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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Homogenisierung eines B1-Felds für
eine Magnetresonanzmessung in zumindest einem bestimmten Bereich
eines Untersuchungsvolumens in einem Magnetresonanzsystem. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein entsprechendes Magnetresonanzsystem,
mit dem ein solches Verfahren durchführbar ist.
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Bei
der Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt,
handelt es sich um eine inzwischen weit verbreitete Technik zur
Gewinnung von Bildern vom Körperinneren
eines lebenden Untersuchungsobjekts. Um mit diesem Verfahren ein
Bild zu gewinnen, muss zunächst
der Körper
bzw. der zu untersuchende Körperteil
des Patienten einem möglichst
homogenen statischen Grundmagnetfeld (meist als B
0-Feld
bezeichnet) ausgesetzt werden, welches von einem Grundfeldmagneten
der Magnetresonanz-Messeinrichtung erzeugt wird. Diesem Grundmagnetfeld
werden während
der Aufnahme der Magnetresonanzbilder schnellgeschaltete Gradientenfelder
zur Ortskodierung überlagert,
die von sog. Gradientenspulen erzeugt werden. Außerdem werden mit einer Hochfrequenzantenne
HF-Pulse einer definierten Feldstärke in das Untersuchungsvolumen
eingestrahlt, in dem sich das Untersuchungsobjekt befindet. Die
magnetische Flussdichte dieser HF-Pulse wird üblicherweise mit B
1 bezeichnet.
Das pulsförmige
Hochfrequenzfeld wird daher im Allgemeinen auch kurz B
1-Feld
genannt. Mittels dieser HF-Pulse werden die Kernspins der Atome
im Untersuchungsobjekt derart angeregt, dass sie um einen sogenannten „Anregungsflipwinkel" (im Folgenden auch
kurz „Flipwinkel" genannt) aus ihrer
Gleichgewichtslage, welche parallel zum Grundmagnetfeld B
0 verläuft,
ausgelenkt werden. Die Kernspins präzedieren dann um die Richtung
des Grundmagnetfelds B
0. Die dadurch erzeugten
Magnetresonanzsignale werden von Hochfrequenzempfangsan tennen aufgenommen.
Bei den Empfangsantennen kann es sich entweder um die gleichen Antennen,
mit denen auch die Hochfrequenzpulse ausgestrahlt werden, oder um
separate Empfangsantennen handeln. Die Magnetresonanzbilder des
Untersuchungsobjekts werden schließlich auf Basis der empfangenen
Magnetresonanzsignale erstellt. Jeder Bildpunkt im Magnetresonanzbild
ist dabei einem kleinen Körpervolumen,
einem sogenannten „Voxel", zugeordnet und
jeder Helligkeits- oder Intensitätswert
der Bildpunkte ist mit der aus diesem Voxel empfangenen Signalamplitude
des Magnetresonanzsignals verknüpft.
Der Zusammenhang zwischen einem resonant eingestrahlten HF-Puls
mit der Feldstärke
B
1 und dem damit erreichten Flipwinkel α ist dabei
durch die Gleichung
gegeben, wobei γ das gyromagnetische
Verhältnis,
welches für
die meisten Kernspinuntersuchungen als feststehende Materialkonstante
angesehen werden kann, und τ die
Einwirkdauer des Hochfrequenzpulses ist. Der durch einen ausgesendeten
HF-Puls erreichte Flipwinkel und somit die Stärke des Magnetresonanzsignals hängt folglich
außer
von der Dauer des HF-Pulses auch von der Stärke des eingestrahlten B
1-Feldes ab. Räumliche Schwankungen in der
Feldstärke
des anregenden B
1-Feldes führen daher
zu einer inhomogenen Ausleuchtung des untersuchten Volumens und
entsprechend – je
nach Komplexität
der eingesetzten bildgebenden Sequenz – zu einer mangelhaften Bildqualität. Dies
kann soweit führen,
dass die Anwendung einiger Methoden der funktionellen Bildgebung
oder der Spektroskopie unmöglich
wird.
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Ungünstigerweise
zeigen die HF-Pulse gerade bei hohen magnetischen Feldstärken – die aufgrund des
benötigten
Magnetgrundfelds B0 in einem Magnetresonanztomographen
zwangsläufig
gegeben sind – ein inhomogenes
Eindringverhalten in leitfähigen
und dielektrischen Medien wie z. B. Gewebe. Dies führt dazu, dass
das B1-Feld innerhalb des Messvolumens stark
variieren kann. Dieser Effekt wird mit zunehmender B0-Feldstärke und
den entsprechend höher
gewählten
Frequenzen des B1-Felds stärker.
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Die
Nutzung der bisher verwendeten Verfahren zur Konstruktion und Abstimmung
von HF-Antennen in üblichen
Magnetresonanzsystemen mit B1-Feldstärken von
ein bis zwei Tesla bewirken im Wesentlichen nur eine Homogenisierung
des Antennenprofils der unbeladenen Antenne. D. h. der das B1-Feld verzerrende Einfluss des menschlichen
Körpers
wird hierbei nicht berücksichtigt.
Es handelt sich dabei um statische Verfahren, die unabhängig von
der Lastsituation die Homogenität
der HF-Antenne optimieren und in der Regel im Betrieb nicht angepasst
werden müssen
und können.
Bei moderneren Magnetresonanzsystemen mit hohen Grundmagnetfeldstärken von
drei Tesla (so genannten „Ultrahochfeld-Magnetresonanzuntersuchungen)
ist es jedoch nicht mehr ausreichend, dass sichergestellt wird,
dass die unbeladene HF-Antenne ein homogenes B1-Feld
erzeugt. Vielmehr muss das B1-Feld in geeigneter
Weise „vorverzerrt" werden, um im Falle
der Beladung mit einem zu untersuchenden Körperteil) eine möglichst
homogene Ausleuchtung zu erhalten.
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In
letzter Zeit sind verschiedene technische und physikalische Maßnahmen
bekannt geworden, um die Homogenität der B1-Verteilung in bestimmten
Regionen des menschlichen Körpers
bei Hochfeld-Magnetresonanzuntersuchungen zumindest partiell wiederherstellen.
So wird beispielsweise von Yang et. al. in Proc. Intl. Soc. Mag.
Reson. Med. 9 (2001) 1096 vorgeschlagen, mit Hilfe von am Patienten
positionierten, mit Wasser gefüllten
Kissen Verzerrungen des B1-Felds im Körper des
Patienten auszugleichen.
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Ein
weiterer vielversprechender Ansatz wird in der
DE 101 24 465 A1 beschrieben.
In dieser Schrift wird eine Sende- und Empfangsspule für MR-Geräte beschrieben,
welche mehrere einzelne Antennenelemente (Resonatorsegmente) aufweist,
die in nerhalb eines Gradientenrohrs um das Untersuchungsvolumen
herum angeordnet sind. Diese Antennenelemente sind zu einer großflächigen Volumenantenne ähnlich einer
sogenannten Birdcage-Antenne zusammengeschaltet. Die einzelnen Antennenelemente
sind durch zwischengeschaltete Kapazitäten elektromagnetisch voneinander
entkoppelt. Jedem Antennenelement ist ein separater Sendekanal zugeordnet, über welchen
die Hochfrequenzeinspeisung erfolgt. Dadurch können jedem Antennenelement
Phase und Amplitude individuell vorgegeben werden. Dies ermöglicht prinzipiell
eine vollständige Kontrolle
der Hochfrequenzfeldverteilung im Untersuchungsvolumen (sog. „RF-Shimming"). Es wird vorgeschlagen,
auf diese Weise die Homogenität
des HF-Felds im gesamten Untersuchungsvolumen zu verbessern.
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Wie
oben erläutert,
sind die B1-Inhomogenitäten jedoch zu einem großen Teil
auf anatomisch bedingte Eigenschaften des zu untersuchenden Körpers zurückzuführen. Diese
Erscheinungen sind folglich individuell und positionsabhängig. Somit
stellt sich die Aufgabe der Homogenisierung von Fall zu Fall unterschiedlich.
Andererseits haben die oben genannten bisher bekannten Methoden
keine allgemeine Gültigkeit,
so dass sie nicht in jedem der Fälle
anwendbar sind. Die Auswahl der passenden Methode zur Homogenisierung
des B1-Felds in einem ganz konkreten Anwendungsfall
erfordert vom jeweiligen Bediener des Magnetresonanzsystems ein
erhebliches Maß an
Erfahrung und Spezialistenwissen sowohl in physikalischer als auch
in biologischer bzw. medizinischer Hinsicht und ist zudem äußerst zeitaufwändig, da
ggf. mehrere Homogenisierungsversuche erforderlich sind, bis schließlich eine
für eine
nachfolgende Magnetresonanzuntersuchung ausreichende Homogenität erzielt
wird. Dies erhöht
die Gesamtuntersuchungszeit, was vor allem auch zu einer höheren Belastung
des Patienten führt.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Homogenisierung eines B1-Felds für eine Magnetresonanzmessung
anzugeben, mit dem auf schnelle und sichere Weise auch von Bedienpersonal,
welches bezüglich
dieser Problematik nicht so erfahren ist, eine ausreichende Homogenisierung des
B1-Felds erreicht werden kann. Es ist außerdem eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein entsprechendes Magnetresonanzsystem
anzugeben, mit dem dieses Verfahren durchgeführt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird zum einen durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 und zum
anderen durch ein Magnetresonanzsystem gemäß Patentanspruch 12 gelöst.
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Um
das B1-Feld für eine Magnetresonanzmessung
im Untersuchungsvolumen oder in einem bestimmten Teilbereich des
Untersuchungsvolumens, wie z. B. der „Field of View" FoV (Ansichtsbereich)
oder einer „Region
of Interest" RoI
(interessierende Region) als Untermenge der FoV zu homogenisieren,
arbeitet das Verfahren mit einer Anzahl von Iterationsschritten.
Dabei umfasst ein Iterationsschritt folgende Teilschritte:
Es
werden zunächst
Messdaten erfasst, welche eine B1-Verteilung
in zumindest dem betreffenden Teil des Untersuchungsvolumens des
Magnetresonanzsystems repräsentieren.
Dies kann z. B. mit einer speziellen ortsaufgelösten B1-Feldverteilungs-Messung erfolgen.
Grundsätzlich
kann dies aber auch durch die Aufnahme eines „normalen" Magnetresonanzbilds geschehen. Wesentlich
ist in erster Linie, dass anhand der Messdaten Aussagen über B1-Feldverteilung getroffen werden können.
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In
einem weiteren Teilschritt erfolgt dann eine automatische Durchführung einer
B1-Homogenitätsanalyse, basierend auf den
erfassten Messdaten. Dabei wird beispielsweise die Homogenität nach vorgegebenen Bewertungsalgorithmen
bewertet. Der Begriff „B1-Homogenitätsanalyse" ist dabei mit dem Begriff „B1-Inhomogenitätsanalyse" gleichzusetzen. Je nach Messdaten können hierbei
auch zusätzliche
Informationen hinzugezogen werden. Z. B. können bei einer Analyse eines
MR-Testbilds zur Erfassung der B1-Feldverteilung
ortsaufgelöste
Muster (Templates) des menschlichen Körpers, bekannte Abschattungsregionen
etc. aus einer Datenbank herangezogen werden, um zu einem Analyseergebnis
zu gelangen.
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Anschließend erfolgt
auf Basis der B1-Homogenitätsanalyse
eine automatische Auswahl einer bestimmten Homogenisierungsaktion
aus einer Anzahl von möglichen
Homogenisierungsaktionen. Alternativ wird das iterative Homogenisierungsverfahren
beendet, d. h. die gewünschte
Magnetresonanzmessung sofort gestartet, wenn die diagnostizierte
Homogenität
für diese
Magnetresonanzmessung ausreichend ist.
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Sofern
eine geeignete Homogenisierungsaktion ausgewählt wird, folgt dann in einem
nächsten
Schritt die Durchführung
der ausgewählten
Homogenisierungsaktion.
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Um
zu vermeiden dass das Verfahren unnötig viel Zeit benötigt, wird
das Verfahren vorzugsweise auch abgebrochen, wenn keine weiteren
Homogenisierungsmaßnahmen
mit Aussicht auf Erfolg zur Verfügung
stehen. Außerdem
kann das Verfahren vorzugsweise auch nach Ablauf eines bestimmten
Zeitlimits abgebrochen werden.
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Es
ist klar, dass das iterative Verfahren bereits nach einem ersten
Iterationsschritt beendet werden kann, sofern sich herausstellt,
dass die Homogenität
bereits ausreichend ist bzw. keine weitere Homogenisierung möglich ist.
In der Regel sind aber mehrere Iterationsschritte erforderlich.
Dennoch kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren relativ schnell
eine gute Homogenisierung erreicht werden. Dabei ist das Verfahren nicht
auf eine bestimmte Weise der Homogenisierung festgelegt, sondern
es wird aus einer Vielzahl von verschiedenen Homogenisierungsaktionen
genau die für
den jeweiligen Einzelfall geeignetste Methode gewählt, mit
der das Ziel einer für
die nachfolgende Messung ausreichenden Homogenisierung auf schnellstem
Weg erreichbar ist. Das Verfahren kann hierbei grundsätzlich unabhängig von
den individuellen Erfahrungen und des Vorwissens der jeweiligen
anwesenden Bedienpersonen arbeiten.
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Ein
erfindungsgemäßes Magnetresonanzsystem
benötigt
zur Durchführung
des Verfahrens zunächst Mittel
zur Erfassung von Messdaten, welche eine B1-Feldverteilung
in zumindest einem Teil eines Untersuchungsvolumens des Magnetresonanzsystems
repräsentieren.
Hierbei kann es sich um eine Einrichtung zur speziellen Messung
der ortsaufgelösten
B1-Verteilung innerhalb des interessierenden
Bereichs handeln. Da aber auch mit Hilfe geeigneter Magnetresonanzbilder
Informationen über
die B1-Verteilung gewonnen werden können, kann
es sich hierbei auch um die üblichen
Mittel zur Erstellung von Magnetresonanzbildern handeln. Zusätzlich benötigt das
erfindungsgemäße Magnetresonanzsystem
eine Messdaten-Analyseeinrichtung zur Durchführung der B1-Homogenitätsanalyse
basierend auf den erfassten Messdaten sowie eine Homogenisierungsaktions-Auswahleinrichtung
zur Auswahl einer bestimmten Homogenisierungsaktion aus einer Anzahl von
möglichen
Homogenisierungsaktionen auf Basis der Homogenitätsanalyse und Mittel zum Abbruch
des iterativen Homogenisierungsverfahrens, wenn eine festgestellte
Homogenität
für eine
vorgesehene Magnetresonanzmessung ausreichend ist. Des Weiteren
benötigt
das Magnetresonanzsystem eine Homogenisierungsaktions-Steuereinrichtung
zur Durchführung
einer ausgewählten
Homogenisierungsaktion.
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Die
abhängigen
Ansprüche
und die nachfolgende Beschreibung enthalten jeweils besonders vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Wie
bereits erwähnt,
können
die benötigten
Messdaten, welche die B1-Feldverteilung
in dem zu homogenisierende Teil des Untersuchungsvolumens des Magnetresonanzsystems
repräsentieren,
auf verschiedene Weise gewonnen werden. So können diese Messdaten beispielsweise
mit B1-sensitiven Mess-Sequenzen gewon nen
werden, die weitgehend unabhängig
von der anatomischen Struktur des untersuchten Bereichs eine ortsaufgelöste B1-Verteilung
liefern.
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Bei
einem speziellen Verfahren zur ortsaufgelösten Messung der B
1-Feldverteilung
wird über
die Hochfrequenzantenne eine sogenannte „Doppelecho-Hochfrequenzpulssequenz" mit einem ersten
Anregungspuls und zwei Refokussierungspulsen zur Erzeugung eines
ersten und zweiten Echos ausgesendet. D. h. es wird zunächst ein
erster Hochfrequenz-Anregungspuls ausgesendet, welcher den Kernspin
beispielsweise um einen Flipwinkel α
1 verkippt.
Anschließend
erfolgt nach einer bestimmten Zeit ein zweiter Puls, ein sogenannter „Refokussierungspuls", der zu einer weiteren
Verkippung um 2·α
1 führt. Nach
Messung eines ersten Echos (des sogenannten Spin-Echos) wird dann
ein weiterer α
1-Refokussierungspuls ausgesandt und ein zweites
Echo (das sogenannte stimulierte Echo) gemessen. Für die Amplituden
des gemessenen Spin-Echo-Signals A
SE und
des gemessenen stimulierten Echo-Signals A
STE in
Abhängigkeit
vom Flipwinkel α
1 gilt:
φ bezeichnet
dabei die Phasenlage des Echo-Signals. Der mit einer solchen Pulssequenz
erreichte Flipwinkel α
1 lässt
sich folglich über
die Bedingung
aus dem
Verhältnis
der Amplitude der beiden Echosignale bestimmen.
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Um
ortsaufgelöst
messen zu können,
wird bei diesem Verfahren zumindest der Anregungspuls schichtselektiv
ausgesendet, wo bei besonders bevorzugt nur der Anregungspuls, nicht
aber die Refokussierungspulse schichtselektiv ausgesendet werden.
In der mittels des Anregungspulses festgelegten Anregungsschicht
werden dann durch die Aussendung der passenden Gradientenpulse ein
erstes Echo-Bild und ein zweites Echo-Bild ortsaufgelöst gemessen.
Eine solche „ortsaufgelöste" Messung der Echo-Bilder ist mit einem
Verfahren möglich,
bei dem zunächst
die beiden Echos bei Anliegen eines Auslesegradienten durch Abtastung
des zeitlichen Verlaufs mit m Datenpunkten mehrmals mit n verschiedenen
Amplituden des Phasenkodiergradienten gemessen werden. Das Resultat
dieser Messung ist dann eine Datenmatrix mit m Spalten und n Zeilen
für jedes
der Echos, d. h. des Spin- und des stimulierten Echos, in der sogenannten „Zeitdomäne" (auch "k-Raum" genannt).
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Diese
Matrix wird für
jedes Echo einzeln zweidimensional fouriertransformiert. Man erhält damit
für jedes
Echo ein echtes zweidimensionales Bild mit k·l Pixeln, wobei im Allgemeinen
m = n = k = 1 gesetzt wird. Anhand des Verhältnisses der Amplituden des
ersten und zweiten Echo-Bilds an den verschiedenen Orten, d.h. für jeden
einzelnen Bild-Pixel, werden dann die lokalen Flipwinkel an den
betreffenden Orten gemessen. Durch eine solche Messung kann folglich
innerhalb der Schicht ortsaufgelöst
der Flipwinkel, d.h. eine Flipwinkelverteilung, gemessen werden.
Der an einem bestimmten Ort gemessene Flipwinkel ist wiederum repräsentativ
für das
am betreffenden Ort eingestrahlte B1-Feld,
wobei die Abhängigkeit
durch Gleichung (1) gegeben ist. D. h. es kann mit Hilfe dieser
Gleichung (bei Kenntnis des verwendeten Pulses) beliebig von einer
Flipwinkelverteilung in eine B1-Feldverteilung
und umgekehrt umgerechnet werden. Insoweit ist auch eine Ermittlung einer
Flipwinkelverteilung mit einer Ermittlung der entsprechenden B1-Feldverteilung im Sinne dieser Schrift gleichzusetzen.
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Neben
dem zuvor beschriebenen Verfahren kann aber auch ein beliebiges
anderes geeignetes Verfahren zur ortsaufgelösten Messung der B1-Feldverteilung
verwendet werden.
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Eine
andere, relativ einfache Methode, Messdaten zu erfassen, die die
B1-Feldverteilung repräsentieren, besteht in der Aufnahme
eines protonendichte-gewichteten Magnetresonanzbilds. Ein solches
protonendichte-gewichtetes Magnetresonanzbild lässt sich erzeugen, indem bei
der Messsequenz lange Repetitionszeiten und kurze Echozeiten verwendet
werden, so dass die T1- und die T2-Relaxationszeiten keine Rolle spielen.
In einem solchen protonendichte-gewichteten Bild sehen die verschiedenen
Gewebetypen in etwa gleich aus. Daher weisen diese Bilder nur einen
sehr geringen Kontrast auf. Mittels einer Low-Pass-Filterung des
Bildes können
außerdem
Rest-Strukturen wie Kanten und kleine Details entfernt werden. Stärkere Abweichungen
in den Strukturen innerhalb des gefilterten Bilds weisen daher auf
Inhomogenitäten
im B1-Feld hin. Dieses Verfahren wird auch
bei bisherigen Normalisierungsverfahren als sogenannter „Pre-Scan" eingesetzt. Das
Verfahren ist ohne großen
Aufwand durchführbar.
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Grundsätzlich können aber
auch auf andere Weise gewonnene Magnetresonanzbilder genutzt werden,
um Aussagen über
die Homogenität
des B1-Felds zu treffen. Insbesondere ist
es auch möglich,
innerhalb der eigentlichen Magnetresonanzmessung selbst aufgenommene
Bilder, die eine schlechte Qualität aufweisen und daher vom Bediener
bemängelt
werden, unmittelbar für
eine erste Analyse des B1-Felds zu verwenden und
bereits auf Basis dieser Messdaten eine B1-Homogenitätsanalyse
durchzuführen.
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Des
Weiteren muss nicht bei jedem Iterationsschritt dasselbe Verfahren
genutzt werden, um die Messdaten für die nachfolgende B1-Homogenitätsanalyse zu gewinnen, sondern
es können
durchaus auch in unterschiedlichen Iterationsschritten unterschiedliche
Verfahren genutzt werden. So kann beispielsweise in einem ersten
Schritt ein bemängeltes
Magnetresonanzbild verwendet werden, um zunächst eine erste B1-Homogenitätsanalyse
durchzuführen.
Basierend auf der durchgeführten
B1- Homogenitätsanalyse
kann schließlich
festgestellt werden, dass im Rahmen einer bestimmten Homogenisierungsaktion
detailliertere Informationen über
das B1-Feld erforderlich sind, so dass dementsprechend
dann eine aufwändigere
ortsaufgelöste B1-Feldverteilungsmessung durchgeführt wird.
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Eine
auf Basis dieser Messdaten durchgeführte automatische Homogenitätsanalyse
sollte vorzugsweise eine Ermittlung eines Homogenitätsgrads
(bzw. Inhomogenitätsgrads)
und/oder eine Ausdehnung und/oder eine Position ermittelter Homogenitätsabweichungen
umfassen. Ein solcher Homogenitätsgrad
kann im einfachsten Fall einfach die Aussage „gute Homogenität" bzw. „schlechte
Homogenität" umfassen.
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Vorzugsweise
arbeitet das System mit einem quantifizierten B1-Homogenitätsmaß, um einen
genaueren Homogenitätswert
als Homogenitätsgrad
zu ermitteln, d. h. das B1-Feld zu bewerten.
Das iterative Homogenisierungsverfahren wird dann beendet, wenn
die bei der Homogenitätsanalyse
festgestellte Homogenität einen
bestimmten Homogenitätsgrenzwert,
welcher ebenfalls entsprechend dem quantifizierten Homogenitätsmaß festgelegt
wurde, erreicht oder überschreitet.
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Zur
konkreten Durchführung
eines solchen Verfahrens gibt es verschiedene Möglichkeiten.
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So
kann zum einen eine relative Analyse durchgeführt werden. Hierzu wird beispielsweise – sofern
als Messdaten die Daten aus einer ortsaufgelösten B1-Feldverteilungsmessung
zur Verfügung
stehen – zunächst ein
(ggf. gewichteter) B1-Mittelwert bestimmt.
Es wird dann ein maximal zulässiger
Abweichungswert ε festgelegt,
welcher z. B. 20% des ermittelten B1-Mittelwerts
entspricht. Sofern das lokal an einem bestimmten Ort, d.h. in einem
bestimmten Voxel, vorliegende B1-Feld mehr
als um diesen Wert ε vom
B1-Mittelwert abweicht, ist eine Homogenisierung
mit geeigneten Maßnahmen
erforderlich. Andernfalls reicht die Homogenität aus und das iterative Homogenisierungsverfahren
wird beendet.
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In ähnlicher
Weise kann eine relative Analyse auch mit einem Magnetresonanzbild,
insbesondere mit dem bereits beschriebenen protonendichte-gewichteten
Magnetresonanzbild, durchgeführt
werden. Hierzu kann nach der Low-Pass-Filterung des Bildes ein Intensitätsmittelwert
bestimmt werden und dann überprüft werden,
ob an einem bestimmten Ort die Intensität um einen festgelegten Wert ε von dem
Intensitätsmittelwert abweicht.
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Zum
anderen kann auch eine absolute Analyse durchgeführt werden, bei der zunächst ein
Sollwert für das
B1-Feld bzw. die Intensität festgelegt
wird und dann für
jeden Ort ermittelt wird, ob das B1-Feld
bzw. die Intensität
vom Soll-B1-Wert bzw. im Soll-Intensitätswert abweicht.
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Hierbei
können
auch Grenzwerte für
die lokale und/oder globale spezifische Absorptionsrate (SAR) des
Untersuchungsobjekts berücksichtigt
werden. Insbesondere bei der Verwendung von starken Grundmagnetfeldern
und den damit verbundenen relativ hohen Frequenzen des B1-Felds ist eine stärkere Erwärmung des Körpers aufgrund des höheren benötigten Energieeintrags
verbunden. Ein solcher erhöhter
Energieeintrag darf weder lokal bezüglich des Untersuchungsvolumens
noch global bezüglich
des Untersuchungsobjekts bzw. des gesamten Patienten beliebig hoch
sein. Vielmehr sind im Rahmen der Magnetresonanzuntersuchung Grenzwerte
zu berücksichtigen,
um den Patienten nicht zu stark zu belasten. Da die spezifische
Absorptionsrate von der Stärke
des B1-Felds abhängig ist, können dementsprechend bei der
Analyse auch passende B1-Grenzwerte bzw.
Intensitätsgrenzwerte
festgelegt werden, welche die SAR berücksichtigen, so dass eine nachfolgende
Auswahl der Homogenisierungsaktion auch hinsichtlich der zulässigen SAR-Werte
erfolgt.
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Vorzugsweise
umfasst die Homogenitätsanalyse
eine automatische Erstellung einer B1-Inhomogenitätsdiagnose.
D. h. es wird nicht nur festgestellt, dass überhaupt eine Inhomogenität vorliegt
und in welchem Bereich bzw. welchem Umfang diese vorliegt, sondern
es wird auch in dem möglichen
Rahmen festgestellt, welche Ursache die jeweilige Inhomogenität hat, um
dementsprechend die richtige Auswahl für die nachfolgende Homogenisierungsaktion
zu treffen. Der Begriff „B1-Inhomogenitätsdiagnose" ist dabei mit dem Begriff „B1-Homogenitätsdiagnose" gleichzusetzen.
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Dabei
kann die Homogenitätsanalyse
vorzugsweise eine Klassifizierung der ermittelten Homogenitätsabweichungen
in vorbestimmte Homogenitätsabweichungsklassen
umfassen, d. h. es wird der „Inhomogenitätstyp" festgelegt. Hierzu
weist das erfindungsgemäße Magnetresonanzsystem
bevorzugt eine entsprechende Klassifizierungseinheit auf.
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Besonders
bevorzugt sind bestimmten Homogenisierungsabweichungsklassen bestimmte
Homogenisierungsaktionen zugeordnet. Die Auswahl der Homogenisierungsaktion
kann dann auf Basis der Klassifizierung der ermittelten Homogenitätsabweichungen
erfolgen. Das heißt,
es werden innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens automatisch
die festgestellten Inhomogenitäten
klassifiziert und einer vordefinierten Klasse von bekannten Inhomogenitätsfällen zugeordnet,
für die
es eine ausgearbeitete, geschlossene Homogenisierungslösung gibt.
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Hierzu
ist es erforderlich, dass das Magnetresonanzsystem eine Speichereinrichtung
mit einer Anzahl von möglichen
Homogenisierungsaktionen aufweist, welche bestimmten Homogenisierungsabweichungsklassen
zugeordnet sind.
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Um
bei der Homogenitätsanalyse
eine geeignete B1-Inhomogenitätsdiagnose
erstellen zu können bzw.
die festgestellte Inhomogenität
passend zu klassifizieren, werden in der Regel weitere Informationen
benötigt.
Diese Informationen stehen in der Regel im Magnetresonanzsystem
in ausreichender Zahl zur Verfügung.
So sind dem MR-System üblicherweise
Informationen aus der Patienten-Registrierungsdatei über Geschlecht,
Alter, Größe und Gewicht
des gerade untersuchten Patienten bekannt. Darüber hinaus ist in der Regel
aus dem Messkontext heraus die aktuelle Patientenposition bestimmbar.
Daraus lässt
sich insgesamt eine konkrete Inhomogenitätsanalyse bzw. -diagnose vornehmen,
die ausgehend von bereits gespeicherten bekannten Lösungsansätzen für die Homogenisierungsaufgabe
zunächst
eine Standardlösung
anbietet. Zu diesem Zweck weist das erfindungsgemäße Magnetresonanzsystem
vorzugsweise eine Datenbank auf, in der alle notwendigen Informationen
in einer diskretisierten, hierarchisch strukturierten Form geordnet
sind, so dass für
eine Inhomogenitätsdiagnose
die Daten schnellstmöglich
abrufbar sind.
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In
welcher Weise eine Homogenisierungsaktion durchgeführt wird,
hängt von
der jeweils ausgewählten
Homogenisierungsaktion ab. Gesteuert wird die Homogenisierungsaktion
jeweils mit Hilfe der Homogenisierungs-Steuereinrichtung.
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In
vielen Fällen
handelt es sich um eine Homogenisierungsaktion, die durch eine passende
Einstellung bzw. Justage der Parameter der verschiedenen Komponenten
des Magnetresonanzsystems durchführbar
ist. So können
beispielsweise gezielt mitschwingende Antennenstrukturen geschaltet
werden, um eine bestimmte B1-Feld-„Vorverzerrung" zu erreichen. Ebenso
können
beispielsweise Änderungen
im B1-Feld durch Einstellung der Messsequenz-Parameter
erreicht werden.
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Darüber hinaus
gibt es aber auch Verfahren, wie beispielsweise die Veränderung
der dielektrischen Umgebung des Körpers mittels Wasserkissen
oder anderer dielektrischer Elemente, die ein Eingreifen des Bedienpersonals
erfordern. Daher kann die Durchführung
der Homogenisierungsaktion vorzugsweise auch eine automatische Ausgabe
von Informationen und/oder Anweisungen über eine Benutzerschnittstelle
umfassen. D. h. es wird dann dem jeweiligen Bediener beispielsweise
genau vorgegeben, wie und an welcher Stelle er welche dielektrischen
Elemente zu positionieren hat. Hierzu umfasst die Homogenisierungsaktions-Steuereinrichtung
vorzugsweise eine Ausgabeeinrichtung, beispielsweise eine Promptgenerierungs-Einheit
und/oder eine geeignete Dialogsteuerung, um die gewünschten
Informationen und/oder Anweisungen zu generieren und über eine
Benutzerschnittstelle des Magnetresonanzsystems auszugeben.
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Vorzugsweise
werden außerdem
bei der Auswahl einer bestimmten Homogenisierungsaktion auf Basis
der Inhomogenitätsanalyse
mit Hilfe der zusätzlichen
Informationen auch bestimmte Parameter festgelegt, welche bei der
Durchführung
einer bestimmten ausgewählten
Homogenisierungsaktion zu verwenden sind. Bei diesen Parametern
kann es sich beispielsweise um einzustellende Vorverzerrfaktoren
bzw. die genau einzustellenden Mess-Sequenzparameter oder um Angaben über die
Kissengröße oder über bestimmte
Typen der dielektrischen Kissen und die genauen Positionierungsdaten
handeln, um bei einer nachfolgenden Messung ein homogeneres B1-Feld zu erreichen.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Auswahl einer bestimmten Homogenisierungsaktion unter
Berücksichtigung
bereits in vorhergehenden Iterationsschritten und/oder Homogenisierungsverfahren
durchgeführter
Homogenisierungsaktionen sowie ggf. unter Berücksichtigung der dabei verwendeten
Parameter. D. h. das erfindungsgemäße Magnetresonanzsystem ist
als „Expertensystem" lernfähig und
nutzt die Erfahrungen von vorhergehenden Homogenisierungsaktionen
und der dabei mit bestimmten Parametern erzielten Wirkungen für die Auswahl
und Definition von Homogenisierungsaktionen in nachfolgenden Fällen.
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Hierzu
ist es erforderlich, dass das Magnetresonanzsystem eine Speichereinrichtung
aufweist, um Informationen über
eine in einem Iterationsschritt durchgeführte Homogenisierungsak tion
und ggf. die dabei verwendeten Parameter zu speichern. Auch die
Hinterlegung dieser Daten sollte vorzugsweise in einer geeigneten
strukturierten Datenbank erfolgen, so dass in ähnlichen Fällen schnell auf die zugehörigen Daten
zurückgegriffen
werden kann.
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Grundsätzlich kann
das erfindungsgemäße System
derart ausgebildet sein, dass das Homogenisierungsverfahren vollautomatisch
abläuft.
Dennoch ist es von Vorteil, das System flexibel zu gestalten und
verschiedene Eingriffsmöglichkeiten
für den
Bediener in den erfindungsgemäßen Verfahrensablauf
zu gewähren, so
dass dieser das System halbautomatisch nutzen kann oder ggf. auch
in eine Art manuellen Modus umstellen kann.
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Hierzu
werden vorzugsweise vor einer automatischen Erstellung einer B1-Inhomogenitätsdiagnose – ggf. nach Anfrage durch den
Benutzer – die
erfassten Messdaten über
eine Benutzerschnittstelle ausgegeben. Es kann dann in Abhängigkeit
von einer Benutzereingabe automatisch die B1-Homogenitätsanalyse
basierend auf den erfassten Messdaten durchgeführt werden oder direkt eine
bestimmte Homogenisierungsaktion durchgeführt werden, wenn beispielsweise
der Benutzer anhand der erfassten Messdaten bereits selbst entschieden
hat, welche Homogenisierungsaktion durchgeführt werden soll. Ebenso kann
auch in Abhängigkeit
von der Benutzereingabe das iterative Homogenisierungsverfahren
beendet werden und sofort die nachfolgende Magnetresonanzmessung
gestartet werden.
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Alternativ
kann auch nach Durchführung
einer automatischen B1-Homogenitätsanalyse – ggf. wiederum
nach Anfrage durch den Benutzer – das Analyseergebnis bzw.
die Diagnose über
die Benutzerschnittstelle ausgegeben werden und dann in Abhängigkeit
von der Benutzereingabe eine bestimmte Homogenisierungsaktion durchgeführt werden
oder das iterative Homogenisierungsverfahren beendet werden. An
dieser Stelle kann im Übrigen
anhand der Benutzereingabe auch festgelegt werden, dass zunächst eine
Homogenisierungsaktion automatisch ausgewählt wird, weil sich der Benutzer
anhand des Analyseergebnisses nicht selbst für eine Homogenisierungsaktion
entscheiden kann bzw. möchte,
sondern lieber in den „automatischen
Modus" zurückschaltet.
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Hierzu
sollte das erfindungsgemäße Magnetresonanzsystem
eine entsprechende Benutzerschnittstelle zur Ausgabe der erfassten
Messdaten und/oder eines Analyseergebnisses sowie Mittel zur Erfassung
einer Benutzereingabe aufweisen. Eine „Erfassung" der Benutzereingabe in diesem Sinne
sollte dabei zumindest insoweit eine Analyse bzw. Interpretation
der Benutzereingabe umfassen, als dass erkannt wird, ob auf Basis der
Benutzereingabe eine automatische Erstellung einer B1-Homogenitätsanalyse
gestartet werden soll, ob eine Homogenisierungsaktion ausgewählt werden
soll, ob eine bestimmte Homogenisierungsaktion durchgeführt werden
soll oder ob evtl. sogar das iterative Homogenisierungsverfahren
beendet werden soll.
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Die
zur Umsetzung der Erfindung in einem Magnetresonanzsystem erforderlichen
Komponenten wie die Messdaten-Analyseeinrichtung, die Homogenisierungsaktions-Auswahleinrichtung,
die Homogenisierungsaktions-Steuereinrichtung, die Ausgabeeinrichtung,
die Klassifizierungseinheit etc. können zu einem überwiegenden
Teil in Form von Softwarekomponenten erstellt werden. Übliche Magnetresonanzsysteme
weisen ohnehin programmierbare Steuereinrichtungen auf, so dass
auf diese Weise die Erfindung bevorzugt mit Hilfe von geeigneter
Steuersoftware realisierbar ist. D. h. es wird ein entsprechendes
Computerprogramm-Produkt direkt in den Speicher einer programmierbaren
Steuereinrichtung des betreffenden Magnetresonanzsystems geladen,
welches Programmcode-Mittel aufweist, um das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen.
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Diese
softwaremäßige Realisierung
hat den Vorteil, dass auch bestehende Magnetresonanzsysteme jederzeit
auf einfache Weise nachgerüstet
werden können,
um das erfindungsgemäße Verfahren
zu nutzen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand von Ausführungsbeispielen
noch einmal näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanzsystems,
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2 ein
einfaches Flussdiagramm, welches das Funktionsprinzip des erfindungsgemäßen Homogenisierungsverfahrens
im allgemeinsten Fall darstellt,
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3 ein
Flussdiagramm für
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verfahrensablaufs, welcher
interaktive Eingriffe eines Bedieners zulässt,
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4 ein
Flussdiagramm, welches eine konkrete Form einer bestimmten Homogenisierungsmaßnahme innerhalb
des Verfahrensablaufs gemäß 3 darstellt.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für ein
Magnetresonanzsystem 1, mit welchem eine Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich
ist. Kernstück
dieses Magnetresonanzsystems 1 ist ein Tomograph 2,
in welchem ein Patient auf einer Liege 4 in einem ringförmigen Grundfeldmagneten
positioniert wird (nicht dargestellt). Innerhalb des Grundfeldmagneten
befindet sich eine Hochfrequenzantenne 3 zur Aussendung
der HF-Pulse in
ein Untersuchungsvolumen U um den Patienten.
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Diese
Hochfrequenzantenne
3 weist in diesem Ausführungsbeispiel
eine Mehrzahl von Antennenelementen auf, welche einzeln über separate
Sendekanäle
angesteuert werden können.
Der Aufbau kann beispielsweise dem in der
DE 101 24 465 A1 genannten
Aufbau entsprechen. Abgesehen von dem speziellen Aufbau der Antenne
3 und
der notwendigen Komponenten zur separaten Ansteuerung der einzelnen
Antennenelemente kann es sich auch um einen handelsüblichen
Tomographen handeln. Da innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens
verschiedenste Homogenisierungsaktionen genutzt werden können, ist
das Verfahren im übrigen
grundsätzlich
auch mit herkömmlichen
Tomographen anwendbar, die keine solche spezielle Antennenkonstruktion
aufweisen.
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Angesteuert
wird der Tomograph 2 von einer Steuereinrichtung 10,
welche hier separat dargestellt ist. Als Benutzerschnittstelle 5 ist über eine
I/O-Schnittstelle 15 an die Steuereinrichtung 10 ein
Terminal 5 angeschlossen, über das ein Bediener B die
Steuereinrichtung 10 und damit den Tomographen 2 bedient.
Dieses Terminal 5 weist in üblicher Weise einen Bildschirm 6,
eine Tastatur 7 und ein Zeigegerät 8 für eine graphische Benutzeroberfläche, beispielsweise
eine Maus 8, auf. Darüber
hinaus kann die Benutzerschnittstelle 5 auch einen Lautsprecher
zur Ausgabe von Audiosignalen, wie Warnsignalen etc., aufweisen.
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Die
Steuereinrichtung 10 ist hier über die Schnittstellen 13, 13 mit
dem Tomographen 2 verbunden. Sowohl die Steuereinrichtung 10 als
auch das Terminal 5 können
aber ebenso auch integraler Bestandteil des Tomographen 2 sein.
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Eine
Schnittstelle 14 dient zum Anschluss des Magnetresonanzsystems 1 an
ein Kommunikationsnetz, beispielsweise ein Bildinformationssystem, über einen
Bus 18. Das Magnetresonanzsystem 1 weist darüber hinaus
auch alle weiteren Komponenten bzw. Merkmale eines üblichen
Magnetresonanzsystems auf. Diese üblichen Komponenten sind jedoch
der besseren Übersichtlichkeit
wegen in 1 nicht dargestellt.
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Die
Steuereinrichtung 10 steuert über die Schnittstelle 12 den
Tomographen 2 an, um beispielsweise für eine Aussendung der gewünschten
Hochfrequenz-Pulssequenzen durch die Antenne 3 zu sorgen
und die Gradienten in geeigneter Weise zu schalten, um eine bestimmte
MR-Messung durchzuführen. Über die Schnittstelle 13 werden
die vom Tomographen 2 kommenden Rohbilddaten akquiriert
und daraus in der Steuereinrichtung 10 die Bilder rekonstruiert,
welche dann beispielsweise auf dem Bildschirm 6 des Terminals 5 dargestellt
und/oder in einem Speicher (nicht dargestellt) hinterlegt werden
können.
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Die
notwendigen Einheiten zur Ansteuerung des Tomographen 2 und
zur Rohbilddaten-Auswertung bzw. Bildrekonstruktion sind vorzugsweise
in Form von Softwaremodulen (nicht dargestellt) auf einem programmierbaren
Prozessor 11 der Steuereinrichtung 10 realisiert.
Bei dem Speicher kann es sich auch um einen externen Massenspeicher
handeln, auf welchen die Steuereinrichtung 10 beispielsweise über ein
Netzwerk Zugriff hat.
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Mit
Hilfe der üblichen
Komponenten zur Rohbilddaten-Akquisition
können
verschiedenste Messdaten M erfasst werden, welche eine B1-Feldverteilung des von der Antenne 3 ausgesendeten
HF-Felds repräsentieren.
So können
insbesondere von der Steuereinrichtung 10 entsprechende
Steuerbefehle S an den Tomographen 2 übergeben werden, so dass dieser
z. B. die eingangs beschriebenen Doppelecho-Hochfrequenzpulssequenzen
o. ä. Sequenzen
zur Messung der B1-Feldverteilung aussendet.
Anschließend
werden die dabei erfassten Messdaten M über die Schnittstelle 13 von
der Steuereinrichtung 10 übernommen.
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Bei
dem dargestellten Magnetresonanzsystem 1 weist die Steuereinrichtung 10 außerdem – ebenfalls in
Form von Softwaremodulen auf dem programmierbaren Prozessor 11 realisiert – nachfolgend
beschriebene Komponenten auf.
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Eine
wesentliche Komponente ist eine Messdaten-Analyseeinrichtung 16,
mit deren Hilfe zunächst
basierend auf den erfassten Messdaten M eine B1-Homogenitätsanalyse
des von der Antenne 3 ausgesandten HF-Felds erfolgen kann.
Dies schließt
ein, dass auf Basis der Messdaten M die ortsaufgelöste B1-Feldverteilung
für jedes
einzelne Antennenelement bestimmt werden kann. Die Messdaten-Analyseeinrichtung 16 umfasst
als Untermodul eine Klassifizierungseinheit 17, welche
bei der Homogenitätsanalyse
ermittelte Homogenitätsabweichungen
in Homogenitätsabweichungsklassen
HK einordnet. Entsprechende Homogenitätsabweichungsklassen HK sind
in einem Speicher 12 der Steuereinrichtung 10 hinterlegt,
auf welche der Prozessor 11 zugreifen kann.
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Bei
diesem Speicher kann es sich auch um einen externen Speicher bzw.
einen Speicherbereich in einem externen Speicher handeln, auf den
die Steuereinrichtung 10 Zugriff hat. Eine weitere Komponente
ist eine Homogenisierungsaktions-Auswahleinrichtung 19.
Diese wählt
auf Basis der Homogenitätsanalyse
eine bestimmte Homogenisierungsaktion HA aus einer Anzahl von möglichen
Homogenisierungsaktionen HA aus. Die verschiedenen vorgefertigten
Lösungen
zur Durchführung
einer Homogenisierungsaktion HA sind hier ebenfalls innerhalb der
Speichereinrichtung 12 hinterlegt. Sie sind dabei verschiedenen
Homogenitätsabweichungsklassen
HK zugeordnet.
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Da
die Messdaten-Analyseeinrichtung 16 hier als Analyseergebnis
auch die Homogenitätsabweichungsklassen
HK an die Homogenisierungsaktions-Auswahleinrichtung 19 übergibt,
kann die Homogenisierungsaktions-Auswahleinrichtung 19 einfach
mit Hilfe der Zuordnung zwischen den Homogenitätsabweichungsklassen HK und
den vorgefertigten Lösungen
für verschiedene
Homogenisierungsmaßnahmen,
d. h. den Homogenisierungsaktionen HA, die richtige Homogenisierungsaktion
HA auswählen.
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Außerdem sind
in der Speichereinrichtung 12 verschiedene Parameter hinterlegt,
die wiederum verschiedenen Homogenisierungsaktionen HA zugeordnet
sind und die bei den verschiedenen Homogenisierungsaktionen HA bevorzugt
zu verwenden sind.
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Des
Weiteren ist in der Speichereinheit 12 noch eine Datenbank
mit verschiedenen Fallinformationen FI gespeichert, aus der Einzelheiten über das
Geschlecht, das Alter, die Größe und das
Gewicht des gerade untersuchten Patienten sowie die aus dem Messkontext
heraus sich ergebende aktuelle Patientenposition ermittelbar sind.
Diese Daten können
zum einen von der Homogenitäts-Analyseeinrichtung 16 genutzt
werden, um eine hinreichende Inhomogenitätsdiagnose zu erstellen bzw.
um diese Daten bei der Feststellung von Inhomogenitäten zu nutzen.
Sie können
zum anderen aber auch von der Homogenisierungsaktions-Auswahleinrichtung 19 genutzt
werden, um unter Berücksichtigung
dieser Fallinformationen eine optimale Auswahl der Homogenisierungsaktion
HA zu treffen.
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Sofern
eine Homogenisierung festgestellt wird, die für eine nachfolgende Messung
ausreichend ist, kann das Homogenisierungsverfahren beendet und
die gewünschte
Messung gestartet werden. Dies kann entweder bereits von der Analyseeinrichtung 16 oder
auch von der Homogenisierungsaktions-Auswahleinrichtung 19 festgestellt
werden.
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Sobald
eine Homogenisierungsaktion HA ausgewählt wurde, sorgt eine Homogenisierungsaktions-Steuereinrichtung 20 dafür, dass
die Homogenisierungsaktion HA in richtiger Weise durchgeführt wird.
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Hierzu
kann die Homogenisierungsaktions-Steuereinrichtung 20 entsprechend über die
Schnittstelle 12 auf die betreffenden Komponenten des Tomographen 2 zugreifen,
um die optimalen Parameter einzustellen und so ein möglichst
homogenisiertes B1-Feld zu erzeugen.
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Außerdem umfasst
die Homogenisierungsaktions-Steuereinrichtung 20 auch einen
Benutzerausgaben-Generator 21, welcher Befehle und/oder
Informationen bezüglich
durchzuführender
Homogenisierungsmaßnahmen
für den
Bediener generiert. Die so generierten Benutzerausgaben BA können über das
Terminal 5 an den Bediener B entweder in optischer Form,
beispielsweise über
das Display 6, oder auch in akustischer Form über den
Lautsprecher 9 ausgegeben werden. Der Bediener B kann dann
entsprechend den Anweisungen reagieren und beispielsweise im Rahmen
der Homogenisierungsaktion HA ein dielektrisches Ele ment an der
passenden Stelle innerhalb des Untersuchungsvolumens U manuell positionieren.
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2 zeigt
ein sehr vereinfachtes Beispiel für eine Iterationsschleife gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Das Verfahren beginnt in der Regel zunächst im Verfahrensschritt I
mit einer B1-Messdaten-Erfassung. Anschließend erfolgt
im Verfahrensschritt II eine Homogenitätsanalyse. Im einfachsten Fall
wird hier – beispielsweise
durch Vergleich mit Grenzwerten – einfach entschieden, ob die
Homogenität
für die
nachfolgende Messung ausreichend ist oder nicht. Kommt das System
zu der Entscheidung, dass die ermittelte Homogenität zu schlecht
ist, wird im Verfahrensschritt III eine passende Homogenisierungsaktion
HA ausgewählt. Die
ausgewählte
Homogenisierungsaktion wird dann im Verfahrensschritt IV durchgeführt. Anschließend erfolgt
eine neue B1-Messdaten-Erfassung im Verfahrensschritt
I sowie eine nachfolgende erneute Homogenitätsanalyse im Verfahrensschritt
II usw. Dieses Verfahren wird so lange durchgeführt, bis die Homogenität ausreichend
gut ist. Alternativ ist eine Beendigung des Verfahrens möglich, wenn
bei der Auswahl in Schritt III festgestellt wird, dass kein geeignetes
Homogenisierungsverfahren (mehr) zur Verfügung steht. In beiden Fällen erfolgt
in der Regel im Verfahrensschritt V die Durchführung der gewünschten
Magnetresonanzmessung.
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In 3 ist
grob schematisch ein etwas aufwändigeres
Verfahren dargestellt, welches einen interaktiven Eingriff des Bedieners
in den Verfahrensablauf zulässt.
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Hier
beginnt das Verfahren in der Regel ebenfalls zunächst mit einer B1-Messdaten-Erfassung
im Schritt I. Anschließend
erfolgt jedoch zunächst
im Verfahrensschritt VI eine Abfrage an einen Bediener, ob das weitere
Verfahren interaktiv oder automatisch durchgeführt werden soll.
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Diese
Abfrage VI erfolgt in Form einer Benutzerausgabe BA an den Bediener
B, welcher mit einer Benutzereingabe BE reagieren kann. Die Benutzereingabe
BE kann der Bediener B beispielsweise mittels der Tastatur 7 eingeben
oder auch, sofern z. B. die Benutzerausgabe über eine graphische Benutzeroberfläche auf
dem Display 6 erfolgt, mit Hilfe eines entsprechenden Mausklicks
(siehe 1). Alternativ ist auch eine Benutzerausgabe BA
innerhalb eines Sprachdialogs über
den Lautsprecher 9 und eine Benutzereingabe BE über ein
nicht dargestelltes Mikrofon bzw. Headset möglich.
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Sinnvollerweise
erfolgt mit der Abfrage, ob der Bediener das Verfahren interaktiv
weiterführen
will, im Verfahrensschritt VI auch eine Ausgabe der erfassten B1-Messdaten, so dass der Bediener B seine
Entscheidung in Kenntnis dieser Daten treffen kann.
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Entscheidet
sich der Bediener B für
ein weiteres interaktives Vorgehen, so kann der Bediener im nachfolgenden
Verfahrensschritt VII manuell eine bestimmte Homogenisierungsaktion
HA auswählen,
welche dann im Verfahrensschritt IV ausgeführt wird. Ebenso kann der Bediener
aber auch auf Basis der ihm angegebenen B1-Messdaten
entscheiden, dass eine ausreichende Homogenisierung vorliegt und
in diesem Fall die MR-Messung im Verfahrensschritt V sofort starten.
Die dritte Möglichkeit
besteht darin, dass der Bediener sich doch noch für die automatische
Erstellung einer Homogenitätsanalyse
entscheidet. Diese erfolgt dann im Verfahrensschritt II.
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Wie
in 3 entsprechend dargestellt, besteht für den Bediener
bei der ersten Abfrage im Verfahrensschritt VI durch Verneinen der
Nachfrage nach einem interaktiven Eingriff auch die Möglichkeit,
sofort die automatische Homogenitätsanalyse im Verfahrensschritt
II erstellen zu lassen.
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Sofern
sich bei der Erstellung der Homogenitätsanalyse im nächsten Verfahrensschritt
II ergibt, dass die Homogenität
zu schlecht ist, erfolgt zunächst
im Verfahrensschritt VIII wieder eine Abfrage, ob der Bediener interaktiv
in das Verfahren eingreifen möchte,
wobei dem Bediener vorteilhafterweise hier das Analyseergebnis bzw.
die Diagnose der Homogenitätsanalyse
aus dem Verfahrensschritt II präsentiert
wird. Entscheidet sich der Bediener für ein interaktives Eingreifen,
so erfolgt ein Rücksprung
zum Verfahrensschritt VII, so dass der Bediener die Gelegenheit
erhält,
wieder selber das Verfahren abzubrechen oder manuell eine geeignete
Homogenisierungsaktion HA auszuwählen.
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Entscheidet
sich der Bediener im Verfahrensschritt VIII gegen einen interaktiven
Eingriff, so erfolgt im Verfahrensschritt III eine automatische
Auswahl der Homogenisierungsaktion HA, welche dann im Verfahrensschritt
IV durchgeführt
wird.
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Im
Verfahrensschritt IV wird dann die Homogenisierungsaktion HA durchgeführt. Nach
der Homogenisierungsaktion wird das Verfahren wieder im nächsten Iterationsschritt
mit dem Teilschritt I weitergeführt,
indem erneute B1-Messdaten erfasst werden.
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In
einigen Fällen
kann es vorkommen, dass eine Homogenisierung bzw. eine weitere Homogenisierung
nach einer Anzahl von bereits durchgeführten Iterationsschritten nicht
möglich
ist. In diesem Fall wird genau wie bei einer Feststellung einer
ausreichenden Homogenität
im Verfahrensschritt II zunächst
der Verfahrensschritt IX eingeleitet, in welchem der Benutzer gefragt
wird, ob er interaktiv in das Verfahren eingreifen will. Verneint
er dies, so wird letztlich die MR-Messung in Schritt V durchgeführt, unabhängig davon,
ob das Verfahren abgebrochen wurde, weil eine ausreichende Homogenität erreicht
wurde oder weil keine Verbesserung der Homogenität erreichbar ist. Vorzugsweise
wird dies in der letzten Abfrage IX an den Bediener angezeigt bzw.
im Falle einer nicht ausreichenden Homogenität ein entsprechendes Warnsignal
ausgegeben.
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In 4 ist
schematisch eine Möglichkeit
einer Homogenisierungsaktion HA dargestellt, welche auf einer Verstellung
bestimmter Stellglieder basiert, beispielsweise der Schaltung von
Umschaltern für
die Kopplung von mitschwingenden Lokalspulen zur Verzerrung des
B1-Feldes. Das Verfahren beginnt mit der
Optimierungsaufforderung, welche beispielsweise in 3 ausgehend
vom Verfahrensschritt VII manuell oder aber durch eine automatische
Auswahl im Verfahrensschritt III erfolgen kann.
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Es
wird dann in einem ersten Verfahrensschritt IVa zunächst ein
Schleifenzähler
i = 1 gesetzt. Anschließend
erfolgt eine B1-Messdaten-Erfassung im Verfahrensschritt
IVb. Bei dem ersten Durchlauf der dargestellten Iterationsschleife
kann auf die B1-Messdaten-Erfassung im Verfahrensschritt
IVb auch verzichtet werden, wenn in der übergeordneten Schleife gemäß 3 im
Verfahrensschritt I bereits entsprechende B1-Messdaten erfasst
wurden.
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Anschließend erfolgt
dann eine B1-Feld-Analyse im Verfahrensschritt
IVc, in der wieder festgestellt wird, ob die B1-Messwerte ausreichend
homogen sind. Danach wird im Verfahrensschritt IVd der Schleifenzähler um
einen Wert inkrementiert und im Verfahrensschritt IVe entsprechend
die erforderlichen Stellglieder gesetzt, so dass die B1-Feldverteilung
homogener werden sollte.
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Danach
erfolgt wieder im Verfahrensschritt IVb eine erneute B1-Messdatenerfassung
und eine weitere B1-Feld-Analyse im Verfahrensschritt
IVc. Dieses Verfahren wird solange durchgeführt, bis eine ausreichende B1-Homogenität erreicht wird.
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Anschließend wird
im Verfahrensschritt IVf überprüft, ob der
Schleifenzähler
i = 1 beträgt.
Ist dies der Fall, so bedeutet das, dass innerhalb der Homogenisierungsaktion
HA im Verfahrensschritt IV gar keine Stellglieder umgesetzt wurden,
d. h. dass keine Homogenisierung durchgeführt wurde bzw. dass mit dieser
Maßnahme
auch keine Verbesserung der Homogenisierung erreichbar wäre. Dies
entspricht dem Fall, dass in 3 vom Verfahrensschritt
IV direkt in den Verfahrensschritt IX gesprungen wird. Andernfalls
erfolgt nach erfolgter Homogenisierung ein entsprechender Rücksprung
in den Verfahrensschritt I in 3.
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Eine
Homogenisierungsaktion HA, welche in 3 als ein
Block dargestellt ist, kann also wie in 4 gezeigt
ebenfalls in Form einer iterativen Schleife in der erfindungsgemäßen Weise
aufgebaut sein. Dabei kann diese Schleife insbesondere auch vollautomatisch
durchlaufen werden, ohne dass ein interaktiver Eingriff möglich ist.
Die einzelnen Umschaltaktionen in Verfahrensschritt IVe können insofern
auch wieder als Homogenisierungsaktionen im Sinne der Erfindung
aufgefasst werden.
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Alternativ
können
auch eine Vielzahl anderer Homogenisierungsmaßnahmen durchgeführt werden, wie
z. B. die Veränderung
der dielektrischen Umgebung des Körpers mittels Wasserelemente
oder sonstiger dielektrischer Körper.
Ebenso kann die dielektrische Umgebung des Körpers auch mit Hilfe von Elementen
mit Kammerstrukturen, bei denen gezielt bestimmte Kammern geflutet
oder entleert werden, automatisch verändert werden oder es können anisotrope
dielektrische Festkörper
gezielt orientiert werden. Weiterhin ist, wie bereits oben beschrieben,
eine gezielte Ansteuerung segmentierter Antennenstrukturen oder
auch die Einstellung bestimmter Messsequenz-Parameter möglich, um ein optimiertes B1-Feld zu erreichen.
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Das
gesamte Homogenisierungsverfahren kann vollautomatisch ausgelöst werden,
wenn bei einer Bildaufnahme in einer geplanten Magnetresonanzmessung
festgestellt wird, dass die Bildausleuchtung unzureichend ist bzw.
ein inhomogenes Bild oder unerwünschte
Abschattungen vorliegen. Dies kann im Rahmen einer automatischen
Bildanalyse erfolgen. Ebenso kann aber auch der Bediener eine unzureichende
Bildausleuchtung, ein inhomogenes Bild oder eine Abschattung bemängeln und
somit das Verfahren starten. Wird das Homogenisierungsverfahren
auf diese Weise ausgelöst,
so kann das entsprechende Bild zunächst als erstes einer automatischen
Homogenitätsanalyse
unterzogen werden, d. h. es kann im ersten Verfahrensschritt auf die
B1-Messdatenerfassung verzichtet werden,
da ja auch das bemängelte
Magnetresonanzbild selber bereits Messdaten enthält, welche das B1-Feld
in bestimmter Weise repräsentieren.
Ist bereits bei dieser ersten Analyse der Fehler identifizierbar,
der zu der Inhomogenität
des B1-Felds geführt hat, kann dem Bediener
entsprechend ein Lösungsvorschlag
präsentiert
werden bzw. automatisch die notwendige Homogenisierungsaktion HA
durchgeführt
werden. In diesem Fall ist das Verfahren bereits nach einem Iterationsschritt
erfolgreich. Andernfalls können
in weiteren Iterationsschritten entsprechende weitergehende B1-Feldverteilungen oder sonstige Messdaten
erfasst werden, um auf Basis dieser Messdaten dann weitere Homogenisierungsaktionen durchzuführen.
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Ist
eine Homogenisierung erfolgreich abgeschlossen, so werden vorzugsweise
sämtliche
Daten für eine
weitere Verwendung gespeichert und können z. B. einen Grundstock
und/oder eine Informationsdatenbank für ein neuronales Netzwerk oder
sog. KI-System (künstliche
Intelligenz) bzw. lernfähiges
Expertensystem bilden. Ist die Homogenisierung nicht erfolgreich,
so wird zunächst
die Iteration weitergeführt
bzw. im Rahmen der Iteration andere alternative Homogenisierungsverfahren
eingesetzt.
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Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Verfahrensabläufen sowie bei dem dargestellten
Magnetresonanzsystem lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche
vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Obwohl die Erfindung eingangs
am Beispiel von Magnetresonanzgeräten im medizini schen Bereich
beschrieben wurde, sind die Einsatzmöglichkeiten der Erfindung nicht
auf diesen Bereich beschränkt,
sondern die Erfindung kann ebenso auch in wissenschaftlichen und/oder
industriell genutzten Magnetresonanzgeräten verwendet werden.