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Die
Erfindung geht aus von einer Kontaktsensorik für ein Fahrzeug nach der Gattung
des unabhängigen
Patentanspruchs.
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Seit
geraumer Zeit wird verstärkt
der Schutz des Fußgängers bei
einem Aufprall mit einem Kraftfahrzeug durch konstruktive Maßnahmen
an der Fahrzeugfront verbessert, so dass die Aufprallhärte von
gefährdeten
Körperpartien,
wie Kopf oder Beine, gemindert wird. Eine Möglichkeit das Verletzungsrisiko
zu reduzieren, besteht insbesondere in der Schaffung von Freiraum
zwischen einer „weichen" Motorhaube und harten
Motorbestandteilen zur Verlängerung
des Deformationsweges. Dies kann durch eine Designänderung
oder durch ein aktives System erreicht werden, das mittels einer
Kontaktsensorik den Aufprall detektiert und anschließend den
nötigen
Deformationsweg durch rasches Anheben der Motorhaube gewährleistet.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Kontaktsensorik
für ein
Fahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat
den Vorteil, dass durch eine unabhängige Anordnung von mindestens
zwei als piezoelektrische Kabelstücke ausgeführte Sensoren senkrecht zur
Fahrtrichtung entlang der horizontalen Fahrzeugerstreckung unterscheidbare
Segmente entstehen, welche zur Bestimmung des Aufprallortes überwacht
werden. Zur Bestimmung des Aufprallortes wird die Anzahl und/oder
eine Intensität
der von einem Segment ausgesendeten Sensorsignale ausgewertet, die
eine Kollision anzeigen. Vorteilhafterweise liefert die erfindungsgemäße Kontaktsensorik mit
den piezoelektrischen Kabelstücken
neben Sensorsignalen, die zur Unterscheidung von Auslöse- zu Nichtauslösefällen mit
einem Algorithmus ausgewertet werden, der aus dem jeweiligen Sensorsignal
des piezoelektrischen Kabelstücks
mittels mathematischer Operationen, wie einer Bestimmung des Differenzenquotienten
einer Signalanstiegsflanke oder Bestimmung einer zeitlichen Abfolge
von prägnanten Signaleigenschaften,
wie Nulldurchgänge,
Maxima, Minima usw., Parameter ermittelt, die eine zuverlässige Entscheidung
zulassen, auch eine Information, aus der der genaue Aufprallort
des Objektes bestimmt werden kann. Die Kenntnis des Aufprallortes ist
für eine
sichere Entscheidungsfindung deshalb von Vorteil, weil ein und dasselbe
Aufprallobjekt mit gleicher Relativgeschwindigkeit an unterschiedlichen Aufprallpositionen
unterschiedliche Kollisionssignale erzeugt.
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Durch
die in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen der im unabhängigen Patentanspruch
angegebenen Kontaktsensorik für ein
Fahrzeug möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass benachbarte Segmente an der Fahrzeugfront
von einer unterschiedlichen Anzahl von piezoelektrischen Kabelstücken durchzogen
werden, wodurch eine sichere Erkennung des jeweiligen Segments ermöglicht wird. Die
Ortsauflösung
kann durch die Anzahl von unterscheidbaren Segmenten an der Fahrzeugfront
definiert werden. Die Anzahl der unterscheidbaren Segmente ist von
der Anzahl der verwendeten piezoelektrischen Kabelstücken abhängig. So
können
beispielsweise drei piezoelektrische Kabelstücke den Fahrzeugfrontbereich
in fünf
unterscheidbare Segmente aufteilen.
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So
wird beispielsweise ein erstes Segment erkannt, wenn nur ein erstes
Kabelstück
ein Kollisionssignal erzeugt, ein zweites Segment wird erkannt, wenn
das erste Kabelstück
und ein zweites Kabelstück
jeweils ein Kollisionssignal erzeugen, ein drittes Segment wird
erkannt, wenn nur das zweite Kabelstück ein Kollisionssignal erzeugt,
ein viertes Segment wird erkannt, wenn das zweite Kabelstück und ein
drittes Kabelstück
jeweils ein Kollisionssignal erzeugen, und ein fünftes Segment wird erkannt,
wenn nur das dritte Kabelstück
ein Kollisionssignal erzeugt.
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Bei
einer alternativen Ausführung
der erfindungsgemäßen Kontaktsensorik
werden zwei piezoelektrische Kabelstücke so angeordnet, dass der Fahrzeugfrontbereich
in fünf
unterscheidbare Segmente aufgeteilt wird. So wird beispielsweise
ein erstes Segment erkannt, wenn ein viertes Kabelstück zwei
Kollisionssignale oder ein Kollisionssignal mit einer höheren Intensität erzeugt,
ein zweites Segment wird erkannt, wenn das vierte Kabelstück ein Kollisionssignal
erzeugt, ein drittes Segment wird erkannt, wenn das vierte Kabelstück und ein
fünftes
Kabelstück
jeweils ein Kollisionssignal erzeugen, ein viertes Segment wird
erkannt, wenn das fünfte
Kabelstück
ein Kollisionssignal erzeugt, und ein fünftes Segment wird erkannt,
wenn das fünfte
Kabelstück zwei
Kollisionssignale oder ein Kollisionssignal mit der hohen Intensität erzeugt.
Die Anordnung von nur zwei piezoelektrischen Kabelstücken hat
den Vorteil, dass nur maximal vier Anschlüsse versorgt werden müssen.
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Weiterhin
ist eine in einer x-y-Ebene eines x-y-z-Koordinatensystems in x-Richtung
versetzte Anordnung der piezoelektrischen Kabelstücke von Vorteil,
da die von den Kabelstücken
erzeugten Kollisionssignale zeitlich zueinander versetzt sind, so dass
eine bessere Diskriminierung der einzelnen Anteile möglich ist.
Zusätzlich
oder alternativ können
die piezoelektrischen Kabelstücke
in z-Richtung versetzt zueinander in einer y-z-Ebene des x-y-z-Koordinatensystem
angeordnet sind. Die positive x-Richtung des x-y-z-Koordinatensystems
entspricht der Fahrtrichtung des Fahrzeugs.
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Die
piezoelektrischen Kabelstücke
können beispielsweise
in einem Stoßfänger in
Fahrtrichtung vor und hinter einem Schaumstoffteil angeordnet sein.
Der Aufprallort des Objektes wird durch eine Auswerteeinheit bestimmt,
welche bei einer Kollision mit einem Objekt die Kollisionssignale
von den piezoelektrischen Kabelstücken empfängt und auswertet.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Es
zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer ersten Anordnungsmöglichkeit
von piezoelektrischen Kabelstücken,
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2 eine
schematische Darstellung einer zweiten Anordnungsmöglichkeit
von piezoelektrischen Kabelstücken,
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3 ein
Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer Kontaktsensorik
mit der Anordnung aus 1, und
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4 ein
Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Kontaktsensorik
mit der Anordnung aus 2.
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Beschreibung
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Die
Detektion eines Fußgängersaufpralls
erfordert eine zuverlässige
Kontaktsensorik an der Fahrzeugfront, d.h. im Stoßfänger oder
im Querträger,
welche eine schnelle Entscheidung zur Ansteuerung der Fußgängerschutzmittel
gewährleistet
und eine sichere Unterscheidung zwischen Auslöse- und Nichtauslösefällen ermöglicht.
Im Besonderen benötigt
man dazu eine Kontaktsensorik, die eine Objektdiskriminierung zulässt und
darüber
hinaus bestimmte Parameter des aufprallenden Objekts, wie Masse, Relativgeschwindigkeit,
usw., zur Charakterisierung der Unfallschwere erkennt.
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Eine
gute Möglichkeit
einen Aufprall zu delektieren, besteht in der Verwendung eines geschirmten
Kabels mit einem piezoelektrischen Dielektrikum, z.B. PVDF, zwischen
einem Innen- und einem Außenleiter,
das horizontal entlang der Fahrzeugfront, z.B. im Stoßfänger positioniert
wird.
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Zur
Unterscheidung von Auslöse-
zu Nichtauslösefällen der
Fußgängerschutzmittel
wird ein Algorithmus eingesetzt, der aus dem Sensorsignal des piezoelektrischen
Kabels mittels mathematischer Operationen, wie Bestimmung des Differenzenquotienten
der Signalanstiegsflanke oder Bestimmung der zeitliche Abfolge von
prägnanten
Signaleigenschaften, wie Nulldurchgänge, Maxima, Minima usw., Parameter
ermittelt, die eine zuverlässige
Entscheidung zulassen.
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Zusätzlich ermittelt
die erfindungsgemäße Kontaktsensorik
den Aufprallort des Objektes an der Fahrzeugfront. Die Kenntnis
des Aufprallortes ist wichtig, da ein und dasselbe Aufprallobjekt
mit gleicher Relativgeschwindigkeit an unterschiedlichen Aufprallpositionen
in der Regel unterschiedliche Signale erzeugt. Das liegt daran,
dass die Fahrzeugfront entlang der horizontalen Fahrzeugerstreckung
keine einheitliche Geometrie und/oder Steifigkeit aufweist. Die
erfindungsgemäße Kontaktsensorik
ermögliche eine
grobe und einfache Abschätzung
der Aufprallposition, deren Kenntnis eine Verbesserung des Algorithmus
ermöglicht.
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Der
Kern der Erfindung besteht darin, dass die Fahrzeugfront mittels
voneinander unabhängigen in
bestimmter Weise angeordneten Piezokabelstücken, entlang der horizontalen
Fahrzeugerstreckung in voneinander unterscheidbare Segmente eingeteilt wird.
Die Ortsauflösung
ist somit durch die Anzahl der Segmente definiert.
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1 zeigt
eine erste Anordnungsmöglichkeit,
bei der eine Fahrzeugfront mit drei piezoelektrischen Kabelstücken 1, 2, 3 in
fünf Segmente
A, B, C, D, E eingeteilt wird. Vorrausetzung für eine Unterscheidung der verschiedenen
Segmente A bis E ist, dass ein piezoelektrisches Kabelstück, das
mit dem Aufprallort überlappt,
ein anderes Signal liefert als ein indirekt getroffenes Kabelstück, das
keine Überlappung
mit dem Aufprallort aufweist. Findet beispielsweise im ersten Segment
A ein Aufprall statt, so wird nur das erste Kabelstück 1 direkt
getroffen und die anderen beiden Kabelstücke 2, 3 werden
nur „Ausläufer" des Aufpralls detektieren.
Im zweiten Segment B wird bei einem Aufprall das erste und zweite Kabelstück 1, 2 direkt
getroffen; im dritten Segment C wird nur das zweite Kabelstück 2 direkt
getroffen, im vierten Segment D wird das zweite und dritte Kabelstück 2, 3 direkt
getroffen und im fünften
Segment E wird nur das dritte Kabelstück 3 direkt getroffen.
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2 zeigt
eine zweite Anordnungsmöglichkeit,
bei der eine Fahrzeugfront mit zwei piezoelektrischen Kabelstücken 4, 5 in
fünf Segmente
A, B, C, D, E eingeteilt wird. Die schleifenförmige Anordnung der beiden
Sensorkabelstücke 4, 5 aus 2 funktioniert nach
dem gleichen Schema wie bei der Ausführungsform aus 1.
Eine zusätzliche
Vorraussetzung ist jedoch, dass ein Aufprall in Segment A im vierten
Kabelstück 4 ein
signifikant größeres Kollisionssignal als
ein Aufprall im Segment B oder zwei zeitlich versetzte Kollisionssignale
erzeugt, da im ersten Segment A zwei Auftreffpunkte und im zweiten
Segment B nur ein Auftreffpunkt im vierten Kabelstück zu beobachten
ist. Ebenso werden im fünften
Segment E im fünften
Kabelstück 5 ein
signifikant größeres Kollisionssignal
als im vierten Segment D oder zwei zeitlich versetzte Kollisionssignale
erzeugt, da im fünften Segment
E ebenfalls zwei Auftreffpunkte und im vierten Segment D nur ein
Auftreffpunkt zu beobachten ist. Ein wesentlicher Vorteil der schleifenförmigen Anordnung
der piezoelektrischen Kabelstücke 4, 5 ist die
Tatsache, dass die Fahrzeugfront mit nur zwei Kabelstücken, d.h.
mit max. 4 Anschlüssen,
in fünf voneinander
zu unterscheidende Segmente A bis E eingeteilt werden kann. Die
piezoelektrischen Kabelstücke
erzeugen vor allem bei einer Dehnung entlang der Rotationssymmetrieachse
ein Signal. Daher wird das Sensorsignal bei zwei Auftreffpunkten
unterschiedliche Signaturen aufweisen als bei nur einem Auftreffpunkt.
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Die
in den 1 und 2 dargestellten piezoelektrischen
Kabelstücke 1 bis 5 sind
jeweils aus einem geschirmten Kabel mit einem piezoelektrischen
Dielektrikum, z.B. PVDF, aufgebaut, das zwischen einem Innenleiter
IL und einem Außenleiter
AL angeordnet ist. Die in den 1 und 2 dargestellte
Zeichnungsebene kann an der Fahrzeugfront der y-z-Ebene oder der
x-y-Ebene in einem x-y-z-Koordinatensystem
entsprechen, bei dem die x-Richtung der Fahrtrichtung des Fahrzeugs
entspricht. Dabei kann bei der Sensoranordnung aus 1 das erste
und dritte Kabelstück
bzw. jeweils ein Schleifenarm der Kabelstücke 4 und 5 aus 2 unmittelbar an
der Rückseite
einer Stoßfängerverkleidung
und das zweite Kabelstück 2 aus 1 bzw.
jeweils der andere Schleifenarm der Kabelstücke 4 und 5 aus 2 an
einem Querträger
hinter einem Schaumstoff befestigt werden. Der Vorteil einer solchen
Anordnung liegt darin, dass das jeweilige Kabelstück bzw.
der jeweilige Schleifenarm des Kabelstücks, der an der Stoßfängerverkleidung
angeordnet ist während
eines Aufpralls eines Objektes auf dem Stoßfänger ein um einige Millisekunden
früheres
Kollisionssignal erzeugt, als das Kabelstück bzw. der Schleifenarm, der
hinter dem Schaumstoff angeordnet ist. Durch diese zusätzliche
zeitliche Verschiebung der Signalbeiträge kann eine bessere Diskriminierung der
einzelnen Anteile und daher eine höhere Plausibilität der Signale
erzielt werden.
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3 zeigt
ein Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer Kontaktsensorik 20 mit einer
Auswerteeinheit 10 und drei piezoelektrischen Kabelstücken 1, 2, 3,
die gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 1 an der Fahrzeugfront angeordnet sind. Die Auswerteeinheit 10 ist über entsprechende Verbindungsleitungen
elektrisch mit den Kabelstücken 1, 2, 3 verbunden
und wertet die von den piezoelektrischen Kabelstücken ausgesendeten Kollisionssignale
zur Erkennung einer Kollision mit einem Fußgänger und zur Bestimmung des
Aufprallortes aus.
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4 zeigt
ein Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Kontaktsensorik 20 mit einer
Auswerteeinheit 10 und zwei piezoelektrischen Kabelstücken 4, 5,
die gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 2 an der Fahrzeugfront angeordnet sind. Die Funktionsweise
Auswerteeinheit 10 aus 4 entspricht
der Funktionsweise der Auswerteeinheit 10 aus 3.
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- 1
- erstes
piezoelektrisches Kabelstück
- 2
- zweites
piezoelektrisches Kabelstück
- 3
- drittes
piezoelektrisches Kabelstück
- 4
- viertes
piezoelektrisches Kabelstück
- 5
- fünftes piezoelektrisches
Kabelstück
- 10
- Auswerteeinheit
- 20
- Kontaktsensorik
- IL
- Innenleiter
- AL
- Außenleiter
- A
- erstes
Segment
- B
- zweites
Segment
- C
- drittes
Segment
- D
- viertes
Segment
- E
- fünftes Segment