DE102005007399B4 - Differenzkolben für eine hydraulische Presse - Google Patents

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Abstract

Differenzkolben innerhalb einer Zylindereinheit für eine hydraulische Presse mit hohen Drücken, dessen Kolbenkopf und dessen Kolbenschaft wechselweise beaufschlagt sind, wobei im Übergangsbereich zwischen Kolbenkopf und Kolbenschaft eine umlaufende, radial- und axialsymmetrische Ausformung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausformung aus einer stufenlosen, kontinuierlichen Übergangszone (14) von der Außenumfangskonfiguration (15) des Kolbenkopfes (2) bis zur Außenumfangskonfiguration (16) des Kolbenschaftes (3) besteht, deren größter Durchmesser (D1) vom Durchmesser (D1) des Kolbenkopfes (2) und dessen kleinster Durchmesser (D2) vom Durchmesser (D2) des Schaftes (3) gebildet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Differenzkolben innerhalb einer Zylindereinheit für eine hydraulische Presse mit hohen Drücken, dessen Kolbenkopf und dessen Kolbenschaft wechselweise beaufschlagt sind, wobei im Übergangsbereich zwischen Kolbenkopf und Kolbenschaft eine umlaufende, radial- und axialsymmetrische Ausformung angeordnet ist.
  • Derartige Pressen werden beispielsweise zum Karosserieblechpressen, zum Münzpressen und zum Spanplattenpressen verwendet. Die Drücke belaufen sich bis zu mehreren hundert bar.
  • Die DE 101 54 439 A1 offenbart einen Hydraulikzylinder mit einem darin geführten Kolben, wobei an dem Kolben eine Kolbenstange befestigbar ist. Durch Druckbeaufschlagung der zwischen Hydraulikzylinder und Kolben gebildeten Kammer wird eine Bewegung des Kolbens hervorgerufen. Um die Bewegung des Kolbens in einer bestimmten Position zu fixieren, sind Klemmmittel vorgesehen, die zwischen der Innenwand des Zylinders und dem Mantel des Kolbens angeordnet sind. Mit den Klemmmitteln kann zwischen der Innenwand des Zylinders und den Klemmmitteln eine Klemmkraft hervorgerufen werden. Der Übergang zwischen dem geringeren Durchmesser des Kolbenschafts auf den größeren Durchmesser des Kolbenkopfes erfolgt bei dem bekannten Hydraulikzylinder mittels eines Absatzes bzw. einer Stufe.
  • Die DE 24 31 654 A1 offenbart einen Arbeitszylinder für pneumatische und hydraulische Medien, mit einem Zylinder und einem Kolben. Der Kolben ist einstückig mit der Kolbenstange ausgebildet, wobei der Übergang vom geringeren Durchmesser der Kolbenstange auf den größeren Durchmesser des Kolbens mit einem Absatz realisiert ist. Die Übergangsbereiche in den Ecken sind dabei jeweils mit einem Radius versehen, so dass die Kerbwirkung des Absatzes reduziert wird.
  • Die DE 2 010 062 A1 offenbart eine Lagerhülse für eine Kolbenstange eines Arbeitszylinders mit darin angeordnetem Arbeitskolben. Der Arbeitskolben ist einstückig mit der Kolbenstange ausgeführt. Die Kolbenstange wird in der Hülse geführt und weist einen geringeren Durchmesser als der Kolben auf. Der Übergangsbereich vom Durchmesser der Kolbenstange auf den größeren Durchmesser des Kolbens ist zunächst über eine Schräge und daran anschließend über einen Absatz – bis zum Durchmesser des Kolbens – realisiert. Die Eckbereiche des Absatzes sind jeweils mit einem Radius versehen, so dass die Kerbwirkung reduziert ist.
  • Die US 6,267,050 B1 offenbart ein System aus einem Zylinder und darin angeordneten Kolben, wobei der Kolben über einen Kolbenkopf verfügt, dessen Durchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Zylinders entspricht. An den Kolbenkopf schließt sich ein Schaftbereich mit geringerem Durchmesser an. Der Übergang zwischen dem Schaftbereich und dem Kopf des Kolbens ist mit einem Absatz realisiert, wobei im Übergangsbereich des Schaftes mit dem Kolbenkopf eine Ausnehmung vorgesehen ist, die die Kerbwirkung reduzieren soll.
  • Die US 4,196,655 offenbart ein System aus Kolben und Zylinder für ein Arbeitsgerät mit einem pneumatischen Antrieb, z. B. einen Presslufthammer. Der Kolben ist innerhalb des Zylinders angeordnet und einstückig mit einer Kolbenstange gefertigt. Der Übergang zwischen der Kolbenstange und dem Zylinderkopf erfolgt kontinuierlich, mit einem großen Radius. Aufgrund der Verwendung dieses Systems in einem Arbeitsgerät mit pneumatischem Antrieb, beispielsweise in einem Presslufthammer, bei dem eine hochfrequente Bewegung des Kolbens innerhalb des Zylinders notwendig ist, ist der Kolben entsprechend gewichtsoptimiert ausgestaltet, so dass sich dieses System nicht für hohe Drücke oder hohe statische Beanspruchung eignet. Der Arbeitsdruck liegt dabei nur zwischen etwa 5,1 bar und 8,6 bar.
  • Bei den durch offenkundige Benutzung bekannt gewordenen und daher zum Stand der Technik zu zählenden Differenzkolben besteht die radial- und axialsymmetrische Ausformung aus einer Auskehlung zwischen Kopfende und Schaftanfang, die als umlaufende Nut ausgebildet ist.
  • In diesem Ausformungsbereich treten im Betrieb unterschiedliche radiale und axiale Spannungskomponenten auf, je nachdem ob auf den Kolbenschaft eine Druckspannung während des Arbeitshubes oder eine Zugspannung während des Rückhubes wirkt. Aufgrund mehrerer Abrisse von Kolbenschäften von Kolben aufmerksam geworden, untersuchte die Anmelderin solche Differenzkolben anhand von Berechnungsmodellen und gelangte zu dem überraschenden Ergebnis, dass der Rückhub ähnlich hohe Spannungen im Kerbbereich der Auskehlung erzeugt, wie der Arbeitshub, obwohl seine Nettorückzugkraft um mehr als das zehnfache geringer war als die Druckkraft beim Arbeitshub. Die Ursache liegt wahrscheinlich in der Angriffsfläche des Öldruckes, welcher im Zuglastfall direkt in der Auskehlung liegt. Dabei liegt der errechnete Auslastungsgrad gegen Ermüdung bei zweihunderttausend Lastzyklen bei 96%.
  • Im Nachweisverfahren wurde weiterhin ein Sicherheitsfaktor von 2,4 berücksichtigt. Ein besonders hoher Wert, wie er für nichtduktile Eisengusswerkstoffe empfohlen wird. Die durchgeführte Spannungsbewertung geht von einer fehlerfreien Gussqualität aus, wobei Lunker, Porositäten und Einschlüsse die ertragbaren Spannungen reduzieren und damit die Bauteil-Lebensdauer erheblich beeinträchtigen.
  • Bei einwandfreier Gussqualität wurde der untersuchte Kernbereich bei der angenommenen Belastung für zweihunderttausend Lastzyklen ausreichend dimensioniert, umso überraschender war das vorgenannte Ergebnis.
  • Von diesem Problem ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Differenzkolben der eingangs genannten Art zu schaffen, der bei beiden Lastfällen (Arbeitshub und Rückhub) bei den hier zu berücksichtigenden Drücken eine erheblich längere Lebensdauer bei einwandfreier Funktion gewährleistet.
  • Das Denken des Fachmannes auf dem hier in Rede stehenden Gebiet ist bis zum Auffinden der Lösung geprägt von der notorischen Auffassung, daß ein Differenzkolben abgestuft ausgebildet sein muß, um parallel zueinander verlaufende Flächen und Gegendruckflächen zu erstellen und in die Berechnungen miteinbeziehen zu können.
  • In Abkehr von diesem notorischen Denken wird die vorstehend zitierte Aufgabe in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff nunmehr dadurch gelöst, daß die Ausformung aus einer stufenlosen, kontinuierlichen Übergangszone von der Außenumfangskonfiguration des Kolbenkopfes bis zur Außenumfangskonfiguration des Schaftes besteht, deren größter Durchmesser vom Durchmesser des Kolbenkopfes und dessen kleinster Durchmesser vom Durchmesser des Schaftes gebildet ist.
  • Eine derartige Ausgestaltung führte zu folgendem überraschenden Ergebnis:
    Die ermittelten Auslastungen bei zweihunderttausend Lastzyklen sowie auch bei der Dauerfestigkeit von einer Million Lastzyklen liegen für alle Lastfälle, bezüglich der Axialspannung, der Radialspannung und der Umfangsspannung im zulässigen Bereich. Bei den angegebenen Auslastungsgraden ist im Nachweisverfahren ein Sicherheitsfaktor von 2,4 berücksichtigt. Dies ist ein besonders hoher Wert, wie er für nichtduktile Eisengußwerkstoffe empfohlen wird. Für den im realen Bereich eingesetzten Schalenhartguß ist keine ausreichend breite Datenbasis verfügbar. Für den Nachweis wurden deshalb die Werkstoffdaten für EN-GJL-250 verwendet, welche in der FKM-Richtlinie angegeben sind. Die Berücksichtigung zusätzlicher Einflüsse, wie bereichsweise unterschiedliche Werkstoffeigenschaften sowie eine erhöhte Temperatur erhöhen die Auslastung, aber nur in geringem Maße. Die durchgeführte Spannungsbewertung geht von einer fehlerfreien Gußqualität aus, weil Lunker, Porositäten und Einschlüsse die ertragbaren Spannungen reduzieren. Eine als beispielhafte Ausführungsvariante untersuchte konusförmige Übergangszone führte im Vergleich zur ursprünglichen Auskehlungsvariante zu einer Reduktion der vorhandenen axialen Ausschlagspannungen um rund den Faktor 3,0.
  • Damit ist bei einwandfreier Gußqualität ein derartiger konusförmiger Übergang bei der angenommenen Belastung ausreichend dauerfest dimensioniert.
  • In Weiterbildung der Erfindung stellen die Außenumfangslinien in Längsrichtung im Bereich der Übergangszone stets das Bild einer gleichen, stetigen Funktion in einem kartesischen Koordinatensystem dar. Hierbei ist „stetig” mathematisch zu verstehen im Gegensatz zu Unstetigkeitsstellen. Mit „Außenumfangslinien” sind solche Linien zu bezeichnen, deren Ebene durch die Symmetrielängsachse des Differenzkolbens verläuft und die sich radial von dieser Längssymmetrieachse aus nach außen erstreckt.
  • Im Gegensatz zu der umlaufenden Auskehlung beim Stand der Technik, die einen stufenförmigen Absatz zwischen der Unterseite des Kolbenkopfes und dem Schaftanfang schuf und an dieser Stelle dem Schaft in dieser Übergangszone einen kleineren Durchmesser verlieh, als in seinen nachfolgenden Bereichen, wird nunmehr diese Übergangszone dadurch „verdickt”, daß diese vorgenannten Außenumfangslinien eine gleiche, stetige Funktion aufweisen. Dabei sind etliche Formen möglich, von denen nachfolgend nur einige, und deshalb nur beispielhaft erläutert werden:
    Nach einer ersten Ausführungsform bilden die Außenumfangslinien des Differenzkolbens in Längsrichtung im Bereich der Ausformung eine gleiche Parabelform.
  • Bei einer zweiten Ausführungsform weisen seine Außenumfangslinien in Längsrichtung im Bereich der Ausformung eine gleiche Hyperbelform auf.
  • Nach einer dritten Ausführungsform sind seine Außenumfangslinien in Längsrichtung im Bereich der Ausformung von einer gleichen Geraden gebildet. Auf diese beziehen sich die vorgenannten qualitativen Angaben.
  • Es ist jedoch nach der erfinderischen Lehre auch möglich, die Außenumfangslinien in Längsrichtung im Bereich dieser Ausformung aus mehreren Geraden mit unterschiedlichen Steigungen zu bilden.
  • Zur Vermeidung von Spannungsspitzen in Eckenbereichen ist nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der Grenzbereich von der Außenwandung des Kolbenkopfes zu der Übergangszone durch eine Parabel-, Radien- oder Hyperbelform abgerundet. Ebenso ist der Grenzbereich von der Übergangszone zum Schaft durch eine Parabel-, Radien- oder Hyperbelform abgerundet.
  • Aus Herstellungsgründen besteht der Kopf des Differenzkolbens aus reinem Grauguß. Dieses Material darf man als „weich” bezeichnen.
  • Dem gegenüber ist der Schaft vorteilhaft mit einer harten Oberfläche versehen und besteht aus einem gegen Kokille vergossenen Schalenhartguß.
  • Es kann der gesamte Differenzkolben auch aus Stahl hergestellt werden.
  • Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigen:
  • 1 die schematische Querschnittsansicht der ersten Ausführungsform des Differenzkolbens innerhalb des Zylinders mit einer Übergangszone, deren Umfangslinien entweder eine Hyperbel- oder Parabelform aufweisen,
  • 2 die Ausschnittvergrößerung II von 1,
  • 3 die axiale Spannungsverteilung in der Übergangszone bei Druckbelastung des Kolbenkopfes während des Arbeitshubes,
  • 4 die axiale Spannungsverteilung in der Übergangszone bei Druckbelastung des Raumes zwischen Schaft und Zylinder beim Rückhub des Differenzkolbens und damit bei dessen Zugbelastung,
  • 5 die Teilquerschnittsansicht eines Differenzkolbens in der Übergangszone mit den Außenumfangslinien, in Parabel- oder Hyperbelform,
  • 6 die Ausschnittsvergrößerung VI von 5,
  • 7 die Teilquerschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform eines Differenzkolbens mit den Außenumfangslinien in der Übergangszone in Form einer Geraden,
  • 8 die Ausschnittsvergrößerung VIII von 7,
  • 9 die Teilquerschnittsansicht einer dritten Ausführungsform eines Differenzkolbens mit Abrundungen in beiden Grenzbereichen, vom Kolbenkopf zur Übergangszone und von der Übergangszone zum Schaft in Form von Parabeln, Hyperbeln oder Radien,
  • 10 die Ausschnittvergrößerung X von 9,
  • 11 die schematische Querschnittsansicht eines Differenzkolbens innerhalb eines Zylinders nach dem Stand der Technik,
  • 12 die Ausschnittsvergrößerung XII von 11,
  • 13 die Spannungsverteilung in der Auskehlung bei Druckbelastung des Kolbenkopfes während eines Arbeitshubes und
  • 14 die Spannungsverteilung in der Auskehlung bei Druckbelastung im Raum zwischen Schaft und Zylinder während des Rückhubes.
  • Der Differenzkolben 1 ist in den 1 und 11 dargestellt. Dieser besteht aus einem Kopf 2 mit Öl-Abstreifringen 2a sowie aus einem Schaft 3. Dieser Differenzkolben 1 ist innerhalb eines Zylinders 4 begrenzt beweglich. Für den Arbeitshub wird in einen Arbeitsraum 5 über Ölzuführungsleitungen 6 Hydrauliköl unter hohem Druck von beispielsweise 280 bar zugeführt.
  • Zum Anheben des Differenzkolbens 1 für einen Rückhub wird der Arbeitsraum 5 ganz oder teilweise druckentlastet und die Druckbelastung auf den Raum 7 geleitet, d. h. auf den Raum 7, der sich zwischen dem Schaft 3 und dem Zylinder 4 befindet. Dadurch wird der Differenzkolben 1 wieder in seine Ausgangsposition zurückgefahren, d. h. angehoben.
  • Zur Minimierung von Kerbspannungen weist der Differenzkolben 1 gemäß dem Stand der Technik, so wie er in 11 und 12 dargestellt ist, in der Übergangszone vom Schaft 3 zum Kolbenkopf 2 einen Freistich 8 in Form einer umlaufenden Entlastungsnut mit einem Durchmesser beispielsweise von 5 mm auf. Trotz dieser Entlastungsnut kam es gerade in diesem Übergangsbereich zu Rissen, mit der Folge, daß die gesamte Presse stillgesetzt und der Differenzkolben 1 mit dem Kolbenkopf 2 und seinem defekten Schaft 3 durch einen neuen ersetzt werden mußte. Demzufolge konnte in dieser Zeit auch nicht mit dem Werkzeug 9 weiter produziert werden, was den Schaden noch erhöhte. Eine eingehende Untersuchung ergab, daß für den zum Riß führenden Schaden nicht die Spannungsverteilung 10 bei der Druckbelastung gemäß 13 im Arbeitsraum 5, sondern vielmehr die Spannungsverteilung 11 gemäß 14 der Druckbelastung im Raum 7 verantwortlich ist. Die wahrscheinliche Ursache dafür dürfte an der Eingriffsfläche 12 des Öldruckes hegen, der in diesem Drucklastfall an der Kerbe 8 ansteht, infolge der Druckbelastung des Raumes 7.
  • Hier setzt nunmehr die Erfindung ein. Ein Ausführungsbeispiel dieser Erfindung ist in 1 und 2 dargestellt. Nunmehr besteht die Ausformung 13 nicht mehr aus einer umlaufenden Ringnut 8 gemäß 8 als Auskerbung, sondern aus einer stufenlosen, kontinuierlichen Übergangszone 14 von der Außenumfangskonfiguration 15 des Kolbenkopfes 2 bis zur Außenumfangskonfiguration 16 des Schaftes 3 (siehe 2), deren größter Durchmesser D1 gemäß 1 vom Durchmesser D1 des Kolbenkopfes 2, dessen kleinster Durchmesser D2 vom Durchmesser D2 des Schaftes 3 gebildet ist. Dabei hat sich an ersten theoretischen Versuchsmodellen als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Außenumfangslinien 17 im Bereich der Übergangszone 14 stets das Bild einer gleichen, stetigen Funktion in einem kartesischen Koordinatensystem darstellen. Diese Konfiguration der Übergangszone 14 der Außenumfangslinie 17 ist in den 5 und 6 noch einmal vergrößert dargestellt.
  • Wie sich nunmehr überraschend herausgestellt hat, ergibt sich beim Arbeitshub gemäß 3 bei einer Druckbelastung des Arbeitsraumes 5 und damit des Werkzeuges 9 eine äußerst günstige Spannungsverteilung 18 und eine ebenso günstige Spannungsverteilung 19 beim Rückhub gemäß 4, d. h. bei Beaufschlagung des Raumes 7 zwischen dem Schaft 3 und dem Zylinder 4. Beide Spannungsverteilungen zeigen, daß die Spannungsspitzen, die zu einem Auseinanderreißen in der ausgekehlten Übergangszone 14/17 bei nach dem Stand der Technik hergestellten Kolben geführt haben, nun nicht mehr auftreten. Dazu muß man wissen, daß diese Übergangszone 14 bei Schalenhartguß auch unter einem Gefüge-Gesichtspunkt insoweit kritisch ist, weil in diesem Bereich zwei unterschiedliche Gefügebestandteile aufeinandertreffen. In einem nicht genau definierbaren Bereich der 11, der mit einer Wellenlinie 20 bezeichnet ist, trifft das weiche, gegen Sand vergossene, aus Grauguß bestehende Gefüge 21 des Kolbenkopfes 2 auf das Gefüge 22 des Schaftes 3, der mit seiner harten Oberfläche gegen eine Kokille vergossen ist und aus einem Schalenhartguß besteht. Gleichwohl haben Versuche an unterschiedlichen Modellen überraschend ergeben, daß bei gleichen Belastungen eine um vielfach höhere Lebensdauer des Kolbenkopfes 2 mit seinem Schaft 3 gewährleistet ist.
  • Offenkundig war das Denken des Durchschnittsfachmannes bis zum Anmeldetag durch die Vorstellung geprägt, daß ein Differenzkolben auch eine Stufe aufweisen muß, um eine klare Flächendifferenz des Schaftbereiches zum Kopfbereich zu definieren. Demgegenüber weist die Übergangszone 14 gemäß der Erfindung eine schlanke vom Kolben 2 ausgehende sowie sich dem Schaft 3 anschmiegende Form auf. Diese Form vermittelt das Bild von Umfangslinien mit einer gleichen, stetigen Funktion in einem kartesischen Koordinatensystem.
  • In den 7 und 8 ist eine zweite Ausführungsform dargestellt. Dabei bestehen die Außenumfangslinien 23 in der Übergangszone 14 aus einer Geraden 23, wodurch der Übergangszone 14 die Form eines Konus verliehen wird. Diese Gerade 23 kann auch von mehreren Geraden unterschiedlicher Steigung gebildet werden.
  • Im vierten Ausführungsbeispiel der 9 und 10 ist die Außenumfangslinie 24 im Bereich der Ausformung 14 entweder von einer Parabel oder Hyperbel ähnlich, wie beim Ausführungsbeispiel der 5 und 6 gebildet. Der Grenzbereich 25 ist an der Außenwandung des Kolbens 2 zur Übergangszone 14 durch eine Parabel, Radien- oder Hyperbelform abgerundet. Diese abgerundete Form 26 ist selbstverständlich auch auf die Ausführungsformen der 5 und 6 einerseits und der 7 und 8 andererseits übertragbar. Ebenso kann der Grenzbereich 27 gemäß dem Ausführungsbeispiel 7 in den 7 und 8 zwischen der Übergangszone 14 und dem Schaft 3 durch eine Parabel-, Radial- oder eine Hyperbelform 28 abgerundet sein.
  • 1
    Differenzkolben
    2
    Kolbenkopf
    2a
    Öl-Abstreifringe von 2
    3
    Schaft
    4
    Zylinder
    5
    beaufschlagter Raum für den Arbeitshub
    6
    Öl-Zuführungsleitungen
    7
    beaufschlagter Raum für den Rückhub
    8
    Freistich
    9
    Press-Werkzeug
    10, 11, 18, 19
    Spannungsverteilung
    12
    Eingriffsfläche
    13
    Ausformung
    14
    Übergangszone
    15
    Außenumfangskonfiguration des Kolbenkopfes
    16
    Außenumfangskonfiguration des Schaftes
    17, 23, 24
    Außenumfangslinien
    20
    Wellenlinie
    21
    Material des Kolbenkopfes 2
    22
    Material des Schaftes 3
    25, 27
    Grenzbereiche
    26
    abgerundete Form
    28
    Parabel-, Radial- und Hyperbelform
    D1, D2
    Durchmesser von Kolbenkopf 2 und Schaft 3

Claims (12)

  1. Differenzkolben innerhalb einer Zylindereinheit für eine hydraulische Presse mit hohen Drücken, dessen Kolbenkopf und dessen Kolbenschaft wechselweise beaufschlagt sind, wobei im Übergangsbereich zwischen Kolbenkopf und Kolbenschaft eine umlaufende, radial- und axialsymmetrische Ausformung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausformung aus einer stufenlosen, kontinuierlichen Übergangszone (14) von der Außenumfangskonfiguration (15) des Kolbenkopfes (2) bis zur Außenumfangskonfiguration (16) des Kolbenschaftes (3) besteht, deren größter Durchmesser (D1) vom Durchmesser (D1) des Kolbenkopfes (2) und dessen kleinster Durchmesser (D2) vom Durchmesser (D2) des Schaftes (3) gebildet ist.
  2. Differenzkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Außenumfangslinien (17, 23, 24) in Längsrichtung im Bereich der Übergangszone (14) stets das Bild einer gleichen, stetigen Funktion in einem kartesischen Koordinatensystem darstellen.
  3. Differenzkolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß seine Außenumfangslinien (17, 24) in Längsrichtung im Bereich der Übergangszone (14) eine gleiche Parabelform bilden.
  4. Differenzkolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß seine Außenumfangslinien (17, 24) in Längsrichtung im Bereich der Übergangszone (14) eine gleiche Hyperbelform aufweisen.
  5. Differenzkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Außenumfangslinien (23) in Längsrichtung im Bereich der Übergangszone (14) von einer gleichen Geraden gebildet sind.
  6. Differenzkolben nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß seine Außenumfangslinien (23) in Längsrichtung im Bereich der Übergangszone (14) von mehreren Geraden (23) unterschiedlicher Steigung gebildet sind.
  7. Differenzkolben nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergänge zwischen den Geraden (23) mit unterschiedlichen Steigungen von einer Parabel, einem Radius oder einer Hyperbel abgerundet sind.
  8. Differenzkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzbereich (25) von der Außenumfangskonfiguration (15) des Kolbenkopfes (2) zur Übergangszone (14) durch eine Parabel-, Radien- oder Hyperbelform (26) abgerundet ist.
  9. Differenzkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzbereich (27) von der Übergangszone (14) zum Kolbenschaft (3) durch eine Parabel-, Radien- oder Hyperbelform (28) abgerundet ist.
  10. Differenzkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Differenzkolben (1) aus Grauguß oder aus einem Schalenhartguß besteht.
  11. Differenzkolben nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschaft (3) aus einem in eine Kokille vergossenen Schalenhartguß und der Kolbenkopf (2) aus Grauguß besteht.
  12. Differenzkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Differenzkolben (1) aus Stahl hergestellt ist.
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