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Die
Erfindung betrifft eine selbstfahrende Erntemaschine mit einem Verbrennungsmotor,
einem Vortriebssystem, das betreibbar ist, die Erntemaschine mit
einer Vortriebsgeschwindigkeit über
ein Feld zu bewegen, einer Erntegutaufnahmeeinrichtung zur Aufnahme
von Erntegut von einem Feld, einer Erntegutbearbeitungseinrichtung
zum Bearbeiten des aufgenommenen Ernteguts, einer Steuerung zur Vorgabe
der Geschwindigkeit des Verbrennungsmotors und einer Durchsatzmesseinrichtung
zur Erfassung des jeweiligen Durchsatzes der Erntemaschine.
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Feldhäcksler sind
Erntemaschinen, die im Erntebetrieb auf einem Feld liegendes oder
stehendes Erntegut aufnehmen, häckseln
und auf ein Transportfahrzeug auswerfen. Das Transportfahrzeug fährt neben
oder hinter dem Feldhäcksler
her. Obwohl schon vorgeschlagen wurde, den Transportbehälter auf
den Feldhäcksler
aufzusatteln (
EP 0 421 042
A ,
DE 196
48 324 A ) oder einen Transportanhänger an einer Anhängekupplung
des Feldhäckslers anzubringen,
haben sich in der Praxis selbstfahrende Transportfahrzeuge durchgesetzt,
die unabhängig vom
Feldhäcksler
fahren. Dadurch lässt
sich bei der Futterernte eine Transportkette vom Feld zum Silo mit
mehreren Transportfahrzeugen aufbauen.
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Beim Überladen
des Ernteguts fährt
der Fahrer des Transportfahrzeugs neben oder – insbesondere beim Einfahren
in das Feld – hinter
dem Feldhäcksler
her. Um Verluste durch Erntegut zu vermeiden, das statt in den Transportbehälter zu
gelangen auf den Boden fällt,
müssen
beide Fahrzeuge mit zumindest näherungsweise
gleicher Geschwindigkeit fahren. Zur Synchronisierung wurde vorgeschlagen, eine
drahtlose Kommunikationsverbindung vorzusehen, mit der vom Feldhäcksler aus
die Bewegung des Transportfahrzeugs gesteuert wird (
DE 100 64 860 A ) oder umgekehrt
(
DE 100 57 374 A ).
Derartige Systeme haben sich aufgrund ihrer Komplexität bisher
in der Praxis nicht durchgesetzt. Derzeit gibt daher der Fahrer
des mit einem hydraulischen Vortriebsystem ausgestatteten Feldhäckslers
eine Vortriebsgeschwindigkeit vor, die vom Fahrer des Transportfahrzeugs
einzuhalten ist.
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Die
Drehzahl des Verbrennungsmotors des Feldhäckslers ist in der Regel beim
Erntebetrieb konstant, durch den Bediener aber in gewissen Grenzen variierbar
(
DE 199 21 697 A ,
DE 101 10 232 A ).
Der Kraftstoffverbrauch ist unnötig
hoch, wenn der Verbrennungsmotor mit höheren Drehzahlen betrieben, aber
bei geringen Durchsätzen
nur wenig belastet wird. Andererseits besteht bei kleineren Drehzahlen die
Gefahr des Steckenbleibens des Verbrennungsmotors oder der Bildung
eines Gutstaus im Auswurfkanal, falls höhere Durchsätze zu verarbeiten sind.
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Es
wurde auch vorgeschlagen, die Drehzahl des Verbrennungsmotors abhängig von
der Breite des Erntevorsatzes und der Länge des Austragschachts des
Feldhäckslers
vorzugeben (
DE 101
34 137 A ), um bei geringerer Auslastung des Feldhäckslers
den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Hier wird zwar eine Anpassung
der Drehzahl des Verbrennungsmotors an den Durchsatz durchgeführt, doch ist
sie relativ grob und hängt
nur vom erwarteten, nicht vom tatsächlichen Durchsatz ab.
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Weiterhin
wurde vorgeschlagen, die Vortriebsgeschwindigkeit des Feldhäckslers
vom jeweiligen Durchsatz abhängig
zu gestalten (
DE 199
21 466 A ). Die Drehzahl des Verbrennungsmotors bleibt konstant.
Dadurch kann der Verbrennungsmotor des Feldhäckslers zwar optimal ausgelastet
werden, jedoch wird sich die Vortriebsgeschwindigkeit bei variierenden
Bestandsdichten ändern,
was es für
den Fahrer des Transportfahrzeugs schwierig oder unmöglich macht,
synchron neben dem Feldhäcksler her
zu fahren.
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Bei
Mähdreschern
ist die Drehzahl des Verbrennungsmotors im Erntebetrieb ebenfalls
im Allgemeinen konstant. Die Dresch- und Trenneinrichtungen werden über Getriebe
mit veränderlichem Übersetzungsverhältnis angetrieben,
beispielsweise Variatoren (
DE
199 17 171 A ) oder Planetengetriebe, bei denen ein Element
vom Verbrennungsmotor und ein Element zur Drehzahlvariation hydraulisch
angetrieben wird und eines als Abtrieb dient (
DE 199 24 304 A ). Es wurde
auch vorgeschlagen, die Drehzahl des Verbrennungsmotors zu verstellen,
um eine gewünschte
Drehzahl des Dresch- und Trennrotors zu erreichen (
DE 198 57 046 A ). Auch hier
ist die Drehzahl des Verbrennungsmotors vom Erntegutdurchsatz unabhängig und
daher der Betriebsstoffverbrauch nicht immer optimal.
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Die
Vortriebsgeschwindigkeit wird bei Mähdreschern im Stand der Technik
ebenfalls entweder durch den Bediener vorgegeben oder selbsttätig anhand
des Durchsatzes geregelt (
DE
199 21 466 A ). Um bei einer derartigen Regelung die Übergabe
des geernteten Korns vom Korntank des Mähdreschers auf ein Transportfahrzeug
zu erleichtern, ist es bekannt, bei aktiviertem Entladeförderer die Änderungen
in der Vortriebsgeschwindigkeit mit kleinerem Verstärkungsfaktor
auszuführen
(Mähdrescher
John Deere STS 9880). Dadurch wird die Geschwindigkeit zwar weniger
stark variiert, aber sie ist nicht konstant. Außerdem ist dann die Auslastung
des Mähdreschers
nicht unbedingt optimal.
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In
der
DE 38 10 724 A wird
vorgeschlagen, bei einem Mähdrescher
das Drehmoment zu erfassen, das der Verbrennungsmotor an die angetriebenen
Elemente abgibt. Falls das gemessene Drehmoment kleiner als ein
bestimmter Schwellenwert ist, was darauf hinweist, dass bei geringeren
Durchsätzen,
beispielsweise bei der Ernte von Sonderkulturen oder von nicht rechteckigen
Schlägen,
weniger Leistung abgenommen wird als der Verbrennungsmotor bei seiner
Drehzahl abgeben kann, wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors
reduziert. Ein Getriebe zwischen dem Verbrennungsmotor und den angetriebenen
Elementen, wie der Dreschtrommel, hält die Drehzahl der angetriebenen
Elemente trotz der Drehzahländerung
des Verbrennungsmotors konstant. Hier beruht die Drehzahlsteuerung
auf einer Messung des vom Verbrennungsmotor abgegebenen Drehmoments.
Diese Messung ist relativ ungenau, da sie nur zu einem Teil auf
dem Durchsatz basiert, während
die vom Vortriebssystem abgenommene Leistung mit in den Messwert
eingeht.
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Das
der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird darin gesehen, die
genannten Nachteile zu überwinden.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale
aufgeführt
sind, die die Lösung
in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Es
wird vorgeschlagen, die Drehzahl oder Geschwindigkeit des Verbrennungsmotors
der Erntemaschine, bei der es sich beispielsweise um einen selbstfahrenden
Mähdrescher
oder Feldhäcksler handelt,
selbsttätig
abhängig
von einem gemessenen Durchsatz der Erntemaschine zu steuern. Die Drehzahl
des Verbrennungsmotors wird auf diese Weise selbsttätig an die
jeweilige Belastung angepasst, so dass sich der Kraftstoffverbrauch
minimiert und der abgegebene Geräuschpegel
reduziert wird.
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Die
Vortriebsgeschwindigkeit der Erntemaschine bleibt im Erntebetrieb
vorzugsweise konstant. Sie kann durch den Bediener der Erntemaschine
vorgegeben werden. Dadurch wird die Übergabe des verarbeiteten Ernteguts
an ein Transportfahrzeug, das neben oder hinter der Erntemaschine
herfährt, erleichtert.
Alternativ oder zusätzlich
wäre aber
auch eine Fernsteuerung des Transportfahrzeugs denkbar, die Letzteres
synchron neben oder hinter der Erntemaschine herfahren lässt.
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Die
Funktion der Erntegutbearbeitungseinrichtung und ggf. auch der Erntegutaufnahmeeinrichtung
der Erntemaschine hängt,
je nach Typ und Ausführungsform,
mehr oder weniger stark von ihrer Betriebsgeschwindigkeit ab. Es
ist denkbar, dass die im Betrieb auftretenden Variationen der Drehzahl
des Verbrennungsmotors nicht so groß sind, dass sie die Funktion
der Erntegutbearbeitungseinrichtung und der Erntegutaufnahmeeinrichtung beeinträchtigen.
In diesem Fall erübrigt
sich ein Getriebe zwischen dem Verbrennungsmotor und der Erntegutbearbeitungseinrichtung
und ggf. auch der Erntegutaufnahmeeinrichtung, mit dem die Drehzahl
letzterer unabhängig von
der Drehzahl des Verbrennungsmotors gehalten wird. In allen anderen
Fällen
ist ein derartiges Getriebe jedoch sinnvoll. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist es ein Planetengetriebe, das ein vom Verbrennungsmotor her mechanisch
angetriebenes Element umfasst, ein durch Fremdkraft mit variabler Drehzahl
angetriebenes Element, und ein Element, das mit der Erntegutbearbeitungseinrichtung
und ggf. auch der Erntegutaufnahmeeinrichtung in Antriebsverbindung
steht.
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Ein
potentielles Problem, insbesondere bei relativ geringen Durchsätzen, die
zu verminderten Drehzahlen des Verbrennungsmotors führen, liegt
in möglichen
relativ kurzfristigen Anstiegen der Durchsatzmengen, die aufgrund
fehlender Leistungsreserven des Verbrennungsmotors zu seinem Absterben (Stehen
bleiben) führen
können.
Dabei bleibt nämlich nicht
nur der Verbrennungsmotor stehen, sondern es entstehen oft auch
Gutstaus innerhalb der Erntemaschine, deren Beseitigung sehr aufwändig ist.
Es ist also sinnvoll, den Durchsatz möglichst früh zu erfassen, um der Steuerung
ggf. ein rechtzeitiges Anheben der Drehzahl des Verbrennungsmotors
zu ermöglichen.
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Eine
vorausschauende Durchsatzmesseinrichtung arbeitet daher vorzugsweise
bereits stromauf der Erntegutaufnahmeeinrichtung mit dem aufzunehmenden
Erntegut zusammen. In einer anderen Ausführungsform kann die Durchsatzmesseinrichtung
jedoch in den Erntevorsatz integriert sein und beispielsweise die
Auslenkung einer Querförderschnecke
einer Pick-Up oder eines Maisgebisses erfassen, die durch die Erntegutmenge
bestimmt wird. Hierbei ist die zum Beschleunigen des Verbrennungsmotors
verfügbare
Zeit, insbesondere bei kleinen Schnittlängen, jedoch relativ kurz.
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Eine
geeignete, stromauf der Erntegutaufnahmeeinrichtung mit dem Erntegut
zusammenwirkende Durchsatzmesseinrichtung ist ein Bildverarbeitungssystem
mit einer Kamera oder zwei Kameras, um ein zwei- oder dreidimensionales
Bild des Feldes vor der Erntemaschine aufzunehmen. Das Bildverarbeitungssystem
bestimmt anhand des aufgenommenen Bildes die Umrisse des Ernteguts
und daraus dessen Volumen. Anhand der Farbe des Ernteguts kann das
Bildverarbeitungssystem die Masse des zu erwartenden Ernteguts noch
genauer abschätzen.
Ein geeignetes Bildverarbeitungssystem, das auch zur selbsttätigen Lenkung
der Erntemaschine dienen kann, wird in der
DE 103 51 861 A und den dort
genannten Referenzen beschrieben, deren Inhalt durch Verweis mit
in die vorliegenden Unterlagen aufgenommen wird.
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Eine
andere geeignete Durchsatzmesseinrichtung ist ein Ultraschallsensor,
der an der Vorderseite der Erntegutaufnahmeeinrichtung befestigt
sein kann. Das empfangene Reflexionssignal hängt in Amplitude und Laufzeit
von den Konturen und der Dichte des Ernteguts ab. Denkbar ist auch
die Verwendung eines abtastenden Lasersensors, der den Bereich vor
der Erntemaschine sukzessive abrastert. Er ermöglicht, die Konturen des Ernteguts
zu erfassen und daraus die Erntegutmenge zu bestimmen. Derartige
Lasersensoren sind in der
DE
197 26 917 A und
DE
101 30 665 A beschrieben, deren Inhalt durch Verweis mit
in die vorliegenden Unterlagen aufgenommen wird.
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In
den Zeichnungen ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
Erntemaschine mit einer Erntegutaufnahmeeinrichtung in Seitenansicht
und in schematischer Darstellung, und
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2 ein
Schema des Antriebssystems der Erntemaschine und der Erntegutaufnahmeeinrichtung.
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In
der 1 ist eine Erntemaschine 10 in der Art
eines selbstfahrenden Feldhäckslers
dargestellt. Die Erntemaschine 10 baut sich auf einem Rahmen 12 auf,
der von vorderen angetriebenen Rädern 14 und
lenkbaren rückwärtigen Rädern 16 getragen wird.
Die Bedienung der Erntemaschine 10 erfolgt von einer Fahrerkabine 18 aus,
von der aus eine Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 einsehbar
ist. Mittels der Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 vom Boden
aufgenommenes Gut, z. B. Gras oder dergleichen, wird über einen
Einzugsförderer 42 mit
Zuführwalzen,
die innerhalb eines Einzugsgehäuses
an der Frontseite des Feldhäckslers 10 angeordnet
sind, einer Erntegutbearbeitungseinrichtung 22 in Form
einer Häckseltrommel
zugeführt,
die es in kleine Stücke
häckselt
und es einer Fördervorrichtung 24 aufgibt.
Das Gut verlässt
die Erntemaschine 10 zu einem nebenher fahrenden Anhänger über einen
um eine etwa vertikale Achse drehbaren und in der Neigung verstellbaren
Austragschacht 26. Zwischen der Erntegutbearbeitungseinrichtung 22 und
der Fördervorrichtung 24 erstreckt
sich eine Nachzerkleinerungsvorrichtung 28, durch die das
zu fördernde
Gut der Fördervorrichtung 24 tangential
zugeführt
wird.
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Die
Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 ist in diesem Ausführungsbeispiel
als so genannte Pick-Up ausgebildet. Die Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 baut
sich auf einem Gestell 32 auf und stützt sich über beidseitig angebrachte
Stützräder 38,
die über
je einen Träger 46 am
Gestell 32 befestigt sind, auf dem Erdboden ab. Die Aufgabe
der Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 besteht darin, auf dem
Boden eines Felds in einem Schwad 48 abgelegtes Erntegut aufzunehmen
und es der Erntemaschine 10 zur weiteren Bearbeitung zuzuführen. Hierzu
wird die Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 während des
Erntebetriebes mit geringem Abstand zum Erdboden über das
Feld bewegt, während
er zum Transport auf einer Strasse oder auf Wegen angehoben wird.
Zur Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 gehört ein Abgabeförderer 36 in
Form einer Förderschnecke,
die das aufgenommene Gut von den Seiten der Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 zu
einer in der Mitte gelegenen, nicht gezeigten Abgabeöffnung fördert, hinter
der der Einzugsförderer 42 folgt.
Die Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 weist auch einen, wie
auch der Abgabeförderer 36,
rotativ angetriebenen Aufnahmeförderer 34 auf,
der unterhalb des Abgabeförderers 36 angeordnet
ist und mit seinen Förderzinken
das Gut vom Erdboden anhebt, um es dem Abgabeförderer 36 zu übergeben.
Außerdem
ist ein Niederhalter 40 in Form eines über dem Aufnahmeförderer 34 angeordneten Bleches
am Gestell 32 befestigt.
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In
der 2 ist der Antriebsstrang der Erntemaschine 10 und
der Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 dargestellt. Ein am
Rahmen 12 der Erntemaschine 10 befestigter Verbrennungsmotor 50,
in der Regel ein Dieselmotor, treibt über eine Welle 52 ein
Sonnenrad 54 eines Planetengetriebes 56 an. Das
Ringrad 58 des Planetengetriebes 56 ist mit einem
Hydraulikmotor 60 verbunden. Der Planetenradträger 62 des
Planetengetriebes 56 steht über eine Hohlwelle 64,
durch die sich die Welle 52 erstreckt, mit einem Zahnrad 66 in
Antriebsverbindung, das mit einem anderen Zahnrad 68 kämmt .
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Das
Zahnrad 68 treibt über
eine Welle 70, ein Kegelradgetriebe 72 und eine
Riemenscheibe 74 einen Riemen 76 an, der mit einer
Riemenscheibe 78, welche die Fördervorrichtung 24 antreibt,
und mit einer Riemenscheibe 80 zusammenwirkt, die die Erntegutbearbeitungseinrichtung 22 antreibt.
Die Erntegutbearbeitungseinrichtung 22 treibt wiederum
eine Welle 82 an, die die Eingangswelle eines Schnittlängengetriebes 84 ist.
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Das
Schnittlängengetriebe 84 enthält Antriebselemente
zum Antrieb unterer Vorpresswalzen 86, 88 und
oberer Vorpresswalzen (nicht in 2 dargestellt,
s. aber 1) des Einzugsförderers 42. Die
Drehzahl der Vorpresswalzen 86, 88 kann durch das
Schnittlängengetriebe 84 in
Stufen oder stufenlos verändert
werden.
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Das
Schnittlängengetriebe 84 leitet
das Drehmoment von der Erntegutbearbeitungseinrichtung 22 auch
mechanisch an einen Wellenstummel 90 weiter, wobei eine
stufenlose oder stufige Übersetzung
möglich
ist. An dem Wellenstummel 90 ist eine Gelenkwelle 92 mit
fester oder variabler Länge lösbar befestigt.
Die Gelenkwelle 92 erstreckt sich vom Wellenstummel 90 des
Schnittlängengetriebes 84 zu
einem Wellenstummel 94 an der Erntegutaufnahmeeinrichtung 20.
Der Wellenstummel 84 treibt ein Ritzel 96 an,
das über
einer Kette 98 mit einem Ritzel 100 in Antriebsverbindung
steht. Das Ritzel 100 treibt den Aufnahmeförderer 34 an.
Außerdem treibt
die Kette 98 über
ein anderes Ritzel 102 den Abgabeförderer 36 an.
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Die
oberen Vorpresswalzen des Einzugsförderers 42 sind gegen
Federkraft nach oben beweglich. Ihre Position ist daher ein Maß für den Durchsatz der
Erntemaschine 10. Ihnen ist eine Durchsatzmesseinrichtung
zugeordnet, die ihre vertikale Position erfasst und mit dem Bezugszeichen 104 versehen
ist. Anstelle dieses Ausführungsbeispiels
kann jede andere geeignete Durchsatzmesseinrichtung 104 verwendet
werden. Es wird insbesondere auf die Kamera 122 und das
Bildverarbeitungssystem 124 verwiesen, die weiter unten
näher erläutert werden.
Das Ausgangssignal der Durchsatzmesseinrichtung 104 wird
einer Steuerung 106 zugeführt, die weiterhin mit einer
Motorsteuerung 108 des Verbrennungsmotors 50 und
einem Aktor 110 zur Verstellung der Position einer Taumelplatte
des Hydraulikmotors 60 verbunden ist. Der Hydraulikmotor 60 wird
durch eine Pumpe 112, die vom Verbrennungsmotor 50 angetrieben wird,
mit unter Druck stehendem Hydraulikfluid versorgt. Durch Verändern der
Stellung der Taumelplatte mit dem Aktor 110 ist die Drehzahl
des Hydraulikmotors 60 einstellbar. Die Steuerung ist außerdem mit einem
Drehzahlsensor 114 zur Erfassung der Drehzahl des Hydraulikmotors 60 verbunden,
während
die Motorsteuerung 108 mit einem Drehzahlsensor 116 zur
Erfassung der Drehzahl des Verbrennungsmotors 50 verbunden
ist.
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Im
normalen Erntebetrieb veranlasst die Steuerung
106 die
Motorsteuerung
108 zunächst, den
Verbrennungsmotor
50 mit seiner Nenndrehzahl oder einer
anderen, geeigneten Drehzahl, z. B. Leerlaufdrehzahl oder einer
zwischen Leerlaufdrehzahl und Nenndrehzahl liegenden Drehzahl, laufen
zu lassen. Der Hydraulikmotor
60 steht zunächst. Die
Erntegutbearbeitungseinrichtung
22, die Fördervorrichtung
24 und
der Einzugsförderer
42 sowie
die angetriebenen Elemente der Erntegutaufnahmeeinrichtung
20 werden
mit ihrer Sollgeschwindigkeit angetrieben. Durch das Schnittlängengetriebe
84 kann
die Geschwindigkeit des Einzugsförderers
42 und
damit bei gegebener Geschwindigkeit der Erntegutbearbeitungseinrichtung
22 die
Schnittlänge
variiert werden. Dabei kommt vorzugsweise ein Planetengetriebe mit einem
fremdkraftbetätigten
Motor zum Einsatz, wie in der
DE 198 12 500 A beschrieben.
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Über einen
Fahrhebel 118, dem ein Positionssensor 120 zugeordnet
ist, erhält
die Steuerung 106 eine Information über die gewünschte Vortriebsgeschwindigkeit.
Sie steuert die Taumelplatten von Hydraulikmotoren (nicht eingezeichnet)
zum Antrieb der Räder 14, 16 derart
an, dass sie die Erntemaschine 10 konstant mit der vom
Bediener vorgegebenen Geschwindigkeit in Vorwärtsrichtung über ein
Feld bewegen. Die Pumpe zum Antrieb der Hydraulikmotoren des Vortriebssystems
wird durch den Verbrennungsmotor 50 angetrieben; sie könnte auch
mit der Pumpe 112 identisch sein. Bei der Straßenfahrt
kann die Drehzahl des Verbrennungsmotors 50 gegenüber der
Nenndrehzahl herabgesetzt und fest oder der jeweiligen Belastung
entsprechend variabel sein.
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Die
Steuerung 106 erhält
nach Aufnahme des Erntevorgangs ein Signal von der Durchsatzmesseinrichtung 104,
das eine Information über
den jeweiligen Durchsatz enthält.
Je geringer der Durchsatz ist, umso kleiner ist der Sollwert für die Geschwindigkeit
des Verbrennungsmotors 50, der von der Steuerung 106 an
die Motorsteuerung 108 übersandt
wird. Die Nenndrehzahl des Verbrennungsmotors 50 wird erreicht,
wenn der Durchsatz etwa dem maximal möglichen Durchsatz der Erntemaschine entspricht.
Liegt überhaupt
kein Durchsatz vor, weist die Steuerung 106 die Motorsteuerung 108 an,
näherungsweise
die Leerlaufdrehzahl einzustellen. Bei zwischen diesen Extremwerten
liegenden Durchsätzen
wählt die
Steuerung 106 jeweils die verbrauchsgünstigste Drehzahl aus, die
der bei dem gegebenen Durchsatz aufzubringenden Leistung entspricht,
und gibt sie an die Motorsteuerung 108 weiter. Dadurch erhält man eine
kraftstoffsparende Betriebsweise des Verbrennungsmotors 50.
Die Information über
die jeweilige Vortriebsgeschwindigkeit, die durch den Positionssensor 120 bereitgestellt
wird, und vorzugsweise auch über
eine Hangneigung, bzw. ein daraus abgeleiteter Leistungsbedarf für den Vortrieb
der Erntemaschine 10, wird dabei von der Steuerung 106 berücksichtigt.
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Um
die Drehzahl der Erntegutbearbeitungseinrichtung 22, der
Fördervorrichtung 24,
des Einzugsförderers 42 und
der angetriebenen Elemente der Erntegutaufnahmeeinrichtung 20 zumindest
näherungsweise
konstant zu halten, erhält
die Steuerung 106 von der Motorsteuerung 108 eine
Information über
die Drehzahl des Verbrennungsmotors 50, die auf dem Signal
des Drehzahlsensors 116 beruht. Die Information über die
Drehzahl des Verbrennungsmotors 50 kann auch auf dem Sollwert
beruhen, den die Steuerung 106 an die Motorsteuerung 108 übergeben
hat.
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Abhängig von
der jeweiligen Drehzahl des Verbrennungsmotors 50 steuert
die Steuerung 106 den Aktor 110 an, so dass die
Ausgangsdrehzahl des Planetengetriebes 56 an der Hohlwelle 64 konstant und
von der Drehzahl des Verbrennungsmotors 50 unabhängig bleibt.
Kleinere Schwankungen sind unbedenklich, da die Schnittlänge wegen
des gemeinsam vom Abtrieb des Planetengetriebes 56 abgeleiteten
Antriebs der Erntegutbearbeitungseinrichtung 22 und des
Einzugsförderers 42 konstant
bleibt, und werden von der Steuerung 106 zur Vermeidung
unnötiger
Verstellbewegungen des Aktors 110 daher nicht berücksichtigt.
Durch die beschriebene Regelung wird aber verhindert, dass die Förderwirkung
der Erntegutbearbeitungseinrichtung 22 oder der Fördervorrichtung 24 bei
kleineren Drehzahlen des Verbrennungsmotors 50 beeinträchtigt wird.
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Zusätzlich zur
Durchsatzmesseinrichtung 104 ist an der Vorderseite der
Fahrerkabine 18 eine elektronische Kamera 122 angebracht,
die kontinuierlich Bilder des Felds vor der Erntemaschine 10 aufnimmt.
Das Signal der Kamera 122 wird einer Durchsatzmesseinrichtung 124 in
Form eines Bildverarbeitungssystems zugeführt, die im Betrieb das Schwad 48 vom
Boden unterscheidet und das Volumen der demnächst aufzunehmenden Teile des
Schwads 48 und den Durchsatz berechnet. Das Durchsatzsignal der
Durchsatzmesseinrichtung 124 wird der Steuerung 106 zugeführt. Sie
vergleicht die Signale der Durchsatzmesseinrichtung 104 und
der Durchsatzmesseinrichtung 124, unter Berücksichtigung
des Zeitversatzes zwischen den Zeitpunkten, an denen diese jeweils
mit dem Erntegut zusammenwirken, und kalibriert damit das Ausgangssignal
der Durchsatzmesseinrichtung 124. Zeigt das Ausgangssignal der
Durchsatzmesseinrichtung 124 der Steuerung 106 einen
Anstieg des zu erwartenden Durchsatzes an, beschleunigt letztere
rechtzeitig den Verbrennungsmotor 50 durch entsprechende
Signale an die Motorsteuerung 108. Dadurch wird ein zu
tiefes Absinken der Drehzahl oder gar ein Absterben des Verbrennungsmotors 50 verhindert.
Es wäre
auch möglich,
auf die Durchsatzmesseinrichtung 104 zu verzichten und
nur die Kamera 122 und die Durchsatzmesseinrichtung 124 zur
Bestimmung des Durchsatzes heranzuziehen.