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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung einer
Torsionsbewegung und die Verwendung derselben.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung,
wie sie in mechatronischen Systemen, wie z.B. Werkzeugmaschinen,
Handlingsystemen oder Robotern zum Einsatz kommt und in diesen zur
Erzeugung oder Kompensation einer Torsionsbewegung verwendet wird.
Weitere Anwendungsgebiete der Erfindung sind mechanische oder mechatronische
System, bei denen Torsionsschwingungen auftreten, z.B. Kupplungen
und Getriebewelle, in denen die Erfindung zur Kompensation von Torsionsschwingungen verwendet
wird.
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Ausgangspunkt
für die
Verwendung von mechatronischen Systemen im Maschinenbau, z.B. in parallelkinematischen
Werkzeugmaschinen und Robotern ist die Forderung nach geringen bewegten Massen,
hohen erreichbaren Beschleunigungen, eine hohe Positioniergenauigkeit
und eine hohe Wiederholgenauigkeit. Allerdings stehen die beiden
zuerst genannten Forderungen im Widerspruch zu einer hohen Positionier- und Wiederholgenauigkeit,
da geringe Massen häufig
die Steifigkeit eines Systems negativ beeinflussen und in Verbindung
mit hohen auftretenden Beschleunigungen das System für Schwingungen
anfälliger
machen, was zu einer Verringerung der Positionier- und Wiederholgenauigkeit führt.
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Eine
Vorrichtung zur Kompensation von Schwingungen, wie sie beispielsweise
in parallelkinematischen Werkzeugmaschinen auftreten, wird in der
DE 101 56 836 B4 gezeigt.
Die Druckschrift beschreibt eine Vorrichtung zur Erzeugung einer
rotatorischen Bewegung mit zumindest einem Aktormodul. Das dort
beschriebene Aktormodul besteht aus einem scheibenförmigen Grundkörper, der
zumindest ein Hebelelement und zumindest ein Stellglied aufweist.
Das Hebelelement liegt in derselben Ebene wie der Grundkörper und
ist mit diesem durch ein Festkörpergelenk
verbunden. Das Stellglied erzeugt eine Relativbewegung zwischen
Grundkörper
und Hebelelement, wobei das Festkörpergelenk eine Biegebewegung
realisiert. Wird auf der einen Seite des scheibenförmigen Grundkörpers in
axialer Richtung ein Bauteil befestigt und wird auf der anderen
Seite des scheibenförmigen
Grundkörpers
ein weiteres Bauteil mit dem Hebelelement verbunden, so erfolgt durch
die Relativbewegung zwischen Grundkörper und Hebelelement eine
Verdrehung zwischen den beiden Bauteilen. Der dabei entstehende
Verdrehwinkel ist direkt von den Hebelverhältnissen bzw. vom Abstand der
Stellglieder vom Zentrum des scheibenförmigen Grundkörpers abhängig.
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Durch
die zuvor beschriebene Anordnung wird eine translatorische Bewegung
eines Stellgliedes in eine rotatorische Bewegung der mit dem Aktormodul
verbundenen Bauteile umgesetzt. Durch die Relativbewegung zwischen
dem Grundkörper und
dem Hebelelement erfährt
das Festkörpergelenk eine
Biegebewegung in der Ebene des Grundkörpers.
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Der
dabei durch ein einzelnes Aktormodul erzeugbare Verdrehwinkel ist
relativ gering. Sind die geforderten Verdrehwinkel größer, werden
mehrere Aktormodule in Form einer Reihenschaltung hintereinander
montiert. Für
die mechanische Verbindung der hintereinander angeordneten Aktormodule
sind weitere Elemente notwendig, wie z.B. Gewinde, Distanzscheiben
und Schrauben.
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Die
bekannten Vorrichtungen zur Erzeugung von Torsionsbewegungen zwischen
Bauteilen weisen während
der Herstellung und der Verwendung einige Nachteile auf. Bedingt
durch ihren Aufbau erlauben bekannte Aktormodule keine großen Verdrehungen,
so dass es zur Erzielung von größeren Verdrehungen
notwendig ist, mehrere Aktormodule miteinander zu verbinden. Diese
Verbindung erfolgt üblicherweise
mittels Schrauben und/oder Stiften. Die mechanische Verbindung muss
so erfolgen, dass die bei der Verwendung der Aktormodule auftretenden Kräfte und
Torsionsmomente verlust- und spielfrei übertragen werden. Dieser Umstand
stellt sehr hohe Forderungen an die Fertigungsgenauigkeit der an der
Verbindung beteiligten Elemente, wie z.B. Bohrungen, Gewinde, Distanzscheiben
und Schrauben, wodurch die entsprechenden Fertigungsverfahren und
der anschließende
Montageprozess sehr zeit- und kostenintensiv sind.
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Ferner
weist auch der Grundkörper
an sich im Bereich des Hebelementes und des Festkörpergelenkes
Stellen auf, die mit konventionellen spannenden Fertigungsverfahren
nicht herstellbar sind. Um die geforderten Fertigungstoleranzen
einzuhalten, kommen an diesen Stellen zeit- und kostenintensive
Fertigungsverfahren zum Einsatz, wie z.B. Drahterodieren.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung anzugeben, die einen Grundkörper aufweist,
dessen Fertigung zum einen weniger kostenintensiv ist und mit konventionellen
Fertigungsverfahren erfolgen kann, und der zum anderen größere Torsionsbewegungen
zulässt
als bisher bekannte Vorrichtungen. Der Erfindung liegt ferner die
Aufgabe zugrunde, eine entsprechende Verwendung der besagten Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung erfindungsgemäß durch
eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung weist einen Grundkörper auf,
bestehend aus zumindest einem ersten und einem zweiten Basiselement,
die einerseits durch zumindest ein Festkörpergelenk, bezogen auf eine
Mittenachse des Grundkörpers
in axialer Richtung miteinander verbunden sind, und die andererseits
durch zumindest eine Stelleinrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung
zwischen den Basiselementen verbunden sind.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist auf vorteilhafte Weise dazu geeignet, die Kosten zur Herstellung
eines Grundkörpers
der Vorrichtung, in den anschließend die Stelleinrichtung eingesetzt
werden, durch den Einsatz konventioneller Fertigungsverfahren, wie
z.B. spanende Fertigungsverfahren, gering zu halten. Ferner ermöglicht der
so hergestellte Grundkörper
größere Torsionsbewegungen,
da Stelleinrichtungen in einer Reihenanordnung in mehreren Ebenen
angeordnet werden können.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entfällt
ferner eine spielbehaftete Montage einzelner Aktormodule, wie bei
bisher bekannten Vorrichtungen, da der Grundkörper einteilig ausgeführt ist.
Ferner erlaubt die Verwendung eines Festkörpergelenkes, dass als Torsionselement
in axialer Richtung des Grundkörpers
ausgeführt
ist, eine definiertere Verformung als bisher bekannte Stift- oder
Schraubverbindungen, wie sie zur Verbindung von mehreren Aktormodulen
in axialer Richtung verwendet werden.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist die Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung einen
Grundkörper
auf, der zumindest aus einem ersten und einem zweiten Basiselement besteht.
Bezogen auf eine Mittenachse des Grundkörpers sind die beiden Basiselemente
durch zumindest ein Festkörpergelenk
in axialer Richtung miteinander verbunden. Parallel dazu sind die
beiden Basiselemente ferner durch zumindest eine Stelleinrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung zwischen den Basiselementen
verbunden.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung weist der Grundkörper zumindest
ein scheibenförmiges
Element auf, das zwischen zwei benachbarten Elementen, entweder zwei
Basiselementen oder einem Basiselement und einem weiteren scheibenförmigen Element
oder zwei weiteren scheibenförmigen
Elementen, angeordnet ist. Das scheibenförmige Element ist mit jedem
der zwei benachbarten Elemente zum einen durch zumindest ein Festkörpergelenk
in axialer Richtung und zum andren durch zumindest eine Stelleinrichtung zur
Erzeugung einer Torsionsbewegung verbunden.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung ist die Stelleinrichtung, bezogen auf die Mittenachse
des Grundkörpers,
in Umfangsrichtung angeordnet.
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Es
ist vorteilhaft, wenn Basiselemente und ggf. scheibenförmige Elemente
in ihrem Umfang jeweils zumindest einen Aufnahmebereich aufweisen, in
dem die Stelleinrichtung gelagert ist und der beispielsweise bezogen
auf die Mittenachse des Grundkörpers
in axialer Richtung ausgeführt
ist.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Aufnahmebereich
eine Bohrung zur Aufnahme der Stelleinrichtung aufweist und die
Stelleinrichtung mit dem Aufnahmebereich durch eine Schraubverbindung
verbunden ist. Zusätzliche Übergangsteile
und Spannelemente ermöglichen
einen definierten Einbau der Stelleinrichtung, ein einfaches Austauschen
derselben im Versagensfall und sorgen im Betrieb für eine verlustfreie Übertragung
der Kräfte
und Momente zwischen der Verstelleinrichtung und den beiden verbundenen
Aufnahmebereichen.
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Bevorzugterweise
weist der Grundkörper
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung in axialer Richtung eine hohe
Steifigkeit auf, so dass ein Durchbiegen des Grundkörpers im
Betrieb verhindert wird. In Umfangsrichtung ist dagegen die Steifigkeit
des Grundkörpers
gering, um die Torsionsbewegung zu erleichtern, und um die Verwendung
von wenigen Stelleinrichtungen bzw. Stelleinrichtungen mit geringen
Stellkräften
zu ermöglichen.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung sind die Festkörpergelenkelemente
in einem möglichst
großen
Abstand zur Mittenachse des Grundkörpers angeordnet. Zum einen
hat dies den Vorteil, dass innerhalb der Festkörpergelenkelemente weitere
Elemente der Vorrichtung untergebracht werden können, wie beispielsweise Sensoren
oder Steuer- und/oder
Regeleinrichtungen. Zum anderen erhöht dieser Aufbau die Biegesteifigkeit
des Grundkörpers
in axialer Richtung.
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Insbesondere
ist darauf hinzuweisen, dass es vorteilhaft ist, die Festkörpergelenkelemente
stegförmig
auszubilden.
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Bevorzugterweise
weisen die Basiselemente Schnittstellen auf, um die Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung mit Nachbarteilen oder weiteren
Baugruppen zu verbinden, z.B. Gewindebohrungen oder Flansche mit
Lochkreisen.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Grundkörper
oder einzelne Elemente des Grundkörpers oder der Stelleinrichtung, bezogen
auf die Mittenachse des Grundkörpers, achssymmetrisch
und/oder rotationssymmetrisch ausgebildet, und/oder bezogen auf
einen Mittelpunkt der Querschnittsfläche des Grundkörpers punktsymmetrisch
ausgebildet.
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Insbesondere
ist die Querschnittsfläche
des Grundkörpers
im wesentlichen kreisförmig
und eine Mantelfläche
des Grundkörpers
im wesentlichen zylinderförmig
ausgebildet.
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Auf
vorteilhafte Weise ist der Grundkörper, bestehend aus Basiselementen,
Festkörpergelenkelementen,
Aufnahmebereichen und ggf. scheibenförmigen Elementen einteilig
ausgeführt.
Dadurch ist es möglich,
den Grundkörper
aus einem Halbzeug, beispielsweise einen Metallzylinder, ausschließlich durch
spanende Fertigungsverfahren herzustellen.
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Um
die Biegesteifigkeit des Grundkörpers
in axialer Richtung weiter zu erhöhen, ist die Mantelfläche des
Grundkörpers
gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
teilweise oder vollständig
von einem Hülsenelement
bedeckt. Das Hülsenelement
steht zumindest mit den beiden Basiselementen im Eingriff.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung sind in den weiteren
abhängigen
Ansprüchen dargelegt.
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Die
vorstehend erläuterte
Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung wird zum einen
zur Kompensation einer auf die Vorrichtung einwirkenden statische
oder dynamische Torsion verwandt. Zum anderen kann die Vorrichtung
aber auch eine statische oder dynamische Torsion erzeugen.
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Ein
maximal erreichbarer Torsionswinkel der Vorrichtung zur Erzeugung
einer Torsionsbewegung ist durch die Anzahl der scheibenförmigen Elemente und/oder
die Anzahl und Ausführung
der Festkörpergelenkelemente
einstellbar.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Verwendung einer Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung
kommt die Vorrichtung in Werkzeugmaschinen zum Einsatz, insbesondere
in Strebenstrukturen von parallelkinematischen Werkzeugmaschinen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den zugehörigen
Figuren näher
erläutert.
In diesen zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer Gesamtbaugruppe einer Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung,
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2 eine
Seitenansicht der Gesamtbaugruppe mit einer Darstellung eines Kraftflusses,
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3 eine
Querschnittsansicht der Gesamtbaugruppe entlang einer Schnittlinie
A–A aus 2,
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4 eine
perspektivische Darstellung eines Grundkörpers der Vorrichtung zur Erzeugung
einer Torsionsbewegung,
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5 eine
Seitenansicht des Grundkörpers,
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6 eine
perspektivische Darstellung einer Schnittansicht durch den Grundkörper,
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7 eine
Seitenansicht einer Schnittdarstellung durch den Grundkörper,
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8 eine
Querschnittsansicht einer Schnittdarstellung durch den Grundkörper entlang
einer Schnittlinie S1–S1
aus 7,
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9 eine
perspektivische Darstellung der Gesamtbaugruppe der Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung mit einem Hülsenelement,
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10 eine
perspektivische Darstellung der Gesamtbaugruppe der Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung, bei der der Grundkörper nur zwei
Basiselemente aufweist,
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11 eine
Seitenansicht der Gesamtbaugruppe, bei der der Grundkörper nur
zwei Basiselemente aufweist,
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12 eine
perspektivische Darstellung der Gesamtbaugruppe entlang einer Schnittlinie
B–B aus 11,
und
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13 eine
Querschnittsansicht der Gesamtbaugruppe entlang der Schnittlinie
B–B aus 11.
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Das
in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel einer Gesamtbaugruppe
einer Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung weist einen
Grundkörper 1 auf,
der sich entlang einer Mittenachse 6 erstreckt. Der Grundkörper 1 weist
an einem Ende in axialer Richtung ein erstes Basiselement 2a und
an einem zweiten Ende ein zweites Basiselement 2b auf.
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Die
Basiselemente 2a, 2b verfügen jeweils über Schnittstellen
zu benachbarten Teilen oder Baugruppen, mit denen der Grundkörper verbunden
werden kann.
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Ferner
sind in 1 zwei scheibenförmige Elemente 7,
die sich zwischen den zwei Basiselementen 2a, 2b befinden,
dargestellt. Ein scheibenförmiges
Element 7 ist mit zwei benachbarten Elementen, entweder
zwei Basiselementen 2a, 2b oder einem Basiselement 2a oder 2b und
einem weiteren scheibenförmigen
Element 7 oder zwei weiteren scheibenförmigen Elementen 7,
zum einen durch jeweils zumindest ein Festkörpergelenkelement 3 und zum
anderen jeweils durch zumindest eine Stelleinrichtung 5 verbunden.
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Bezogen
auf die Mittenachse 6 des Grundkörpers 1 ist die Stelleinrichtung 5 in
Umfangsrichtung angeordnet. Beide Enden der Stelleinrichtung 5 sind
in Aufnahmebereichen 4 gelagert und mit diesen beispielsweise
durch eine Schraubverbindung verbunden.
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Um
eine Torsionsbewegung des Grundkörpers 1 zu
ermöglichen,
ist ein erstes Ende der Stelleinrichtung 5 mit einem Aufnahmebereich 4 des
ersten Basiselementes 2a oder eines ersten scheibenförmigen Elementes
verbunden. Ein zweites Ende der Stelleinrichtung 5 ist
mit einem Aufnahmebereich 4 des zweiten Basiselementes 2b oder
eines zweiten scheibenförmigen
Elementes verbunden.
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Bei
dem ersten Basiselement 2a und dem zweiten Basiselement 2b sind
die Aufnahmebereiche 4 auf der jeweils der Schnittstelle
gegenüberliegenden
Seite angebracht und erstrecken sich in axialer Richtung. Bei den
scheibenförmigen
Elementen 7 sind die Aufnahmebereiche 4 jeweils
auf beiden Seiten des scheibenförmigen
Elementes angebracht und erstrecken sich in axialer Richtung. Zur
Verbindung mit den Stelleinrichtungen 5 weisen die Aufnahmebereiche 4 Bohrungen 13 auf,
durch die Spannelemente 9, beispielsweise Schrauben, zur
kraftschlüssigen
Montage der Stelleinrichtungen 5 gesteckt werden. Bei den
Stelleinrichtungen 5 kann es sich insbesondere sowohl um
Piezoaktoren als auch um Formgedächtnismetalle
als auch um elektrische Antriebe oder hydraulische oder pneumatische
Arbeitszylinder handeln.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Stelleinrichtungen 5 paarweise
montiert, so dass immer eine gerade Anzahl von Stelleinrichtungen 5 mit
einem ersten Basiselement 2a oder einem zweiten Basiselement 2b oder
einem scheibenförmigen
Element 7 verbunden sind. Ein Paar von benachbarten Stelleinrichtungen 5 ist
in dem entsprechenden Aufnahmebereich 4 so montiert, dass sich,
wenn das Paar von benachbarten Stelleinrichtungen 5 aktiviert
wird, eine erste Stelleinrichtung in ihrer Längsrichtung verlängert, während sich
eine zu der ersten Stelleinrichtung benachbarte zweite Stelleinrichtung
in ihrer Längsrichtung
verkürzt.
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Diese
Längenänderung
führt zu
einer Relativbewegung zwischen zwei benachbarten Basiselementen 2a, 2b und/oder
scheibenförmigen
Elementen 7, so dass sich die beiden benachbarten Elemente
zueinander verdrehen und eine Torsionsbewegung ausführen. Je
mehr scheibenförmige
Elemente 7 zwischen den zwei Basiselementen 2a, 2b des
Grundkörpers 1 angeordnet
sind, desto größer sind
die möglichen
Torsionsbewegungen und -winkel, um die der Grundkörper 1 verdreht
werden kann.
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Um
wieder in die nicht-tordierte Ausgangslage des Grundkörpers zurückzukehren,
wird das Paar von benachbarten Stelleinrichtungen 5 so
aktiviert, dass beide Stelleinrichtungen 5 wieder ihre
Ausgangslänge
erreichen, d.h. im konkreten Fall, verkürzt sich die erste Stelleinrichtung
in ihrer Längsrichtung,
während
sich die zur ersten Stelleinrichtung benachbarte zweite Stelleinrichtung
in ihrer Längsrichtung
verlängert.
Dadurch entsteht ein rückstellendes Moment,
das den Grundkörper 1 wieder
in seine nicht-tordierte Ausgangslage zwingt.
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In
einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Stelleinrichtungen 5, bezogen auf einen Aufnahmebereich 4,
nicht paarweise sondern einzeln angeordnet. Sowohl das Moment, das
den Grundkörper 1 tordiert
als auch das rückstellende
Moment, das den Grundkörper 1 nach
einer Torsion wieder in seine nicht-tordierte Ausgangsstelle zurückzwingt,
wird dabei von ein und derselben Stelleinrichtung 5 aufgebracht.
In diesem Fall handelt es sich bei der Stelleinrichtung 5 nicht
um einen Piezoaktor, sondern beispielsweise um einen elektrischen
Antrieb, insbesondere um einen Spindelantrieb, oder um einen hydraulischen
Arbeitszylinder. Kennzeichnend für
diese Antriebe ist, dass sie sowohl für eine Verlängerung als auch für eine Verkürzung in
ihrer Längsrichtung
die gleichen Stellkräfte
und daraus resultierenden Stellmomente aufbringen, so dass der Grundkörper 1 sowohl
im als auch gegen den Uhrzeigersinn gleichmäßig tordiert werden kann. Ebenso
erscheinen Kombinationen der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele
der verschiedenen Stelleinrichtungen vorteilhaft.
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In 2 ist
die Gesamtbaugruppe einer Seitenansicht dargestellt, wobei die bei
einer Torsionsbewegung im Grundkörper 1 wirkenden
Kräfte
als Kraftfluss 10 in die Figur eingetragen sind. Der Kraftfluss 10 weist
im wesentlichen einen rechteckförmigen
Verlauf auf und verläuft
in axialer Richtung entlang des Grundkörpers 1 und in Umfangsrichtung entlang
der Stelleinrichtungen 5.
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In 3 ist
eine Querschnittsansicht der Gesamtbaugruppe entlang einer Schnittlinie
A–A aus 2 dargestellt.
Die Ansicht zeigt eine kreisförmige Querschnittsfläche des
Grundkörpers 1.
Vier Aufnahmebereiche 4 und vier Festkörpergelenkelemente 3 sind
bezüglich
eines Zentrums der kreisförmigen Querschnittsfläche punktsymmetrisch
angeordnet. Die vier Festkörpergelenkelemente 3 weisen
zueinander, genauso wie die vier Aufnahmebereich 4, jeweils
einen Winkel von 90° auf.
Aber auch andere Winkel in Abhängigkeit
von der Anzahl der Festkörpergelenkelemente 3 und
der Aufnahmebereiche 4, bzw. der Anzahl der Stelleinrichtungen 5,
die sich zwischen zwei benachbarten Basiselementen 2a, 2b und/oder
scheibenförmigen
Elementen 7 befinden, erscheinen für bestimmte Aufgaben vorteilhaft.
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Für die Lagerung
der Stelleinrichtung 5 weist der Aufnahmebereich 4 ein
Befestigungselement auf, das beispielsweise als Bohrung 13 ausgeführt ist.
In der Bohrung 13 ist ein Spannelement 9, beispielsweise
eine Schraube, montiert und mit Übergangsteilen 8 verbunden.
Mit den Übergangsteilen 8 ist
die Stelleinrichtung 5 kraftschlüssig verbunden.
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Ein
erster Abstand 11 definiert einen Abstand der Stelleinrichtung 5 zur
Mittenachse 6 des Grundkörpers 1. Je größer dieser
erste Abstand 11 im Verhältnis zu einem Radius der Querschnittsfläche des Grundkörpers 1 ist,
desto geringer ist ein zwischen zwei benachbarten Basiselementen 2a, 2b und/oder scheibenförmigen Elementen 7 möglicher
Torsionswinkel, und desto größer ist
ein durch die Stelleinrichtung 5 erreichbares Torsionsmoment.
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Ein
zweiter Abstand 12 definiert einen Abstand von dem Festkörpergelenkelement 3 zu
der Mittenachse 6 des Grundkörpers 1. Es ist besonders vorteilhaft,
dass dieser zweite Abstand 12 möglichst groß gewählt wird, um einerseits die
Unterbringung von weiteren Bauelementen innerhalb eines von den Festkörpergelenkelementen 3 umrandeten
Bereiches zu ermöglichen.
Bei den weiteren Bauteilen kann es sich beispielsweise um Sensoren
und/oder Steuer- und/oder Regeleinrichtungen handeln. Zum anderen
erhöht
ein groß gewählter zweiter
Abstand 12 eine Biegesteifigkeit des Grundkörpers 1.
Die Biegesteifigkeit des Grundkörpers 1 wird
zudem maßgeblich
durch die Anzahl und Ausführung
der Festkörpergelenkelemente 3 beeinflusst.
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In 4 ist
eine perspektivische Darstellung des Grundkörpers 1 gezeigt. Die
Festkörpergelenkelemente 3 verbinden
jeweils zwei benachbarte Basiselemente 2a, 2b und/oder
scheibenförmige
Elemente 7. Der Aufnahmebereich 4 ist mit einer
Bohrung 13, versehen, um bei einer anschließenden Montage der
Stelleinrichtung 5 eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem
Aufnahmebereich 4 und der Stelleinrichtung 5 zu
ermöglichen.
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In 5 ist
der Grundkörper 1 in
einer Seitenansicht dargestellt. Der Grundkörper 1, bestehend aus
den Basiselementen 2a, 2b, den Festkörpergelenkelementen 3,
den Aufnahmebereichen 4 und den scheibenförmigen Elementen 7,
ist im wesentlichen achs- und/oder rotationssymmetrisch bezüglich der Mittenachse 6 des
Grundkörpers 1 ausgeführt.
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In 6 ist
eine perspektivische Darstellung einer Schnittansicht durch den
Grundkörper 1 gezeigt.
Die Festkörpergelenkelemente 3 sind
stegförmig
ausgelegt, wo bei eine schmale Seite der Festkörpergelenkelemente 3,
bezogen auf die Mittenachse 6 des Grundkörpers 1,
in einer radialen Richtung ausgerichtet ist, und eine breite Seite
der Festkörpergelenkelemente 3 in
Umfangsrichtung ausgerichtet ist. Durch diese Ausrichtung der Festkörpergelenkelemente 3 wird
zum einen die Biegesteifigkeit des Grundkörpers 1 erhöht, und
zum anderen eine Torsionssteifigkeit des Grundkörpers 1 verringert.
Bei einer Torsionsbewegung des Grundkörpers 1 werden die
Festkörpergelenkelemente 3 in
axialer Richtung verdreht.
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Der
Grundkörper 1 ist
aus einem hochfesten und begrenzt elastischen Material, in diesem
Ausführungsbeispiel
Stahl, gefertigt. Aufgrund seines Aufbaus ist es möglich, den
Grundkörper 1 aus
einem zylinderförmigen
Halbzeug ausschließlich
durch spanende Fertigungsverfahren herzustellen. Ferner bedingt
die zylinderförmige
und kompakte Form des Grundkörpers 1,
dass die gesamte Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung
auf einfache Weise in ein vorhandenes mechatronisches System, beispielsweise
eine parallelkinematische Werkzeugmaschine, integriert werden kann.
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Aufgrund
der großen
Anzahl von scheibenförmigen
Elementen 7, die zwischen den beiden Basiselementen 2a, 2b angeordnet
werden können, werden über eine
gesamte Länge
des Grundkörpers 1 sehr
große
Torsionswinkel ermöglicht.
Deswegen ist es denkbar, dass die beschriebene Vorrichtung in mechatronischen
Systemen nicht nur zur Kompensation von auf das mechatronische System
einwirkenden Torsionen oder Schwingungen zum Einsatz kommt, sondern
auch Torsionsbewegungen, beispielsweise als Sekundärantrieb
einer Werkzeugmaschine, zur Erfüllung
einer Fertigungsaufgabe erzeugt.
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Ein
in 6 von den Festkörpergelenkelementen 3 umrandeter
Bereich ermöglicht
zum einen die Aufnahme einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung,
und zum anderen die Aufnahme einer Messeinrichtung zur Erfassung
einer Torsion und/oder einer Schwingung des Grundkörpers 1 (nicht
gezeigt). Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung ist mit zumindest einer
Stelleinrichtung 5 verbunden und bestimmt einen Stellwert
und/oder steuert die Stelleinrichtung 5 mit einem Stellwert
an. Die Messeinrichtung erfasst eine Torsion und/oder eine Schwingung
des Grundkörpers 1 und
ist mit der Steuer und/oder Regeleinrichtung zur Übermittlung
von Messwerten verbunden.
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In 7 ist
eine Seitenansicht einer Schnittdarstellung des Grundkörpers 1 gezeigt.
Die beiden Bohrungen 13, die zur Aufnahme einer Stelleinrichtung 5 benötigt werden,
liegen in einer senkrecht zur Mittenachse 6 ausgerichteten
Ebene. Es sind aber auch Ausführungsbeispiele
vorteilhaft, bei denen diese Ebene zur Mittenachse 6 geneigt
ist, so dass auch die Stelleinrichtungen 5 gemäß dieser
Ebene geneigt sind.
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In 8 ist
eine Querschnittsansicht einer Schnittdarstellung durch den Grundkörper 1 entlang einer
Schnittlinie S1–S1
aus 7 gezeigt. Ein bevorzugter eingeschlossener Winkel
von 90° zwischen zwei
Aufnahmebereichen 4, die bei einer anschließenden Montage
der Stelleinrichtung 5 verbunden werden, ist hervorgehoben.
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In 9 ist
eine perspektivische Darstellung der Gesamtbaugruppe der Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung gezeigt. Der Grundkörper 1 der
Vorrichtung ist durch ein Hülsenelement 14 in
axialer Richtung verstärkt.
Das Hülsenelement 14 bedeckt
eine Mantelfläche
des Grundkörpers 1 teilweise
oder vollständig
und steht zumindest mit den zwei Basiselementen 2a, 2b in
Eingriff. Durch das Hülsenelement 14 wird
die Biegesteifigkeit des Grundkörpers 1 zusätzlich erhöht, wobei
das Hülsenelement 14 so
ausgelegt ist, dass sich die Torsionssteifigkeit des Grundkörpers 1 nur
unwesentlich erhöht.
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In 10 ist
eine perspektivische Darstellung der Gesamtbaugruppe der Vorrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung gezeigt, bei der der Grundkörper 1 keine
scheibenförmigen
Elemente 7 aufweist, sondern nur aus einem ersten Basiselement 2a und
einem zweiten Basiselement 2b sowie den dazwischen angeordneten
Festkörpergelenkelementen 3 besteht.
Sowohl das erste Basiselement 2a als auch das zweite Basiselement 2b weisen
jeweils drei Aufnahmebereiche 4 auf. Zwischen den benachbarten
Aufnahmebereichen 4 sind die Stelleinrichtungen 5 paarweise
angeordnet, so dass jeweils eine erste Stelleinrichtung eine Stellkraft
und ein daraus resultierendes Torsionsmoment aufbringt, das den Grundkörper 1 im
Uhrzeigersinn tordiert, während
jeweils eine zweite Stelleinrichtung eine Kraft und ein daraus resultierendes
Torsionsmoment aufbringt, das den Grundkörper 1 gegen den Uhrzeigersinn
tordiert.
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In 11 ist
eine Seitenansicht der in 10 beschriebenen
Gesamtbaugruppe gezeigt, wobei eine Schnittlinie B–B im Bereich
der Aufnahmebereiche 4 des ersten Basiselementes 2a eingezeichnet
ist. In den folgenden zwei Figuren wird auf diese Schnittlinie B–B Bezug
genommen.
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In 12 ist
eine perspektivische Darstellung der Gesamtbaugruppe entlang einer
Schnittlinie B–B
aus 11 gezeigt. In seinem Zentrum weist der Grundkörper 1 eine
durchgängige
Bohrung auf, um die vier Festkörpergelenkelemente 3 angeordnet sind.
Die Festkörpergelenkelemente 3 sind
in einem Winkel von 90° zueinander
angeordnet. Jedes Festkörpergelenkelement 3 weist
eine Querschnittsfläche auf,
die der Fläche
eines rechtwinkligen Dreiecks entspricht, wobei die Hypotenuse des
rechtwinkligen Dreiecks nicht gerade ist, sondern als Kreisabschnitt ausgeführt ist.
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In 13 ist
eine Querschnittsansicht der Gesamtbaugruppe entlang der Schnittlinie
B–B aus 11 gezeigt.
Zwei benachbarte Aufnahmebereiche 4, von denen ein erster
Aufnahmebereich zum ersten Basiselement 2a gehört, und
ein zweiter Aufnahmebereich zum zweiten Basiselement 2b gehört, sind
durch eine Stelleinrichtung 5 miteinander verbunden. Der
zwischen dem ersten Aufnahmebereich und dem zweiten Aufnahmebereich
eingeschlossene Winkel beträgt
60°. Im
Vergleich zu dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der erste Abstand 11, der den Abstand der Stelleinrichtung 5 zur
Mittenachse 6 des Grundkörpers 1 definiert,
bei gleichem Durchmesser des Grundkörpers 1 größer. Somit
ermöglicht
das in 13 gezeigte Ausführungsbeispiel geringere
Torsionswinkel, dafür
aber ein größeres erreichbares
Torsionsmoment. Die Anzahl der Festkörpergelenkelemente 3,
die zwischen zwei benachbarten Basiselementen 2a, 2b und/oder
scheibenförmigen
Elementen 7 angeordnet ist, ist unabhängig von der Anzahl der in
diesem Bereich vorhandenen Aufnahmebereiche 4 bzw. Stelleinrichtungen 5.
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Die
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschreiben sowohl eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Torsionsbewegung
mit einem Grundkörper,
beste hend aus zumindest einem ersten Basiselement und einem zweiten
Basiselement, die einerseits durch zumindest ein Festkörpergelenkelement,
bezogen auf eine Mittelachse des Grundkörpers in axialer Richtung miteinander
verbunden sind, und die andererseits durch zumindest eine Stelleinrichtung
zur Erzeugung einer Torsionsbewegung zwischen den Basiselementen
verbunden sind, als auch eine Verwendung der Vorrichtung zur Erzeugung
einer Torsionsbewegung.