DE102004028897B3 - Schirmungs- und/oder Kontaktelement und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Ausführung von überwiegend nichtmetallischen Abdeckungen, Blenden und anderen Bauelementen mit zuverlässigen Schirmungseigenschaften gegen Hochfrequenzstrahlung und Kontakteigenschaften zur Herstellung niederohmiger elektrischer Verbindungen. DOLLAR A Die neuen Schirmungs- und/oder Kontaktelemente (1) sind aufgebaut aus einer formbaren Kunststoffmasse (2), in die in mindestens einer Vorzugsrichtung und verteilt über den Querschnitt des Bauelements (1) in dieser Richtung eine Vielzahl von schmalen leitfähigen Streifen (3) aus metallisiertem Vliesstoff in möglichst homogener Anordnung eingebracht sind, wobei diese Vliesstoffstreifen (3) sich in der Vorzugsrichtung durchgehend von einem Ende (1.1) bis zum anderen Ende (1.2) des aus dieser Kunststoffmasse (2) herzustellenden Bauteils (1) erstrecken und die Enden (1.1, 1.2) die Kontaktflächen bilden. DOLLAR A Die Dichte der Vliesstoffstreifen (3) im Kunststoffkörper (2) des herzustellenden Schirmungs- und/oder Kontaktelements (1) ist über die Geschwindigkeit des Eintragens der Vliesstoffstreifen (3) und die matrixartige Verteilung der Vliesstoffstreifen (3) über die Querschnittsfläche des Bauelements (1) in Vorzugsrichtung variierbar.
Description
- Die Erfindung betrifft die Ausführung von überwiegend nichtmetallischen Abdeckungen, Blenden und anderen Bauelementen mit zuverlässigen Schirmungseigenschaften gegen Hochfrequenzstrahlung und Kontakteigenschaften zur Herstellung niederohmiger elektrischer Verbindungen.
- Bisher wurden beispielsweise Abdeckungen, um die dahinter befindlichen elektrischen Funktionsteile gegen Hochfrequenzstrahlung zu schützen mit einer Metallschicht versehen. Dazu wurde das Metall beispielsweise auf das Gehäuse gespritzt. Um jedoch eine ausreichende Schirmungslösung zu erhalten, musste das Gehäuse mit mehreren Schichten Metall versehen werden. Eine ausreichende Dämpfung ist meist erst ab der 4. bis 6. Schicht zu erreichen. Je mehr Metallschichten jedoch auf das Gehäuse aufgetragen werden, um so spröder wird das Gehäuse. Durch die vielen Metallschichten an der Innenseite des Gehäuses, kann es bei leichten Vibrationen (Feinvibrationen) bzw. auch schon bei normaler Anwendung zu einem Abplatzen der Metallschicht kommen.
- Um eine verbesserte Flexibilität der Schirmungsfunktionsschicht zu erhalten wurden metallisierte Vliesstoff-Materialien entwickelt und eingesetzt. Metallintensive Beschichtungsverfahren zur Herstellung von metallisierten Vliesstoff-Materialien wie galvanische Verfahren und Elektronenstrahlverfahren nach
DE 694 14 436 T2 haben aber zumindest zum Teil den Nachteil der Hautbildung zwischen den Fasern des Vliesstoffes. Diese Hautbildung führt zu einer für die Funktion der Schirmdämpfung nachteiligen Verkleinerung der aktiven Oberfläche des Vliesstoffes und kann bei mechanischer Belastung eine Absprödung des Beschichtungsmaterials bewirken. - Um die Flexibilität des Schirmungsmaterials zu erhalten, wurde bereits in der Vergangenheit versucht, beispielsweise in das Plastgehäuse eine textile Schirmungseinlage einzubringen. Beim Prozess des Einbringens oder Aufbringens dieser Schirmungseinlage insbesondere in Bereichen mit kleinen Krümmungsradien gibt es große Schwierigkeiten und daraus resultierend Fehler. Beim Anordnen des textilen Schirmungsmaterials wird die homogene regelmäßige Form und Verteilung des Textilverbundes mit der aufgebrachten Metallbeschichtung undefinierbar verformt. Das heißt, es kann auch vorkommen, dass das Textil an bestimmten kritischen Stellen reißt, bzw. so extrem gedehnt oder verformt wird, dass es zur Absprödung der Metallschicht kommt und dadurch eine ausreichende Schirmung nicht mehr gegeben ist. Damit wird jeder messtechnisch ermittelte Schirmdämpfungswert als Grundlage für die Weiterverarbeitung unkalkulierbar.
- Bei den zum Teil aus
DE 694 14 436 T2 und insbesondere ausDE 100 19 073 B4 bekannten metallisierten Vliesstoff-Materialien erfolgt das Aufbringen der Beschichtung mittels Elektronenstrahlverfahren über Lichtbogeneinsatz und chemischer Verfestigung. Hierbei vollzieht sich die Metallisierung nicht über die Anreichung von Metall an der Faser wie bei der Galvanisierung, sondern die Metallanteile diffundieren durch die hohe Partikelgeschwindigkeit auch in die Fasern ein. Die Folge ist eine im Vergleich zur Galvanisierung dünnere Haut, die eine formschlüssige Verbindung mit den Partikeln in der Faser eingeht. Dadurch kann ein höherer Metallgehalt auf den Vlieswerkstoff aufgebracht werden, ohne das das Material spröde wird. Der höhere Metallgehalt des Vlieses führt wiederum zur besseren Leitfähigkeit sowie höheren Stromtragfähigkeit und hat höhere Schirmdämpfungswerte zur Folge. - Aus
DE 100 48 527 A1 ist eine Lösung bekannt, bei der das Schirmungsmittel bzw. Schirmungsmaterial nicht mehr als geschlossener elektrisch leitfähiger Gewebe- oder Vliesverbund in das schirmende Plastgehäuse eingebracht wird, sondern das Schirmungsmaterial wird in einer geeigneten Geometrie formgestanzt. - Das formgetanzte Schirmungsmaterial weist dabei eine solche Geometrie auf, dass sich nach Einbringen des jeweiligen Stanzzuschnittes in das zu schirmende Plastgehäuse und dabei Umwandlung der ebenen Gestalt (Ausgangszustand) in eine räumliche Form (Einbauzustand) eine geschlossene oder weitgehend geschlossene Oberfläche oder aber lediglich eine teilgeschlossene Oberfläche ergibt. Die Schirmungsflächen der Stanzzuschnitte befinden sich im Einbauzustand vorzugsweise an den Stellen des Gehäuses, wo eine HF-Schirmung erwünscht ist.
- Als Material für die Stanzschnitte wird wiederum ein metallisierter Vlieswerkstoff mit chemischer Verfestigung eingesetzt. Durch die chemische Verfestigung des Vlieses wird im Gegensatz zur thermischen Verfestigung die Abfaserung von (leitfähigen) Teilen ausgeschlossen, wodurch eine unkontrollierte und nicht reproduzierbare Kontaktierung hinfällig ist und Systemauslösung oder Kurzschlüsse entfallen.
- Zur Metallisierung können dabei solche Metalle eingesetzt werden wie Cu, Cu-Ni, Alu. Zum anderen können als Materialien für die Stanzzuschnitte Glasseide, Glasvlies oder Glascarbon verwendet werden, die nach dem gleichen Verfahren beschichtet sind.
- Des weiteren ist aus
DE 195 46 283 C2 ein Abschirmgehäuse für die Aufnahme von elektronischen Bauteilen oder Baugruppen bekannt, bei dem die zwischen den Gehäuseteilen eingebrachten Dichtungen (zur elektromagnetischen Abschirmung) aus einem elastischen Polymer bestehen und in dem elastischen Polymer in hoher Packungsdichte elektrisch leitfähige, gegeneinander isolierte Fäden angeordnet sind. Diese elektrisch leitfähigen Fäden sind so in den Dichtungen ausgerichtet, dass z.B. beim Verbinden der Gehäuseteile sich das elastische Polymer derart plastisch verformt, dass die elektrisch leitfähigen Fäden aus der Oberfläche der Dichtung hervortreten und in die zu verbindenden Gehäuseteile stechen. - Aus dem Stand der Technik ergibt sich in Summe, dass bisher generell eine Trennung zwischen dem Bauteil, das die zu schirmenden Funktionsteile umhüllt, also z.B. dem Gehäuse, und der auf bzw. in diesem Bauteil befestigten Schirmungsschicht erfolgte.
- Nach dem Stand der Technik gibt es demnach immer ein Trägermaterial oder einen Trägerkörper, auf dem die Funktionsschicht zur Ausübung der HF-Schirmung aufgebracht wird.
- Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Herstellung von u.a. für die Hochfrequenz-Schirmung einsetzbaren plastischen Abdeckungen, Blenden und dgl. in einer vielfältigen Geometrie, wie sie mit Kunststoffspritzwerkzeugen gefertigt werden können, bei denen die Trennung zwischen Trägerkörper und leitfähiger Funktionsschicht entfällt.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst, die Unteransprüche zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
- Das neu entwickelte Schirmungs- und/oder Kontaktelement weist die folgenden Hauptmerkmale auf.
- In eine vorzugsweise mit Kunststoffspritzwerkzeugen verarbeitbare und formbare Kunststoffmasse werden in mindestens einer Vorzugsrichtung und verteilt über den Querschnitt des herzustellenden Bauteils in dieser Richtung 1–6 mm schmale Streifen aus metallisiertem Vliesstoff in möglichst homogener Anordnung eingebracht. Diese Vliesstoffstreifen erstrecken sich in der Vorzugsrichtung durchgehend von einem Ende bis zum anderen Ende des aus dieser Kunststoffmasse herzustellenden Schirmungs- und/oder Kontaktbauteils.
- Auf diese Weise entsteht eine von Vliesstoffstreifen durchsetzte Kunststoffstruktur, wobei die Vliesstoffstreifen sich in Vorzugsrichtung des herzustellenden Bauteils erstrecken und in Längsrichtung der Vliesstoffstreifen in das Bauteil hinein und aus dem Bauteil heraus ein niederohmiger elektrischer Kontakt und damit die Leitung eines elektrischen Stromes durch das Bauteil ermöglicht wird.
- Die Beschaffenheit der Vliesstoffe gewährleistet eine sehr gute Verbundstruktur zwischen Vliesstoffstreifen und Kunststoffmasse. Der aus metallumhüllten Vliesfasern bestehende Vliesstoff ist weich und die (in Endlosstruktur) über die Bauteillänge sich erstreckenden Vliesstoffstreifen durchsetzen die Kunststoffmasse und damit den Kunststoffkörper, ohne ihn hart und spröde zu machen.
- Die Vliesstoffstreifen bestehen aus einem ungerichteten Netzwerk von metallumhüllten und damit leitfähigen Vliesfasern, wobei die Hohlräume zwischen den Vliesfasern beim Einbringen der Vliesstoffstreifen in die Kunststoffmasse zumindest teilweise mit Kunststoff durchsetzt werden können: Die Dichte der Vliesstoffstreifen im Kunststoffkörper des herzustellenden Schirmungs- und/oder Kontaktbauteils kann über die Geschwindigkeit des Eintragens der Vliesstoffstreifen und den Abstand der Vliesstoffstreifen voneinander innerhalb einer über den x-y-Querschnitt verteilten matrixartigen Anordnung variiert werden.
- Die in x-y-Richtung gebildete Dichte und Verteilung der Vliesstoffstreifen füllt dabei die Querschnittsfläche des Bauteils in der Vorzugsrichtung z aus.
- Die an den jeweiligen Oberflächen des Bauteils vorhandene Vielzahl von Endpunkten der Vliesstoffstreifen können dabei direkt kontaktiert werden.
- Mit derartigen Bauteilen, die die beschriebene Materialstruktur aufweisen, können erstmals ohne eine weitere zusätzliche Maßnahme elektrische und magnetische Felder geschirmt werden; dabei ist erfindungswesentlich, dass der die Vliesstoffstreifen in möglichst homogener Anordnung beinhaltende und nahezu beliebig formbare Kunststoffkörper flexibel bleibt und elektrisch kontaktierbar ist.
- Für die Herstellung der Vliesstoffstreifen wird ein mittels Elektronenstrahlverfahren metallisierter Vlieswerkstoff eingesetzt.
- Dieser Vliesstoff besitz die folgenden wesentlichen Eigenschaften
- • jede einzelne Vliesfaser ist metallumhüllt,
- • jeder Vliesstoffstreifen hat den Aufbau einer niederohmig stromleitenden Feindrahtstruktur und ist dabei hochflexibel,
- • trotz hoher Metallisierung der Vliesstoffstreifen kommt es zu keiner Materialabsprödung, was eine zuverlässige Funktion garantiert,
- • durch die richtungsunabhängigen Strukturen des Vliesstoffs kommt es nicht zur Abfaserung,
- • der Vliesstoff besitzt eine hohe Reißfestigkeit,
- • mit dem Vliesstoff werden Schirmdämpfungswerte von bis zu ca. 118 dB bei 20000 MHz erreicht.
- Für die Wirkung der Schirmungsdämpfung ist relevant, dass die Struktur des Vliesstoffes die einfallende Strahlung so oft reflektiert, dass sie gedämpft wird oder nicht mehr aus dem Vliesstoff austritt. Die Struktur des Vliesstoffes ergibt sich aus der praktisch unendlichen Zahl elektrischer Stromkreise, die durch die Faser-Knotenpunkte gebildet werden. In diesen Stromkreisen werden die einfallenden Strahlungsenergien zumindest teilweise durch Umwandlung in Wärmeenergie vernichtet.
- Zur faserumhüllenden Beschichtung können verschiedene Metalle in Einzelanwendung oder in Kombination eingesetzt werden.
- Anwendbar sind Kupfer, Silber, Zinn, Zinn-Blei, Gold, Aluminium, Nickel, Neusilber, Messing und Legierungen.
- Die Herstellung der erfindungsgemäßen Schirmungs- und/oder Kontaktelemente kann mit den folgenden Verfahrensschritten erfolgen.
- Der metallisierte Vlieswerkstoff wird in zumindest einer Bahn in einer oder in mehreren Ebenen von einem Papierschretter in Streifen geschnitten; auf diese Weise entstehen die Vliesstoffstreifen. Über das Einhalten einer Mindeststreifenbreite von etwa 2 mm wird die Verbundstruktur des Vliesstoffes gewährleistet.
- Mit dem zweiten Verfahrenschritt müssen die in mindestens einer Ebene aus dem Schretter austretenden Vliesstoffstreifen mittels einer Verteileinrichtung so aus dieser Ebene ausgelenkt werden, dass sie in Arbeitsrichtung (z-Richtung) möglichst gleichmäßig über den Querschnitt (x-y-Querschnitt) des herzustellenden Bauelements verteilt werden und in dieser Verteilung in die Kunststoffmasse eingearbeitet und somit im Kunststoffkörper des Schirmungs- und/oder Kontaktelements rasterartig positioniert werden.
- Als Verteileinrichtung kann z.B. eine Lochscheibe eingesetzt werden.
- Über Anzahl und Abstand der Ebenen zueinander, in denen die Vliesstoffstreifen aus dem Papierschretter austreten, kann die Dichte der Vliesstoffstreifen in der Kunststoffmasse beeinflusst werden.
- Beim Einbringen der Vliesstoffstreifen in die Kunststoffmasse des zu formenden Bauelements muss die Geschwindigkeit des Einlegens der Vliesstoffstreifen mindestens der Verarbeitungs- bzw. Transportgeschwindigkeit der Kunststoffmasse entsprechen. Mit der Vergrößerung des Geschwindigkeitsunterschiedes steigt die Dichte und damit die Homogenität der Vliesstoffstreifen im Kunststoffkörper.
- Zu den Anwendungsbeispielen der erfindungsgemäßen Schirmungs- und/oder Kontaktelemente zählen:
allgemeine Kunststoffgehäuse,
Kunststoffschränke,
Handygehäuse,
Kunststoffgehäuse für Messgeräte,
Kunststoffgehäuse für Medizingeräte,
Kunststoffgehäuse für Fernbedienungen,
Kunststoffgehäuse für Funkgeräte,
Kunststoffgehäuse für Schirmkappen von Filtern und sequenziellen Bereichen auf Baugruppen,
Kunststoffblenden für Baugruppen,
Kunststoffrahmen für alle Einsatzfälle,
Kunststofftasten für Berührungskontaktierung,
Kunststoffabdeckblenden für hochkorrosive Bereiche, die HF-schirmend sein müssen,
Kunststoffteile für PKW, um die ESD-Entladung zu verhindern,
Kunststoffteile für allgemeine Anwendung, um ESD Probleme zu verhindern,
Kunststoffteile, die mittels Magnetfeldeigenschaften eine Signalerkennung auslösen,
Kunststoffteile, die magnetische Hafteigenschaften besitzen (Haftdeckel) Kunststoffgehäuse mit überlappenden Wandungen um HF-Schlitze zu verhindern und HF-Dichtungen zu sparen. - Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung.
- Es zeigen
-
1 den Grundaufbau eines Schirmungs- und Kontaktelements am Beispiel einer Blende, -
2 Schnittdarstellungen durch ein streifenförmiges Schirmungs- und/oder Kontaktelement zur Darstellung des Grundaufbaus, -
3 schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung der neuen Schirmungs- und/oder Kontaktelemente. -
1.1 veranschaulicht den Grundaufbau eines erfindungsgemäßen Schirmungs- und Kontaktelements1 in der Vorderansicht und Draufsicht (hier von der Unterseite aus betrachtet). - Das Schirmungs- und Kontaktelement ist ein in der gewünschten Form ausgeführter Kunststoffkörper
2 mit in Längsrichtung z von einem Ende1.1 zum anderen Ende1.2 über den x-y-Querschnitt verteilt eingebrachten durchgehenden und leitfähigen Vliesstoffstreifen3 , s. auch1.2 , die eine Querschnittsdarstellung entlang der Schnittlinie A-B zeigt. - Die in
1.1 eingezeichneten schräg gestellten Pfeile weisen auf die in der Blende1 vorhandenen Durchführungen1.3 für elektrische Anschlüsse hin. - Aufbau und Struktur eines beliebig herausgegriffenen Vliesstoffstreifens
3 wird in vergrößerter Darstellung in1.3 gezeigt. Ein derartiger Vliesstoffstreifen besteht aus einer Vielzahl leitfähiger Vliesfasern3.1 und besitzt auf einer Schnittfläche von 1 mm2 über 10000 Berührungspunkte, die zur elektrischen Kontaktierung zur Verfügung stehen. -
2.1 zeigt in einer vereinfachten streifenförmigen Darstellung das in Längsrichtung z aufgeschnittene Schirmungs- und Kontaktelement1 . An der Schnittfläche der unteren Hälfte des Schirmungs- und Kontaktelements1 sind die angeschnittenen, in Längsrichtung z durchgehend in die Kunststoffmasse2 eingebrachten Vliesstoffstreifen3 zu erkennen. -
2.2 zeigt in einem vergrößerten Ausschnitt der Schnittfläche die in die Kunststoffmasse2 eingebrachten leitfähigen Vliesstoffstreifen3 . - Die weitere vergrößerte Betrachtung eines Vliesstoffstreifens
3 führt zu den Darstellung nach1.3 oder2.3 . - Die in
1.3 dargestellte Schnittkante eines Vliesstoffstreifens3 bildet mit der Vielzahl der hier endenden Vliesfasern3.1 und multipliziert mit einer – über den Gesamtquerschnitt des Schirmungs- und Kontaktelements1 nach1.2 betrachtet – größeren Zahl angeschnittener Vliesstoffstreifen3 , die nutzbare Kontaktfläche. - Die Breite der Vliesstoffstreifen
3 soll im Ausführungsbeispiel 4 mm betragen. Die Maße der in1.1 gezeigten Blende betragen:
Länge = ca. 20 cm
Breite = ca. 2 cm
Dicke der Wandungen = ca. 3 mm. - Für die Metallisierung des eingesetzten Vlies-Materials werden z.B. die Metalle Kupfer und Nickel in Kombination eingesetzt. Damit wird eine Leitfähigkeit von 5 m Ohm/☐ erreicht.
- Die mit dem ausgeführten Schirmungs- und Kontaktelement
1 erzielbaren Schirmdämpfungen betragen:Schirmdämpfung elektrisches Feld 10 kHz 82 dB–2,7 GHz 85 dB Schirmdämpfung magnetisches Feld 5 kHz 40 dB–MHz 55 dB 1 MHz 55 dB–600 MHz 87 dB - Bei der Verarbeitung der Vliesstoffstreifen
3 in der Kunststoffmasse2 wird der flüssige Kunststoff in die Hohlraum-Struktur der Vliesstoffstreifen3 , s.2.3 , hineingepresst und aus dem Spritzwerkzeug kommt eine homogene, über die Struktur der Vliesstoffstreifen3 miteinander verbundene Kunststoff-Vliesstoff-Mischung. - Ein mögliches Verfahren zur Herstellung der neuen Schirmungs- und/oder Kontaktelemente
1 wird in schematisierter Darstellung in3 gezeigt. - Der metallisierte Vlieswerkstoff wird von einer Rolle
7 abgewickelt und in einer Ebene einem Schretter4 zugeführt. Die in der Schnittebene den Schretter4 verlassenden Vliesstoffstreifen3 werden mittels der Verteileinrichtung5 in Arbeitsrichtung z aus der Ebene ausgelenkt und über den x-y-Querschnitt des herzustellenden Bauelements1 verteilt. Als Verteileinrichtung5 wird eine Lochscheibe eingesetzt, die eine möglichst homogene rasterartige Verteilung und Positionierung der durch den Schrettervorgang hergestellten Vliesstoffstreifen3 in der Kunststoffmasse2 sicherstellt. - Die Einarbeitung der Vliesstoffstreifen
3 in die Kunststoffmasse2 erfolgt im Kunststoffgranulattrichter10 . - Die Zuführung des Gemisches aus Kunststoffmasse
2 und Vliesstoffstreifen3 zum formgebundenen Spritzwerkzeug9 erfolgt mittels der Extruderschnecke8 . -
- 1
- Schirmungs- und/oder Kontaktelement
- 1.1
- erstes Ende des Bauelements in Vorzugsrichtung
- 1.2
- zweites Ende des Bauelements in Vorzugsrichtung
- 1.3
- Durchführungen für elektrische Anschlüsse
- 2
- Kunststoffmasse, Kunststoffkörper
- 3
- Vliesstoffstreifen
- 3.1
- leitfähige Vliesfasern
- 4
- Papierschretter, Schneideinrichtung
- 5
- Verteileinrichtung, Lochscheibe
- 6
- Spritzgusseinrichtung
- 7
- Vliesmaterial-Rolle
- 8
- Extruderschnecke
- 9
- Spritzwerkzeug
- 10
- Kunststoffgranulattrichter
Claims (10)
- Schirmungs- und/oder Kontaktelement (
1 ) aufgebaut aus einer formbaren Kunststoffmasse (2 ), in die in mindestens einer Vorzugsrichtung und verteilt über den Querschnitt des Schirmungs- und/oder Kontaktelements (1 ) in dieser Richtung eine Vielzahl von leitfähigen Streifen (3 ) aus metallisiertem Vliesstoff in möglichst homogener Anordnung eingebracht sind, wobei diese Vliesstoffstreifen (3 ) sich in der Vorzugsrichtung durchgehend von einem Ende (1.1 ) bis zum anderen Ende (1.2 ) des aus dieser Kunststoffmasse (2 ) herzustellenden Bauteils (1 ) erstrecken und die Enden (1.1 ,1.2 ) die Kontaktflächen bilden. - Schirmungs- und/oder Kontaktelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesstoffstreifen (
3 ) eine Breite von ca. 1 bis 6 mm aufweisen - Schirmungs- und/oder Kontaktelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesstoffstreifen (
3 ) aus einem ungerichteten Netzwerk von metallumhüllten und damit leitfähigen Vliesfasern (3.1 ) bestehen, wobei die Hohlräume zwischen den Vliesfasern (3.1 ) beim Einbringen der Vliesstoffstreifen (3 ) in die Kunststoffmasse (2 ) zumindest teilweise mit Kunststoff durchsetzt sind, und an den Schnittstellen der Vliesstoffstreifen (3 ) eine Vielzahl von für die elektrische Kontaktierung nutzbaren Berührungspunkten in Form der angeschnittenen Vliesfasern (3.1 ) vorhanden sind. - Schirmungs- und/oder Kontaktelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur faserumhüllenden Beschichtung der Vliesfasern (
3.1 ) der Vliesstoffstreifen (3 ) die Metalle Kupfer, Silber, Zinn, Zinn-Blei, Gold, Aluminium, Nickel, Neusilber, Messing und Legierungen in alleiniger Anwendung oder in Kombination vorgesehen sind. - Verfahren zur Herstellung eines Schirmungs- und/oder Kontaktelements nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der metallisierte Vliesstoff (
7 ) in zumindest einer Bahn in einer oder mehreren Ebenen mittels eines Papierschretters (4 ) in Vliesstoffstreifen (3 ) geschnitten wird und diese Vliesstoffstreifen (3 ) mittels einer Verteileinrichtung (5 ) in Arbeitsrichtung über den Querschnitt des in einer Spritzgusseinrichtung (6 ) zu formenden Bauelements (1 ) verteilt in die zugeführte Kunststoffmasse (2 ) eingebracht werden. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei in einer Ebene aus dem Papierschretter (
4 ) austretenden Vliesstoffstreifen (3 ) eine Verteileinrichtung (5 ) vorgesehen ist, mit der die Vliesstoffstreifen (3 ) über den x-y-Querschnitt des herzustellenden Bauelements (1 ) ausgelenkt und rasterartig positioniert werden. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur rasterartigen Verteilung der Vliesstoffstreifen (
3 ) in Arbeitsrichtung z über den x-y-Querschnitt des herzustellenden Bauelements (1 ) eine Lochscheibe (5 ) eingesetzt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einbringen der Vliesstoffstreifen (
3 ) in die Kunststoffmasse (2 ) des zu formenden Bauelements (1 ) die Geschwindigkeit des Einlegens der Vliesstoffstreifen (3 ) mindestens der Verarbeitungs- bzw. Transportgeschwindigkeit der Kunststoffmasse (2 ) entspricht. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Vergrößerung des Unterschiedes der Verarbeitungsgeschwindigkeit von Vliesstoffstreifen (
3 ) und Kunststoffmasse (2 ) zugunsten der in den Kunststoffkörper rasterartig eingelegten Vliesstoffstreifen (3 ) die Dichte und Homogenität der Vliesstoffstreifen (3 ) im Kunststoffkörper des Bauelements (1 ) ansteigt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte und Homogenität der Vliesstoffstreifen (
3 ) im Kunststoffkörper des Bauelements (1 ) über Anzahl und Abstand der Ebenen zueinander, in denen die Vliesstoffstreifen aus dem Papierschretter austreten, beeinflusst wird.
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