oder mehreren Multiplex-Signalen herausgepickt werden.
Sie steuert und überwacht
ferner den Demultiplexer und den Kombinator. Der Demultiplexer empfängt die
Signale, nimmt eine Auswahl der gewünschten Programme oder Kanäle gemäß von der
CPU gesendeter Instruktionen vor und gibt die gewünschten
Programme oder Kanäle
aus. Der Kombinator kombiniert die von dem Demultiplexer ausgegebenen
Programme oder Kanäle
gemäß den von
der CPU gesendeten Instruktionen in ein kombiniertes Übertragungssignal.
-
Eine
solche Fernseh-Kopfstelle erfordert einen zentralen Multiplexer,
der zudem in einer festverdrahteten Umgebung eingesetzt wird. Sie
ist dadurch kostenaufwendig und nicht skalierbar. Im Falle von Defekten
muss ein aufwendi ger Austausch von Komponenten erfolgen, wozu die
Anordnung zudem abgeschaltet werden muss.
-
EP 1 202 499 A2 beschreibt
eine Eingangsschaltkreiskarten-Vorrichtung in einem Gehäuse, geeignet,
um eine Mehrzahl von zusätzlichen
Schaltkreiskarten in dem Gehäuse über eine
Versorgungsebene mit Daten zu versorgen. Sie umfasst Mittel zum
Erlangen von mindestens einem digitalen Datenpaket eines Transportstroms,
Mittel zum Kapseln des erlangten Pakets in einem kapselnden Paket, wobei
das verkapselnde Paket ein Feld aufweist, das Quellinformation über das
verkapselnde Paket enthält,
sowie einen Router mit einer Mehrzahl von Ausgangsanschlüssen. Jeder
Ausgangsanschluss ist mit einem passenden Ausgangsanschluss der
zusätzlichen
Schaltkreiskarten verbunden. Der Router ist dabei so konfiguriert,
dass er das verkapselnde Paket über
mindestens einen zugehörigen
der Ausgangsanschlüsse
und über
die Versorgungsebene in Übereinstimmung
mit der Quellinformation in dem Feld an zumindest eine der zusätzlichen
Schaltkreiskarten leitet. Diese Vorrichtung erfordert und umfasst
außerdem
eine Verarbeitungsschaltkreiskarten-Vorrichtung in einem Gehäuse, geeignet,
um Daten von einer Eingangskarte in dem Gehäuse über eine Versorgungsebene zu
empfangen. Sie umfasst Mittel zum Empfangen von mindestens einem
verkapselnden Paket von der Eingangskarte, wobei das verkapselnde
Paket ein Paket digitaler Daten verkapselt, das aus einem Transportstrom
gewonnen wurde, und ein Feld enthält, das Quellinformation über das
gewonnene Paket enthält,
sowie einen Router mit einer Mehrzahl von Ausgangsanschlüssen. Jeder
Ausgangsanschluss ist mit einem Verarbeitungspfad verbunden, welcher
einen Paket-Entkapsler und eine Zielverarbeitungsfunktion ausweist.
Der Router ist dabei so konfiguriert, dass er das verkapselnde Paket
in Übereinstimmung
mit der in dem Feld enthaltenen Quellinformation in einen der Verarbeitungspfade
leitet.
-
Diese
Kartenkombination weist zwar relativ einfach austauschbare Komponenten
auf und ist immerhin begrenzt skalierbar, zum Austausch oder zum Hinzufügen von
Karten muss die Vorrichtung jedoch abgeschaltet werden. Die Karten
sind zudem komplex aufgebaut und erfordern ASIC-, FPGA- und DSP- Spezialbausteine,
woraus ein hoher Kostenaufwand für
die Herstellung resultiert. Außerdem
erlaubt die Verbindung der Karten in der offenbarten Form eines
PCI-Busses mit einem dazu parallelen IP-Bus nur eine geringe räumliche
Ausdehnung der Vorrichtung.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine verbesserte digitale Kopfstelle der eingangs
genannten Art anzugeben, die mit geringem Fertigungsaufwand und durch
Standardbauteile kostengünstig
herstellbar ist, wobei die räumliche
Ausdehnung der Kopfstelle nicht eingeschränkt sein soll.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst durch
eine digitale Kopfstelle, welche die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale
aufweist.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die
Erfindung sieht vor, dass der Metabus der Übermittlung von Daten und Steuerinformationen dient.
-
Auf
diese Weise ist nur eine einzelne Verbindung der Module erforderlich,
nämlich
diejenige über die
Schnittstelle zum Metabus. Es entfällt somit ein separater, zweiter
Bus, insbesondere ein PCI-Bus, für
die Steuerinformationen. Der Aufbau der Kopfstelle ist dadurch wesentlich
vereinfacht und deutlich kostengünstiger.
Die räumliche
Ausdehnung der Kopfstelle ist prinzipiell nicht beschränkt, da
die Verbindungen mit dem paketorientierten Metabus praktisch beliebig
erweiterbar sind. Die erfindungsgemäße Kopfstelle ermöglicht desweiteren
die volle Kontrolle über
den Datenstrom beziehungsweise die Datenströme. Die Module können außerdem insbesondere
durch Einspielen von aktualisierter Software gewartet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Metabus mit einem Controller-Modul verbunden, welches die Module
erster und zweiter Art durch Übertragung
von Steuerinformationen über
den Metabus überwacht
und/oder steuert. Das Controller-Modul erlaubt den Verzicht auf
eine hartkodierte Programmie rung beziehungsweise eine feste Verdrahtung
der Module erster und/oder zweiter Art untereinander. Dabei ist
das Controller-Modul über
denselben Metabus mit den anderen Modulen verbunden, über den
die anderen Module sich einander Daten übermitteln. Die Module erster
und/oder zweiter Art sind so je nach Bedarf ihrer Funktionen einfach mit
Steuerparametern versorgbar. Alternativ ist es möglich, die Module erster und/oder
zweiter Art mittels des Controller-Moduls über den Metabus teilweise oder
vollständig
neu zu programmieren.
-
Vorzugsweise
weist jedes Modul erster Art eine Tabelle auf, in der durch das
Controller-Modul mindestens eine Adresse eines Moduls zweiter Art als
Zieladresse für
an dem betreffenden Modul erster Art eingehende Daten zuweisbar
ist. Die Module erster Art sind dadurch in der Lage, ohne Kommunikation
mit dem Controller-Modul autonom den Versand der zu übermittelnden
Daten an Module zweiter Art durchzuführen.
-
Zweckmäßigerweise
sind durch ein Modul erster Art Zusatzinformationen aus eingehenden
Daten mittels des Metabusses an das Controller-Modul übermittelbar.
Die Verarbeitung und anschließende Verteilung
der Zusatzinformationen kann dadurch zentral im Controller-Modul
erfolgen.
-
Eine
zweckmäßige Ausgestaltung
sieht dabei vor, dass das Modul erster Art die Zusatzinformationen
für das
Controller-Modul sammelt und/oder aufbereitet. Das Controller-Modul
wird dadurch um Rechenzeit erleichtert. Desweiteren kann dadurch die
Buslast auf dem Metabus verringert werden. Dies kann durch eine
zusammengefasste Übermittlung von
Zusatzinformationen und/oder das Auslassen von irrelevanten Informationen
geschehen und/oder dadurch, dass eine Übermittlung nur bei Vorliegen neuer
Information erfolgt.
-
Vorzugsweise
stellt der Metabus Punkt-zu-Punkt- und/oder Punkt-zu-Multipunkt-Verbindungen
zwischen Modulen bereit. In solchen Verbindungen ist eine hohe Datenübertragungsrate ohne
Kollisionen möglich.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Module lösbar
mit dem Metabus verbindbar oder verbunden. Dies ermöglicht den
einfachen Austausch von Komponenten beispielsweise im Fehlerfall
oder zur Vergrößerung der
Kapazität
der Kopfstelle.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
ist derart gestaltet, dass die Schnittstellen zum Metabus hot-plug-fähig ausgebildet
sind. Dies ermöglicht
den Wechsel und das Hinzufügen
von Komponenten im laufenden Betrieb der Kopfstelle, so dass ein
Abschalten derselben nicht erforderlich ist. Auf diese Weise ist
sogar der Austausch des Metabusses möglich, beispielsweise zum Hochskalieren der
Kopfstelle.
-
Vorteilhafterweise
sendet ein neu eingeschaltetes Modul erster oder zweiter Art eine
Nachricht mit seinen spezifischen Eigenschaften als Broadcast auf
den Metabus. Dadurch wird ein Controller-Modul oder auch andere
Module über
die Anwesenheit eines neuen Moduls informiert, wodurch diese in
die Lage versetzt werden, entsprechend zu reagieren.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung wird ein neu eingeschaltetes Modul
erster oder zweiter Art durch das Controller-Modul initialisiert.
Das Modul erreicht so einen definierten Ausgangszustand.
-
Ein
hoher Datendurchsatz der Kopfstelle gelingt, indem ein Modul erster
oder zweiter Art nach seiner Initialisierung autonom arbeitet ohne
mit dem Controller-Modul zu kommunizieren.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist der Metabus einen Ethernet-Switch auf. Die Ausführung des
Metabusses als Ethernet bewirkt eine nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit
der Kopfstelle. Zudem stellt ein Ethernet-Switch auf einfache, kostengünstige Weise
einen paketbasierten, deterministischen Bus mit flexiblen Punkt-zu-Punkt- und
Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen
und hot-plugging-fähigen
Anschlüssen
bereit.
-
Dabei
sind vorzugsweise die Schnittstellen der Module als Ethernet-Anschlüsse ausgebildet. Derartige
Anschlüsse
sind kostengünstig
verfügbar.
-
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung sieht dabei vor, dass für die räumliche
Zuordnung von Modulen erster und zweiter Art eine Routingtabelle
des Ethernet-Switches
durch das Controller-Modul auslesbar ist. Auf diese Weise kann eine
automatische, schnelle Zuordnung von Hardwareadressen und geometrischer
Position erfolgen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Metabus als Bus nach IEEE 1394b ausgebildet. Die Bandbreiten
der Datenübertragung
für verschiedene
Geräte
sind bei diesem Bus fein einteilbar und zuverlässig verfügbar. Der Bus stellt eine einfache
und kostengünstige
Möglichkeit
für einen hot-plugging-fähigen Metabus
dar.
-
Dabei
sind vorzugsweise die Schnittstellen der Module als Anschlüsse nach
IEEE 1394b ausgebildet. Derartige Anschlüsse sind kostengünstig verfügbar.
-
Vorteilhafterweise
ist der Bus dabei segmentiert, wobei das Controller-Modul mehrere
Nodes aufweist. Dadurch ist eine große Anzahl von Modulen an der
Kopfstelle einsetzbar.
-
Zweckmäßigerweise
stellt das Controller-Modul dabei eine Bridge-Funktion bereit. Dadurch können Daten
zwischen in unterschiedlichen Strängen des Busses angeschlossenen
Modulen übertragen
werden.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist jedes Modul eine eigene CPU auf. Dies entlastet das Controller-Modul
hinsichtlich der Rechenkapazität
und ermöglicht
eine einfache Reprogrammierbarkeit der Module. Dies kann beispielsweise
durch Softwareupdates geschehen, die von einem Controller-Modul übermittelt
werden.
-
Eine
weitere Ausgestaltung sieht dabei vor, dass ein Modul erster oder
zweiter Art bei ihm ankommende Daten verarbeitet und/oder filtert.
Dies reduziert zum einen die Buslast des Metabusses. Zum anderen
können
dadurch in den Modulen erster und zweiter Art kostengünstige CPUs
geringerer Leistung eingesetzt werden, da die Rechenlast möglichst gleichmäßig zwischen
den Modulen aufgeteilt wird.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung setzt ein Modul erster oder zweiter
Art bei ihm ankommende Daten auf das und/oder von dem Format des
Metabusses um. Dies ermöglicht
einen hohen Datendurchsatz, da ein zentrales Controller-Modul nicht inanspruchgenommen
wird.
-
Zweckmäßigerweise
weist ein Modul dazu einen FIFO-Puffer auf. Dadurch werden Datenverluste
im Falle von kurzfristigen Einbrüchen
des Datendurchsatzes vermieden. Zudem kann eine CPU des Moduls unter
anderem dadurch den Datenstrom filtern und Informationen extrahieren.
Der Einzatz eines FIFO-Puffers
kann auch umgangen werden indem eine CPU die Daten direkt per DMA
oder I/O-Befehlen in ihren Speicher transferiert, die Daten dort bearbeitet
und wieder per DMA oder I/O-Befehlen aus dem Speicher zu einer Datensenke
weiterleitet. Eine andere Variante ist in der Lage, mit Hilfe von
beispielsweise programmierbarer Logik die ankommenden Daten in Echtzeit
zu verarbeiten und weiterzuleiten.
-
In
einer vorteilhaften Ausprägung
der Erfindung ist ein Modul in sich modular aufgebaut. Dies ermöglicht die
Wiederverwendbarkeit desselben Modulentwurfs für unterschiedliche Eingangs-
beziehungsweise Ausgangsschnittstellen der Kopfstelle.
-
Vorteilhafterweise
ist an den Metabus mindestens ein Modul dritter Art anschließbar oder
angeschlossen, mittels dessen bidirektional Daten übermittelbar
sind. Dadurch steht eine Schnittstelle für die Anbindung von externen
Geräten
zur Verfügung.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Metabus über ein Modul dritter Art,
welches als Gateway und/oder Firewall ausgebildet ist, an ein externes
Ethernet anbindbar oder angebunden. Auf diese Weise ist die Kopfstelle
aus der Entfernung konfigurierbar, steuerbar und/oder überwachbar.
Durch eine Firewall können
Angriffe auf den Metabus, das Controller-Modul und/oder die Module
erster und zweiter Art und damit Ausfälle der Kopfstelle verhindert
werden, obwohl Zugriffe erlaubt werden, sofern sie autorisiert sind.
-
Zweckmäßigerweise
fügt ein
Modul zweiter Art statische Informationen, welche ihm mittels des Metabusses
von dem Controller-Modul übermittelt werden,
in den von ihm ausgehenden Datenstrom ein. Dadurch wird das Modul
zweiter Art von rechenintensiven Aufgaben entbunden.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass ein Modul zweiter Art, falls ihm Daten von mehreren
Modulen erster Art gleichzeitig übermittelt
werden, diese Daten in den von ihm ausgehenden Datenstrom multiplext.
Auf diese Weise ist kein zentraler Multiplexer erforderlich. Multiplexing kann
flexibel je nach Bedarf erfolgen.
-
Im
Falle des Einsatzes als Kopfstelle ist vorzugsweise ein ausgehender
Datenstrom als ein Transportstrom eines digitalen Fernsehverteilsystems
ausgebildet. Die Kopfstelle ist auch anderweitig überall dort
verwendbar, wo Datenströme
zu verteilen sind, beispielsweise an Knoten von Computernetzwerken
wie dem Internet.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dienen Adressen der
Sicherungsschicht und/oder der Vermittlungsschicht des Metabusses als
Zieladressen. Die Verwendung eines solchen Kommunikationsprotokolles
auf einer niederen Schicht ermöglicht
einen hohen Datendurchsatz durch den Metabus.
-
Vorzugsweise
weist der Metabus ein deterministisches Verhalten auf, wodurch Paketkollisionen weitgehend
vermieden werden. Die Kopfstelle besitzt dadurch ein vorhersagbares
Verhalten hinsichtlich der Verarbeitungszeiten.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
-
Dazu
zeigen:
-
1 ein
Blockschaltbild einer digitalen Kopfstelle mit Ethernet-Switch als Metabus,
-
2 ein
Modul erster Art,
-
3 ein
Modul zweiter Art und
-
4 ein
Blockschaltbild einer digitalen Kopfstelle mit einem segmentierten
Metabus nach IEEE 1394b.
-
1 zeigt
eine digitale Kabelkopfstelle 1, die erfindungsgemäß als verteiltes
System ausgeführt
ist. Dieses System erzeugt aus beliebigen Eingangsdaten E nutzerspezifische
Datenströme
T, insbesondere Transportströme
für die
Verteilung von digitalem Fernsehen im DVB-Standard. Es lassen sich aber
auch beliebige andere Datenströme
erzeugen, so dass die Kabelkopfstelle 1 auch für andere
Anwendungen als digitales Fernsehen verwendbar ist. Dargestellt
sind desweiteren die Datenpfade D der über die Kopfstelle zu übermittelnden
Daten und die Steuerinformations-/Steuerpfade S.
-
Deutlich
ist eine Aufteilung der Kabelkopfstelle 1 in Eingangsbereich 1.1,
Vermittlungsbereich 1.2 und Ausgangsbereich 1.3 zu
erkennen. Ein- und Ausgangsbereich 1.1, 1.3 sind
aus Modulen erster beziehungsweise zweiter Art 2.1, 2.2 aufgebaut,
was die Integration einer großen
Anzahl externer Schnittstellen in ein multimediales Kopfstellensystem
ermöglicht.
Im Eingangsbereich 1.1 sind mehrere Module erster Art 2.1 angeordnet.
Sie sind über
entsprechende Schnittstellen mit dem Vermittlungsbereich 1.2,
der ein als Metabus 3 bezeichnetes, paketorientiertes,
deterministisches Bussystem darstellt, und über diesen mit im Ausgangsbereich
angeordneten und über
entsprechende Schnittstellen an den Metabus 3 angeschlossenen
Modulen zweiter Art 2.2 verbunden. Sowohl die Datenpfade
D als auch die Steuerinformations-/Steuerpfade S verlaufen ausschließlich über den
Metabus 3. In diesem Beispiel ist eines der Module erster
Art 2.1 mit einem Eingang für einen Multiplex digitaler
Transportströme,
auch als Multiprogrammtransportstrom (MPTS) bezeichnet, nach dem
DVB-C-Standard versehen, ein Modul erster Art 2.1 mit einem
Eingang für
digitales Fernsehen nach dem DVB-S-Standard, ein weiteres Modul
erster Art 2.1 mit einem kombinierten Eingang für ein analoges Video-
und Audiosignal und ein Modul erster Art 2.1 mit einem
Eingang für
ein frequenzmoduliertes, analoges Radiosignal. Zusätzlich sind
ein oder mehrere Module dritter Art 2.3 an den Metabus
anschließbar. Module
dritter Art 2.3 sind für
allgemeine, insbesondere bidirektionale Schnittstellen zur Außenwelt
vorgesehen. Ist eine solche nicht erforderlich, kann auf derartige
Module 2.3 verzichtet werden. Die Module dritter Art können beispielsweise
für die
Aufbereitung von Rückkanälen verwendet
werden oder Steueraufgaben über
einen Datenstrom, insbesondere DVB-Datenstrom, wahrnehmen. Denkbar
wäre auch der
Einsatz für
Last- oder Reaktionstests oder für
die Bereitstellung von Daten auf Abruf, beispielsweise Videodaten.
-
Der
Metabus 3 kann je nach gewünschter Leistungsfähigkeit
sowie Gesamtaufbau und Struktur der Kabelkopfstelle 1 unterschiedlich
ausgeführt sein.
In diesem Beispiel ist der Metabus 3 als einzelner Ethernet-Switch 4 ausgebildet,
welcher eine entsprechende Anzahl von Ethernet-Anschlüssen aufweist
und ein Ethernet nach IEEE 802.3-Standard darstellt. Die Schnittstellen
der Module erster, zweiter und dritter Art 2.1, 2.2, 2.3 zum
Metabus 3 sind als einfache Ethernet-Anschlüsse ausgeführt. Diese Schnittstellen
sind hot-plug-fähig.
Derartig gestaltete Verbindungen können somit im laufenden Betrieb
getrennt und geschlossen werden, um Module zu entfernen und/oder
hinzuzufügen.
Dies ist beispielsweise bei einem Defekt oder zum Aufrüsten der
Kopfstelle erforderlich. Die Kopfstelle muss aufgrund der Hot-plug-Fähigkeit
des Ethernets dazu nicht abgeschaltet werden. Das Ethernet in Form
eines Ethernet-Switches 4 stellt eine einfache Ausbildung
des Metabusses 3 dar, um praktisch kollisionsfreie Punkt-zu-Punkt-
und/oder Punkt-zu-Multipunkt-Verbindungen bereitzu stellen. Dadurch
sind konstante Datenübertragungsraten
möglich.
Vorzugsweise werden Vollduplex-Anbindungen eingesetzt. So können die
angeschlossenen Module Daten senden und gleichzeitig Steuerinformationen
empfangen. Anstelle eines einzelnen Ethernet-Switches 4 ist
ein strukturiertes Ethernet einsetzbar, das durch mehrere Ethernet-Switches 4 segmentiert
ist.
-
Ein
entscheidendes Detail für
die Leistungsfähigkeit
eines ethernetbasierten Metabusses 3 stellt der Ethernet-Switch 4 dar. Über die
zur Verfügung stehenden
Anschlüsse
bestimmt er die Anzahl der anschließbaren Geräte, durch seine innere Struktur die
maximale Datenübertragungsrate
und die Latenzzeit der Datenpakete. Die Auswahl des Ethernet-Switches 4 entscheidet
daher über
die Erfüllung der
entsprechenden Auswahlkriterien. Ethernet-Switches 4 stehen
in verschiedenen Klassen von unterschiedlichen Herstellern zur Verfügung. Sie
werden mit einer unterschiedlichen Anzahl von Anschlüssen sowie
als Geräte
mit sogenannten Modulslots angeboten. Die Gesamtanzahl der verfügbaren Anschlüsse variiert
dabei im Bereich von einigen wenigen bis hin zu mehreren hundert.
Sie sind in der Regel in der Lage, über einen Autonegotationsvorgang
die Eigenschaften der angeschlossenen Geräte zu erkennen und so die optimalen Übertragungsparameter
einzustellen.
-
Die
Latenzzeit eines Datenpaketes beträgt etwa 6-12 μs, wobei
von einer Paketgröße von 64 Byte
ausgegangen wird. Bei der Übertragung
von Transportstrompaketen (TS-Paketen) beispielsweise mittels des
UDP-Protokolls besitzen diese eine Größe von 206 Bytes, zusammengesetzt
aus 188 Bytes Nutzdaten, 10 Bytes Ethernet-Header und 8 Bytes UDP-Header.
Extrapoliert man aufgrund der unterschiedlichen Paketgrößen, so
ist für
ein TS-Paket mit einer Verweildauer von 23-46 μs zu rechnen. Im Vergleich dazu
benötigt
ein TS-Paket mit einer Nettodatenrate von 38 MByte/s eine Übertragungszeit
von 31,6 μs.
Ein wichtiger Parameter eines Ethernet-Switches
4 ist die
Verarbeitungsdatenrate der sogenannten Switch Fabric. Diese muss
mit der Anzahl der Eingänge
skalieren. Das Datenaufkommen der Kopfstelle
1 wird im
wesentlichen durch die Anzahl der Module zweiter Art
2.2 bestimmt.
Bei der Auswahl des Ethernet-Switches ist darauf zu achten, dass
der Datendurchsatz der Switch Fabric größer ist als das zu erwartende
Gesamtdatenaufkommen υ auf
dem Metabus
3. Das zu erwartende Gesamtdatenaufkommen υ spielt bei
der Planung einer Kopfstellenanlage eine entscheidende Rolle. Es
setzt sich zusammen aus der Summe der Datenraten an den Ausgängen der
Module zweiter Art
2.2 zuzüglich eines Sicherheitsfaktors
von beispielsweise 5% sowie der Kommunikationsdatenrate zur Steuerung
und Überwachung
der Module
2.1,
2.2:
-
Die
Steuerung und Koordinierung des Gesamtsystems erfolgt durch ein
zentrales Controller-Modul 5. Dieses ist für die Überwachung
und Steuerung der einzelnen Module erster und zweiter Art 2.1, 2.2 über die
Steuerinformations-/Steuerpfade S zuständig, jedoch nicht für das Weiterleiten
der hauptsächlichen
Nutzdaten. Für
das Verschicken und richtige Adressieren der Datenströme an die
Module zweiter Art 2.2 sind die einzelnen Module erster Art 2.1 im
Eingangsbereich 1.1 selbst verantwortlich. Ein zentraler
Multiplexer kann hier entfallen, so dass ein hoher Flexibilitätsgrad erreicht
wird. Eine Integration bestehender Infrastrukturen in das System
oder umgekehrt ist aufgrund der Verwendung von standardisierten
Schnittstellen ohne Probleme möglich.
-
Falls,
wie in diesem Beispiel, hot-plugging-fähige Schnittstellen zwischen
den Modulen 2.1, 2.2 und dem Metabus 3 eingesetzt
werden, muss das Controller-Modul 5 über ein
neu eingesetztes Modul 2.1, 2.2 informiert werden.
Ein neu eingesetztes Modul 2.1, 2.2 sendet deshalb
eine spezielle Broadcast-Nachricht mit ihren spezifischen Eigenschaften über den
Metabus 3. Diese Nachrichten werden von dem Modul 2.1, 2.2 solange
in zufälligen
Abständen gesendet,
bis es durch den Controller 5 initialisiert wird.
-
Zweckmäßig ist
zudem die automatische Erkennung der räumlichen Anordnung der einzelnen Module 2.1, 2.2.
Ein mechanischer Aufbau ist beispielsweise vorgegeben. Die Module 2.1, 2.2 können dann
an vordefinierten Plätzen
mit dem System verbunden werden. Es wird daher eine Zuordnung benötigt, wel cher
die Festadressen der Module 2.1, 2.2 zu den Plätzen zuordnet,
die sie belegen.
-
Beim
vorgeschlagenen Firewire-System ist diese Zuordnung schon durch
seinen sogenannten Daisy-chain-Aufbau gegeben. Beim Ethernetsystem kann
durch die Verkabelung jedem Anschluss des Ethernet-Switches 4 ein
fester Platz zugeordnet werden. Durch die Abfrage der Routingtabellen
des Ethernet-Switches 4 kann
dann die Platz-Adress-Zuordnung erfolgen. Für diese Vorgehensweise kommt ausschließlich ein
sogenannter managed Ethernet-Switch 4. infrage. Die Zuordnung
ist nicht standardisiert, so dass in diesem Fall eine manuelle Zuordnung
erfolgen muss.
-
Die
Adressierung der einzelnen angeschlossenen Module 2.1, 2.2 erfolgt
vorzugsweise direkt über
die Hardwareadressen, beispielsweise die MAC-Adressen der Sicherungsschicht bei ethernetbasiertem
Metabus 3. Sind die Recheneinheiten der Module 2.1, 2.2 ausreichend
schnell, so können
auch Kommunikationsprotokolle höherer
Schichten eingesetzt werden, beispielsweise das IP-Protokoll auf
der Vermittlungsschicht, UDP auf der Transportschicht und/oder SNMP
auf der Darstellungs-/Anwendungsschicht. Broadcast-Adressierung aller
und Multicast-Adressierung mehrerer angeschlossener Geräte beziehungsweise
Module kann mit Hilfe des Transportprotokolles, beispielsweise UDP,
realisiert werden. Eine weitere Möglichkeit bietet die Verwendung von
Ports, insbesondere auf der Ebene der Transportschicht. Ein Broadcast
an einen bestimmten Port im System wird beispielsweise nur von denjenigen Modulen 2.1, 2.2 verarbeitet,
welche diesen geöffnet haben.
Damit ist die Multicast-Adressierung unabhängig vom verwendeten Metabussystem.
-
Je
mehr Module 2.1, 2.2 im System verfügbar sind,
desto mehr Rechenleistung wird für
das Controller-Modul 5 benötigt. Neben allgemeinen Verwaltungsaufgaben
wie der Zuweisung von Adressen ist es auch für die Verwaltung der Tabellen
im Transportstrom sowie aller anderen Zusatzinformationen verantwortlich,
welche eine zentrale Aufbereitung benötigen. Von den Modulen erster
Art 2.1 erhält
es Informationen über
die am jeweiligen Eingang anliegenden Daten. Das Controller-Modul 5 legt
daraufhin fest, wohin ein betreffendes Modul erster Art 2.1 seine
jeweiligen Daten zu schicken hat. Diese Steuerinformationen werden
dann über
den Metabus 3 entlang der Steuerinformations-/Steuerpfade
S an ein Modul erster Art 2.1 gesendet, wenn dieses initialisiert
wird oder sich das Routing ändert.
Einem oder mehreren Modulen zweiter Art 2.2 wird durch
das Controller-Modul 5 mittels derartiger Steuerinformationen über den
Metabus 3 entlang der Steuerinformations-/Steuerpfade S
die Zusammensetzung des Transportstroms übermittelt. Das Verschicken
der Daten wird dann autonom von dem jeweiligen Modul erster Art 2.1 realisiert.
Solange keine unvorhergesehenen Ereignisse am Eingang des jeweiligen
Moduls 2.1, 2.2 auftreten, ist keine weitere Kommunikation mit
dem Controller-Modul 5 notwendig.
-
Steuerinformationen
von und zum Controller-Modul 5 werden vorzugsweise im lesbaren
ASCII-Textformat übertragen,
wohingegen größere Datenmengen
im Binärformat übertragen
werden.
-
Die
Module 1.1, 1.2 sind als I/O-Einheiten ausgeführt, die
die Schnittstellen des Gesamtsystems nach außen bereitstellen. Jedes Modul 2.1, 2.2 ist
dabei über
eine eindeutige Hardware-ID ansprechbar und enthält für die modulinterne Parametereinstellung
und Steuerung sowie zur Kommunikation mit dem zentralen Controller-Modul 5 eine
eigene CPU. Vorzugsweise sind die Module 2.1, 2.2 in sich
ebenfalls modular aufgebaut, was eine flexible Fertigung für unterschiedliche
Eingangsformate und -schnittstellen erlaubt. Eine initialisierte
I/O-Einheit arbeitet autonom, ohne mit dem zentralen Controller-Modul 5 zu
kommunizieren. Zur Erkennung des Typs der I/O-Einheiten, welcher
beispielsweise die Art der externen Schnittstelle und damit insbesondere
die Unterscheidung zwischen Ein- und Ausgangsbereich 1.1, 1.3 angibt,
enthält
jede einen Speicher, der vom zentralen Controller-Modul 5 ausgelesen werden
kann.
-
Die
I/O-Einheiten, welche die Module erster Art 2.1 bilden,
sind als Eingangskonverter 6 ausgeführt. Jeder dieser Eingangskonverter 6 bildet
eine oder meh rere aus der Vielzahl der möglichen Eingangsschnittstellen
für eingehende
Signale auf den Metabus 3 ab. 2 zeigt
den prinzipiellen Aufbau einer solchen Baugruppe. Die am Eingangsumsetzer 6.1 in
einem vorgegebenen Format ankommenden Daten werden durch den Eingangsumsetzer 6.1 zugehörigen Typs,
beispielsweise einen Demodulator und/oder Demultiplexer, in ein
modulinternes Format transformiert und in einem Datenfilter 6.2 je
nach Erfordernis gemäß den Vorgaben
des zentralen Controller-Moduls 4 gefiltert. Die eingegangenen
Daten werden anschließend
durch das Modul erster Art 2.1 selbständig ohne Interaktion mit dem
zentralen Controller-Modul 5 in der Metabusanpassung 6.3 auf
das Format des Metabusses 3, beispielsweise in UDP-Pakete, umgesetzt
und an ein zugeteiltes Modul zweiter Art 2.2 verschickt.
Dadurch lässt
sich das Datenvolumen bereits am Eingang der Kopfstelle 1 reduzieren
und so eine Entlastung des Metabusses 3 erreichen. Dazu
enthält
jedes Modul erster Art 2.1 eine Tabelle mit den Zieladressen
für eingehende
Datenpakete. Bis auf das Herausfiltern von nicht benötigten Daten
werden in diesem Beispiel keine weiteren Änderungen am Eingangsdatenstrom
vorgenommen. Die Abläufe
innerhalb eines Moduls erster Art 2.1 werden durch eine
programmierbare CPU 6.4 autonom gesteuert und überwacht.
-
Eingehende
Datenströme
können
Zusatzinformationen wie SI und PSI des DVB-Standards enthalten,
welche zentral verwaltet und aufbereitet werden müssen. Die
modulinterne CPU kann über
einen Hardwarefilter und einen FIFO-Puffer Zugriff auf den Datenstrom
erlangen. Dadurch können
bereits an dieser Stelle solche Informationen für das zentrale Controller-Modul 5 gesammelt
und aufbereitet werden. Auch dabei werden keine Modifikationen an
den eigentlichen Daten vorgenommen. Daher können in einem Modul erster
Art 2.1 CPUs mit kleiner Leistung zum Einsatz kommen.
-
Die
I/O-Einheiten, welche die Module zweiter Art 2.2 bilden,
sind als Ausgangskonverter 7 ausgeführt. 3 zeigt
den prinzipiellen Aufbau einer solchen Baugruppe. Jeder dieser Ausgangskonverter 7 bildet
vom Metabus 3 kommenden Daten in das an seinem Ausgang
geforderte Ausgangsdatenformat sowie den geforderten physikalischen Übertragungsstandard
um, beispielswei se in einen Transportstrom für eine DVB-C-Übertragung.
Dabei kann es erforderlich sein, die ankommenden Daten einer Verarbeitung
zu unterziehen. Beispielsweise müssen
neben den eigentlichen Daten eines Datenstroms je nach Bedarf statische
Informationen wie SI und PSI zusätzlich
in den Ausgangsdatenstrom eingefügt
werden. Diese erhält
das jeweilige Modul zweiter Art 2.2 fertig aufbereitet
vom zentralen Controller-Modul 5. Je nach Anforderung kann
ein Ausgangskonverter 7 unterschiedlich komplex realisiert
sein. In jedem Fall ist eine Metabusanpassung 7.1 erforderlich,
um die Daten aus dem Format des Metabusses 3 zu entnehmen.
Für eine
eventuelle Verarbeitung des Datenstroms kann eine Datenverarbeitungseinheit 7.2 vorgesehen
sein. Schließlich
ist ein Ausgangsumsetzer 7.3 erforderlich, um den Datenstrom
auf Ausgangsdatenformat und/oder Übertragungsstandard zu transformieren,
beispielsweise ein IP-Server oder ein DVB-C Modulator. Die Abläufe innerhalb
eines Moduls zweiter Art 2.2 werden durch eine programmierbare
CPU 7.4 autonom gesteuert und überwacht.
-
Das
im Metabus 3 durchzuleitende Datenaufkommen ist hauptsächlich von
der Anzahl der Module zweiter Art 2.2 abhängig. Diese
sind die Empfänger
der von den Modulen erster Art 2.1 kommenden, bereits gefilterten
Daten. Ein Modul zweiter Art 2.2 kann zudem von mehreren
Modulen erster Art 2.1 gleichzeitig adressiert werden.
Normalerweise an dieser Stelle auftretende Kollisionen werden durch den
deterministischen Metabus 3 und teilweise durch die Module
erster Art 2.1 vermieden.
-
Das
zentrale Controller-Modul 5 ist zwar für die Verwaltung des Gesamtsystems
der digitalen Kopfstelle 1 verantwortlich, besitzt jedoch
außer
einer Schnittstelle zum Metabus 3 vorzugsweise keine andere
Schnittstelle nach außen.
Für die
Einstellung der Systemparameter und die externe Kommunikation sind
in diesem Fall spezielle I/O-Einheiten als Module dritter Art 2.3 verantwortlich.
Sie fungieren gleichzeitig als Gateway und/oder Firewall und können manuelle
Bedienelemente aufweisen. Somit ist es möglich verschiedene Bedienphilosophien
unabhängig
vom zentralen Controller-Modul 5 zu realisieren. Diese
Module dritter Art 2.3 stellen einen Sonderfall dar. Sie
stellen bidirekti onale Schnittstellen nach außen dar wie beispielsweise
ein IP-Interface oder ein DVB-C Ausgangsmodul mit direkter Rückkanalverarbeitung
nach DOCSIS-Standard.
Sie sind eine Mischung aus Eingangskonvertern 6 und Ausgangskonvertern 7,
die in diesem Beispiel mit eigener CPU versehen sind und nach dem
Einschalten ihre spezifischen Eigenschaften über den Metabus 3 insbesondere
an das Controller-Modul 5 mitteilen, beispielsweise in
Form einer Broadcast-Nachricht. Auch in den Modulen dritter Art 2.3 werden
die ankommenden Daten vorzugsweise soweit gefiltert wie sie von den
entsprechenden Empfängermodulen
benötigt werden.
Empfängermodule
können
hier eines oder mehrere Module 2.1, 2.2, 2.3 einschließlich des
Controller-Moduls 5 sein.
-
Auch
wenn der Metabus 3 als Ethernet ausgeführt sein sollte, so sind externe
IEEE802.3 Busse wie das Internet vorzugsweise ausschließlich über Module
dritter Art 2.3 mit dem System zu verbinden. Diese dienen
dann zweckmäßigerweise
als Firewall und zur Flusssteuerung. Dadurch wird die Kopfstelle 1 zuverlässig geschützt, da
beispielsweise auch Ethernet-Switches 4 angreifbar sind.
Weiterhin können
diese Module dritter Art 2.3 etwaige benötigte Server
enthalten wie beispielsweise einen Webserver.
-
Alternativ
zu einem Ethernet ist als Metabus 3 ein Bus nach IEEE 1394b-Standard, auch als
Firewire bezeichnet, verwendbar. Das IEEE 1394b-Busystem eignet sich aufgrund seiner
Eigenschaften hervorragend für
kleinere, preiswerte Systeme. Einem Ausgangskonverter 7 beziehungsweise
Modul zweiter Art 2.2 wird dabei in einer bevorzugten Ausführungsform
jeweils ein isochroner Kanal für
echtzeitkritische Daten zugeordnet. Ein isochroner Kanal stellt
einen Broadcast-Kanal dar. Somit sind alle angeschlossenen Ausgangskonverter 7 in
der Lage, die gesendeten Daten zu empfangen. Es ist daher notwendig,
die einzelnen Pakete durch ein Protokoll zu adressieren. Zwar ist
für die Übertragung
von MPEG-Transportströmen
durch IEEE 1394b eine Spezifikation vorgesehen, jedoch ist diese
für diesen speziellen
Einsatzfall nicht geeignet. Die Softwareimplementierung wird durch
die OHCI-Schnittstelle vereinfacht, da sie es ermöglicht,
verschiedene Schnittstellenbausteine mit der gleichen Software zu
betreiben. Entsprechende Software-Bibliotheken stehen bereits zur
Verfügung.
-
IEEE1394b
verbindet alle Geräte über einen gemeinsamen
Bus. Geht man von einem S800-Bus aus, lassen sich damit an einem
Bus etwa 16 Ausgangskonverter 7 beziehungsweise Module
zweiter Art 2.2 mit einer Datenrate von 38,5 MByte/s betreiben.
Bis zum Ausschöpfen
des Adressierungsvorrates können
an einem solchen Bus noch 46 Eingangskonverter 6 und das
Controller-Modul 5 betrieben werden.
In aktuelle Anlagen werden etwa 15 digitale Transponder und etwa
100 analoge Kanäle
eingespeist. Sollten, wie vorgesehen, in Zukunft nur noch digitale
Angebote vorhanden sein, so ist von etwa 100 digitalen Transpondern
in einem Kabelnetz auszugehen. Der Rest der Verfügbaren Bandbreite wird für den Rückkanal
genutzt werden. Für
derzeitige Anlagen wäre
der Bus also als ausreichend, nicht jedoch für zukünftige Systeme. Zum einem greift
hier die Beschränkung
der Adressierbarkeit der einzelnen Knoten, zum anderen reicht die
verfügbare
Datenrate nicht aus. Auch die Verabschiedung der S1600-Spezifikation
würde hier
nur eine Verschiebung des Problems bedeuten.
-
Diese
Beschränkungen
werden durch eine in 4 gezeigte Segmentierung des
Gesamtsystems durchbrochen. Das zentrale Controller-Modul 5 enthält mehrere
Nodes 8 und ist somit in der Lage, mehrere separate IEEE
1394b-Stränge 9 zu
verwalten und die daran angeschlossenen Module 2.1, 2.2 entsprechend
zu adressieren. Je nach Konstruktion des Controller-Moduls 5 kann
dieses Bridge-Funktionen realisieren. Damit ist es möglich, dass
einzelne Stränge 9 in
begrenztem Umfang Daten untereinander austauschen. Vorzugsweise
liefern jedoch die Module erster Art 2.1 möglichst
keine strangübergreifenden
Daten.
-
- 1
- Digitale
Kopfstelle
- 1.1
- Eingangsbereich
- 1.2
- Vermittlungsbereich
- 1.3
- Ausgangsbereich
- 2.1
- Modul
erster Art
- 2.2
- Modul
zweiter Art
- 2.3
- Modul
dritter Art
- 3
- Metabus
- 4
- Ethernet-Switch
- 5
- Controller-Modul
- 6
- Eingangskonverter
- 6.1
- Eingangsumsetzer
- 6.2
- Datenfilter
- 6.3
- Metabusanpassung
- 7
- Ausgangskonverter
- 7.1
- Metabusanpassung
- 7.2
- Datenverarbeitungseinheit
- 7.3
- Ausgangsumsetzer
- 8
- Node
- 9
- Strang