DE102004017506A1

DE102004017506A1 - Bandscheibenprothese

Info

Publication number: DE102004017506A1
Application number: DE102004017506A
Authority: DE
Inventors: Peter Kretschmer
Original assignee: Signus Medizintechnik GmbH
Current assignee: Signus Medizintechnik GmbH
Priority date: 2004-04-08
Filing date: 2004-04-08
Publication date: 2005-10-27
Also published as: US20050234556A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Bandscheibenprothese mit einer ersten Verankerungseinrichtung zum Verankern an einem ersten Wirbelkörper und einer zweiten Verankerungseinrichtung zum Verankern an einem zweiten Wirbelkörper. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist eine Kupplung zum beweglichen Koppeln der beiden Verankerungseinrichtungen miteinander vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bandscheibenprothese mit einer ersten Verankerungseinrichtung zum Verankern an einem ersten Wirbelkörper und einer zweiten Verankerungseinrichtung zum Verankern an einem zweiten Wirbelkörper.

Bandscheibenprothesen der vorgenannten Art sind bekannt. Sie dienen dazu, eine natürliche Bandscheibe zu ersetzen. Eine natürliche Bandscheibe zeichnet sich insbesondere durch ihre Flexibilität aus. Ist nun aber die die Bandscheibe ersetzende Bandscheibenprothese starr, so sind diejenigen Wirbelkörper, an denen die Prothese verankert ist, nicht gegeneinander beweglich, was eine entsprechende Beeinträchtigung der Beweglichkeit der Wirbelsäule des die Prothese tragenden Patienten mit sich bringt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Bandscheibenprothese der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die Beweglichkeit der Wirbelsäule weniger beeinträchtigt ist.

Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe durch eine Kupplung zum beweglichen Koppeln der beiden Verankerungselemente miteinander gelöst.

Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß die beiden Wirbelkörper gegeneinander bewegt werden können, wenn die beiden Verankerungseinrichtungen gegeneinander beweglich sind. Andererseits dürfen die beiden Verankerungseinrichtungen nicht völlig frei voneinander sein. Die erfindungsgemäß vorgesehene Kupplung wird beiden Forderungen gerecht. Einerseits werden die beiden beteiligten Wirbelkörper noch in gewissem Maße aneinander gebunden, andererseits sind sie aber auch – wiederum in gewissem Maße – gegeneinander beweglich. Dadurch ist der natürliche Zustand mit einer Bandscheibe zwischen den beiden Wirbelkörpern weitestgehend nachgebildet.

Kupplungen mit ineinandergreifenden, aber gegeneinander beweglichen Kupplungselementen bringen häufig das Problem mit sich, daß die ineinandergreifenden Teile (beispielsweise Kugelgelenke oder dergleichen) miteinander verklemmen. Darüber hinaus müssen sehr enge Toleranzen bei der Fertigung eingehalten werden.

Die Erfindung geht nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform einen anderen Weg: Erfindungsgemäß bevorzugt weist die Kupplung nämlich mindestens ein deformierbares Element auf. Auf diese Weise werden unter Umständen ineinandergreifende Kupplungselemente entbehrlich. Ein Verklemmen kann mithin nicht auftreten.

Als besonders einfache Art der Realisierung ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, daß das deformierbare Element tordierbar ist. Die Torsion hat im übrigen Vorteile gegenüber anderen Deformationen, wie etwa Streckung und Stauchung.

Damit sich die Kupplung gegebenenfalls selbsttätig zurückstellt, ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt, daß das deformierbare Element elastisch deformierbar ist.

Eine besonders einfache Ausgestaltung ergibt sich dann, wenn das deformierbare Element eine Blattfeder ist.

Erfindungsgemäß weiter bevorzugt ist das deformierbare Element länglich und erstreckt sich parallel zu einer Hauptebene der ersten Verankerungseinrichtung.

Auf diese Weise ist eine besonders einfache Möglichkeit der Vorgabe der Deformierungen entgegengesetzten Rückstellkraft gegeben.

Erfindungsgemäß bevorzugt weist das erste Verankerungselement eine fensterartige Öffnung auf und ist das deformierbare Element nach Art einer Sprosse in dem Fenster ausgebildet.

Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, das deformierbare Element in besonders platzsparender Art und Weise auszubilden und anzuordnen.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen beide Verankerungseinrichtungen je ein deformierbares Element auf, die miteinander gekoppelt sind.

Dadurch besteht die Möglichkeit, trotz der Verwendung einfacher deformierbarer Elemente eine Beweglichkeit der beiden Verankerungseinrichtungen gegeneinander im Sinne von zwei Freiheitsgraden zu gewährleisten.

Dabei können die beiden deformierbaren Elemente unterschiedlich sein. Um aber keinen Freiheitsgrad zu bevorzugen, ist es erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, daß die beiden deformierbaren Elemente gleichartig sind.

Erfindungsgemäß weiter bevorzugt ist vorgesehen, daß diejenigen Richtungen, in denen die beiden deformierbaren Elemente jeweils deformierbar sind, voneinander unterschiedlich sind.

Diese Ausgestaltung zielt wiederum insbesondere darauf ab, die Beweglichkeit der beiden Verankerungselemente gegeneinander im Sinne von unterschiedlichen Freiheitsgraden zu verwirklichen.

Dabei stehen bevorzugt die Deformationsrichtungen der beiden deformierbaren Elemente senkrecht aufeinander.

Nach einer als besonders einfach bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die beiden deformierbaren Elemente tordierbar sind, und zwar um aufeinander senkrecht stehende Achsen.

Nach dieser Ausgestaltung der Erfindung können die beiden Hauptebenen der Verankerungseinrichtungen um jede beliebige Achse parallel zu den Hauptebenen verkippt werden, ganz so wie es bei einer natürlichen Bandscheibe der Fall ist.

Dabei kann erfindungsgemäß bevorzugt unterstützend vorgesehen sein, daß die beiden Torsionsachsen parallel zu Hauptebenen der beiden Verankerungselemente liegen.

Schließlich ist erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, daß die Kupplung mit der ersten Verankerungseinrichtung und/oder mit der zweiten Verankerungseinrichtung einstückig ausgebildet ist. Die einstückige Ausbildung bringt dabei insbesondere im Hinblick auf die Herstellung, die Implantierung und die Standzeit der Prothese Vorteile mit sich.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei zeigen
1 eine Seitenansicht einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bandscheibenprothese,
2 ebenfalls eine Seitenansicht der Prothese nach 1, jedoch von der gegenüberliegenden Seite,
3 eine Draufsicht auf die Prothese nach 1 und
4 eine perspektivische Ansicht der Prothese nach 1.
Zu der in der Zeichnung dargestellten Bandscheibenprothese gehören zwei im folgenden als Kränze 10 und 12 bezeichnete Verankerungseinrichtungen, die jeweils mit Zähnen zum Verankern an jeweils einem benachbarten Wirbelkörper (nicht gezeigt) versehen sind. Von den Zähnen sind beispielhaft zwei mit den Bezugszahlen 14 bzw. 16 bezeichnet. Die beiden Kränze 10 und 12 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel von ovaler Kontur. Die Erfindung ist aber selbstverständlich nicht auf eine solche ovale Kontur beschränkt. Vielmehr können auch andere Formen realisiert sein, wie rechteckig, kreisförmig, nierenförmig.
In den Kränzen 10 und 12 liegen jeweils Blattfedern 18 bzw. 20, die nach Art einer Sprosse in einem Fenster ausgebildet sind. Die beiden Blattfedern 18 und 20 sind in ihren jeweiligen Mitten miteinander verbunden, vgl. beispielsweise den Verbindungsabschnitt 22.
Die beiden Kränze 10 und 12, die beiden Blattfedern 18 und 20 sowie der Verbindungsabschnitt 22 sind alle einstückig miteinander ausgeführt. Die in der Zeichnung gezeigte Bandscheibenprothese wird nämlich durch Ausfräsen aus einem Rohling hergestellt.
Werden die beiden Kränze 10 und 12 gegeneinander verkippt, so daß ihre Hauptebenen, die in undeformiertem Zustand parallel zueinander liegen, miteinander einen spitzen Winkel bilden, so wird mindestens eine der Blattfedern 18 und 20 in entsprechendem Maße tordiert. Bei einer solchen Torsion entwickeln die beiden Blattfedern 18 und 20 eine entsprechende elastische Rückstellkraft, die dazu dient, den Zustand paralleler Hauptebenen wiederherzustellen, sobald der Grund für das Verkippen der beiden Kränze 10 und 12 gegeneinander wegfällt.
Die beiden Kränze 10 und 12 sind nur gegeneinander verkippbar. Demgegenüber sind sie insbesondere nicht seitlich gegeneinander verschiebbar oder zusammendrückbar. Dadurch können diejenigen Wirbelkörper, an denen die beiden Kränze 10 und 12 verankert sind, beweglich miteinander verbunden werden, haben aber jeweils Halt aneinander, so daß sie sich beispielsweise nicht seitlich oder in Richtung der Wirbelsäulenachse verschieben.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sich die beiden Blattfedern 18 und 20 nicht unter einem rechten Winkel kreuzen müssen. Auch andere Winkel sind möglich und werden entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten gewählt. Sie müssen auch nicht gerade sein, sondern können beispielsweise gewölbt oder S-förmig sein.
Wenngleich dies in der Zeichnung nicht gezeigt ist, so können die jeweiligen Öffnungen in 3 rechts und links bzw. oberhalb und unterhalb der beiden Blattfedern 18 und 20 abgedeckt sein, damit keine Knochensubstanz hineinwächst. Das gleiche gilt für den Zwischenraum zwischen den beiden Kränzen 10 und 12, wie er insbesondere in den 1 und 2 zu sehen ist.
Die in der obigen Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims

Bandscheibenprothese, mit einer ersten Verankerungseinrichtung (10) zum Verankern an einem ersten Wirbelkörper und einer zweiten Verankerungseinrichtung (12) zum Verankern an einem zweiten Wirbelkörper, gekennzeichnet durch eine Kupplung (18, 20, 22) zum beweglichen Koppeln der beiden Verankerungseinrichtungen (10, 12) miteinander.
Bandscheibenprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (18, 20, 22) mindestens ein deformierbares Element (18, 20) aufweist.
Bandscheibenprothese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das deformierbare Element (18, 20) tordierbar ist.
Bandscheibenprothese nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das deformierbare Element (18, 20) elastisch deformierbar ist.
Bandscheibenprothese nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das deformierbare Element (18, 20) eine Blattfeder ist.
Bandscheibenprothese nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das deformierbare Element (18, 20) länglich ist und sich parallel zu einer Hauptebene der ersten Verankerungseinrichtung (10) erstreckt.
Bandscheibenprothese nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Verankerungseinrichtung (10) eine fensterartige Öffnung aufweist und das deformierbare Element (18) nach Art einer Sprosse in dem Fenster ausgebildet ist.
Bandscheibenprothese nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß beide Verankerungseinrichtungen (10, 12) je ein deformierbares Element (18, 20) aufweisen, die miteinander gekoppelt sind.
Bandscheibenprothese nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden deformierbaren Elemente (18, 20) gleichartig sind.
Bandscheibenprothese nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Richtungen, in denen die beiden deformierbaren Elemente (18, 20) jeweils deformierbar sind, voneinander unterschiedlich sind.
Bandscheibenprothese nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Deformationsrichtungen der beiden deformierbaren Elemente (18, 20) senkrecht aufeinander stehen.
Bandscheibenprothese nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden deformierbaren Elemente (18, 20) tordierbar sind, und zwar um aufeinander senkrecht stehende Achsen.
Bandscheibenprothese nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Torsionsachsen parallel zu Hauptebenen der beiden Verankerungseinrichtungen (10, 12) liegen.
Bandscheibenprothese nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (18, 20, 22) mit der ersten Verankerungseinrichtung (10) und/oder mit der zweiten Verankerungseinrichtung (12) einstückig ausgebildet ist.