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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleich von Volumina in
einem Rohrleitungssystem nach den Merkmalen der nebengeordneten
Ansprüche
1 oder 5, wobei das in diesen Rohrleitungssystemen befindliche Fluid
weitestgehend inkompressibel und dort abgegrenzt eingeschlossen
ist.
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In
Rohrleitungssystemen der Prozesstechnik, vorzugsweise in der Nahrungsmittel-
und Getränkeindustrie,
der Pharmazie, der Chemie und der Biotechnologie, sind neben Behältern und
anderen Prozesseinrichtungen eine Vielzahl von Ventilen angeordnet.
Diese Ventile können
als sog. Normalventile mit einem Schließglied aber auch als sog. Doppelsitzventile
mit zwei unabhängig
voneinander betätigbaren
Schließgliedern
ausgeführt
sein. Die Schließglieder
sind entweder als Sitzteller oder aber auch als Schieberkolben ausgeführt. Für den Fall,
dass diese Ventile eine sog. Sitzreinigungsfunktion besitzen, ist das
jeweilige Schließglied
spaltweit von seiner zugeordneten Sitzfläche anlüftbar. Als Sitzteller ausgebildete
Schließglieder
wirken mit ihrer Sitzdichtung auf der zugeordneten Sitzfläche entweder
rein axial oder axial/radial; als Schieberkolben ausgebildete Schließglieder
sind in einer zylindrischen Sitzfläche angeordnet und ihre Dichtwirkung
ist rein radial, sodass bis zum spaltweiten Öffnen des Schieberkolbens dieser
zunächst
ein Stück
weit in entsprechender axialer Richtung verschoben werden muss,
bis die radial wirkende Dichtung die zugeordnete zylindrische Sitzfläche verlassen
hat.
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Neben
den verfahrenstechnisch bedingten Anforderungen an die Anordnung
der Ventile zum einen gibt es jedoch auch ventilbedingte Anordnungskriterien
zum anderen. So ist es beispielsweise oftmals nicht erwünscht, dass
ein Ventil, bei dem das Schließglied
als Sitzteller ausgeführt
ist, in Strömungsrichtung
schließt.
In diesem Falle kann es zu sog. Druckschlägen im Rohrleitungssystem kommen, die
in der Regel mit sehr hohen Druckspitzen einhergehen, wodurch u.U.
Bauteile im Rohrleitungssystem beschädigt oder benachbarte Ventile
ggf. kurzzeitig aufgedrückt
werden.
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Ein
weiteres Anordnungskriterium für
Ventile in Rohrleitungssystemen besteht ggf. darin, dass Rohrleitungsabschnitte
nach Möglichkeit
vermieden werden müssen,
die durch endseitig angeordnete Ventile verschlossen sind, wodurch
das in diesen Rohrleitungsabschnitten beherbergte Volumen fest abgegrenzt
ist. Ist eine derartige Anordnung nicht zu vermeiden, dann ergibt
sich in einem solchen Falle die Forderung, dass die Möglichkeit
der Ausdehnung bzw. Kontraktion des in diesem abgegrenzten Volumen
befindlichen Fluids gegeben sein muss. Für den Fall, dass in dem Fluid
kompressible Gasbeimengungen enthalten sind oder dass beispielsweise
der betreffende Rohrleitungsabschnitt nicht vollständig entlüftet ist
oder werden kann, ist eine begrenzte Änderung des Fluidvolumens möglich, wobei
die Ursachen der Volumenänderung
unterschiedlichster Natur sein können.
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Für den Fall,
dass es sich bei dem abgegrenzten Volumen um ein inkompressibles
Fluid handelt, das weitestgehend entlüftet bzw. entgast ist, führt die
geringste Volumenänderung
im abgegrenzten Rohrleitungsabschnitt ggf. zu einer unzulässigen Druckänderung
(meist handelt es sich um eine Druckerhöhung, manchmal auch um eine
Druckabsenkung) mit unterschiedlichen Folgen.
- 1.
Die den betreffenden Rohrleitungsabschnitt endseitig begrenzenden
Ventile öffnen
in einer von diesem Raum wegweisenden Richtung. In diesem Falle
wird eine positive Volumenänderung (Druckerhöhung) im
abgegrenzten Raum u.U. jenes Ventil aufdrücken, das mit der geringsten Schließkraft versehen
ist. In der Regel handelt es sich um federschließende pneumatische Antriebe,
die gegen einen bestimmten maximalen Druck im zu steuernden und
abzusperrenden Fluid ausgelegt sind.
- 2. Die den betreffenden Rohrleitungsabschnitt endseitig begrenzenden
Ventile öffnen
in Richtung dieses Raumes. In diesem Falle können positive Volumenänderungen
im abgegrenzten Raum über
an sich unerwünschte Öffnungsbewegungen
der in Frage kommenden Ventile nicht kompensiert werden. Es kommt
zu einem mehr oder weniger hohen und unerwünschten Druckanstieg im abgegrenzten
Raum, dessen maximale Druckspitzen von der elastischen Duktilität des gesamten,
das betreffende Volumen abgrenzenden Rohrleitungssystems abhängen.
- 3. Negative Volumenänderungen
im abgegrenzten Rohrleitungssystem führen dort zur Druckabsenkung,
ggf. bis hin zur Unterdruckbildung gegenüber den Rohrleitungsbereichen
außerhalb des
abgegrenzten Rohrleitungssystems, sodass ggf. auch hier ein entsprechender
Volumenausgleich über
angrenzende Ventile gegeben ist, wenn deren Schließkräfte überwunden
werden.
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Neben
den vorstehend kurz dargestellten Problemen im Zusammenhang mit
fest abgegrenzten Rohrleitungsvolumina, die beispielsweise allein durch
Temperaturänderung
im abgegrenzten Fluid hervorgerufen werden können, ergibt sich ein zweites
Problem aus jenen Ventilen, die den in Frage kommenden Rohrleitungsbereich
begrenzen. Befindet sich nämlich
im abgegrenzten Rohrleitungsbereich ein weitestgehend entgastes
bzw. entlüftetes Fluid,
das demzufolge als inkompressibel zu gelten hat, und öffnen die
vorstehend genannten Ventile mit einem Schließglied in diesen abgegrenzten
Raum hinein, dann ist die Schaltbewegung dieser Ventile selbst Ursache
für Volumenänderungen
in diesem abgegrenzten Bereich. Die Hubbewegung des Schließgliedes,
unabhängig
davon, ob es als Sitzteller oder als Schieberkolben ausgebildet
ist, bewirkt eine Volumenverdrängung,
die in etwa dem Schließgliedquerschnitt
multipliziert mit dem jeweiligen translatorischen Hub entspricht.
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Bei
einem als Sitzteller ausgebildeten Schließglied (
US 5,699,825 ;
2a, oberes Schließglied) ist diese Volumenverdrängungsproblematik weniger
gravierend, da das durch den Schließgliedhub verdrängte Volumen
im abgegrenzten Raum nur so lange ggf. unter den vorstehend genannten
drucksteigernden Wirkungen aufgenommen werden muss, wie das Schließglied noch
nicht spaltweit geöffnet hat.
Demzufolge ist bei einem als Sitzteller ausgebildeten Schließglied zunächst nur
jene Phase des Hubes kritisch, in der die zusammengedrückte Sitzdichtung
eine elastische Rückverformung
erfährt,
die Dichtung selbst noch Kontakt mit ih rer zugeordneten Sitzfläche und
demnach noch nicht spaltweit geöffnet hat.
Dementsprechend sind die Wirkungen und Folgen auf den Druckanstieg
und ggf. benachbarte Ventile weniger gravierend. Es kommt bei benachbarten Ventilen
allenfalls zu einer kurzzeitigen Druckerhöhung und ggf. zu kurzzeitigen
Entfernungsbewegungen der wirkungsmäßig betroffenen Schließglieder von
ihren jeweiligen Sitzflächen,
die u.U. kein spaltweites Öffnen
dieser Ventile bewirken müssen,
sondern lediglich im Bereich der elastischen Rückverformung der in Frage kommenden
Sitzdichtungen liegen.
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Problematischer
ist der Fall, wenn das in den abgegrenzten Raum hinein öffnende
Ventil mit einem Schieberkolben ausgestattet ist, der, bevor er
sich spaltweit von seiner zugeordneten zylindrischen Sitzfläche entfernt,
zunächst
eine axiale Verschiebebewegung unter Beibehaltung seiner abdichtenden Stellung
vollzieht (
EP 0 208126
B1 , Figuren). In diesem Falle kann das durch den Schieberkolben
verdrängte
Volumen beträchtlich
sein, sodass eine Kompensation des verdrängten Volumens im weitgehend inkompressiblen
Fluid innerhalb des abgegrenzten Raumes nicht möglich ist. Für den Fall,
dass das das Verdrängungsvolumen
generierende Ventil unter diesen Umständen über eine hinreichende Öffnungskraft
verfügt,
wird das Verdrängungsvolumen
gewaltsam in den abgegrenzten Bereich hineingedrückt und muss andernorts entweder
zu einer Verformung des Rohrleitungssystems oder aber zu einem Aufdrücken wenigstens
eines anderen Ventils führen.
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In
der Regel wird aber die unter den vorgenannten Prämissen erforderliche Öffnungskraft
des Ventils am pneumatischen Antrieb desselben nicht zur Verfügung stehen,
sodass es zu einer sog. hydraulischen Blockierung der Schaltbewegung
des Ventils kommt. Das betreffende Ventil ist nicht in der Lage,
unter den gegebenen Umständen
zu öffnen.
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Um
das Problem der hydraulischen Blockierung insbesondere von Ventilen,
die mit einem als Schieberkolben ausgeführten Schließglied ausgestattet
sind, von vornherein zu vermeiden, stattet man derartige Ventile
mit einem sog. Druckaus gleichkolben aus, der sich entweder unmittelbar
am Schieberkolben durchmessergleich anschließt (
EP 0140 432 B1 ,
1, unterer Schieberkolben)
oder der mit Abstand vom Schieberkolben fest an diesem angeordnet
ist und das benachbarte Ventilgehäuse, in Öffnungsrichtung des Schieberkolbens
gesehen, abgedichtet durchdringt (
EP 0 140 432 B1 ,
1, oberer Schieberkolben). Für den Fall,
dass dieser Druckausgleichkolben exakt durchmessergleich mit dem
wirksamen Durchtrittsquerschnitt im Sitzbereich des Schieberkolbens
ausgeführt
ist, wird das durch den Schieberkolben bei seiner Schaltbewegung
verdrängte
Volumen entsprechend exakt durch die gleichgerichtete Verschiebebewegung
des Druckausgleichkolbens kompensiert. Die Öffnungsbewegung des Schieberkolbens
bewirkt eine hier als positive Volumenänderung definierte Volumenverdrängung in
den abgegrenzten Rohrleitungsbereich hinein, wobei der aus diesem
abgegrenzten Bereich entsprechend herausgeführte Druckausgleichkolben eine
adäquate
und hier definitionsgemäß eine negative
Volumenänderung
bewirkt.
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Der
vorgenannte Volumenausgleichmechanismus des Druckausgleichkolbens
ist jedoch bekanntlich nicht dessen vorrangige Aufgabe. Vielmehr soll
dieser Druckausgleichkolben, wie sein Name sagt, für einen
Druck- bzw. Kräfteausgleich
am schieberartig ausgebildeten Schließglied sorgen, damit Druckkräfte aus
dem Fluid, die an dem Schließglied anstehen,
nicht resultierend nach außen
wirksam werden und über
entsprechend groß dimensionierte Antriebe
aufgefangen werden müssen.
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Der
vorgenannte Ausgleichsmechanismus hinsichtlich der Volumenverdrängung mittels
des Druckausgleichkolbens ist, wie bereits dargestellt, jedoch nur
dann voll befriedigend, wenn Durchmessergleichheit zwischen Schieberkolben
und Druckausgleichkolben besteht. Eine derartige Durchmessergleichheit
führt jedoch
in der Regel zu Problemen bei der Montage oder Demontage des Schieberkolbens in
Verbindung mit seinem Druckausgleichkolben, wenn diese Einheit einstückig ausgeführt und
beispielsweise über
die dem Druckausgleichkolben abgewandte Seite des Ventils aus diesem
aus- bzw. in dieses eingebaut werden soll. In einem derartigen Fall
muss dann der Sitzbereich des Ventils beispielsweise derart ausgestaltet
werden, dass der Ventilsitz zusammen mit dem Schieberkolben ausbaubar
ist.
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Für den Fall,
dass eine derartige Anordnung nicht getroffen werden kann, muss
Ungleichheit der Durchmesser zwischen Schieberkolben und Druckausgleichkolben
hingenommen werden. In diesem Falle ist dann die vorgenannte Volumenkompensation
zwischen Schieber- und Druckausgleichkolben unvollständig und
es ergeben sich u.U. die vorstehend beschriebenen nachteiligen Wirkungen
in dem angrenzenden und räumlich
begrenzten Rohrleitungssystem.
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Aus
der vorstehend umrissenen Problematik erschließt sich die Erkenntnis, dass
bei der Rohrleitungsplanung komplexer Rohrleitungssysteme für die Prozesstechnik
eine Reihe von Randbedingungen und Anordnungskriterien für Ventile
zu erfüllen sind,
die teilweise einander widersprüchlich
sein können,
die in jedem Falle jedoch vom Fachmann, der derartige Systeme plant,
ein umfangreiches Wissen und eine vielfältige Erfahrung erfordern.
Nicht immer wird es daher gelingen, eine Lösung zu finden, die alle vorstehend
kurz dargestellten nachteiligen Auswirkungen vermeidet und in jedem
Falle eine hinreichende Betriebssicherheit der gesamten Prozessanlage
sicherstellt.
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Durch
die
AT 410 127 B ist
bereits eine Vorrichtung zum Dämpfen
von Druckpulsationen in einem Hydrauliksystem mit einem vom Hydrauliksystem
beaufschlagbaren federnd abgestützten
Schwingungskörper
bekannt, wobei das Gehäuse
einen den Schwingungskörper
aufnehmenden, mit einem Hydraulikmittel als Federelement gefüllten Druckraum und
einen Beaufschlagungsraum bildet, zwischen dem und dem Druckraum
eine durch einen Beaufschlagungsteil des Schwingungskörpers verschlossene
Durchtrittsöffnung
vorgesehen ist. Dabei kann der Beaufschlagungsteil gemäß einer
ersten Ausführungsform
unter Freilassung eines Dichtungsspaltes durch die Durchtrittsöffnung zwischen
Druckraum und Beaufschlagungsraum ragen. Eine derartige Ausführung ist
nicht geeignet, um in Rohrleitungssystemen der Prozesstechnik, vorzugsweise
in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie,
der Pharmazie, der Chemie und der Biotechnologie, zur Kompensation
von Volumenänderungen
eingesetzt zu werden-, da über
diesen Dichtungsspalt Prozessmittel, beispielsweise Milch oder Bier,
eindringen kann. Da dieser Raum nicht hinreichend reinigbar ist,
könnte
es hier zu Verkeimungen mit anschließender Reinfektion des in der
Rohrleitung strömenden
Produktes kommen. Eine zweite Ausführungsform sieht einen flüssigkeitsdichten
Abschluss der Durchtrittsöffnung zwischen
Druckraum und Beaufschlagungsraum vor, wobei eine Membran die Durchtrittsöffnung überbrückt und
verschließt
und gleichzeitig als Beaufschlagungsteil für den Schwingungskörper dient.
Da die Membran nur begrenzt verformbar ist, ist diese Ausführungsform
kaum geeignet, um die im Rahmen der vorgenannten Anwendungen auftretenden
Volumenänderungen
mit tolerierbaren Druckänderungen aufzunehmen.
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In
der
AT 188 840 A ist
eine Vorrichtung zur Stoßdämpfung in
von Flüssigkeiten
durchströmten Rohrleitungen
beschrieben, wobei in die Rohrleitung ein elastisches Rohrstück eingeschaltet
ist, das von einem zwischen den Anschlussstellen an die Rohrleitung
erweiterten Druckbehälter
umgeben ist, und wobei der resultierende Druckraum über eine
verschließbare Öffnung mit
einem Druckfluid beaufschlagbar ist. Um das elastische Rohrstück zur Aufnahme
sehr hoher Druckstöße nicht übermäßig stark ausführen zu
müssen,
werden im Druckraum Gummiringe oder mit Gas gefüllte Schläuche zur elastischen Abstützung des
elastischen Rohrstücks
angeordnet, da die Wandung des erweiterten Druckbehälters für eine diesbezügliche Abstützung nicht
geeignet ist.
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Ziel
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die in geschlossenen
Rohrleitungssystemen eine hydraulische Blockierung der Ventile verhindert
und die eine vorgegebene Volumenänderung im
Rohrleitungssystem mit einer definierten und tolerierbaren, von
der Volumenänderung
abhängigen Druckänderung
zulässt.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen der nebengeordneten
Ansprüche oder
5 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der vorgeschlagenen Ausgleichvorrichtung sind Gegenstand der jeweiligen
Unteransprüche.
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Ein
erster erfinderischer Grundgedanke besteht hinsichtlich einer ersten
Ausgleichvorrichtung in einer bevorzugten Ausführungsform darin, dass ein Rohrleitungsabschnitt
des Rohrleitungssystems, der auch als separates Rohrleitungsgehäuse ausgeführt sein
kann, einen von einem dort befindlichen Fluid beaufschlagten Ausgleichkolben
aufweist, der durch translatorische Verschiebung unter der Einwirkung des
Fluids einerseits und gegen eine Rückstellkraft eines zugeordneten
elastisch deformierbaren Bauteils andererseits eine reversible Volumenänderung im
vom Rohrleitungsabschnitt umfassten Bereich des Rohrleitungssystems
zulässt.
Dabei ist die reversible Volumenänderung
derart zu verstehen, dass das abgegrenzte Rohrleitungssystem ein
bestimmtes Verdrängungsvolumen über die
diesbezügliche
Systemgrenze hinweg aufnimmt (positive Volumenänderung: ΔV > 0) oder aber dass es eine Volumenabfuhr über diese
Systemgrenze hinweg erfährt
(negative Volumenänderung: ΔV < 0). Die reversible
Volumenänderung ±ΔV wird dadurch
realisiert, dass der Ausgleichkolben mit einem Kolbenschaft in den
Rohrleitungsabschnitt eingreift, und dass der Kolbenschaft eine
umfangsseitige Berandung des Rohrleitungsabschnittes mittels einer
Kolbendichtung abgedichtet und axial verschieblich durchdringt.
Dabei wird die jeweilige Volumenänderung ±ΔV gegen die
Rückstellkraft
des zugeordneten Bauteils vollzogen, das den Ausgleichkolben beidseitig
belastet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist das Bauteil jeweils als Feder ausgebildet.
Diese Feder steht zweckmäßig unter
einer definierten Vorspannkraft, sodass die Verschiebung des Ausgleichkolbens
aus dem Rohrleitungsabschnitt heraus erst dann eintritt, wenn der
Druck des Fluids in Verbindung mit der wirksamen Fläche des
Ausgleichkolbens diese Vorspannkraft überwindet. Da die Feder eine
bestimmte Federcharakteristik bzw. -kennlinie besitzt, ist vorausseh-
und berechenbar, welcher Druckanstieg im Fluid hingenommen werden
muss, um eine bestimmte, definierte positive Volumenänderung
durch die Verschiebung des Ausgleichkolbens zu realisieren.
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Wird
die erste Ausgleichsvorrichtung, wie dies weiter vorgeschlagen wird,
derart ausgebildet, dass die Vorspannkraft jeweils von außerhalb
einstellbar ist, dann lässt
sich die erste Ausgleichvorrichtung sehr einfach an unterschiedliche
Betriebsbedingungen und -verhältnisse
anpassen.
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Da
der Ausgleichkolben beidseitig durch das elastisch deformierbare
Bauteil belastet ist, ist er auch unter dem Einfluss einer negativen
Volumenänderung
(ΔV < 0) gegen dieses
Bauteil verschieblich. In diesem Falle wird der Ausgleichkolben
in den abgegrenzten Raum des Rohrleitungssystems hinein verschoben.
Abhängig
von einer definierten Vorspannkraft des unter diesen Bedingungen
beaufschlagten Bauteils setzt die Verschiebebewegung erst unterhalb
eines bestimmten Unterdruckes gegenüber dem Umgebungsdruck der
ersten Ausgleichvorrichtung ein. Auch hier ist die im abgegrenzten
Raum hinzunehmende Druckabsenkung voraussehbar und steht aufgrund
der Kennlinie für
das zweite Bauteil bzw. die zweite Feder im engen Zusammenhang mit
der zu kompensierenden negativen Volumenänderung.
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Ein
zweiter erfinderischer Grundgedanke manifestiert sich in einer zweiten
Ausgleichvorrichtung und besteht darin, dass ein Rohrleitungsabschnitt
bzw. -gehäuse
des Rohrleitungssystems einen von einem dort befindlichen Fluid
beaufschlagten zylindrischen Wandabschnitt aufweist, der durch elastische
Deformation unter der Einwirkung des Fluids eine reversible Volumenänderung
im vom Rohrleitungsabschnitt umfassten Bereich des Rohrleitungssystems
bzw. -gehäuse
zulässt.
Dabei ist der zylindrische Wandabschnitt in Gestalt eines Ausgleichelementes
ausgebildet, das mit einem schlauchförmigen Dehnungsteil einen axialen
Bereich des Rohrleitungsabschnittes umfangsseits umschließt und jeweils
endseitig in einem zweiten Gehäuse
des Rohrleitungsabschnittes abgedichtet eingespannt ist, wobei das
schlauchförmige
Dehnungsteil radial dehnbar und/oder radial kontraktierbar ist.
Dabei beruht die Wirkungsweise des schlauchförmigen Dehnungsteils vorrangig
auf Rückstellkräften, die
infolge der Eigenelastizität
des Dehnungsteils bei entsprechender Deformation generiert werden.
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Die
vorgeschlagene zweite Ausgleichvorrichtung erfüllt auch höchste Anforderungen an die hygienische
Sicherheit, wie sie insbesondere in Prozessanlagen für die Nahrungsmittel-
und Getränkeindustrie,
die Pharmazie und die Biotechnologie gestellt werden, da die zweite
Ausgleichvorrichtung keine dynamisch beanspruchten Dichtungen im
Bereich des Ausgleichelementes aufweist. Vielmehr weist das Ausgleichelement
jeweils endseitig einen Einspannflansch auf, über den es jeweils zwischen
dem zweiten Gehäuse
und einem benachbarten Rohrflansch abgedichtet eingespannt ist.
Die Abdichtung erfolgt somit statisch und ist dadurch unter hygienischen
Gesichtspunkten unproblematisch, da eine Verschleppung von Keimen
in die abdichtenden Spalte aufgrund nicht vorhandener Verschiebebewegungen
(sog. Fahrstuhleffekt) vermieden wird.
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Um
bei positiver Volumenänderung
eine Überdehnung
des schlauchförmigen
Dehnungsteils zu verhindern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die radiale
Dehnung des schlauchförmigen Dehnungsteils
an einer inneren Gehäusekontur
begrenzt ist, die in einem das schlauchförmige Dehnungsteil umschließenden Gehäusemittelteil
des zweiten Gehäuses
der zweiten Ausgleichvorrichtung ausgebildet ist.
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Ist
das schlauchförmige
Dehnungsteil radial außenseits
von einem ringförmigen
Ausgleichraum umschlossen, wie dies eine andere Ausführungsform vorschlägt, wobei
dieser Ausgleichraum mit einem kompressiblen Fluid beaufschlagt
ist, so lässt
sich der Anwendungsbereich des Ausgleichelementes über das
durch seine Eigenelastizität
bestimmte Maß hinaus
erweitern. Das kompressible Fluid wirkt wie eine zusätzliche
Feder, die der elastischen Dehnung des Ausgleichelementes rückstellend
entgegenwirkt.
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Die
vorgeschlagene zweite Ausgleichvorrichtung vereinfacht sich in ihrem
Aufbau, wenn die innere Gehäusekontur
den Ausgleichraum radial außenseits
begrenzt.
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Wird
der Ausgleichraum über
eine mit einem Ventil verschließbare
Verbindungsleitung mit der Umgebung der zweiten Ausgleichvorrichtung
verbunden, wie dies eine weitere Ausführungsform vorsieht, dann lässt sich
die Ansprechempfindlichkeit des Ausgleichelementes in Grenzen von
außen
einstellen, sodass auch hier eine Anpassung der zweiten Ausgleichvorrichtung
an unterschiedliche Betriebsbedingungen und -verhältnisse
ohne Weiteres möglich
ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ausführungsbeispiele
der vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
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Es
zeigen
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1 einen
Mittelschnitt durch eine erste Ausgleichvorrichtung in einer bevorzugten
Ausführungsform
gemäß der Erfindung;
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2 einen
Mittelschnitt durch eine zweite Ausgleichvorrichtung in einer bevorzugten
Ausführungsform
der gemäß der Erfindung,
wobei der die 2 betreffende Teil der Ausgleichvorrichtung
oberhalb deren Längsachse
angeordnet ist und ein schlauchförmiges
Dehnungsteil eines Ausgleichelementes in seinem undeformierten Zustand
zeigt und
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2a gleichfalls
einen Mittelschnitt durch die zweite Ausgleichvorrichtung gemäß 2,
wobei der betreffende Teil der Ausgleichvorrichtung unterhalb deren
Längsachse
dargestellt ist und das schlauchförmige Dehnungsteil eine maximale
radiale Dehnung bis zur Anlage an einer inneren Gehäusekontur
erfahren hat.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Eine
erfindungsgemäße Ausgleichvorrichtung 1 in
einer ersten grundsätzlichen
Bauart (erste Ausgleichvorrichtung 10; 1)
ist an einem Rohrleitungsab schnitt 2 angeordnet, der beispielsweise auch
in Form eines separaten Rohrleitungsgehäuses 2* ausgeführt sein
kann, wie es beispielsweise aus der Firmendruckschrift GEA Tuchenhagen,
VARIVENT®-In-Line
Kontroll- und Messtechnik, Ausgabe 624d-00, bekannt ist. In jedem
Falle verfügt
der Rohrleitungsabschnitt 2 über einen ersten Flansch 2a,
an dem ein erstes Gehäuse 10.1 der
ersten Ausgleichvorrichtung 10 mittels eines ersten Gegenflansches 10.1c befestigt
ist. Für
den Fall, dass der Rohrleitungsabschnitt 2 in diesem Bereich
in Form des separaten Rohrleitungsgehäuses 2* ausgeführt ist,
besitzt dieses Rohrleitungsgehäuse 2* auf
der dem ersten Flansch 2a gegenüberliegenden Seite in der Regel
einen zweiten Flansch 2b, dessen Durchtrittsquerschnitt
mittels eines Gehäusedeckels 4,
der einen zweiten Gegenflansch 4a aufweist, verschlossen ist.
Der jeweilige Flansch 2a und 2b und der jeweilige Gegenflansch 10.1c bzw. 4a sind
jeweils mit einer Klammer 3, vorzugsweise zwei sich zu
einem geschlossenen Ring ergänzenden
Halbringen, miteinander verbunden.
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Das
erste Gehäuse 10.1 ist
topfförmig
ausgebildet; es besteht aus einem zylinderförmigen Gehäusemantel 10.1a und
einem Deckel 10.1b. Der Gehäusemantel 10.1a weist
inenseits eine erste Führungsbohrung 10.1d auf,
in der ein Ausgleichkolben 10.6 mittels eines Führungskolbens 10.6c,
in dem ein Führungsring 10.7 angeordnet
ist, axial verschieblich geführt
ist. Zwischen dem Endabschnitt des Führungskolbens 10.6c und
dem Deckel 10.1b ist ein Widerlagerteil 10.3 angeordnet,
das sich einerseits am Deckel 10.1b abstützt und
andererseits mit einem Bund 10.3a einen Sicherungsring 10.8 formschlüssig hintergreift.
Der Sicherungsring 10.8 ist in einer zweiten Führungsbohrung 10.6e angeordnet,
die den Führungskolben 10.6c konzentrisch
durchdringt.
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Der
Ausgleichkolben 10.6 setzt sich im Anschluss an den Führungskolben 10.6c und
an dessen dem Widerlagerteil 10.3 abgewandten Ende in einem zylindrischen
Kolbenschaft 10.6a fort, der an seinem dem Führungskolben 10.6c abgewandten
Ende mittels eines Kolbenbodens 10.6b verschlossen ist.
Zwischen Kolbenboden 10.6b und dem Widerlagerteil 10.3 ist
in einer den Kolbenschaft 10.6a in Längsrichtung durchdringenden
Aufnahmebohrung 10.6d ein erstes elastisch deformierbares
Bauteil 10.4, im vorliegenden Falle vorzugsweise eine erste
Feder 10.4, die vorzugsweise als Schraubenfeder ausgeführt ist, angeordnet.
Die erste Feder 10.4 steht vorzugsweise unter einer ersten
Vorspannkraft FV1.
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Die
erste Führungsbohrung 10.1d geht
an ihrem dem Deckel 10.1b abgewandten Ende zunächst in
einen sich radial nach innen erstreckenden, durchmessergrößeren ersten
Rezess 10.1e und anschließend, ein axiales Stück weiter,
in einen sich gleichfalls radial nach innen erstreckenden, durchmesserkleineren
zweiten Rezess 10.1f über.
Ein Übergangsbereich
zwischen dem Führungskolben 10.6c und dem
Kolbenschaft 10.6a ist in Form einer sich radial erstreckenden
Anschlagfläche 10.6f am
Führungskolben 10.6c ausgeführt und
zwischen dieser Anschlagfläche 10.6f und
dem zweiten Rezess 10.1f befindet sich ein zweites elastisch
deformierbares Bauteil 10.5, im vorliegenden Falle eine
den Kolbenschaft 10.6a umschließende zweite Feder 10.5,
die gleichfalls vorzugsweise als Schraubenfeder ausgeführt ist.
Letztere steht in einer Ausgangslage des Ausgleichkolbens 10.6,
in der dieser frei ist von jedweden Druckkräften aus einem Fluid P im Rohrleitungsabschnitt 2 bzw.
-gehäuse 2*,
unter einer zweiten Vorspannkraft FV2.
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Der
Durchdringungsbereich des Ausgleichkolbens 10.6 mit der
Wandung des Rohrleitungsabschnittes 2 bzw. des -gehäuses 2* ist
mittels einer Kolbendichtung 10.2 abgedichtet, welche über einen im
ersten Flansch 2a vorgesehenen Gehäuseeinsatz 5 formschlüssig festgelegt
und gleichzeitig mit der notwendigen Vorspannung gegen den Kolbenschaft 10.6a angepresst
wird. Der Gehäuseeinsatz 5 ist, ebenso
wie der Gehäusedeckel 4,
mittels einer Gehäusedichtung 6 statisch
gegenüber
dem Rohrleitungsabschnitt 2 bzw. dem -gehäuse 2* abgedichtet.
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Der
Kolbenboden 10.6b in Verbindung mit dem über die
Kolbendichtung 10.2 in den Innenraum des Rohrleitungsabschnittes 2 bzw.
des -gehäuses 2* hineinragenden
Teil des Kolbenschaftes 10.6a bilden den Ausgleichkolben 10.6,
der erfindungsgemäß durch
translatorische Verschiebung unter der Einwirkung des dort befindlichen
Fluids P einerseits und gegen eine Rückstellkraft des zugeordneten
elastisch deformierbaren Bauteils 10.4, 10.5 andererseits,
im vorliegenden Falle sind dies die erste Feder 10.4 und die
zweite Feder 10.5, eine reversible Volumenänderung ±ΔV im vom
Rohrleitungsabschnitt 2 bzw. -gehäuse 2* umfassten Bereich
des Rohrleitungssystems zulässt.
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Die
Wirkungsweise der ersten Ausgleichvorrichtung 1, 10 ist
folgende: Das im Rohrleitungsabschnitt 2 bzw. -gehäuse 2* befindliche
Fluid P besitzt den Fluiddruck p. Bis zu einem ersten Überdruck
p = p1 der unterhalb eines vorgesehenen
Grenzdruckes pgrenz bleibt oder allenfalls
diesem gleich ist (p1 ≤ pgrenz),
verbleibt die erste Ausgleichvorrichtung 1, 10 in
ihrer in 1 dargestellten Ausgangslage,
wobei der Grenzdruck pgrenz durch die Vorspannkraft
FV1 an der ersten Feder 10.4 determiniert
ist.
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Wird
nun dem besagten Rohrleitungssystem und damit dem Rohrleitungsabschnitt 2 bzw.
dem -gehäuse 2* eine
positive Volumenänderung
(Volumenzunahme) +ΔV
aufgezwungen, so führt
dies ggf. zu einem zweiten Überdruck
p2 wenn das Fluid P hinreichend inkompressibel
ist, wobei nunmehr p = p2 > pgrenz sein
soll. Es kommt zu einer der positiven Volumenänderung +ΔV entsprechenden axialen Verschiebung
des Ausgleichkolbens 10.6, wobei infolge dieser Verschiebebewegung
die erste Feder 10.4 entsprechend ihrer Kennlinie zusammengedrückt wird.
Der Ausgleichvorgang und damit die Kompensation der positiven Volumenänderung
+ΔV ist
beendet, wenn Kräftegleichgewicht
am Ausgleichkolben 10.6 zwischen der an diesem angreifenden,
aus dem zweiten Überdruck
p2 resultierenden Druckkraft einerseits
und der Federkraft andererseits, die aus der um das vorgenannte
axiale Maß zusammengedrückten ersten
Feder 10.4 resultiert, besteht.
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Die
von der ersten Ausgleichvorrichtung 1, 10 maximal
aufzunehmende positive Volumenänderung
+ΔV ist
durch den in 1 mit a gekennzeichneten ersten
Hub (Druckhub) bestimmt. Dabei gleitet der Führungskolben 10.6c in
der ersten Führungsbohrung 10.1d aufwärts, bis
er am Deckel 10.1b zur Anlage kommt. Das Widerlagerteil 10.3 verschiebt sich
dabei mittels seines Bundes 10.3a relativ zum Führungskolben 10.6c,
und zwar innerhalb der in diesem angeordneten zweiten Führungsbohrung 10.6e, sodass
die über
den Kolbenboden 10.6b ursächlich zu sammengedrückte erste
Feder 10.4 am stationären
Widerlagerteil 10.3 ihre ortsfeste Abstützung erfährt.
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Für den Fall,
dass die erste Ausgleichvorrichtung 1, 10 eine
negative Volumenänderung –ΔV kompensieren
muss, wird der Ausgleichkolben 10.6 um einen adäquaten Hub
in den Innenraum des Rohrleitungsabschnittes 2 bzw. des
-gehäuses 2* hinein
verschoben. In diesem Falle verschiebt sich die Einheit, bestehend
aus dem Ausgleichkolben 10.6, dem Sicherungsrings 10.8 und
dem Widerlagerteil 10.3, insgesamt, wobei die erste Feder 10.4 keinerlei
zusätzliche
Deformation erfährt.
Vielmehr wird die zweite Feder 10.5 über ihre zweite Vorspannkraft
FV2 hinaus zusammengedrückt, falls der nunmehr im Fluid
P wirkende Druck p3, der einen Unterdruck
gegenüber dem
Umgebungsdruck pU der ersten Ausgleichvorrichtung
darstellt, einen vorgegebenen zweiten Grenzwert pgrenz,U unterschreitet
(p3 < pgrenz,U < pU). Die maximale negative Volumenänderung –ΔV ist bestimmt
durch den in 1 ersichtlichen und mit b gekennzeichneten
zweiten Hub (Saughub). Eine diesbezügliche Volumenkompensation
wird begrenzt durch Anlage der Anschlagfläche 10.6f an den ersten Rezess 10.1e.
-
Eine
erfindungsgemäß vorgeschlagene zweite
Ausgleichvorrichtung 1 in einer bevorzugten Ausführungsform
(zweite Ausgleichvorrichtung 20) zeigen die 2 und 2a.
Der Rohrleitungsabschnitt 2 bzw. das -gehäuse 2* werden
hier durch ein zweites Gehäuse 20.1 in
jeweiliger endseitiger Verbindung mit einem Rohrflansch 20.3 gebildet.
Bei den Rohrflanschen 20.3 handelt es sich beispielsweise um
handelsübliche
Anschweißflansche,
an die die strichpunktiert dargestellten, nicht näher bezeichneten
Rohrleitungen des angrenzenden Rohrleitungssystems angeschweißt werden.
Das zweite Gehäuse 20.1 besteht
aus einem rohrförmigen
Gehäusemittelteil 20.1a,
das endseitig jeweils einen Gehäuseflansch 20.1b aufweist,
der mit dem zugeordneten Rohrflansch 20.3 mittels Verbindungsmittel 20.4,
vorzugsweise Verschraubungsmittel, die durch eine erste Flanschbohrung 20.1c und
eine korrespondierende zweite Flanschbohrung 20.3b hindurchgeführt sind,
miteinander verbunden sind.
-
Durchmesserbündig mit
dem Durchmesser eines durch den jeweiligen Rohrflansch 20.3 determinierten
Rohrquerschnittes 20.3a ist in dem zweiten Gehäuse 20.1 ein
Ausgleichelement 20.2 angeordnet, das aus einem schlauchförmigen Dehnungsteil 20.2a und
einem jeweils an seinem Ende angeordneten Einspannflansch 20.2b besteht.
Das schlauchförmige
Dehnungsteil 20.2a bildet einen von dem im Rohrleitungsabschnitt 2 bzw.
im -gehäuse 2* befindlichen
Fluid P beaufschlagten zylindrischen Wandabschnitt 20.2a,
der durch elastische Deformation unter der Einwirkung des Fluids
P eine reversible Volumenänderung ±ΔV im vom
Rohrleitungsabschnitt bzw. -gehäuse 2, 2* umfassten
Bereich des Rohrleitungssystems zulässt. Über die Einspannflansche 20.2b ist
das Ausgleichelement 20.2 jeweils zwischen dem zweiten
Gehäuse 20.1 und
dem zugeordneten Rohrflansch 20.3 abgedichtet eingespannt. Das
schlauchförmige
Dehnungsteil 20.2a ist radial dehnbar und/oder radial kontraktierbar.
Dabei ist die radiale Dehnung des schlauchförmigen Dehnungsteils 20.2a an
einer inneren Gehäusekontur 20.1d begrenzt,
die in dem das schlauchförmige
Dehnungsteil 20.2a umschließenden Gehäusemittelteil 20.1a des zweiten
Gehäuses 20.1 ausgebildet
ist.
-
Das
schlauchförmige
Dehnungsteil 20.2a ist radial außenseits von einem ringförmigen Ausgleichraum 20.5 umschlossen,
der zum einen die radiale Dehnung des schlauchförmigen Dehnungsteils 20.2a ermöglicht und
zum anderen mit einem kompressiblen Fluid K beaufschlagbar ist.
-
Wird,
wie dies eine Ausführungsform
vorsieht, der Ausgleichraum 20.5 über eine mit einem Ventil 20.7 verschließbare Verbindungsleitung 20.6 mit
der Umgebung der zweiten Ausgleichvorrichtung 20 verbunden,
dann kann er mit dem kompressiblen Fluid K definiert beaufschlagt
werden, sodass die Formänderung
des schlauchförmigen
Dehnungsteils 20.2a, sowohl hinsichtlich einer radialen
Dehnung als auch hinsichtlich einer radialen Kontraktion, in Grenzen
verändert
werden kann.
-
Für den zweiten Überdruck
p2 > pgrenz wird das schlauchförmige Dehnungsteil 20.2a ggf.
bis zu seiner Anlage an der inneren Gehäusekontur 20.1d radial
ge dehnt. Für
den Unterdruck p3 gegenüber dem Umgebungsdruck pU, wobei wiederum p3 < pgrenz,U gelten
muss, wird das schlauchförmige
Dehnungsteil 20.2a radial nach innen kontraktiert, sodass eine
adäquate
negative Volumenänderung –ΔV möglich wird.
-
Erste Ausgleichvorrichtung
- 2a
- erster
Flansch
- 2b
- zweiter
Flansch
- 3
- Klammer
- 4
- Gehäusedeckel
- 4a
- zweiter
Gegenflansch
- 5
- Gehäuseeinsatz
- 6
- Gehäusedichtung
- 10
- erste
Ausgleichvorrichtung
- 10.1
- erstes
Gehäuse
- 10.1a
- Gehäusemantel
- 10.1b
- Deckel
- 10.1c
- erster
Gegenflansch
- 10.1d
- erste
Führungsbohrung
- 10.1e
- erster
Rezess
- 10.1f
- zweiter
Rezess
- 10.2
- Kolbendichtung
- 10.3
- Widerlagerteil
- 10.3a
- Bund
- 10.4
- erstes
elastisch deformierbares Bauteil
- 10.5
- zweites
elastisch deformierbares Bauteil
- 10.4
- erste
Feder
- 10.5
- zweite
Feder
- 10.6
- Ausgleichkolben
- 10.6a
- Kolbenschaft
- 10.6b
- Kolbenboden
- 10.6c
- Führungskolben
- 10.6d
- Aufnahmebohrung
- 10.6e
- zweite
Führungsbohrung
- 10.6f
- Anschlagfläche
- 10.7
- Führungsring
- 10.8
- Sicherungsring
-
Zweite Ausgleichvorrichtung
- 20
- zweite
Ausgleichvorrichtung
- 20.1
- zweites
Gehäuse
- 20.1a
- Gehäusemittelteil
- 20.1b
- Gehäuseflansch
- 20.1c
- erste
Flanschbohrung
- 20.1d
- innere
Gehäusekontur
- 20.2
- Ausgleichelement
- 20.2a
- zylindrischer
Wandabschnitt/schlauchförmiges
Dehnungsteil
- 20.2b
- Einspannflansch
- 20.3
- Rohrflansch
- 20.3a
- Rohrquerschnitt
- 20.3b
- zweite
Flanschbohrung
- 20.4
- Verbindungsmittel
- 20.5
- Ausgleichraum
- 20.6
- Verbindungsleitung
- 20.7
- Ventil
- a
- erster
Hub (Druckhub)
- b
- zweiter
Hub (Saughub)
- p
- Fluiddruck
- p1
- erster Überdruck
- p2
- zweiter Überdruck
- p3
- Unterdruck
- pgrenz
- Grenzdruck
- pgrenz,U
- Grenzdruck
bei Unterdruck
- pU
- Umgebungsdruck
- FV1
- erste
Vorspannkraft
- FV2
- zweite
Vorspannkraft
- K
- kompressibles
Fluid
- P
- Fluid
- ΔV
- Volumenänderung
- +ΔV
- positive
Volumenänderung
(Volumenzunahme)
- –ΔV
- negative
Volumenänderung
(Volumenabnahme)