DE102005013231B3

DE102005013231B3 - Kurvenprofilschalter

Info

Publication number: DE102005013231B3
Application number: DE200510013231
Authority: DE
Inventors: Stefan Hohmann; Frank HÖRTZ; Christoph RÖHLING; Jörg Dr. Teichmann
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2005-03-18
Filing date: 2005-03-18
Publication date: 2006-09-21
Anticipated expiration: 2025-03-19
Also published as: EP1859463A1; CN101142648A; RU2007138644A; WO2006097457A1

Abstract

Um eine Vorrichtung (1) zum Schalten eines elektrischen Wechselstromes mit einer Löschkontaktanordnung (2) zum Einschalten der Vorrichtung (1) unter Stromfluss und zum Löschen eines beim Ausschalten auftretenden Lichtbogens, mit einer in Reihe zur Löschkontaktanordnung (2) geschalteten Trennkontaktanordnung zum Bereitstellen einer erforderlichen Spannungsfestigkeit und mit einem Antrieb zum Erzeugen einer Schaltbewegung, die über eine Antriebskinematik (6, 7, 8, 9, 10, 21) in die Löschkontaktanordnung (2) einleitbar ist, bereitzustellen, die eine wenig aufwändige Konstruktion aufweist und bei der auch weiterhin eine Bewegung von mechanisch empfindlichen Bauteilen vermieden wird, wird vorgeschlagen, dass die Antriebskinematik ein Löschkurvenprofil (3) sowie ein Trennkurvenprofil (17) aufweist, die auf wenigstens einer drehfest mit einer Antriebswelle (21) der Antriebskinematik verbundenen Kurvenscheibe (10, 20) angeordnet sind, wobei wenigstens einer der Kontakte der Löschkontaktanordnung (2) mechanisch mit einem Löschkontaktbolzen (7) verbunden ist, der an dem Löschkurvenprofil (8) anliegt, und wenigstens einer der Kontakte der Trennkontaktanordnung (11) mechanisch mit einem Trennkontaktbolzen (16) verbunden ist, der an dem Trennkurvenprofil (17) anliegt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schalten eines elektrischen Wechselstromes mit einer Löschkontaktanordnung zum Einschalten der Vorrichtung unter Stromfluss und zum Löschen eines beim Ausschalten auftretenden Lichtbogens, mit einer in Reihe zur Löschkontaktanordnung geschalteten Trennkontaktanordnung zum Bereitstellen einer erforderlichen Spannungsfestigkeit und mit einem Antrieb zum Erzeugen einer Schaltbewegung, die über eine Antriebskinematik in die Löschkontaktanordnung einleitbar ist, wobei die Antriebskinematik ein Löschkurvenprofil sowie ein Trennkurvenprofil aufweist, wobei wenigstens einer der Kontakte der Löschkontaktanordnung mechanisch mit einem Löschkontaktbolzen verbunden ist, der an dem Löschkurvenprofil anliegt, und wenigstens einer der Kontakte der Trennkontaktanordnung mechanisch mit einem Trennkontaktbolzen verbunden ist, der an dem Trennkurvenprofil anliegt.

Aus der US 3,590,186 A ist eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird eine Schaltbewegung für eine Löschkontaktanordnung bzw. eine Trennkontaktanordnung über eine Antriebskinematik eingeleitet, wobei die Antriebskinematik ein plattenförmiges Betätigungselement mit einem Löschkurvenprofil und einem Trennkurvenprofil aufweist, welche übereinander liegend entsprechend der Anordnung von Löschkontaktanordnung und Trennkontaktanordnung zueinander angeordnet sind. Ein Bewegkontakt der Löschkontaktanordnung ist mit einem Löschkontaktbolzen verbunden, der in der Löschkurvenprofil anliegt, und ein Bewegkontakt der Trennkontaktanordnung ist mit einem Trennkontaktbolzen verbunden, welcher in dem Trennkurvenprofil anliegt. Eine Bewegung des Betätigungselementes mit den Kurvenprofilen wird durch eine Schub- bzw. Zugstange bewirkt und findet in senkrechter Richtung zur Betätigungsrichtung von Löschkontaktanordnung und Trennkontaktanordnung statt.

Aus dem Katalog HA 35.41 der Siemens AG aus dem Jahre 2003 mit dem Titel „ Mittelspannungsanlagen" ist ferner eine Vorrichtung bekannt, die (gemäß Seite 17 in schematischer Darstellung) ein Leistungsschalterfeld mit einem gasdichten und mit Schwefelhexafluorid gefüllten Gasbehälter aufweist. In dem Gasbehälter sind nebeneinander angeordnete und horizontal ausgerichtete Vakuumschaltröhren mit jeweils einer Löschkontaktanordnung gezeigt. Dabei ist jede Vakuumschaltröhre einer Phase eines Drehstromnetzes zugeordnet und über eine Kupferleitung mit jeweils einer Trennkontaktanordnung verbunden, die mit den Trennkontaktanordnungen der anderen Phasen in einem gemeinsamen Trennschaltergehäuse angeordnet. Die Trennkontaktanordnung und die Löschkontaktanordnung jeder Phase sind in Reihenschaltung zwischen einer Strom zuführenden Sammelschiene und Kabelabgangsleitungen geschaltet, wobei die Löschkontaktanordnung zum Löschen eines bei der Trennung ihrer Löschkontakte gezogenen Lichtbogens im Vakuum eingerichtet ist. Nach dem Löschen des Lichtbogens werden die Trennkontaktstücke der Trennkontaktanordnung stromlos und mit ausreichendem Abstand voneinander getrennt, um die erforderliche Spannungsfestigkeit bereitzustellen. Zum Ermöglichen eines zeitversetzten Schaltens, ist die Trennkontaktanordnung mit einem Trennerantrieb und die Löschkontaktanordnung mit einem Löschantrieb verbunden. Zur Verhinderung unerwünschter Schaltreihenfolgen und somit von Fehlbedienungen sind die jeweiligen Antriebskinematiken über einen zweckmäßigen Verriegelungsmechanismus miteinander gekoppelt. Sepa rate Antriebe und Verriegelungsmechanismen sind jedoch in ihrer Konstruktion aufwändig und tragen zu den Kosten der Vorrichtung bei.

Aus der DE 100 47 032 C2 ist eine Vorrichtung mit einer Löschkontaktanordnung sowie einer Trennkontaktanordnung bekannt, die in Reihe zueinander geschaltet sind, wobei diese Reihenschaltung zum Überbrücken einer Hauptkontaktanordnung dient. Zum Festlegen der Schaltreihenfolge zwischen Trennkontaktanordnung und Löschkontaktanordnung ist an einem Vakuumgehäuse der Löschkontaktanordnung ein Führungsbolzen angebracht, der während des Schaltvorganges an ein Kurvenprofil der Kurvenscheibe gepresst und an diesem entlang geführt wird. Die vorbekannte Vorrichtung ist jedoch ebenfalls in ihrer Konstruktion aufwändig. Ferner kommt es zur Bewegung des Vakuumgehäuses und der darin angeordneten Löschkontaktanordnung, wobei es sich um empfindliche Bauteile handelt. Die Bewegung dieser empfindlichen Bauteile macht die vorbekannte Vorrichtung wartungsanfällig.

Aus der CH 649 864 A5 ist eine Vorrichtung zum Unterbrechen von elektrischen Strömen bekannt, bei der eine Löschkontaktanordnung parallel zu einer Hilfskontaktanordnung geschaltet ist, in welche beide Kontaktanordnungen eine Schaltbewegung mittels einer Antriebswelle eingeleitet wird. Die Löschkontaktanordnung wird dabei mittels einer an der Antriebswelle drehfest angeordneten Kurvenscheibe angetrieben, wohingegen ein Trennmesser der Hilfskontaktanordnung direkt an der Steuerwelle angeordnet ist.

Aus der US 4,591,678 A ist weiterhin eine Vorrichtung mit einem Vakuumschalter als Löschkontaktanordnung und einer Trennkontaktanordnung bekannt, bei der über eine Antriebskinematik eine Schaltbewegung in die Löschkontaktanordnung und in die Trennkontaktanordnung mittels einer Schubbewegung eingeleitet wird.

Aus der DE 100 16 950 A1 ist ein Verfahren für das Abschalten eines Kurzschlussstromes bekannt, bei welchem ein Vakuumschalter als Löschkontaktanordnung und ein Trennschalter als Trennkontaktanordnung zeitlich zueinander versetzt betätigt werden.

Aus der EP 0 070 794 A2 ist weiterhin ein Lastschalter bekannt, bei welchem ein Vakuumschalter und ein Trennschalter elektrisch in Reihe geschaltet sind, wobei über eine Anordnung verschiedener Federn mit unterschiedlichen Kräften eine Bewegungseinleitung in die jeweilige Schaltanordnung definiert ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, die sich durch eine einfache und kompakte Konstruktion auszeichnet.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass erfindungsgemäß das Löschkurvenprofil sowie das Trennkurvenprofil auf wenigstens einer drehfest mit einer Antriebswelle der Antriebskinematik verbundenen Kurvenscheibe angeordnet sind.

Die Schaltreihenfolge wird für die Trennkontaktanordnung und die Löschkontaktanordnung erfindungsgemäß über die Ausgestaltung von wenigstens zwei Kurvenprofilen festgelegt, die beispielsweise in einer einzigen Kurvenscheibe ausgebildet sein können. Jede Kurvenscheibe ist erfindungsgemäß mit einer allen gemeinsamen Antriebswelle verbunden, über welche die Antriebsbewegung des gemeinsamen Antriebs in die Kurvenscheibe eingeleitet wird. Die Kurvenprofile werden an Kontaktbolzen vorbei geführt, welche an den Kurvenprofilen anliegen und aufgrund der Drehbewegung in Abhängigkeit des Profilverlaufs des jeweiligen Kurvenprofils angetrieben werden. Die Formgebung der Löschkurvenprofile und Trennkurvenprofile ist aufeinander abgestimmt. Üblicherweise wird das Schaltverhalten so eingestellt, dass die Trennkontaktanordnung der Löschkontaktanordnung nacheilt. Die Löschkontaktanordnung ist daher zum Schalten von Strömen ausgelegt, wobei zwischen den Kontaktstücken ein Lichtbogen gezogen wird. Zum Löschen des Lichtbogens ist die Löschkontaktanordnung in einem geeigneten Löschmedium, wie Gas oder im Vakuum, angeordnet. Die Kontaktstücke der Löschkontaktanordnung sind möglichst abbrandsfest ausgestaltet, um beim Aus- aber auch Einschalten unter Strom mit einem Lichtbogen im Gefolge hohe Materialverluste zu vermeiden. Die Trennkontaktanordnung öffnet hingegen bevorzugt stromlos. Die Auslenkung der Kontaktbolzen durch die Kurvenprofile ist über eine zweckmäßige Kinematik, beispielsweise ein Gestänge oder eine Hebelanordnung, in die jeweilige Kontaktanordnung einleitbar.

Vorteilhafterweise ist das Löschkurvenprofil an einer Löschkurvenscheibe und das Trennkurvenprofil an einer Trennkurvenscheibe ausgebildet. Bei dieser Variante der Erfindung können die Kurvenprofile an unterschiedlichen Kurvenscheiben, beispielsweise in Form von in die Kurvenscheibe eingebrachten Nuten, ausgebildet sein. Dies vereinfacht die anschließende Montage der Vorrichtung.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Löschkontaktbolzen über eine längs beweglich geführte Löschschaltstange starr mit einem Bewegkontakt der Löschkontaktanordnung verbunden. Hierbei ist es zweckmäßig, dass der Lösch bewegkontakt als Bewegkontakt der Löschkontaktanordnung einem ortsfesten Löschfestkontakt der Löschkontaktanordnung in besagter Längsrichtung gegenüber liegt, so dass durch die längs Bewegung der Löschschaltstange ein Kontaktieren beziehungsweise Trennen der Kontakte der Löschkontaktanordnung hervorgerufen wird. Mit anderen Worten führt die Löschschaltstange eine Hubbewegung aus, wobei die Löschkontaktanordnung als Hubschalter ausgebildet ist.

Gemäß einer diesbezüglich zweckmäßigen Weiterentwicklung weist die Trennkontaktanordnung ein schwenkbares Schaltmesser auf, das an einer Anlenkstelle an der Löschschaltstange angelenkt ist und mittels einer Trennschaltstange mit dem Trennkontaktbolzen verbunden ist. Auf diese Weise ist eine besonders kompakte Vorrichtung bereitgestellt. Abweichend hiervon ist das Schaltmesser der Trennkontaktanordnung an einem ortsfesten Gestell der Vorrichtung angelenkt, so dass die Schaltbewegung der Trennkontaktanordnung von der Schaltbewegung der Löschschaltstange unabhängig und im Löschkurvenprofil nicht berücksichtigt ist.

Vorteilhafterweise umfasst die Löschkontaktanordnung eine Vakuumschaltröhre. Eine solche Vakuumschaltröhre weist einen Löschfestkontakt und einen längs beweglich geführten Löschbewegkontakt auf, die einander in Längsrichtung gegenüber liegen. Der Löschbewegkontakt ist über einen Metallfaltenbalg mit dem Gehäuse der Vakuumschaltröhre verbunden, so dass auf diese Weise die notwendige Dichtigkeit des Vakuumgehäuses bereitgestellt ist.

In einer bevorzugten Weiterentwicklung weist die Trennkontaktanordnung einen Erdungskontakt auf. Auf diese Weise ist ein Freischalten der Vorrichtung zum Durchführen von Wartungsarbeiten oder dergleichen ermöglicht. Solche Erdungskon takte aufweisenden Trennkontaktanordnungen werden auch als Dreistellungsschalter bezeichnet.

Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezug auf die Figuren der Zeichnung, wobei gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind und wobei
1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung in eingeschalteter Stellung,
2 die Vorrichtung gemäß 1 nach Einleiten des Ausschaltvorganges,
3 die Vorrichtung gemäß 1 kurz vor dem Erreichen der ausgeschalteten Stellung,
4 die Vorrichtung gemäß 1 in ausgeschalteter Stellung,
5 die Vorrichtung gemäß 4 nach Einleiten der Erdungsschaltung,
6 die Vorrichtung gemäß 5 kurz vor Beendigung der Erdungsschaltung und
7 die Vorrichtung gemäß 1 in geerdeter Stellung zeigen.
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in schematischer Darstellung. Die gezeigte Vorrichtung 1 weist eine Löschkontaktanordnung 2 auf, die aus einem ortsfest in einem Vakuumgehäuse 3 angeordneten Löschfestkontakt 4 und einem Löschbewegkontakt 5 besteht, welcher dem Löschfestkontakt in einer Längsrichtung gegenüberliegt und längsbeweglich geführt ist. In dem Vakuumgehäuse 3 ist ein Vakuum angelegt, mit anderen Worten ist die Löschkontaktanordnung 2 eine Vakuumschaltröhre, die als solche dem Fachmann bestens bekannt ist, so dass an dieser Stelle hierauf nicht eingegangen zu werden braucht.
Der Löschbewegkontakt 5 ist an einer in das Vakuumgehäuse 3 hinein ragenden längs beweglich geführten Schaltstange 6 angebracht, die an ihrem von dem Löschbewegkontakt 5 abgewandten Ende einen Löschkontaktbolzen 7 aufweist. Der Löschkontaktbolzen 7 liegt an einem Löschkurvenprofil 8 an, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Begrenzung einer ersten Nut 9 realisiert ist, die in eine Kurvenscheibe 10 eingebracht ist.
Die Vorrichtung 1 verfügt weiterhin über eine Trennkontaktanordnung 11, die aus einem ortsfesten Trennfestkontakt 12 so wie aus einem verschwenkbaren Schaltmesser 13 besteht, das an einer Anlenkstelle 14 an der Schaltstange 6 angelenkt ist. Das Schaltmesser 13 ist mit einer isolierten Trennerschaltstange 15 verbunden, die an ihrem vom Schaltmesser 13 abgewandten Ende einen Trennkontaktbolzen 16 aufweist, der an einem Trennkurvenprofil 17 anliegt, das als Begrenzung einer zweiten Nut 19 realisiert ist, die in einer Kurvenscheibe 20 eingebracht ist. Die Kurvenscheiben 10 und 20 sind drehfest mit einer Antriebswelle 21 verbunden.
In 1 ist die Vorrichtung 1 in einer eingeschalteten Stellung gezeigt, in der Strom über den Trennfestkontakt 12, das Schaltmesser 13, die Schaltstange 6 und über die Löschkontaktanordnung 2 fließt. Um den figürlich nicht dargestellten Antrieb keinem Hochspannungspotenzial auszusetzen, besteht die Löschschaltstange 6 im Bereich zwischen der Anlenkstelle 14 und dem Löschkontaktbolzen 7 teilweise aus einem elektrisch nicht leitenden Isolator, der jedoch eine ausreichend hohe mechanische Festigkeit aufweist, um die Schaltbewegung der Antriebswelle 21 sicher in die Löschkontaktanordnung 2 einzuleiten.
2 zeigt die Vorrichtung 1 gemäß 1 unmittelbar nach dem Beginn des Ausschaltvorganges. Dazu wurde die Antriebswelle 21 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, wobei aufgrund der drehfesten Verbindung zwischen der Antriebswelle 21 und den Kurvenscheiben 20 und 10 diese in gleicher Richtung verschwenkt werden. Aufgrund der Formgebung des Löschkurvenprofils 8 wird der Löschkontaktbolzen in Längsrichtung versetzt, so dass der Löschbewegkontakt 5 von dem Löschfestkontakt 4 getrennt wird.
Das Trennkurvenprofil 17 ist hingegen so ausgestaltet, dass der Trennkontaktbolzen 16 beim Verschwenken der Kurvenscheibe 20 nicht angetrieben wird und das Schwenkmesser 13 somit in seiner Einschaltstellung verharrt. Durch das Öffnen der Löschkontaktanordnung unter Stromfluss kommt es zur Ausbildung eines Lichtbogens, der bei einem Stromnulldurchgang des über die Vorrichtung 1 fließenden Wechselstromes im Vakuum gelöscht wird.
3 zeigt die Vorrichtung 1 gemäß 1 in einer Stellung kurz vor Erreichen der ausgeschalteten Stellung. Es ist erkennbar, dass aufgrund der Formgebung des Trennkurvenprofils 17 der Kurvenscheibe 20 das Schaltmesser 13 gegenüber seiner in 1 gezeigten Lage verschwenkt ist und außer Kontakt mit dem Trennfestkontaktstück 12 geraten ist. Aufgrund der zeitlich vorauseilenden Unterbrechung des Stromflusses durch die Löschkontaktanordnung öffnet die Trennkontaktanordnung stromlos. Der Übergang von der in 2 gezeigten Stellung zu der in 3 gezeigten Stellung wurde durch ein weiteres Verschwenken der Antriebswelle 21 entgegen dem Uhrzeigersinn herbeigeführt. Aufgrund der Formgebung des Löschkurvenprofils 8 der Kurvenscheibe 10 wurde der Abstand zwischen dem Löschfestkontaktstück 4 und dem Löschbewegkontaktstück 5 der Löschkontaktanordnung 2 nur noch unwesentlich verändert. Mit anderen Worten sind durch die entsprechende Formgebung der Kurvenprofile bei dem Verschwenken der Antriebswelle 21 beliebige Schaltgeschwindigkeitsprofile realisierbar.
4 zeigt die Vorrichtung 1 in ausgeschalteter Stellung, in der sowohl die Kontakte der Löschkontaktanordnung 2 als auch die Kontakte der Trennkontaktanordnung 11 voneinander getrennt sind. Durch das Trennen der Kontakte der Löschkontaktanordnung 2 kommt es auf bekannte Weise zum Löschen eines bei der Trennung der Kontaktstücke gezogenen Lichtbogens. Durch den im Vergleich zur Löschkontaktanordnung 2 größeren Abstand der Kontaktstücke der Trennkontaktanordnung 11 in der ausgeschalteten Stellung ist die beispielsweise für eine Mittelspannung von 24 kV erforderliche Spannungsfestigkeit der Vorrichtung 1 bereitgestellt.
5 zeigt die Vorrichtung 1 gemäß 4 kurz nach Beginn der Erdungsschaltung der Vorrichtung 1. Hierzu ist die Antriebswelle 21 gegenüber 4 weiter entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, so dass aufgrund der Formgebung des Trennkurvenprofils 17 das Schaltmesser 13 im Uhrzeigersinn auf einen auf Erdpotenzial liegenden Erdungskontakt 22 zugeschwenkt ist. Aufgrund der Formgebung des Löschkurvenprofils 8 verbleibt die Löschkontaktanordnung 2 in ihrer bereits in 4 eingenommenen und gezeigten Trennstellung.
In 6 ist eine Stellung der Vorrichtung 1 beim Erden gezeigt, in der das Schaltmesser 13 den Erdungskontakt 22 kontaktiert. Aufgrund der geöffneten Löschkontaktanordnung erfolgt die Kontaktierung zwischen Schaltmesser 13 und Erdungskontakt 22 stromlos, so dass ein Abbrand zwischen den besagten Kontaktstücken vermieden ist.
7 zeigt die Vorrichtung 1 in einer vollständig geerdeten Stellung, in welcher der Löschbewegkontakt 4 den Löschfestkontakt 5 kontaktiert, so dass ein figürlich nicht dargestellter der Löschkontaktanordnung 2 nachgeschalteter Anschluss ebenfalls geerdet ist. Die Kontaktierung der Kontakte der Löschkontaktanordnung 2 erfolgt durch weiteres Verdrehen der Antriebswelle 21 gegen den Uhrzeigersinn und durch eine diesbezüglich zweckmäßige Formgebung des Löschkurvenprofils 8 beziehungsweise des Trennkurvenprofils 17. Steht eine Rückspannung am Kabelabgang und somit am ortsfesten Anschluss der Vakuumschaltröhre an, übernimmt die Vakuumröhre bei dieser Schaltstellung die Rolle eines einschaltfesten Erders.
Das Schließen der Vorrichtung 1 erfolgt durch Verdrehen der Antriebswelle 21 im Uhrzeigersinn, wobei die in den 1 bis 7 gezeigten Schalterstellungen in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen werden. Beim Einschalten wird die Trennkontaktanordnung 11 stromlos geschlossen, wobei die Löschkontaktanordnung 2 abbrandfest ausgestaltet ist.

Claims

Vorrichtung (1) zum Schalten eines elektrischen Wechselstromes mit einer Löschkontaktanordnung (2) zum Einschalten der Vorrichtung (1) unter Stromfluss und zum Löschen eines beim Ausschalten auftretenden Lichtbogens, mit einer in Reihe zur Löschkontaktanordnung (2) geschalteten Trennkontaktanordnung (11) zum Bereitstellen einer erforderlichen Spannungsfestigkeit und mit einem Antrieb zum Erzeugen einer Schaltbewegung, die über eine Antriebskinematik (6, 7, 8, 9, 10, 21) in die Löschkontaktanordnung (2) einleitbar ist, wobei die Antriebskinematik ein Löschkurvenprofil (3) sowie ein Trennkurvenprofil (17) aufweist, wobei wenigstens einer der Kontakte der Löschkontaktanordnung (2) mechanisch mit einem Löschkontaktbolzen (7) verbunden ist, der an dem Löschkurvenprofil (8) anliegt, und wenigstens einer der Kontakte der Trennkontaktanordnung (11) mechanisch mit einem Trennkontaktbolzen (16) verbunden ist, der an dem Trennkurvenprofil (17) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschkurvenprofil (3) sowie das Trennkurvenprofil (17) auf wenigstens einer drehfest mit einer Antriebswelle (21) der Antriebskinematik verbundenen Kurvenscheibe (10, 20) angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschkurvenprofil an einer Löschkurvenscheibe und das Trennkurvenprofil an einer Trennkurvenscheibe ausgebildet sind.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Löschkontaktbolzen (7) über eine längs beweglich geführte Löschschaltstange (6) starr mit einem Bewegkontakt (5) der Löschkontaktanordnung (2) verbunden ist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennkontaktanordnung (11) ein schwenkbares Schaltmesser (13) aufweist, das an einer Anlenkstelle (14) an der Löschschaltstange (6) angelenkt ist und mittels einer Trennschaltstange (15) mit dem Trennkontaktbolzen (16) verbunden ist.
Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschkontaktanordnung (2) eine Vakuumschaltröhre (3) umfasst.
Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennkontaktanordnung (11) einen Erdungskontakt (22) aufweist.