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Die
Erfindung betrifft ein Abbildungssystem, insbesondere für ein Objektiv
oder eine Beleuchtungseinrichtung einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Projektionsobjektiv
einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage, welches
einen höheren
Interferenzkontrast ermöglicht.
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Mikrolithographie
wird zur Herstellung mikrostrukturierter Bauelemente, wie beispielsweise
integrierter Schaltkreise oder LCD's, angewendet. Der Mikrolithographieprozess
wird in einer sogenannten Projektionsbelichtungsanlage durchgeführt, welche
ein Beleuchtungssystem und ein Projektionsobjektiv aufweist. Das
Bild einer mittels des Beleuchtungssystems beleuchteten Maske (=
Retikel) wird hierbei mittels des Projektionsobjektivs auf ein mit
einer lichtempfindlichen Schicht (Photoresist) beschichtetes und
in der Bildebene des Projektionsobjektivs angeordnetes Substrat
(z.B. ein Siliziumwafer) projiziert, um die Maskenstruktur auf die
lichtempfindliche Beschichtung des Substrats zu übertragen.
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Es
ist bekannt, dass der Interferenzkontrast in der lichtempfindlichen
Beschichtung dann optimal ist, wenn eine Zweistrahlinterferenz zwischen
Strahlen mit jeweils senkrecht zur Einfallsebene orientierter Polarisation
erfolgt. Hier und im Folgenden wird die Polarisationskomponente,
deren elektrischer Feldvektor senkrecht zur Einfallsebene eines
Lichtstrahls schwingt, als s-Komponente bezeichnet.
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Entsprechend
wird die Polarisationskomponente, deren elektrischer Feldvektor
parallel zur Einfallsebene eines Lichtstrahls schwingt, als p-Komponente
bezeichnet.
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Für eine kontrastreiche
Bilderzeugung im Resist wird insbesondere ein tangentiale Polarisationsverteilung
angestrebt, bei der die Schwingungsebenen der E-Feldvektoren der
einzelnen linear polarisierten Lichtstrahlen in einer Pupillenebene
des Systems senkrecht zum auf die optische Achse gerichteten Radius
orientiert sind. Entsprechende Anordnungen sind z.B. aus US 2001/0019404
A1 (
EP 1 130 470 A2 )
bekannt, wobei etwa in einer Pupillenebene ein die Polarisation
beeinflussendes Element angeordnet sein kann, welches z.B. aus segmentierten
doppelbrechenden Platten aufgebaut sein kann.
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Es
stellt jedoch ein Problem dar, einen innerhalb des Beleuchtungssystems
oder des Projektionsobjektives erzeugten tangentialen Polarisationszustand
auch unverändert
bis zum Resist zu transportieren, da eine depolarisierende Wirkung
z.B. von Strukturen im Retikel, von für verschiedene Polarisationszustände an reflektiven
Elementen auftretenden Phasensprüngen,
von in refraktiven Elementen für
verschiedene Polarisationszustände
auftretenden unterschiedlichen Transmissionsgraden sowie von den
Effekten der spannungsinduzierten, natürlichen und intrinsischen Doppelbrechung
ausgeht.
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Zur
Erhaltung eines Polarisationszustandes von tangential polarisiertem
Licht wird in der noch unveröffentlichten
DE-Anmeldung Nr.
102005009912 „Mikrolithographie-Projektionsobjektiv
und Projektionsbelichtungsanlage",
angemeldet am 01. März
2005 u.a. vorgeschlagen, in einem Mikrolithographie-Projektionsobjektiv
eine (insbesondere letzte) Linse aus einem einachsigen Kristall
einzusetzen, dessen optische Kristallachse parallel zur optischen
Achse des Objektivs ausgerichtet ist und in einer Ausführungsform
auch mit einer Schicht aus in der Brechzahl angepasstem isotropen
Material versehen sein kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Abbildungssystem zu schaffen,
welches insbesondere im Bereich hoher Aperturen einen höheren Interferenzkontrast
und damit eine verbesserte Abbildungsqualität ermöglicht.
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Ein
erfindungsgemäßes Abbildungssystem,
welches insbesondere ein Objektiv oder eine Beleuchtungseinrichtung
einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage sein kann
und eine optische Achse aufweist, weist auf:
- – wenigstens
ein optisches Element aus einem optisch einachsigen Kristallmaterial,
dessen optische Kristallachse im Wesentlichen parallel zur optischen
Achse (OA) des Abbildungssystems ist und welches bei einer Arbeitswellenlänge eine
ordentliche Brechzahl no und eine außerordentliche
Brechzahl ne aufweist, wobei die außerordentliche
Brechzahl ne kleiner als die ordentliche
Brechzahl no ist,
- – wobei
das optische Element derart im Strahlengang angeordnet ist, dass
es zumindest für
Strahlen der Arbeitswellenlänge,
welche unter einem Winkel eines Winkelbereichs zur optischen Achse
auf das optische Element treffen, die p-polarisierte Komponente
stärker
reflektiert als die s-polarisierte Komponente.
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Die
Differenz no-ne zwischen
der ordentlichen Brechzahl no und der außerordentlichen
Brechzahl ne beträgt vorzugsweise wenigstens
0.1, weiter bevorzugt wenigstens 0.2 und noch bevorzugter wenigstens
0.25.
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Erfindungsgemäß wird dadurch,
dass in dem optischen Element die ordentliche Brechzahl no größer als
die außerordentliche
Brechzahl ist, ermöglicht,
das auf die s-Komponente eine kleinere Brechzahl (nämlich die
außerordentliche
Brechzahl ne) wirkt, wohingegen auf die
p-Komponente eine größere Brechzahl
(nämlich die
ordentliche Brechzahl no) wirkt. Dies wird
erfindungsgemäß dahingehend
ausgenutzt, dass zumindest in einem vorbestimmten Winkelbereich
bzw. bei hinreichend großen
Strahlwinkeln bezüglich
der optischen Achse eine stärkere
Reflexion der p-Komponente im Vergleich zur s-Komponente erfolgt, was je nach den
unter den jeweiligen Winkeln relevanten Brechzahlquotienten beim
Eintritt in das erfindungsgemäße optische
Element auf einem höheren
Fresnel'schen Reflexionsgrad
für die
p-Komponente im Vergleich zur s-Komponente oder sogar auf einer
Totalreflexion der p-Komponente beruht.
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Bevorzugt
ist das optische Element derart im Strahlengang angeordnet, dass
zumindest ein Strahl auf das optische Element unter einem Winkel
zur optischen Achse trifft, welcher wenigstens arcsin(ne/n') beträgt, wobei
n' die auf die p-polarisierte
Komponente wirkende Brechzahl in dem an eine Lichteintrittsfläche des
optischen Elements angrenzenden Medium angibt und n' größer als
ne ist. Für diesen Strahl ist der Winkel
zur optischen Achse größer als
der Grenzwinkel der Totalreflexion für die p-polarisierte Komponente.
Insbesondere kann das optische Element auch derart im Strahlengang
angeordnet sein, dass nur Strahlen auf das optische Element treffen,
welche unter einem Winkel zur optischen Achse von wenigstens arcsin(ne/n')
stehen, so dass dann die Bedingung der Totalreflexion für die p-polarisierte
Komponente zumindest näherungsweise
für alle
diese Strahlen erfüllt
ist.
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In
einer Ausführungsform
ist ferner das optische Element derart im Strahlengang angeordnet,
dass zumindest ein Strahl auf das optische Element unter einem Winkel
trifft, welcher im Bereich von arcsin(ne/n') bis arcsin(no/n'') liegt, wobei n'' die auf die s-polarisierte Komponente
wirkende Brechzahl in dem an eine Lichteintrittsfläche des
optischen Elements angrenzenden Medium angibt und n'' größer als
no ist. Für diesen Strahl ist der Winkel
zur optischen Achse kleiner als der Grenzwinkel der Totalreflexion
für die
s-polarisierte Komponente. Insbesondere kann das optische Element
derart im Strahlengang angeordnet sein, dass nur Strahlen auf das
optische Element treffen, welche unter einem Winkel zur optischen
Achse im Bereich von arcsin(ne/n') bis arcsin(no/n'') stehen, so dass
die Bedingung der Totalreflexion für die p-polarisierte Komponente
und einer nicht stattfindenden Totalreflexion für die s-polarisierte Komponente
zumindest näherungsweise
für all
diese Strahlen erfüllt
ist.
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Sofern
es sich bei dem an die Lichteintrittsfläche des optischen Elements
angrenzenden Medium um ein optisch einachsiges Medium handelt, dessen
optische Kristallachse parallel zur optischen Achse des Abbildungssystems
ist, handelt es sich in den obigen Bedingungen bei der auf den außerordentlichen
Strahl wirkenden Brechzahl n' um
die außerordentliche
Brechzahl ne' dieses optisch einachsigen Mediums,
und bei der auf den ordentlichen Strahl wirkenden Brechzahl n'' um die ordentliche Brechzahl no' dieses
optisch einachsigen Mediums. Sofern es sich bei dem an die Lichteintrittsfläche des
optischen Elements angrenzenden Medium um ein optisch isotropes
Medium handelt, wirkt auf den außerordentlichen Strahl ebenso
wie auf den ordentlichen Strahl die Brechzahl n dieses Mediums.
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Vorzugsweise
wird zumindest für
einige der Strahlen, welche unter einem Winkel des vorbestimmten Winkelbereichs
zur optischen Achse auf das optische Element treffen, die p-Komponente an dem
optischen Element totalreflektiert. In diesem Falle wird infolge
der unterschiedlichen Brechzahlen ne und
no erreicht, dass beim Lichteinfall auf
das optische Element bei hinreichend großen Strahlwinkeln ein die Totalreflexion
bewirkender Brechzahlsprung nur für die p-polarisierte Komponente stattfindet,
wohingegen auf die s-polarisierte Komponente
die signifikant höhere,
ordentliche Brechzahl no wirkt, so dass
die s-Komponente je nach Brechzahlquotient beim Auftreffen auf das
optische Element nur Fresnel'sche
Reflexionsverluste erfährt
und insoweit keine Totalreflexion stattfindet.
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Die
erfindungsgemäß bevorzugt
ausgenutzte Totalreflexion ist auch insoweit besonders vorteilhaft,
als sie etwa in einer Mikrolithographie-Projektionsbelichtungsanlage
bezüglich
der totalreflektierten, p-polarisierten Komponente keinen Lichteintrag
in ein nachfolgendes Kristallmaterial bzw. auch in den Resist herbeiführt, der
zu einer Erwärmung
des Kristallmaterials und ggf. zu einem ungleichmäßigen Lichteintrag
führen
würde, sondern
die aussondierte Strahlkomponente vielmehr den im Abbildungssystem
bereits zurückgelegten
Weg zurückgeht
und somit im Abbildungssystem verloren geht.
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Zugleich
wirkt sich der Umstand, dass die erfindungsgemäße Aussondierung der p-polarisierten
Komponente unter Ausnutzung der Totalreflexion naturgemäß nur in
einem eingeschränkten
Winkelbereich (nämlich
für hochaperturige
Lichtstrahlen) stattfindet, nicht weiter nachteilig aus, da im Bereich
kleinerer Aperturen (in dem z.B. unpolarisiertes Licht noch zu hinreichender
Interferenz führt)
die Einstellung eines Zustandes mit s-Polarisation von untergeordneterer
Bedeutung ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist eine obere Grenze des Winkelbereichs durch den maximalen Aperturwinkel εmax an
der Lichteintrittsfläche
des optischen Elements gegeben. Weiter ist bevorzugt eine untere
Grenze des vorbestimmten Winkelbereichs kleiner als das 0.85-fache,
bevorzugt kleiner als das 0.7-fache und noch bevorzugter kleiner
als das 0.5-fache
des maximalen Aperturwinkels εmax.
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Das
Material des optischen Elements kann eine trigonale (rhomboedrische),
tetragonale oder hexagonale Kristallstruktur aufweisen.
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Ein
an die Lichteintrittsfläche
des erfindungsgemäßen optischen
Elements angrenzendes Material kann ein amorphes Material, eine
Flüssigkeit,
ein Kristallmaterial mit kubischer Kristallstruktur oder auch ein optisch
einachsiges Kristallmaterial, dessen optische Kristallachse im Wesentlichen
parallel zur optischen Achse (OA) des Abbildungssystems ist, sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das optische Element derart im Strahlengang angeordnet, dass
der Strahlengang in dem optischen Element im Wesentlichen telezentrisch
verläuft,
d.h. in einem Bereich mit im Wesentlichen achsparallelem Verlauf
der Hauptstrahlen. In diesem Fall sind insbesondere die Winkel der
Aperturstrahlen in Bezug auf die Hauptstrahlen, unter denen ggf.
jeweils eine Totalreflexion stattfindet, für alle Strahlbüschel nahezu
konstant, so dass die s-Polarisation über alle Bildhöhen einheitlich
gestaltet werden kann. Verlaufen die Hauptstrahlen am Ort des optischen
Elements nicht telezentrisch, so kann das optische Element eine
gekrümmte
Platte sein, um Telezentrie in der Platte zu erzwingen. Dies gelingt
allerdings nur, wenn ein Brechzahlquotient beim Eintritt in das
optische Element bezüglich
no besteht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist im Strahlengang wenigstens eine Linse mit örtlich variierender Reflektivität derart
angeordnet, dass eine örtliche
Variation der Durchlässigkeit
des optischen Elements wenigstens teilweise kompensiert wird. Auf
diese Weise wird dem Umstand Rechnung getragen, dass auch (z.B.
im Bereich der Totalreflexion der p-Komponente) die Fresnel'schen Reflexionsverluste
für die s-Komponente winkelabhängig sind
und somit ohne Kompensation zu einer über die Apertur ungleichmäßigen Transmission
des optischen Elements führen
würden.
Die örtlich
variierende Reflektivität
der betreffenden Linse wird vorzugsweise durch eine reflektierende
Beschichtung erzielt, um eine unerwünschte Erwärmung, wie sie sich bei variierender
Absorption ergeben würde,
zu vermeiden.
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Das
optische Element ist vorzugsweise eines von drei der Bildebene nächstgelegenen
optischen Elemente des Abbildungssystems, und vorzugsweise das bildebenenseitig
letzte optische Element des Abbildungssystems.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das optische Element eine planparallele Platte. Das optische
Element kann insbesondere aus einem Material hergestellt sein, welches
eine CO3-Verbindung aufweist. Das optische
Element kann auch aus einem Mischkristallmaterial hergestellt sein,
welches ein Metalloxid und ein Kohlenstoffoxid, oder ein Metall
und CO3, umfasst. Insbesondere kann das
optische Element aus einem Material hergestellt sein, welches aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die Magnesit (MgCO3), Dolomit (CaMg[CO3]2), Rhodochrosit
(MnCO3), Calcit (CaCO3),
Smithsonit (ZnCO3), Eitelit (MgNa2[CO3]2 oder Na2CO3·MgCO3), Kaliummagnesiumcarbonat (MgK2[CO3]2 oder K2CO3·MgCO3), Buttschlitt (Ca2K6[CO3]5·6H2O), Norsethit (BaMg[CO3]2 oder BaCO3·MgCO3), Kordylit (Ce2Ba[(CO3)3 F2]
oder La2Ba[(CO3)3F2], Mangandolomit
(MnCa[CO3]2 oder
MnCO3·CaCO3) und Manganspat (MnCO3)
enthält.
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Das
optische Element kann ferner auch aus einem Material hergestellt,
welches eine NO3-Verbindung aufweist. Insbesondere
kann das optische Element aus Natriumnitrat (NaNO3)
oder Lithiumnitrat (LiNO3) hergestellt sein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das optische Element aus einem Material hergestellt, welches
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die Gehlenit (2CaO·Al2O3SiO2),
Kaliumcyanat (KCNO), Chloromagnesit (MgCl2),
RbClO3, SrCl2·6H2O, LiO3, Ba(NO2)2·H2O, Al2O3·MgO, [PdCl4](NH4)2 und
Bariumborat (BaB2O4)
enthält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das optische Element ein zweites optisches Element, wobei einer
Lichteintrittsfläche
dieses zweiten optischen Elements ein erstes optisches Element zugewandt
ist, welches eine Brechzahl aufweist, die größer als die außerordentliche Brechzahl
ne des zweiten optischen Elements ist.
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Das
Material des ersten optischen Elements kann ein amorphes Material,
eine Flüssigkeit,
ein Kristallmaterial mit kubischer Kristallstruktur oder auch ein
optisch einachsiges Kristallmaterial, dessen optische Kristallachse
im Wesentlichen parallel zur optischen Achse (OA) des Abbildungssystems
ist, sein. Gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung kann das erste optische Element auch aus wenigstens
zwei Teilelementen zusammengesetzt sein, welche den gleichen Kristallschnitt
aufweisen und gegeneinander um ihre optische Achse verdreht angeordnet
sind. Auf diese Weise kann der im optisch einachsigen Kristall vorhandene
Effekt der zusätzlichen
räumlichen
Dispersion („ZRD") zumindest teilweise
kompensiert werden.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
aus dem ersten und dem zweiten optischen Element ist insbesondere
für eine
Auffrischung bzw. Bereinigung des Polarisationszustandes kurz vor
dem Resist besonders gut geeignet, um einen s-Polarisationszustand
gerade für
unter hohen Einfallswinkeln einfallende Lichtstrahlen möglichst
optimal einzustellen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist daher das in das o.g. erste optische Element eintretende Licht
zu wenigstens 80%, bevorzugt zu wenigstens 90% s-polarisiert. Dies
hat den Vorteil, dass (etwa im Vergleich zu einem nur geringen Anteil
an s-Polarisation) nur ein geringer Lichtanteil durch das Abbildungssystem
infolge Totalreflexion „zurückgeworfen" wird. Hierbei kann
das Streulicht durch geeignete Maßnahmen wie z.B. eine polarisationsabhängige Streulichtblende
kontrolliert werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das obige erste optische Element eintretende Licht unpolarisiert
bzw. natürlich
polarisiert. Eine erfindungsgemäße Option
ist es daher, den Polarisationszustand vor der Anordnung aus dem
o.g. ersten optischen Element und dem zweiten optischen Element
zunächst zu
mischen und/oder die erfindungsgemäße Herstellung der s-Polarisation
aus natürlich
unpolarisiertem Licht, künstlich
durch statistische Durchmischung (zeitlich und/oder räumlich)
erzeugtem unpolarisierten Licht oder gut zirkularem Licht zu erzeugen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt kann auch in einem analogen Aufbau das Material
des optischen Elements ein optisch einachsiges Kristallmaterial
sein, welches (quasi umgekehrt) bei der Arbeitswellenlänge eine ordentliche
Brechzahl no und eine außerordentliche Brechzahl ne > no aufweist, wobei die optische Kristallachse
im Wesentlichen parallel zur optischen Achse des Abbildungssystems
ist. In diesem Falle ergibt sich die o.g. Totalreflexion für die Strahlkomponente,
auf welche die ordentliche Brechzahl no wirkt,
d.h. die Komponente mit s-Polarisation, wohingegen die Strahlkomponente
mit p-Polarisation,
auf welche die außerordentliche Brechzahl
ne wirkt, beim Durchgang durch das optische
Element weitgehend unbeeinflusst bleibt. Auch in diesem Falle ist
eine gute Telezentrie für
einen Erhalt der Einfallsebene günstig,
da dann die Einfallsebene nahezu in den Hauptschnitten liegt und
nur so die Strahlen für
ne im Kristall die Einfallsebene nicht verlassen.
Bei Arbeitswellenlänge
muss der Kristall dann für
ne durchlässig sein.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung auch ein Abbildungssystem,
insbesondere ein Objektiv oder eine Beleuchtungseinrichtung einer
mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage, welches wenigstens
ein optisches Element aufweist, das aus einem optisch einachsigen
Kristallmaterial mit einer ordentlichen Brechzahl no und
einer außerordentlichen
Brechzahl ne hergestellt ist, wobei die
Differenz no-ne zwischen
der ordentlichen Brechzahl no und der außerordentlichen
Brechzahl ne wenigstens 0.1, bevorzugt wenigstens
0.2 und noch bevorzugter wenigstens 0.25 beträgt.
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Vorzugsweise
ist die optische Kristallachse des optischen Elements im Wesentlichen
parallel zur optischen Achse (OA) des Abbildungssystems.
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In
einer bevorzugten Ausführung
weist das optische Element wenigstens eine zur optischen Achse (OA)
des Abbildungssystems im Wesentlichen senkrecht stehende Planfläche auf.
Insbesondere kann das optische Element eine planparallele Platte
sein.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines
Materials als Ausgangsmaterial zur Herstellung eines optischen Elements
in einem Objektiv oder einer Beleuchtungseinrichtung einer mikrolithographischen
Projektionsbelichtungsanlage, wobei das Material eine CO3-Verbindung
oder eine NO3-Verbindung aufweist und/oder
aus der Gruppe ausgewählt
ist, welche Magnesit (MgCO3), Dolomit (CaMg[CO3]2), Rhodochrosit
(MnCO3), Gehlenit (2CaO·Al2O3SiO2), Calcit (CaCO3), Smithsonit (ZnCO3),
Natriumnitrat (NaNO3), Kaliumcyanat (KCNO),
Eitelit (MgNa2[CO3]2 oder Na2CO3·MgCO3), Kaliummagnesiumcarbonat (MgK2[CO3]2 oder K2CO3·MgCO3), Chloromagnesit (MgCl2),
RbClO3, Buttschlitt (Ca2K6[CO3]5·6H2O), SrCl2·6H2O, Lithiumnitrat (LiNO3),
LiO3, Norsethit (BaMg[CO3]2 oder BaCO3·MgCO3), Kordylit (Ce2Ba[(CO3)3F2] oder
La2Ba[(CO3)3 F2], Ba(NO2)2·H2O, Al2O3·MgO, Mangandolomit
(MnCa[CO3]2 oder MnCO3-CaCO3), Manganspat
(MnCO3), [PdCl4](NH4)2 und Bariumborat
(BaB2O4) enthält.
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Die
Erfindung betrifft auch eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage,
ein Verfahren zur mikrolithographischen Herstellung mikrostrukturierter
Bauelemente und ein mikrostrukturiertes Bauelement.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung sowie den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen
dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Ausschnitts aus einem erfindungsgemäßen Abbildungssystem
gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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2 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
der Wirkung der Anordnung aus 1 auf einen auftreffenden
Lichtstrahl;
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3–7 schematische
Darstellungen jeweils eines Ausschnitts aus einem erfindungsgemäßen Abbildungssystem
gemäß weiterer
Ausführungsformen;
und
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8 eine
schematische Darstellung des prinzipiellen Aufbaus einer Mikrolithographie- Projektionsbelichtungsanlage,
welche ein erfindungsgemäßes Abbildungssystem
aufweisen kann.
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1 zeigt
in einem erfindungsgemäßen Abbildungssystem
in schematischer Darstellung ein erstes optisches Element in Form
einer Plankonvexlinse 110, die im Ausführungsbeispiel aus Saphir (Al2O3) hergestellt
ist. Die Plankonvexlinse 110 kann lediglich beispielhaft
und nicht limitierend eine Dicke (Mittendicke) typischerweise von
etwa 30–60
mm aufweisen.
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Auf
die Lichtaustrittsfläche 110b der
Plankonvexlinse 110 ist gemäß 1 ein zweites
optisches Element (im Ausführungsbeispiel
aus Calcit (CaCO3)) in Form einer planparallelen
Platte 120 z.B. durch nahtloses Fügen oder Ansprengen unmittelbar
aufgebracht. Die planparallele Platte 120 kann lediglich
beispielhaft und nicht limitierend eine Dicke typischerweise von
etwa 3–10
mm aufweisen; die Dicke kann auch geringer oder größer sein.
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Das
zweite optische Element bzw. die planparallele Platte 120 ist
erfindungsgemäß aus einem
optisch einachsigen Kristallmaterial hergestellt, welches bei der
Arbeitswellenlänge
eine ordentliche Brechzahl no und eine außerordentliche
Brechzahl ne aufweist, wobei eine optische
Kristallachse des zweiten Materials im Wesentlichen parallel zur
optischen Achse (OA) des Abbildungssystems ist. Dieses optisch einachsige
Kristallmaterial ist so gewählt,
dass die ordentliche Brechzahl no signifikant
größer als
die außerordentliche
Brechzahl ne ist, wobei die Differenz no-ne vorzugsweise
wenigstens 0.05, bevorzugt wenigstens 0.1, noch bevorzugter wenigstens
0.2 und noch bevorzugter 0.25 ist. Ferner ist das optische Element
vorzugsweise derart im Strahlengang angeordnet, dass der Strahlengang
in dem optischen Element im Wesentlichen telezentrisch verläuft, d.h.
in einem Bereich mit im Wesentlichen achsparallelem Verlauf der
Hauptstrahlen.
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Zur
Erläuterung
der Wirkung der in 1 gezeigten Anordnung wird auf 2 Bezug
genommen.
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Gemäß 2 ist
schematisch ein auf die Lichteintrittsfläche 110a der Plankonvexlinse 110 auftreffender
Lichtstrahl 200a eingezeichnet, welcher beim Übergang
in die Plankonvexlinse 110 gebrochen wird, siehe Abschnitt 200b.
Hierbei sind in 2 die s-Komponente (mit senkrecht
zur Einfallsebene schwingendem E-Vektor) durch Punkte und die p-Komponente
(mit in der Einfallsebene schwingendem E-Vektor) durch Striche symbolisiert.
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Wie
in 2 angedeutet, findet für die s-Komponente mit der
Schwingungsrichtung senkrecht zur Einfallsebene auf dem Weg von
der Lichteintrittsfläche 110a der
Plankonvexlinse 110 durch die planparallele Platte 120 hindurch
bis zur Lichteinkoppelfläche 130a des
Resist 130 (bis auf eine geringfügige Ablenkung) praktisch keine
Beeinflussung statt. Auf diese s-Komponente mit Schwingungsrichtung
senkrecht zur Einfallsebene wirkt innerhalb des optisch einachsigen
Kristallmaterials der planparallelen Platte 120 deren ordentliche
Brechzahl no, für welche auch im optisch einachsigen
Kristall der gebrochene Strahl in seiner Einfallsebene bleibt. Diese
Strahlkomponente 200c durchläuft somit die planparallele
Platte 120 und verlässt
sie unter Beibehaltung der Einfallsebene, woraufhin sie durch die
jeweilige optische Ankopplung (im Beispiel das optische Nahfeld)
in den Resist 130 eintritt und dort zur Interferenz gelangen
kann.
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Betrachtet
man hingegen die innerhalb der plankonvexen Linse 110 p-polarisierte
Strahlkomponente, so wirkt auf diese Strahlkomponente die außerordentliche
Brechzahl ne des optisch einachsigen Kristallmaterials
der planparallelen Platte 120, welche erfindungsgemäß signifikant
kleiner ist als die ordentliche Brechzahl no.
Auf diese p-Komponente wirkt somit an der Grenzfläche zum
zweiten optischen Element bzw. der planparallelen Platte 120 eine
geringere Brechzahl ne, so dass oberhalb
eines von den beiderseitigen Brechzahlen abhängigen Einfallswinkels bzw.
oberhalb einer bestimmten numerischen Apertur Totalreflexion eintritt,
so dass eine betreffende, p-polarisierte Strahlkomponente 200d infolge
der Totalreflexion an der Lichteintrittsfläche 120a der planparallelen
Platte 120 durch das Abbildungssystem hindurch zurück verläuft (also
etwa durch das Projektionsobjektiv hindurch über das Retikel in das Beleuchtungssystem).
In dem gemäß 2 auf
die Lichteinkoppelfläche 130a des
Resist 130 auftreffenden Licht sind somit die hinreichend
flach eintreffenden Strahlen aufgrund des durch Totalreflexion subtrahierten,
p-polarisierten Lichtanteils s-polarisiert.
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Nachfolgend
wird eine quantitative Betrachtung des Ausführungsbeispiels angegeben,
wobei die plankonvexe Linse
110 aus Al
2O
3 hergestellt ist, und die planparallele
Platte
120 aus CaCO
3 hergestellt
ist. In diesem Beispiel gelten bei einer Arbeitswellenlänge von
z.B. 248.338 nm folgende Brechzahlen:
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Der
Grenzwinkel der Totalreflexion ergibt sich an einer Grenzfläche allgemein
aus εTR = arcsin (n/n'), wobei n' die Brechzahl im Medium vor der Grenzfläche und
n die Brechzahl im Medium nach der Grenzfläche angibt. Für die p-polarisierte
Strahlkomponente, auf welche jeweils die außerordentliche Brechzahl ne bzw. ne' wirkt, ergibt sich
demnach ein Grenzwinkel für
die Totalreflexion von εp,TR = arcsin (ne/ne')≈ arcsin(1.5342/1.8369) ≈ 56.64°. Ein mit
einem Winkel oberhalb dieses Grenzwinkels εp zum
Lot auf die Grenzfläche
zwischen Plankonvexlinse 110 und planparalleler Platte 120 auftreffender
Lichtstrahl wird somit in seiner p-polarisierten Komponente totalreflektiert,
so dass allein die s-polarisierte Komponente transmittiert wird.
Für eine Überschlagsrechnung
bei hoher Apertur können
direkt ne, ne' der beiden Medien
eingesetzt werden. Für eine
exakte Berechnung muss die Winkelabhängigkeit der außerordentlichen
Brechzahl natürlich
berücksichtigt
werden.
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Da
vorliegend die ordentliche Brechzahl no' der plankonvexen
Linse 110 etwas kleiner als die ordentliche Brechzahl no der planparallelen Platte 120 ist,
ergibt sich für
die s-polarisierte
Strahlkomponente, auf welche jeweils die ordentliche Brechzahl no bzw. no' wirkt, ebenfalls
ein weiterer Grenzwinkel für
die Totalreflexion von εs,TR = arcsin (no/no')≈ arcsin(1.7721/1.8467) ≈ 73.66°. Ein mit
einem Winkel oberhalb dieses weiteren Grenzwinkels εs,TR zum
Lot auf die Grenzfläche
zwischen Plankonvexlinse 110 und planparalleler Platte 120 auftreffender
Lichtstrahl wird somit auch in seiner s-polarisierten Komponente
totalreflektiert. Insgesamt ergibt sich für Einfallswinkel ε zum Lot
im Winkelbereich 56.64° < ε < 73.66° eine reine
s-Polarisation für den transmittierten
Strahl. In der Praxis ergibt sich damit unter Berücksichtigung
der bei steigenden Winkeln zunehmenden Fresnel'schen Verluste in der s-Komponente ein nutzbarerer
Winkelbereich bis zu einem Maximalwinkel von etwa εmax≈0.95·73.66°≈70°.
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Falls
für die
ordentliche Brechzahl no' des Materials der plankonvexen Linse 110 und
die ordentliche Brechzahl no des Materials
der planparallelen Platte 120 die Bedingung no ≥ no' erfüllt ist,
findet für
die s-polarisierte Komponente keine Totalreflexion statt, und der
Anteil des mit s-Polarisation
eingekoppelten Lichtes wird maximiert. In diesem Falle ist die obere
Grenze des Bereichs, in dem die p-Komponente stärker als die s-Komponente am
optischen Element reflektiert wird, durch den maximalen Aperturwinkel
gegeben. Hingegen ist im anderen, oben beschriebenen Falle, in dem
die ordentliche Brechzahl no' der plankonvexen
Linse 110 (bzw. die Brechzahl n' im Falle eines kubisch kristallinen
oder anisotropen Materials der plankonvexen Linse 110 bzw.
im Medium vor der planparallelen Platte 120) größer als
die ordentliche Brechzahl no der planparallelen
Platte 120 ist, die obere Grenze des Bereichs, in dem die
p-Komponente stärker
als die s-Komponente am optischen Element reflektiert wird, durch
den Grenzwinkel εs,TR der Totalreflexion für die s-Komponente gegeben.
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Im
Bereich außerhalb
der Totalreflexion, d.h. für ε < ε
s,TR,
wirken auf die Komponenten mit s- und p-Polarisation jeweils unterschiedliche
Fresnel'sche Reflexionsverluste,
die für
die p-Polarisation gegeben sind durch
und für die s-Polarisation gegeben
sind durch
Beträgt im obigen Beispiel etwa
der Winkel ε zum
Lot für
einen auf die Grenzfläche
zwischen Plankonvexlinse
110 und planparalleler Platte
120 auftreffenden
Lichtstrahl ε =
50°, so
ergibt sich für
die s-Komponente nach dem Brechungsgesetz nach Brechung an dieser
Grenzfläche
ein Winkel von ε
s'=arcsin[(n
o'/n
o)·sin(50°)] ≈52.96°, und für die p-Komponente nach dem
Brechungsgesetz nach Brechung an dieser Grenzfläche ein Winkel von ε
p' =arcsin[(n
e'/n
e)·sin(50°)] 66.51°. Hierbei
wurde die außerordentliche
Brechzahl für
die näherungsweise
Berechnung jeweils mit den obigen, maximalen Werten angesetzt und
zunächst
noch außer
Acht gelassen, dass die außerordentliche
Brechzahl n
e(ε) im optisch einachsigen Kristall
vom der Winkel zur kristallographischen Hauptachse gemäß
anhängig ist (wobei für ε=90° n(ε)=n
e gilt). Die tatsächliche außerordentliche Brechzahl n(ε) ist somit
jeweils kleiner als n
e und nähert sich
bei großen
Aperturwinkeln dem Wert für
n
e an.
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Im
Rahmen des obigen Berechnungsbeispiels folgt unter der getroffenen
Näherung
für die
Fresnel'schen Reflexionsverluste
jeweils ungefähre
Werte von ρp ≈ 0.0219
bzw. ρs ≈ 0.0028,
so dass deutlich wird, dass auch bei dem beispielhaften Wert von ε = 50° die p-Komponente
wesentlich stärker
reflektiert wird als die s-Komponente.
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Der
Winkelbereich von ε,
für den
die p-Komponente stärker
reflektiert wird als die s-Komponente, hängt von den sich jeweils ergebenden,
für die
s- bzw. die p-Komponente relevanten Brechzahlquotienten und damit
von den jeweiligen Werten der Brechzahlen no und
ne der planparallelen Platte 120 sowie
den Brechzahlen no' und ne' bzw. der Brechzahl
n' der plankonvexen
Linse 110 ab, wobei für
die außerordentlichen
Brechzahlen ne und ne' jeweils deren Winkelabhängigkeit
zu berücksichtigen
ist. Eine „Umkehrung" des o.g. Effektes findet
statt, sobald unter dem betreffenden Winkel ε der Wert für no-ne(ε)
kleiner wird als der Wert für
ne'(ε)-ne(ε), da
dann ein stärkere
Reflexion der s-Komponente erfolgt.
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Vorzugsweise
sind die für
die s- bzw. die p-Komponente relevanten Brechzahlquotienten an der
Lichteintrittsfläche
zum optischen Element so gewählt,
dass eine untere Grenze des Winkelbereichs, in welchem die p-Komponente
stärker
als die s-Komponente reflektiert wird, kleiner als das 0.85-fache,
bevorzugt kleiner als das 0.7-fache und noch bevorzugter kleiner
als das 0.5-fache des maximalen Aperturwinkels εmax ist.
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Die
Plankonvexlinse 110 kann auch aus einem beliebigen anderen
für Licht
der Arbeitswellenlänge (z.B.
193nm) im Wesentlichen durchlässigen
Material hergestellt sein. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Plankonvexlinse 110 aus Spinell-Kristallmaterial
(MgAl2O4) in (111)-Orientierung
hergestellt (d.h. die optische Achse OA steht senkrecht auf der
{111}-Kristallebene und damit parallel zur <111>-Kristallrichtung),
und die planparallele Platte 120 ist aus Natriumnitrat
(NaNO3) hergestellt. Zum Schutz des wasserlöslichen
Natriumnitrats vor Feuchtigkeit ist in diesem Falle die planparallele
Platte 120 mit einer Schutzschicht z.B. aus Magnesiumoxid
(MgO) zu versehen (siehe weitere Ausführungsbeispiele).
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Ferner
kann das Material der Plankonvexlinse 110 auch ein amorphes
bzw. glasiges, quasi-isotropes Material wie beispielsweise Quarzglas
(SiO2) oder Spinell-Glas (MgAl2O4), eine Spinell-Keramik, ein Kristallmaterial
mit kubischer Kristallstruktur wie z.B. ein Oxid-Kristall, oder
auch ein optisch einachsiges Kristallmaterial (wie z.B. Gehlenit
(2CaOAl2O3SiO2) sein, dessen optische Kristallachse im
Wesentlichen parallel zur optischen Achse (OA) des Abbildungssystems
ist. Das erste Element bzw. die Plankonvexlinse 110 kann
bei Herstellung aus einem kubisch kristallinen oder auch aus einem
optisch einachsigen Kristallmaterial ferner auch aus wenigstens
zwei Teilelementen zusammengesetzt sein, welche den gleichen Kristallschnitt
aufweisen und gegeneinander um ihre kristallographische Hauptachse
verdreht angeordnet sind (siehe weitere Ausführungsbeispiele).
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In
Tabelle 1 ist eine Übersicht über erfindungsgemäß insbesondere
geeignete Materialien zur Herstellung des zweiten optischen Elements
angegeben. Ebenfalls angegeben sind jeweils die ordentliche Brechzahl no sowie die außerordentliche Brechzahl ne jeweils für λ=589nm (sowie bei Kennzeichnung
* für λ= 365.5 nm, bei
Kennzeichnung ** für λ= 248.338
nm und bei Kennzeichnung *** für λ= 193.304
nm). Hierzu ist anzumerken, dass zu niedrigeren Wellenlängen und
insbesondere hin zu den für
Mikrolithographie-Anwendungen typischen Arbeitswellenlängen von
weniger als 250nm (bevorzugt etwa 248nm, 193nm oder 157nm) die Brechzahlen
jeweils ansteigen, wobei no jeweils stärker ansteigt
als ne und somit auch die Brechzahldifferenz
no-ne noch größere Werte
als bei λ=589nm
annimmt.
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Des
weiteren kann das erste optische Element auch eine andere Geometrie
als die lediglich beispielhaft gezeigte Plankonvexlinse 110 besitzen,
wobei es aber bevorzugt eine im Wesentlichen ebene Lichtaustrittsfläche, sowie
weiter bevorzugt eine erhabene Lichteintrittsfläche aufweist.
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Die
Erfindung ist nicht auf die unmittelbare Anfügung der planparallelen Platte 120 an
das erste optische Element bzw. die Plankonvexlinse 110 beschränkt. Alternativ
kann eine optische Ankopplung auch über ein optisches Nahfeld oder
auch ein geeignetes Immersionsmedium erfolgen. Ferner kann statt
der im Wesentlichen planparallelen Platte 120 beispielsweise
je nach den optischen Eigenschaften des Materials (Brechzahlen,
Absorptionsverhalten) auch eine dünne kristallin aufgewachsene
Schicht verwendet werden (siehe jeweils weitere Ausführungsbeispiele).
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Die
Lichtaustrittsfläche 120b der
planparallelen Platte 120 befindet sich gemäß 1 in
einem Abstand d von einer Lichteinkoppelfläche 130a der auf dem
Substrat angeordneten lichtempfindlichen Schicht (Resist) 130,
welcher einem Bereich des optischen Nahfeldes bei der vorgegebenen
Arbeitswellenlänge
entspricht. Der Bereich des optischen Nahfeldes ist auf Distanzen
kleiner als 4*λ beschränkt, wobei
in dem Ausführungsbeispiel
z.B. für
d ein Wert von λ/20
gewählt
sein kann, was bei einer Arbeitswellenlänge λ=193nm einem Abstand von d1=d2=9.65nm
entspricht.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist das zweite optische Element 120 das bildebenenseitig
letzte optische Element eines Projektionsobjektivs. Die Erfindung
ist jedoch hierauf nicht beschränkt,
so dass die Anordnung aus dem ersten und dem zweiten optischen Element 110, 120 auch
an einer anderen geeigneten Position in einem Abbildungssystem,
insbesondere in einem Zwischenbild eines Projektionsobjektives oder
auch in einem Beleuchtungssystem, angeordnet sein, an der ein hinreichend
großer
Wert der numerischen Apertur erreicht wird, so dass sich erwünschte Effekt
einer stärkeren
Reflexion der p-Komponente beziehungsweise ggf. eine Totalreflexion
der p-Komponente ergibt. Im allgemeinen Falle gibt dann bei Ankopplung über ein
optisches Nahfeld „d" den Abstand der
Lichtaustrittsfläche 120b der
planparallelen Platte 120 entlang der optischen Achse OA
von der Lichteintrittsfläche
des nachfolgenden optischen Elements an.
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Die
Erfindung ist ferner auch nicht auf eine über ein optisches Nahfeld erfolgende
Ankopplung der planparallelen Platte 120 an die nachfolgende
Lichteintrittsfläche
(insbesondere gemäß dem Ausführungsbeispiel
die Lichteinkoppelfläche 130a des
Resist 130) beschränkt,
wobei die optische Ankopplung alternativ insbesondere auch über ein
geeignetes Immersionsmedium erfolgen kann (siehe weitere Ausführungsbeispiele).
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Die
in 3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich
von der Ausführungsform
gemäß 1 und 2 dadurch,
dass gemäß 3 eine
optische Ankopplung an die Lichteinkoppelfläche des Resist 330 über ein
geeignetes Immersionsmedium 340 (anstatt über ein
optisches Nahfeld) erfolgt. Im Übrigen
wurden funktionsgleiche Elemente mit einer um „100" erhöhten
Bezugsziffer benannt.
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Die
in 4 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich
von der Ausführungsform
gemäß 3 dadurch,
dass gemäß 4 auf
die Lichtaustrittsfläche
der planparallelen Platte 420 eine Schutzplatte 450 aufgebracht
ist. Die Schutzplatte kann beispielsweise aus Spinell (MgAl2O4) hergestellt
sein. Die Schutzplatte 450 kann ferner auch als dünne Schicht
(mit einer Dicke von z.B. λ/30)
aus z.B. MgO oder Al2O3 hergestellt sein.
Die optische Ankopplung an die Lichteinkoppelfläche des Resist 430 erfolgt
wiederum über
ein geeignetes Immersionsmedium 440. Funktionsgleiche Elemente
wurden mit einer um „100" erhöhten Bezugsziffer
benannt.
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Die
in 5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich
von der Ausführungsform
gemäß 4 dadurch,
dass gemäß 5 eine
optische Ankopplung an die Lichteinkoppelfläche des Resist 530 über ein optisches
Nahfeld erfolgt. Die Lichtaustrittsfläche der Schutzschicht 550 ist
somit von der Lichteinkoppelfläche des
Resist 530 in einem Abstand d angeordnet, für den z.B.
ein Wert von λ/20
gewählt
sein kann, was bei einer Arbeitswellenlänge λ=193nm einem Abstand von d1=d2=9.65nm
entspricht. Das erste optische Element bzw. die Plankonvexlinse 510 ist
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus Quarzglas (SiO2) hergestellt. Im Übrigen wurden
funktionsgleiche Elemente mit einer um „100" erhöhten
Bezugsziffer benannt.
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Die
in 6 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich
von der Ausführungsform
gemäß 5 dadurch,
dass gemäß 6 das
erste optische Element bzw. die plankonvexe Linse 610 aus
zwei Teilelementen 610a und 610b zusammengesetzt
ist, welche den gleichen Kristallschnitt aufweisen (z.B. Pyrop-111) und gegeneinander
um 60° um
ihre optische Achse verdreht angeordnet sind. Die planparallele
Platte 620 kann in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
z.B. aus Natriumnitrat oder Dolomit hergestellt sein.
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Die
in 7 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich
von der Ausführungsform
gemäß 6 dadurch,
dass gemäß 7 anstelle
der planparallelen Platte 620 zur Realisierung des zweiten
optischen Elements eine dünne
Schicht 720 aus Calcit (CaCO3)
mit einer Dicke von z.B. ca. 10μm
vorgesehen ist. Die Plankonvexlinse 710 ist dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
z.B. aus zwei Teilelementen aus Gehlenit (2CaO·Al2O3SiO2) in (111)-Orientierung
zusammengesetzt, welche den gleichen Kristallschnitt aufweisen und gegeneinander
um 60° um
ihre optische Achse verdreht angeordnet sind. Funktionsgleiche Elemente
wurden mit einer um „100" erhöhten Bezugsziffer
benannt.
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8 zeigt
eine schematische Darstellung des Aufbaus einer mikrolithographischen
Projektionsbelichtungsanlage mit einem Beleuchtungssystem gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Gemäß 8 weist
eine Projektionsbelichtungsanlage 800 eine Beleuchtungseinrichtung 801 und
ein Projektionsobjektiv 802 auf. Das Projektionsobjektiv 802 umfasst
eine Linsenanordnung 803 mit einer Aperturblende AP, wobei
durch die lediglich schematisch angedeutete Linsenanordnung 803 eine
optische Achse OA definiert wird. Zwischen der Beleuchtungseinrichtung 801 und
dem Projektionsobjektiv 802 ist eine Maske 804 angeordnet,
die mittels eines Maskenhalters 805 im Strahlengang gehalten
wird. Solche in der Mikrolithographie verwendeten Masken 804 weisen
eine Struktur im Mikrometer- bis
Nanometer-Bereich auf, die mittels des Projektionsobjektives 802 beispielsweise
um den Faktor 4 oder 5 verkleinert auf eine Bildebene IP abgebildet wird.
In der Bildebene IP wird ein durch einen Substrathalter 807 positioniertes
lichtempfindliches Substrat 806, bzw. ein Wafer, gehalten.
Die noch auflösbaren
minimalen Strukturen hängen
von der Wellenlänge λ des für die Beleuchtung
verwendeten Lichtes sowie von der bildseitigen numerischen Apertur
des Projektionsobjektives 802 ab, wobei die maximal erreichbare
Auflösung
der Projektionsbelichtungsanlage 800 mit abnehmender Wellenlänge λ der Beleuchtungseinrichtung 801 und
mit zunehmender bildseitiger numerischer Apertur des Projektionsobjektivs 802 steigt.
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Sowohl
die Beleuchtungseinrichtung 801 als auch das Projektionsobjektiv 802 können als
Abbildungssystem gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgestaltet sein. In 8 ist lediglich
schematisch eine mögliche, ungefähre Position
eines erfindungsgemäßen optischen
Elements 110 gestrichelt angedeutet, wobei das optische
Element hier gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
das bildseitig letzte optische Element des Projektionsobjektives 802 und
somit im Bereich relativ hoher Aperturwinkel angeordnet ist. Ebenfalls
gestrichelt angedeutet ist eine plankonvexe Linse 110,
welche insbesondere gemäß den oben
beschriebenen Ausführungsformen
beschaffen sein kann.
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Wenn
die Erfindung auch anhand spezieller Ausführungsformen beschrieben wurde,
erschließen
sich für
den Fachmann zahlreiche Variationen und alternative Ausführungsformen,
z.B. durch Kombination und/oder Austausch von Merkmalen einzelner
Ausführungsformen.
Dementsprechend versteht es sich für den Fachmann, dass derartige
Variationen und alternative Ausführungsformen
von der vorliegenden Erfindung mit umfasst sind, und die Reichweite
der Erfindung nur im Sinne der beigefügten Patentansprüche und
deren Äquivalente
beschränkt
ist.