DE102005001648A1 - Verfahren zur Steuerung eines Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs in einem Motor-Start-Automatik-Modus - Google Patents
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Abstract
Im Rahmen des Verfahrens zur Steuerung eines einen Drehmomentwandler und ein System zur Aufrechterhaltung des hydraulischen Druckes bei abgeschaltetem Motor aufweisenden Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs im Motor-Start-Automatik-Modus wird beim Wiedereinschalten des Motors der Druck bei einem sich im Kraftfluss befindenden Schaltelement des Getriebes derart gesteuert oder geregelt abgesenkt, dass dieses Schaltelement beim Startvorgang nur ein definiertes Restmoment an den Antriebsstrang übertragen kann, wobei, wenn der Startvorgang weiter fortgeschritten oder beendet ist bzw. wenn der Motor läuft, dieses Schaltelement definiert geschlossen wird. Alternativ oder zusätzlich dazu wird das Getriebe bei abgeschaltetem Motor bzw. unmittelbar vor dem Startvorgang über eine definierte Schaltelementenlogik verblockt, wobei, wenn der Startvorgang weiter fortgeschritten oder beendet ist bzw. wenn der Motor läuft, die Verblockung durch ein definiertes Öffnen des daran beteiligten Schaltelementes bzw. der daran beteiligten Schaltelemente gelöst wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines einen Drehmomentwandler und ein System zur Aufrechterhaltung des hydraulischen Druckes bei abgeschaltetem Motor aufweisenden Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs im Motor-Start-Automatik-Modus, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Um bei Kraftfahrzeugen eine zusätzliche Kraftstoffersparnis zu erreichen, ist bekannt, den Motor bei Fahrzeugstillstand automatisch abzustellen und wieder automatisch, beispielsweise durch Erkennung eines Anfahrwunsches des Fahrers, zu starten. Um ein Automatgetriebe in diesem sogenannten Motor-Start-Automatik-Modus ("MSA") zu steuern, wird nach dem Stand der Technik eine elektrische Zusatzpumpe zur Aufrechterhaltung der hydraulischen Versorgung des Getriebes benötigt, da diese bei ausgeschaltetem Motor durch die mechanische und vom Motor angetriebene Pumpe nicht mehr gegeben ist.
- Mittels der Aufrechterhaltung der hydraulischen Versorgung durch die elektrisch angetriebene Zusatzpumpe ist es möglich, den zuletzt vor dem Ausschalten des Motors geschalteten Gang zu halten. Hierbei werden durch den Einsatz von Kurbelwellenstartergeneratoren oder Riemenstartern sehr kurze Motorstartzeiten zwischen 200 und 800 ms erreicht.
- Das Halten des vor dem Ausschalten des Motors geschalteten Ganges ist notwendig, da der manuelle Getriebewählhebel dem Fahrer seine Wunschposition bzw. den eingelegten Gang signalisiert. Wenn die Hydraulik durch die Zusatzpumpe nicht weiterversorgt werden würde, könnte es bei einem durch das Abschalten des Motors bedingten Druckabfall oder bei einem durch den Aufbau der Versorgung durch die mechanische Getriebepumpe beim Starten des Motors bedingten Druckstoß zu einer Fehlstellung von Ventilen im hydraulischen Schaltgerät kommen.
- Wenn sich dabei der Wählschieber, der mit dem Wählhebel im Fahrzeuginnenraum mechanisch verbunden ist, beim Ausschalten des Motors in einer Fahrposition befindet, kann es nach dem Start des Motors zu Ventilschieberstellungen kommen, die nicht zur vom Wählhebel angezeigten Fahrposition passen und zu einem kurzfristigen Schalten von einzelnen Schaltelementen führen können. Folglich kann nach dem Stand der Technik ohne den Einsatz einer elektrischen Zusatzpumpe zur Aufrechterhaltung der hydraulischen Versorgung des Getriebes ein Neustart des Motors mit dem vom Fahrer vor dem Ausschalten des Motors gewählten Gang nicht gewährleistet werden.
- Wenn keine Zusatzpumpe zur Aufrechterhaltung der hydraulischen Versorgung des Getriebes vorgesehen ist, entstehen Wartezeiten, bis die Schaltelemente befüllt werden, was die Spontaneität beeinträchtigt.
- Wenn ein Automatgetriebe, umfassend einen Wandler mit harter Wandlerkennung, was insbesondere bei starken Motorisierungen der Fall ist, im Motor-Start-Automatik-Modus betrieben werden soll, ergibt sich aufgrund der durch die geforderte Spontaneität des Startvorgangs notwendigen steilen Motordrehzahlgradienten beim Startvorgang über den dynamischen Wandlerkennungsaufbau ein steiler Abtriebsmomentaufbau, was beim Startvorgang in nachteiliger Weise vom Fahrer als Stoss wahrgenommen wird und den Komfort beeinträchtigt.
- Des weiteren ist für einen Motorstart, bedingt durch das sich beim Startvorgang aufbauende Wandlerpumpenaufnahmemoment (die Turbinenseite wird nicht mitbeschleunigt), ein zusätzliches Startermoment vom Starter aufzu bringen, wodurch das Startersystem in nachteiliger Weise größer dimensioniert werden muss.
- Aus der
EP 1 223 365 A2 ist ein Automatgetriebe, umfassend eine vom Antriebsmotor angetriebene Hauptölpumpe und eine elektromotorisch angetriebene Zusatzölpumpe bekannt, welche anhand der gemessenen Druckwerte in der hydraulischen Getriebesteuerung derart gesteuert wird, dass der erforderliche System- bzw. Kupplungsdruck im Getriebe aufrechterhalten wird. - Ein weiteres Beispiel eines Automatgetriebes mit einer elektromotorisch angetriebenen Zusatzölpumpe ist im Rahmen der
DE 101 62 973 A1 beschrieben. Hierbei ist eine Steuerung zur Aufrechterhaltung des erforderlichen Kupplungsdrucks im Getriebe vorgesehen, beispielsweise im Motor-Start-Automatik-Modus, wobei die Betriebsspannung dieser Pumpe als Funktion der detektierten Öltemperatur gesteuert wird. - Des weiteren ist aus der
DE 100 23 053 A1 der Anmelderin ein Steuersystem für ein Automatgetriebe mit einem Drehmomentwandler oder einer hydrodynamischen Kupplung bekannt, bei dem die Anfahrleistung des Fahrzeugs über eine im Getriebe angeordnete schlupfende Kupplung oder Bremse als Funktion des Fahrerwunsches geregelt wird, wobei dies unter Einbeziehung von Kenngrößen des Wandlers bzw. der hydrodynamischen Kupplung erfolgt. - Ferner ist in der
DE 695 19 325 T2 eine SBC (Stand by Control) Steuerung für ein ein Automatgetriebe umfassendes Kraftfahrzeug beschrieben, bei der bei eingelegtem Vorwärtsfahrbereich und Motorleerlauf bei getretener Betriebsbremse des Fahrzeugs der Druck der Vorwärtskupplung abgesenkt wird und gleichzeitig der Druck an einer das Getriebe in Vorwärtsfahrtrichtung blockierenden Getriebebremse moduliert erhöht wird, derart, dass die Getriebebremse ein Bremsmoment erzeugt, das dem Motorleerlaufmoment entspricht. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung eines einen Drehmomentwandler und ein System zur Aufrechterhaltung des hydraulischen Druckes bei abgeschaltetem Motor aufweisenden Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs im Motor-Start-Automatik-Modus anzugeben, welches den aufgrund des steilen Abtriebsmomentaufbaus beim Startvorgang entstehenden Stoss weitgehend verhindert.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor.
- Demnach wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung eines einen Drehmomentwandler und ein System zur Aufrechterhaltung des hydraulischen Druckes bei abgeschaltetem Motor aufweisenden Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs im Motor-Start-Automatik-Modus vorgeschlagen, beim Wiedereinschalten des Motors den Druck bei einem sich im Kraftfluss befindenden Schaltelement des Getriebes derart gesteuert oder geregelt abzusenken, dass dieses Schaltelement beim Startvorgang nur ein definiertes Restmoment an den Antriebsstrang übertragen kann (d. h. das Schaltelement wird in Schlupf gebracht), wobei, wenn der Startvorgang weiter fortgeschritten oder beendet ist bzw. wenn der Motor läuft, dieses Schaltelement definiert geschlossen wird, womit ein definierter Abtriebsmomentenaufbau erreicht wird.
- Dabei kann das sich im Kraftfluß befindliche Schaltelement auch schon unmittelbar vor dem Abschalten des Motors bzw. in der Abstellphase des Motors selbst in Schlupf gebracht werden, um evtl. Rückwirkungen des Motorabstellens auf den Triebstrang zu entkoppeln.
- Alternativ oder zusätzlich dazu wird vorgeschlagen, das Getriebe bei abgeschaltetem Motor bzw. unmittelbar vor dem Startvorgang über eine definierte Schaltelementenlogik zu verblocken, wobei, wenn der Startvorgang weiter fortgeschritten oder beendet ist bzw. wenn der Motor läuft, die Verblockung durch ein definiertes Öffnen des daran beteiligten Schaltelementes bzw. der daran beteiligten Schaltelemente gelöst wird.
- Im Rahmen eine vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt das definierte Lösen der Verblockung nach dem Erkennen des Fahrerwunsches bzw. nach dem Betätigen des Gaspedals seitens des Fahrers. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Verblockung erst dann aufgelöst wird, wenn der Motor das gegen ein eventuelles Zurückrollen des Fahrzeugs erforderliche Drehmoment aufgebaut hat.
- Durch die erfindungsgemäße Konzeption wird der eingangs beschriebene, im Motor-Start-Automatik-Modus am Getriebeeingang eingeleitete Stoss vom Abtrieb abgefangen, wodurch der Komfort erheblich verbessert wird.
Claims (4)
- Verfahren zur Steuerung eines einen Drehmomentwandler und ein System zur Aufrechterhaltung des hydraulischen Druckes bei abgeschaltetem Motor aufweisenden Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs im Motor-Start-Automatik-Modus, dadurch gekennzeichnet, dass beim Wiedereinschalten des Motors der Druck bei einem sich im Kraftfluss befindenden Schaltelement des Getriebes derart gesteuert oder geregelt abgesenkt wird, dass dieses Schaltelement beim Startvorgang nur ein definiertes Restmoment an den Antriebsstrang übertragen kann, wobei, wenn der Startvorgang weiter fortgeschritten oder beendet ist bzw. wenn der Motor läuft, dieses Schaltelement definiert geschlossen wird und/oder dass das Getriebe bei abgeschaltetem Motor bzw. unmittelbar vor dem Startvorgang über eine definierte Schaltelementenlogik verblockt wird, wobei, wenn der Startvorgang weiter fortgeschritten oder beendet ist bzw. wenn der Motor läuft, die Verblockung durch ein definiertes Öffnen des daran beteiligten Schaltelementes bzw. der daran beteiligten Schaltelemente gelöst wird.
- Verfahren zur Steuerung eines einen Drehmomentwandler und ein System zur Aufrechterhaltung des hydraulischen Druckes bei abgeschaltetem Motor aufweisenden Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs im Motor-Start-Automatik-Modus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das definierte Lösen der Verblockung des Getriebes nach dem Erkennen des Fahrerwunsches bzw. nach dem Betätigen des Gaspedals seitens des Fahrers erfolgt.
- Verfahren zur Steuerung eines einen Drehmomentwandler und ein System zur Aufrechterhaltung des hydraulischen Druckes bei abgeschaltetem Motor aufweisenden Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs im Motor-Start- Automatik-Modus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verblockung erst dann aufgelöst wird, wenn der Motor das gegen ein eventuelles Zurückrollen des Fahrzeugs erforderliche Drehmoment aufgebaut hat.
- Verfahren zur Steuerung eines einen Drehmomentwandler und ein System zur Aufrechterhaltung des hydraulischen Druckes bei abgeschaltetem Motor aufweisenden Automatgetriebes eines Kraftfahrzeugs im Motor-Start-Automatik-Modus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das sich im Kraftfluß befindliche Schaltelement unmittelbar vor dem Abstellen des Motors in Schlupf gebracht wird.
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DE102010003510A1 (de) * | 2010-03-31 | 2011-10-06 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zum Betreiben eines Antriebsstrangs |
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DE10246839A1 (de) * | 2002-10-08 | 2004-04-22 | Luk Lamellen Und Kupplungsbau Beteiligungs Kg | Hybridfahrzeugantriebsstrang |
-
2005
- 2005-01-13 DE DE200510001648 patent/DE102005001648A1/de not_active Withdrawn
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DE102010003510B4 (de) | 2010-03-31 | 2022-11-17 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zum Betreiben eines Antriebsstrangs |
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