-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Offenlegung betrifft im Allgemeinen Hybridfahrzeuge
wie Nutz- und Geländefahrzeuge
(Off-Highway Vehicles, OHV), Zugmaschinen, Trolley-Systeme und dergleichen
sowie im Besonderen Systeme und Verfahren für die Leistungsregelung bei
Hybridfahrzeugen.
-
OHVs,
darunter mit Oberleitungen verbundene OHVs und andere große Triebfahrzeuge,
werden üblicherweise
von elektrischen Fahrmotoren angetrieben, die in einer Antriebsbeziehung
an eine oder mehrere Achsen bzw. einen oder mehrere Getrieberadsätze des
Fahrzeugs gekoppelt sind. Im Motor- oder Traktionsbetrieb werden
die Fahrmotoren mit elektrischem Strom aus einer steuerbaren elektrischen
Energiequelle gespeist (z.B. eine motorgetriebene Kombination aus
Traktionsdrehstromgenerator, Traktionsgleichrichter und Traktionswechselrichter oder
als Alternative ein Gleichstromantrieb mit einem Gleichstrommotor
ohne Wechselrichter) und übertragen
ein Drehmoment auf die Fahrzeugräder,
die eine Tangential- oder
Traktionskraft auf die Fläche
ausüben,
auf der sich das Fahrzeug fortbewegt (z.B. auf einer Förderstrecke
oder auf einer Straße),
so dass das Fahrzeug in eine gewünschte
Richtung entlang der Vorfahrtsstrecke vorwärts getrieben wird.
-
Umgekehrt
dienen in einem elektrischen (d.h. dynamischen) Widerstandsbremsbetrieb
die gleichen Elektromotoren als Achsgeneratoren. Ein Drehmoment
wird auf die Wellen des Elektromotors von den ihnen entsprechend
zugeordneten Achsradsätzen übertragen,
die dann eine Bremskraft auf die Ober fläche ausüben und dadurch den Vortrieb
des Fahrzeugs verzögern
oder verlangsamen. Da es in einem herkömmlichen OHV oder Trolley-System
kein geeignetes Speichermedium für
die resultierende erzeugte elektrische Energie gibt, dient ein elektrisches Widerstandsnetz
(auch als Widerstandsnetz für
das Widerstandsbremsen oder als Bremslast bezeichnet) zum Umwandeln
der elektrischen Energie in Wärmeenergie,
die daraufhin an die Umgebung abgegeben wird. Wie bereits zuvor
erwähnt,
verschwenden dem Stand der Technik entsprechende OHVs (und Zugmaschinen)
normalerweise die beim Widerstandsbremsen erzeugte Energie. 2 ist daher ein schematisches
Diagramm des in einem hybriden OHV befindlichen Bordnetzes 200,
das über
ein Medium für die
Aufnahme und Speicherung von Energie verfügt, das für eine Nutzung in Verbindung
mit Ausführungsformen
der in diesem Dokument beschriebenen Systeme und Verfahren geeignet
ist.
-
Im
Gegensatz zu dem herkömmlichen
Bordnetz 100, das in 1 dargestellt
ist, enthält
das Bordnetz 200 ferner eine Speicherbatterie 202,
obgleich für
den Fachmann nachvollziehbar ist, dass andere Speichervorrichtungen
implementiert werden können.
-
Zu
diesen können
beispielsweise Schwungräder,
Kondensatorspeicher (einschließlich
Superkondensatoren) und zusätzliche
Batteriespeicher (nicht abgebildet) zählen, die ebenfalls über den DC-Bus
angeschlossen und mit Hilfe von Choppern und/oder Wandlern und dergleichen
gesteuert werden können.
In der veranschaulichten Ausführungsform
ermöglicht
der kombinierte Einsatz des Choppers CH2 und der Speicherbatterie 202 größere Abweichungen
zwischen der DC-Busspannung und der Nennspannung der Speicherbatterie 202.
Wie nachfolgend noch ausführlicher
beschrieben wird, ist der Chopper CH2 au ßerdem für die selektive Kopplung mit
dem Pluspol der Speicherbatterie 202 so konfiguriert, dass
die Batterie dem DC-Bus 104 abgenommene
Energie speichern kann oder dem Bus Energie zuführen kann. Die Anzahl der Schatzschalter
des Widerstandsnetzes für
das Widerstandsbremsen und die Anzahl der Chopper zur Steuerung
der Widerstandsnetze für
das Widerstandsbremsen können auch
von den Nennleistungen abhängig
gemacht werden.
-
Im
Gegensatz dazu besitzen hybride OHVs und mit Oberleitungstechnik
ausgestattete hybride OHVs die Fähigkeit,
die beim Widerstandsbremsen erzeugte Energie in (einer) geeigneten
Speichervorrichtung(en) wie Batterien, Schwungräder, Superkondensatoren und
dergleichen zu speichern. Diese gespeicherte Energie kann anschließend für Traktions- und/oder
Zusatzsysteme im OHV genutzt werden, wodurch eine Verringerung des
Kraftstoffverbrauchs erzielt wird. Da diese zugeordneten Energiespeichervorrichtungen
jetzt dem Bordnetz in einem OHV hinzugefügt werden, wäre es wünschenswert,
weitere sekundäre
Vorteile daraus zu ziehen, um beispielsweise die Beanspruchung von
Wirkkomponenten zu verringern, durch die Optimierung der Systembetriebsspannungen
den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren und um u.a. den Betrieb des
Fahrzeugs zu dynamisieren.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
oben beschriebenen sowie weitere Nachteile und Defizite nach dem
Stand der Technik werden durch ein Verfahren zum Regeln des Bordnetzes
eines hybriden Fahrzeugs überwunden
oder gemildert. In einer exemplarischen Ausführungsform sieht das Verfahren
vor, dass während
einer Motorbetriebsphase bei einer vorgegebenen Drehzahl eine gewünschte Betriebsspannung für einen
in das Bordnetz integrierten DC-Bus bestimmt wird. Die gewünschte Betriebsspannung
liegt zwischen einer Mindestbetriebsspannung bei der vorgegebenen Drehzahl
und einer maximalen Betriebsspannung bei der vorgegebenen Drehzahl,
wobei die Mindestbetriebsspannung durch einen Parameter der Energiespeichervorrichtung
festgelegt wird.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt sieht das Verfahren zum Regeln des Bordnetzes eines
Hybridfahrzeugs vor, dass das Bordnetz während des Widerstandsbremsbetriebs
so konfiguriert wird, dass eine Speicherbatterie die von einem Fahrmotor
des Systems erzeugte Widerstandbremsleistung aufnimmt, wobei die
Batterie die Widerstandsbremsleistung bis zu einem ersten Schwellenwert
aufnimmt. Zum Dissipieren der Widerstandsbremsleistung, die über dem ersten
Schwellenwert liegt werden ein oder mehrere Widerstandsnetze im
Bordnetz gekoppelt.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt sieht das Verfahren zum Regeln des Bordnetzes eines
Hybridfahrzeugs vor, dass für
eine erste Busspannung ein Betriebszeitpunkt bestimmt wird, zu dem
die Leistungserzeugungsfähigkeit
des Fahrmotors im Bordnetz der Leistungsumsatzfähigkeit eines oder mehrerer
Widerstandsnetze im Bordnetz entspricht. Ungefähr zu diesem Betriebszeitpunkt
wird die erste Busspannung auf eine zweite Busspannung erhöht.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt umfasst ein Verfahren zum Regeln der Motordrehzahl
eines Hybridfahrzeugs das Bestimmen der Leistungsanforderung eines
Traktionsantriebs des Fahrzeugs, das Bestimmen der durchschnittlichen
Leistungslasten von Zusatzaggregaten des Fahrzeugs und das Bestimmen
eines Sollwerts für
die Drehzahlregelung. Der Sollwert für die Drehzahlregelung sorgt
für eine
gewünschte
Motorgesamtleis tung und einen gewünschten spezifischen Kraftstoffverbrauch.
Die gewünschte
Gesamtleistung entspricht der Summe aus der vom Traktionsantrieb
ausgehenden Leistungsanforderung und den durchschnittlichen Leistungslasten
der Zusatzaggregate.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt umfasst ein Leistungsregelungssystem für ein Hybridfahrzeug ein
Steuergerät
(Electronic Control Module, ECM), das für den Empfang eines Signals
konfiguriert ist, das die von einem Traktionsantrieb des Fahrzeugs ausgehende
Leistungsanforderung darstellt. Das ECM ist ferner für den Empfang
eines Signals konfiguriert, das die durchschnittlichen Leistungslasten von
Zusatzaggregaten des Fahrzeuges darstellt. Das ECM ist ferner für die Erzeugung
eines Sollwerts für die
Drehzahlregelung konfiguriert, wobei der Sollwert für die Drehzahlregelung
für eine
gewünschte
Motordrehzahl, ein gewünschtes
Drehmoment, eine gewünschte
Motorgesamtleistung und einen gewünschten Kraftstoffverbrauch
sorgt. Die gewünschte
Gesamtleistung entspricht der Summe aus der vom Traktionsantrieb
ausgehenden Leistungsanforderung und den durchschnittlichen Leistungslasten der
Zusatzaggregate.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt umfasst ein Verfahren zum Regeln der Katalysatortemperatur
in der Abgasanlage eines Hybridfahrzeugs das Bestimmen eines Betriebsmodus,
in dem die Motorausgangsleistung unter einem Schwellenwert liegt,
sowie die Nutzung der in einem Energiespeichersystem des Fahrzeugs
gespeicherten Energie für
das Erwärmen
des Fahrzeugkatalysators, wenn die Motorausgangsleistung unter einem
Schwellenwert liegt.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
In
den verschiedenen Figuren der folgenden exemplarischen Zeichnungen
sind gleiche Elemente gleich nummeriert:
-
1 stellt in einem schematischen
Diagramm ein herkömmliches
Bordnetz einer Zugmaschine oder eines OHV dar;
-
2 ist ein schematisches
Diagramm des Bordnetzes in einem hybriden OHV mit einem Medium für die Aufnahme
und Speicherung von Energie, das für eine Nutzung in Verbindung
mit Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung geeignet ist;
-
3 ist ein Graph, der die
DC-Zwischenkreisspannungsregelung in einem herkömmlichen OHV als Funktion der
Fahrzeuggeschwindigkeit während
einer Motorbetriebsphase veranschaulicht;
-
4 ist ein Graph, der ein
Verfahren für
die DC-Zwischenkreisspannungsregelung
in einem hybriden OHV als Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit während einer
Motorbetriebsphase gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht;
-
5 veranschaulicht anhand
einer grafischen Darstellung eine existierende Implementierung einer
Schützsteuerung
für das
Widerstandsbremsen;
-
6 veranschaulicht anhand
einer grafischen Darstellung eine mögliche Ausführungsform für das Implementieren
einer Schützsteuerung
für das
Widerstandsbremsen gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung;
-
7 veranschaulicht anhand
einer grafischen Darstellung eine andere mögliche Ausführungsform für das Implementieren
einer Schützsteuerung
für das
Widerstandsbremsen gemäß einem weiteren
Aspekt der vorliegenden Erfindung;
-
8 stellt eine PS/Volt-Kennlinie
für ein OHV
ohne Energiespeicherfähigkeit
dar;
-
9 stellt eine PS/Volt-Kennlinie
für ein
hybrides OHV ohne Energiespeicherfähigkeit dar und veranschaulicht
dabei einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung;
-
10 veranschaulicht anhand
eines Blockdiagramms ein Verfahren für die CLPC-Leistungsregelung
(Closed Loop Power Control, CPLC) im Motor eines hybriden OHV gemäß eines
weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung; und
-
11 veranschaulicht anhand
eines Flussdiagramms, wie aufgenommene elektrische Energie in einem
OHV gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung in Phasen niedriger Leistungsanforderung
für das
Erwärmen
eines Katalysators der Abgasanlage genutzt wird.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
1 stellt in einem schematischen
Diagramm ein herkömmliches
Bordnetz 100 einer Zugmaschine oder eines OHV dar. Obwohl
die einzelnen nachfolgend beschriebenen Figuren und Ausführungsformen
im Kontext eines OHV-Bordnetzes dargestellt werden, sollte es nachvollziehbar
sein, dass die entsprechenden Prinzipien gleichermaßen auf andere
große
Zugmaschinentypen anwendbar sind, die für das Widerstandsbremsen oder
das generatorische Bremsen ausgelegt sind.
-
Es
ist allgemein bekannt, dass nach dem Stand der Technik mindestens
zwei Stromversorgungssysteme in diesen Zugmaschinen zum Einsatz kommen.
Ein erstes System enthält
das Primärleistungsantriebssystem,
das die Fahrmotoren mit Spannung versorgt, während ein zweites System so
genannte elektrische Zusatzsysteme (oder kurz Zusatzaggregate) mit
Spannung versorgt. Ein Dieselmotor (nicht abgebildet) die Primärantriebsspannungsquelle 102 (z.B.
ein Drehstromgenerator und ein Gleichrichter) der sowie beliebige
zusätzliche
Drehstromgeneratoren (nicht abgebildet) an, die verschiedene zusätzliche
elektrische Subsysteme (nicht abgebildet), wie z.B. die Beleuchtung,
die Klimaanlage und die Heizung, Gebläseantriebe, Kühlerlüftersysteme,
Batterieladegeräte,
Erregerwicklungen und dergleichen, mit Strom versorgen. Das Zusatzbordsystem
kann auch von einem separaten Achsgenerator mit Strom versorgt werden.
Zusatzspannung kann auch vom Traktionsdrehstromgenerator der Spannungsquelle 102 der
Antriebsmaschine bezogen werden.
-
Der
Ausgang der Spannungsquelle 102 der Antriebsmaschine ist
mit einem DC-Bus 104 verbunden, der die Fahrmotorsubsysteme 106 und 108 mit Gleichstrom
versorgt. Der DC-Bus 104 kann auch als Fahrmotorbus bezeichnet
werden, da er die von den Fahrmotorsubsystemen benötigte Spannung
bereitstellt. Obwohl in 1 nur
zwei Fahrmotorsubsysteme abgebildet sind, sollte nachvollziehbar
sein, dass je nach Größe und Typ
des OHV zusätzliche
Fahrmotorsubsysteme vorhanden sein können. Jedes der Fahrmotorsubsysteme 106 und 108 enthält einen Wechselrichter
(INV1 bzw. INV2) sowie einen entsprechenden Fahrmotor (TM1 bzw.
TM2).
-
Beim
Bremsen wird die von den Fahrmotoren erzeugte Leistung durch ein
Widerstandsnetz-Subsystem 110 für das Widerstandsbremsen dissipiert.
Wie der Darstellung in 1 ferner
zu entnehmen ist, enthält
ein übliches,
dem Stand der Technik entsprechendes Widerstandsnetz für das Widerstandsbremsen
eine Vielzahl von Schützschaltern
(z.B. RP1-RP3) für
das Umschalten einer Vielzahl von Widerstandselementen zwischen
den Plus- und Minusleitungen des DC-Busses 104. Jede vertikale
Anordnung von Widerständen
kann als Widerstandsstrang (z.B. DB1-DB3) bezeichnet werden. Durch
ein oder mehrere Stromnetzkühlgebläse (z.B. BM1
und BM2) wird normalerweise die auf Grund der Widerstandsbremsung
von den Widerständen
erzeugte Wärme
entzogen. Zusätzlich
ermöglichen
die Chopper-Schaltkreise CH1 und CH2 eine genauere Steuerung des
Leistungsumsatzes (der Leistungsdissipation) an den Widerstandssträngen DB4
und DB5. Zusätzliche
Chopper-Schaltkreise können
auch zum Regeln von Übergangsleistungsflüssen genutzt werden.
Je nach Leistungsvermögen
und der zu dissipierenden Verzögerungsleistung
kann die Anzahl der Schützschalter
und Chopper verringert werden.
-
Wie
bereits zuvor erwähnt,
verschwenden dem Stand der Technik entsprechende OHVs (und Zugmaschinen)
normalerweise die beim Widerstandsbremsen erzeugte Energie. 2 ist da her ein schematisches
Diagramm des in einem hybriden OHV befindlichen Bordnetzes 200,
das über
ein Medium für
die Aufnahme und Speicherung von Energie verfügt, das für eine Nutzung in Verbindung
mit Ausführungsformen
der in diesem Dokument beschriebenen Systeme und Verfahren geeignet
ist. Im Gegensatz zu dem herkömmlichen
Bordnetz 100, das in 1 dargestellt
ist, enthält
das Bordnetz 200 ferner eine Speicherbatterie 202,
obgleich für
den Fachmann nachvollziehbar ist, dass andere Speichervorrichtungen
implementiert werden können.
Zu diesen können
beispielsweise Schwungräder,
Kondensatorspeicher (einschließlich
Superkondensatoren) und zusätzliche
Batteriespeicher (nicht abgebildet) zählen, die ebenfalls über den
DC-Bus angeschlossen und mit Hilfe von Choppern und/oder Wandlern
und dergleichen gesteuert werden können. In der veranschaulichten
Ausführungsform
erlaubt der kombinierte Einsatz des Choppers CH2 und der Speicherbatterie 202 größere Abweichungen
zwischen der DC-Busspannung und der Nennspannung der Speicherbatterie 202.
Wie nachfolgend noch ausführlicher
beschrieben wird, ist der Chopper CH2 außerdem für die selektive Kopplung mit
dem Pluspol der Speicherbatterie 202 so konfiguriert, dass
die Batterie dem DC-Bus 104 abgenommene Energie speichern
kann oder dem Bus Energie zuführen kann.
Die Anzahl der Schützschalter
des Widerstandsnetzes für
das Widerstandsbremsen und die Anzahl der Chopper zur Steuerung
der Widerstandsnetze für
das Widerstandsbremsen können
auch von den Nennleistungen abhängig
gemacht werden.
-
Im
Betriebszustand wird die Batterie 202 (und/oder beliebige
andere Energiespeichervorrichtungen) direkt während des Widerstandsbremsens geladen.
Es sei daran erinnert, dass beim Widerstandsbremsen ein oder mehrere
der Fahrmotorsubsysteme (z.B. TM1 und TM2) als Generatoren betrieben
werden und aus dem Widerstandsbremsen elektrische Leistung gewinnen,
die über
den DC-Bus 104 übertragen
wird. Je nach verfügbarer
Busleistung und je nach der Menge der speicherbaren Leistung lässt sich
folglich entweder die gesamte, ein Teil oder gar keine der beim
Widerstandsbremsen gewonnenen elektrischen Leistung, die über den
DC-Bus 104 übertragen
wird, in der Speicherbatterie 202 speichern. Wenn der Motor
in Betrieb ist, dürfen
sich die Batterie 202 (und alle anderen optionalen Speichervorrichtungen)
entladen und an den DC-Bus 104 Energie abgeben, die für den Betrieb
der Fahrmotoren genutzt werden kann.
-
3 ist ein Graph 300,
der die DC-Zwischenkreisspannungsregelung in einem herkömmlichen
OHV als Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit während einer Motorbetriebsphase
veranschaulicht. Eine „optimale" Spannungskennlinie 302 im
Verhältnis
zur Geschwindigkeit wird durch einen Minimalwert und einen Maximalwert
begrenzt, die ebenfalls von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängen. Ein
Minimalwert für
die DC-Zwischenkreisspannung bei einer vorgegebenen Drehzahl basiert
vor allem auf der Mindestbetriebsspannung des Fahrmotors (Kennlinie 304)
und/oder der Mindestbetriebsspannung des Wechselrichters (Kennlinie 306).
Es kann auch andere Kriterien für
die Auswahl einer minimalen DC-Zwischenkreisspannung geben (z.B.
Einschwingverhalten, Generatorkenndaten, Motordrehzahl etc.). Des Weiteren
basiert ein Maximalwert für
die DC-Zwischenkreisspannung auf der maximalen Betriebsspannung
des Wechselrichters (Kennlinie 308) und/oder der maximalen
Betriebsspannung des Drehstromgenerators (Kennlinie 310).
Wie bei der minimalen Zwischenkreisspannung können wiederum andere Größen die
maximale Spannung bestimmen. Im veranschaulichten Beispiel werden
die minimale und die maximale DC-Zwischenkreisspannung bei Fahrzeuggeschwindigkeiten
zwischen 0 und ca. 6 mph (zwischen 0 und ca. 9,5 km/h) folglich
von der minimalen oder maximalen Betriebsspannung des Wechselrichters
vorgegeben. Der optimale Kennlinienverlauf der DC-Zwischenkreisspannung
ist abhängig
vom aktuellen Status der verschiedenen Komponenten, da einige der
Verluste von Kenndaten wie Widerständen abhängig sind, die ihrerseits von
der Temperatur der Vorrichtungen abhängen.
-
Bei
Geschwindigkeiten von ca. 7 mph (ca. 11,2 km/h) oder mehr lässt sich
jedoch feststellen, dass die Mindestspannung des Fahrmotors größer ist
als die Mindestspannung des Wechselrichters, und dass folglich dann
die Mindestspannung des Fahrmotors die minimale DC-Zwischenkreisspannung
vorgibt. Hinzu kommt, dass bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit von
mehr als 9 mph (ca. 14,5 km/h) die Maximalspannung des Drehstromgenerators
den Wert der maximalen DC-Zwischenkreisspannung erreicht. Der jeweilige
Wert für
die DC-Zwischenkreisspannung bei einer vorgegebenen Drehzahl wird durch
eine Optimierungsfunktion im Systemsteuerung so bestimmt, wie es
durch die bei dieser Drehzahl gültigen
Bereiche minimaler und maximaler Spannung festgelegt wird.
-
Je
nach Wahl der Stromkreise sorgt die Ergänzung eines hybriden OHV durch
ein Energiespeichersystem für
zusätzliche
Flexibilität
(und Beschränkungen,
z.B. Spannungsbeschränkungen)
im DC-Zwischenkreis. Beispielsweise erfordert das Vorhandensein
der Batterie vor allem in Bordnetzen, in denen ein herkömmlicher
DC/DC-Wandler eingesetzt wird, eine zusätzliche Mindestspannung, die
zu berücksichtigen
ist. Mit anderen Worten ist die ausgewählte DC-Zwischenkreisspannung
gemäß einem anderen
Aspekt der vorliegenden Erfindung auch eine Funktion der Ausgangsenergie
und/oder -leistung der Energiespeichervorrichtung (z.B. der Batteriespannung).
-
Ein
andere Begrenzung dieser Spannung wird durch die Schaltfrequenz
des Choppers und durch Oberwellenstrom bewirkt. Der Oberwellenstrom
der Batterie ist abhängig
von DC-Zwischenkreisspannung,
Batteriespannung, Induktivität
und Chopping-Frequenz. Da sich in einem einphasigen Chopper die
DC-Zwischenkreisspannung auf einen Wert über der Batteriespannung erhöht, nimmt
die Stärke
des Oberwellenstroms zu. Gleichermaßen nimmt in einem zweiphasigen
Chopper die Stärke des
Oberwellenstroms anfangs zu und fällt dann bei zweifacher Batteriespannung
auf Null ab. Oberhalb dieser Spannung nimmt die Stärke des
Oberwellenstroms weiter zu. Der Wirkungsgrad des DC/DC-Wandlers
hängt nicht
nur vom Oberwellenstrom ab, sondern auch von den Schalt- und Leitverlusten
(wie beispielsweise in Halbleitern wie IGBT-Leistungsschaltern (Insulated
Gated Bipolar Transistors), Freilaufdioden und Komponenten von Entlastungsnetzwerken),
die ebenfalls von der DC-Zwischenkreisspannung
abhängen.
Dementsprechend berücksichtigt
eine Optimierungsfunktion im Bordsystem des hybriden OHV außerdem den Oberwellenstrom
und den Wirkungsgrad der verschiedenen Komponenten. 4 veranschaulicht die Details.
-
Wie
durch den Graph 400 in 4 dargestellt,
spiegelt die Kennlinie 412 (eine Konstante) eine Mindestspannung
der Speicherbatterie wider. Zur Veranschaulichung wurden die Kennlinien 304, 306, 308 und 310 aus 3 in 4 umnummeriert und sind darin jetzt entsprechend
als Kennlinien 404, 406, 408 und 410 dargestellt.
An dieser Stelle gilt zu beachten, dass die spezifischen Werte der
in 4 dargestellten Kennlinien
exemplarischer Natur sind und in keinerlei Hinsicht als einschränkend aufzufassen
sind. Hinzu kommt, dass die Kennlinie 412, die eine Mindestspannung
der Speicherbatterie darstellt, auch eine Mindestbetriebsspannung
für andere
Arten von Speichervorrichtungen darstellen könnte. Im Allgemeinen kann diese
Spannung keine Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit sein, sondern
muss vielmehr eine Funktion eines Parameters für ein Energiespeichersystem
sein (z.B. Kondensatorspannung, Schwungraddrehzahl, Ladezustand/Temperatur
der Batterie etc.). Wie aus 4 hervorgeht,
ist es bei einer Beschleunigung des Fahrzeugs auf 3 mph (ca. 5 km/h)
daher die Batteriemindestspannung, die dann die minimale DC-Zwischenkreisspannung
aufbaut. Des Weiteren lässt
sich feststellen, dass sich bei Fahrzeuggeschwindigkeiten von ca.
3 bis 7 mph (von ca. 5 bis 11 km/h) (bei denen die Mindestspannung des
Wechselrichters die minimale DC-Zwischenkreisspannung aufbaut) sowie
von ca. 7 bis 11 mph (von ca. 11 bis 17,5 km/h) (bei denen die Mindestspannung
des Fahrmotors die minimale DC-Zwischenkreisspannung aufbaut) die
optimierte Kennlinie 402 der DC-Zwischenkreisspannung normalerweise
von der in 3 dargestellten
optimierten Kennlinie 302 unterscheidet, obwohl in diesem
Drehzahlbereich beide die gleichen Mindest- und Höchstgrenzen
aufweisen. Dies ist wiederum auf die Optimierungsfunktion zurückzuführen, welche
die Energiespeichervorrichtungen sowie die Leistung und den Wirkungsgrad
dieser Vorrichtungen berücksichtigt.
-
Da
ein Teil der Leistung von der bzw. den Energiespeichervorrichtung(en)
geliefert wird, kann der Drehstromgenerator/Wechselrichter unterschiedlichen
Lastbedingungen unterworfen sein. Beispielsweise muss bei gleicher
Last auf dem Wechselrichter der Drehstromgenerator/Motor weniger
Leistung liefern, da die Energiespeichervorrichtung einen Teil der
Leistung liefert. In einem anderen Fall steht bei gleicher Generatorleistung
dem Wechselrichter und dem Fahrmotor um so mehr Leistung zur Verfügung. Die
optimierte Spannung hängt
auch vom aktuellen Status verschiedener Komponenten einschließlich der
Speichervorrichtung ab. Der interne Wider stand von Batterien (der
die Leistungsverluste und somit den Wirkungsgrad bestimmt) hängt beispielsweise vom
Ladezustand und von der Temperatur der Batterien ab.
-
Zusätzliche
Vorteile für
das Bordnetz des hybriden OHV lassen sich auch während des Widerstandsbremsbetriebs
realisieren. In einem existierenden nicht-hybriden OHV dienen beispielsweise
luftgekühlte
Widerstandselemente zum Dissipieren der von den Fahrmotoren erzeugten
Leistung. Diese Leistung entsteht durch die Trägheit oder Neigung des Fahrzeugs
und sorgt so für
ein negatives Drehmoment, das ein Verlangsamen des Fahrzeugs bewirkt.
Die zum Kühlen
der Widerstände
verwendete Luft wird wiederum normalerweise von einem Gleichstromgebläse geliefert,
das direkt von den Widerstandsnetzen gespeist wird. Die über die
Widerstände
dissipierte spezifische Leistung wird im Allgemeinen durch das Öffnen oder
Schließen
von Schützschaltern
und/oder die Aktivierung von Choppern geregelt. In einem die Chopper
einbeziehenden herkömmlichen
Bordnetz eines OHV muss der Schützschalter,
der dem den Gebläsemotor
antreibenden Widerstandsstrang zugeordnet ist, vor weiterem Leistungsumsatz
geschlossen werden. 5 enthält eine
grafische Darstellung 500 des Spannungs- und Stromflusses sowie der Schütz-/Choppersteuerung in
dem herkömmlichen
Bordnetz. Der in 5 dargestellte
Graph 500 veranschaulicht insbesondere die Verteilung der
von den Komponenten des herkömmlichen
Bordnetzes umgesetzten Leistung, während die Gesamtbremsleistung
zunimmt. Es lässt
sich erkennen, dass die an der vertikalen Achse aufgeführten Einheiten
sowohl die Einheit „Kilowatt" (kW) für die Menge
der dissipierten Leistung als auch die Einheit „Volt" darstellen, da als eine Funktion des
Widerstandsbremsschemas zusätzlich
die resultierende DC-Zwischenkreisspannung veranschaulicht wird.
-
Die
einzelnen in 5 dargestellten
Einheiten sind exemplarischer Natur.
-
Zur
Veranschaulichung wurde der Graph 500 in vier Betriebsbereiche
(mit den Bezeichnungen A-D) unterteilt. Im ersten Betriebsbereich
(A) wird die vom Fahrmotor gelieferte Leistung durch abgegebene
Leistung vom Motor erhöht,
um die Spannung auf einem gewünschten
Mindestniveau zu halten. Die von den Festwiderstandsnetzen verbrauchte
Leistung ist eine Funktion der DC-Zwischenkreisspannung. Parallel
zu der Erhöhung
der von den Fahrmotoren gelieferten Leistung nimmt die vom Motor
verbrauchte Leistung so lange ab, bis die gesamte von den Widerstandsnetzen
dissipierte Leistung vom Fahrmotor geliefert wird. Weitere Leistungserhöhungen von
etwa 250 kW auf etwa 1200 kW bewirken eine Erhöhung der DC-Zwischenkreisspannung,
wie der Darstellung des Betriebsbereichs B entnommen werden kann.
Im Bereich C werden zusätzliche
Leistungserhöhungen
(von etwa 1200 kW auf etwa 2250 kW) von den Chopper-Netzen dissipiert,
während
die DC-Zwischenkreisspannung konstant gehalten wird. Wenn die Leistung
des Chopper-Netzes einen bestimmten Wert überschreitet (z.B. etwa 2250
kW), wird das nächste
Widerstandsnetz aktiviert und die pro Chopper-Netz dissipierte Leistungsmenge wird sofort
reduziert. Dies wird am Übergang
zwischen den Bereichen C und D dargestellt. Jegliche danach erfolgende
Zunahme der Widerstandsbremsleistung wird von den Chopper-Netzen
verbraucht.
-
Im
Gegensatz dazu kann in einem hybriden OHV die ursprüngliche
zu dissipierende Leistung an die Batterie abgeführt werden. Der Schützschalter des
Widerstandsnetzes muss an sich nur geschlossen werden, wenn die
Widerstandsbremsleistung die Speicherkapazität der Batterie übersteigt.
Dieses Schema bietet mindestens zwei Vorteile. Erstens wird die Anzahl
der Schützschalterzyklen
und der Motorstarts des Widerstandsnetzgebläses verringert, da diese Komponenten
nur dann beteiligt sind, wenn ein bestimmter Schwellenanteil der
Widerstandsbremsleistung dissipiert werden soll. Zweitens wird das
Verzögerungsmoment
im Hybridfahrzeug schneller erzeugt, da das Speicherbatteriesystem ohne
Zeitverlust Spannung aufnehmen kann, während das Schließen eines
Schützschalters
ungefähr 500
Millisekunden in Anspruch nimmt und so das Erzeugen einer Verzögerungskraft
zeitlich hinausschiebt.
-
6 veranschaulicht anhand
einer grafischen Darstellung 600 eine mögliche Ausführungsform für das Implementieren
einer Schützsteuerung für das Widerstandsbremsen
gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung; Der in 6 dargestellte Graph 600 veranschaulicht
insbesondere die Verteilung der von den Komponenten des herkömmlichen
Bordnetzes umgesetzten Leistung, während die Gesamtbremsleistung
zunimmt. Wiederum lässt
sich erkennen, dass die an der vertikalen Achse aufgeführten Einheiten
sowohl die Einheit „Kilowatt" (kW) für die Menge
der dissipierten Leistung als auch die Einheit „Volt" darstellen, da als eine Funktion des Widerstandsbremsschemas
zusätzlich
die resultierende DC-Zwischenkreisspannung veranschaulicht wird.
Wie es beim herkömmlichen
Schema für
das Widerstandsbremsen der Fall war, sind die einzelnen in 6 dargestellten Einheiten
exemplarischer Natur.
-
Zu
Analysezwecken kann der in 6 dargestellte
Graph in sechs Betriebsbereiche (mit den Bezeichnungen A-F) eingeteilt
werden. Im ersten Bereich (A), in dem die zu dissipierende Bremsleistung zwischen
ca. 0 und ca. 600 kW beträgt,
wird die Speicherbatterie 202, wie zuvor bereits erwähnt, zum Speichern
der gesamten dissipierten Leistung verwendet. Na türlich wird
in diesem Beispiel von der Annahme ausgegangen, dass die Batterie 202 nicht vollständig geladen
ist und Leistung dissipieren kann. In diesem Bereich bleibt die
(Zwischenkreis-)Spannung des DC-Bus 104 konstant bei ca.
700 Volt. Im nächsten
Bereich (B), in dem die zu dissipierende Bremsleistung zwischen
ca. 600 kW und ca. 900 kW beträgt,
wird dann ein erstes Widerstandsnetz (z.B. DB1 in 2) aktiviert, so dass das erste Netz
sofort ca. 300 kW umsetzen kann. Gleichzeitig fällt die von der Batterie aufgenommene
Leistung auf ca. 300 kW ab und steigt dann allmählich wieder auf die Kapazität der Batterie
von ca. 600 kW an. Da die vom ersten Widerstandsnetz DB1 dissipierte
Leistung in diesem Bereich konstant bleibt, verharrt die DC-Zwischenkreisspannung
relativ konstant bei ca. 700 Volt.
-
Sobald
die Bremsleistung jedoch mehr als ca. 900 kW beträgt, beginnt
die vom ersten Widerstandsnetz DB1 dissipierte Leistung 300 kW zu übersteigen,
da die Batterie keine zusätzliche
Leistung jenseits von 600 kW umsetzen kann. Wie im dritten Bereich
(C) dargestellt, in dem die zu dissipierende Bremsleistung zwischen
ca. 900 kW und ca. 1500 kW beträgt,
ist das erste Widerstandsnetz gezwungen, eine Leistung zwischen
ca. 300 kW und ca. 900 kW zu umsetzen (wobei die Batterie weiterhin
ihre maximale Kapazität
von 600 kW dissipiert). Als Ergebnis lässt sich ferner für den Bereich
C feststellen, dass die DC-Zwischenkreisspannung jetzt höher ist,
da das erste Widerstandsnetz Leistung von mehr als 300 kW dissipiert.
-
Widerstandsbremslasten
zwischen ca. 1500 kW und ca. 2600 kW stellt der Graph im vierten
Bereich (D) dar, in dem das dem Chopper CH1 zugeordnete Widerstandsnetz
DB4 aktiviert wird, um zusätzlich
ungefähr
1100 kW zu dissipieren. Da für die
Bearbeitung der erhöhten
Leistung in diesem Bereich der Chopper CH1 ausgewählt wird,
bleibt die durch das Widerstandsnetz DB1 (und die Batterieleistung) dissipierte
Leistung ebenso relativ konstant wie die DC-Zwischenkreisspannung.
Wie im fünften
Bereich (E) dargestellt, in dem die zu dissipierende Bremsleistung
zwischen ca. 2600 kW und ca. 3200 kW beträgt, wird anschließend ein
weiterer Schützschalter (z.B.
RP2) integriert, um ein weiteres Widerstandsnetz (z.B. DB2) zu aktivieren.
Der dem Netz DB4 zugeordnete Chopper CH1 dissipiert in diesem Bereich keine
Leistung, während
das erste und das zweite Widerstandsnetz den in diesem Bereich höheren Umsatz
gemeinsam abwickeln. Die DC-Zwischenkreisspannung wird entsprechend
weiter erhöht,
da die Widerstandsnetze DB1 und DB2 mehr Leistung dissipieren. Bei
Bremslasten von mehr als 3200 kW wird, wie im sechsten Bereich (F)
dargestellt, schließlich
abermals das Netz DB4 zusammen mit dem Chopper CH1 aktiviert, um
die übrige
Leistung umzusetzen . Da die aktivierten Widerstandsnetze in dieser
Phase keine zusätzliche
Leistung mehr dissipieren, erhöht
sich die DC-Zwischenkreisspannung nicht
weiter.
-
Das
in 6 dargestellte Widerstandsbremsschema
ist eignet sich besonders für
Anwendungen, in denen eine Minimierung der Schützschalterzyklen erwünscht ist,
um so die Beanspruchung der Leistungsschalterkomponenten zu reduzieren. Andererseits
wird in dieser Ausführungsform
die DC-Zwischenkreisspannung bei dem Umsatz relativ niedriger Leistungsstufen
erhöht,
damit die Aktivierung von Schützschaltern
und Choppern so lange verzögert
wird, bis sie bei höheren
Leistungsstufen erforderlich ist. Je höher die DC-Zwischenkreisspannung
ist, desto schneller werden die Gebläsemotoren BM1 und BM2 in Betrieb
genommen, wodurch wiederum der erzeugte Geräuschpegel angehoben wird. Für den Fall,
dass eine Mini mierung des Gebläsegeräuschpegels
erwünscht
ist, kann eine andere Ausführungsform
für ein
Bremsschema implementiert werden, die durch den in 7 enthaltenen Graph dargestellt wird.
-
Die
ersten beiden in 7 dargestellten
Betriebsbereiche ähneln
denen aus 6 (d.h., nur
die Batterie dissipiert eine Bremsleistung bis ca. 600 kW, und die
Batterie und das erste Widerstandsnetz DB1 dissipieren gemeinsam
eine Bremsleistung von ca. 600 kW bis ca. 900 kW). Anschließend wird
bei mehr als 900 kW (Bereich C) dem ersten Widerstandsnetz DB1 nicht
ermöglicht,
zur Erhöhung
der DC-Zwischenkreisspannung zusätzliche
Leistung zu dissipieren, sondern es wird in dieser Phase das Netz DB4
zusammen mit dem Chopper CH1 zur Erzielung des Leistungsumsatzes
aktiviert. Bei Erreichen des nächsten
Betriebsbereichs (D) wird das zweite Widerstandsnetz DB2 aktiviert,
wodurch die von DB4 dissipierte Leistungsmenge verringert wird.
Dadurch lässt
sich die DC-Zwischenkreisspannung
bis zu einer Leistung von ca. 1800 kW konstant halten, ab der sich
das Netz DB4 sowie die Kombination aus dem ersten Netz DB1 und dem
zweiten Netz DB2 die Dissipation (den Umsatz) der erhöhten Leistung
teilen. Folglich wird die DC-Zwischenkreisspannung erst bei einem
Umsatz von mehr als 1800 kW erhöht,
was eine Erhöhung
der Gebläsemotordrehzahl
bewirkt. Der Kompromiss besteht in dieser Ausführungsform in einem kleineren
Bereich für
dem Leistungsumsatz, den der Chopper CH1 und die Schützschalter
RP1 und RP2 zyklisch durchlaufen.
-
Ein
anderes Leistungsmerkmal des Bordnetzes 200 in einem hybriden
OHV bewirkt das Erzielen zusätzlicher
Bremsleistung bei höheren
Drehzahlen. Bei einer vorgegebenen DC-Zwischenkreisspannung verbraucht
ein Festwiderstand eine konstante Menge Strom. Bei der gleichen
Festspannung ist die Leistungserzeugungsfähigkeit des Fahrmotors jedoch umgekehrt
proportional zur Drehzahl. Bei Erreichen einer bestimmten Drehzahl
entspricht die Leistungserzeugungsfähigkeit des Elektromotors der
von den Widerstandsnetzen entnommenen Leistung, so dass oberhalb
dieser Drehzahl keine Bremsungen möglich sind. Andererseits kann
bei vorhandener Energiespeicherfähigkeit
zusätzliche
Leistung von der Speicherbatterie an die Netze abgegeben werden,
so dass eine Widerstandsbremsung bei höheren Drehzahlen möglich ist.
Wenn die maximale DC-Zwischenkreisspannung erreicht ist, wird weiteres
Widerstandsbremsen nur bei niedrigeren Brems-PS-Werten ausgeführt.
-
8 stellt eine Leistungs/Spannungs-Kennlinie 800 für ein OHV
ohne Energiespeicherfähigkeit
dar. Wie aus der Darstellung ersichtlich ist, liegt der Punkt, an
dem die zurückgehende
Ausgangsleistung des Fahrmotors unter die Leistung des Widerstandsnetzes
abfällt
bei konstanter DC-Zwischenkreisspannung und konstantem Leistungsumsatz
des Widerstandsnetzes bei einer Drehzahl von etwa 2700 Umdrehungen
pro Minute. Bei höheren Motordrehzahlen
ist der Elektromotor daher nicht in der Lage, eine Bremskraft zu
erzeugen. Wie durch den Graph 900 in 9 dargestellt, kann der Speicherbatterieanschluss
jedoch durch ein an den Chopper CH2 gesendetes Signal so umkonfiguriert werden,
dass die Batterie 202 ab einer Drehzahl von 2700 Umdrehungen
pro Minute Leistung an den DC-Bus abgibt. Diese Leistung könnte auch
zum Erhöhen
der DC-Zwischenkreisspannung
verwendet werden. Die erhöhte
Spannung am DC-Bus bewirkt eine Erweiterung des Drehzahlbereichs,
so dass der Fahrmotor bis zu einem Wert von ca. 3250 Umdrehungen
in der Lage ist, die volle Bremsleistung zu liefern. Bei Drehzahlen
von mehr als 3250 Umdrehungen pro Minute ist Widerstandsbremsen
immer noch möglich,
solange die Batterie zu sätzliche
Leistung bereitstellt. Wenn die DC-Zwischenkreisspannung jedoch
ihren oberen Grenzwert erreicht hat, wird die Bremsleistung oberhalb
dieser Drehzahl verringert.
-
In
einem herkömmlichen
OHV-Antriebssystem wird die Motordrehzahl von einem Regler gesteuert,
der auf der Grundlage der vom Fahrer erhaltenen Leistungsanforderung
eine Führungsgröße von der
Steuerung empfängt.
Allerdings treten vorübergehende
Lasten beim Normalbetrieb der Zusatzaggregate des Fahrzeugs auf,
während
variierende Antriebslasten beim Fahren auf rauen Straßenbelägen und
beim Fahren durch Schlaglöcher
auftreten. Bestimmte durch Zusatzaggregate hervorgerufene Temporärlasten
resultieren aus Ereignissen, die vom Fahrzeugbediener ausgelöst wurden
(z.B. Leistungsanforderungen an die Servolenkung), während andere
auf Grund des Ein- und Ausschaltens von Lüftern, Pumpen etc. auftreten.
Durch Zusatzaggregate hervorgerufene Lasten mindern tendenziell
die in herkömmlichen
OHV-Antriebssystemen verfügbare
Antriebsleistung.
-
Ein
weiterer neuer Regelungsaspekt besteht beim hybriden OHV in der
Regelung der Motorleistung als Funktion der Leistungsanforderung
des Traktionsantriebs und der durchschnittlichen Leistungslast von
Zusatzaggregaten. Wie in dem in 10 enthaltenen
Blockdiagramm 1000 dargestellt, wird über eine Nachschlagetabelle 1002 (Look-Up Table,
LUT) ein Sollwert für
die Motordrehzahl im Ruhezustand bestimmt, durch den die erforderliche
Motorleistung (Drehmoment und Geschwindigkeit) bei minimalem spezifischen
Kraftstoffverbrauch erzeugt wird. Existierende Motoren mit einem
Steuergerät (Electronic
Control Module, ECM) 1004 können diese Funktion über ein
auf dem CAN-Bus basierendes Kommunikationsnetzwerk bereitstellen.
Anpassungen des Sollwerts für
die Motorleistung, die entweder zum Herabsetzen oder zum Heraufsetzen
der Motorleistung die nen, wobei beim Motorbetrieb der Sollwert für die Drehzahlregelung
zu Grunde gelegt wird, werden durch die über die CAN-Bussteuerung erfolgende Nutzung der
Drehmomentregelungsfunktion des ECM 1004 realisiert. Diese
Funktion ermöglicht Leistungsanpassungen
und einen Kompromiss bei der direkten Nutzung zusätzlicher
Motorausgangsleistung für
die Temporärlasten
von Zusatzaggregaten des Fahrzeugs.
-
Im
Fall des neuen hybriden OHV, bei dem die Temporärlasten von Zusatzaggregaten
des Fahrzeugs von den Batterien des Hybridfahrzeugs gespeist werden,
dient die Drehmomentregelungsfunktion zum Verringern des Motordrehmoments,
der Motorleistung, und letztlich des Kraftstoffverbrauchs, während die
Zusatzaggregate des Fahrzeugs vom integrierten Energiespeichersystem
versorgt werden. Der Regler 1006, der den in der Nachschlagetabelle erzeugten
Sollwert und das vom OHV-Motor 1008 gesendete
Drehzahlsignal berücksichtigt,
generiert ein geeignetes Fehlersignal zur Steuerung der Ausgangsleistung
des Motors 1008. Geringe Schwankungen bei der Motorleistung
(z.B. bis zu einem bestimmten Schwellenwert) können von der Drehmomentregelungsfunktion
ausgeglichen werden. Beim Auftreten größerer Abweichungen, die den
Schwellenwert überschreiten
(z.B. auf Grund von Neigungsänderungen
der Straßenoberfläche), wird
der Sollwert für
die Motordrehzahl jedoch an einen anderen Sollwert angepasst, um
den spezifischen Kraftstoffverbrauch und den Schadstoffausstoß zu optimieren. Es
ist nachvollziehbar, dass obwohl die veranschaulichte Ausführungsform
die Drehmomentregelungsfunktion des ECM nutzt, andere Arten der
Drehmomentregelung ebenfalls verwendet werden können.
-
Abschließend bleibt
festzuhalten, dass der korrekt Betrieb von Nachbehandlungsvorrichtungen wie
Partikelfiltern nur bei hohen Temperaturen gewährleistet ist. Bei niedriger
Motorleistung (z.B. während
einer Bremsoperation) könnte
Gleichstrom aus dem DC-Bus oder aus den Energiespeichervorrichtungen
zum Erwärmen
der Katalysatoren genutzt werden. Herkömmliche Diesel- oder Ottomotoren
in Schwerlastzügen
sind häufig
mit Katalysatoren zur Verringerung der Abgasemissionen ausgestattet. Diese
Katalysatoren benötigen
eine relativ hohe Betriebstemperatur, die normalerweise im Bereich
von ca. 500 bis ca. 700°F
(ca. 260 bis ca. 370°C)
liegt. Ein Beispiel für
einen solchen Katalysator ist ein regenerativer Partikel- oder Rußpartikelfilter.
In herkömmlichen
mechanisch angetriebenen Straßenlastwagen sind
die Katalysatoren im Abgasstrom angeordnet und werden so auf die
erforderliche Betriebstemperatur erwärmt.
-
Gleichermaßen kann
bei herkömmlichen OHVs,
die als Förderwagen
schwere Zuladungen beispielsweise in eine tiefe Mine oder einen
tiefen Schacht hinein- oder aus diesen hinausbefördern, die Abgastemperatur
ausreichen, um den korrekten Betrieb der Abgaskatalysatoren für den Fall
zu gewährleisten,
in dem der Förderwagen
die Steigung hinauffährt.
Während
einer Bergabfahrt, bei der das Fahrzeug seine mechanischen und/oder
elektrodynamischen Bremsen einsetzt, während der Motor bei relativ
niedriger Leistung betrieben wird, sinkt die Abgastemperatur und
ist für
den Betrieb der Katalysatoren bei der für sie erforderlichen Temperatur
eventuell nicht mehr ausreichend. Für die nächste Bergaufbeförderung
von Ladung oder für
den Hochleistungsbetrieb müssen
die Katalysatoren erwärmt
werden, was einige Zeit in Anspruch nimmt. Der Betrieb der Katalysatoren
bei niedrigen Temperaturen mindert ihre Effizienz bei der Verringerung
von Abgasemissionen. Darüber
hinaus trägt
der ständige
Temperaturwechsel häufig
zu einer deutlichen Verkürzung
der Lebensdauer der Katalysatoren und ihrer zugehörigen Komponenten
bei.
-
Daher
ist gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung das Hybridantriebssystem des
OHV so konfiguriert, dass ein Teil der beim Widerstandsbremsen abgegebenen
Energie zum Erwärmen
der Katalysatoren bei Bergabfahrten oder in Betriebsphasen des Dieselmotors
mit relativ geringer Leistungsaufnahme genutzt wird. Diese Funktion wird
durch das in 11 enthaltene
Flussdiagramm 1100 veranschaulicht. Wenn sich das Fahrzeug
nicht im Widerstandsbremsbetrieb befindet, können durch elektrische Leistung
aus dem Energiespeichersystem (z.B. Batterien, Superkondensatoren
oder Schwungräder)
die Katalysatoren auf die erforderliche Betriebstemperatur erwärmt werden,
die einen effizienten Betrieb und eine lange Lebensdauer gewährleistet.
-
Wenn
am Entscheidungsblock 1102 die Ausgangsleistung des OHV-Motors
nicht unter einen Schwellenwert abfällt, wird daher hinsichtlich
des Katalysators keine weitere Maßnahme ergriffen (wie durch
den Rückgabeblock 1104 dargestellt).
Wenn die Ausgangsleistung des Motors jedoch unter dem Schwellenwert
(wie es bei einer Bergabfahrt eintreten kann) sinkt, wird der Prozess
bei Entscheidungsblock 1106 fortgesetzt, wo bestimmt wird,
ob die Ist-Temperatur des Katalysators unter der für ihn erwünschten
Mindestbetriebstemperatur liegt. Ist dies nicht der Fall, wird in
dieser Phase (Block 1108) keine weitere Maßnahme ergriffen.
Wenn andererseits der Temperaturwert unter dem Wert der gewünschten Mindestbetriebstemperatur
liegt, wird Energie aus dem Energiespeichersystem, wie in Block 1110 dargestellt,
zum Erwärmen
des Katalysators genutzt.
-
Ein
Verfahren zum Regeln des Bordnetzes 200 eines Hybridfahrzeugs
sieht vor, dass während einer
Motorbetriebsphase bei einer vorgegebenen Drehzahl eine gewünschte Betriebsspannung
für einen
in das Bordnetz 200 integrierten DC-Bus 104 bestimmt
wird. Die gewünschte
Betriebsspannung liegt zwischen einer Mindestbetriebsspannung bei
der vorgegebenen Drehzahl und einer maximalen Betriebsspannung bei
der vorgegebenen Drehzahl, wobei die Mindestbetriebsspannung durch
einen Parameter der Energiespeichervorrichtung festgelegt wird.
Da die Erfindung unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform
beschrieben wurde, ist für
den Fachmann nachvollziehbar, dass diverse Änderungen vorgenommen werden
können
und Elemente durch Äquivalente
ersetzt werden können, ohne
dass der Geltungsbereich der Erfindung verlassen wird. Zusätzlich können viele
Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Situation oder
ein bestimmtes Material an die Darlegungen der Erfindung anzupassen,
ohne dass deren Kerngeltungsbereich verlassen wird. Daher soll die
Erfindung nicht auf die spezielle Ausführungsform beschränkt sein,
die als beste Form für
die Ausführung
der Erfindung erachtet und dargelegt wird, sondern alle Ausführungsformen
enthalten, die im Geltungsbereich der beigefügten Ansprüche liegen.