DE102004057464A1 - Piezoaktor zur Betätigung eines mechanischen Bauteils - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Piezoaktor zur Betätigung eines mechanischen Bauteils, insbesondere für einen Einspritzinjektor zur Kraftstoffzumessung in einem Verbrennungsmotor, vorgeschlagen, bei dem mindestens ein vorgespanntes Federelement (6) vorhanden ist, das in axialer Richtung zwischen einer am Piezoelement (2) anliegenden ersten Platte (7) und einer oberen Fixierung im Gehäuse (3; 5) angeordnet ist, wobei das Piezoelement (2) mit seinem anderen Ende in Richtung der Aktorbewegung am Gehäuse (3; 4) anliegt. An der ersten Platte (7) sind Schubstangen (8, 9) angebracht, die in Richtung der Aktorbewegung durch das Gehäuse (3; 4) geführt sind und dort außerhalb des Gehäuses (3; 4) mit einer zweiten Platte (10) verbunden sind, die die Aktorbewegung auf das zu betätigende mechanische Bauteil überträgt.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung betrifft einen Piezoaktor zur Betätigung eines mechanischen Bauteils, insbesondere für einen Einspritzinjektor zur Kraftstoffzumessung in einem Verbrennungsmotor, nach den gattungsgemäßen Merkmalen des Hauptanspruchs.
- Es ist allgemein bekannt, dass unter Ausnutzung des sogenannten Piezoeffekts ein Piezaelement aus einem Material mit einer geeigneten Kristallstruktur, insbesondere als Multi-Layer aufgebaut werden kann. Bei Anlage einer äußeren elektrischen Spannung erfolgt eine mechanische Reaktion des Piezoelements, die in Abhängigkeit von der Kristallstruktur. und der Anlagebereiche der elektrischen Spannung einen Druck oder Zug in eine vorgebbare Richtung darstellt. Für sich gesehen ist es auch bekannt, dass Einspritzdüsen oder -ventile zur Kraftstoffzumessung eines Verbrennungsmotors Druck- oder Steuerbolzen aufweisen, die hohe Drücke und schnelle und genaue Reaktionszeiten verlangen.
- Um diese sehr schnellen, dynamischen Schaltvorgänge ohne Zerstörung des Piezoaktors nutzen zu können, kann dieser mechanisch vorgespannt werden. Hierzu dient in der Regel eine Feder, welche den Piezoaktor auch im Beschleunigungsfalle immer unter Druckspannung hält.
- Es ist beispielsweise aus der
DE 199 28 186 A1 ein sol- cher Piezoaktor bekannt, bei dem zur Erzeugung einer Vorspannung, die beispielsweise zur Rückstellung eines Betätigungselements notwendig ist, der Piezoaktor mit mindestens einem auf Zug vorgespannten Wellfederelement versehen ist, das in axialer Richtung zwischen dem Piezoelement und einer oberen Fixierung im Gehäuse angeordnet ist. - Die übliche Dehnungswerte des Piezoelements liegen im Bereich von ε = 1,5 – 1,8 Promille. Dabei wird meist der sogenannte Longitudinaleffekt genutzt, d.h. die Bewegung erfolgt in Achsrichtung des Piezoaktors. Im unbestromten Zustand hat der Piezoaktor die kürzeste Länge L0; im bestromten bzw. geladenen Zustand in guter Näherung die Länge (1 + ε) L0.
- Oft ist es aber entsprechend der Konstruktion insbesondere für einen Injektor gewünscht, einen Piezoaktor zu haben, der in seiner Ruheposition die maximale Länge hat. Erst im Falle einer Bestromung soll sich der Piezoaktor bzw. ein komplettes Piezoaktor-Modul kontrahieren.
- Vorteile der Erfindung
- Der eingangs beschriebene Piezoaktor zur Betätigung eines mechanischen Bauteils, insbesondere für einen Einspritzinjektor zur Kraftstoffzumessung in einem Verbrennungsmotor, weist ein Gehäuse auf, in dem ein Piezoelement des Piezoaktors mit der Möglichkeit einer axialen Dehnung oder Kontraktion gehalten ist. Es ist mindestens ein vorgespanntes Federelement vorhanden, das in axialer Richtung zwischen einer am Piezoelement anliegenden ersten Platte und einer oberen Fixierung im Gehäuse angeordnet ist, wobei das Piezoelement mit seinem anderen Ende in Richtung der Aktorbewegung am Gehäuse anliegt. In vorteilhafter Weise sind gemäß der Erfindung an der ersten Platte Schubstangen angebracht, die in Richtung der Aktorbewegung durch das Gehäuse geführt sind und dort außerhalb des Gehäuses mit einer zweiten Platte verbunden sind, die die Aktorbewegung auf das zu betätigende mechanische Bauteil überträgt.
- Bevorzugt besteht das Gehäuse aus zwei Gehäuseteilen, wobei im oberen Gehäuseteil das Federelement gehalten und insbesondere auch axial zentriert werden kann. Die beiden Gehäuseteile können nach dem Zusammenfügen der Bauteile des Piezoaktors miteinander verbunden werden, wobei die Verbindung der beiden Gehäuseteile auf einfache Weise durch eine Verschweißung erfolgen kann.
- Über die axiale Festlegung der Verbindungsstelle zwischen den beiden Gehäuseteilen kann gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die Vorspannung, die das Federelement auf das Piezoelement ausübt, eingestellt werden.
- Mit der erfindungsgemäßen Anordnung kann in vorteilhafter Weise eine Konstruktion für einen Piezoaktor realisiert werden, welche im Ruhezustand, d.h. unbestromt, die maximale Länge L2 aufweist. Wird der Piezoaktor mit einem e lektrischen Strom beaufschlagt, dehnt sich das Piezoelement zwar aus, aber die mechanische Reaktion des Piezoaktors insgesamt besteht jedoch in einer Verkürzung auf die Länge L mit L1< L < L2.
- Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass beim vorgeschlagenen Piezoaktor die Vorspannfeder leicht integrierbar ist und die gewollte Richtungsumkehr auch ohne eine üblicherweise eingesetzte Hydraulik bewerkstelligt werden kann.
- In vorteilhafter Weise können zur elektrischen Kontaktierung des Piezoelements Anschlussstifte von den Außenkontaktierungen am Piezoelement durch Buchsen im oberen Gehäuseteil axial beweglich nach außen geführt werden, die dann auch noch eine Zentrierung bei der Bewegung des Piezoelements bewirken.
- Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Piezoaktors wird anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch einen Piezoaktor zur Betätigung eines Einspritzinjektors zur Kraftstoffzumessung in einem Verbrennungsmotor mit einer Vorspannfeder in einem zweigeteilten Gehäuse in einer ersten Darstellung und -
2 einen Schnitt durch den Piezoaktor nach der1 in einer zweiten um 90° gedrehten Darstellung. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- In der Darstellung nach
1 ist ein Piezoaktor1 mit einem Piezoelement2 in einem Gehäuse3 gezeigt. Das Piezoelement2 ist hier, wie an sich bekannt, aus einem Multilayer-Piezomaterial mit einer geeigneten Kristallstruktur aufgebaut, so dass unter Ausnutzung des sogenannten Piezoeffekts bei Anlage einer äußeren elektrischen Spannung eine mechanische Reaktion des Piezoelements2 erfolgt. - Das Piezoelement
2 ist hier innerhalb des Gehäuses3 zwischen einem ersten Gehäuseteil4 und einem zweiten Gehäuseteil5 eingespannt, bzw. auch vorgespannt. Die Vorspannung wird über eine Feder6 aufgebracht, die zwischen einer ersten Platte7 am Piezoelement2 und der oberen Wand des zweiten Gehäuseteils5 eingespannt ist. Mit dem Gehäuseteil5 ist auch eine Zentrierung des Piezoelements2 und der Feder6 erreichbar. - Über die axiale Festlegung der Verbindungsstelle zwischen dem ersten Gehäuseteil
4 und dem zweiten Gehäuseteil5 kann die Länge L1 und damit die Vorspannkraft FF eingestellt werden. Die beispielsweise miteinander verschweißten Gehäuseteile4 und5 sind bevorzugt aus einem steifen Material, damit die Gesamtsteifigkeit, mit der der Piezoaktor1 vorgespannt wird, im wesentlichen durch die Vorspannfeder6 , z.B. eine Rohfeder, bestimmt wird. - Bei der Auslegung dieser Vorspannung ist zu beachten, dass eine Gegenkraft FG auf den Piezoaktor
1 wirkt und damit die Vorspannkraft FV der Feder6 reduziert, so dass der Piezoaktor1 insgesamt die Vorspannung FV = FF – FG erfährt. - An der ersten Platte
7 des Piezoaktors1 nach der1 sind Schubstangen8 und9 angebracht, die in Richtung der Aktorbewegung aus dem Gehäuse3 durch entsprechende Buchsen geführt und ggf. zentriert werden und dort außerhalb des Gehäuses3 an einer zweiten Platte10 befestigt sind. - Aus
2 ist ein um 90° gedrehter Schnitt des Piezoaktors1 zu entnehmen, so dass die elektrischen Anschlussstifte11 und12 erkennbar sind, die außen am Piezoelement2 kontaktiert sind. Über diese Anschlussstifte11 und12 wird die elektrische Spannung mit unterschiedlicher Polarität wechselseitig an die Piezolagen des Piezoelements2 herangeführt, so dass die Ausdehnung des Piezoelements2 bei einer Bestromung bewirkt werden kann. - Die Anschlussstifte
11 und12 sind hierbei über Buchsen13 und14 elektrisch vom Gehäuseteil5 isoliert und können dabei auch als Führung und/oder Zentrierung für das Piezoelement2 wirken. - Wird nun der zuvor beschrieben Piezoaktor
1 bestromt, dann nimmt seine Länge zu und drückt die Feder6 zusammen, so dass sich die starren Platten7 und10 in der Ansicht nach den1 und2 nach rechts bewegen und damit die Gesamtlänge L2 des Piezoaktors1 reduziert wird. Mit einem Abschalten oder Verringern der elektrischen Spannung an den Anschlussstiften11 und12 wird das Piezoelement2 wieder kürzer, jedoch nimmt der Piezoaktor1 in seiner Gesamtlänge wieder zu.
Claims (6)
- Piezoaktor zur Betätigung eines mechanischen Bauteils, mit – einem Gehäuse (
3 ;4 ,5 ), in dem ein Piezoelement (2 ) des Piezoaktors (1 ) mit der Möglichkeit einer axialen Dehnung oder Kontraktion gehalten ist, mit – mindestens einem vorgespannten Federelement (6 ), das in axialer Richtung zwischen einer am Piezoelement (2 ) anliegenden ersten Platte (7 ) und einer oberen Fixierung im Gehäuse (3 ;5 ) angeordnet ist, wobei das Piezoelement (2 ) mit seinem anderen Ende in Richtung der Aktorbewegung am Gehäuse (3 ;4 ) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass – an der ersten Platte (7 ) Schubstangen (8 ,9 ) angebracht sind, die in Richtung der Aktorbewegung durch das Gehäuse (3 ;4 ) geführt sind und dort außerhalb des Gehäuses (3 ;4 ) mit einer zweiten Platte (10 ) verbunden sind, die die Aktorbewegung auf das zu betätigende mechanische Bauteil überträgt. - Piezoaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass – das Gehäuse (
3 ) aus zwei Gehäuseteilen (4 ,5 ) besteht, wobei im oberen Gehäuseteil (5 ) das Federelement gehalten und/oder zentriert ist. - Piezoaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass – die beiden Gehäuseteile (
4 ,5 ) nach dem Zusammenfügen der Bauteile des Piezoaktors (1 ) miteinander verbunden sind. - Piezoaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass – die Verbindung der beiden Gehäuseteile (
4 ,5 ) durch eine Verschweißung erfolgt. - Piezoaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass – über die axiale Festlegung der Verbindungsstelle zwischen den beiden Gehäuseteilen (
4 ,5 ) die Vorspannung (FV), die das Federelement (6 ) auf das Piezoelement (2 ) ausübt, einstellbar ist. - Piezoaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass – zur elektrischen Kontaktierung des Piezoelements (
2 ) Anschlussstifte (11 ,12 ) von den Außenkontaktierungen am Piezoelement (2 ) durch Buchsen (13 ,14 ) im oberen Gehäuseteil (5 ) axial beweglich nach außen geführt sind.
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