DE102004063909B4

DE102004063909B4 - Schwimmhilfe als Weste

Info

Publication number: DE102004063909B4
Application number: DE102004063909A
Authority: DE
Original assignee: Meissner, Jörg
Current assignee: MEISSNER, KARIN, DE
Priority date: 2004-03-22
Filing date: 2004-03-22
Publication date: 2006-01-19
Anticipated expiration: 2024-03-23
Also published as: DE102004063909A1

Abstract

Die Erfindung betrifft leichte, elastische Schwimmhilfen, welche der Körpergröße flexibel über etliche Konfektionsgrößen genau angepasst werden können. Die Schwimmhilfen sind gleichermaßen für Kinder und Erwachsene geeignet und können zum Schwimmenlernen und zur Sicherheit am und im Wasser, im Zusammenhang verschiedener sportlicher und freizeitlicher Aktivitäten, getragen werden.

Description

Die Schwimmhilfe gemäß der Erfindung kann bei Kindern und gleichermaßen bei Erwachsenen Anwendung finden.

Für Kinder ist diese Schwimmhilfe ideal zum Schwimmen lernen. Sinnvoll sind auch Ausführungsvarianten mit der Möglichkeit zur Auftriebsregulierung. So wird anfänglich für das Sicherheitsgefühl, zur Gewöhnung an das Wasser und zum Üben der Schwimmbewegungen der Gesamtauftrieb genutzt. Mit Lernfortschritten des Kindes kann man den Auftrieb, durch Reduzierung des Volumens der Schwimmhilfe, vermindern und so zum freien Schwimmen übergehen.

Allgemein kann diese Erfindung zur Sicherheit von Kindern bei Aktivitäten am und im Wasser getragen werden.

Erwachsene können diese Schwimmhilfe ebenfalls zur Sicherheit im Wasser und im Zusammenhang verschiedener sportlicher und freizeitlicher Aktivitäten tragen. Besonders geeignet sind hier z.B. Schwimmkurse, Aquajogging und Wassergymnastik, auch z.B. Surfen, Wasserski, Segeln, Rafting, Gleitschirmfliegen und Wasserfahrten mit Booten und Fungeräten.

Zu dem wird bei entsprechender Farbgebung ein schnelleres Auffinden möglich und bei der westenförmigen Ausbildung der Schwimmhilfe der Körper vor UV- Strahlung, Verletzungen und Auskühlung besser geschützt.

Wichtige Einsatzbereiche sind auch die Rehabilitation und die Behindertenförderung. Mit dieser Schwimmhilfe wird ein sehr hoher Tragekomfort gewährleistet und die natürlichen Bewegungsabläufe werden nicht behindert, so daß entsprechende Therapien gute Unterstützung finden.

Zum Anlegen an den Körper sind hauptsächlich Schwimmhilfen im Einsatz, welche aus Folie mit Luftkammern bestehen. Erwähnung sollten in diesem Zusammenhang die weitverbreiteten „Schwimmflügel", welche am Oberarm getragen werden, finden. Bei solcher Ausführung ist die Tragfähigkeit im Wasser gegeben, allerdings ist ein ungestörter Bewegungsablauf stark eingeschränkt. Des weiteren sind Badeanzüge kombiniert mit einsteckbaren Styropor, siehe auch US 5413485A , bekannt, welche aber nur entsprechend der Badeanzugsgröße passen und hauptsächlich nur von Mädchen getragen werden.

Aufgabe der Erfindung ist es dem Träger genügend Auftrieb und Sicherheit im Wasser mit weitgehender Bewegungsfreiheit, angenehmen Trageeigenschaften und Flexibilität zu gewährleisten. Gelöst wird diese Aufgabe mit der Schwimmhilfe gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.

Mit der Erfindung werden gewissermaßen Unigrößen geschaffen, das heißt durch die sehr große Variabilität der Einstellmöglichkeiten bei den Schwimmhilfen können je nach Ausführung bei Kindern z.B. die Größen 92 bis 122 und bei Erwachsenen z.B. die Größen M bis XL mit einer Größe der Schwimmhilfe abgedeckt werden. Bei Kindern „wächst" diese Schwimmhilfe so praktisch mit.

Um eine Variabilität des Auftriebvolumens zu erreichen, werden z.B. Kissen mit Auftriebsmaterial oder Schaumstoffplatten auf Vorder- und/oder Rückenteil der Schwimmhilfe befestigt oder man fertigt die Schwimmhilfe mit wiederverschließbaren Taschen (z.B. mit Klettband, Reißverschluß oder anderen wiederverschließbaren Verschlußtechniken), so daß man bei Bedarf Auftriebsmaterial einfach entnehmen und wieder zufügen kann. Die zusätzlichen Auftriebselemente können nach Bedarf angebracht oder wieder abgenommen werden.

Die Kennzeichen der Schwimmhilfe gemäß der Erfindung sind, daß durch die paßgenauen Einstellmöglichkeiten und die Verwendung besonders leichter und elastischer Materialien ein besonders bequemer Tragekomfort gewährleistet wird. Ist die Schwimmhilfe einmal für eine bestimmte Person eingestellt, so braucht diese künftig keine weiteren Einstellungen mehr vorzunehmen, die Schwimmhilfe wird dann einfach wie eine Weste an- und ausgezogen. Das An- und Ausziehen sowie die Einstellung der Schwimmhilfe auf die jeweilige Körpergröße ist schnell und sicher zu handhaben.

Ein weiterer Vorteil dieser Schwimmhilfen variabler Größe liegt auch darin, daß man mit wenigen Modellen sämtliche Konfektionsgrößen abdecken kann. Die Produktionskosten werden wegen der geringen Anzahl benötigter Teile und Materialien minimiert und Kunden, Händler, Verleiher, Trainer und Therapeuten haben wegen der weniger benötigten verschiedenen Größen geringere Anschaffungs- und Lagerhaltungskosten.

Zur Herstellung der Schwimmhilfe gemäß der Erfindung können als Auftriebsmaterial Platten aus geschlossenzelligem Schaumstoff mit verschiedener Dicke, Elastizität und unterschiedlichem Gewichtes verwendet werden. Alle geeigneten schwimmfähigen Materialien sind einsetzbar, so können auch schwimmfähige Granulate, Flocken und Kugeln z.B. aus Polystyrol und Kork verwendet werden. Des weiteren können Kammern aus wasser- und luftdichtem Material luftbefüllt den Auftrieb gewährleisten.

Aus dem Plattenmaterial können auch Formen, z.B. Tiere, Köpfe und Figuren ausgeschnitten werden, welche farblich gestaltet, z.B. durchgefärbt, bedruckt, beschichtet und beklebt sein können. Auftriebsmaterialien, welche mit Textilstoff umgebenen sind, können mit Aufdrucken, Aufnähern, Stickereien, Aufklebern und Aufbüglern diverser Motive sowie Werbung gestaltet werden.

Durch Formschäumen sind figürliche und halbplastische Objekte, die auch farblich gestaltet werden können, als Auftriebselemente einsetzbar.

Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung wird die Schwimmhilfe westenförmig aus Textilstoff gefertigt. Der Textilstoff wird mit einem dünnem Auftriebsmaterial (ca. 3-5 mm) verbunden, z.B. durch Nähen oder Kleben, was vor allem die Optik positiv beeinflußt. Die Einzelteile werden dann miteinander vernäht, mit Auftriebsmaterial (z.B. geschlossenzellige Polyethylenschaumstoffplatten, ca. 10 mm stark) gefüllt und geschlossen. Die Auftriebmaterialfüllung kann aus mehreren Platten bestehen, bis der gewünschte Auftrieb erreicht ist. Die Platten werden lose eingelegt, was eine größere Elastizität bewirkt. Das Volumen muß so bemessen sein, daß es hinreichend Auftrieb verleiht. Im Brustbereich und im oberen Rückenbereich wird die Füllung stärker ausgebildet, was den Körpergewichtsproportionen und dem gewünschtem Verhalten im Wasser besser entspricht. Ein stufenloses Einstellen am Körper wird mittels Klettband an den Seiten und im Schulterbereich möglich. Die seitlichen Einstellungen erfolgen mittels sich weit überlappenden Laschen, auf diesen das Klettband aufgenäht ist. Die Einstellmöglichkeit im Schulterbereich dient dem Anpassen an den jeweiligen Oberarm bzw. die Schulter, so ist der Armausschnitt immer exakt passend. Die Einstellung erfolgt ebenfalls mittels Laschen mit aufgenähtem Klettband. Diese Verstellmöglichkeit hat zudem den Zweck, den durch den Auftrieb im Wasser entstehenden Effekt des Hochrutschens der Schwimmhilfe am Körper zu verhindern. Durch das paßgenaue Verschließen der Schulterlaschen liegen die Seitenlaschen immer direkt unter den Achseln, was dann das Hochrutschen im Wasser verhindert. Ein bequemes und schnelles Anlegen und Ausziehen ist mit einem zusätzlichem Verschluß, wie z.B. Reißverschluß möglich. So kann eine nutzende Person die Einstellung der Klettverschlüsse belassen und die Schwimmhilfe wie eine Weste anziehen, man muß lediglich zum Öffnen und Schließen den Reißverschluß betätigen.

Das Endprodukt muß hautverträglich und gesundheitlich unbedenklich sein

Die Erfindung wird im folgenden durch Ausführungsbeispiele näher beschrieben.

In den Zeichnungen sind nicht einschränkende Beispiele für die Anwendung und Ausführung von Schwimmhilfen gemäß der Erfindung dargestellt, wobei:
1 und 2 eine westenförmige Schwimmhilfe für Kinder, wobei 1 die Ansicht von vorn und 2 die Ansicht von hinten gemäß der Erfindung zeigen. Bei dieser Darstellung ist die Schwimmhilfe aus Textilstoff genäht und mit geschlossenzelligem Schaumplatten gefüllt. Bei dieser Ausführungsform sind alle Laschen aus Sicherheitsgründen nach hinten zu schließen und der Reißverschlußgriff ist mit einer Abdeckung gesichert.
3 und 4 eine westenförmige Schwimmhilfe für Erwachsene, wobei 3 die Vorderansicht und 4 die Rückenansicht gemäß der Erfindung zeigen. Bei dieser Darstellung ist die Schwimmhilfe aus Textilstoff genäht und mit geschlossenzelligen Schaumplatten gefüllt.
5 und 6 Rücken- und Vorderteil der westenförmigen Schwimmhilfe, mit Einzelteilen 7, 8 und 9, wobei Teil 7 die Ansicht des Rückenteils und Teil 8 und Teil 9 die Ansicht der Vorderteile gemäß der Erfindung zeigen. Alle Teile sind aus Textilstoff genäht und mit Auftriebsmaterial gefüllt.
Der Aufbau einer westenförmigen Schwimmhilfe für Kinder gemäß Erfindung mit ca. 4 Liter Auftriebsvolumen und ca. 230 g Gesamtgewicht z.B.:

– Die Schwimmhilfe wird aus Textilstoff genäht (z.B. Polyesterstoff 5407-7200 von der Firma UCO). Der Textilstoff wird komplett mit einem dünnen geschlossenzelligem Schaum (z.B. 3mm stark, z.B. TEE 3003-00 von der Firma ALVEO) vernäht. Als Auftriebsmaterial wird ein geschlossenzelliger Polyethylenschaum (z.B. 30 kg/m³, 10 mm stark, z.B. Cellu-Cushion von der Firma SEALED AIR) verwendet. Im Brust- und oberen Rückenbereich wird etwas mehr Polyethylenschaum eingebracht und mit Abnähern gegen Verrutschen (5, 6, 7 u. 8 Nr. 12; Teil 7, 8 u. 9 Nr. 12) fixiert. Zur Einstellung werden Laschen mit aufgenähtem Klettband (z.B. 50 mm breit, z.B. Polyesterklettband der Firma APLIX) und zum Anlegen wird ein Reißverschluß (z.B. 270 mm, z.B. P60 der Firma Coast) verwendet. Bei Kleinkindern können aus Sicherheitsgründen die Verschlußlaschen zum Rücken hin geschlossen und der Reißverschlußgriff mit einer Abdeckung (5 Nr. 25) gesichert werden.

10: Seitenlasche zur Anpassung an Körpergröße
11: Schulterlasche zur Anpassung des Armausschnittes
12: Absteppung
13: Aufhänger
14: Reißverschluß
15: Seitenlasche mit Haken- Klettband
16: Schulterlasche mit Haken- Klettband
17: Seitenlasche mit Flausch- Klettband
18: Schulterlasche mit Flausch- Klettband
25: Reißverschlußsicherung

Claims

Schwimmhilfe als Weste ausgebildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Weste für variable Körpergrößen einstellbar ist, wobei hierzu der Hüftbereich mit einstellbarer wiederverschließbarer Verschlußtechnik z.B. Seitenlaschen mit Klettbändern (10, 15, 17) versehen ist und zum bequemeren und schnelleren An- und Ausziehen ohne die exakte Körpergrößeneinstellung der Schwimmhilfe zu verändern ein zusätzlicher wiederverschließbarer Verschluß vorgesehen ist.
Schwimmhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Armausschnitt variabel einstellbar ist, wobei hierzu an dem Rückenteil und an dem Vorderteil im oberen Bereich ein einstellbarer wiederverschließbarer Verschluß, z.B. Schulterlasche mit Klettband (11, 16, 18) vorgesehen ist.
Schwimmhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche wiederverschließbare Verschluß als ein Reißverschluß (14) ausgebildet ist.
Schwimmhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftriebsmaterial aus geschlossenzelligem Schaumstoff, z.B. Polyethylen oder Polyuhrethan besteht, als Füllung eingebracht, zu formengeschnittenen Platten oder zu formgeschäumten Elementen ausgebildet ist.
Schwimmhilfe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllmaterial schwimmfähige Granulate, Flocken, Kugeln oder Materialkombinationen verwendet werden.
Schwimmhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftriebsmaterial stoffüberzogen ist und Vorder und/oder Rückenteile mit Aufdrucken, Stickereien, Aufbüglern und Aufnähern ausgestattet sind.
Schwimmhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Regulierung des Auftriebs auf Vorder und Rückenteilen zusätzliche Auftriebselemente, z.B. Kissen gefüllt mit Auftriebsmaterial oder Platten aus geschlossenzelligem Schaumstoff befestigt oder die Vorder- und Rückenteile sind selbst wiederverschließbar ausgebildet, wobei Auftriebsmaterial zu entnehmen oder zuzufügen ist.
Schwimmhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weste Kammern aus wasser- und luftdichtem Material aufweist, welche luftbefüllt, gegebenenfalls in Kombination mit anderen schwimmfähigen Materialien, den Auftrieb gewährleisten.