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Die
Erfindung betrifft einen dynamisch selbsthemmenden Elektrokettenzug
mit einer Überlastsicherung
und einem mit einer Antriebsritzelwelle durch einen elektrischen
Antrieb angetriebenen Schneckengetriebe für den Einsatz in der Bühnentechnik
für Kulissenzüge, Prospektzüge oder
Leuchtenanhänger,
das mit einem elektrischen Antrieb über eine Antriebsritzelwelle
und ein Vorgelegegetriebe angetrieben ist.
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Der
Einsatz von dynamisch selbsthemmenden Schneckengetrieben ist in
der Bühnentechnik
allgemein bekannt und erforderlich, weil Schneckengetriebe aufgrund
der Selbsthemmungseigenschaft die zusätzlichen Sicherheitsfunktionen
der Bremsung und Sperrung einer Bewegungsrichtung mit sehr geringem
Aufwand ermöglichen.
Unter bestimmten Bedingungen sind Schneckengetriebe selbsthemmend oder
selbstbremsend. Selbsthemmung liegt vor, wenn sich ein in Ruhe befindliches
Schneckengetriebe auch durch beliebig große am Rad angreifende Momente
nicht in Bewegung versetzen lässt.
Ein Getriebe ist dagegen selbstbremsend, wenn es unabhängig von
der anliegenden Last aus der Bewegung heraus durch innere Reibungsvorgänge abbremst und
zum Stillstand kommt. Dieses Verhalten stellt neben einer Betriebsbremse
einen zusätzlichen
Sicherheitsfaktor in einem Antriebsstrang dar. Nachteilig ist bei
Schneckengetrieben, dass eine Sicherheitsvorkehrung gegen eine stoßartige
Belastung und ein Schutzvorrichtung gegen eine Überlast nicht vorhanden sind.
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In
der
DE 4425272 A1 wird
ein Hubwerk beispielsweise für
Leuchtenhänger,
Kulissenzüge
oder dergleichen beschrieben, wie sie in Funk- und Fernsehstudios
verwendet werden. Das Hubwerk weist ein selbsthemmendes Schneckengetriebe
auf, dessen Schneckenwelle in einem Gehäuse über Radialwälzlager gelagert ist. Die Schneckenwelle
ist mit einem Drehstromasynchronmotor angetrieben, der an einem
Gehäuse
angeflanscht ist. Die Schneckenwelle ist mit einer axial verschiebbaren
Kupplung mit der Antriebswelle des Motors gekuppelt. Die Schneckenwelle
ist axial verschiebbar gelagert und durch ein Tellerfederpaket entgegen
der Hublast vorgespannt. Wenn die Hublast die Vorspannung überschreitet, wird
durch die axiale Verschiebung der Schneckenwelle ein Endschalter
betätigt,
der das sofortige Stillsetzen des Antriebsmotors ermöglicht und
das Anheben einer unzulässig
hohen Hublast verhindert. Nachteilig ist, dass das Hubwerk bereits
bei einer stoßartigen
Belastung abgeschaltet wird. Außerdem ist
die Genauigkeit ungenügend,
mit der ein Ansprechen der Überlastsicherung
bei Überschreitung
einer vorgeschriebenen Maximallast erfolgt.
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Ein
weiterer in der
DE
92 04 404 U1 beschriebener Nachteil von Schneckengetrieben
besteht darin, dass zum Antrieb von Hebezeugen ein Sondermotor benötigt wird.
Herkömmliche
Hebezeuge mit einem Schneckengetriebe verwenden polumschaltbare
Drehstrommotore oder Konusläufermotore,
die über
ein Stirnradgetriebe mit dem Kettentrieb verbunden sind. Zur Beseitigung
dieses Nachteils wird ein schnell drehender Elektromotor mit einem Riemengetriebe
als Vorgelege eingesetzt, dem ein Schneckenradgetriebe nachgeordnet
ist. Gemäß den Ausführungen
in der
DE 19952736
A1 kann bei einem Hebezeug mit einem Riementrieb und einem schnell
drehenden Kommutator – Reihenschluss – Motor
durch das nachgeschaltete Schneckengetriebe auf eine zusätzliche
Bremse verzichtet werden. Bei stillstehendem Antrieb übernimmt
das Schneckengetriebe die Haltefunktion.
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Der
zusammen mit dem Schneckengetriebe eingesetzte und über eine
Antriebsritzelwelle angetriebene Riemenantrieb ermöglicht eine
flache Bauweise. Um ein kompaktes Hebezeug mit einer zusätzlichen
Bremse in flacher Bauweise zu ermöglichen, ist die Motorwelle
des Elektromotors parallel zur Drehachse des Schneckengetriebes
angeordnet. Dadurch ergibt sich ein U – förmiger Aufbau des Hebezeuges,
wobei in beiden Fällen
der Antriebsmotor in das Gehäuse
des Hebezugs integriert ist. Die Motorwelle ist über einen Riemenantrieb mit
dem Schneckengetriebe verbunden. Aufgrund der räumlichen Anordnung in einem
geschlossenen Gehäuse ist
eine Änderung
der Antriebsdrehzahlen durch den Austausch des Riemenantriebs nicht
vorgesehen. Die Konstruktion des Getriebegehäuses ist auf einen Universalmotor
mit hoher Drehzahl und einen Riemenantrieb mit hoher Untersetzung
abgestimmt, so dass eine nachträgliche
Modifikation des Antriebsmotors nicht ohne konstruktive Änderungen
des Getriebegehäuses
möglich
ist. Schließlich
ist auch in diesem Fall der Einsatz einer Rutschkupplung im Antriebsstrang
nicht vorgesehen.
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Um
bei einem geringen Raumbedarf unterschiedliche Übersetzungen und Hubgeschwindigkeiten
des Kettenzuges zu ermöglichen,
sind mithin auswechselbare Stirnradgetriebe erforderlich. Beim Einsatz
von Stirnradgetrieben in der Bühnentechnik
ergibt sich ein weiteres Problem durch die Geräuschemissionen. Allgemein bekannt
ist der Einsatz von schrägverzahnten
Eingangsstufen bei Getrieben von Hebezeugen, um eine größere Laufruhe
gegenüber geradverzahnten
Getriebestufen zu erreichen. Problematisch bei schrägverzahnten
Getrieben ist jedoch die Beherrschung der hohen Axialkräfte aufgrund
der Schrägverzahnung.
Diese Axialkräfte
belasten benachbarte Bauteile, wie die Antriebswelle und die Antriebswelle,
sehr stark. Notwendige Axiallagerungen zur Aufnahme des Axialschubes
bewirken erhöhte
Lagerverluste und einen schlechteren Wirkungsgrad.
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Die
Erfindung bezweckt somit einen kompakten, geräuscharmen und dynamisch selbsthemmenden
Elektrokettenzug mit einer Überlastsicherung
und mit einem Schneckengetriebe für den Einsatz in der Bühnentechnik,
der bei geringstem Platzbedarf problemlos den Einbau von unterschiedlichen Vorgelegestufen
zur Veränderung
der Drehzahlen mit ebenfalls auswechselbaren Antriebsmotoren ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch einen Elektrokettenzug mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher
erläutert
werden. Im einzelnen zeigt
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1 eine
Draufsicht auf den Elektrokettenzug in schematischer Darstellung.
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In 1 ist
ein Elektrokettenzug mit einem kompakten Getriebegehäuse 1 gezeichnet,
an welches ein elektrischer Antriebsmotor 2 mit der Motorwelle 20 angeflanscht
ist. Der Elektrokettenzug ist vornehmlich für Leuchtenhänger, Kulissenzüge, Prospektzüge oder
dergleichen vorgesehen, wie sie in der Bühnentechnik und in Funk – und Fernsehstudios verwendet
werden. Mit dem Antriebsmotor 2 wird über eine Rutschkupplung 16 eine
Antriebsritzelwelle 4 mit einem Antriebsritzel 3 angetrieben,
das mit dem Stirnrad 5 einer Schneckenwelle 6 in
Eingriff steht. Die Schnecke 7 der Schneckenwelle 6 kämmt mit dem
Schneckenrad 8, das mit der Schneckenradwelle 10 quer
zur Antriebsritzelwelle 4 gelagert ist. Die Schneckenradwelle 10 ist
einteilig ausgeführt
und an ihrem hinteren Endabschnitt zu einer Kettenradwelle 12 ausgebildet.
Die Kettenradwelle 12 ist drehfest mit einer die Lastkette 14 antreibenden
Kettennuss 9 verbunden.
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Um
eine kompakte Bauweise, eine bequeme Montage und Wartung sowie eine
einfache Herstellung zu ermöglichen,
ist das Getriebegehäuse 1 kammerartig
unterteilt. Antriebsmotorseitig weist das Getriebegehäuse 1 eine
an den elektrischen Antriebsmotor 2 angrenzende Kupplungskammer 23 zur
Aufnahme der Rutschkupplung 16 auf. In der axialen Erstreckung
der Antriebsritzelwelle 4 schließt sich an die Kupplungskammer 23 mit
einer gemeinsamen Innenwand 46 eine Getriebekammer 24 an.
An der Stirnseite 17 des Elektrokettenzuges ist die Getriebekammer 24 mit
einem Lagerschild 11 verschlossen. Die Innenwand 46 und
das Lagerschild 11 sind mit Radiallagern 25 versehen,
mit denen die Antriebsritzelwelle 4 und die Schneckenwelle 6 beidseitig
drehend gelagert sind.
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An
der hinteren Seitenfläche 36 des
Getriebegehäuses 1 ist
die Getriebekammer 24 über
eine gemeinsame Zwischenwand 37 mit einer Kettentriebkammer 13 verbunden.
Die Außenwand 38 der
Kettentriebkammer 13 sowie der vordere Gehäusedeckel 26 des
Getriebegehäuses 1 sind
desgleichen mit Radiallagern 25 für die Schneckenradwelle 10 beziehungsweise
Kettenradwelle 12 versehen. Damit ist die Schneckenradwelle 10 in äußerst kompakter Bauart
quer zur axialen Erstreckung der Antriebsritzelwelle 4 in
der Kettentriebkammer 13 sowie der Getriebekammer 24 gelagert.
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Für die jeweils
beidseitige Lagerung der Schneckenradwelle 10, der Antriebsritzelwelle 4 und der
Schneckenwelle 6 sind beispielsweise Rillenkugellager als
Radiallager 25 vorgesehen, mit denen ein fester Halt der
Wellenenden in axialer Richtung und in Umfangsrichtung sichergestellt
ist. In aller Regel handelt es sich bei Lagern dieser Art um öl- oder fettgeschmierte
Lager. Darüber
hinaus erfolgt die Kraftübertragung
zwischen der Schneckenwelle 6 und dem Schneckenrad 8 unter
Gleitreibung zwischen dem Gewinde der Schnecke 7 und der
Verzahnung des Schneckenrades 8, was erhebliche Reibungsverluste
verursacht. Aus diesem Grund müssen
die Reibungsverluste durch eine ständige Ölschmierung vermindert werden.
Die ständige Ölschmierung
kann auf besonders einfache Weise durch die vorgesehene separate
Getriebekammer 24 gewährleistet
werden, die vollständig
mit einem Schmiermittel gefüllt
ist. Die Zwischenräume
zwischen den Wellenenden sind mit zusätzlichen Öldichtringen 39 verschlossen
und gegen das Austreten des Schmiermittels gesichert. Eine weitere Öldichtung 40 befindet
sich in der gemeinsamen Zwischenwand 37 zwischen der Getriebekammer 24 und
der Kettentriebkammer 13. Auf diese Weise kann die mit dem
Gehäusedeckel 26 verschlossene
Getriebekammer 24 vollständig öldicht verschlossen werden.
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Darüber hinaus
können
die Reibungsverluste zwischen dem Gewinde der Schnecke 7 und
der Verzahnung des Schneckenrades 8 erheblich verringert
werden, wenn die Schneckenwelle 6 wie vorgeschlagen parallel
zu der Antriebsritzelwelle 4 gelagert und das Antriebsritzel 3 mit
einer gegenläufigen Schrägverzahnung
gegenüber
der Verzahnung der Schnecke 7 der Schneckenwelle 6 versehen
ist. Bei der genannten Schrägverzahnung
der Antriebsritzelwelle 4 und bei der Verzahnung der Schnecke 7 der Schneckenwelle 6 handelt
es sich um gleichwirkende Einsatzfälle bei denen auf die Welle
eine Axialkraft ausgeübt
wird, welche sie seitwärts
verschieben will. Dem wird durch eine gegenläufige Verzahnung entgegengewirkt.
Durch die gegenläufige
Verzahnung werden die auf das Getriebegehäuse 1 wirkenden Axialkräfte verringert.
Das Getriebegehäuse 1 kann auf
Grund dieser Sache hinreichend stabil dimensioniert werden. Durch
die vorgeschlagene Anordnung einer gegenläufigen Verzahnung wird eine
die Betriebsdauer beeinträchtigende
Zusatzbelastung der Radiallager 25 vermieden. Ungeachtet
der Schmierung kann dem Verschleiß der Radiallager 25 wirkungsvoll
begegnet und eine lange Standzeit gewährleistet werden. Darüber hinaus
bietet die dreiseitig geschlossene Getriebekammer 24 eine
hohe Stabilität,
so dass die wirkenden Axial – und
Radialkräfte des
Schneckengetriebes sicher auf genommen werden. Durch die hohe Stabilität des kompakten
Getriebegehäuses 1 insgesamt
kann das Schneckengetriebe nach der Montage sehr genau arbeiten.
Wichtig für
die Lebensdauer des Getriebes ist es unter anderem, dass das Getriebe
genügend
steif hergestellt ist, damit es unter einer gewissen Belastung nicht
nachgibt.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich bei der Antriebsritzelwelle 4 infolge
der zweiseitigen stabilen Lagerung, die neben der Verminderung der
Reibung durch die gemeinsame Schmierung mit dem Schneckengetriebe
eine geringe Geräuschemission
zur Folge hat. Das zunehmende Umweltbewusstsein bezüglich Geräuschemissionen
führt auch
bei Hebezeugen mit Schneckengetrieben zu immer stärkeren Anforderungen
an das Geräuschverhalten.
Besonders hohe Ansprüche
stellen die Anwender von Elektrokettenzügen in der Bühnentechnik.
Die Abstrahlung von Getriebegeräuschen
wird durch die zweiseitig gelagerte Antriebsritzelwelle 4,
gegenüber
einer sonst üblichen
fliegend gelagerten Ritzelwelle, wesentlich verringert. Eine weitere
Verringerung der Betriebsgeräusche
kann durch eine Schwingungsentkopplung zwischen dem Antriebsmotor 2 und
der Antriebsritzelwelle 4 erreicht werden.
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Die
Montage des Antriebsmotors 2 mit der Motorwelle 20 erfolgt
freitragend an einem Motorflansch 41 an der Rückseite
des Getriebegehäuses 1,
die gegenüber
der Stirnseite 17 liegt. Der Antriebsmotor 2 ist
seitlich starr an dem Getriebegehäuse 1 derart angeflanscht,
dass die Motorwelle 20 in die Kupplungskammer 23 hineinragt.
Die Motorwelle 20 ist in der Kupplungskammer 23 mit
der Antriebsritzelwelle 4 über ein Kupplungsmittel drehformschlüssig und
axial beweglich lösbar
verbunden. Dieses kann zum Beispiel eine Klauenkupplung oder Zahnkupplung
beinhalten, die durch einfaches axiales Zusammenbringen zweier Kupplungspaare
formschlüssig verbunden
ist. Bei der Klauenkupplung wird stirnseitig an der Motorwelle 20 eine
radial überstehende
Antriebsklaue 17 drehfest fixiert. Gegenüberliegend
ist die Antriebsritzelwelle 4 mit einer Mitnahmeklaue 18 drehfest
verbunden. Auf diese Weise kann der Antriebsmotor 2 auch
im Falle einer Reparatur problemlos ausgetauscht und ohne Eingriff
in das Getriebegehäuse 1 ersetzt
werden. Durch die Anordnung eines axial beweglichen Kupplungsmittels
ergibt sich außerdem
eine Verringerung der Schwingungen und der Geräuschemission, weil die Motorwelle 20 nicht starr
mit der Antriebsritzelwelle 4 verbunden ist.
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Ein
weiterer Vorteil, neben der freitragenden Befestigung des Antriebsmotors 2 mit
einer Klauenkupplung mit Antriebsklaue 17 und Mitnahmeklaue 18,
kann durch den Einsatz einer Rutschkupplung 16 erzielt
werden. Eine Rutschkupplung 16 wird so eingestellt, dass
das eingestellte durch Haftreibung erzeugte Drehmoment größer ist
als das Anlaufmoment des Antriebsmotors 2. Andererseits
muss das Haftreibungsmoment bei stoßartiger Belastung des Getriebes
kleiner sein als das an der Kettennuss 9 auftretende Drehmoment.
Auf diese Weise kann durch ein einstellbares maximales Drehmoment
die Überlastung
des Elektrokettenzuges vermieden werden. Die Rutschkupplung 16 wird
in die Kupplungskammer 23 eingebaut. Der Einbau der Rutschkupplung 16 ist
besonders vorteilhaft beim Einsatz des Elektrokettenzuges in der
Bühnentechnik,
weil diese nicht zwischen der Sicherheitsbremse und der Last angeordnet
ist. Die auf der Antriebsritzelwelle 4 angeordnete Bremseinrichtung 15 wirkt
damit formschlüssig
und direkt über
das Getriebe auf die Last.
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Da
sich besonders beim Einsatz des Elektrokettenzuges in der Bühnentechnik
durch das Verhaken des Lasthakens oder durch das Verklemmen der Last
an der Tragkonstruktion eine Gefährdung
ergeben kann, ist die Rutschkupplung 16 als Überlastungsschutz
von großem
Vorteil. In diesem Fall können
durch die Rutschkupplung 16 während der Hubbewegung beim
Verklemmen der Last oder des Lasthakens Schäden an der Tragkonstruktion
sicher vermieden werden.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Kombination der Rutschkupplung 16 mit
der Mitnahmeklaue 18 der Klauenkupplung. Die Rutschkupplung 16 weist eine
auf der Antriebsritzelwelle 4 drehbar mit einem Radiallager 25 gelagerte
Reibscheibe 42 mit der Mitnahmeklaue 18 auf. Die
Reibscheibe 42 selber ist in Axialrichtung federbelastet. Über einen
Reibbelag 21 wird das Kupplungsmoment auf eine, auf dem
motorseitigen Endabschnitt der Antriebsritzelwelle 4 mit
einem Keil drehfest gelagerte Kupplungsscheibe 22 übertragen.
Die Rutschkupplung 16 verfügt über einen großen Einstellbereich.
Dies ermöglicht
es, das maximale Drehmoment der Rutschkupplung 16 an verschiedene
Antriebsmotorkombinationen und Getriebekonfigurationen anzupassen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Drehmoment der Rutschkupplung 16 in
an sich bekannter mit einer vorgespannten Druckfeder 43 mittels
einer in einer Axialbohrung der Antriebsritzelwelle 4 geführten Zugstange 30 auf
der dem Antriebsmotor 2 gegenüberliegenden, leicht zugänglichen
Seite her eingestellt wird. Zum Einstellen der Rutschkupplung 16 ist
eine mit der Zugstange 30 verbundene Druckscheibe 44 vorgesehen,
die zur Erhöhung
der Reibung gegen die bewegliche Reibscheibe 42 gedrückt wird.
Die durch die Antriebsritzelwelle 4 hindurch geführte Zugstange 30 ist
auf dem aus der Antriebsritzelwelle 4 herausstehenden Endabschnitt
mit einem Gewinde für
eine Druckmutter 45 für
die Druckfeder 43 versehen. Beim Anspannen der Druckmutter 45 über die
Druckfeder 43 wird die Zugstange 30 gezogen. Das
Rutschkupplungsmoment wird mittels der Druckmutter 45 derart
eingestellt, dass bei Überlastung
des eingestellten Reibmoments die Reibscheibe 42 der Rutschkupplung 16 rutscht.
Bei Wartungsarbeiten kann die Rutschkupplung 16 frei zugänglich ohne
weiteren Montageaufwand eingestellt werden. Bei dieser Anordnung
kann auch der Antriebsmotor 2 ohne Änderung des eingestellten Kupplungsmoments
ausgetauscht werden. Bei einer Reparatur des Antriebsmotors 2 kann
der Reparaturaufwand dadurch verringert werden.
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Weiterhin
kann an der Stirnseite 17 des Getriebegehäuses 1,
dem Antriebsmotor 2 gegenüberliegend, eine elektromagnetisch
betätigbare
Bremseinrichtung 15 angeflanscht werden. Die Bremseinrichtung 15 weist
eine Bremsscheibenanordnung auf, die mit der Antriebsritzelwelle 4 formschlüssig und drehfest
verbunden ist, so dass die Last außerdem über das in Eingriff mit der
Antriebsritzelwelle 4 stehende Schneckengetriebe gehalten
wird, ohne dass die Rutschkupplung 16 zur Wirkung kommt.
Die zusätzlich
zu dem dynamisch selbsthemmenden Schneckengetriebe wirkende Bremseinrichtung 15 bewirkt
eine zweite Bremssicherung, was den Elektrokettenzug beim Einsatz
im Bühnenbereich
besonders sicher macht. Der Einsatz einer Bremseinrichtung 15 kann
besonders zweckmäßig bei
Verwendung einer mehrgängigen
Schnecke sein. Mehrgängige
Schnecken können
gegebenenfalls nicht selbsthemmend sein. Das ist von der Reibung
zwischen Schnecke 7 und Schneckenrad 8 abhängig. Der
Aufbau der elektromagnetisch betätigbaren
Bremseinrichtung 15 entspricht dem Stand der Technik und
ist aus diesem Grunde nicht weiter ausgeführt. Der Wartungsaufwand für die Bremseinrichtung 15 ist
geringfügig,
weil diese ebenso wie die Druckmutter 45 für die Rutschkupplung 16 frei
zugänglich
ist. Die Einstellung erfolgt außerhalb
des Getriebegehäuses 1 nach
dem Abnehmen der an dem Lagerschild 11 befestigten Schutzkappe 29.
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Bei
der Herstellung vereinfacht sich auch die Montage durch das an der
Stirnseite 17 des Elektrokettenzuges vorgesehene Lagerschild 11,
mit dem die Getriebekammer 24 verschlossen ist. Das Lagerschild 11 ist
so ausgebildet, dass es die Radiallager 25 für die Antriebsritzelwelle 4 und
die Schneckenwelle 6 integriert und eine handliche Montage
erlaubt. Ferner vereinfacht das abnehmbare Lagerschild 11 den
Einbau einer variablen Getriebekonfiguration zur Untersetzungsänderung
mit einer unterschiedlich dimensionierten Ritzelverzahnung 3 und
einem dementsprechend ausgebildete Stirnrad 5 der Schneckenwelle 6.
Damit können
verschiedene Untersetzungen und Kettenhubgeschwindigkeiten realisiert werden.
Die Anzahl der Zähne
der Ritzelverzahnung 3 kann zur Änderung des Eingriffsverhältnisses
optimiert werden. Durch die Optimierung der Zähnezahl kann der Geräuschpegel
beeinflusst werden. Durch eine Erhöhung der Anzahl der Zähne kann
die Tragfähigkeit
erhöht
werden. Durch eine größere Anzahl von
Zähnen
und ein kleineres Übersetzungsverhältnis können beispielsweise
größere Leistungen
realisiert werden. Der Elektrokettenzug ist somit nicht auf ein
festes Untersetzungsverhältnis
festgelegt und kann damit in verschiedenen Gebieten über den
Bereich der Bühnentechnik
hinaus vielfältig
eingesetzt werden.
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Die
hochbelastete Schneckenradwelle 10, auf der formschlüssig das
Schneckenrad 8 lagert, ragt in die gesonderte Kettentriebkammer 13 und
ist dort mit der Kettennuss 9 verbunden. Die Kettennuss 9 treibt
die Lastkette 14, die mit der Kettenführung 31 gesichert
ist. Die Kettentriebkammer 13 enthält den elektrischen Endschalterstößeltaster 32 und
den Kettenniederhalter 33. Die Kettentriebkammer 13 ist
in Höhe
und Breite so angeordnet, dass die vorgenannten Bauteile raumsparend
aufgenommen sind. Durch entsprechende Winkel sowie Höhenverschiebung der
Bauteile ergibt sich eine sehr kompakt Bauweise des gesamten Elektrokettenzuges.
Infolge der Anordnung der Kettennuss 9 in einer separaten
Kettentriebkammer 13 beziehungsweise der Schneckenradwelle 10 in
der Getriebekammer 24 können
beidseitig an den Wellenenden Steuerungseinrichtungen wie Getriebeendschalter 28 und
Inkrementalgeber angeschlossen werden. Dafür können besondere Raumausbildungen
am Getriebegehäuse 1 vorgesehen
werden. Um eine Notabschaltung zu ermöglichen, kann die Schneckenradwelle 10 mit
dem Getriebeendschalter 28 derart gekoppelt werden, das
in der entsprechenden Endstellung der Schneckenradwelle 10 etwa über einen
Endschalter der Elektrokettenzug abgeschaltet wird. Der Getriebeendschalter 28 ist
mit weiteren speziellen Steuerungseinrichtungen am Getriebegehäuse 1 befestigt
und mit einer Schutzkappe 29 abgedeckt. Die seitliche Anordnung erlaubt
den unmittelbaren Anbau weiterer großer Baueinheit wie die eines
Frequenzumrichters.
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Auf
diese Weise ermöglicht
die Erfindung den Aufbau eines Elektrokettenzuges in Modulbauweise
mit leicht demontierbaren Baugruppen und frei zugänglichen
Steuerungseinrichtungen und Wartungselementen. Das Getriebegehäuse 1 des
Elektrokettenzuges ist dennoch nach außen hin verschlossen und geräuschmindernd
gekapselt. Der Elektrokettenzug arbeitet mit der höchstmöglichen Sicherheit.
Durch den Anbau der separaten Bremseinrichtung 15 und das
dynamisch selbsthemmende Schneckengetriebe wird das Festhalten der
Last in jeder Hubstellung gesichert. Aufgrund der kompakten Bauweise
und des geringen Gewichts kann der Elektrokettenzug mobil eingesetzt
werden. Der Elektrokettenzug ist so ausgebildet, dass er sowohl
senkrecht als auch über
Kopf als Kletterzug eingesetzt werden kann. Desgleichen kann der
Elektrokettenzug in seitlicher Lage beziehungsweise stehend als horizontaler
Antrieb verwendet werden.
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Beim
Einsatz über
Kopf als Kletterzug wird die Lastkette 14 am Lasthaken
an einer obenliegenden Tragkonstruktion befestigt und der Elektrokettenzug
selbst klettert mit der an den Gehäusebefestigungsösen angehängten Last
aufwärts.
Der ablaufende und unbelastete Kettenstrang wird zwangsweise nach
dem Verlassen der Kettennusstasche durch eine seitliche Gehäuseöffnung in
der Kettentriebkammer 13 nach außen derart geführt, so
dass ein störungsfreier
Ablauf des Kettenstranges gewährleistet ist.