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Die
Erfindung betrifft ein Aufladesystem für eine Brennkraftmaschine mit
einem Turbolader und einem Kompressor, der in einem separaten Prozess die
Umgebungsluft komprimiert, mit welcher über einen Luftkühler ein
Hochdruckbehälter
gefüllt
wird, aus dem die Luft über
eine Expansionsanlage zu dem Turbolader geführt wird.
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Stand der Technik
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Die
klassischen Turbosysteme sind bei der Beschleunigung verzögerungsanfällig. Mit
dem Betätigen
des Gaspedals, mit dem wir Beschleunigen wollen, führen wir
dem System eine, zusätzliche
Menge Treibstoff zu. Eine entsprechende stöchiometrische Luftmenge, die
man braucht um eine größere Menge Treibstoff
zu verbrennen, folgt nach einer Kettenreaktion des Regulationssystems
und verbraucht Zeit (die Verzögerung
des Ladeluftsystems ist bekannt als Turboloch).
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Obwohl
man durch VTG oder Bi-Turbo Lösungen
diese Turboverzögerung
schon durch zusätzliche
Abgas-Regulation in den Griff bekommen hat, ist der Umdrehungs-Arbeitsbereich der
heutigen Turbomaschinen noch immer sehr eingeschränkt.
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Mehrere
Erfindungen möchten
dieses Problem mittels zusätzlicher
komprimierter Luft lösen.
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In
der
DE 101 58 874
A1 wird ein Abgasturbolader für eine Brennkraftmaschine beschrieben, mit
einer dem Verdichterbereich zugeordneten Zusatzluft-Einspeisungseinrichtung,
die einen Zusatzluftkanal im Verdichtergehäuse für die Zuführung von Zusatzluft umfasst,
die über
eine Einblasöffnung
in der Wandung des Einströmkanals
des Verdichters in den Anströmbereich
des Verdichterrades einzuleiten ist. Die Zusatzluft-Einspeisungseinrichtung
umfasst einen Zusatzluftspeicher, der mit dem Zusatzluftkanal, über eine
Verbindungsleitung verbunden ist, in dem einen einstellbaren Ventil
angeordnet ist. Der Zusatzluftspeicher ist über eine Verbindungsleitung mit
dem Ansaugtrakt stromab des Verdichters verbunden, wobei in der
Verbindungsleitung ein einstellbares Ventil angeordnet ist.
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Damit
ist ein Verfahren beschrieben zum Betrieb einer Brennkraftmaschine
mit einem Abgasturbolader, insbesondere mit einem Abgasturbolader, bei
dem in den Beschleunigungsphasen des Motors Zusatzluft in den Anströmbereich
des Verdichterrades im Verdichter-Einströmkanal eingespeist wird, wenn
die Laderdrehzahl einen Schwellenwert erreicht oder auf einen vorgegebenen
Ladedruck-Sollwert
im Ansaugtrakt haltenden Wert eingestellt wird.
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Vor
dem Einspeisen der Zusatzluft wird in den Anströmbereich des Verdichterrades
zunächst Zusatzluft
in den Ansaugtrakt stromab des Verdichters eingeblasen, bis der
Ladedruck im Ansaugtrakt einen Ladedruck-Sollwert erreicht.
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In
der
DE 199 44 946
A1 wird eine Anlage zur Aufladung von Verbrennungsmotoren
außerhalb
des optimalen Arbeitsbereichs des zur, Aufladung vorgesehenen Laders
beschrieben:, bestehend aus einem Druckgefäß, einem Ventil und einem Druckerzeuger, wobei
mit Hilfe des Druckerzeuger in weiten Bereichen kontinuierlich Gas
in den Druckbehälter
gefördert
wird, wodurch ein Überdruck
im Druckgefäß entsteht,
welcher mit Hilfe des Ventils jederzeit dazu genutzt werden kann,
Gas in die Brennräume
des Verbrennungsmotors zu fordern, bei der als Gas Luft verwendet
wird. Das Druckgefäß wird entweder
mit einem mechanisch an die Kurbelwelle oder an einen der Nebenantriebe,
z. B. die Nockenwelle, gekoppelten oder mit einem elektrisch betriebenen
Kompressor mit Druck versorgt, und das Druckgefäß wird aktiv gekühlt. Weiter
umfasst die Anlage ein Rückschlagventil
oder eine Rückschlagklappe
im Ansaugtrakt des Motors, mit welcher verhindert wird, dass das aus
dem Druckgefäß ausströmende Gas
von den Brennräumen
weg abströmt.
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Diese
beiden Aufladesysteme sind hauptsächlich daran orientiert das „Instationärverhalten" der Turbomaschinen
zu verbessern. Im „stationären" Betrieb bleibt die
Zusatzluft bei beiden beschrieben Systemen „arbeitslos", damit ist fraglich,
ob ein Einbau von Zusatz-Kompressionssystem in einem Wagen zu rechtfertigen
ist. Außerdem
wird die Expansionsenergie der Komprimierten Luft nach der
DE 199 44 946 A1 nicht
durch Beschleunigung des Abgasturboladers zurückgeholt. Durch intermittierende
Anwendung der komprimierten Luft wird es sehr problematisch sein
einen einwandfreien Übergang
vom „instationären" zum „stationären" Betrieb zu schaffen. Die
Druck- und Temperaturpulsationen (wechselhafte Ladeluftdichte),
die dabei entstehen, verursachen Störungen in den Funktionen des
Abgasturboladers. Damit stellt sich dort die schwere Aufgabe, einen
Regulationsprozess so zu gestalten, dass ein einwandfreies Luft-Kraftstoffverhältnis gewährleistet
und damit ein Verringern des effektiven Wirkungsgrades der Brennkraftmaschine
vermieden wird.
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Obwohl
die Zusatzluft bei der Expansion während der Beschleunigung einigermaßen die
Ladeluft abkühlt,
besonders im „stationären-Betrieb" für beide
Turbosysteme, ist ein zusätzlicher
Ladeluftkühler
zwischen Turbolader und Brennkraftmaschine erforderlich.
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Die
Störungselemente
und sehr lange „Wege" zwischen dem Turbolader
und der Brennkraftmaschine verursachen eine Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit
der Luft beim Eintritt in den Motorzylinder (mangelhafte Zylinderfüllung) und Stauungsprobleme
beim Abgasaustritt aus dem Motor (Drosselung der Verbrennung bei
hohen Drehzahlen). Als Folge schränkt sich wieder der Umdrehungs-Arbeitsbereich der
Brennkraftmaschine ein.
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Ausgehend
von diesen Nachteilen dieses Standes der Technik besteht die im
anmeldungsgemäßen Zusammenhang
zu lösende
Aufgabenstellung also darin, ein gattungsgemäßes Aufladesystem so weiter
zu entwickeln, dass alle Vorteile der komprimierten Luft (die Expansionsenergie,
das Kühlungspotenzial,
Unabhängigkeit
vom Arbeitszustand der Maschine, Unabhängigkeit von der Umgebungslufttemperatur,
stöchiometrische
Dosierung) für
die kontinuierliche Turboaufladung genutzt werden können, und
es so einerseits möglich
ist, den Turbolader entsprechend den Betriebsbedingungen verzögerungsfrei
auf die erforderliche Drehzahl zu bringen und anderseits die zusätzliche
Anordnung eines Ladeluftkühlers
zwischen Turbolader und Brennkraftmaschine zu vermeiden, so dass
eine rein stöchiometrische Verbrennung,
ein konstantes Drehmoment und ein geringeren Kraftstoffverbrauch
bei programmierbarer höherer
Leistung und geringem Hubraum erreicht wird.
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Im
Ablauf der weiteren Erfindungsbeschreibung wird eine weiterentwickelte
Turboaufladung dargestellt, bei der durch kontinuierlichen Einsatz
der Hochdruckluft über
eine Expansionsanlage der Druckaufbau und die Kühlung der Ladeluft gleichzeitig
direkt im Turbolader erreicht werden.
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Beschreibung
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs gelöst 1. Das
erfindungsgemäße Aufladesystem
wird im Weiteren auch als „ARTS-Innovation" bezeichnet, was
für „air-recovering
turbocharging system" steht,
und beschrieben gemäß Index
und Zeichnungen 1 bis 12.
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- PRIM
- Angesaugte
Luft vom Turbolader (ca. 80%)
- REC
- Hochdruck
Kompressorluft (ca. 20%)
- 1
- Hochdruckkompressionsanlage
- 2
- Hochdruckluftbehälter
- 3
- Leitung
REC–Steuerungsluft
- 4
- Leitung
REC-K(Kinetikluft – treibt
Verdichtungsrad an)
- 5
- Leitung
REC-B(Bremsluft – bremst
Verdichtungsrad)
- 6
- Leitung
Eingabedruck-Steuerungscomputer via Ventil V-4
- 7
- Leitung
Ergebnisdruck- von ATL/DTL Druckseite
- 8
- PRIM-Luftmengemesser
- 9
- Ladeluft
Krümmer
- 10
- Abgas
Krümmer
- V-1
- elektronisch
gesteuertes Hochdruckregelventil
- V-2
- elektronisch
gesteuertes Steuerungsdruckregelventil
- V-3
- elektronisch
gesteuertes REC-Drosselventil
- V-4
- elektronisch
gesteuertes Eingabedruckregelventil
- V-F
- Druckregelventil
für zusätzliche
Funktionen im Wagen
- HDS
- Hochdrucksensor
- EXP
- Expansionssteuerungsanlage
- EK
- Expansionskammer
- SV
- Steuerungsverteiler
für REC-Luft
- RK
- Regulationskolben
(SV)
- GSV
- Gehäuse (SV)
- REC-B
- Bremsluft
des Verdichtungsrades im ATL/DTL
- REC-K
- Antriebsluft
des Verdi grades im ATL/DTL
- ATL
- Abgasturbolader
- DTL
- Direktturbolader
- VD
- Verteilerdüse des Turboladers
- VR
- Verdichtungsrad
(nur beim ATL)
- TR
- Turbinenrad
(nur beim ATL)
- DT
- Doppelturbine
(nur beim DTL)
- LL
- Ladeluft
- KEA
- Kraftstoffeinspritzanlage
- STEU
- Steuerungscomputer
- EGP
- Elektronische
Gaspedale
- 11
- Brennkraftmaschine
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An
den Zeichnungen Seite 1, 1.a und 1.b, stellen Motorpläne die zwei Erfindungsvarianten
dar. Beide Varianten funktionieren nach gleichem Prinzip.
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Ein
Hochdruckkompressor 1, komprimiert und kühlt eine
kleine Menge Umgebungsluft REC und speichert sie in einem Hochluftdruckbehälter 2. Über eine
Expansionsanlage EXP expandiert die Luft aus dem Hochdruckluftbehälter zum
Turbolader (ATL, DTL), wo die expandierende Luft einen Teil der kinetischen
Expansionsenergie dem zusätzlichen (Variante
ARTS-ATL) oder dem ganzen (Variante ARTS-DTL) Antrieb des Turboladers übergibt
und die durch Mischung angesaugte Luft (Dalton's Gesetz!) auf die gewünschte Temperatur
kühlt.
Mit diesem innovativen Verfahren ist eine direkte störungsfreie Verbindung
zwischen Turbolader und Maschine gewährleistet!
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Bei
der Erfindungsvariante ARTS-ATL (Abgasturboaufladung), 1.a, 2, 4, 5, benutzt man eine Kombination aus kinetischer
Energie der Expansionsluft und der Abgase für die Produktion von Ladeluft.
Das Turbinenrad hat im Vergleich zum klassischen ATL-Turbinenrad
einen größeren Durchmesser,
abgestimmt am größten Abgasdurchlauf.
Es sind keine Drosselschaufeln, keine Drosselklappen und keine Bypässe (Waste-Gates)
mehr nötig!
Die Ansprechbarkeit bei der Laständerung
(Massenträgheitsproblem)
spielt bei dieser Erfindung keine große Rolle. Das Problem der Ansprechbarkeit
löst die
kinetische Energie der expandierenden Hochdruckluft REC viel effizienter.
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Bei
der Erfindungsvariante ARTS-DTL (Direktturboaufladung), 1.b, 3, 6, 7, benutzt man nur die kinetische Energie
der Expansionsluft bei der Produktion der Ladeluft (Nur Hochdruckluft – keine
Abgase!).
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Die
Kühlung
der Ladeluft, die sich beim heutigen Stand der Technik zwischen
dem Turbolader und der Brennkraftmaschine befindet, findet bei dieser
Erfindung gleichzeitig mit Luftdruckaufbau im Turbolader (ATL, DTL)
statt. Zwischen Turbolader und Brennkraftmaschine existieren keine
Störungselemente
mehr, nur ein kurzer, freier Kanal 9. Die Temperatur der
Ladeluft kann bei Bedarf (Sommer!) unter der Temperatur der Umgebungsluft
liegen.
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An
den Zeichnungen Seite 8 bis 12 wird die Steuerung der Turboexpansion
in drei Schritten erläutert:
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1. Schritt: REC Produktion
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Nachdem
die Druckhöhe
im Hochdruckbehälter 2 einen
bestimmten minimalen Druckstand erreicht hat, gemessen vom Hochdrucksensor
DS, schaltet der Steuerungscomputer den Hochdruckkompressor 1 ein.
Der Hochdruckkompressor 1 komprimiert die Umgebungsluft über einen
Luftkühler
und einen Druckregelventil V-1
im Hochdruckbehälter 2 und
bleibt in Betrieb bis der Nominaldruck im Hochdruckluftbehälter 2 erreicht
wird. Die Temperaturhöhe der
komprimierten Luft REC ist genauso von der Luftkühlung abhängig. Weil es sich um eine
kleine Menge Luft handelt und in jedem Fall ein sehr hoher Temperaturunterschied
vorhanden ist, ist es kein Problem, nach dem Kühlungsprozess fast Umgebungstemperatur
zu erreichen.
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2. Schritt: EXP-Regulation
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Die
HDL expandiert aus dem HDB über
ein elektronisch einstellbares Druckregelventil V-2 in die Expansionskammer
EK an einem Systemsteuerungsdruck. Die Druckhöhe ist von den Eingeschafften
der Steuerungsventile abhängig.
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Um
gekühlte
Expansionsluft vor dem Einfluss der Umgebungstemperatur zu schützen, sollen die
Expansionskammer EK und alle Luftleitungen thermisch isoliert werden.
Aus der Expansionskammer expandiert die REC weiter über ein
elektrisch einstellbares Drosselventil V-3 zum Steuerungsverteiler
SV, in welchem sich die REC in Zweigleitungen trennt;
Über die
Luftleitung 4 wird Antriebsluft (Kinetikluft) REC-K und über die
Luftleitung 5 Bremsluft REC-B bereit gestellt.
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Der
Anteil an der expandierenden Luftart (REC-K, REC-B), in den Zweigleitungen,
ergibt sich im Steuerungsverteiler SV als Balanceposition des Regulationskolbens
RK zwischen Eingabedruck („Sollwert”) und Ergebnisdruck
(„Istwert”) im „Spiralkanal" des Turboladers
(ATL, DTL)(Zeichnungen Seite 10, 11, 12).
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3. Schritt: LL-Produktion (ATUDTL)
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Aufbau
der Ladeluftdruck (REC-K Einsatz):
- • Bei der
Erfindungsvariante-ATL, führt
die Zweigleitung 4 die expandierende Luft REC-K, über Leitlamellen
in der Verteilerdüse
VD, an den Außenkranz
(Druckseite) des Verdichtungsrads VR und bläst die Schaufeln in Umdrehungsrichtung. Dabei entsteht
ein zusätzliches
Rotationsmoment am Verdichtungsrad VR und erhöht den Druck der Ladeluft im „Spiralkanal" des Turboladers.
Durch die Mischung zwischen der Expansionsluft REC-K und komprimierter
PRIM (Dalton's Gesetz)
im „Spiralkanal" des Turboladers
entsteht optimale Ladeluft LL.
- • Bei
der Erfindungsvariante-DTL führt
die Zweigleitung 4 die expandierende REC-K an den Turbineneingang
der DTL, siehe Zeichnungen Seite 3, 6 und 7, wobei die Expansionsluft
REC-K die Schaufeln an der Turbinenseite bläst und das Doppelturbinenrad
DT dreht. Durch die erzeugte Umdrehung, komprimieren die Schaufeln
der Ansaugseite des Doppelturbinenrads DT angesaugte Luft PRIM im „Spiralkanal". Durch die Mischung zwischen
die Expansionsluft REC-K und komprimierter Ansaugluft PRIM (Dalton's Gesetz) im „Spiralkanal" des Turboladers
entsteht optimale Ladeluft LL. Abbau der Ladeluftdruck (REC-B Einsatz):
- • Die
Zweigleitung 3 führt
die Expansionsluft REC-B über
die Verteilerdüse
VD an die Saugseite des Turboladers (ATL/DTL), und bläst über die konischen
Düsen-Öffnungen schräg nach vorne an
die Schaufeln des Verdichtungsrades VR in die Gegenrichtung der
Umdrehung. Dabei kühlt
die Expansionsluft REC-B gleichzeitig, durch Mischung, die angesaugte
Luft PRIM und bremst die Umdrehung des Verdichtungsrads.
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Die
Zeichnungen Seite 4 und 5 stellen das Erfindungskonzept des Abgasturboladers
(ATL) dar. Als Unterschied zum klassischen Abgasturbolader sind
bei der Erfindungsvariante-ATL am Verdichtungsgehäuse zwei
Luftanschlüsse
(REC-K und REC-B), die über
eine Verteilerdüse
VD die Ladeluftproduktion steuern.
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An
der Verteilerdüse
VD befinden sich rundum zwei Kanäle
für die
Aufteilung und die Führung von
REC an den Schaufeln des Verdichtungsrads.
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Im
REC-B Kanal sind konische Düsen
vorhanden, die schräg
in die Richtung der Verdichtungsrad-Saugseite und in die Gegenrichtung
der Rotation des Verdichtungsrad VR ausgebohrt sind.
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An
der Außenseite
des REC-K Kanals sind Leitlamellen zu erkennen, die die expandierende
Luft REC-K durch Schlitze zwischen dem Verdichtungsgehäuse und
der Verteilerdüse
VD in die Rotationsrichtung an den Außenkranz der Schaufeln des
Verdichtungsrads VR führen.
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Das
Verdichtungsrad VR hat an dem Außenkranz schräge Schaufeln,
die im Verhältnis
mit den Leitlamellen am VR stehen.
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Wie
schon erwähnt,
um Stauung des Abgases bei hohen Umdrehungen der Brennkraftmaschine
zu vermeiden, ist das Abgas-Turbinenrad TR verhältnismäßig größer als beim Klassik-ATL.
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Die
Zeichnungen Seite 6 und 7 stellen das Erfindungskonzept des Direktturboladers
DTL dar. Im Schwerpunkt, bei diesem DTL, steht ein Doppelturbinenrad
DT, das aus zwei zueinander ausgerichteten Luftturbinenhälften besteht.
Die Luftturbinenhälfte, an
der Saugseite des Turboladers DTL, funktioniert als Verdichtungsrad
beim ATL. Die Luftturbinenhälfte, an
der Lagerseite des Turboladers DTL, übernimmt die Funktion des Turbinenrads, ähnlich wie
beim ATL, wird aber in diesem Fall nur durch die Expansionsluft REC-K
angetrieben. Optional ist das Doppelturbinenrad DT mit einer Ummantelungsdüse versehen,
um Spaltenverluste zu verringern und den Wirkungsgrad wesentlich
zu verbessern. Wie bei der Erfindungsvariante ATL, gibt es zwei
Luftanschlüsse
(REC-K und REC-B) an den Gehäusehälften. Der
Anschluss für die
Expansionsluft REC-K führt über einen
Kanal rund um das Lagergehäuse
zu den Schaufeln der Turbinenhälfte.
Die Verteilerdüse
VD, beim Direktturbolader DTL, befindet sich im Saugkanal des Direktturboladers
und hat nur den REC-B Kanal und die Düsenöffnungen in der gleichen Ausführung wie
bei der ATL-Variante.
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Die
Zeichnungen Seiten 9, stellen das System-Steuerungskonzept-ARTS
dar.
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Das
Elektronische Gaspedal EGP wirkt, wie gewöhnlich, als Eingabegerät.
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Standard-mod:
Der Steuerungscomputer „übersetzt" die Positionstiefe
des Pedals (a) in den gewünschten
Ladeluftdruck.
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Im
Overbursting-mod wirkt die Schnelligkeit der Betätigung des Pedals (ῴ) über den
Steuerungscomputer als Multiplikationsfaktor bei der Berechnung
der Arbeitsparameter.
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Der
Steuerungscomputer STEU berechnet nach der Dateneingabe von EGP
(a + ῴ)), nach den von den Systemsensoren (QpRIM =
Menge der PRIM-Luft, TU = Umgebungstemperatur,
PHDB = Luftdruck im (2), n = u/min) gelieferten
Zustanddaten und den gespeicherten Eigenschaften der Turbolader (ATL,
DTL) den benötigten
Steuerungsparameter. Die Berechnung basiert auf den gewöhnlichen
thermodynamischen Gleichungen für
die Kompression-/Expansions-Verfahren und Daltons Gesetz. Ausgangssignale
benutzt man für
die Steuerung von pneumatischen Ventilen der Expansionsanlage, Kraftstoffeinspritzanlage
und die Produktion der Hochdruckluft.
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Die
Expansionsanlage EXP besteht aus mehreren elektronisch geregelten
Pneumatikventilen:
- • Das Expansionsventil V-2,
gesteuert vom Steuerungssignal S-2; stellt einen konstanten Systemdruck
in der Expansionskammer EK ein („Systemwert").
- • Das
Drosselventil V-3, gesteuert von Steuerungssignal S-3, stellt die
Menge der Expansionsluft REC ein. („Berechnungswert").
- • Das
Druckregelventil V-4, gesteuert vom Steuerungssignal S-4, stellt
den Ladeluftdruck LL über die
Luftleitung 6 am Steuerungsverteiler SV ein („Eingabewert").
- • Der
Steuerungsverteiler SV stellt den eingegebenen Ladeluftdruck LL
im Turbolader (ATL, DTL) ein. Der Anteil an expandierender Luftart
(REC-K, REC-B) in der Zweigleitungen ergibt sich im Steuerungsverteiler
SV analog als Balance-Position des
Regulationskolbens RK zwischen dem Eingabedruck („Sollwert”) des elektronisch
gesteuerten Druckregelventils V-4 über die Zweigleitung 6 und dem
Ergebnisdruck („Istwert”) im „Spiralkanal” des Turboladers
(ATL, DTL) über
die Zweigleitung 5 (Zeichnungen Seite 10, 11, 12).
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Wenn
der Eingabedruck (Luftleitung-6) größer ist als der Ergebnisdruck
der LL, bewegt sich der Dosierungskolben DK in die Richtung des
Ergebnisdruckeintrittes und führt
größere Menge
der Expansionsluft REC-K über
die Zweigleitung 4 an die Turbinenschaufeln des (ATL/DTL)
und treibt damit die Umdrehung der Turbine kräftig an. Als Folge baut sich der
Druck der Ladeluft LL auf (Zeichnungen Seite 11).
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Wenn
der Ergebnisdruck (Luftleitung-7) größer ist als der Eingabedruck
der LL, bewegt sich der Dosierungskolben DK in Richtung des Eingabedruckeintrittes
und führt
größere Menge
der Expansionsluft REC-B über
die Zweigleitung 5 an Saugseite des (ATL/DTL) und bremst
damit die Umdrehung der Turbine. Als Folge baut sich Druck der Ladeluft
LL ab (Zeichnungen Seite 12).
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Durch
die Balance-Position des Dosierungskolbens DK, zwischen der Eingabe
und dem Ergebnisdruck der LL, halten Anteile der Expansionsluft REC-B
und REC-K den Ladeluftdruck bei den unterschiedlichen Umdrehungen
der Brennkraftmaschine konstant.
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Wirkungen der ARTS-Innovation
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Der
Grundgedanke der Erfindung ist ein kompromissloser Turbomotor, basierend
auf Hochdruckluft, der gleichzeitig durch eine deutliche Verbesserung
und Teillastbedeckung des effektiven motorischen Wirkungsgrades
viel höhere
Fahrleistungen und Verminderung des Kraftstoffverbrauchs ermöglicht.
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Für die Produktion
der Hochdruckluft ist fast jede Art des Minikompressors geeignet,
getrieben entweder von der Kurbelwelle über eine Elektrokupplung und
einen Reduktionsmechanismus oder von einem Elektromotor. Nach mathematischen
Modellen liegt der benötigte
Kompressionsdruck zwischen ca. 10 und 100 bar (eins oder mehrstufigen
Kompressorsystemen). Für
die Produktion der Hochdruckluft muss mit 2–5% der Leistung der Brennkraftmaschine gerechnet
werden.
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Weil
die Lösungen
für die
Produktion der Hochdruckluft kein Thema der Patentanmeldung sind,
ist es nicht nötig,
diese genauer zu beschreiben. Dieselbe Hochdruckluft wird, neben
ihrer Hauptfunktion (Aufladung und Steuerung), auch für weitere Funktionen
im Wagen (Servoanlage, Schieberdach und Seitenscheibenbetätigung,
Klimaanlage usw.), benutzt. Der Hochdrucktank (ca. 15 bis 25 L)
wird zum Beispiel problemlos seinen Platz im Wagen unter den Hintersitzen
gegenüber
vom Kraftstofftank finden.
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Dank
der Eigenschaften der Hochdruckluft macht es die Erfindung möglich, die
Parameter der Ladeluft (Ladeluftdruck, Ladelufttemperatur und damit
Ladeluftdichte) über
den ganzen Bereich der Motorumdrehungen konstant zu halten. Diese
luftorientierende Steuerungstechnik ermöglicht es, λ den Luft-Überschuss-Koeffizienten,
bei unterschiedlicher Teillast und Maschinen-Umdrehungen, stabil zu halten und damit
eine wirkungsvolle stöchiometrische Dosierung
von Kraftstoff zu gestatten. Aus diesem Grund wird auch das Drehmoment
konstant, die Leistung linearproportional, ein viel effektiverer
Wirkungsgrad im gesamten Arbeitspektrum erreicht und ein geringerer
Kraftstoffsverbrauch ermöglicht.
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Dieses
luftbasierende stöchiometrische Steuerungssystem
macht den Kraftstoffverbrauch und die Leistung, entsprechend den
Wünschen
des Fahrers programmierbar. Durch einfache Eingabe von bestimmten
Verbrauch-Zielen begrenzt die Steuerungsanlage den Ladeluftdruck
und damit die Leistung des Motors (Beispiel: Stadtfahrt)!
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Berechnungsergebnisse,
die auf dem mittleren effektiven Verbrennungsdruck basieren, zeigen deutliche
Vorteile der Erfindung gegenüber
dem jetzigen Stand der Technik. Im Diagram 13.c wird
ein Berechnungsbeispiel (Hubraum = 1000 ccm, FSI-Benzin-Einspritzung
mit 20 bar, Verdichtungsverhältnis-14:1)
mit einer klassische Diesel-Turbomaschine Maschine verglichen. Dank
der ungestörten Luftaufladung
und dem geringeren Arbeitsvolumen wird der Arbeitsbereich AB der
Brennkraftmaschine sehr breit (Ca 10000 u/min), wie die Diagramme
in den 13.b und 13.c zeigen.
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Die
Erfindung basiert auf bekanten physikalischen Gesetzen (Expansionskühlung, Daltons
Gesetz ...) und bringt eindeutige Vorteile:
- • Extreme
Erhöhung
der spezifischen Leistung der Maschine;
- • Verringerung
des Kraftstoffsverbrauchs aufgrund einer deutlichen Verbesserung
des effektiven motorischen Wirkungsgrades, eines kleineren Arbeitsvolumens
der Maschine,
einer Erhöhung
des Verdichtungsverhältnisses, einer
programmierbarer Leistung, die den Wünschen des Fahrers entsprechen
(Autobahn-, Strassen-, Stadtfahrt, Stau etc.) und einer Verringerung
des Gesamtgewichts;
- • Die
Systemansprechbarkeit ist hervorragend. Drehzahl und Leistungssprung
entstehen momentan!
- • Eine
konstant-lineare Moment-Kurve;
- • Ein
ausgezeichnetes „Overbursting"-Potential;
- • Die übrigen Nebenfunktionen
im Wagen sind statt elektrisch, pneumatisch
- • lösbar;
- • Ideal
anwendbar in Kombination mit Hybridantrieb;