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Die
Erfindung betrifft ein Ventil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
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Derartige
Ventile können
beispielsweise als 2/2-Wege-Schaltventile
ausgeführt
sein. Diese nehmen in der Regel nur Endstellungen mit vollem Durchflussquerschnitt
und keine drosselnden Zwischenstellungen ein. Herkömmliche
Schaltventile haben einen Kolben, der in eine Grundstellung vorgespannt
ist und der über
einen Elektromagneten in seine Schaltstellung bringbar ist. Sollen über ein
derartiges Schaltventil große
Druckmittelvolumenströme (bis
100 l/min bei 5 bar Druckdifferenz) geführt werden, so müssen sie
entsprechend mit großer
Nennweite ausgeführt
werden. Ist nun bei bestimmten Anwendungen eine hohe Dynamik mit
kurzen Schaltzeiten (wesentlich geringer als 15 ms) erforderlich,
so sind die Ventile mit großer
Nennweite nicht einsetzbar, da die Masse des Ventilschiebers und
die erforderlichen Hübe
zu groß sind,
um ein schnelles Schalten des Ventils realisieren zu können. Eine
Möglichkeit
besteht darin, den Hub des Ventilschiebers zu minimieren, indem
die gehäusefesten
Dichtstege, die gemeinsam mit Steuerbünden des Ventilschiebers auf-
und zugesteuerte Durchflussquerschnitte bestimmen, möglichst
schmal ausgebildet werden. Derartige schmale Dichtstegstrukturen
führen
jedoch bei hohen Druckdifferenzen aufgrund einer durch den elastohydrodynamischen
Effekt verursachten Verformung zu einem Klemmen des Ventilschiebers.
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Dies
sei anhand 1 erläutert, auf
die bereits jetzt Bezug genommen wird. Diese Figur zeigt einen stark
schematisierten Schnitt durch einen Teil eines Schaltventils, wobei
an einer Ventilbuchse ein Dichtsteg 100 ausgebildet ist,
der mit einem Steuerbund 102 eines Ventilschiebers 104 zusammenwirkt. In
seiner gestrichelt angedeuteten unbelasteten Form verlaufen die
Stirnwandungen des Dichtstegs 100 in Vertikalrichtung (Ansicht
nach 1). Der Ventilschieber 104 mit
dem Steuerbund 102 befindet sich in der Achse des umlaufenden
Dichtstegs 100, so dass die Dichtfläche 106 parallel zu
den Außenumfangsflächen 108 des
Steuerbunds verläuft – der Ventilschieber
ist mit einem gewissen Gleitspiel geführt, so dass er einerseits
leicht verschiebbar ist und andererseits eine hinreichende Dichtung
entlang der Dichtfläche 106 gewährleistet
ist.
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Es
sei nun angenommen, dass auf die in 1 linke
Stirnfläche
des Dichtstegs 100 ein wesentlich höherer Druck als auf die rechte
Stirnfläche wirkt – die Druckdifferenz über dem
Dichtsteg 100 beträgt
beispielsweise 300 bar. Falls nun der Dichtsteg 100 relativ
schmal ausgeführt
wird, wird er durch die auf seine linke Stirnfläche 110 wirkenden
Druckkräfte mit
Biegespannungen beaufschlagt, die dazu führen, dass der Dichtsteg 100 in
der in 1 dargestellten Weise
ausgelenkt wird. Durch diese Verbiegung der Dichtstegwandung biegt
die zu dem mit dem niedrigeren Druck beaufschlagten Druckraum weisende Umfangskante
ab, so dass ein etwa keilförmiger Dichspalt
entsteht, der zur druckniedrigeren Seite hin größer ist. Aufgrund der auftretenden
hydrodynamischen und hydrostatischen Effekte wird der Ventilschieber 104 durch
im Bereich der druckbeaufschlagten Dichtstegkante wirkenden Radialkräfte nach
einer Seite – beispielsweise
nach oben (1) ausgelenkt
und somit destabilisiert. Der Ventilschieber 104 legt sich
mit der Außenumfangsfläche 108 des
Steuerbundes 102 an die linke Umfangskante des Dichtstegs 100 an – der Ventilschieber 104 wird geklemmt
und lässt
sich wesentlich schwerer bewegen, als dies bei geringeren Druckdifferenzen
der Fall ist. Ein derartiges Ventil lässt sich selbstverständlich nicht
mit der gewünschten
Schaltzeit betätigen.
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Prinzipiell
könnte
man im Bereich des Dichtstegs 100 Ausgleichsnuten anbringen.
Derartige Ausgleichsnuten können
jedoch nur bei vergleichsweise breiten Dichtstegen vorgesehen werden.
Eine derartige Verbreiterung der Dichtstege würde jedoch wiederum die Schaltzeiten
erhöhen
und stellt daher keine Lösung
dar, die man ins Auge fassen würde, wenn
man ein sehr schnell schaltendes Ventil konstruieren will.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ventil zu schaffen, bei
dem ein Klemmen eines Ventilschiebers aufgrund schmal dimensionierter
Dichtstege einer Ventilbuchse verhinderbar oder zumindest auf ein
vertretbares Niveau absenkbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Ventil mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß hat das
Ventil einen Ventilschieber mit zumindest einem Steuerbund, der
mit einem Dichtsteg zusammenwirkt. Eine von einem höheren Druck
beaufschlagte Umfangskante des Dichtstegs ist als Schrägfläche oder
dergleichen ausgebildet, deren Geometrie so gewählt ist, dass bei Druckbeaufschlagung
Kräfte
auf den Dichtsteg wirken, die diesen derart verformen, dass sich
ein in Richtung zur druckniedrigeren Seite hin enger werdender Dichtspalt
ergibt. Diese etwa keilförmige
Dichtspaltgeometrie verläuft
entgegengesetzt zur eingangs beschriebenen Geometrie und trägt zu einer
Selbstzentrierung des Steuerkolbens bei, so dass die Dichtwirkung
verbessert wird und auch bei hohen Druckdifferenzen kein Klemmen
des Ventilschiebers erfolgt. Berechnungen zeigen, dass durch diese
Schrägfläche bewirkt
wird, dass die auf die herkömmlichen
Lösungen
wirksamen Biegekräfte
vergleichsweise gering sind und dass die Verformung des Dichtstegs
im wesentlichen durch Schubkräfte
erfolgt; die Biegedeformation wird somit erfindungsgemäß durch
eine Schubdeformation ersetzt, die stabilisierend auf den Ventilschieber
wirkt. Der Begriff "Schrägfläche" ist nicht streng
geometrisch auszulegen sondern steht für einen "weggenommen" Eckbereich, der auch bspw. gekrümmt oder
mehrfach angeschrägt
ausgeformt sein kann – wesentlich
ist, dass sich eine stabilisierende Dichtspaltform ergibt. Die Schrägflächen dürfen keinesfalls
mit einer herkömmlichen
Fase verwechselt werden, die zum Brechen des Grates beim Fertigen
des Dichtstegs verwendet werden. Derartige Fasen haben eine zu geringe
Fläche,
um die vorbeschriebene Schubdeformation zu bewirken.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Dichtsteg im Profil symmetrisch ausgebildet, so dass auch
die niederdruckseitige Umfangskante mit einer Schrägfläche der
vorbeschriebenen Art versehen ist.
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Der
Winkel der Schrägfläche mit
Bezug zur Ventilachse beträgt
zwischen 30° und
50°. Besonders
gute Ergebnisse stellen sich bei einem Winkel von 45° ein.
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Die
Axiallänge
der zwischen den beiden Schrägflächen verbleibenden
Dichtfläche
beträgt etwa
das 0,7- bis 1,3-fache
der Axiallänge
einer Schrägfläche. Bezogen
auf die Stegbreite des Dichtstegs beträgt die Axiallänge der Schrägfläche bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
etwa ein Drittel.
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Die
Höhe der
Dichtstege in Radialrichtung sollte etwa gleich groß oder geringer
als die wirksame Breite des Dichtstegs sein. Als besonders günstig hat
sich ein Verhältnis
zwischen der Breite und der Höhe
der Dichtstege in der Größenordnung
zwischen 0.9 und 2, vorzugsweise 1.5 herausgestellt.
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Derartige
Dichtsteggeometrien lassen sich besonders vorteilhaft bei Schnellschaltventilen
einsetzen, da dann durch die schmalen Stege der Hub des Ventilschiebers
verringert und entsprechend die Schaltzeit verkürzt ist.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Schnellschaltventil
ist der Ventilschieber mit einer Vielzahl von Parallelsteuerkanten
ausgebildet, denen jeweils ein Dichtsteg mit den vorbeschriebenen
Abmessungen zugeordnet ist.
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Dabei
wird es besonders bevorzugt, wenn das Schnellschaltventil eine Ventilbuchse
hat, die aus einer Vielzahl von schmalen Scheiben zusammengesetzt
ist, die jeweils einen der Dichtstege bilden.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 die
Verformung eines Dichtstegs eines herkömmlichen Schaltventils;
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2 eine
Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schnellschaltventils;
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3 eine Scheibe einer Ventilhülse des Schnellschaltventils
aus 1;
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4 eine
Detaildarstellung einer Ventilhülse
des Schnellschaltventils aus 2 und
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5 die
Verformung eines Dichtstegs einer Scheibe gemäß 3 bei
Druckbeaufschlagung.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels eines Schnellschaltventils 1 beschrieben – die Anwendung
der Erfindung ist jedoch keinesfalls auf derartige Ventiltypen beschränkt. Da
der konstruktive Aufbau des Schnellschaltventils 1 zum
Gegenstand einer eigenen parallel hinterlegten Patentanmeldung der
Anmelderin gemacht wurde, werden hier nur die zum Verständnis der
Erfindung erforderlichen technischen Zusammenhänge erläutert. Bezüglich aller weiteren konstruktiven
Details des Ventils wird auf die parallel hinterlegte Anmeldung
verwiesen.
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In 2 ist
ein Längsschnitt
durch das Schnellschaltventil 1 dargestellt. Dieses hat
einen Eingangsanschluss und einen Ausgangsanschluss, die in der
Darstellung gemäß 2 nicht
sichtbar sind. Einer der Anschlüsse,
beispielsweise der gestrichelt angedeutete Eingangsanschluss A liegt
etwa in der Zeichenebene, während
der andere Anschluss, beispielsweise der Ausgangsanschluss B in
einer senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden Ebene liegt. Das in
Schieberbauweise ausgeführte
Schnellschaltventil 1 hat ein Gehäuse 2 mit einer Ventilhülse 4,
in der ein Kolben oder Ventilschieber 6 axial verschiebbar
(in 2 in Vertikalrichtung) geführt ist. Die Betätigung des
Ventilschiebers 6 erfolgt über einen Magneten, der bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Flachankermagnet 8 ausgeführt ist, der über eine
Hebelübersetzung 10 auf
den Ventilschieber 6 wirkt. Die Ventilhülse 4 ist aus einer
Vielzahl von Scheiben 12a, 12b, 12c und 13a, 13b, 13c gebildet,
wobei an jeder der Scheiben 12, 13 ein Dichtsteg 28 ausgebildet
ist, der mit einem Steuerbund (siehe 72, 74 in 2 und 44, 46, 48 in 4) des Ventilschiebers 6 zusammenwirkt.
Die einzelnen Scheiben 12, 13 sind identisch aufgebaut
und sind lediglich um 90° versetzt
zueinander in das Gehäuse 2 eingesetzt.
Einzelheiten der aus einer Vielzahl von Scheiben 12, 13 zusammengesetzten
Hülse 4 werden
im Folgenden anhand der 3 und 4 erläutert.
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3b zeigt
eine Ansicht, die derjenigen auf die Scheiben 12a, 12b und 12c in 1 entspricht. 3a zeigt
eine Vorderansicht auf diese Scheiben. Da alle Scheiben 12, 13 prinzipiell
den gleichen Aufbau haben, wird anhand 3 lediglich
der Aufbau der Scheibe 12a erläutert. Die Scheibe 12a hat
in der Vorderansicht (3a) eine kreisförmige Großfläche mit
dem Außendurchmesser
D. Um 90° versetzt
zueinander sind am Außenumfang
der Scheibe 12a vier Ausnehmungen 18, 19, 20, 21 ausgebildet,
die in der Vorderansicht etwa halbkreisförmig ausgebildet sind. Auf
einem gemeinsamen Teilkreisdurchmesser d sind vier um 45° zu den Ausnehmungen 18, 19, 20, 21 versetzte
Bohrungen 22 ausgebildet, durch die hindurch das stirnseitig
vom Ventilkolben verdrängte Fluid
in den jeweils gegenüberliegenden
Raum gelangen kann. In der Mitte der Scheibe 12a ist eine Scheibenbohrung 24 vorgesehen,
deren in 3b sichtbare Umfangsfläche eine
Dichtfläche 26 des Dichtstegs 28 bildet.
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Wie
aus der in 3b dargestellten geschnittenen
Draufsicht entnehmbar ist, ist die Scheibenbohrung 24 im
Anschluss an den Dichtsteg 28 zu einem Scheibenraum 34 erweitert.
Gemäß der in 3a dargestellten
Vorderansicht münden
in diesem Scheibenraum 34 Druckmittelkanäle 36, 37, 38, 39, 40, 41,
wobei die Druckmittelkanäle 36, 37; 40, 41 und 38, 39 jeweils
ein koaxial angeordnetes Paar bilden und beidseitig in den Scheibenraum 34 einmünden. Der
andere Endabschnitt der Kanäle 36, 38, 40 mündet in
der Umfangskante der Ausnehmung 18, der andere Endabschnitt
der drei weiteren Druckmittelkanäle 37, 39, 41 mündet in
der diametral dazu angeordneten Ausnehmung 20. Wie aus 3 hervorgeht, ist das Druckmittelkanal-Paar 36, 38 in
einer Diagonalen der Scheibe 12a angeordnet, die beiden anderen
Druckmittelpaare 38, 39; 40, 41 sind
parallel dazu versetzt.
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In
der Schnittdarstellung gemäß 3b sind lediglich
die beiden diagonal verlaufenden Druckmittelkanäle 36, 37 und 40, 41 sichtbar,
wobei die beiden letztgenannten Kanäle 40, 41 im
Mündungsbereich im
Druckraum 34 zusammenlaufen.
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Wie
vorstehend erwähnt,
sind jeweils benachbarte Scheiben 12, 13 um 90° versetzt
zueinander angeordnet. D.h. in der Darstellung gemäß 2 befinden
sich die Scheiben 12a, 12b, 12c in der
in 3b dargestellten Einbaulage, während die benachbarten Scheiben 13a, 13b, 13c um
90° versetzt dazu
angeordnet sind, so dass die Achsen der Druckmittelkanäle 36 bis 41 senkrecht
zur Zeichenebene verlaufen, während
sie bei den anderen Scheiben 12a, 12b, 12c parallel
zur Zeichenebene angeordnet sind.
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Unter
der Annahme, dass die Scheiben 13a, 13b, 13c gegenüber den
Scheiben 12a, 12b, 12c um 90° im Uhrzeigersinn
verdreht sind, sieht man in den Darstellungen gemäß 2 und 4 dann
entsprechend die Mündungsquerschnitte
der Druckmittelkanäle 39, 41 in
den Scheibenräumen 34 der Scheiben 13a, 13b, 13c.
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Der
Ventilschieber 6 hat gemäß 2 fünf Steuerbünde, von
denen in 4 die Steuerbünde 44, 46, 48 sichtbar
sind. Diese sind in der dargestellten Grundposition mit positiver Überdeckung
mit Bezug zu den Dichtflächen 26 der
Dichtstege 28 ausgeführt.
Die Stirnflächen
der Steuerbünde 44, 46, 48 sind
abgeschrägt,
wobei jeweils eine Steuerkante 50, 52, 54 ausgebildet
wird, die mit der in 4 oben liegenden Umfangskante
der Dichtfläche 26 – im Folgenden
gehäusefeste
Steuerkanten 56, 58, 60 genannt – zusammenwirken.
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Gemäß 2 sind
an den Endabschnitten des Ventilschiebers 6 zwei Führungsbünde 62, 64 ausgebildet.
An den in 2 oberen Führungsbund 64 schließt sich
ein Axialvorsprung 66 an, der in Wirkverbindung mit der
Hebelübersetzung 10 steht.
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Wie
insbesondere 4 entnehmbar ist, stehen in
der dargestellten Grundposition des Ventilschiebers 6 die
Steuerkanten 50, 52, 54 und die in 2 gekennzeichneten
entsprechenden Steuerkanten 68 der in 4 nicht
dargestellten Steuerbünde 72, 74 etwa
mittig mit Bezug zur Dichtfläche 26,
so dass die axiale Dichtlänge
zwischen den Steuerbünden 44, 46, 48, 72, 74 und
den zugeordneten Dichtflächen 26 etwa
die halbe Axiallänge
der Dichtflächen 26 beträgt.
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Die
vier gleichmäßig am Umfang
verteilten Ausnehmungen 18, 20 der Scheiben 12a, 12b, 12c sowie
die Ausnehmungen 19, 21 der dazu um 90° versetzt
eingebauten Scheiben 13a, 13b, 13c fluchten
zueinander, so dass vier achsparallel zur Ventilachse verlaufende
Verbindungskanäle
gebildet werden, von denen die Verbindungskanäle 76, 78 in 2 sichtbar
sind, während
die beiden anderen, um 90° dazu
versetzten Verbindungskanäle
oberhalb bzw. unterhalb der Zeichenebene angeordnet sind. In den
dargestellten Verbindungskanälen 76, 78 münden jeweils
die Druckmittelkanäle 36, 37, 38, 39, 40 der
Scheiben 12a, 12b, 12c, während in
den nicht sichtbaren Verbindungskanälen die entsprechenden Druckmittelkanäle der um
90° versetzt
angeordneten Scheiben 13a, 13b, 13c münden.
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Gemäß den 3 und 4 geht die
umlaufende Dichtfläche 26 des
Dichtstegs 28 in zwei schräg dazu angeordnete Schrägflächen 30, 32 über, die
wesentlich mehr als die herkömmlichen
Fasen ausgeprägt
sind. Die Breite B des Dichtstegs 28 ist vergleichsweise
gering ausgebildet. Ohne diese Schrägflächen 30, 32 würde der
Dichtsteg 28 bei Druckbeaufschlagung seitlich ausbiegen
und zu einem Klemmen des Ventilschiebers 6 führen (siehe 1).
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5 zeigt
eine stark vergrößerte Darstellung
eines Dichtspalts 80 zwischen einem der Steuerbünde (beispielsweise 46)
des Ventilschiebers 48 und des dazu gehörigen umlaufenden Dichtstegs 28. In
gestrichelten Linien ist dabei die Geometrie des Dichtstegs 28 ohne
Druckbeaufschlagung dargestellt. In durchgezogenen Linien ist der
verformte Zustand des Dichtspalts gezeigt, der sich dann einstellt, wenn
beispielsweise in den benachbarten Scheibenräumen 34 stark unterschiedliche
Drücke
mit einer Druckdifferenz von beispielsweise 300 bar anliegen. Im
vorliegenden Fall sei angenommen, dass der Druck oberhalb des Dichtstegs 28 wesentlich
größer als
der Druck im darunter gelegenen Scheibenraum 34 ist. Im
umverformten Zustand weist der Dichtsteg 28 seine trapezförmige Gestalt
auf, die durch die Gesamtbreite B, die Steghöhe H, die Axiallänge a der beiden
Schrägflächen 30, 32 sowie
die Axiallänge
b der Dichtfläche 26 gekennzeichnet
ist. Des weiteren ist noch der Winkel α wichtig, den die Schrägflächen 30, 32 mit
der Ventilachse (senkrecht in 5) einschließen.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α 45°. Die Axiallänge a der Schrägflächen 30, 32 entspricht
der Axiallänge
b des Dichtspalts 80 und die Breite B des Dichtstegs 28 beträgt etwa
das 1.5-fache der Dichtsteghöhe
H.
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In 5 sind
die auf die Seitenflächen
des Dichtstegs 28 wirkenden Kräfte eingezeichnet, die jeweils
senkrecht zu den betreffenden Flächen
verlaufen. Da die Eckbereiche der Dichtstege 28 gegenüber den
herkömmlichen
Lösungen
(siehe 1) weggeschnitten sind, ist der Anteil der auf
den Dichtsteg wirkenden Biegekräfte
vergleichsweise gering und die Deformation wird im Wesentlichen
durch Schubkräfte
hervorgerufen, die parallel zur Ventilachse wirken. Diese Schubkräfte sorgen
dafür,
dass der Dichtsteg 28 nicht wegbiegt wie bei den in 1 dargestellten
Verhältnissen,
sondern eher seitlich zur druckniedrigeren Seite hin verschoben
wird, so dass sich ein keilförmiger
Dichtspalt 80 einstellt, der sich zur druckniedrigeren
Seite hin schließt.
Der Keilwinkel ist in 5 mit β bezeichnet. Bei geringen Druckdifferenzen
oder unbelastetem Dichtsteg 28 beträgt dieser Keilwinkel 0° – d.h. die
Dichtspaltbreite ist über die
gesamte Breite des Dichtstegs 28 konstant.
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Beim
Stand der Technik wird durch die sich verbiegenden Dichtstege 28 ein
sich zur druckniedrigeren Seite hin öffnender Dichtspalt gebildet,
der destabilisierend wirkt. Der bei der erfindungsgemäßen Lösung sich
zur druckniedrigeren Seite hin verjüngende Dichtspalt wirkt dagegen
stabilisierend und zentrierend auf den Steuerbund 52 des
Ventilschiebers 6. Es zeigte sich, dass durch diese Konstruktion auch
bei sehr hohen Druckdifferenzen über
dem Dichtsteg 28 kein Klemmen des Ventilschiebers 6 auftritt,
so dass dieser mit außerordentlich
kurzen Schaltzeiten geschaltet werden kann.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass der Dichtsteg 28 auch mit
einer anderen Geometrie ausgeführt werden
kann – wesentlich
ist, dass die während
des Umschaltens auftretenden Kräfte
den Dichtsteg 28 so verformen, dass sich der Dichtspalt 80 zentrierend auf
den Ventilschieber auswirkt.
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Wie
erwähnt
kann anstelle der Schrägfläche auch
eine gekrümmte
oder mehrfach angeschrägte Fläche verwendet
werden.
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Offenbart
ist ein Ventil, insbesondere ein Schnellschaltventil, wobei ein
Ventilschieber mit einem Steuerbund ausgeführt ist, der gemeinsam mit einem
Dichtsteg einer Ventilbuchse einen Dichtspalt begrenzt. Erfindungsgemäß ist der
Dichtsteg mit einer Schrägfläche oder
dergleichen ausgeführt,
deren Geometrie so gewählt
ist, dass bei einer einseitigen Druckbeaufschlagung des Dichtstegs
sich ein in Richtung zur druckniedrigeren Seite des Dichtstegs verjüngender
Keilspalt ausbildet, der stabilisierend auf den Ventilschieber wirkt.
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- 1
- Schnellschaltventil
- 2
- Gehäuse
- 4
- Ventilhülse
- 6
- Ventilschieber
- 8
- Flachankermagnet
- 10
- Hebelübersetzung
- 12
- Scheibe
- 13
- Scheibe
- 14
- Dichtsteg
- 16
- Steuerbund
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Befestigungsbohrung
- 24
- Scheibenbohrung
- 26
- Dichtfläche
- 28
- Dichtsteg
- 30
- Schrägfläche
- 32
- Schrägfläche
- 34
- Scheibenraum
- 36
- Druckmittelkanal
- 37
- Druckmittelkanal
- 38
- Druckmittelkanal
- 39
- Druckmittelkanal
- 40
- Druckmittelkanal
- 41
- Druckmittelkanal
- 44
- Steuerbund
- 46
- Steuerbund
- 48
- Steuerbund
- 50
- Steuerkante
- 52
- Steuerkante
- 54
- Steuerkante
- 56
- gehäusefeste
Steuerkante
- 58
- gehäusefeste
Steuerkante
- 60
- gehäusefeste
Steuerkante
- 62
- Führungsbund
- 64
- Führungsbund
- 66
- Axialvorsprung
- 68
- Steuerkante
- 70
- Steuerkante
- 72
- Steuerbund
- 74
- Steuerbund
- 76
- Verbindungskanal
- 78
- Verbindungskanal
- 80
- Dichtspalt
- 100
- Dichtsteg
- 102
- Steuerbund
- 104
- Ventilschieber
- 106
- Dichtfläche
- 108
- Außenumfangsfläche
- 110
- Stirnfläche