-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung
zum Antreiben von Wischarmen einer Scheibenwischanlage sowie auf
ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Antriebsvorrichtung.
-
Eine
herkömmliche
Antriebsvorrichtung zum Antreiben von Wischarmen einer Scheibenwischanlage
eines Fahrzeugs umfasst einen Motor und ein Getriebe, dass die Drehzahl
des Motors untersetzt und aus der Rotationsbewegung eine Pendelbewegung
erzeugt. Diese Pendelbewegung wird durch ein Gestänge auf
den oder die Wischarme übertragen, so
dass dieser bzw. diese jeweils eine Rotations-Pendelbewegung zwischen
einer ersten Umkehrlage und einer zweiten Umkehrlage ausführen. Dieses
Konzept wird auch als Rundläufer
bezeichnet.
-
Der
Motor der beschriebenen Antriebsvorrichtung läuft während des Betriebs der Scheibenwischanlage
ständig
mit einer einzigen Rotationsrichtung. Um zwei oder mehr verschiedene
Wischgeschwindigkeiten zu realisieren weist der Motor eine entsprechende
Anzahl verschiedener Gruppen von Wicklungen auf. Diese werden mittels
drei oder mehr Bürsten
mit elektrischen Leistung versorgt.
-
Eine
jüngere
Entwicklung ist die Reversier-Antriebsvorrichtung, bei der das Getriebe
nicht ausgebildet ist, um eine Rotation in einer einzigen Rotationsrichtung
in eine Rotations-Pendelbewegung
umzusetzen. Stattdessen wird der Motor von einer elektronischen
Steuerung gesteuert bzw. mit elektrischer Leistung versorgt, welche
die Drehrichtung des Motors umkehrt, wenn der Wischarm eine Umkehrlage
erreicht.
-
Die
DE 197 46 375 A1 beschreibt
eine Antriebsvorrichtung mit einem nicht-reversierenden, durch Pulsweitenmodulation
gesteuerten Motor. Über
die Pulsweitenmodulation ist eine Einstellung jeder beliebigen Drehzahl
innerhalb eines bestimmten Drehzahlbereichs möglich. Durch ein Positionssensorsystem
wird die Drehzahl bzw. der Drehwinkel der Antriebswelle relativ
zu einer Parkposition erfasst. Vor dem Erreichen einer Umkehrposition
wird die Geschwindigkeit des Motors kontinuierlich oder in Stufen
reduziert, so dass die Umkehrposition mit geringerer Geschwindigkeit
durchfahren wird.
-
Zum
Antrieb von zwei Wischarmen sind Rundläufer-Antriebsvorrichtungen
mit einem einzigen, nicht reversierenden Motor bekannt, wobei über Gestänge beide
Wischarme angetrieben werden. Ferner sind Antriebsvorrichtungen
mit zwei reversierenden Motoren bekannt, die je einen der Wischarme antreiben.
Durch die Verwendung von zwei Motoren wird der mechanische Aufbau
stark vereinfacht. Insbesondere ist kein Gestänge erforderlich.
-
Ein
Nachteil herkömmlicher
Antriebsvorrichtungen mit reversierendem Motor besteht darin, dass die
Steuerung eines Motors in zwei verschiedenen Drehrichtungen aufwendig
ist, und insbesondere eine Umpolung der Leistungsversorgung erfordert.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine vereinfachte
Antriebsvorrichtung zum Antreiben eines ersten Wischarms und eines zweiten
Wischarms einer Scheibenwischanlage, ein Verfahren zum Betreiben
der Antriebsvorrichtung und eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben
eines Wischarms einer Scheibenwischanlage zu schaffen.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Antriebsvorrichtung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch
17 und ein Verfahren gemäß Anspruch
10 gelöst.
-
Bevorzugte
Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
-
Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Idee, eine Antriebsvorrichtung
mit zwei Motoren zum Antreiben von zwei Wischarmen mit zwei Getrieben vorzusehen,
die jeweils ausgebildet sind, um die Rotation des Motors in einer
einzigen Drehrichtung in Rotations-Pendelbewegungen der Wischarme
umzusetzen. Diese Antriebsvorrichtung hat den Vorteil, dass kein
Reversieren der Motoren erforderlich ist, wodurch die Steuerung
derselben wesentlich vereinfacht wird. Insbesondere ist keine Umpolung
der Motoren erforderlich, wenn die Wischarme die Umkehrlagen erreichen.
Während
zum Umpolen der Versorgungsspannung für einen Motor vier (elektronische) Schalter
erforderlich sind, ist bei der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung bereits
ein einziger Schalter ausreichend, um die Drehzahl eines Motors mittels
Pulsweitenmodulation zu steuern. Die vorliegende Erfindung vereinbart
somit die Vorteile eines Antriebs von zwei Wischarmen durch zwei
Motoren mit dem Vorteil einer einfachen und kostengünstig herstellbaren
Steuerung.
-
Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Antriebsvorrichtung zum Antreiben
von zwei Wischarmen einer Scheibenwischanlage;
-
2 ein
schematisches Zeitablaufdiagramm; und
-
3 ein
weiteres Zeitablaufdiagramm.
-
1 ist
eine schematische Darstellung einer Antriebsvorrichtung zum Antreiben
eines ersten Wischarms 10 und eines zweiten Wischarms 12 einer Scheibenwischanlage 14 zum
Wischen einer Windschutzscheibe 16 eines nicht dargestellten
Fahrzeugs. Ein erster Motor 20, ein erstes Getriebe 22 und
ein erster Abtrieb 24 bilden einen ersten Antrieb zum Antreiben
des ersten Wischarms 10. Ein zweiter Motor 26,
ein zweites Getriebe 28 und ein zweiter Abtrieb 30 bilden
einen zweiten Antrieb zum Antreiben des zweiten Wischarms 12.
Ein erster Sensor 33 erfasst die Winkellage des ersten
Abtriebs 24, und ein zweiter Sensor 34 erfasst
die Winkellage des zweiten Abtriebs 30. Eine Steuerung 36 steuert
den ersten Motor 20 und den zweiten Motor 26 in
Abhängigkeit von
den Winkellagen der Abtriebe 24, 30. Vorzugsweise
regelt die Steuerung die Geschwindigkeiten der Motoren 20, 26 und
damit die Winkelgeschwindigkeiten der Wischarme 10, 12 so,
dass sie von außen,
beispielsweise von einem Anwender, vorgegebene Sollwerte annehmen.
-
Bei
der in 1 dargestellten Konfiguration sind die Antriebe 20, 22, 24 bzw. 26, 28, 30 voneinander
räumlich
beabstandet nahe den unteren äußeren Ecken
der Windschutzscheibe 16 angeordnet. Wenn die Scheibenwischanlage 14 nicht
in Betrieb ist, sind die Wischarme 10, 12 in Ruhelagen
näherungsweise
parallel zueinander und einander überlappend am unteren Rand
der Windschutzscheibe 16 angeordnet, wie dies in 1 dargestellt
ist. Im Betrieb der Scheibenwischanlage pendelt der erste Wischarm 10 zwischen
einer ersten Umkehrlage 40, die der in 1 dargestellten
Ruhelage des ersten Wischarms 10 entspricht, und einer
zweiten Umkehrlage 42. Entsprechend pendelt der zweite
Wischarm 12 zwischen seiner ersten Umkehrlage 44,
die ebenfalls seiner in 1 dargestellten Ruhelage entspricht,
und seiner zweiten Umkehrlage 46. Zwischen den Umkehrlagen 40, 42, 44, 46 führen die Wischarme 10, 12 jeweils
Rotationspendelbewegungen aus und überstreichen Wischfelder, die
einander in der Mitte nahe den ersten Umkehrlagen 40, 44 der Wischarme 10, 12 überlappen.
-
Da
die Wischfelder der Wischarme 10, 12 einander
teilweise überlappen,
können
die Wischarme nicht unabhängig
voneinander betrieben werden. Die Steuerung 36 steuert
die Motoren 20, 26 so, dass die Wischarme 10, 12 nicht
miteinander kollidieren. Dazu weist die Steuerung beispielsweise
für jeden der
Motoren 20, 26 je einen Feldeffekttransistor oder einen
anderen Halbleiterschalter 48 auf, von denen nur in 1 nur
einer schematisch dargestellt ist. Mit den Halbleiterschaltern 48 wird
die Leistungsversorgung des zugeordneten Motors ein- und ausgeschaltet.
Diese Halbleiterschalter dienen vorzugsweise ferner dazu, mittels
Pulsweitenmodulation den zeitlichen Mittelwert der jedem Motor 20, 26 zugeführten elektrischen
Leistung zu steuern.
-
Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des durch die Steuerung 36 bewirkten Zeitablaufs wird nachfolgend
mit Bezug auf die 2 und 3 näher erläutert.
-
2 ist
eine schematische Darstellung eines Zeitablaufs, der durch die Steuerung 36 gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
gesteuert wird. Der Abszisse ist hier die Zeit t zugeordnet. Über der
Abszisse stellt eine erste Kurve 50 den Schaltzustand der
Leistungsversorgung des ersten Motors 20 dar, der entweder
ein- oder ausgeschaltet ist. Eine zweite Kurve 52 stellt
den Schaltzustand der Leistungsversorgung des zweiten Motors 26 dar.
Der Ordinate sind jeweils der Zustand „ein", in dem der betreffende Motor 20, 26 mit
elektrischer Leistung versorgt wird, und der Zustand „aus", in dem der betreffende
Motor nicht mit elektrischer Leistung versorgt wird, zugeordnet.
-
Zu
einem ersten Zeitpunkt t1 wird die Scheibenwischanlage 14 in
Betrieb genommen bzw, eingeschaltet. Durch die Steuerung 36 wird
zum selben Zeitpunkt t1 der erste Motor 20 eingeschaltet,
woraufhin der erste Wischarm 10 seine Ruhelage bzw. erste Umkehrlage 40 verlässt und
sich in Richtung seiner zweiten Umkehrlage 42 zu bewegen
beginnt. Eine kurze vorbestimmte Zeitdauer später zu einem zweiten Zeitpunkt
t2 schaltet die Steuerung 36 auch
den zweiten Motor 26 ein, und der zweite Wischarm 12 verlässt seine
Ruhelage bzw. erste Umkehrlage 44 und beginnt sich in Richtung
zu seiner zweiten Umkehrlage 46 zu bewegen. Gesteuert durch
die Steuerung 36 und/oder aufgrund unterschiedlicher Dimensionierung
der Motoren 20, 26 und/oder aufgrund unterschiedlicher
Dimensionierung der Getriebe 22, 28 bewegt sich
der zweite Wischarm 12 dabei etwas schneller als der erste
Wischarm 10, so dass beide Wischarme 10, 12 näherungsweise
gleichzeitig ihre zweiten Umkehrlagen 42, 46 erreichen
und der zweite Wischarm 12 seine erste Umkehrlage 44 früher wieder
erreicht als der erste Wischarm 10 seine erste Umkehrlage 40 erreicht.
Der zweite Wischarm 12 erreicht seine erste Umkehrlage 44 zu
einem dritten Zeitpunkt t3, während der
erste Wischarm 10 seine erste Umkehrlage 40 zu
einem vierten Zeitpunkt t4 wieder erreicht.
Damit ist eine erste Wischperiode vom ersten Zeitpunkt t1 bis zum vierten Zeitpunkt t4 abgeschlossen.
-
In 2 ist
die Situation dargestellt, dass die Scheibenwischanlage nach dem
vierten Zeitpunkt t4 während einer zweiten Wischperiode
weiter betrieben wird. Der erste Motor 20 läuft deshalb
nach dem Zeitpunkt t4 ununterbrochen weiter,
wobei der erste Wischarm 10 sich wieder in Richtung seiner
zweiten Umkehrlage 42 bewegt. Der zweite Motor 26 bleibt bis
zu einem fünften
Zeitpunkt t5 ausgeschaltet, wobei der zweite
Wischarm 12 in seiner ersten Umkehrlage 44 ruht.
Erst zu dem fünften
Zeitpunkt t5 schaltet die Steuerung 36 den
zweiten Motor 26 wieder ein, und der zweite Wischarm 12 setzt
sich in Richtung zu seiner zweiten Umkehrlage 46 in Bewegung.
Hierbei wiederholt sich der Ablauf in der ersten Wischperiode zwischen
dem ersten Zeitpunkt t1 und dem vierten Zeitpunkt
t4. Die Wischarme 10, 12 erreichen
ihre zweiten Umkehrlagen 42, 46 näherungsweise
gleichzeitig und kehren zu ihren Ruhelagen und ersten Umkehrlagen 40, 44 zurück. Dabei
erreicht der zweite Wischarm 12 seine erste Umkehrlage 44 zu
einem Zeit punkt t6, der vor einem Zeitpunkt
t7 liegt, zu dem der erste Wischarm 10 seine
erste Umkehrlage 40 wieder erreicht. Die Steuerung schaltet
den zweiten Motor 26 bzw. seine Leistungsversorgung zu
dem sechsten Zeitpunkt t6 und den ersten
Motor 20 bzw. dessen Leistungsversorgung zu dem siebten
Zeitpunkt t7 aus.
-
Die
vorbestimmte Zeitdauer zwischen dem ersten Zeitpunkt t1 und
dem zweiten Zeitpunkt t2 bzw. zwischen dem
vierten Zeitpunkt t4 und dem fünften Zeitpunkt
t5 und die vorbestimmte Zeitdauer zwischen
dem dritten Zeitpunkt t3 und dem vierten
Zeitpunkt t4 bzw. zwischen dem sechsten
Zeitpunkt t6 und dem siebten Zeitpunkt t7 sind vorzugsweise gleich und so groß gewählt, dass
eine Kollision zwischen den Wischarmen 10, 12 mit
ausreichender Sicherheit vermieden wird.
-
3 ist
eine schematische Darstellung der Zeitabhängigkeit der Stromaufnahmen
der Motoren 20, 26. Den Abszissen ist wiederum
die Zeit t zugeordnet, während
den Ordinaten der durch den jeweiligen Motor fließenden Strom
I zugeordnet ist. Es ist deutlich erkennbar, dass sich der Bewegungsablauf jedes
Wischarms 10, 12 auch in dem von dem entsprechenden
Motor 20, 26 aufgenommenen Strom I wiederspiegelt.
Insbesondere ist die Stromaufnahme jedes Motors 20, 26 immer
dann geringer, wenn sich der zugehörige Wischarm 10, 12 nahe
einer seiner Umkehrlagen 40, 42, 44, 46 befindet,
da sich an diesen Stellen die effektive Untersetzung der Getriebe 22, 28 verändert und
die Motoren 20, 26 mit jeder Umdrehung die Wischarme 10, 12 nur
noch um sehr geringe Winkel bewegen müssen. Ferner ist in 3 in
der Stromaufnahme des ersten Motors 20 unmittelbar nach
dem ersten Zeitpunkt t1 und in der Stromaufnahme
des zweiten Motors 26 unmittelbar nach dem zweiten Zeitpunkt
t2 und nach dem fünften Zeitpunkt t5 jeweils
eine kurze Spitze auftritt, die von einem vorübergehenden Haftenbleiben des
jeweiligen Wischarms 10, 12 bzw. seines Wischerblatts
an der Windschutzscheibe 16 herrührt.
-
Vorzugsweise
erfasst die Steuerung 36 durch die Sensoren 32, 34 die
Winkellagen der Abtriebe 24, 30 und damit die
Winkellagen der Wischarme 10, 12. Alternativ erfasst
die Steuerung 36 über die
Sensoren 32, 34 die Winkelgeschwindigkeiten der
Abtriebe 24, 30 oder der Motoren 20, 26.
Die Steuerung 36 regelt die Rotations- bzw. Winkelgeschwindigkeiten
der Motoren 20, 26 oder der Abtriebe 24, 30 auf
vorbestimmte Sollwerte oder vorbestimmte Zeitabhängigkeiten der Winkelgeschwindigkeiten
bzw. der Winkellagen. Dabei beeinflusst die Steuerung 36 die
Leistungsaufnahmen der Motoren 20, 26 vorzugsweise
mittels pulsweiten Modulationen.
-
Vorzugsweise
umfasst die Steuerung 36 ferner Einrichtungen zum Bestimmen
der Leistungsaufnahmen der Motoren 20, 26, um
ein Blockieren oder eine Schwergängigkeit
von einem oder beiden der Wischarme 10, 12 zu
erkennen. Im Falle eines Blockierens oder einer Schwergängigkeit
werden der betroffene oder beide Wischarme 10, 12 stillgelegt oder
mit geringerer Geschwindigkeit betrieben, um eine Überlastung
der Motoren 20, 26 zu vermeiden.
-
Zur
Vermeidung einer Überlastung
der Motoren 20, 26 ist vorzugsweise alternativ
oder zusätzlich je
eine Temperaturerfassungseinrichtung an jedem Motor 20, 26 vorgesehen.
Diese Temperaturerfassungseinrichtungen sind beispielsweise Temperatursensoren
oder Einrichtungen zum Erfassen des von der Temperatur abhängigen elektrischen
Widerstands der Motorwicklungen. Die Steuerung 36 setzt die
Wischfrequenz bzw. Wischgeschwindigkeit der Scheibenwischanlage 14 herab
oder legt einen oder beide Wischarme 10, 12 still,
wenn die Temperatur eines Motors 20, 26 eine vorbestimmte
maximale Temperatur überschreitet.
-
Auch
bei einem Ausfall von einem der Sensoren 32, 34 legt
die Steuerung 36 den zugeordneten Wischarm oder beide Wischarme 10, 12 still,
um eine Beschädigung
oder Zerstörung
der Schei benwischanlage 14 durch eine Kollision der Wischarme 10, 12 zu
vermeiden.
-
Wie
in 1 ohne weiteres erkennbar ist, kann im Falle einer
Stilllegung des ersten Wischarms 10 der zweite Wischarm 12 nur
weiter betrieben werden, wenn der erste Wischarm 10 an
einer Stelle abgelegt ist, an der er nicht mehr in das Wischfelds
des zweiten Wischarms 12 hineinragt. Der erste Wischarm 10 wird
deshalb in jedem der beschriebenen Fälle möglichst außerhalb des Wischfeldes des zweiten
Wischarms und vorzugsweise an seiner zweiten Umkehrlage 42 stillgelegt.
Der zweite Wischarm 12 kann hingegen auch an seiner ersten Umkehrlage 44 stillgelegt
werden. Vorzugsweise wird im Überlastungsfall
ferner ein Warnsignal an den Fahrzeugführer erzeugt. Dieses wird vorzugsweise so
frühzeitig
erzeugt, dass der Fahrzeugführer
sich auf eine Verschlechterung seiner Sichtverhältnisse einstellen kann.
-
Alternativ
zu dem oben anhand der 2 und 3 dargestellten
Betrieb der Motoren 20, 26 und der Wischarme 10, 12 steuert
die Steuerung 36 den zweiten Motor 26 so, dass
er zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 bzw. t3 und t5 bzw. t6 und t7 nicht ruht, sondern mit einer verringerten
Drehzahl läuft.
Anders ausgedrückt
wird der erste Wischarm 10 nahe seiner ersten Umkehrlage 40 schneller
bewegt als der zweite Wischarm 12 nahe seiner ersten Umkehrlage 44. Auch
dadurch wird sichergestellt, dass die Wischarme 10, 12 nahe
ihrer ersten Umkehrlagen 40, 44 nicht kollidieren.
-
Um
eine Kollision der Wischarme sicher zu vermeiden werden die Zeitpunkte
t2 und t3 beispielsweise
so gewählt,
dass der erste Wischarm 10 sich zu den Zeitpunkten t2 und t3 außerhalb
des Wischfeldes des zweiten Wischarms 12 befindet. Dazu
können
die Zeitpunkte t2 und t3 bzw.
die vorbestimmte Zeitdauer zwischen den Zeitpunkten t1 und
t2 und das Verhältnis der Geschwindigkeiten
der Wischarme entsprechend festgelegt werden. Vorzugsweise jedoch überwacht
die Steuerung 36 stattdessen die Winkelpositionen der Wischarme 10, 12 und
steuert die Motoren 20, 26 abhängig von diesen Winkelpositionen.
Innerhalb einer ersten vorbestimmten Umgebung seiner ersten Umkehrlage 40 wird
der erste Wischarm schneller bewegt als der zweite Wischarm 12 innerhalb
einer zweiten vorbestimmten Umgebung seiner ersten Umkehrlage 44.
Um dies zu kompensieren, bzw. damit trotzdem beide Wischarme ihre
Umkehrlagen im wesentlichen gleichzeitig erreichen, wird der erste
Wischarm 10 außerhalb
der ersten Umgebung langsamer bewegt als der zweite Wischarm 12 außerhalb
der zweiten Umgebung. Ein Spezialfall ist, dass der zweite Wischarm 12 an
seiner ersten Umkehrlage 44 ruht, während der erste Wischarm sich
innerhalb der ersten Umgebung bewegt.
-
Bei
den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist es möglich
die elektrischen Versorgungsleistungen für beide Motoren 20, 26 jeweils
mittels Pulsweitenmodulation zu steuern. Alternativ erfolgt lediglich
bei einem der beiden Motoren 20, 26 eine Steuerung
der Leistungsversorgung mittels Pulsweitenmodulation. Eine Auswahl
des Motors, der ohne Leistungssteuerung oder Drehzahlregelung betrieben
wird, erfolgt beispielsweise nach Kriterien der Betriebssicherheit,
in deren Sinn ein Ausfall des Wischarms auf der Fahrerseite weniger
tolerabel ist als ein Ausfall des anderen Wischarms. Insbesondere
im Fall des oben anhand der 2 dargestellten Zeitablaufs
ist die vorliegende Erfindung auch ohne eine Steuerung der Leistungsversorgung
realisierbar.
-
In 1 ist
die Steuerung 36 als zentrale Steuereinheit dargestellt,
die über
Kabel die Motoren 20, 26 mit Leistung versorgt
und von den Sensoren 32, 34 Signale erhält. Alternativ
umfasst die Steuerung, anders als in 1 dargestellt,
eine erste Steuereinheit, die dem ersten Antrieb zugeordnet ist
und ihn steuert, und eine zweite Steuereinheit, die den zweiten
Antrieb zugeordnet ist und ihm steuert. Die beiden Steuereinheiten
werden nach dem Master-Slave-Prinzip betrieben. Von Fahrzeugseite
aus wird ausgelöst
durch Befehle des Fahrzeugführers primär die erste
Steuereinheit angesprochen, welche den ersten Motor 20 und
damit die Bewegung des ersten Wischarms 10 steuert. Die
zweite Steuereinheit erhält
von der ersten Steuereinheit ein Signal oder Signale, die die Winkelposition
des ersten Abtriebs 24 und des ersten Wischarms 10 darstellen.
In Abhängigkeit
von diesen Signalen steuert die zweite Steuereinheit den zweiten
Motor 26 und damit die Bewegung des zweiten Wischarms 12.
-
Die
Sensoren 32, 34 sind beispielsweise Hall-Sensoren
oder Magnetfeld-Sensoren, die auf dem anisotropen magnetoresistiven
Effekt (AMR; AMR = anisotropic magnetoresistor) oder auf dem Riesenmagnet
resistiven Effekt (GMR; GMR = gigant megnetoresistor) beruhen, um
ein Magnetfeld des Ankers des Motors 20, 26 oder
eines oder mehrerer am Anker des Motors 20, 26 oder
einem Element des Getriebes 22, 26 oder am Abtrieb 24, 30 angebrachten
Permanentmagneten erfassen, um daraus die Rotationsgeschwindigkeit
oder die Winkellage des Motors 20, 26 oder des
Abtriebs 24, 30 zu bestimmen.
-
Bei
der in 1 dargestellten Scheibenwischanlage 14 ist
eine direkte oder indirekte Erfassung der Winkellage der Wischarme 10, 12 besonders
wichtig, um eine Kollision derselben zu verhindern. Aber auch bei
anderen Anordnungen von zwei oder mehr Wischarmen, die sich, wie
oben anhand der 1 dargestellt gegenläufig bewegen
oder auch gleichläufig
bewegen, deren Wischfelder jedoch teilweise überlappen, ist eine direkte
oder indirekte Erfassung der Winkellagen der Wischarm und eine entsprechende
Steuerung der Antriebe erforderlich, um eine Kollision von Wischarmen
zu vermeiden. Ferner ist die vorliegende Erfindung auch im Fall von
Scheibenwischanlagen mit nicht-überlappenden Wischfeldern
einsetzbar, bei denen eine aufeinander abgestimmte oder synchrone
Bewegung einer Mehrzahl von Wischarmen, beispielsweise aus ästhetischen
Gründen,
erwünscht
ist.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst ferner eine Scheibenwischanlage zum
Antreiben eines Wischarms 10. Entsprechend dem oben anhand
der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst ein Antrieb
einen Motor 20, ein Getriebe 22 und einen Abtrieb 24 zum
Antreiben des Wischarms 10 in einer Pendelbewegung zwischen
einer ersten Umkehrlage 40 und einer zweiten Umkehrlage 42.
Ein Sensor 32 erfasst direkt oder indirekt eine Winkellage
des Abtriebs 24 des Antriebs. Eine Steuerung 36 steuert
den Motor 20 mittels Pulsweitenmodulation in Abhängigkeit
von der durch den Sensor 32 erfassten Winkellage des Abtriebs 24.
Das Getriebe 22 ist dabei wiederum so ausgebildet, dass
es eine Rotation des Motors 20 in einer einzigen Drehrichtung
in die Pendelbewegung umsetzt. Die Steuerung weist einen Halbleiterschalter
zum pulsweitenmodulierten An- und
Ausschalten der Leistungsversorgung des Motors 20 auf, wobei
der Halbleiterschalter eine Verbindung des Motors 20 mit
einem Bezugspotential oder mit einem Versorgungspotential schaltet.
Alternativ weist die Steuerung zwei Halbleiterschalter auf, von
denen einer die Verbindung des Motors 20 mit dem Bezugspotential
und der andere die Verbindung des Motors 20 mit einem Versorgungspotential
schaltet.
-
- 10
- erster
Wischarm
- 12
- zweiter
Wischarm
- 14
- Scheibenwischanlage
- 16
- Windschutzscheibe
- 20
- erster
Motor
- 22
- erstes
Getriebe
- 24
- erster
Abtrieb
- 26
- zweiter
Motor
- 28
- zweites
Getriebe
- 30
- zweiter
Abtrieb
- 32
- erster
Sensor
- 34
- zweiter
Sensor
- 36
- Steuerung
- 40
- erste
Umkehrlage des ersten Wischarms
- 42
- zweite
Umkehrlage des ersten Wischarms
- 44
- erste
Umkehrlage des zweiten Wischarms
- 46
- zweite
Umkehrlage des zweiten Wischarms
- 48
- Halbleiterschalter
- 50
- erste
Kurve
- 52
- zweite
Kurve