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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrstufengetriebe in Planetenbauweise,
insbesondere ein Automatgetriebe für ein Kraftfahrzeug, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Automatgetriebe,
insbesondere für
Kraftfahrzeuge, umfassen nach dem Stand der Technik Planetensätze, die
mittels Reibungs- bzw. Schaltelementen, wie etwa Kupplungen und
Bremsen, geschaltet werden und üblicherweise
mit einem einer Schlupfwirkung unterliegenden und wahlweise mit
einer Überbrückungskupplung
versehenen Anfahrelement, wie etwa einem hydrodynamischen Drehmomentwandler,
oder einer Strömungskupplung
verbunden sind.
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Ein
derartiges Getriebe geht beispielsweise aus der
EP 0 434 525 A1 hervor.
Es umfasst im Wesentlichen eine Antriebswelle und eine Abtriebswelle, die
parallel zueinander angeordnet sind, einen konzentrisch zur Abtriebswelle
angeordneten, als Zweisteg-Vierwellen-Planetengetriebe ausgebildeten
und mit der Antriebswelle verbindbaren Hauptradsatz, einen mit der
Antriebswelle verbundenen und mit dem Hauptradsatz verbindbaren
Vorschaltradsatz, sowie fünf
Schaltelemente in der Form von drei Kupplungen und zwei Bremsen,
deren wahlweise Sperrung jeweils paarweise die verschiedenen Gangübersetzungen
zwischen der Antriebswelle und der Abtriebswelle bestimmt. Hierbei
weist das Getriebe zwei Leistungswege auf, so dass durch das selektive
paarweise Eingreifen der fünf
Schaltelemente sechs Vorwärtsgänge erzielt
werden. Hierbei werden bei dem ersten Leistungsweg zwei Kupplungen
zur Übertragung
des Drehmomentes vom Vorschaltradsatz zu zwei Elementen des Hauptradsatzes
benötigt.
Diese sind in Kraftflussrichtung im Wesentlichen hinter dem Vorschaltradsatz
in Richtung Hauptradsatz angeordnet. Bei dem zweiten Leistungsweg
ist eine weitere Kupplung vorgesehen, die diesen mit einem weiteren Element
des Hauptradsatzes lösbar
verbindet.
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Mehrere
andere Mehrstufengetriebe sind beispielsweise auch aus der
DE 199 49 507 A1 der Anmelderin
bekannt, bei denen an der Antriebswelle zwei nicht schaltbare Vorschaltradsätze vorgesehen sind,
die ausgangsseitig zwei Drehzahlen erzeugen, die neben der Drehzahl
der Antriebswelle wahlweise auf einen auf die Abtriebswelle wirkenden,
schaltbaren, mehrgliedrigen Hauptplanetenradsatz durch selektives
Schließen
der verwendeten Schaltelemente derart schaltbar sind, dass zum Umschalten
von einem Gang in den jeweils nächstfolgenden
höheren oder
niedrigeren Gang von den beiden gerade betätigten Schaltelementen jeweils
nur ein Schaltelement zu- oder abgeschaltet werden muss. Dabei sind
alle Kupplungen und Bremsen der Getriebe stets als reibschlüssige Schaltelemente
ausgebildet, wobei die Anzahl der im Getriebe jeweils vorgesehenen
Schaltelemente um den Betrag zwei niedriger ist als die Anzahl der
schaltbaren Vorwärtsgänge.
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Automatisch
schaltbare Fahrzeuggetriebe in Planetenbauweise im Allgemeinen sind
im Stand der Technik also bereits vielfach beschrieben und unterliegen
einer permanenten Weiterentwicklung und Verbesserung. So sollen
diese Getriebe eine ausreichende Anzahl von Vorwärtsgängen sowie zumindest einen
Rückwärtsgang
und eine für
Kraftfahrzeuge gut geeignete Übersetzung
mit ausreichend hoher Gesamtspreizung und günstigen Stufensprüngen aufweisen.
Außerdem
sollen diese Getriebe einen geringen Bauaufwand erfordern und bei
sequentieller Schaltweise sogenannte Gruppenschaltungen möglichst
vermeiden, so dass bei Schaltungen von einem Gang in den nächstmöglich höheren oder
nächstmöglich niedrigeren
jeweils nur ein zuvor geschlossenes Schaltelement geöffnet und
ein zuvor nicht geöffnetes
Schaltelement geschlossen wird. Des weiteren sind die bei Lastschaltungen
eingesetzten Schaltelemente als reibschlüssige Schaltelemente ausgebildet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mehrstufengetriebe
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei dem der Bauaufwand optimiert
wird und zudem der Wirkungsgrad, insbesondere in den Hauptfahrgängen hinsichtlich
der Schleppverluste, verbessert wird. Außerdem soll das erfindungsgemäße Getriebe
für jegliche
Bauweise in ein Fahrzeug geeignet sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Vorteile und vorteilhafte
Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Demnach
wird ein erfindungsgemäßes Mehrstufengetriebe
in Planetenbauweise vorgeschlagen, welches eine Antriebswelle und
eine Abtriebswelle aufweist, welche in einem Gehäuse angeordnet sind. Des weiteren
sind reibschlüssige
Schaltelemente, umfassend Bremsen und Kupplungen, vorgesehen, deren
selektives Eingreifen verschiedene Vorwärtsgänge zwischen der Antriebswelle
und der Abtriebswelle bewirken, so dass eine für den jeweiligen Einsatzzweck
des Getriebes bzw. des Fahrzeugs eine ausreichend große Anzahl
an Vorwärtsgängen zur
Verfügung
steht. Weiterhin ist mindestens ein Rückwärtsgang realisierbar, bei dem
mindestens ein formschlüssiges
Schaltelement beteiligt ist. Gegenüber dem Stand der Technik ist
also zumindest eines der im Rückwärtsgang
geschlossenen reibschlüssigen
Schaltelemente durch ein formschlüssiges Schaltelement ersetzt,
wobei die Lastschaltbarkeit in vorteilhafter Weise in allen Vorwärtsgängen erhalten
bleibt, wenn es sich bei dem formschlüssigen Schaltelement um ein
Schaltelement handelt, das ausschließlich für einen Rückwärtsgang benötigt wird.
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Je
nach Getriebesystem kann aber auch vorgesehen sein, dass das genannte
formschlüssige Schaltelement
nicht nur im Rückwärtsgang
geschaltet wird, sondern auch in einem – nicht lastschaltbaren – Vorwärtsgang.
In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn das formschlüssige Schaltelement
in einem Overdrive-Vorwärtsgang
geschaltet ist, weil die Schaltmomente in einem Overdrive-Gang bekanntlich
vergleichsweise niedrig sind und Zugkraftunterbrechungen bei Schaltung
mit niedrigen Schaltmomenten für
den Fahrer eher als nicht störend
empfunden werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Konzeption, d.h.
durch die Verwendung eines formschlüssigen Schaltelementes für zumindest
einen Rückwärtsgang,
ohne die Anzahl der benötigten
Schaltelemente im Vergleich zum Stand der Technik zu erhöhen, wird
der Getriebewirkungsgrad erhöht
bei gleichzeitiger Reduzierung von Kosten und Herstellungsaufwand,
da ein formschlüssiges
Schaltelement im nicht geschalteten Zustand ein erheblich geringeres Schleppmoment
als ein reibschlüssiges
Schaltelement aufweist. Vorzugsweise wird als formschlüssiges Schaltelement
eine Klauenkupplung bzw. Klauenbremse eingesetzt, die sowohl synchronisiert
als auch unsynchronisiert ausgeführt
sein kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist im Rückwärtsgang
neben dem formschlüssiges
Schaltelement mindestens ein weiteres reibschlüssiges Schaltelement geschaltet.
Hinsichtlich des Schaltablaufs wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass dabei bei einem Wechsel von einer Neutral-Stellung des Getriebes
und/oder einem Vorwärtsgang
in den Rückwärtsgang
zumindest eines der im Rückwärtsgang
geschlossenen reibschlüssigen
Schaltelemente erst nach dem Schließen des im Rückwärtsgang
geschlossenen formschlüssigen Schaltelementes
vollständig
geschlossen wird. Bei einem Wechsel vom Rückwärtsgang in die Neutral-Stellung
und/oder in einen Vorwärtsgang
wird zumindest eines der im Rückwärtsgang
geschlossenen reibschlüssigen
Schaltelemente vor dem Öffnen
des im Rückwärtsgang
geschlossenen formschlüssigen Schaltelementes
geöffnet
oder zumindest in Schlupf gebracht. Hierdurch wird der Schaltkomfort
der entsprechenden Fahrbereichswechselschaltungen stets durch den
Druckverlauf eines reibschlüssigen
Schaltelementes bestimmt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. In
diesen stellen dar:
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1 eine
schematische Darstellung einer ersten beispielhaften Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebes,
bei dem neun Vorwärtsgänge und
zwei Rückwärtsgänge realisierbar
sind;
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2 ein
Schaltschema für
das Mehrstufengetriebe gemäß 1;
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3 eine
schematische Darstellung einer zweiten beispielhaften Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebes,
bei dem acht Vorwärtsgänge und
zwei Rückwärtsgänge realisierbar
sind; und
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4 ein
Schaltschema für
das Mehrstufengetriebe gemäß 3.
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In 1 ist
ein erstes beispielhaftes Mehrstufengetriebe gemäß der Erfindung dargestellt.
Das Getriebe umfasst eine Antriebswelle 1 und eine Abtriebswelle 2 und
drei Planetensätze
P1, P2, P3, welche in einem Gehäuse
G angeordnet sind. Alle drei zur Übertragung der Drehzahl der
Antriebswelle 1 auf die Abtriebswelle 2 vorgesehenen
Planetensätze
P1, P2, P3 sind hier als sogenannte Minus-Planetenradsätze ausgebildet.
Bekanntlich weist ein Minus-Planetenradsatz
Planetenräder
auf, die mit Sonnen- und Hohlrad dieses Planetensatzes kämmen. Bei
der Ausführungsform
gemäß 1 sind
die Planetensätze
in der Reihenfolge P2, P1, P3 hintereinander in axialer Richtung
angeordnet (d.h. in der Reihenfolge P3, P1, P2 in Kraftflussrichtung).
Als konstruktive Besonderheit ist das Hohlrad des dritten Planetensatzes
P3 als geteiltes Hohlrad ausgebildet.
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Wie
aus 1 ersichtlich, sind sieben Schaltelemente, nämlich vier
Bremsen 03, 04, 05 und 06 und
drei Kupplungen 14, 37, 78 vorgesehen.
Alle drei Kupplung 14, 37, 78 sind als
beispielhaft als Lamellenkupplungen ausgebildet. Gemäß der Erfindung
ist die Bremse 04 als formschlüssiges Schaltelement ausgebildet,
vorzugsweise als synchronisierte Klauenkupplung bzw. Klauenbremse.
Selbstverständlich kann
die Bremse 04 auch als unsynchronisierte Klauenkupplung
bzw. Klauenbremse ausgeführt
sein. Die Bremsen 05 und 06 sind hingegen stets
als reibschlüssige
Schaltelemente ausgeführt,
hier beispielhaft als Lamellenbremsen. Auch die Bremse 03 kann als
reibschlüssiges
Schaltelement ausgeführt
sein. Selbstverständlich
können
die reibschlüssigen
Bremsen auch als Bandbremsen ausgebildet sein. Selbstverständlich können alle
reibschlüssigen
Schaltelement beispielsweise auch als Konuskupplungen bzw. Konusbremsen
ausgebildet sein.
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Mit
diesen sieben Schaltelementen 03, 04, 05, 06, 14, 37, 78 ist
ein selektives Schalten von neun Vorwärtsgängen und zwei Rückwärtsgängen realisierbar.
Das erfindungsgemäße Mehrstufengetriebe weist
insgesamt acht drehbare Wellen auf, nämlich die Wellen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8.
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Der
Antrieb des Mehrstufengetriebe erfolgt durch die Welle 1,
welche ständig
mit dem Sonnenrad des dritten Planetensatzes P3 verbunden und über eine
Kupplung 14 mit der Welle 4 lösbar verbindbar ist, welche
ständig
mit dem Steg des zweiten Planetensatzes P2 und dem Steg des ersten
Planetensatzes P1 verbunden und über
die formschlüssige Bremse 04 an
das Gehäuse
G ankoppelbar ist. Des weiteren ist eine Welle 5 vorgesehen,
welche ständig mit
dem ersten Teil des Hohlrades des dritten Planetensatzes P3 verbunden
und über
die reibschlüssige Bremse 05 an
das Gehäuse
G ankoppelbar ist. Des weiteren ist die Welle 8 ständig mit
dem zweiten Teil des Hohlrades des dritten Planetensatzes P3 verbunden
und über
die Kupplung 78 mit der Welle 7 lösbar verbindbar,
welche ständig
mit dem Sonnenrad des ersten Planetensatzes P1 verbunden und über die
Kupplung 37 mit der Welle 3 lösbar verbindbar ist, welche
ständig
mit dem Steg des dritten Planetensatzes P3 und dem Hohlrad des zweiten
Planetensatzes P2 verbunden und über
eine Bremse 03 an das Gehäuse ankoppelbar ist. Gemäß der Erfindung
ist eine Welle 6 vorgesehen, welche ständig mit dem Sonnenrad des
zweiten Planetensatzes P2 verbunden und über eine Bremse 06 an
das Gehäuse
ankoppelbar ist. Der Abtrieb erfolgt über die Welle 2, die
ständig
mit dem Hohlrad des ersten Planetensatzes P1 verbunden ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung des
Hohlrades des dritten Planetensatzes P3 als geteiltes Hohlrad kann
die Welle 3 durch die zwei Hohlradteile geführt werden,
um eine Verbindung der Welle 3 mit dem Steg des dritten
Planetensatzes P3 auf einfache Weise zu ermöglichen. Die mit den zwei Hohlradteilen
verbundenen Wellen 5 und 8 sind über die
Planetenräder
des Planetensatzes miteinander kinematisch gekoppelt. Somit weist
das erfindungsgemäße Getriebe
einen Minus-Planetenradsatz in Einfachplanetenbauweise als dritten
Planetensatz auf anstelle eines wirkungsgradungünstigeren Plus-Planetenradsatzes
in Doppelplanetenbauweise.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 1 ist die
Kupplung 14, axial betrachtet, zwischen dem zweiten und
dem ersten Planetensatz angeordnet. Der Außenlamellenträger der
Kupplung 14 kann vorzugsweise abtriebsseitig angeordnet
sein. Es ist auch möglich,
dass der Außenlamellenträger der Kupplung 14 direkt
mit dem Steg des ersten Planetensatzes P1 verbunden ist. Des weiteren
sind die Kupplungen 37 und 78, axial betrachtet,
vorzugsweise im Wesentlichen zwischen dem ersten und dem dritten
Planetensatz angeordnet, wobei die Kupplung 37, radial
betrachtet, vorzugsweise näher
am Gehäuse
G als die Kupplung 78 angeordnet ist.
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Die
räumliche
Anordnung der Schaltelemente innerhalb des Getriebes kann beliebig
sein und wird nur durch die Abmessungen und die äußere Formgebung des Getriebegehäuses G begrenzt.
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In 2 ist
ein Schaltschema des Mehrstufengetriebes gemäß 1 dargestellt.
Für jeden Gang
werden drei Schaltelemente geschlossen. Dem Schaltschema können beispielhafte
Werte für die
jeweiligen Übersetzungen
i der einzelnen Gangstufen und die daraus zu bestimmenden Stufensprünge ϕ entnommen
werden. Die dargestellten Übersetzungen
ergeben sich aus den (typischen) Standgetriebeübersetzungen der Planetensätze P1, P2,
und P3 von minus 2,60, minus 2,00 und minus 1,67. Aus 2 wird
ersichtlich, dass bei sequentieller Schaltweise Gruppenschaltungen
vermieden werden, da zwei benachbarte Gangstufen zwei Schaltelemente
gemeinsam benutzen. Des weiteren ist der sechste Vorwärtsgang
als Direktgang und der neunte Vorwärtsgang als Overdrive-Gang
ausgelegt. 2 ist zudem zu entnehmen, dass
die Bremse 04 ausschließlich für die beiden Rückwärtsgänge benötigt wird;
aus diesem Grunde ist diese Bremse erfindungsgemäß als formschlüssiges Schaltelement, beispielsweise
als synchronisierte oder unsynchronisierte Klauenkupplung bzw. Klauenbremse
ausgebildet, da die Lastschaltbarkeit im Rückwärtsgang nicht benötigt wird.
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Im
Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass auch die Bremse 03, die ausschließlich für den neunten Vorwärtsgang
benötigt
wird, als formschlüssiges
Schaltelement ausgebildet ist. In diesem Fall wird auf die Lastschaltbarkeit
zugunsten einer Optimierung des Getriebewirkungsgrades verzichtet;
zudem sind die im als Overdrive-Gang ausgelegten neunten Vorwärtsgang
zu schaltenden Drehmomente vergleichsweise niedrig, so dass eine
Zugkraftunterbrechung bei der Schaltung für den Fahrer eher nicht spürbar ist.
Des weiteren wird vorgeschlagen, für den Fall, dass ein Schaltelement
ausschließlich
in mindestens einem Kriechgang benötigt wird, dieses ebenfalls
als formschlüssiges
Schaltelement auszubilden, da der Kriechgang im normalen Fahrbetrieb
nicht eingelegt wird. Durch diese Maßnahmen können die Schleppverluste des
Getriebes in vorteilhafter Weise nochmals vermindert werden.
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Der
erste Vorwärtsgang
ergibt sich durch Schließen
der Kupplung 37 und der Bremsen 05 und 06,
der zweite Vorwärtsgang
durch Schließen
der Bremsen 05 und 06 und der Kupplung 78,
der dritte Vorwärtsgang
durch Schließen
der Kupplungen 37 und 78 und der Bremse 06 und
der vierte Vorwärtsgang
durch Schließen
der Kupplungen 14 und 78 und der Bremse 06.
Ferner ergibt sich der fünfte
Vorwärtsgang
durch Schließen
der Kupplungen 14, 37 und der Bremse 06,
der sechste Vorwärtsgang
durch Schließen
der Kupplungen 14, 37 und 78, der siebte Vorwärtsgang
durch Schließen
der Kupplungen 14 und 37 und der Bremse 05,
der achte Vorwärtsgang durch
Schließen
der Bremse 05 und der Kupplungen 14 und 78 und
der neunte Vorwärtsgang
durch Schließen
der Bremse 03 und der Kupplungen 14 und 78.
Wie aus dem Schaltschema weiterhin ersichtlich, ergibt sich der
erste Rückwärtsgang
R1 durch Schließen
der Bremsen 04 und 05 und der Kupplung 37 und
der zweite Rückwärtsgang
R2 durch Schließen
der Bremse 04 und der Kupplungen 37 und 78.
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Ein
zweites beispielhaftes Mehrstufen-Getriebe gemäß der Erfindung ist Gegenstand
der 3, wobei der einzige Unterschied zur in 1 gezeigten
Ausführungsform
darin besteht, dass die Welle 3 und somit der Steg des
dritten Planetensatzes P3 und das Hohlrad des zweiten Planetensatzes P2
nicht an das Gehäuse
G ankoppelbar sind.
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Dem
in 4 dargestellten Schaltschema, das dem Getriebeschema
gemäß 3 zugeordnet ist,
ist zu entnehmen, dass nunmehr acht Vorwärtsgänge und zwei Rückwärtsgänge gruppenschaltungsfrei
schaltbar sind. Der erste Vorwärtsgang
ergibt sich hierbei durch Schließen der Kupplung 37 und
der Bremsen 05 und 06, der zweite Vorwärtsgang
durch Schließen
der Bremsen 05 und 06 und der Kupplung 78,
der dritte Vorwärtsgang
g durch Schließen
der Kupplungen 37 und 78 und der Bremse 06 und
der vierte Vorwärtsgang
durch Schließen der
Kupplungen 14 und 78 und der Bremse 06.
Ferner ergibt sich der fünfte
Vorwärtsgang
durch Schließen
der Kupplungen 14, 37 und der Bremse 06,
der sechste Vorwärtsgang
durch Schließen
der Kupplungen 14 und 37 und 78, der
siebte Vorwärtsgang
durch Schließen
der Kupplungen 14 und 37 und der Bremse 05 und
der achte Vorwärtsgang
durch Schließen der
Bremse 05 und der Kupplungen 14 und 78.
Der erste Rückwärtsgang
R1 ergibt sich durch Schließen der
Bremsen 04 und 05 und der Kupplung 37 und
der zweite Rückwärtsgang
R2 durch Schließen
der Bremse 04 und der Kupplungen 37 und 78.
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Bei
beiden zuvor dargestellten beispielhaften Ausführungsformen des Mehrstufengetriebes
kann der Schaltablauf von einer Neutral-Position N in den ersten
Rückwärtsgang
R1 erfindungsgemäß wie folgt erfolgen:
Die vorzugsweise als Lamellenkupplung ausgebildete Kupplung 37 ist
bereits in der Neutral-Position N eingelegt, da sie sowohl für den ersten Vorwärtsgang
als auch für
den ersten Rückwärtsgang
R1 benötigt
wird. Zum Einlegen des ersten Rückwärtsganges
R1 wird dann zuerst die vorzugsweise als Klauenbremse ausgebildete
formschlüssige
Bremse 04 und anschließend
die vorzugsweise als Lamellenbremse ausgebildete Bremse 05 geschlossen,
wodurch die Schaltqualität
durch den Schließvorgang
der Bremse 05 bestimmt wird. Beim Schalten von einer Vorwärtsfahrt-Position
D bei eingelegtem ersten Vorwärtsgang
in den ersten Rückwärtsgang
R1 bleibt die Kupplung 37 geschlossen, wohingegen die reibschlüssigen Bremsen 05 und 06 geöffnet werden.
Da die Bremse 05 entsprechend der gegebenen Schaltlogik
später
wieder zugeschaltet werden muß,
kann auch vorgesehen sein, dass die Bremse 05 nicht vollständig geöffnet wird,
sondern in einen Schlupfbetrieb gebracht wird.
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Anschließend wird
zuerst die formschlüssige Bremse 04 eingerückt und
danach die reibschlüssige Bremse 05 wieder
geschlossen.
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Analog
dazu bleibt beim Wechsel von R1 nach D die Kupplung 37 eingelegt.
Zunächst
wird die reibschlüssige
Bremse 05 geöffnet
bzw. zumindest in Schlupf gebracht. Anschließend wird die formschlüssige Bremse 04 ausgerückt. Danach
werden – entsprechend
der Schaltlogik des ersten Vorwärtsganges – die reibschlüssigen Bremsen 06 und 05 geschlossen,
wobei die Schaltqualität
wieder durch den Schließvorgang
der Bremse 05 bestimmt wird.
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Zweckmäßigerweise
erfolgt das Schließen der
Schaltelemente beim Wechsel von N nach D oder von R1 nach D überlappend
(zeitlich verschachtelt), derart, dass kein Druckeinbruch in der Ölversorgung auftreten
kann. Vorzugsweise kann dies dadurch erreicht werden, dass beim
Schließen
unterschiedlich hohe Fülldrücke vorgesehen
sind, war technisch beispielsweise über die Federraten der Kolben-Rückholfedern
der betroffenen Schaltelemente abgestimmt werden kann.
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Analog
stellen sich die den zweiten Rückwärtsgang
R2 betreffenden Schaltabläufe
N nach R2 bzw. D nach R2 und R2 nach D dar. Hier ist statt der reibschlüssigen Bremse 05 die
Kupplung 78 betroffen.
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In
einem alternativen Schaltablauf für das Einlegen des ersten Rückwärtsganges
R1 aus der Neutral-Position N heraus kann auch vorgesehen sein,
dass die Schaltqualität
der Schaltung nicht über die
reibschlüssige
Bremse 05, sondern über
die Kupplung 37 erzielt wird. In diesem Fall ist die vorzugsweise
als Lamellenbremse ausgebildete Bremse 05 bereits in der
Neutral-Position
N eingelegt, da sie sowohl für
den ersten und zweiten Vorwärtsgang als
auch für
beide Rückwärtsgänge R1,
R2 benötigt wird.
Zum Einlegen des ersten Rückwärtsganges
R1 wird dann zuerst die vorzugsweise als Klauen bremse ausgebildete
formschlüssige
Bremse 04 und anschließend
die Kupplung 37 geschlossen. Beim Schalten von einer Vorwärtsfahrt-Position
D bei eingelegtem ersten Vorwärtsgang
in den ersten Rückwärtsgang
R1 bleibt in diesem Fall die reibschlüssige Bremse 05 geschlossen,
wohingegen die Kupplung 37 und die reibschlüssige Bremse 06 geöffnet werden.
Da die Kupplung 37 entsprechend der gegebenen Schaltlogik
später
wieder zugeschaltet werden muß,
kann auch vorgesehen sein, dass die Kupplung 37 nicht vollständig geöffnet wird,
sondern in einen Schlupfbetrieb gebracht wird. Anschließend wird
zuerst die formschlüssige
Bremse 04 eingerückt
und danach die Kupplung 37 wieder geschlossen.
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Analog
dazu bleibt bei dem genannten alternativen Schaltablauf beim Wechsel
von R1 nach D die reibschlüssige
Bremse 05 eingelegt, wobei zum Einlegen des ersten Vorwärtsgangs
zunächst
die Kupplung 37 geöffnet
bzw. zumindest in Schlupf gebracht wird, anschließend die
formschlüssige
Bremse 04 ausgerückt
wird und danach die reibschlüssige Bremse 06 und
die Kupplung 37 geschlossen werden. Soll anstelle des ersten
Vorwärtsgangs
direkt vom ersten Rückwärtsgang
R1 in den zweiten Vorwärtsgang
geschaltet werden, so wird – bei
unverändert
eingelegter Bremse 05 – nach
dem Öffnen
der Kupplung 37 und dem Ausrücken der formschlüssigen Bremse 04 die
Kupplung 78 geschlossen, wobei dann die Schaltqualität dieser
Schaltung von R1 in den zweiten Vorwärtsgang natürlich durch den Schließvorgang
der Kupplung 78 bestimmt wird.
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Bei
beiden dargestellten beispielhaften Ausführungsformen des Mehrstufengetriebes
ist ein Anfahren des Fahrzeugs mit einem in dem Getriebe integrierten
Schaltelement möglich.
Hierbei ist ein Schaltelement besonders geeignet, das im ersten Vorwärtsgang
und im ersten Rückwärtsgang
benötigt wird,
beispielsweise also die Bremse 05 oder die Kupplung 37.
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Auch
können
sich bei gleichem Getriebeschema, je nach Standgetriebeübersetzung
der Planetensätze,
unterschiedliche Gangsprünge
ergeben, so dass eine anwendungs- bzw. fahrzeugspezifische Variation
bzw. Anpassung ermöglicht
wird.
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Selbstverständlich fällt auch
jede konstruktive Ausbildung, insbesondere jede räumliche
Anordnung der Planetensätze
und der Schaltelemente an sich sowie zueinander und soweit technisch
sinnvoll, unter den Schutzumfang der vorliegenden Ansprüche, ohne
die Funktion des Getriebes, wie sie in den Ansprüchen angegeben ist, zu beeinflussen,
auch wenn diese Ausbildungen nicht explizit in den Figuren oder
in der Beschreibung dargestellt sind.
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Abschließend soll
noch ausdrücklich
darauf hingewiesen werden, dass die zur Verdeutlichung der Erfindung
zuvor beschriebenen Getriebeschemata nur als Ausführungsbeispiele
zu verstehen sind. Der Fachmann wird die Erfindungsgedanken, in einem
mehrstufigen Fahrzeug-Automatgetriebe speziell ein Schaltelement
vorzusehen, das ausschließlich
für einen
Rückwärtsgang
benötigt
wird und dieses als formschlüssiges
Schaltelement auszubilden, bei Bedarf auch auf andere Getriebeschemata übertragen.
Ebenso wird der Fachmann auch die im Rahmen der Erfindung vorgeschlagenen
Schaltabläufe, an
denen das genannte formschlüssige
Schaltelement beteiligt ist, bei Bedarf sinnvoll auf die Schaltlogik
anderer Mehrstufengetriebe übertragen.
In diesem Zusammenhang wird auf die Deutschen Patentanmeldungen
102004040613.8 und 102004040642.1 der Anmelderin verwiesen, deren Radsatzschemata
ausdrücklich
auch zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gehören sollen.
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- 1
- Welle,
Antriebswelle
- 2
- Welle,
Abtriebswelle
- 3
- Welle
- 4
- Welle
- 5
- Welle
- 6
- Welle
- 7
- Welle
- 8
- Welle
- 03
- vierte
Bremse
- 04
- erste
Bremse
- 05
- zweite
Bremse
- 06
- dritte
Bremse
- 14
- erste
Kupplung
- 37
- dritte
Kupplung
- 78
- zweite
Kupplung
- P1
- erster
Planetensatz
- P2
- zweiter
Planetensatz
- P3
- dritter
Planetensatz
- i
- Übersetzung
- ϕ
- Stufensprung
- G
- Gehäuse