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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Visualisierung
von Objekten, etwa von dreidimensionalen Objekten eines CAD-Systems.
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Hintergrund
der Erfindung
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Technische
Produkte, beispielsweise im Maschinen-, Flugzeug- oder Automobilbau
aber auch im Bauwesen oder beim Schaltkreisentwurf, werden heute
vielfach mittels Computerunterstützung
entworfen. Hierbei entwickelt der Ingenieur das Modell des zukünftigen
Produktes interaktiv mit Hilfe eines Computersystems. Es existieren
zahlreiche hierfür geeignete
CAD ("Computer Aided
Design")-Systeme,
die sich nach den Anwendungsgebieten, den Anforderungen an die Hardware
und das Betriebssystem, aber auch nach den Darstellungsmöglichkeiten der
Objekte unterscheiden.
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Unter 'Objekt' wird hierbei die
Repräsentation
eines dreidimensionalen (Bau-) Elementes im CAD-System verstanden,
wobei das spätere
Produkt häufig
durch Zusammenfügen
mehrerer Elemente entsteht. Die Objekte können ihrerseits aus Objekten bestehen,
d.h. ein Objekt kann beispielsweise das Gesamtprodukt bzw. Endprodukt
oder auch ein elementares Bauteil repräsentieren.
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Für jedes
Objekt wird von dem CAD-System ein Datensatz (z.B. in Form einer
Datei) angelegt, aus der das CAD-System verschiedene Ansichten des
Objektes zur Darstellung auf einer Anzeigeeinrichtung generieren
kann. Unter 'Ansicht' werden hier alle
denkbaren Darstellungsformen von Objekten oder Elementen verstanden,
also neben Ansichten aus bestimmten Richtungen auch Teilansichten,
Detaildarstellungen von Teilbereichen, Schnittansichten, Explosionsdarstellungen
und Darstellungen innerer Bereiche des Objekts. Im Anschluss an
eine Verarbeitung derartiger Datensätze erfolgt das Ausgeben einer
entsprechenden Ansicht auf einem Monitorschirm, einem Display oder
einer anderen Anzeigeeinrichtung. Ein CAD-Datensatz kann bei großem Detailreichtum
und/oder komplexen Objekten mehrere Megabyte an Daten umfassen.
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Aufgrund
des hohen Speicherplatzbedarfs von CAD-Datensätzen wird häufig zusätzlich ein Ansichtsdatensatz
(z.B. in Form einer Datei) etwa für eine sog. "Thumbnail"- oder "Briefmarken"-Ansicht für das Objekt erzeugt. Hierbei
handelt es sich um eine Miniaturansicht, die auf der Anzeigeeinrichtung kleiner
erscheint und/oder weniger Details darstellt als die aus den CAD-Datensätzen generierbaren
Ansichten. Ein solcher Ansichtsdatensatz umfasst typischerweise
nur wenige Kilobyte an Daten. Somit kann er aus einem Intranet oder
dem Internet schnell geladen, verarbeitet und zur Anzeige gebracht
werden, und der Ingenieur kann anhand des Thumbnails umgehend wesentliche
Eigenschaften des Objekts beurteilen.
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Komplexe
technische Produkte bestehen häufig
aus einer großen
Zahl von Elementen, von denen viele individuell an das Produkt angepasst
werden müssen.
Entsprechend aufwendig gestaltet sich deren Konstruktion. Um die
Konstruktionszeit zu verkürzen
und die überflüssigen Neukonstruktionen
bereits existierender (ähnlicher)
Elemente zu vermeiden, hat die Anmelderin den Einsatz einer Suchmaschine
für dreidimensionale
Bilddaten (Geometriedaten) vorgeschlagen (www.geolus.de). Dabei
erstellt der Konstrukteur mit geringem Aufwand zunächst einen
Rohentwurf eines Objekts. Die geometrische Suchmaschine analysiert
die dreidimensionale Geometrie des Objekts und führt eine datenbankgestützte Suche
nach geometrisch ähnlichen
Objekten durch. Die gefundenen Objekte werden auf einer HTML-Ergebnisseite
dem Konstrukteur angezeigt. Dieser kann dann ein geeignetes Objekt
auswählen und
anpassen oder direkt in seinen Entwurf übernehmen.
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Die
Suchmaschine stellt jedes gefundene Objekt anhand einer Miniaturansicht
dar. Aus dieser Ansicht heraus ist es für den Konstrukteur oder Benutzer
aber in der Regel schwierig, einen dreidimensionalen Eindruck von
dem Objekt zu gewinnen. Für derartige
Objekte muss somit doch die detaillierte Großansicht aufgerufen werden.
Selbst wenn die detaillierte Großansicht einen besseren Eindruck
vermittelt, sind das Laden der Daten und das Studium der Großansicht
zeitaufwendig.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren, eine Vorrichtung
und ein Computerprogramm zur Visualisierung von Objekten vorzuschlagen,
die es auf einfache und schnelle Weise ermöglichen, dem Benutzer einen
umfassenden Eindruck wesentlicher Aspekte eines Objektes zu vermitteln.
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Kurzer Abriss
der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1, ein Computerprogramm nach Anspruch 10 und eine Vorrichtung nach Anspruch
12 gelöst.
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Ein
der Erfindung zugrundeliegender Gedanke besteht zunächst darin,
für jedes
Objekt Ansichtsdatensätze
für mindestens
zwei Ansichten, insbesondere Miniaturansichten, bereitzustellen.
Die Ansichten stellen in geeigneter Weise unterschiedliche Aspekte
ein- und desselben Objekts dar. Hierbei kann es sich beispielsweise
um Ansichten aus verschiedenen Blickrichtungen handeln. Diese vermitteln
dem Benutzer einen umfassenden Eindruck des Objekts. Somit erübrigt sich
das aufwendige Laden von Großansichten
mit allen Details des Objekts und ihre Analyse.
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Hierauf
aufbauend wird ein Verfahren zur Visualisierung von Objekten, insbesondere
dreidimensionalen Objekten eines CAD-Systems, auf einer Anzeigeeinrichtung
vorgeschlagen, das die folgenden Schritte umfasst:
- – Zuordnen
mindestens zweier Ansichtsdatensätze
zu einem Objekt, wobei jeder Ansichtsdatensatz eine Ansicht, insbesondere
Miniaturansicht, des Objektes repräsentiert,
- – Verarbeiten
eines ersten der Ansichtsdatensätze
und Ausgeben einer resultierenden ersten Ansicht auf der Anzeigeeinrichtung,
- – Bestimmen
der Position einer benutzergesteuerten Positionsmarke auf der Anzeigeneinrichtung,
- – Verarbeiten
eines zweiten der Ansichtsdatensätze
und Ausgeben der resultierenden zweiten Ansicht auf der Anzeigeeinrichtung
in Abhängigkeit von
der Position der Positionsmarke relativ zu der ersten Ansicht.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind Bereichsinformationen definiert (die dem ersten Ansichtsdatensatz
oder allen Ansichtsdatensätzen
zugeordnet sein können).
Die Bereichsinformationen legen relativ zu der ersten Ansicht einen
Steuerbereich fest. Das Ausgeben der zweiten Ansicht erfolgt dann,
wenn die Positionsmarke in einer gewissen Beziehung zum Steuerbereich (z.B.
innerhalb des Steuerbereichs) positioniert ist. Die Bereichsinformationen
können
eine Definition unterschiedlicher Bereiche, insbesondere mehrerer Steuerbereiche,
eines von den Ansichten auf der Anzeigeeinrichtung eingenommenen
Bildbereichs repräsentieren.
Bei Ausgestaltungen dieser Ausführungsform überdeckt
der Steuerbereich wenigstens einen Teilbereich der ersten Ansicht.
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Für dreidimensionale
aber auch andere Objekte können
solche Ansichtsdatensätze
dem Objekt zugeordnet werden, die eine geeignet gewählte Hauptansicht
sowie als Nebenansicht/en eine Seitenansicht und/oder eine Aufsicht
beinhalten, wobei die Blickachsen der Ansichten beispielsweise jeweils paarweise
senkrecht aufeinander stehen. Bei einer Ausgestaltung dieses Ansatzes
weisen die Nebenansichten jeweils ein Blickrichtungssymbol auf,
das die Richtung der Blickachse der Hauptansicht angibt.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
wird bei einem Ausgeben der zweiten Ansicht das Ausgeben der ersten
Ansicht beendet. So kann die erste Ansicht durch die zweite Ansicht
ausgetauscht werden. Dieser Austausch kann derart erfolgen, dass
die zweite Ansicht die Position der ersten Ansicht auf der Ausgabeeinrichtung
einnimmt. Bei einer Weiterbildung dieses Ansatzes wird die erste
Ansicht (wieder) ausgegeben, wenn die Positionsmarke sich aus dem Steuerbereich
heraus bewegt.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen die Ansichtsdatensätze im JPEG-Format
oder in irgendeinem anderen, speicherplatrminimierenden Format vor.
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Ein
erfindungsgemäßes Computerprogramm oder
Computerprogrammprodukt erlaubt die Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf einem programmierbaren Computer, einem programmierbaren Computernetz
oder einer sonstigen programmierbaren Einrichtung. Insbesondere
kann ein solches Programm als Plug-In für eine geometrische Suchmaschine
vorliegen. Das Computerprogramm kann auf einem computerlesbaren
Datenträger
abgespeichert sein.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst ein Anzeigemodul zur Verarbeitung eines ersten Ansichtsdatensatzes
und Ausgabe der resultierenden ersten Ansicht auf einer Anzeige
einer Anzeigeeinrichtung, ein Bestimmungsmodul zur Bestimmung der
Position einer benutzergesteuerten Positionsmarke auf der Anzeige
und ein Steuermodul zur Verarbeitung eines zweiten der Ansichtsdatensätze und Ausgabe
der resultierenden zweiten Ansicht auf der Anzeige in Abhängigkeit
von der Position der Positionsmarke relativ zu der ersten Ansicht.
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Eine
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst ein Ansichtenerzeugungsmodul zur Erzeugung von Ansichtsdatensätzen aus
nativen CAD-Daten oder aus CAD-Austauschformaten. Ferner kann ein
Ansichteneditor zur automatischen und/oder benutzergesteuerten Erstellung
eines einem Ansichtsdatensatz zugeordneten Bereichsdatensatzes vorliegen.
Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein Seitenerstellungsmodul
aufweisen, das zur Einbettung von einem Objekt zugeordneten Ansichten
in ein Dokument, beispielsweise ein HTML-Dokument, ausgebildet ist. Bei einer
Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst das
Steuermodul Javascript-Events.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Aspekte, Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der
beigefügten
Figuren deutlich. Es zeigt:
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1 drei
Miniaturansichten, die für
ein CAD-Objekt bereitgestellt werden;
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2 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Steuerbereiche einer Hauptansicht
aus 1;
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3 eine
schematische Darstellung der Verknüpfung von Haupt- und Nebenansichten
der 1 mittels zweier Steuerbereiche;
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4 eine
schematische Darstellung des zeitlich aufeinanderfolgenden Anzeigens
von Haupt- und Nebenansicht der 1 in Abhängigkeit
von der Position eines Mauszeigers; und
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5 analog
zur 4 eine Darstellung des zeitlich aufeinanderfolgenden
Anzeigens von Neben- und Hauptansicht der 1 in Abhängigkeit
von der Position des Mauszeigers.
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Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
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In
den Figuren sind gleiche und gleichwirkende Strukturen mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
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In
der 1 sind drei Ansichten 10, 12, 14 eines
Objekts 16 gezeigt, welches ein Maschinenbauteil repräsentiert.
Die den Ansichten 10 bis 14 zugrundeliegenden,
speicherbedarfminimierten Ansichtsdatensätze (beispielsweise JPEG-Dateien) werden
aus einem nativen CAD-Format oder einem CAD-Austauschformat wie
VRML, JT oder STL erzeugt. Die Ansichtsdatensätze der Ansichten 10 bis 14 liegen
somit in einem allgemein gebräuchlichen Format
vor, das von allen handelsüblichen
Browsern angezeigt werden kann. Zweckmäßigerweise werden die Ansichtsdatensätze (zusammen
oder getrennt von den zugehörigen
CAD-Datensätzen)
in einer Datenbank zentral abgelegt. Ein dezentrales Ablegen der
Datensätze
ist jedoch ebenfalls denkbar. Auch muss das Ablegen nicht notwendigerweise
in einer Datenbank erfolgen.
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Jeder
der Ansichtsdatensätze
repräsentiert eine
statische Miniaturansicht (Thumbnail) des dreidimensionalen Objektes 16 aus
einer unterschiedlichen Perspektive. Die Ansichten 10 bis 14 vermitteln in
ihrer Kombination dem Betrachter einen dreidimensionalen Eindruck
des Maschinenbauteils. Sie erhöhen
somit die Nützlichkeit
der Thumbnails, da erst durch die Ansichten aus mehreren Perspektiven verlässlich ein
räumlicher
Gesamteindruck gewonnen werden kann. Gleichzeitig ist der Speicherbedarf für die Ansichtsdatensätze gering
verglichen mit einer detaillierten Ansicht des Objekts.
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Gemäß dem hier
geschilderten Beispiel werden genau drei Ansichten des dreidimensionalen
Objektes 16 erzeugt, nämlich
eine Hauptansicht 10, eine Seitenansicht 12 (hierbei
wird das Objekt bezogen auf die Hauptansicht um 90 Grad gedreht
dargestellt) und eine Aufsicht 14 (hierbei wird das Objekt
bezogen auf die Hauptansicht und die Seitenansicht um 90 Grad gedreht
dargestellt). In die Seitenansicht 12 und in die Aufsicht 14 ist
jeweils noch ein Blickrichtungspfeil 18 bzw. 20 eingefügt. Dieser
Pfeil dient der besseren Orientierung und zeigt dem Benutzer die Richtung
der Blickachse an, die man verwenden müsste, um statt der Seitenansicht 12 bzw.
Aufsicht 14 die Hauptansicht 10 zu sehen.
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Die 2 zeigt
die Hauptansicht 10 des Objektes 16 aus der 1.
In Zuordnung zu der Hauptansicht 10 sind zwei Steuerbereiche 22, 24 definiert. Wie
durch die Kreuze angedeutet, sind die Bereiche 22, 24 dreiecksförmig und
werden durch die beiden Bilddiagonalen der Hauptansicht 10 begrenzt.
Die Steuerbereiche sind die sensitiven Bereiche einer sog. "Image Map", die über die
Hauptansicht 10 gelegt wird. Die Image Map definiert allgemein
Bereiche in einem Bild. Wird ein Mauszeiger über einen der vordefinierten,
sensitiven (Steuer-)Bereiche bewegt, erscheint eine der Nebenansichten 12, 14 an
der Position der Hauptansicht 10 und die Hauptansicht 10 verschwindet.
Beim Verlassen des sensitiven Bereiches 22 bzw. 24 mit
dem Mauszeiger erscheint die ursprüngliche Hauptansicht 10 wieder
und die vorher angezeigte Nebenansicht verschwindet. Bei einer alternativen
Ausführungsform
könnten
jedoch Haupt- und eine oder mehrere Nebenansichten 10 bis 14 auch
gleichzeitig dargestellt werden (z.B. neben oder übereinander),
wenn der Mauszeiger in einen der Steuerbereiche bewegt wird.
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Die
Image Map bzw. die Steuerbereiche 22, 24 sind
in der 2 nur für
Zwecke der Veranschaulichung eingezeichnet. Sie sind für den Benutzer
im Browser nicht sichtbar. Bei einer alternativen Ausführungsform
wäre es
jedoch denkbar, dem Benutzer die Steuerbereiche erkennbar zu machen,
z. B. um ein schnelles und gezieltes Aufsuchen der Bereiche mit dem
Mauszeiger zu ermöglichen.
Dies kann etwa durch gestrichelte oder punktierte Linien geschehen, welche
die Begrenzung der Steuerbereiche markieren.
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Wie
in 3 schematisch angedeutet, werden die über Steuerbereiche
(bzw., wie unten erläutert, über zugeordnete
Events) miteinander verknüpfte
Ansichten in ein HTML-Dokument 25 eingebettet, das beispielsweise
die Ergebnisse einer geometrischen Ähnlichkeitssuche mit einer
Suchmaschine wie Geolus Shape der Anmelderin präsentiert. Der dabei grundsätzlich sichtbaren
Miniaturansicht (Hauptansicht) eines dreidimensionalen Objektes sind
noch zwei weitere Ansichten zugeordnet, die bei entsprechender Positionierung
einer Positionsmarke, hier des Mauszeigers 26, erscheinen
bzw. verschwinden.
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Jeder
der beiden dreieckigen Steuerbereiche 22, 24 (vgl. 2)
wird mit Javascript-Events verknüpft, und
zwar jeweils mit einem MouseOver-Event und mit einem MouseOut-Event.
Das MouseOver-Event wird mit einem Austausch der Bilder verknüpft. Dies
ist in 4 veranschaulicht. Zunächst (linke Seite der 4)
wird die Hauptansicht 10 des Objektes 16 angezeigt.
Bewegt der Benutzer den Mauszeiger 26 in einen der nicht
sichtbaren Steuerbereiche, so wird die Hauptansicht 10 durch eine
der Nebenansichten ersetzt, hier durch die Seitenansicht 12 (rechte
Seite der 4). Die Seitenansicht 12 nimmt
dabei auf der Anzeigeeinrichtung die (ursprüngliche) Position der Hauptansicht 10 ein.
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Das
MouseOut-Event ist mit einem Rücktausch
der Ansichten verknüpft.
Dies wird in der 5 veranschaulicht. Zunächst befindet
sich der Mauszeiger 26 in einem Steuerbereich. Das MouseOut-Event
wird ausgelöst,
wenn der Mauszeiger 26 diesen sensitiven Bereich verlässt (rechte
Seite der 4). Das Auslösen erfolgt unabhängig davon,
ob der Mauszeiger in einen nicht-sensitiven Bereich des Bildes 10 gelangt
oder in einen völlig
anderen Bereich des HTML Dokumentes, in den das Bild eingefügt ist.
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Die
für die
Visualisierung in dem geschilderten Anwendungsbeispiel der Erfindung
verwendete Vorrichtung 28 ist in der 6 gezeigt.
Dargestellt sind die erfindungswesentlichen Komponenten in Form
eines funktionalen Blockschemas.
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Die
Vorrichtung 28 weist ein Anzeigemodul 30, ein
Bestimmungsmodul 32, ein Steuermodul 34, ein Ansichtenerzeugungsmodul 36,
einen Ansichteneditor 38 und ein Seitenerstellungsmodul 40 auf. Das
Anzeigemodul 30 liest einen ersten Ansichtsdatensatz aus
einer Speichereinrichtung 42 ein. Die Einrichtung 42 ist
z.B. eine Datenbank, in der zahlreiche Objekte mit ihren Ansichtsdatensätzen gespeichert
sind. Das Anzeigemodul 30 verarbeitet den ersten Ansichtsdatensatz
und gibt die resultierende erste Ansicht (Bezugszeichen 10 in
den vorhergehenden Figuren) auf einer Anzeigeeinrichtung 44 aus.
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Das
Bestimmungsmodul 32 bestimmt die Position des Mauszeigers
(Bezugszeichen 26 in den vorhergehenden Figuren) auf der
Anzeige 44 und liefert eine entsprechende Positionsinformation
an das Steuermodul 34. Dieses umfasst Submodule 46 zur Implementierung
der weiter oben geschilderten JavaScript-Events und der erfindungsgemäßen Steuerbereiche 22, 24 (vgl. 2).
Mittels der Submodule 46 wird die übergebene Positionsinformation
ausgewertet. Ergibt sich, dass der Mauszeiger sich innerhalb eines
Steuerbereiches befindet, wird ein zweiter Ansichtsdatensatz aus
der Datenbank 42 eingelesen und verarbeitet. Die resultierende
zweite Ansicht (Ziffern 12, 14 in den vorhergehenden
Figuren) wird auf der Anzeigeeinrichtung 44 ausgegeben.
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Das
Ansichtenerzeugungsmodul 36 ist zur Erzeugung von Ansichtsdatensätzen (JPEG-Dateien)
aus nativen CAD-Daten oder aus CAD-Austauschformaten ausgebildet.
Diese werden von einem nicht dargestellten CAD-System (das auch
ein verteiltes System sein kann) eingelesen. Die resultierenden
Ansichtsdatensätze
werden in der Datenbank 42 anschließend zentral zum Abruf durch
die Module 30 und 34 gespeichert.
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Der
Ansichteneditor 38 ist zur automatischen Erstellung von
Bereichsinformationen ausgebildet, die jedem Ansichtsdatensatz zugeordnet
werden. Aus diesen bestimmen die Submodule 46 die Steuerbereiche
der jeweiligen Hauptansicht.
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Das
Seitenerstellungsmodul 40 ermöglicht eine Einbettung der
einem Objekt zugeordneten Ansichten in ein HTML-Dokument (Ziffer 25 in 3). Das
Modul 40 umfasst in dem hier gezeigten Beispiel das Anzeigemodul 30 und
das Steuermodul 34. Die Vorrichtung 28 ist Teil
einer (nicht gezeichneten) geometrischen Suchmaschine, die vom Modul 40 erzeugten
Dokumente sind Antwortseiten, die in Reaktion auf eine Suchanfrage
eines Benutzers erzeugt werden.
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Das
hier dargestellte Anwendungsbeispiel stellt nur eine zweckmäßige Ausführungsform
der Erfindung dar. Darüber
hinaus sind im Geltungsbereich der Erfindung, der ausschließlich durch
die nachfolgenden Ansprüche
angegeben wird, durch fachmännisches
Handeln noch viele weitere Ausführungsformen
denkbar.
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So
können
statt dreier Ansichten nur zwei oder auch mehr als drei Ansichten über eine
Anzahl Steuerbereiche einem Objekt zugeordnet sein. Die Ansichten
können
neben verschiedenen Perspektiven auch andere objektbezogene Darstellungen sein,
z.B. Schnittansichten, Explosionsdarstellungen oder Detailansichten,
etwa einer Schaltzeichnung.
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Die
Anzeige einer Ansicht kann statt durch die Führung einer Positionsmarke
auch durch andere Benutzereingaben gesteuert werden, etwa über Steuertasten
oder Steuerkommandos, die allgemein mittels Tastatur oder Spracheingabe
eingegeben werden.
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Ein
Steuerbereich kann auch mit einer Mehrzahl von Bildern verknüpft werden,
so dass alternativ zur Hauptansicht statt nur einer Nebenansicht
zwei oder mehrere Nebenansichten erscheinen. Ebenso ist es denkbar,
dass die Hauptansicht auch weiterhin sichtbar bleibt, wenn die Nebenansicht/en
erscheinen.
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Mit
der Erfindung wird dem Konstrukteur ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Werkzeug
zur Verfügung
gestellt, dass auf einfache Weise eine umfassende Beurteilung der
wesentlichen Aspekte der dargestellten Teile bzw. Bauelemente ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert
eine benutzergesteuerte Positionsmarke, bspw. einen Mauszeiger,
der vom Benutzer auf intuitive Weise bedient wird. Die weiteren
Module der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die in Hardware, Software oder einer Kombination hiervon vorliegen
können,
wirken dann in der geschilderten Weise automatisch zusammen. Somit
kann der Benutzer etwa durch die Bereitstellung von Ansichten aus
verschiedenen Blickrichtungen auf einfache Weise schnell einen dreidimensionalen
Eindruck von den dargestellten Teilen erhalten. Verglichen mit nur
einer statischen (Miniatur-) Ansicht können auch Details erkannt werden,
die in der ursprünglichen
Ansicht verdeckt waren.
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Im
Vergleich zu nativen CAD-Formaten oder Austauschformaten, bei denen
Dateigrößen im Megabyte-Bereich
auftreten, benötigt
ein Thumbnail nur geringe Speicher- bzw. Übertragungskapazitäten. Werden
erfindungsgemäß mehrere
Miniaturansichten verwendet, bleibt der Datenumfang weiterhin auf wenige
Kilobyte beschränkt.
Somit bleiben die Übertragungszeiten
entsprechender HTML-Seiten kurz und Netzwerkressourcen werden nur
sparsam in Anspruch genommen. Diese Eigenschaft erlaubt die Bereitstellung
entsprechender HTML-Seiten auch über
Netzwerke mit geringen Kapazitäten.
Trotzdem bieten die Miniaturansichten, etwa was die äußere Form
eines Objektes oder dergleichen wesentliche Eigenschaften angeht,
einen vergleichbaren Informationsgehalt wie detaillierte Großansichten.
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Durch
zusätzlich
erzeugte Blickrichtungspfeile ist jederzeit eine einfache Orientierung
möglich und
der Benutzer erkennt sofort, aus welcher Perspektive die aktuell
angezeigte Ansicht erzeugt wurde.
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Das
oben beschriebene Ausführungsbeispiel der
Erfindung basiert auf der Verwendung von HTML und Javascript zur
Erstellung und Anzeige von Dokumenten und auf der Anzeige von Ansichtsdatensätzen im
JPEG Format. Hierbei handelt es sich um dem Fachmann wohlbekannte
Technologien, die von Webbrowsern verwendet werden, die standardmäßig auf
Anwendersystemen vorliegen. Somit ist kein Mehraufwand für die Installation
oder Wartung spezieller Clientprogramme notwendig.
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Durch
die Verwendung von Standardkomponenten ist die vorgestellte Technik
völlig
plattformunabhängig
und kann auf einfache Weise mit allen Betriebssystemen verwendet
werden, die graphische Ausgaben unterstützen und für die Browserprogramme verfügbar sind.
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Die
Erfindung erfordert keine Einbindung externer Programme auf HTML-Seiten.
Dies erhöht
die Programmstabilität
des verwendeten Browsers und macht die Installation von Zusatzkomponenten
auf den Anwendersystemen überflüssig. Außerdem treten
beim Start des Browsers bzw. beim Empfang und Aufbau einer HTML-Seite
keine durch den Start externer Programme bedingten Zeitverzögerungen
auf.
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- 10
- Hauptansicht
- 12
- Seitenansicht
- 14
- Aufsicht
- 16
- Objekt
- 18,20
- Blickrichtungspfeil
- 22,24
- Steuerbereiche
- 25
- HTML-Dokument
- 26
- Positionsmarke/Mauszeiger
- 28
- Visualisierungsvorrichtung
- 30
- Anzeigemodul
- 32
- Bestimmungsmodul
- 34
- Steuermodul
- 36
- Ansichtenerzeugungsmodul
- 38
- Ansichteneditor
- 40
- Seitenerstellungsmodul
- 42
- Datenbank
- 44
- Anzeigeeinrichtung
- 46
- Submodule
für JavaScript-Events