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Im
Stand der Technik sind Leitungssysteme zur Verteilung von Flüssigkeiten
bekannt, bei denen Schaftventile die Strömung einer Flüssigkeit
zu einem Leitungssegment durch Öffnen
oder Schliessen eines Schaltventils selektiv freigegeben oder absperren.
Häufig
ist es erwünscht,
den Schaltvorgang verzögerungsfrei
zu gestalten. Weiterhin sind unstetig wirkende Stellorgane einfach
zu realisieren und anzusteuern. Wenn allerdings die Flüssigkeit
mit hohen Drücken
von 50 und mehr bar, beispielsweise 100 oder 150 bar, bereitgestellt
wird, so resultiert aus jedem Schalten eines Stellorgans ein Druckschlag
im Leitungssystem. Derartige Druckverhältnisse liegen beispielsweise
vor, wenn für
sogenannte "Overfogging"-Anwendungen oder
für Einspritzkühler im
Ansaugkanal von Gasturbinen oder anderen luftatmenden Verbrennungskraftmaschinen
Druckzerstäuberdüsen Anwendung
finden. Druckzerstäuberdüsen sind
einerseits sehr effizient in der Anwendung, erfordern aber für die Bereitstellung
eines Spektrums hinreichend kleiner Tropfen hohe Flüssigkeits-Vordrücke, welche
im oben genannten Bereich liegen.
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Es
ist eine derartige Eindüsungsvorrichtung für eine Flüssigkeit
bekannt, bei der eine Pumpe die Flüssigkeit mit hohem Druck zur
Verfügung
stellt, und Schaltventile einzelne Gruppen von Einspritzdüsen selektiv
mit Flüssigkeit
beaufschlagen. In Rohrleitungselementen, an denen Einspritzdüsen angeordnet
sind, welche nicht mit Flüssigkeit
beaufschlagt sind, herrscht im wesentlichen atmosphärischen Druck.
Beim Öffnen
eines Schaltventils wird ein solches Leitungselement praktisch unmittelbar
mit dem hohen Zerstäubungsvordruck
beaufschlagt. Ein solcher Druckschlag bewirkt eine erhebliche mechanische
Belastung des Leitungselementes. Andererseits ist im Sinne einer
besten Zerstäubungsgüte ein möglichst
schneller Druckanstieg erwünscht.
Darüber
hinaus ist ein langsames Öffnen
eines Stellorgans deutlich schwieriger zu realisieren, und birgt
bei den vorherrschenden Druckverhältnissen ein latentes Kavitationsrisiko.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Flüssigkeitsverteilvorrichtung
der eingangs genannten Art so anzugeben, dass die Nachteile des
Standes der Technik vermieden werden. Es ist also insbesondere eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Flüssigkeitsverteilvorrichtung
derart anzugeben, dass eine Flüssigkeitsströmung mit
hohem Druck unstetig geschaltet werden kann, wobei Druckschläge in den
beaufschlagten Leitungselementen vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Kern
der Erfindung ist es also, bei einer Flüssigkeitsverteilvorrichtung
der eingangs genannten Art wenigstens ein Leitungselement mit einem
Behälter
zu verbinden, welcher ein geschlossenes Gasvolumen enthält. Dieses
Gasvolumen schafft eine fluidische Elastizität, welche die inkompressible
Flüssigkeitsströmung nicht
aufweist. Auf Grund der Inkompressibilität nämlich kommt es beim unstetigen
Schalten eines Stellorgans zu Druckschlägen im Leitungssystem, weil
eine Drucktransiente in der inkompressiblen "harten" Flüssigkeit
unmittelbar übertragen wird.
Durch die erfindungsgemässe
Anbindung eines geschlossenen Volumens eines elastischen Fluides wird
ein Speichervolumen geschaffen, welches eine Tiefpasswirkung aufweist,
und somit den zeitlichen Druckanstieg selbsttätig begrenzt. Die Zeitkonstante des
Verzögerungsgliedes,
welche sich in Wesentlichen aus dem Volumen des eingeschlossenen
Gases ergibt, kann durchaus im Bereich von Sekundenbruchteilen begrenzt
werden.
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Die
Erfindung beruht also darauf, dass eine Druckveränderung in einem Leitungselement
auch dem mit dem Leitungselement verbundenen geschlossenen Gasvolumen
aufgeprägt
werden muss. Dabei wird das Gasvolumen verändert, wobei entweder Flüssigkeit
in den Behälter
einströmen
muss, oder Flüssigkeit
aus dem Behälter
ausströmen
muss. Diese notwendige Volumenveränderung bewirkt die Verzögerung der
Druckveränderung.
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Die
Erfindung wird bevorzugt derart realisiert, dass wenigstens ein
Abschnitt der Leitung, welche das Leitungselement mit dem Behälter bzw.
dem Gasvolumen verbindet, unterhalb des geodätischen Niveaus des Leitungselementes
angeordnet ist. Weiterhin ist bevorzugt wenigstens einen Teil des
das Gasvolumen beinhaltenden Behälters
geodätisch oberhalb
des Leitungselementes gelegen. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass sich immer Flüssigkeit
zwischen dem Leitungselement und dem Gasvolumen befindet, derart,
dass das Gasvolumen immer ein abgeschlossenes Gasvolumen ist. In
eben diesem Zusammenhang ist es auch von Vorteil, wenn die Abzweigleitung
an einer geodätisch
in der unteren Hälfte
des Behälters
liegenden Stelle in diesen mündet,
und wenn bevorzugt die Abzweigleitung von unten in den Behälter, welche
das Gasvolumen enthält,
mündet.
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Im
Grunde genommen wird als so ein hydropneumatisches Gasdruck-Federungselement
als Schalttransientendämpfer
an die Leitungselemente der Flüssigkeitsverteilvorrichtung
angeschlossen, welches Druckschläge
zu dämpfen
vermag.
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Gemäss einer
Ausführungsform
der Erfindung ist in der Abzweigleitung ein Drosselelement angeordnet.
Dieses Drosselelement verzögert
die Zuströmung
von Flüssigkeit
zum Behälter
und die Abströmung
von Flüssigkeit
aus dem Behälter.
Auf diese Weise kann der Anfangsgradient der Druckänderung
beeinflusst werden. Bei einem hohen Strömungswiderstand des Drosselelementes
ist der Anfangsgradient der Druckänderung im Leitungselement
gross, während
es länger
dauert, bis der stationäre
Endwert des Druckes erreicht ist. Weiterhin vermag die Drosselung
der Zu- bzw. Abströmung
der Flüssigkeit
zum Behälter
oder aus dem Behälter
ein dynamisches Nachschwingen des Gasvolumens zu dämpfen. Auf
diese Weise wird eine geschwindigkeitsabhängige Dämpfung erreicht. Die Anordnung eines
verstellbaren Drosselelementes ermöglicht es, die Drosselwirkung
und damit die Dämpfung
während
des Betriebes zu variieren. Gemäss
einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Drosselelement eine strömungsrichtungsabhängig unterschiedliche
Drosselwirkung auf. Damit kann die "Federhärte" der Schlagdämpfungsvorrichtung beziehungsweise
der Anfangsgradient der Druckänderung
für abfallenden
und ansteigenden Druck unterschiedlich ausgelegt werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Abzweigleitung wenigstens streckenweise doppelt
mit einem ersten Verbindungselement und einem strömungsmässig parallel
dazu angeordneten zweiten Verbindungselement ausgeführt. Dabei
kann in einem der Verbindungselemente ein Rückschlagelement angeordnet
werden, welches in einer ersten Strömungsrichtung wirkt. Es ist
damit möglich,
dass ein Strömungselement
nur bei abfallenden oder nur bei ansteigenden Druck durchströmt wird.
Auf diese Weise kann sehr einfach eine Anordnung realisiert werden,
bei der die Strömungsquerschnitte
und damit die Drosselwirkung bei abfallenden am und ansteigendem
Druck unterschiedlich sind. In einer weiteren Variante ist in beiden
Verbindungselementen jeweils ein Rückschlagelement angeordnet,
wobei die beiden Rückschlagelemente
in unterschiedlichen Strömungsrichtungen
wirken. Es wird dann ein erstes Verbindungselement bei ansteigenden
Druck und ein zweites Verbindungselement bei abfallenden Druck durchströmt. Es können dann
in den beiden Verbindungselementen unterschiedlich stark wirkende Drosselelemente
angeordnet werden, derart, dass sie Drosselwirkung und damit der
Anfangsgradient der Druckänderung
bei ansteigendem und abfallenden Druck unterschiedlich sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist in Wirkverbindung mit dem Behälter oder mit den Behältern ein
Mittel zur Veränderung
der Gasfüllung
angeordnet. Damit wird die "Federhärte" des Federungs- und
Dämpfungselementes
variabel gestaltet: Ein grosses Gasvolumen ist "weich" und bewirkt eine starke Verzögerung der
Druckveränderung,
wohin gegen ein kleines Gasvolumen "hart" ist
und eine geringe Verzögerung
der Druckveränderung
bewirkt.
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Eine
Ausführungsform
einer erfindungsgemässen
Flüssigkeitsverteilvorrichtung
weist eine Mehrzahl von Stellorganen auf, wobei stromab jedes Stellorgans
eine Abzweigleitung mit einem Behälter angeordnet ist. Die Stellorgane
sind beispielsweise unstetig wirkende Absperrorgane, oder Umschaltorgane,
insbesondere 3/2-Wegeventile. Unter einem unstetig wirkenden Absperrorgan
ist in diesem Zusammenhang ein Absperrorgan zu verstehen, welches
im Wesentlichen eine "Offen"- und eine "Geschlossen"-Stellung aufweist,
und nicht als variables Drosselorgan betrieben wird. Analog ist
unter einem unstetig wirkenden Umschaltorgan ein Umschaltorgan zu
verstehen, welches alternativ zwei Strömungswege vorgibt, und dabei
keine strömungsmässige Zwischenstellung
aufweist. Eine derartige Flüssigkeitsverteilvorrichtung
weist beispielsweise eine Zuströmleitung
auf, und einen Strömungsverteiler,
an den sich eine Anzahl von Abströmleitungen anschliesst. Dabei
ist an jeder Abströmleitung
ein Absperrorgan angeordnet, welches es ermöglicht, die Strömung zu
der Abströmleitung
freizugeben oder abzusperren. Stromab jedes dieser Absperrorgane ist
erfindungsgemäss
eine Abzweigleitung angeordnet, welche in einem ein geschlossenes
Gasvolumen enthaltenden Behälter
mündet,
wobei der Behälter mit
dem geschlossenen Gasvolumen und der Abzweigleitung einen Schalttransientendämpfer bilden. In
einer Weiterbildung der Erfindung ist auch in der Zuströmleitung
ein solcher Schalttransientendämpfer angeordnet.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin eine Flüssigkeitszerstäubungsvorrichtung
mit einer Mehrzahl von Zerstäubungsmitteln,
insbesondere mit Zerstäuberdüsen, die
einzeln und/oder in Gruppen mit Flüssigkeit beaufschlagbar sind,
wobei die Flüssigkeitsbeaufschlagung
der Zerstäubungsmittel
und/oder Gruppen von Zerstäubungsmitteln
mittels einer erfindungsgemässen
Flüssigkeitsverteilvorrichtung
erfolgt. Eine solche Flüssigkeitszerstäubungsvorrichtung
findet beispielsweise im Ansaugbereich einer Kraftmaschine Anwendung,
beispielsweise bei sogenannten "Fogging"- oder " Overfogging "-Anwendungen in Gasturbinen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung illustrierten
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Im Einzelnen zeigen:
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1 eine
Gasturbogruppe mit einer im Ansaugkanal angeordneten Vorrichtung
zur Eindüsung von
Flüssigkeit;
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2 eine
erfindungsgemässe
Flüssigkeitsverteilvorrichtung;
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3 eine
Ausführungsform
eines Schalttransientendämpfers;
und
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4 eine
weitere Ausführungsform
eines Schalttransientendämpfers.
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Nicht
erfindungsrelevante Details sind weggelassen. Die Ausführungsbeispiele
und die Zeichnung sollen dem besseren Verständnis der Erfindung dienen,
und sollen nicht zur Einschränkung
der beanspruchten Erfindung herangezogen werden.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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In
der 1 ist eine Gasturbogruppe 1 dargestellt.
Diese umfasst auf an sich bekannte Weise einen Verdichter 11,
eine Brennkammer 12, sowie eine Turbine 13. Der
Verdichter 11 und die Turbine 13 sind auf einer
gemeinsamen Welle angeordnet. Weiterhin ist ein Generator 14 mit
dem Verdichter und der Turbine gekoppelt. Auf an sich bekannte Weise
saugt der Verdichter 11 Umgebungsluft an, aus der in der Brennkammer 12 ein
gespanntes Heissgas erzeugt wird, welches wiederum in der Turbine 13 arbeitsleistend
entspannt wird. Im Ansaugbereich der Gasturbogruppe, stromauf des
Verdichters 11, ist eine Eindüsungsvorrichtung 15 angeordnet,
in welcher eine Flüssigkeit
in die Ansaugluft stromauf des Verdichters eingebracht werden kann.
Wenigstens ein Teil der eingedüsten
Flüssigkeit
verdunstet in der Ansaugluft und kühlt diese. Dadurch wird der
vom Verdichter geförderte
Massenstrom erhöht,
woraus eine höhere
Leistung der Gasturbogruppe resultiert. Wenn der eingedüste Flüssigkeitsmassenstrom
derart bemessen wird, dass die gesamte Flüssigkeit bereits stromauf des
Verdichters verdunstet ist, so spricht man von Verdunstungskühlung der
Ansaugluft oder "Fogging ". Wenn der Flüssigkeitsmassenstrom
derart bemessen wird, dass mehr Flüssigkeit eingedüst wird,
als in der Ansaugluft zu verdunsten vermag, so tritt ein Teil der
Flüssigkeit
in den Verdichter ein und wird während
der Verdichtung verdunstet. Daraus resultiert eine Innenkühlung des
Verdichters und eine Verminderung der Leistungsaufnahme desselben,
wodurch die Leistung der Gasturbogruppe weiter erhöht wird.
Man spricht in diesem Falle von "Overfogging" oder "Wet Compression". Wichtig ist es,
in jedem Fall, dass die Flüssigkeit
in der Eindüsungsvorrichtung 15 fein
zerstäubt
wird. Aufgrund der einfachen Bauart und des geringen Energiebedarfs
finden häufig
Druckzerstäuberdüsen Anwendung.
Für die
feine Zerstäubung
benötigen
diese einen hohen Zerstäubungsvordruck.
Bei der dargestellten Anwendung sind Zerstäubungsdrücke zwischen 100 und 200 bar üblich. Dabei
darf der Zerstäubungsvordruck
nur in vergleichsweise engen Grenzen variieren, damit immer ein
hinreichend feines Tropfenspektrum gewährleistet wird. Eine Variation
des eingedüsten
Flüssigkeitsmassenstroms kann
daher nur in sehr engen Grenzen über
den Druck der Flüssigkeit
erfolgen. Daher werden solche Eindüsungsvorrichtungen realisiert,
indem Zerstäuberdüsen oder
Gruppen von Zerstäuberdüsen selektiv
mit Flüssigkeit
beaufschlagbar angeordnet werden. Der Flüssigkeitsmassenstrom wird dann
verändert,
indem einzelne Zerstäuberdüsen oder
Gruppen von Zerstäuberdüsen mit
Flüssigkeit
beaufschlagt oder von der Flüssigkeitszufuhr
getrennt werden.
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Eine
beispielhafte Eindüsungsvorrichtung 15,
wie sie in Verbindung mit der Gasturbogruppe aus 1 Anwendung
findet, ist in der 2 dargestellt. Die zu zerstäubende Flüssigkeit
wird von der Pumpe 16 zur Zuführleitung 17 gefördert. Auf
nicht dargestellte, dem Fachmann aber ohne Weiteres geläufige Weise,
sind Mittel zur Messung des Zerstäubungsvordrucks in der Leitung 17 und
zur Regelung des Zerstäubungsvordrucks
mittels der Pumpe 16 angeordnet. Die Pumpe 16 erzeugt
im Betrieb in der Zuführleitung 17 einen
Zerstäubungsvordruck von beispielsweise
150 bar. Die Zuführleitung 17 verzweigt
in Leitungselemente 181, 182, 183, 184 und 185.
Die Leitungselemente 181 bis 185 tragen nicht explizit
dargestellte Zerstäubungsmittel,
beispielsweise Zerstäuberdüsen, welche
durch die stilisierten Sprühstrahlen
angedeutet sind. Die Leitungselemente 181, 182, 183, 184 und 185 werden
von den Stellorganen 191, 192, 193, 194 und 195 angesteuert, und
sind dadurch selektiv mit Flüssigkeit
beaufschlagbar oder von der Flüssigkeitszufuhr
zu trennen. Selbstverständlich
müssen
nicht alle Düsen
einer von einem Stellorgan angesteuerten Düsengruppe auf einem einzigen
Leitungselement angeordnet sein; stromab eines der Stellorgane kann
ohne weiteres auch eine weitere Verzweigung angeordnet sein, von
der aus die Flüssigkeit
auf mehrere Leitungselemente verteilt wird, von denen jedes eine
Anzahl von Zerstäubungselementen
trägt.
Wenn eines der Stellorgane 191 bis 195 geschlossen
ist, so herrscht in dem jeweiligen Leitungselement im Wesentlichen Umgebungsdruck,
im Allgemeinen also näherungsweise
Atmosphärendruck,
vor. Wenn also das Stellorgan 191 geschlossen ist, so liegt
in der Leitung 181 beispielsweise ein Druck von rund 1
bar vor. Wenn das Stellorgan 191 geöffnet wird, liegt in dem Leitungselement 181 der
volle Zerstäubungsvordruck vor.
Um insbesondere beim Einsatz von Druckzerstäuberdüsen eine hinreichend feine
Zerstäubung
zu erzielen, liegt der Zerstäubungsvordruck
häufig
im Bereich von 100 bis 200 bar, wie oben zitiert, beispielsweise
150 bar. Das Stellorgan 191 wird dabei so schnell wie möglich geöffnet, einerseits
um möglichen
Kavitationsschäden
im gedrosselten Stellorgan vorzubeugen, andererseits auch, um eine
Phase unzureichenden Zerstäubungsvordrucks,
in welcher ungewünscht
grosse Flüssigkeitstropfen
erzeugt werden, zu vermeiden, oder wenigstens möglichst kurz zu halten. Aus
der schnellen Öffnung
des Stellorgans 191 resultiert aber, dass das Leitungselement 181 praktisch schlagartig
mit einem Drucksprung von weit über
100 bar belastet wird. Ein solcher Druckschlag vermag selbstverständlich die
mechanische Integrität eines
Rohrleitungssystems auf längere
Sicht zu gefährden.
Ebenso ergibt sich auch beim Schliessen des Stellorgans 191 ein
negativer Drucksprung der gleichen Amplitude. Erfindungsgemäss zweigt
daher stromab des Stellorgans 191 eine Abzweigleitung 201 von
dem Leitungselement 181 ab. Die Abzweigleitung 201 mündet in
einem Behälter 211,
welcher ein geschlossenes Gasvolumen einschließt. In der dargestellten schematischen
Darstellung ist der Behälter
zum Teil mit Flüssigkeit
und zum Teil mit kompressiblem Gas gefüllt. Wenn das Leitungselement 181 nunmehr
mit einem positiven Drucksprung, also einer Drucksteigerung, beaufschlagt
wird, so muss die gleiche Druckänderung
auch dem eingeschlossenen Gasvolumen aufgeprägt werden. Diese Druckveränderung
ist aber mit einer Volumenänderung verbunden.
Das heisst, es muss Flüssigkeit
in den Behälter 211 einströmen. Der
Druckanstieg wird also um die Zeit verzögert, welche nötig ist,
um den entsprechenden Druck in den Behälter aufzubauen. Umgekehrt
muss bei einer Druckentlastung Flüssigkeit aus dem Behälter 211 ausströmen, wodurch
auch der Druckabfall verzögert
wird. Somit bilden eine Abzweigleitung und ein Behälter, welcher
mit der Abzweigleitung verbunden ist, und der ein geschlossenes
Gasvolumen enthält,
einen Dämpfer
für Schalttransienten.
Das in dem Behälter
enthaltene kompressible Gasvolumen federt Druckschläge ab. Die "Federhärte" des Dämpfers kann
auf verschiedene Weise verändert
werden. Wenn die im Behälter
eingeschlossene Gasmenge gross ist, so muss für einen bestimmten Druckanstieg
ein grosses Volumen verdrängt werden,
und die Verzögerungszeit
des Druckanstieges steigt entsprechend an. Weiterhin kann bei vorgegebenem
Gasvolumen eine Drosselstelle in der Abzweigleitung 201 angeordnet
werden. Die Drosselstelle behindert das Einströmen und Ausströmen von
Flüssigkeit
in den Behälter
und aus dem Behälter heraus.
Das bedeutet, dass beim Schalten eines der Stellorgane 191 bis 195 der
in dem jeweils zugeordneten Leitungselement realisierte Druckanstieg
oder Druckabfall anfänglich
schneller vor sich geht, die Verzögerungszeit bis zum Erreichen
des stationären Druckendwertes
jedoch nochmals vergrössert
wird. Weiterhin kann durch eine Drosselung der Flüssigkeitsströmung in
der Abzweigleitung ein Nachschwingen des Gasvolumens gedämpft werden.
Bei der in 2 dargestellten Vorrichtung
ist weiterhin an der Zuführleitung 17,
stromab der Pumpe 16, ein Schalttransientendämpfer, umfassend
eine Abzweigleitung 22 und einen Behälter 23, angeordnet.
Wie oben dargestellt, enthält
auch der Behälter 23 ein
geschlossenes Gasvolumen. Beim Schalten eines der Stellorgane 191 bis 195 verändert sich
der bei konstanten Zerstäubungsvordruck
zu fördernde
Massenstrom der Pumpe 16. Wie oben angedeutet, umfasst die
Vorrichtung bevorzugt auch Mittel, um den Zerstäubungsvordruck konstant zu
regeln. Eine derartige Regelung weist jedoch eine begrenzte Dynamik auf,
kann also nur endlich schnell reagieren. Bei der dargestellten Vorrichtung
vermag das im Behälter 23 gespeicherte
Flüssigkeitsvolumen
ebenfalls die zunächst
entstehende Drucktransiente zu verzögern und somit die Druckregelung
zu entlasten.
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Beispielhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Schalttransientendämpfers sind
im Detail in den 3 und 4 dargestellt.
Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform
zweigt von einem Leitungselement 18 eine Abzweigleitung 20 ab, welche
das Leitungselement 18 mit dem Behälter 21 verbindet,
der ein Gasvolumen 29 einschliesst. Die Abzweigleitung 20 mündet zunächst in
einen Ausgleichsbehälter 24,
der geodätisch
unter dem Niveau sowohl des Leitungselementes 18 als auch
des Behälters 21 liegt.
Der Ausgleichsbehälter 24 gewährleistet,
dass auch bei dynamischen Schwingungen der Flüssigkeit in der Abzweigleitung
und in Behälter 29 immer
Flüssigkeit
in der Verbindung zwischen dem Leitungselement 18 und dem
Behälter 21 vorliegt.
Des Weiteren ist die Verbindungsleitung streckenweise doppelt ausgeführt, mit
zwei fluidisch parallel angeordneten Segmenten. Die beiden Segmente
umfassen Rückschlagelemente 25 und 26,
welche in unterschiedlichen Strömungsrichtungen
wirken. Auf diese Weise wird sowohl bei ansteigendem Druck als auch
bei abfallenden Druck jeweils nur eines der Segmente durchströmt. In jedem
der Segmente ist eine Drosselstelle 27 und 28 angeordnet. Die
Drosselstellen 27 und 28 können mit unterschiedlichen
Strömungswiderstands-Charakteristiken
ausgeführt
sein. Auf diese Weise ist die Charakteristik des Schalttransientendämpfers beim
Druckaufbau und beim Druckabbau unterschiedlich zu gestalten.
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Bei
der in 4 dargestellten Ausführungsform ist die Verbindung
zwischen dem Ausgleichsbehälter 24 und
dem Behälter 21 ebenfalls
doppelt ausgeführt.
Dabei umfasst nur einer der Zweige ein Rückschlagelement 25.
Bei der dargestellten Ausführungsform
werden beim Einströmen
in den Behälter, also
beim Druckaufbau im Leitungselement 18, beide Zweige der
Leitung durchströmt.
Beim Ausströmen aus
dem Behälter 21,
also beim Druckaufbau, wird nur einer der Zweige durchströmt, welcher
ein einstellbares Drosselelement umfasst. Dadurch ist der Strömungswiderstand
beim Ausströmen
aus dem Behälter 21,
also bei abfallenden Druck im Leitungselement 18, grösser als
beim Druckaufbau. Auf diese Weise kann die Charakteristik des Schalttransientendämpfers ebenfalls
für positive
Drucktransienten und für
negative Drucktransienten unterschiedlich gestaltet werden. Die dargestellte
Ausführungsform
umfasst weiterhin eine in das Gasvolumen 29 des Behälters 21 mündende Leitung
mit einem Stellorgan 31. Durch diese Leitung kann Gas in
den Behälter 21 eingebracht
oder aus diesem abgeführt
werden, wodurch die "Federhärte" des Schalttransientendämpfers verändert werden
kann.
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Die
in den Ansprüchen
gekennzeichnete Erfindung umfasst auch eine Vielzahl weiterer möglicher
Ausführungsformen,
welche an dieser Stelle nicht umfassend dargestellt werden können, sich dem
Fachmann aber anhand der oben gemachten Ausführungen ohne weiteres erschließen.
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- 1
- Gasturbogruppe
- 11
- Verdichter
- 12
- Brennkammer
- 13
- Turbine
- 14
- Generator
- 15
- Eindüsungsvorrichtung
für Flüssigkeit
- 16
- Pumpe
- 17
- Zuführleitung
- 18
- Leitungselement
- 20
- Abzweigleitung
- 21
- Behälter
- 22
- Abzweigleitung
- 23
- Behälter
- 24
- Ausgleichsbehälter
- 25
- Rückschlagelement
- 26
- Rückschlagelement
- 27
- Drosselelement
- 28
- Drosselelement
- 29
- Gasvolumen,
Gaspolster
- 30
- verstellbares
Drosselelement
- 31
- Stellorgan
- 181
- Leitungselement
- 182
- Leitungselement
- 183
- Leitungselement
- 184
- Leitungselement
- 185
- Leitungselement
- 191
- Stellorgan,
Absperrorgan
- 192
- Stellorgan,
Absperrorgan
- 193
- Stellorgan,
Absperrorgan
- 194
- Stellorgan,
Absperrorgan
- 195
- Stellorgan,
Absperrorgan
- 201
- Abzweigleitung
- 202
- Abzweigleitung
- 203
- Abzweigleitung
- 204
- Abzweigleitung
- 205
- Abzweigleitung
- 211
- Behälter
- 212
- Behälter
- 213
- Behälter
- 214
- Behälter
- 215
- Behälter