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Technisches Anwendungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
geformten Bauelementen in Sandwich-Bauweise, bei dem eine obere Deckschicht
mit einer unteren Deckschicht über
zumindest eine Füllschicht
verbunden wird, wobei die obere Deckschicht und/oder die untere
Deckschicht aus einem dünnen
Werkstück
aus plastisch verformbarem Werkstoff dreidimensional geformt wird.
Die Erfindung betrifft auch ein vergleichbares Verfahren zur Herstellung
von geformten mehrlagigen Abdeckungen.
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Bauelemente
in Sandwich-Bauweise, bei denen zwischen einer oberen Deckschicht
und einer unteren Deckschicht ein Füllmaterial, auch als Kern bezeichnet,
eingebettet ist, kommen vor allem als Leichtbauelemente, beispielsweise
in der Luft- und Raumfahrtindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, im
Automobilbau oder im Hoch- und Tiefbau zum Einsatz. Die Sandwich-Bauweise
ist heute die Ideallösung
beim Bau leichter und fester Strukturen. Das Sandwich ist dabei
in zumindest drei Lagen aufgebaut, einem Stützstoff bzw. Füllstoff
als Sandwichkern und zwei hochfesten Deckschichten. Der Aufbau derartiger
Leichtbauelemente ermöglicht
den Einsatz unterschiedlicher Materialkombinationen. So sind beispielsweise
Sandwich-Bauelemente
bekannt, bei denen die äußeren Deckschichten
aus Metall und die Füllschicht
aus PU(Poly urethan)- oder PS (Polystyrol)-Schaum oder aus Metallschaum
gebildet sind. Weiterhin ist der Einsatz von wabenförmigen, tubenförmigen oder
wellenförmigen
Strukturen als Füllschichten
bekannt. Als Deckschichten werden auch Glasfaser-verstärkte oder
Kohlefaserverstärkte Kunststoffe
eingesetzt, die über
eine Füllschicht
aus einem PU- oder PS-Schaum miteinander verbunden sein können.
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Durch
die hohe Schlagzähigkeit
der Sandwich-Konstruktionen
mit entsprechendem Schaumstoffkern entsteht ein schadentolerantes
Bauteil, bei dem eine Beschädigung
nur in begrenztem Ausmaß stattfinden
kann und eine Delamination praktisch verhindert wird. Der Reparaturaufwand
hält sich
in Grenzen, da die Beschädigung
lokal behoben werden kann und die Ausfallzeiten und somit auch die
Kosten gering gehalten werden.
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Als
Leichtbauelemente in Sandwich-Bauweise sind vor allem ebene, plattenförmige Bauelemente bekannt,
die sich aus dünnen,
ebenen Werkstücken als
Deckschichten leicht herstellen lassen.
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Neben
dieser Herstellung ebener Sandwich-Konstruktionen sind auch verschiedene
Verfahren zur Herstellung dreidimensional geformter Bauelemente
bekannt. So werden beispielsweise Sandwich-Bauelemente mit komplexer
Geometrie unter Einsatz vorgefertigter Formen gegossen. Dies ist
bei der Herstellung von Werkstückverbunden
aus Metallschaum üblich.
Bei anderen bekannten Verfahren werden die Deckschichten mit Hilfe
von Modellen hergestellt. So können
beispielsweise Kohlefaser-verstärkte
oder Glasfaser-verstärkte
Matten über Holzmodelle
gelegt und anschließend
mit einem Harz bestrichen werden, um die hochfesten Deckschichten
zu erhalten. Nach dem Aushärten
stehen damit Deckschichten mit durch die Modelle vorgebbarer Geometrie
zur Verfügung.
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Ein
weiteres Verfahren, wie es beispielsweise unter http://www.fona.de/05
publikationen/docs/pfinstrezyclat.pdf beschrieben ist, setzt ein Stempel-Matrizen-Paar zur
dreidimensionalen Formung des Sandwich-Bauelementes ein. Das Verfahren
ist schematisch in 1 dargestellt.
Die beiden Deckschichten 1, 3 werden hierbei über ein
Heizfeld 17 zunächst
vorgewärmt
und übereinander
positioniert. Durch Plastifizieren des Rezyclats 18 wird
das Füllmaterial
im viskosen Zustand zwischen die beiden übereinander positionierten
Deckschichten eingebracht. Mit Hilfe des Stempel-Matrizen-Paares 19, 20 wird
der vollständige
Schichtverbund anschließend
zu dem dreidimensionalen Bauelement 9 geformt. Die Form
des Bauelementes wird durch die Formen von Stempel 19 und
Matrize 20 vorgegeben.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik zur Herstellung von Sandwich-Bauelementen
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren
zur Herstellung eines Sandwich-Bauelementes oder einer mehrlagigen
Abdeckung für
ein Objekt anzugeben, das die kostengünstige Herstellung derartiger
Bauelemente oder Abdeckungen mit großer Freiheit in der Wahl der
dreidimensionalen Form ermöglicht.
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Darstellung der Erfindung
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Die
Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß den Patentansprüchen 1 und
2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind Gegenstand der
Unteransprüche
oder lassen sich der nachfolgenden Beschreibung sowie den Ausführungsbeispielen entnehmen.
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Bei
dem vorliegenden Verfahren zur Herstellung von geformten Bauelementen
in Sandwich-Bauweise wird eine obere Deckschicht mit einer unteren Deckschicht über zumindest
eine Füllschicht
verbunden, wobei die obere Deckschicht und/oder die untere Deckschicht
aus einem dünnen
Werkstück
aus plastisch verformbaren Werkstoff dreidimensional geformt wird.
Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die obere Deckschicht
und/oder die untere Deckschicht vor der Verbindung über die
Füllschicht durch
ein Umformverfahren mit kinematischer Formerzeugung aus dem dünnen Werkstück geformt wird.
Das Verfahren zur Herstellung einer mehrlagigen Abdeckung wird in
gleicher Weise durchgeführt, wobei
lediglich anstelle der unteren Deckschicht die Oberfläche eines
abzudeckenden Objektes als Untergrund dient.
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Mit
dem vorliegenden Verfahren ist es möglich, dreidimensionale Leichtbauelemente
bzw. Abdeckungen mit komplexer Geometrie aus ebenen dünnwandigen
Werkstücken
aus plastisch verformbaren Werkstoffen sowie einem Füllmaterial
herzustellen. Die hergestellten Leichtbauelemente entsprechen dabei
den bekannten Sandwich-Konstruktionen.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren wird die dreidimensionale
Form der Bauelemente jedoch ohne vorgefertigte Formen oder form gebundene
Werkzeuge hergestellt. Das Verfahren eignet sich damit vor allem
zur Herstellung von Bauelementen kleiner Losgröße, beispielsweise von prototypischen
Leichtbauelementen. Das Verfahren beruht auf der Anwendung einer
flexiblen Umformtechnik, mit der die dünnwandigen Werkstücke aus
dem plastisch verformbaren Werkstoff dreidimensional umformbar sind.
Derartige flexible Umformverfahren mit kinematischer Formerzeugung
können
auf formgebundene Matrizen bzw. Stempel verzichten. Insbesondere
inkrementelle Umformverfahren können
dabei zum Einsatz kommen. Werden bei der flexiblen Umformung Handhabungseinrichtungen,
insbesondere Roboter eingesetzt, so sind sehr großflächige Deckschichten
und somit auch großflächige Sandwich-Bauelemente
oder Abdeckungen mit dreidimensionaler Formgebung herstellbar, da
der Arbeitsraum der Handhabungseinrichtungen nur durch ihren kinematischen
Aufbau begrenzt ist.
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Für die Herstellung
von Abdeckungen, beispielsweise im Fassadenbau, werden derzeit nur sehr
einfache Geometrien realisiert. Beliebig dreidimensional geformte
Fassaden scheitern an der fehlenden Flexibilität der bisher eingesetzten Umformverfahren.
Das vorliegende Verfahren ermöglicht demgegenüber die
Herstellung von individuellen Fassaden der Losgröße 1 mit frei vorgebbaren
dreidimensionalen Formen in einer kostengünstigen Weise.
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Das
vorliegende Verfahren ermöglicht
es somit, Leichtbauelemente mit hoher Steifigkeit bei geringem Gewicht
herzustellen. Zudem können
die geformten Bauelemente durch geeignete Wahl des Werkstoffs für die Deckschicht
und die Füllschicht
mit auf bestimmte Anwendungsgebiete zugeschnittenen Eigenschaften
gefertigt werden. So können
beispielsweise Leichtbauelemente mit einer sehr geringen Wärmeleitfähigkeit
zur Isolation angefertigt werden. Das Gleiche gilt für die Herstellung
der dreidimensional geformten Abdeckungen, insbesondere für den Fassadenbau.
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Als
Umformverfahren mit kinematischer Formerzeugung für die dünnwandigen
Werkstücke,
die vorzugsweise aus einem Blechmaterial bestehen, eignen sich unterschiedliche
bekannte Techniken. Beispiele für
diese Techniken sind das inkrementelle Umformen mit Hilfe eines
mitbewegten Hilfsstempels (
JP
2000153313 ), das inkrementelle hämmernde Umformen mit einer
Handhabungseinrichtung mit formungebundener Matrize (
DE 10231430 ), das inkrementelle hämmernde
Umformen mit einer Handhabungseinrichtung ohne Gegenform (103 17
880), das inkrementelle Umformen mit einer CNC-Fräsmaschine
ohne Gegenform (J. Jeswiet et al., „Forming Parameters for Incremental
Forming of Aluminium Alloy Sheet Metal", in: Proceedings of the IMechE 216, Part
B (2002) Nr. 10, 1367-1371), das inkrementelle Umformen mit einer
CNC-Fräsmaschine
und feststehendem Hilfsstempel (S. Matsubara, „A Computer Numerical Controlled
Dieless Incremental Forming of Sheet Metal" in: Proceedings of the IMechE 215 Part B
(2001) Nr. 7, 959-966), das inkrementelle Umformen mit einer CNC-Drehmaschine
ohne Gegenform (K. Kitazava et al., „Cylindrical Incremental Drawing of
Sheet Metals by CNC Incremental Forming Process" in: Proceedings of the 6th ICTP, 19.-24.
September 1999, Nürnberg,
Vol. II, 1495-1500), das Druckumformen mit Stempel und elas tischem
Gegenhalter (M. Matsubara et al., „Development of Incremental
Sheet Metal Forming Using Elastic Tools" in: Transactions of JSME Ser. C39 (1996)
Nr. 1, 156-163),
das Plasmastrahlumformen (A.T. Male et al., „Flexible Forming of Sheet
Metal Using Plasma Arc",
Proceedings of the SheMet 99, September 27-28, 1999, 555-560), das
Laserstrahlumformen (M. Otsu et al., „Laserforming of Spherical
Domes", Proceedings
of the 1999 Japanese Spring Conference for Technology of Plasticity,
May 13-15, 1999, 319-320), das Wasserstrahlumformen (H. Iseki, „ A Simple
Deformation Analysis for Incremental Bulging of Sheet Metal Using
High Speed Water Jet" in:
Proceedings of the 6th ICTP, 19.-24. September 1999, Nürnberg,
Band 2, 1483-1488) sowie weitere Techniken, wie das Umformen mit
plasmainduzierten Druckstößen oder
das Kugelstrahlen.
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Bei
dem vorliegenden Verfahren wird dabei zunächst die dreidimensional zu
formende Deckschicht mit dem inkrementellen Umformverfahren in der
gewünschten
Weise geformt. Anschließend
werden die Deckschichten übereinander
positioniert bzw. die Deckschicht über dem Untergrund des abzudeckenden
Objektes positioniert und der Zwischenraum mit einem aushärtenden
Füllmaterial
verfüllt. Bei
der Herstellung von Bauelementen mit oberer und unterer Deckschicht
besteht je nach gewünschter
Geometrie des Bauelementes die Möglichkeit,
die obere und untere Deckschicht zunächst an den Rändern zu
verbinden, gegebenenfalls die Nahtstellen zusätzlich mit einem Dichtmaterial
abzudichten, und den dabei entstandenen Hohlraum mit dem aushärtenden
Füllmaterial
aufzufüllen.
Selbstverständlich wird
hierbei ein entsprechender Zugang zum Hohlraum für das Ein bringen des Füllmaterials
freigehalten. Im Falle der Herstellung eines Bauelementes, bei dem
die Ränder
der Deckschichten nicht miteinander verbunden sind, können die
beiden Deckschichten nach der Positionierung über Zusatzelemente, beispielsweise
in einem Formkasten, abgedichtet werden, so dass auf diese Weise
der Hohlraum für
das Einbringen des Füllmaterials
entsteht. Die Zusatzelemente werden anschließend nach dem zumindest zeitweisen
Aushärten
des Füllmaterials wieder
entfernt.
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In
einer Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens werden zwischen
den beiden Deckschichten oder zwischen der oberen Deckschicht und
dem Untergrund vor dem Einbringen des Füllmaterials Abstandselemente
eingebracht, die den gewünschten Abstand
vorgeben. Diese Abstandselemente verbleiben nach dem Einbringen
und Aushärten
des Füllmaterials
in der Füllschicht,
so dass sie die mechanische Festigkeit der Abdeckung bzw. des Bauelementes
erhöhen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens
werden an einer oder beiden Deckschichten bzw. am Untergrund zur
Füllschicht
gerichtete Verankerungselemente wie beispielsweise Haken oder Ösen fixiert.
Die Fixierung an metallischen Deckschichten kann dabei über bekannte
Verfahren wie Schweißen
oder Löten
erfolgen. Durch das Anbringen dieser Verankerungselemente wird eine
festere Verbindung zwischen der Füllschicht und den Deckschichten
bzw. dem Untergrund erreicht.
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Das
vorliegende Verfahren ermöglicht
die schnelle und kostengünstige
Herstellung von Leichtbauelementen oder Abdeckungen mit dreidimensionaler
Form. Für
die Herstellung dieser Bauelemente ist keine formgebundene Gestalterzeugung
erforderlich. Das Verfahren ermöglicht
die Herstellung von Leichtbauelementen mit unterschiedlicher Dicke
der Füllschicht
sowie den Einsatz unterschiedlicher Werkstoffe als Deckschicht und
Füllschicht.
Durch Nutzung von Handhabungseinrichtungen und gegebenenfalls Aufteilung
in einzelne Segmente lassen sich mit den Verfahren großflächige dreidimensional geformte
Leichtbauelemente bzw. Abdeckungen herstellen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Das
vorliegende Verfahren wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals erläutert. Hierbei zeigen:
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1 ein
Beispiel für
die Herstellung von geformten Leichtbauelementen mit einem Verfahren des
Standes der Technik;
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2 den
grundsätzlichen
Aufbau eines Bauelementes in Sandwich-Bauweise, wie es mit dem vorliegenden
Verfahren herstellbar ist;
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3 ein
Beispiel für
den Verfahrensablauf zur Herstellung eines Leichtbauelementes gemäß dem vorliegenden
Verfahren;
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4 ein
Beispiel für
die Herstellung eines Leichtbauelementes gemäß dem vorliegenden Verfahren
ohne Berührung
der beiden Deckschichten;
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5 ein
Beispiel für
ein mit dem Verfahren hergestelltes Leichtbauelement mit Abstandselementen;
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6 ein
Beispiel für
ein mit dem Verfahren hergestelltes Leichtbauelement mit Verankerungselementen;
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7 ein
Beispiel für
die Herstellung eines Leichtbauelementes gemäß dem vorliegenden Verfahren
bei Berührung
der beiden Deckschichten am Rand;
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8 ein
Beispiel für
eine Abdeckung, wie sie mit dem vorliegenden Verfahren herstellbar
ist; und
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9 ein
Beispiel für
die Herstellung einer dreidimensional geformten Blechfassade mit
dem vorliegenden Verfahren.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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Die
in 1 dargestellte Technik zur Herstellung geformter
Leichtbauelemente gemäß dem Stand
der Technik wurde bereits in der Beschreibungseinleitung erläutert. Ein
derartiges Verfahren läßt sich
für unterschiedlich
geformte Bauelemente nicht kostengünstig einsetzen, da jede neue
Oberflächenform
einen anderen Werkzeugsatz erfordert.
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2 zeigt
als Beispiel ein Leichtbauelement wie es mit dem vorliegenden Verfahren
kostengünstig
herstellbar ist. Das Leichtbauelement setzt sich aus einem dreidimensional
geformten dünnen Werkstück 1 als
obere Deckschicht, einem dreidimensional geformten dünnen Werkstück 3 als
untere Deckschicht und einer zwischen oberer und unterer Deckschicht
eingebrachten Füllschicht 2 zusammen, über die
die beiden Deckschichten miteinander verbunden sind. In einer Ausführungsart
können
die beiden dünnen
Werkstücke 1, 3 umgeformte
Bleche aus Stahl, Messing, Kupfer, Aluminium oder einem anderen
metallischen Material sein, zwischen denen sich ausgehärteter Polyurethan-Schaum
als Füllschicht 2 befindet.
Damit lassen sich Leichtbauelemente realisieren, die eine Hülle mit
hoher Maßhaltigkeit,
einer hohen Oberflächengüte, einer
großen
Härte,
einer hohen Zähigkeit
oder ähnlichen
Eigenschaften besitzen, während
die den Kern bildende Füllschicht
nur eine geringe Härte
aufweist und eine geringe Masse besitzt.
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3 zeigt
ein Beispiel für
die Verfahrensschritte zur Herstellung eines derartigen Leichtbauelementes.
Im ersten Schritt werden die beiden unverformten dünnwandigen
Bleche 5 mit einer Schneideinrichtung 6 in den
gewünschten
Abmessungen zugeschnitten. Anschließend werden die beiden Zuschnitte
mit einer flexiblen Umformeinrichtung 7 inkrementell umgeformt,
bis die gewünschte
dreidimensionale Form für
die obere und untere Deckschicht erreicht ist. Die beiden umgeformten
Zuschnitte werden zunächst
erneut mit der Schneideinrichtung 6 zugeschnitten und anschließend so
miteinander verbunden bzw. übereinander
positioniert, dass zwischen ihnen der gewünschte Hohlraum für das Füllmaterial
entsteht. Die Ränder
werden hierbei entweder direkt verbunden und gegebenenfalls zusätzlich abgedichtet
oder mit einer Zusatzeinrichtung abgedichtet. In den entstandenen
Hohlraum wird anschließend
das viskose Füllmaterial 8 eingebracht. Nach
dem Aushärten
dieses Füllmaterials 8 steht schließlich das
dreidimensionale geformte Leichtbauelement 9 zur Verfügung.
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4 zeigt
ein Beispiel für
die Abdichtung der beiden übereinander
positionierten, dreidimensional geformten Werkstücke 1, 3 mit
einer Zusatzeinrichtung, im vorliegenden Beispiel einem Formkasten 10.
Diese Variante ist für
die Herstellung von Leichtbauelementen geeignet, bei denen sich
die Deckschichten an den Rändern
nicht berühren
sollen. Die beiden zugeschnittenen und umgeformten Werkstücke 1, 3 werden
zu diesem Zweck mit Befestigungselementen 21 in dem Formkasten 10 befestigt
und die Übergänge zusätzlich abgedichtet.
Anschließend wird
das aushärtende
Füllmaterial 8 durch
einen Zulauf 11 in den Zwischenraum zwischen den beiden Werkstücken 1, 3 gepresst.
Nach dem Aushärten
des Füllmaterials 8 kann
das Leichtbauelement aus dem Formkasten 10 entnommen werden.
Das Füllmaterial 8 wird
bei diesem wie auch den anderen Ausführungsbeispielen vorzugsweise
durch Aufschäumen in
den Zwischen- bzw. Hohlraum eingebracht.
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5 zeigt
ein Beispiel, bei dem vor dem Einbringen des Füllmaterials 8 Abstandshalter 12 zwischen
den beiden, die obere und untere Deckschicht bildenden Werkstücken 1, 3 eingebracht
wurden. Die beiden Werkstücke
werden dabei durch die Abstandshalter 12 zueinander fixiert.
Da die Abstandshalter 12 in dem aushärtenden Füllmaterial 8 verbleiben,
wird die Steifigkeit des Leichtbauelements durch die Abstandshalter 12 noch
erhöht.
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Eine
weitere Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens führt zu einem
Leichtbauelement, wie es in der 6 dargestellt
ist. Hierbei werden vor dem Einpressen des Füllmaterials 8 Haken 13 oder Ösen an den
beiden Werkstücken 1, 3 für die Deckschichten
befestigt. Nach dem Aushärten
des Füllmaterials 8 entsteht
auf diese Weise eine formschlüssige
Verbindung zwischen den beiden Deckschichten und der Füllschicht 2.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Herstellung des Leichtbauelementes, insbesondere zur Bildung
des Hohlraums für
das Einbringen der Füllschicht,
zeigt 7. Bei dieser Verfahrensvariante werden die beiden
Werkstücke 1, 3 für die Deckschichten
so umgeformt, dass sie an den Rändern
formschlüssig
aufeinander passen. Nach dem Aufeinandersetzen der beiden Werkstücke 1, 3,
wird die an den Rändern
vorhandene Nahtstelle 16 überklebt, verschweißt, verlötet oder
lediglich mit einer Dichtmasse abgedichtet. Anschließend wird
das aushärtende
Füllmaterial 8 über den
Zulauf 11 in den Hohlraum eingepresst. Dabei muss darauf
geachtet werden, dass sich die beiden Deckschichten nicht voneinander
lösen und
dass die Luft im Hohlraum durch eine geeignete Öffnung 14 entweichen
kann.
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Neben
der Herstellung von Leichtbauelementen kann das vorliegende Verfahren
dazu eingesetzt werden, dreidimensionale Blechfassaden herzustellen. 8 zeigt
eine schematische Darstellung einer mit dem Verfahren herstellbaren
Abdeckung für ein
Objekt, das als Untergrund 4 für die Abdeckung dient. Als
obere Deckschicht können
beispielsweise umgeformte Bleche aus Stahl, Messing, Kupfer, Aluminium
oder einem anderen Metall eingesetzt werden, die mit Hilfe von beispielsweise
Polyurethan-Schaum als Füllmaterial
für die
Füllschicht 2 an dem
Objekt, insbesondere einer Hauswand, angebracht werden. Damit lassen
sich dreidimensional geformte Fassadenelemente herstellen, wobei
die Füllschicht 2 neben
der Befestigungsfunktion auch der Wärmeisolation dienen kann.
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9 zeigt
ein Beispiel für
eine Hauswand 15 mit einer derartig gemäß dem vorliegenden Verfahren
aufgebrachten Abdeckung. Die obere Deckschicht aus dem dünnen Werkstück 1,
im vorliegenden Fall einem dünnen
Blech, wird hierbei wiederum durch ein inkrementelles Umformverfahren
hergestellt. Anschließend
wird dieses dreidimensional geformte Werkstück 1 über die
Füllschicht 2 mit
der Hauswand 15 verbunden. Durch die Herstellung einzelner
Abdecksegmente, die nebeneinander auf die Hauswand 15 gesetzt
werden, läßt sich
somit eine gesamte Fassade verkleiden. Die hierbei entstehenden
Nahtstellen 16 können
nach dem Aushärten
des Füllmaterials
beispielsweise mit Silikon abgedichtet werden.
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- 1
- dünnwandiges,
dreidimensional geformtes
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- Werkstück als obere
Deckschicht
- 2
- Füllschicht
- 3
- dünnwandiges,
dreidimensional geformtes
-
- Werkstück als untere
Deckschicht
- 4
- Untergrund
- 5
- ebene,
dünnwandige
Bleche
- 6
- Schneideinrichtung
- 7
- Einrichtung
zur inkrementellen Umformung
- 8
- Füllmaterial
- 9
- Leichtbauelement
- 10
- Formkasten
- 11
- Zulauf
- 12
- Abstandselemente
- 13
- Haken
- 14
- Öffnung
- 15
- Hauswand
- 16
- Nahtstellen
- 17
- Heizfeld
- 18
- Recyklat
- 19
- Stempel
- 20
- Matrize
- 21
- Befestigungselemente