DE102004048995A1 - Verfahren zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes (1). DOLLAR A Um ein Verfahren zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes (1) und seine spätere Erkennung auch am Tage zu ermöglichen, werden mittels eines zur Temperaturbestimmung geeigneten im infraroten Spektralbereich arbeitenden Strahlungsempfängers Temperaturbilder mit einer Vielzahl von horizontalen und vertikalen Temperaturwerten (Temperaturbildpunkten) ermittelt, wobei mindestens ein Referenztemperaturbild ohne das kosmische Objekt (1) ermittelt wird, wobei ein Temperaturbild mit dem kosmischen Objekt (1) ermittelt wird und anschließend aus der Differenz der ermittelten Temperaturwerte (Temperaturdifferenzbildpunkte) zwischen dem mindestens einen Referenztemperaturbild und dem ermittelten Temperaturbild ein Temperaturdifferenzbild erzeugt wird. DOLLAR A Dadurch kann ein in die Erdatmosphäre eingetretenes kosmisches Objekt (1) auch am Tage erfasst werden und es stehen Messwerte (Temperaturdifferenzbild) zur Verfügung, die anschließend eine Erkennung des in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes (1) auch in einer visuellen Temperaturdifferenzabbildung zu ermöglichen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes.
- Es ist bekannt, kosmische Objekte, worunter im weiteren Himmelskörper aller Art verstanden werden sollen, mit Strahlungsempfängern zu erfassen. Die erfasste messtechnische Größe wird anschließend in der Regel in eine elektrische Größe transformiert, um eine weitere Verarbeitung dieser elektrischen Größe zu ermöglichen und so Bilder der kosmischen Objekte auf geeigneten Anzeigegeräten darzustellen und gegebenenfalls abzuspeichern.
- In die Erdatmosphäre eingetretene kosmische Objekte, z. B. Meteore werden bisher vorwiegend mit Strahlungsempfängern erfasst, die im visuellen Spektralbereich arbeiten. Die Erfassung von in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekten und vor allem ihre spätere Erkennung war deshalb infolge der starken Sonnenstrahlung, deren Strahlungsintensität um ein Vielfaches über der Strahlungsintensität der in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekte liegt, mit im visuellen Spektralbereich arbeitenden Strahlungsempfängern nur in der Nacht möglich.
- Als Strahlungsempfänger, die im visuellen Spektralbereich arbeiten, werden vor allem Photokameras, CCD-Kameras sowie Videokameras eingesetzt.
- Für die Erfassung von in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekten am Tage steht zur Zeit nur die Möglichkeit zur Verfügung, mittels Radarechos die beim Verglühen der in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekte entste hende Wolke von ionisierten Atomen und Molekülen zu erfassen. Mit Radarechos kann der Zeitpunkt eines solchen Ereignisses recht genau bestimmt werden. Die räumliche Ausdehnung des in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes ist mit dieser Methode aber nur ungenau zu erfassen. Weitere Methoden zur Erfassung von in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekten sind der Anmelderin nicht bekannt.
- Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekten der eingangs genannten Art anzugeben, welches deren Erfassung und spätere Erkennung auch am Tage ermöglicht.
- Die Aufgabe wird das Verfahren betreffend erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mittels eines zur Temperaturbestimmung geeigneten im infraroten Spektralbereich arbeitenden Strahlungsempfängers Temperaturbilder mit einer Vielzahl von horizontalen und vertikalen Temperaturwerten (Temperaturbildpunkten) ermittelt werden, wobei mindestens ein Referenztemperaturbild ohne das kosmische Objekt ermittelt wird, wobei ein Temperaturbild mit dem kosmischen Objekt ermittelt wird und anschließend aus der Differenz der ermittelten Temperaturwerte (Temperaturdifferenzbildpunkte) zwischen dem mindestens einen Referenztemperaturbild und dem ermittelten Temperaturbild ein Temperaturdifferenzbild erzeugt wird.
- Dadurch kann ein in die Erdatmosphäre eingetretenes kosmisches Objekt auch am Tage erfasst werden und es stehen Messwerte (Temperaturdifferenzbild) zur Verfügung, die anschließend eine Erkennung des in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes ermöglichen.
- Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden die ermittelten Temperaturwerte bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitet, um eine visuelle Temperaturdifferenzabbildung des Temperaturdifferenzbildes zu erhalten. Dadurch kann die Erkennung des in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes auch mit dem Auge erfolgen.
- In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Abspeicherung von Temperaturdifferenzbildern erst dann vollzogen, wenn im Temperaturdifferenzbild ein vorbestimmter Temperaturdifferenzwert (Ereignisauslöser) überschritten wird. Dadurch kann eine automatische Erfassung der in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekte erfolgen.
- Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Abbildungen die Erfindung an Hand der vier beispielhaften Abbildungen erläutert.
- Dabei zeigt in schematischer Darstellung die
-
1 eine bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitete Auswertung eines Verfahrens zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes auf der Basis nicht ermittelter Temperaturdifferenzbildpunkte, -
2 eine bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitete visuelle Temperaturdifferenzabbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes auf der Basis ermittelter Temperaturdifferenzbildpunkte, -
3 eine weitere bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitete visuelle Temperaturdifferenzabbildung mit zueinander orthogonalen Temperaturverlaufslinien des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erfassung eines in die Erd atmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes auf der Basis ermittelter Temperaturdifferenzbildpunkte, und -
4 eine Darstellung der Temperaturverläufe entlang der in3 dargestellten Temperaturverlaufslinien. - Die
1 zeigt eine bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitete Auswertung eines Verfahrens zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes1 auf der Basis nicht ermittelter Temperaturdifferenzbildpunkte. - Ein in die Erdatmosphäre eingetretenes kosmisches Objekt
1 verglüht in der Erdatmosphäre und erzeugt dabei Strahlung vorwiegend im infraroten Spektralbereich. Strahlung im infraroten Spektralbereich kann sowohl von dem durch Reibungswärme aufgeheizten kosmischen Objekt1 , von eventuell auftretenden Verbrennungsprozessen im kosmischen Objekt1 als auch von bei diesen Vorgängen freiwerdenden Gasen ausgehen. Strahlung im infraroten Spektralbereich kann auch als von den freiwerdenden Gasen reflektierte Strahlung einer anderen Quelle, z. B. der Sonne zu einem Strahlungsempfänger gelangen. Da ein im infraroten Spektralbereich arbeitender Strahlungsempfänger Strahlung im visuellen Spektralbereich nicht registriert, kann so ein im infraroten Spektralbereich arbeitender Strahlungsempfänger sowohl in der Nacht als auch am Tag für die Erfassung von in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekten1 verwendet werden. - Eine mehrtägige Ausrichtung eines zur Erfassung von in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objekten
1 geeigneten im infraroten Spektralbereich arbeitenden Strahlungsempfängers führte zu einer großen Häufigkeit von erfassten kosmischen Objekten1 auch am Tage. - Ein kosmisches Objekt
1 , hier ein Meteor, wurde am 14.04.04 mittags mittels eines zur Temperaturbestimmung geeigneten im infraroten Spektralbereich arbeitenden Strahlungsempfängers erfasst. Temperatur soll im weiteren als Zahlenwert für die von einer Himmelserscheinung ausgehende Strahlungsmenge betrachtet werden. Dieser Strahlungsempfänger ermittelt Temperaturbilder mit einer Vielzahl von horizontalen und vertikalen Temperaturwerten (Temperaturbildpunkten). Die ermittelten Temperaturwerte werden in einen Speicher dieses Strahlungsempfängers geladen und anschließend bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitet, um eine visuelle Temperaturabbildung des Temperaturbildes und anschließende Deutung des ermittelten Temperaturbildes zu ermöglichen. - Innerhalb einer Umgebung mit „kälteren" ermittelten Temperaturwerten liegt ein Bereich der um ca. 1 Grad Celsius bzw. Kelvin wärmer ist als seine Umgebung. Dieser ermittelte Bereich wird als in die Erdatmosphäre eingetretenes kosmisches Objekt
1 gedeutet. - Die
2 zeigt ein bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitete visuelle Temperaturdifferenzabbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes1 auf der Basis ermittelter Temperaturdifferenzbildpunkte. Das kosmische Objekt1 ist dasselbe wie in1 und wurde zum gleichen Zeitpunkt erfasst. Im Unterschied zur1 wird mit dem Strahlungsempfänger aus1 jetzt eine Temperaturdifferenzabbildung ermittelt. Dabei wurde vorher ein Referenztemperaturbild einer Umgebung, welches das kosmische Objekt1 nicht umfasste, ermittelt, sowie das Temperaturbild derselben Umgebung, welches das kosmische Objekt1 umfasst, ermittelt und anschließend wird aus der Differenz der ermittelten Temperaturwerte (Temperaturdifferenzbildpunkte) zwischen dem Referenztemperaturbild und dem ermittelten Temperaturbild ein Temperaturdifferenzbild erzeugt. Dieses Temperaturdifferenzbild wird anschließend bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitet, um eine visuelle Temperaturdifferenzabbildung des Temperaturdifferenzbildes zu erhalten. In der visuellen Temperaturdifferenzabbildung ist ein verbesserter Kontrast zwi schen dem kosmischen Objekt1 und seiner Umgebung sichtbar. Dadurch können die kosmischen Objekte1 besser erkannt werden bzw. es können auch schwächer infrarote Strahlung abstrahlende kosmische Objekte1 erfasst und erkannt werden. Außerdem werden dadurch zeitlich konstante oder langsam variierende Strukturen, z. B. die vom Winkel zum Horizont abhängige Strahlung der Atmosphäre, beseitigt. - Das Referenztemperaturbild kann aber auch zeitlich nach dem Temperaturbild ermittelt werden. Es können auch mehrere einzelne Referenztemperaturbilder zu einem Referenztemperaturbild verarbeitet werden.
- In der Temperaturdifferenzabbildung fallen also Strukturen, die sowohl im Referenztemperaturbild als auch im Temperaturbild enthalten sind, heraus, so dass nur die Unterschiede zwischen Referenztemperaturbild und Temperaturbild in der Temperaturdifferenzabbildung bestehen bleiben.
- Der infrarote Strahlungsempfänger kann mittels einer zugehörigen Auswertungssoftware bereits während der Aufnahme Temperaturdifferenzbilder darstellen. Dieses ist nützlich zum Erkennen von schwach sichtbaren kosmischen Objekten
1 und zum Auslösen des Speicherns der interessanten Temperaturbilder. - Um die Temperaturbilder nur dann zu speichern, wenn ein relevantes Ereignis im Temperaturbild ermittelt wird, kann das Abspeichern der Temperaturbilder von ermittelten Temperaturwerten, Referenztemperaturwerten oder Temperaturdifferenzwerten abhängig gemacht werden (Ereignisauslöser). Hierfür wird eine Alarmfunktion verwendet, die ein passendes Steuersignal erzeugt, wenn innerhalb des aufgenommenen Temperaturbildes, Referenztemperaturbildes oder Temperaturdifferenzbildes ein bestimmter vorgegebener Temperaturwert, Referenztemperaturwert oder Temperaturdifferenzwert überschritten wird.
- Die
3 zeigt eine weitere bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitete visuelle Temperaturdifferenzabbildung mit zueinander orthogonalen Temperaturverlaufslinien des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes auf der Basis ermittelter Temperaturdifferenzbildpunkte. - Hier wurde ein weiterer sich innerhalb der Erdatmosphäre befindender Meteor 1 am 14.04.04 um 14:30 Uhr erfasst. In Weiterbildung der
2 wurden Temperaturverlaufslinien in der3 eingezeichnet. Die Temperaturverlaufslinie L02 erstreckt sich entlang der Längsachse der von dem Meteor1 hinterlassenen, im infraroten Spektralbereich sichtbaren ellipsenförmigen Spur. Die Temperaturverlaufslinie L03 erstreckt sich längs der Querachse der von dem Meteor1 hinterlassenen, im infraroten Spektralbereich sichtbaren ellipsenförmigen Spur. Dieser Meteor1 kann mit noch besserem Kontrast in einer visuellen Temperaturdifferenzabbildung als der Meteor1 aus2 dargestellt werden. Die ermittelten Temperaturdifferenzwerte zwischen dem Zentrum des Meteors1 und seiner Umgebung betragen bis zu 4,5 Kelvin und liegen somit höher als die ermittelten Temperaturdifferenzwerte des Meteors1 aus2 von ca. 2 Kelvin zwischen dessen Zentrum und dessen Umgebung. Der Meteor1 aus3 dürfte somit eine größere Strahlungsintensität im infraroten Spektralbereich beim Verglühen in der Atmosphäre erzeugen. - Die Temperaturverlaufslinien könnten aber auch in jeder beliebigen anderen Richtung z.B. der Bewegungsrichtung des Meteors
1 oder quer zu dieser eingezeichnet werden. - Die
4 zeigt eine Darstellung der Temperaturverläufe entlang der in3 dargestellten Temperaturverlaufslinien. - Der Temperaturverlauf zur Temperaturverlaufslinie L02 ist die Kurve mit dem breiteren Sockel. Hier ist der ermittelte Tem peraturunterschied zwischen dem Zentrum des Meteors
1 und seiner Umgebung von 4,5 Kelvin erkennbar. Der Temperaturverlauf zur Temperaturverlaufslinie L03 ist die Kurve mit dem schmalerem Sockel. Auch hier ist natürlich derselbe Temperaturunterschied von 4,5 Kelvin zwischen dem Zentrum des Meteors1 und seiner Umgebung erkennbar. - Die Einheit „Meter" auf der x-Achse (Entfernung) ist für die erfindungsrelevante Deutung der Temperaturverläufe bedeutungslos.
Claims (3)
- Verfahren zur Erfassung eines in die Erdatmosphäre eingetretenen kosmischen Objektes (
1 ) dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines zur Temperaturbestimmung geeigneten im infraroten Spektralbereich arbeitenden Strahlungsempfängers Temperaturbilder mit einer Vielzahl von horizontalen und vertikalen Temperaturwerten (Temperaturbildpunkten) ermittelt werden, wobei mindestens ein Referenztemperaturbild ohne das kosmische Objekt (1 ) ermittelt wird, wobei ein Temperaturbild mit dem kosmischen Objekt (1 ) ermittelt wird und anschließend aus der Differenz der ermittelten Temperaturwerte (Temperaturdifferenzbildpunkte) zwischen dem mindestens einen Referenztemperaturbild und dem ermittelten Temperaturbild ein Temperaturdifferenzbild erzeugt wird. - Verfahren zur Erfassung eines kosmischen Objektes (
1 ) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelten Temperaturwerte bildverarbeitungstechnisch weiterverarbeitet werden, um eine visuelle Temperaturdifferenzabbildung des Temperaturdifferenzbildes zu erhalten. - Verfahren zur Erfassung eines kosmischen Objektes (
1 ) gemäß einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspeicherung von Temperaturdifferenzbildern bzw. Temperaturbildern erst dann vollzogen wird, wenn im Temperaturdifferenzbild bzw. Temperaturbild ein vorbestimmter Temperaturdifferenzwert bzw. Temperaturwert (Ereignisauslöser) überschritten wird.
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