DE102004058433A1

DE102004058433A1 - Scheibenbremse für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE102004058433A1
Application number: DE102004058433A
Authority: DE
Inventors: Alfred LÖW
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Priority date: 2004-12-03
Filing date: 2004-12-03
Publication date: 2006-06-22
Also published as: EP1819936B1; WO2006058784A1; DE502005008296D1; EP1819936A1; ATE445110T1

Abstract

Eine Scheibenbremse für ein Fahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, mit einer in einem Bremssattel (2) angeordneten Zuspannvorrichtung (3), mit der bei einer Bremsung über eine oder zwei parallel und mit Abstand zueinander in einer Brücke (7) angeordnete Stellspindeln (8) ein Bremsbelag (10) an eine Bremsscheibe (1) drückbar ist, wobei die Zuspannvorrichtung (3) mit einem schwenkbaren Hebel (11) versehen ist, der im Abstützbereich mit Drehlager (12) des Bremssattels (2) als Exzenter (4) mit einer einstückig angeformten Wälzrolle (6) ausgebildet ist, die mit der Brücke (7) in Wirkverbindung steht, ist so ausgebildet, dass die Wälzrolle (6) unmittelbar an der Brücke (7) anliegt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Fahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, mit einer in einem Bremssattel angeordneten Zuspannvorrichtung, mit der bei einer Bremsung über eine oder zwei parallel und mit Abstand zueinander in einer Brücke angeordnete Stellspindeln ein Bremsbelag an eine Bremsscheibe drückbar ist, wobei die Zuspannvorrichtung mit einem schwenkbaren Hebel versehen ist, der im Abstützbereich mit Drehlagern des Bremssattels als Exzenter mit einer einstückig angeformten Wälzrolle ausgebildet ist, die mit der Brücke in Wirkverbindung steht.

Eine derartige, vorzugsweise druckluft- oder elektronisch betätigbare Scheibenbremse ist aus der DE 42 12 384 A1 und der EP 0 688 404 B1 bekannt.

In letzterer ist als ein Ausführungsbeispiel zu den 7 und 8 beschrieben, dass der Exzenter eine einstückig angeformte Wälzrolle aufweist, die mit der Brücke in Wirkverbindung steht.

Dabei kann diese Wälzrolle beispielsweise durch Schmieden angeformt sein. Zweckmäßigerweise besteht sie aus gehärtetem Stahl, um den auftretenden Belastungen zu entsprechen, so dass eine erstrebenswerte Standzeit erreichbar ist.

Dabei stützt sich die Wälzrolle in einem in der Brücke angeordneten Gegenlager ab, das rinnenförmig ausgebildet sein kann bzw. in einer anderen Ausführung als eine Kombination aus einer ebenen Platte, die an der Brücke anliegt, und einem darauf befindlichen Druckstück, an dem sich die Wälzrolle abstützt.

In jedem Fall ist das Herstellen und Montieren der Gegenlager mit einem erheblichen Aufwand verbunden, der einer rationellen und kostengünstigen Fertigung entgegensteht.

Dies ist insbesondere unter dem Aspekt bedeutsam, als solche Scheibenbremsen in großen Stückzahlen Verwendung finden und von daher eine Kostenoptimierung immer angestrebt wird.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, dass sie einfacher herstell- und montierbar ist und dadurch die Kosten insgesamt gesenkt werden.

Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Insbesondere kann derart auf ein Gleitlager zwischen der Brücke und der Walzrolle verzichtet werden.

Eine in diesem Sinne ausgebildete Scheibenbremse bietet gegenüber einer solchen nach dem Stand der Technik wesentliche Vorteile, insbesondere hinsichtlich der Herstellung und Montage.

Durch den Verzicht auf ein separates Teil als Drehlager entfallen die hierfür erforderlichen Herstellungskosten, die insbesondere aufgrund der konkav rinnenartigen Formgebung relativ hoch sind. Dies betrifft gleichermaßen die Ausführungsform, bei der das Gegenlager plattenförmig ausgebildet und mit einem zur Wälzrolle hin angeordneten Druckstück versehen ist.

Es ist davon auszugehen, dass die Notlaufeigenschaften des Gussmaterials, aus dem die Brücke standardmäßig hergestellt ist, in Verbindung mit der aus Stahl bestehenden, vorzugsweise geschmiedeten und gehärteten Wälzrolle den Anforderungen an ein Gleitlager in ausreichendem Maße entspricht.

Diese Eigenschaften können noch dadurch verbessert werden, dass die Lagerstelle, also vor allem die Brücke im Kontaktbereich mit der Wälzrolle gefettet wird, wobei dies einmalig bei der Montage ausreicht.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Brücke mit einer konkaven Ausnehmung zu versehen, in der die Wälzrolle einliegt. Hierbei kann die Ausnehmung bereits eingegossen sein, so dass eine aufwändige nachträgliche Bearbeitung entfallen kann. Als zusätzliches Fettdepot können in der Ausnehmung Fetttaschen angeordnet sein, die beim erst- und einmaligen Fetten mit Fett gefüllt werden, so dass in jedem Fall eine ausreichende Schmierung gewährleistet ist.

Anstelle einer solchen konkaven Ausnehmung besteht auch die Möglichkeit die Brücke im Kontaktbereich mit der Wälzrolle als plane Fläche auszubilden, auf der sich die Wälzrolle abwälzen kann. Hierbei ist die Lagerstelle, also die plane Fläche insgesamt gefettet. Für ein einwandfreies Abwälzen der Wälzrolle ist die Lagerstelle plangefräst.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
1 den schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer geschnittenen Seitenansicht
2 die Scheibenbremse in einer teilweise geschnittenen Draufsicht
3 und 4 jeweils ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Seitenansicht
5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Seitenansicht
In den 1 und 2 ist eine Scheibenbremse für ein Fahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug gezeigt, die eine Bremsscheibe 1 aufweist, die an einer nicht dargestellten Achse des Nutzfahrzeuges befestigt ist und von einem Bremssattel 2 umfasst ist, der in Richtung der Bremsscheibe 1 verschiebbar ist.
Im Bremssattel 2 ist eine Zuspannvorrichtung 3 angeordnet, mit der bei einer über einen vorzugsweise pneumatisch betätigten Bremszylinder 9 ausgelösten Bremsung Bremsbeläge 10 an die Bremsscheibe 1 drückbar sind.
Hierzu greift die Zuspannvorrichtung 3 an zwei parallel und mit Abstand zueinander in einer Brücke 7 angeordnete Stellspindeln 8 an.
Wie weiter zu sehen ist, weist die Zuspannvorrichtung 3 einen schwenkbaren Hebel 11 auf, der mit seinem einen Ende mit dem Bremszylinder 9 in Wirkverbindung steht und in seinem anderen Endbereich schwenkbar in einem Drehlager 12 des Bremssattels 2 gelagert ist.
Dieser Endbereich ist als Exzenter 4 ausgebildet, wozu außermittig zur gedachten Mittenachse des Drehlagers 12 einstückig eine Wälzrolle 6 an den Exzenter 4 angeformt ist.
Diese Wälzrolle 6 stützt sich an einem Gegenlager 5 der als Gussteil ausgebildeten Brücke 7 ab.
Erfindungsgemäß liegt die am Exzenter 4 angeformte Wälzrolle 6 unmittelbar an der Brücke 7, das heißt, an dem gebildeten Gegenlager 5 an, wobei dieses Gegenlager 5 gefettet ist, so dass ein auch dauerhaft einwandfreies Abrollen der Wälzrolle 6 auf dem Gegenlager 5 gewährleistet ist.
Wie insbesondere die 3 sehr deutlich wiedergibt, besteht das Gegenlager 5 aus einer rinnenförmigen, im Querschnitt konkaven Ausnehmung, deren Krümmung der Krümmung der Wälzrolle 6 angepasst ist.
Bei dem in der 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Gegenlager 5 als plane Fläche ausgebildet, an der die Wälzrolle 6 bei Betätigung des Hebels 11, also bei dessen Verschwenkung, abrollt. Diese plane Fläche ist besonders einfach zu bearbeiten, beispielsweise durch Planfräsen, woraus sich fertigungstechnische Vorteile ergeben.
Ebenfalls als plane Fläche ausgebildet ist das Gegenlager 5 bei dem Beispiel entsprechend der 5.
Die Wälzrolle 6 hingegen ist in ihrem Querschnitt als angeschmiedeter Nocken ausgebildet, der sich ebenso wie die übrigen Wälzrollen 6 über die gesamte Breite des Hebels erstrecken. Im Bedarfsfall kann das Gegenlager 5 gehärtet sein.

Claims

Scheibenbremse für ein Fahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, mit einer in einem Bremssattel (2) angeordneten Zuspannvorrichtung (3), mit der bei einer Bremsung über eine oder zwei parallel und mit Abstand zueinander in einer Brücke (7) angeordnete Stellspindeln (8) ein Bremsbelag (10) an eine Bremsscheibe (1) drückbar ist, wobei die Zuspannvorrichtung (3) mit einem schwenkbaren Hebel (11) versehen ist, der im Abstützbereich mit Drehlagern (12) des Bremssattels (2) als Exzenter (4) mit einer einstückig angeformten Wälzrolle (6) ausgebildet ist, die mit der Brücke (7) in Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzrolle (6) unmittelbar an der Brücke (7) anliegt.
Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brücke (7) im Andruckbereich der Wälzrolle (6) ein Gegenlager (5) bildet, das als rinnenförmige, im Querschnitt konkave Ausnehmung gestaltet ist, deren Krümmung an die Krümmung der Wälzrolle (6) angepasst ist.
Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlager (5) aus einer planen Fläche gebildet ist, an der sich die Wälzrolle (6) abstützt.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlager (5) gefettet ist.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das als plane Fläche ausgebildete Gegenlager (5) plangefräst ist.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gegenlager (5) Fetttaschen vorgesehen sind, die vorzugsweise vor einer Montage mit Fett füllbar sind.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzrolle (6) im Querschnitt gesehen als Nocken ausgebildet ist.