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Die
Erfindung betrifft eine kombinierte Überbrückungs- und Splitterschaltung
für Getriebe
mit einer Anfahreinheit und einer dieser nachgeordneten Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinheit,
im Einzelnen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruches
1; ferner eine Baugruppe aus Anfahrelement und kombinierter Überbrückungs-
und Splitterschaltung und eine Getriebebaueinheit.
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Getriebe
bzw. Getriebebaueinheiten mit Anfahreinheiten, insbesondere in Form
hydrodynamischer Komponenten und dieser nachgeordneten Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinheiten
sind in einer Vielzahl von Ausführungen
bekannt. Allen gemeinsam ist jedoch, dass die Leistung in der Regel nur über einen
Teil des gesamten Betriebsbereiches des Getriebes über die
Anfahreinheit übertragen wird.
Dabei werden gerade beim Einsatz von Anfahreinheiten in Form von
hydrodynamischen Komponenten während
des Anfahrvorganges die vorteilhaften Eigenschaften der hydrodynamischen
Komponenten, welche in Form von hydrodynamischen Kupplungen oder
hydrodynamischen Drehzahl- /Drehmomentwandlern
ausgeführt
sein können,
ausgenutzt. Überwiegen
die nachteiligen Eigenschaften gegenüber der mechanischen Leistungsübertragung, wird
die hydrodynamische Komponente überbrückt, d.
h. der Leistungsfluss erfolgt nicht mehr über die hydrodynamische Komponente.
Das Getriebe arbeitet somit quasi in einem Zustand mit Leistungsverzweigung
und einem ohne. Die Überbrückung erfolgt
dabei durch Kopplung eines Eingangs der Anfahreinheit mit dem Ausgang
der Anfahreinheit, bei hydrodynamischen Komponenten des Sekundärrades mit
dem Primärrad.
Vorzugsweise wird dabei eine drehfeste starre Verbindung realisiert,
wobei jedoch auch schlupfbehaftete Ausführungen denkbar sind. Zur Überbrückung werden
dabei in der Regel sogenannte Überbrückungskupplungen
verwendet, die vorzugsweise in Lamellenbauart ausgeführt sind.
Die Anfahreinheit, insbesondere die hydrodynamische Komponente ist
dann nicht mehr an der Leistungsübertragung
beteiligt, wird jedoch aufgrund der starren Kopplung mitgeschleppt.
Diese kann dabei bei Herausnahme aus dem Leistungsfluss entweder
befüllt bleiben
oder aber wird vorzugsweise entleert. Dabei ist es für den Getriebehersteller
erforderlich, den Bauraum für
die Überbrückungskopplung
mit zu berücksichtigen
bzw. bei Baugruppenlieferung für
den Hersteller dieser. Ferner ist der Hersteller an die vorliegenden
Gegebenheiten, insbesondere Dimensionierung und Anordnung der hydrodynamischen
Komponente gebunden. Dabei wird vorzugsweise das Anfahrelement mit Überbrückungskupplung
als sogenannte Anfahreinheit komplett vormontiert geliefert. Da
es sich bei der Überbrückungskupplung
in der Regel um eine reibschlüssige
Kupplung handelt, sind Wirkungsgradverluste in den Gängen, die
frei von einer Leistungsübertragung über die
hydrodynamische Komponente sind, zu verzeichnen. Ferner handelt
es sich um ein verschleißbehaftetes
Bauteil, welches nach einer bestimmten Betriebszeit ausgewechselt
werden muss. Um Überlastungen
zu vermeiden, ist eine Dimensionierung entsprechend der konkreten
Belastungsanforderungen erforderlich. Ferner sind derartige Getriebe
gerade beim Einsatz für
Nutzkraftwagen oder Pkw zunehmend erhöhten Anforderungen unterworfen,
die sich durch einen minimalen Bauraumbedarf, insbesondere in axialer Richtung
bei gleichzeitiger Realisierung einer hohen Gangzahl auszeichnen.
Dabei steht eine möglichst optimale
Ausnutzung des Betriebsbereiches der Antriebsmaschine durch die
geeignete Wahl der Übersetzung
im Getriebe, insbesondere der mechanischen Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinheit
im Vordergrund. Handelt es sich dabei nicht um stufenlose Getriebe,
kann dies durch eine entsprechende Gangzahl realisiert werden. Um
all diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird eine stärkere Funktionskonzentration,
d. h. Zuordnung der unterschiedlichen Funktionen zu gleichen Elementen
immer erforderlicher.
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Reine
Bereichs- oder Splitterschaltungen sind beispielsweise aus den Druckschriften
DE 949 990 C und
DE 101 21 634 A1 vorbekannt.
Die
DE 949 990 C offenbart
dabei eine reine Bereichs- und Splitterschaltung an einem Getriebe
mit einem hydrodynamischen Anfahrelement. Dabei sind jedoch beide Eingänge fest
und nicht schaltbar unter Bildung eines ersten und eines zweiten
Leistungszweiges mit dem Ausgang der Splitterschaltung verbunden.
Dem gegenüber
offenbart die
DE 101
21 634 A1 zwar eine Bereichs- oder Splitterschaltung an
einem Getriebe ohne explizit wiedergegebenes Anfahrelement, jedoch
ist eine Kupplung zur Auswahl einer der beiden Leistungszweige vorhanden.
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Aus
der Druckschrift WO 99/33682 A2 ist eine kombinierte Überbrückungs-
und Splitterschaltung an einem Getriebe mit einer Reibungskupplung als
Anfahrelement vorbekannt. Dabei werden durch die beiden Leistungspfade
Einzelgänge
geschaltet. Eine weitere Kupplung mit Schiebemuffe verbindet beide
Eingänge
unter Überbrückung des
Anfahrelementes miteinander.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Getriebe bzw. eine
Getriebebaueinheit mit geringer Baulänge sowie geringem Gewicht
zu schaffen, welche auch den Anforderungen hinsichtlich der Leistungsübertragung,
insbesondere in Fahrzeugen gerecht wird. Dabei ist insbesondere
eine Möglichkeit
der Überbrückung des
Anfahrelementes, insbesondere in Form einer hydrodynamischen Komponente,
in Form einer hydrodynamischen Kupplung oder aber wahlweise auch
eines hydrodynamischen Drehzahl-/Drehmomentwandlers zu schaffen,
die zum einen nicht an die baulichen Gegebenheiten der hydrodynamischen
Komponente gebunden ist sowie ferner in Kombination mit mindestens
einer Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtung, insbesondere einzelnen
Gangstufen, vorteilhafte Eigenschaften aufweist. Des weiteren ist
mit geringem Aufwand eine Möglichkeit
einer zusätzlichen
Aufsplittung in einzelne Leistungsanteile zwischen dem Eingang und
dem Ausgang der Getriebebaueinheit zu schaffen, um die Gangzahl
zu erhöhen
und somit den Betriebsbereich einer mit dem Getriebe gekoppelten Antriebsmaschine
in optimaler Weise abzudecken.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist
durch die Merkmale der Ansprüche
1, 18 und 21 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Erfindungsgemäß werden
in einer Getriebebaueinheit, umfassend wenigstens ein Anfahrelement
und eine, diesem nachgeordnete Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheit, eine dem
Anfahrelement zuordenbare oder zugeordnete Überbrückungseinrichtung und einen
Splitter zur weiteren Leistungsverzweigung die Funktion der Überbrückungseinrichtung
und des Splitters in einer kombinierten Überbrückungs- und Splitterschaltung
zusammengefasst. Damit wird erfindungsgemäß eine Konzentration mehrerer
Funktionen, insbesondere der Überbrückung des
Anfahrelementes und einer zusätzlichen
Leistungsaufsplittung in den mechanischen Gängen in einer Baugruppe erzielt.
Diese Ausführung
ist dadurch durch einen geringen Bauraumbedarf, insbesondere in
axialer Richtung, charakterisiert. Die Funktionszusammenfassung
resultiert ferner in einer Verringerung des Gewichtes des gesamten
Getriebes gegenüber
einer Anordnung mit separaten Splittergetriebe bei gleichzeitiger
Erhöhung
der möglichen
Gangzahl und damit einer besseren Ausnutzung des Gesamtbetriebsbereiches
einer mit der Getriebebaueinheit gekoppelten Antriebsmaschine.
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Das
Anfahrelement selbst kann unterschiedlich ausgeführt sein. Bei diesem kann es
sich beispielsweise um
- – eine elektrische Anfahreinheit,
insbesondere eine Baugruppe aus Antriebsmaschine und Generator,
eine mit einer Energiequelle gekoppelte elektrischen Maschine
- – ein
hydrostatisches Getriebe
- – eine
hydrodynamische Komponente (Drehzahl-/Drehmomentwandler oder hydrodynamische
Kupplung)
- – eine
mechanische Komponente, insbesondere eine reibschlüssige Kupplung
handeln.
Entscheidend ist, dass das Anfahrelement zur Realisierung der beim
Anfahrvorgang gewünschten
Betriebsweise mit Schlupf oder stufenlos betrieben werden kann.
Vorzugsweise finden jedoch immer hydrodynamische Komponenten Verwendung, da
diese gerade in diesem Betriebsbereich durch besonders vorteilhafte
Eigenschaften hinsichtlich des Verschleißes sowie des Wirkungsgrades
der Leistungsübertragung
charakterisiert sind. Vorzugsweise gefangen dabei hydrodynamische
Komponenten in Form von hydrodynamischen Kupplungen zum Einsatz.
Diese umfassen wenigstens ein Primärrad und ein Sekundärrad, die
einen mit Betriebsmittel befüllbaren
oder befüllten
Arbeitsraum bilden, und sind frei von einem Leitrad.
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Die
kombinierte Überbrückungs-
und Splitterschaltung ist derart aufgebaut, dass diese wenigstens
zwei Eingänge
und einen Ausgang umfasst, wobei ein erster Eingang mit dem Ausgang
des Anfahrelementes oder einem mit diesem drehfest gekoppelten Element
und der zweite Eingang mit dem Eingang des Anfahrelementes bzw.
einem direkt drehfest mit diesem verbundenen Element über wenigstens
eine erste schaltbare Kupplung mit zwei Kupplungsebenen oder zwei
wahlweise betätigbare
erste schaltbare Kupplungen unter Bildung eines ersten oder zweiten
Leistungszweiges verbindbar ist. Die Kopplung zwischen dem Eingang
des Anfahrelementes und dem Ausgang der Überbrückungs- und Splitterschaltung
zur Realisierung des zweiten Leistungszweiges zum Zwecke der Umgehung
des Anfahrelementes im Leistungsfluss ist frei von einer direkten drehfesten
mechanischen Verbindung zwischen dem Eingang des Anfahrelementes
und dem Ausgang des Anfahrelementes. Zur Kopplung zwischen den Eingängen der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung und dem Ausgang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung sind in den einzelnen Leistungszweigen Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtungen
vorgesehen. Um zusätzlich
eine Splitterfunktion realisieren zu können, ist erfindungsgemäß eine weitere
zweite schaltbare Kupplung zwischen der Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinrichtung im
nicht aktivierten Leistungszweig und dem Eingang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung für
den jeweiligen anderen aktivierten Leistungszweig vorgesehen. Die Aktivierung
der zweiten schaltbaren Kupplung ist jedoch frei von einer Kopplung
des jeweiligen Eingangs mit der Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtung
desselben Leistungszweiges, d. h., es besteht keine Verbindung zwischen
dieser Dreh- /Drehmomentwandlungseinrichtung
und dem dieser zugeordneten Eingang der Überbrückungs- und Splitterschaltung.
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Wird
das Anfahrelement als hydrodynamische Komponente ausgeführt, gestaltet
sich die Anbindung der kombinierten Überbrückungs- und Splitterschaltung
vorzugsweise wie folgt:
Der erste Eingang ist mit dem Sekundärrad der
hydrodynamischen Komponente verbunden, während der zweite Eingang der
kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung mit dem Primärrad drehfest verbindbar ist.
Beide Eingänge
sind über wenigstens
eine erste schaltbare Kupplung mit zwei Kupplungsebenen oder zwei
separate erste schaltbare Kupplungen mit dem Ausgang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung unter Bildung eines ersten oder zweiten Leistungszweiges
verbindbar. Die Kopplung zwischen dem mit dem Primärrad gekoppelten
Eingang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung und dem Ausgang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung zur Realisierung des zweiten Leistungszweiges
ist dabei frei von einer drehfesten mechanischen Verbindung zwischen
Primärrad
und Sekundärrad.
Dies bedeutet, dass zum Zwecke der alleinigen Überbrückung ohne Ausnutzung der Splitterwirkung
lediglich einer der beiden Eingänge
der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung mit dem Ausgang, der mit Schaltstufen gekoppelt
werden kann, verbunden ist. Zur zusätzlichen Realisierung der Splitterfunktion
ist die zweite schaltbare Kupplung zwischen der Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtung des
ersten Leistungszweiges und dem zweiten Eingang der kombinierten Überbrückung zur
Splitterschaltung vorgesehen. Um Verspannungen in der Überbrückungs-
und Splitterschaltung zu vermeiden, sind Mittel vorgesehen, die
eine gleichzeitige Aktivierung der ersten Kupplung zur Kopplung
zwischen dem ersten Eingang und der Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtung
des ersten Leistungszweiges und der zweiten schaltbaren Kupplung
zur Kopplung der Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinrichtung
des ersten Leistungszweiges mit dem zweiten Eingang unterbinden.
Dies bedeutet, dass die Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinrichtungen
eines Leistungszweiges immer nur jeweils an einen Eingang der Überbrückungs-
und Splitterschaltung bzw. der mit diesen gekoppelten Elemente bei
Realisierung der Splitterfunktion anbindbar sind. Im einfachsten
Fall umfassen die Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtungen in
den einzelnen Leistungszweigen jeweils ein Vorgelege. Dabei ist
das erste Vorgelege drehfest mit dem Sekundärrad verbindbar und das zweite
Vorgelege drehfest mit dem Primärrad.
Zwischen dem ersten und dem zweiten Vorgelege ist eine erste schaltbare
Kupplung mit zwei Kupplungsebenen zur wahlweisen direkten oder indirekten Kopplung
des ersten Vorgeleges oder des zweiten Vorgeleges mit der Vorgelegewelle
angeordnet oder aber jeden der beiden Vorgelege ist eine separate erste
schaltbare Kupplung zugeordnet, wobei zur Realisierung der Überbrückungsfunktion
Mittel zur Zwangskopplung der Betätigung beider ersten Kupplungen
oder der Kupplungsebenen der ersten Kupplung vorgesehen sind, so
dass bei reiner Überbrückung ohne
zusätzliche
Splitterwirkung nur ein Eingang mit dem Ausgang gekoppelt ist und
damit nur eine der ersten Kupplungen oder Kupplungsebenen im Eingriff
ist. Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführung
ist die schaltbare Kupplung zur Realisierung der Splitterfunktion
zwischen der Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtung im ersten Leistungszweig
und im Eingang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung angeordnet. Dadurch wird in einfacher Art
und Weise über
zwei Vorgelege und zwei schaltbare Kupplungen, wobei eine durch
wenigstens zwei Kupplungsebenen charakterisiert ist oder aber drei
schaltbaren Kupplungen neben der Überbrückungsfunktion auch die Splitterfunktion
realisiert.
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Durch
die wahlweise Kopplung des ersten oder zweiten Einganges der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung mit dem Ausgang zur Realisierung der Überbrückungsfunktion,
wobei die erste schaltbare Kupplung mit zwei Kupplungsebenen oder
die beiden ersten Kupplungen in ihrer ersten Schaltstellung den
jeweils ersten oder zweiten Eingang mit dem Ausgang wenigstens mittelbar drehfest
verbinden, während
in der zweiten Schaltstellung die Verbindung gelöst ist und in dieser Schaltstellung
die hydrodynamische Komponente frei von einer drehfesten Kopplung
zwischen Primärrad
und Sekundärrad
ist, wird die Überbrückung. Dies
bedeutet, dass die hydrodynamische Komponente aus dem Leistungsfluss
während
der Überbrückungsphase
herausgenommen wird und dass zumindest das Sekundärrad bei
mechanischer Leistungsübertragung
nicht mehr mitrotiert. Die Überbrückung der
hydrodynamischen Komponente selbst erfolgt somit nicht nur unmittelbar
an dieser, sondern kann an beliebiger Stelle auch dieser nachgeordnet im
Kraftfluss vorgenommen werden. Damit wird es möglich, die Überbrückung auch in das Getriebe,
d. h. die dem Anfahrelement nachgeordneten Schaltstufen zu verlagern,
wenn die hydrodynamische Komponente als separate Baueinheit ausgeführt ist. Dies
gilt in Analogie auch für
die Splitterfunktion, wobei diese ebenfalls an beliebiger Stelle
im Getriebe angeordnet sein kann. Vorzugsweise erfolgt jedoch immer
die Anordnung räumlich
in axialer Richtung betrachtet zwischen dem Anfahrelement und der Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheiten.
Denkbar ist jedoch auch eine Anordnung zwischen einzelnen Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinrichtungen
der Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheit oder hinter dieser.
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Im
einfachsten Fall werden die Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtungen
der einzelnen Leistungszweige von Vorgelegen realisiert. Diese sind
dabei vorzugsweise als Stirnradsatz aus zwei miteinander kämmenden
Stirnrädern
ausgeführt.
Vorzugsweise sind die beiden Vorgelege koaxial ausgeführt. Bei
Ausbildung des Anfahrelementes als hydrodynamischen Kupplung ist
dazu die schaltbare Kupplung zwischen dem ersten und dem zweiten
Vorgelege parallel bzw. exzentrisch zu einer durch den Eingang der
Kombination aus hydrodynamischer Komponente und Überbrückungsschaltung gelegten theoretischen
Achse angeordnet, wobei der Eingang der Kombination von Primärrad bzw.
wenigstens mittelbar vom zweiten Eingang der Überbrückungsschaltung gebildet wird.
Die schaltbare Kupplung dient der Kopplung einer parallel zum Eingang angeordneten
Vorgelegewelle mit den beiden Vorgelegen – erstes Vorgelege und zweites
Vorgelege – mit dem
Ausgang, welcher wiederum mit dem Ausgang des Getriebes drehfest
verbindbar ist. Die Kopplung zwischen dem Ausgang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung mit dem Ausgang der Getriebebaueinheit kann
beliebig erfolgen. Beispielsweise denkbar sind Ausführungen über Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinheiten
in Vorgelegebauweise, d. h. in Form von Stirnradsätzen oder
aber auch Planetenradsätzen
oder eine Kombination verschiedenster Möglichkeiten. Durch die Ausbildung bzw.
Funktion als Überbrückungsschaltung
wird bei gewünschter
rein mechanischer Leistungsübertragung
eine Umgehung des Anfahrelementes, insbesondere der hydrodynamischen
Komponente ermöglicht,
die frei von einer drehfesten Kopplung zwischen dem Eingang und
Ausgang dieser, insbesondere bei hydrodynamischen Komponenten dem
Primärrad und
dem Sekundärrad
ist. Das Sekundärrad
kann in diesem Fall frei mitlaufen und ist frei von einer Abstützung gegenüber einem
rotierenden oder ortsfesten Element. Dabei kann die hydrodynamische
Komponente gefüllt
bleiben oder aber nach Wunsch auch entleert werden. Die Überbrückung, d.
h. die Umgehung des Anfahrelementes, insbesondere bei Ausführung als
hydrodynamische Komponente des hydrodynamischen Leistungszweiges
erfolgt dabei durch Änderung
bzw. Wechsel der Richtung des Leistungsflusses.
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Das
erste und das zweite Vorgelege sind koaxial zueinander und axial
nebeneinander angeordnet. In Abhängigkeit
der Anordnung des Einganges und Ausganges des Anfahrelementes, insbesondere von
Primärrad
und Sekundärrad
zwischen dem Eingang der aus Überbrückungsschaltung
und hydrodynamischer Komponente bestehenden Baugruppe und dem Ausgang
dieser in axialer Richtung betrachtet, erfolgt dabei die Anordnung
des ersten und des zweiten Vorgeleges in axialer Richtung nebeneinander.
Der Eingang der Baugruppe wird vom Eingang des Anfahrelementes,
d. h. vom Primärrad
bzw. einen mit diesem drehfest verbundenen Element bzw. dem ersten
Eingang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung gebildet. Der Ausgang der Baugruppe aus hydrodynamischer
Komponente und kombinierter Überbrückungs-
und Splitterschaltung wird vom Ausgang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung gebildet. Dieser dient der Kopplung mit nachgeordneten
Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheiten.
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Die Übersetzungen
von erstem und zweitem Vorgelege sind zur Realisierung der Splitterfunktion unterschiedlich.
Bei Ausführung
der schaltbaren Kupplung als formschlüssige Kupplung ist jedoch zur Realisierung
der Überbrückung Drehzahlgleichheit zwischen
den beiden Ausgängen
von erstem und zweitem Vorgelege erforderlich, um die erste schaltbare
Kupplung in die Schaltstellung zu bringen, die eine drehfeste Verbindung
der Vorgelege mit der Vorgelegewelle ermöglicht. Dazu wird die Drehzahl
der mit dem Eingang der aus hydrodynamischer Komponente und kombinierter Überbrückungs-
und Splitterschaltung koppelbaren Antriebsmaschine in der Regel
reduziert, vorzugsweise gesteuert. Entsprechend der Ausführung kann
jedoch auf eine derartige Ansteuerung der Antriebsmaschine verzichtet
werden, wenn die Auslegung der beiden Vorgelege derart erfolgt,
dass das zweite Vorgelege, welches drehfest mit dem Primärrad gekoppelt
ist, eine Übersetzung aufweist,
die den Schlupf der hydrodynamischen Kupplung berücksichtigt.
Dabei wird ein bestimmter vordefinierter Schlupfwert zugrunde gelegt,
der durch eine bestimmte vordefinierte zulässige Drehzahldifferenz zwischen
dem Primärrad
und dem Sekundärrad charakterisiert
ist. Die Dimensionierung des zweiten Vorgeleges erfolgt derart,
dass eine bestimmte Drehzahldifferenz vom Sekundärrad und dem mit diesem gekoppelten
ersten Vorgelege ausgeglichen wird, indem bei dieser beide Ausgänge der
beiden Vorgelege mit gleicher Drehzahl rotieren und somit die erforderliche
Drehzahlgleichheit besteht, um insbesondere bei synchron schaltbaren
Kupplungen den Leistungsfluss zu aktivieren, deaktivieren oder zu
wechseln. Aufgrund der sich durch die unterschiedlichen Übersetzungen
an den Ausgang in den Vorgelegen an deren Ausgang ergebenen Relativdrehzahl
kann in diesem Zustand problemlos eine Schaltung zwischen dem ersten
und dem zweiten Vorgelege erfolgen. Durch die zusätzliche
Schaltbarkeit aufgrund der weiteren zweiten schaltbaren Kupplung
erfolgt der Leistungsfluss bei Zuschaltung des Splitters unter Ausnutzung
des den anderen Leistungszweig charakterisierenden Vorgeleges. Damit
wird zusätzlich
noch eine weitere Übersetzung
zum nachfolgenden Getriebeeingang realisiert. Der Leistungsfluss erfolgt
dabei über
einen Teil des ersten oder zweiten Leistungszweigs und zusätzlich über die Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtung
des jeweils anderen Leistungszweiges unter Ausnutzung von deren Übersetzung.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist ferner dem Ausgang des
Anfahrelementes, insbesondere dem Sekundärrad bei Ausbildung als hydrodynamische
Komponente eine Bremseinrichtung zugeordnet. Diese kann vielgestaltig ausgeführt sein.
Diese dient dabei der Abbremsung oder vorzugsweise Festsetzung des
Sekundärrades, wobei
bei mechanischer Leistungsübertragung
die hydrodynamische Kupplung bei Befüllung als hydrodynamischer
Retarder fungiert, indem sich der Ausgang über die Drehzahl-/Drehmomentenwandlungseinheit
des Getriebes und des zweiten Vorgeleges oder aber bei direkter
Kopplung mit dem Primärrad am
als Stator fungierenden Sekundärrad
abstützt.
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Erfindungsgemäß werden
ferner zur Verschleißreduzierung
alle schaltbaren Kupplungen vorzugsweise als synchron schaltbare
formschlüssige Kupplungen
ausgeführt,
wobei diese wiederum vorzugsweise als Klauenkupplungen ausgeführt sind. Ausführung mit
kraftschlüssigen
Kupplungen sind jedoch ebenfalls denkbar.
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Bei
Kombination der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung mit einer hydrodynamischen Komponente sind
der Eingang und der Ausgang der so gebildeten Baugruppe
- a) koaxial oder
- b) parallel zueinander
angeordnet. Vorzugsweise erfolgt
aus Gründen
eines einfachen platzsparenden Aufbaus der Überbrückungs- und Splitterschaltung
die Anordnung koaxial. Die Überbrückungs-
und Splitterschaltung und die hydrodynamische Komponente können als
bauliche Einheit oder aber getrennte Baueinheiten ausgeführt sein.
Am letztgenannten Fall kann die kombinierte Überbrückungs- und Splitterschaltung
auch mit der dieser nachgeordneten Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheit
zu einer baulichen Einheit zusammengefasst werden. In diesem Fall
ist die Ausbildung des Anfahrelementes, insbesondere der hydrodynamischen
Komponente nahezu unabhängig
von dem die Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheiten umfassenden Getriebe.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführung
ist zwischen dem Ausgang des Anfahrelementes, insbesondere dem Sekundärrad und
den Vorgelegen der Überbrückung- und
Splitterschaltung ein Freilauf vorgesehen. Dieser ist ferner der
Anbindung der Bremseinrichtung an das Sekundärrad in Leistungsflussrichtung
zwischen Eingang und Ausgang des Anfahrelementes betrachtet nachgeschaltet. Über diesen
ist es möglich,
neben einem Verzicht auf eine zusätzliche Trennkupplung beim
Einsatz in automatisierten Schaltgetrieben unabhängig von der Art der Getriebebaueinheit
eine Berghaltefunktion zu realisieren und ferner auch bei befüllter hydrodynamischer
Kupplung eine Entkopplung dieser vom Antriebstrang zu realisieren.
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Die
erfindungsgemäße Lösung wird
nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen
folgendes dargestellt:
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1 verdeutlicht
in schematisch vereinfachter Darstellung anhand einer Getriebebaueinheit den
Grundaufbau und die Funktion einer erfindungsgemäßen Überbrückungs- und Splitterschaltung;
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2 verdeutlicht
eine Ausführung
gemäß 1 mit
zusätzlicher
Bremseinrichtung;
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3 verdeutlicht
eine Weiterentwicklung gemäß 1 und 2 mit
zusätzlichem
Freilauf zwischen Sekundärrad
und Vorgelege;
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4 verdeutlicht
eine Weiterentwicklung gemäß 2 mit
Zuordnung einer Bremseinrichtung zur Vorgelegewelle.
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Die 1 verdeutlicht
in schematisch vereinfachter Darstellung das Grundprinzip und den Grundaufbau
einer erfindungsgemäß gestalteten kombinierten Überbrückungs-Splitterschaltung 1 in einem
Getriebe 30, umfassend ein Anfahrelement 36 und
einem diese nachgeordnete Drehzahl- /Drehmomentwandlungseinheit 37.
Die Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1 ist dem in Form einer hydrodynamischen
Komponente 2 vorliegenden Anfahrelement 36 zugeordnet.
Beide bilden bei Vormontage eine Baugruppe 25 bzw. sind
zu dieser funktional zusammenfassbar. Die hydrodynamische Komponente 2 ist dabei
im dargestellten Fall als hydrodynamische Kupplung 3 ausgeführt. Diese
umfasst mindestens ein mit einer hier nur angedeuteten Antriebsmaschine
AM wenigstens mittelbar drehfest verbindbares Primärrad 4 und
ein mit einem Abtrieb wenigstens mittelbar drehfest verbindbares
Sekundärrad 5.
Das Primärrad 4 bildet
dabei einen Eingang 6 der Baugruppe 25. Das Sekundärrad 5 ist
wenigstens mittelbar mit einem Ausgang 7 der Baugruppe 25 verbunden.
Die Kopplung erfolgt über
die kombinierte Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1. Der Eingang 6 und der
Ausgang 7 sind parallel oder vorzugsweise koaxial angeordnet.
Das Primärrad 4 und
das Sekundärrad 5 bilden
dabei einen mit Betriebsmittel befüllbaren Arbeitsraum 8.
Die kombinierte Überbrückungs-Splitterschaltung 1 umfasst
erfindungsgemäß zwei Eingänge, einen
ersten Eingang 9, der mit dem Sekundärrad 5 wenigstens
mittelbar, d. h. direkt oder über
weitere Übertragungselemente
drehfest verbunden ist, und einen zweiten Eingang 10, der wenigstens
mittelbar, d. h. direkt oder über
weitere Übertragungsmomente
drehfest mit dem Primärrad 4 verbunden
ist. Ferner vorgesehen ist ein Ausgang 11, der auch den
Ausgang 7 der Baugruppe 25 bildet. Jeder Eingang 9 und 10 ist
dabei zum Zwecke der Überbrückung wahlweise
mit dem Ausgang 11 über Übertragungselemente
verbindbar. Dadurch werden zwei Leistungszweige realisiert, ein
erster Leistungszweig 12 und ein zweiter Leistungszweig 13.
Der erste Leistungszweig 12 ist im dargestellten Fall durch die
ausschließliche Übertragung
der Leistung auf hydrodynamischem Weg ohne Wirkung des Splitters charakterisiert.
Der zweite Leistungsweg ist durch die rein mechanische Leistungsübertragung
charakterisiert. Zum Zwecke der Überbrückung erfolgt
die Kopplung wahlweise, d. h. jeweils nur ein Eingang 9 oder 10 ist
mit dem Ausgang 11 verbunden. Dazu umfasst die kombinierte Überbrückungs-Splitterschaltung 1 zwei
Vorgelege, ein erstes Vorgelege 14 und ein zweites Vorgelege 15.
Das erste Vorgelege ist dabei drehfest mit dem Sekundärrad 5 verbindbar, das
zweite Vorgelege 15 ist drehfest mit dem Primärrad 4 verbindbar.
Die Verbindung erfolgt dabei wenigstens mittelbar, d. h. entweder
direkt mit den entsprechenden Komponenten oder über weitere drehfest mit diesen
gekoppelte Elemente. Erfindungsgemäß ist dazu entweder wenigstens
eine zwischen dem ersten Vorgelege 14 und dem zweiten Vorgelege 15 angeordnete
erste schaltbare Kupplung 16 mit zwei Kupplungsebenen oder
jeweils eine, jedem einzelnen Vorgelege 14, 15 zugeordnete
separate erste schaltbare Kupplung 1614 , 1615 vorgesehen, welche wahlweise die
Kopplung zwischen dem ersten Vorgelege 14 oder dem zweiten
Vorgelege 15 mit einer Vorgelegewelle 18 ermöglicht.
Die Kopplung der Vorgelegewelle 18 erfolgt beispielhaft über ein
drittes Vorgelege 17 mit dem Ausgang 32 des Getriebes 30.
Die einzelnen Vorgelege, erstes Vorgelege 14, zweites Vorgelege 15 und
die weiteren, beispielsweise das dritte Vorgelege 17 sind
dabei vorzugsweise als Stirnradsätze
ausgeführt.
Diese sind für
das erste Vorgelege 14 mit 19, für das zweite
Vorgelege 15 mit 20 und für das dritte Vorgelege 17 mit 21 bezeichnet. Die
Ritzel 22 für
das erste Vorgelege 14 und 23 für das zweite
Vorgelege 15 sind dabei jeweils mit dem Sekundärrad 5 bzw.
dem Primärrad 4 wie
beschrieben drehfest verbindbar. Im dargestellten Fall ist jedem
der beiden Vorgelege, erstem Vorgelege 14 und zweitem Vorgelege 15,
eine separate schaltbare Kupplung 16, hier 1614 für
das erste Vorgelege und 1615 für das zweite
Vorgelege 15 zugeordnet. Über diese einzelnen schaltbaren
Kupplungen 1614 und 1615 erfolgt die Anbindung des jeweiligen
Vorgeleges 14 oder 15 an das Primärrad 4 oder
Sekundärrad 5. Zur
Realisierung der Überbrückungsschaltung
bzw. der Überbrückungsfunktion
ist die Ausführung
mit einer beiden Vorgelegen 14 und 15 gemeinsam
zugeordneten schaltbaren Kupplung 16 denkbar, die wahlweise
entweder das erste Vorgelege 14 mit dem Sekundärrad 5 und
das zweite Vorgelege 15 mit dem Primärrad 4 bzw. dem Eingang 6 der
Baugruppe 25 verbindet. Dies setzt jedoch eine entsprechende Ausgestaltung
dieser Kupplung voraus, wobei diese dann durch die Zusammenfassung
zweier Kupplungsebenen zu einer Baueinheit charakterisiert wird. Die
Ausführung
einer Kupplung 16 mit zwei Kupplungsebenen, die wechselweise
in Eingriff sind, bietet den Vorteil einer Zwangskopplung der Betätigung bzw.
Aktivierung und Deaktivierung der einzelnen Leistungszweige. Zur
Realisierung der Splitterfunktion, d. h. einer zusätzlichen
weiteren Übersetzung durch
Realisierung einer Vorschaltgruppe ist ferner eine weitere zweite
schaltbare Kupplung 24 vorgesehen, die das erste Vorgelege 14 bei
gelöster
erster schaltbarer Kupplung 1614 mit
dem zweiten Eingang 10 und damit dem mit der Antriebsmaschine AM
gekoppelten Eingang 6 der Baugruppe 25 verbindet. Diese
Kopplung erfolgt dabei frei von einer drehfesten Kopplung zwischen
dem Sekundärrad 5 und
dem ersten Vorgelege 14, d. h. bei gelöster schaltbarer Kupplung 1614 . Die Anbindung von erstem Vorgelege 14 und
zweitem Vorgelege 15 an die jeweiligen Eingänge 6 und 7,
insbesondere das Sekundärrad 5 und das
mit dem Eingang 6 gekoppelte Primärrad 4, erfolgt dabei
vorzugsweise jeweils über
die schaltbare Kupplung, hier die schaltbaren Kupplungen 1614 und 1615 .
Denkbar wäre
im dargestellten Fall beispielsweise für das zweite Vorgelege eine
Anbindung über das
mit dem Ritzel 23 kämmende
Stirnrad 25 mit der Vorgelegewelle 18. In diesem
Fall wäre
dann, hier jedoch nicht dargestellt, das Ritzel 23 drehfest
mit dem Eingang 6 der Baugruppe 25 verbunden und
damit wenigstens mittelbar mit der Antriebsmaschine AM. Zur Anbindung
des Sekundärrades 5 an
den Eingang 6 wäre
wie bereits beschrieben die schaltbare Kupplung 24 vorgesehen.
Vorzugsweise sind die schaltbare Kupplung 24 und die schaltbare
Kupplung 1614 koaxial zueinander
angeordnet. Die weitere schaltbare Kupplung 1615 zur
Kopplung des Einganges 6 mit dem zweiten Vorgelege 15 ist
dabei ebenfalls vorzugsweise koaxial zu den anderen schaltbaren Kupplungen 1614 und 24 angeordnet. Es besteht
jedoch auch die Möglichkeit,
diese parallel zu den Eingängen
anzuordnen.
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Die
Vorgelegewelle 18 kann als Voll- oder Hohlwelle ausgeführt sein.
Diese ist parallel zu einer theoretischen Achse zwischen dem Eingang 6 und dem
Ausgang 7 bzw. parallel zur hydrodynamischen Kupplung 3 angeordnet.
Diese bildet dabei den Ausgang 7 der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1, wobei diese über das weitere dritte Vorgelege 17 oder
eine Mehrzahl von derartigen Vorgelegen, im dargestellten Fall noch
zusätzlich
den Vorgelegen 26, 27, 28 und 29 mit
dem Ausgang der Getriebebaueinheit 30 gekoppelt ist. In
der Getriebebaueinheit 30 gemäß 1 ist dabei
die kombinierte Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1 zwischen einem Eingang 31 und
dem Ausgang 32 angeordnet. Der aus dieser und der hydrodynamischen
Komponente 2 gebildeten Baugruppe 25 sind vorzugsweise Schaltstufen 33 nachgeordnet,
die von den einzelnen Vorgelegen 17, 26 bis 29 gebildet
werden. Diese Ausführung
ist beispielhaft. Denkbar ist neben der Ausbildung der einzelnen
Schaltstufen in Form von Vorgelegen auch die Ausbildung eines Planetenradsatzes
oder einer Kombination von verschiedenen Stirnradstufen und Planetenradsätzen oder
einer Kombination mit einem stufenlosen Getriebe etc. Bezüglich der
Anordnung von Eingang 31 und Ausgang 32 der Getriebebaueinheit
bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Diese sind vorzugsweise koaxial oder parallel zueinander angeordnet.
Gemäß einer speziellen
Ausbildung kann die Anordnung auch in einem Winkel zueinander erfolgen.
Die ersten und zweiten schaltbaren Kupplungen sind vorzugsweise als
synchron schaltbare Kupplungen ausgeführt. Die Kraftübertragung
basiert auf Formschluss. Dies gilt vorzugsweise auch für die der
Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheit 37, insbesondere der
diese bildenden Schaltstufen 33 zugeordneten Schaltelemente.
-
Die
Funktionsweise der Überbrückung- und Splitterschaltung 1 gestaltet
sich wie folgt:
Bei rein hydrodynamischer Leistungsübertragung
in der Getriebebaueinheit 30 ist in der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1 das zweite Vorgelege 15 vom
Eingang der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1 entkoppelt, d. h., die schaltbare
Kupplung 1615 ist gelöst. Die
hydrodynamische Komponente 2, insbesondere die hydrodynamische
Kupplung 3 ist mit Betriebsmittel befüllt. Das Sekundärrad 5 ist über die
schaltbare Kupplung 1614 mit dem
ersten Vorgelege 14 drehfest verbunden, wobei die zweite
schaltbare Kupplung 24 zur Realisierung der Splitterfunktion
gelöst
ist, um keine Verspannungen zwischen dem Eingang, insbesondere dem
mit dem Eingang 31 gekoppelten Primärrad 4 und dem Sekundärrad 5 zu
erzielen. In diesem Fall erfolgt der Leistungsfluss vom Eingang 31 über das
erste Vorgelege auf die Vorgelegewelle 18 zum Ausgang 11 der
kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1. Je nach Ausführung der Schaltstufen 33,
hier beispielhaft der Vorgelege 17, 26 bis 29,
erfolgt dann die Leistungsübertragung
weiter zum Ausgang 32 der Getriebebaueinheit 30.
Zur Umschaltung des Leistungsflusses zwischen hydrodynamischer Leistungsübertragung
und mechanischer Leistungsübertragung
und damit zur Überbrückungsfunktion,
welche bei konventionellen Ausführungen durch
die Realisierung einer drehfesten Kopplung zwischen dem Primärrad 4 und
dem Sekundärrad 5 erzeugt
wird, wird erfindungsgemäß nunmehr
der Leistungsfluss über
zwei Wege realisiert, wobei diese Lösung für die Überbrückungsfunktion frei von einer direkten
drehfesten Verbindung zwischen dem Primärrad 4 und dem Sekundärrad 5 ist.
Die Umschaltung auf rein mechanischen Betrieb erfolgt durch Schaltung
der Kupplung 1615 , bei welcher
das zweite Vorgelege 15 drehfest mit der Vorgelegewelle 18 und damit
den einzelnen Schaltstufen 33 verbunden wird. Die zur Realisierung
der drehfesten Verbindung zwischen erstem Vorgelege 14 und
Sekundärrad 5 vorgesehene
schaltbare Kupplung 1614 ist in
diesem Funktionszustand gelöst.
Dies bedeutet, dass auch bei befüllter
hydrodynamischer Kupplung keine Leistung mehr über diese übertragen wird. Ist die hydrodynamische
Kupplung entleert, wäre
es theoretisch auch denkbar, die drehfeste Kopplung zu belassen, da
dann das erste Vorgelege im Leerlauf laufen würde. Vorzugsweise wird die
Verbindung jedoch unterbrochen. Der Leistungsfluss erfolgt dann
im Traktionsbetrieb betrachtet vom Eingang 6 der Baugruppe 25 in
Richtung zum Ausgang 11 über das drehfest mit dem Primärrad 4,
insbesondere dem Eingang 6 gekoppelte zweite Vorgelege 15,
d. h. das Ritzel 23 auf das Stirnrad 25, die Vorgelegewelle 18 sowie
entsprechend der Aktivierung der einzelnen schaltbaren Kupplungen,
die den Vorgelegen 17, 25 bis 29 zugeordnet
sind, eines der Vorgelege zum Ausgang 32.
-
Wird
bei rein mechanischer Leistungsübertragung
zusätzlich
die schaltbare Kupplung 24 aktiviert und damit eine drehfeste
Verbindung zwischen dem ersten Vorgelege 14 und dem Ausgang 7 der Baugruppe 25 geschaffen,
wobei das erste Vorgelege 14 in diesem Funktionszustand
vom Sekundärrad 5 entkoppelt
ist, d. h. die schaltbare Kupplung 1614 ist deaktiviert,
kann zu den ohnehin über
die einzelnen als Stirnradzüge
ausgebildeten Vorgelege 17, 26 bis 29 realisierbaren
Gangstufen eine weitere Übersetzung
realisiert werden. In diesem Fall fungiert das erste Vorgelege 14 quasi
als Vorschaltsatz für
die Schaltstufen 33. Die Leistungsübertragung erfolgt durch Berücksichtigung
der Übersetzung
des ersten Vorgeleges.
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Bei
der in der 1 dargestellten Ausführung sind
die beiden Vorgelege – erstes
Vorgelege 14 und zweites Vorgelege 15 – mit unterschiedlicher Übersetzung
ausgeführt.
Dabei kann durch die unterschiedliche Dimensionierung noch Synchronität zwischen
den miteinander zu verkoppelnden Teilen der schaltbaren Kupplung 16 beim
Wechsel der Leistungsflussrichtung bei einem Schlupf bestimmter Größe in der
hydrodynamischen Komponente 2 erzielt werden.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführung sind die der kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1 zugeordneten Schaltkupplungen 1614 , 1615 und 24 koaxial
zueinander angeordnet und in axialer Richtung vorzugsweise parallel.
Damit konzentriert sich die Anordnung der Schaltkupplungen in einem
engen Bereich. Dies ist vorteilhaft, da für die einzelnen Kupplungen
dadurch auch die gleiche Stelleinrichtung genutzt werden können. Ferner
verringert sich der Aufwand für
die Ansteuerung einsichtlich der erforderlichen Verbindungen zwischen
den einzelnen Stelleinrichtungen und der Steuereinrichtung.
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Die 1 verdeutlicht
die Ausführung
für die Zuschaltung
der Splitterfunktion bei rein mechanischer Leistungsübertragung.
Theoretisch ist dies auch für
den hydrodynamischen Leistungszweig denkbar, indem beispielsweise
das zweite Vorgelege 15 zusätzlich auch an das Sekundärrad 5 anbindbar wäre.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Weiterentwicklung wird die hydrodynamische
Komponente 2, insbesondere die hydrodynamische Kopplung 3 auch
als hydrodynamischer Retarder genutzt. Dazu ist gemäß 2 anhand
einer Ausführung
gemäß 1 dem
Sekundärrad 5 eine
Bremseinrichtung 34 zugeordnet, welche vielgestaltig ausgeführt sein
kann. Diese dient der Festsetzung des Sekundärrades 5. Dies gilt
für die
mechanische Betriebsweise, d. h. in diesem Fall erfolgt der Leistungsfluss im
zweiten Leistungszweig zum Primärrad 4,
welches in diesem Funktionszustand als Rotor fungiert. Das Sekundärrad 5 fungiert
bei vollständiger
Festsetzung in diesem Funktionszustand als Stator. Der Abtrieb, d.
h. der Ausgang 32 stützt
sich somit über
die Schaltstufen 33 und dem zweiten Vorgelege 15 und dem
mit diesem drehfest verbundenen Primärrad 4 am Stator,
der vom Sekundärrad 5 gebildet
wird, ab.
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Der
Leistungsfluss über
das Vorgelege, insbesondere die Vorgelege 14, 15 und
die die Schaltstufen 33 bildenden Vorgelege ermöglichen
bei Kopplung der hydrodynamischen Kupplung 3 mit der kombinierten Überbrückung- und
Splitterschaltung 1 mit den Gangstufen 33 eines
Getriebes eine Untersetzung in den einzelnen Gangstufen. Zwar kann
je nach Auslegung des Übersetzungsverhältnisses
in den Vorgelegen 14, 15 unterschiedlichen Übersetzungen
Rechnung getragen werden, jedoch wird auch bei der in der Regel
gewünschten
1 : 1 Übersetzung
aufgrund der Leistungsübertragung über die Vorgelege 14, 15 mit
einem schlechteren Wirkungsgrad zu rechnen sein. Um in diesem Fall
eine starre Kopplung zwischen dem Eingang 6 und dem Ausgang 7 der
Baugruppe 25 bzw. den Eingängen 9 und 10 und
dem Ausgang 11 in der kombinierten Überbrückungskupplung und Splitterschaltung
zu realisieren, kann eine weitere schaltbare Kupplung zwischen dem
zweiten Vorgelege 15 und den Schaltstufen 33 bildenden
Vorgelegen 17 bzw. 25 bis 29 angeordnet sein,
die schaltbar ist und koaxial zur hydrodynamischen Kupplung 3 sowie
dem Eingang 31 und Ausgang 32 der Getriebebaueinheit 30 angeordnet
ist. Diese Kupplung ermöglicht
dabei den direkten mechanischen Durchtrieb vom Eingang 31 zum
Ausgang 32 frei von der Führung über weitere Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtungen.
Die Drehzahl und das Moment am Eingang 31 entsprechen dabei
bei Schaltung dieser Kupplung denen am Ausgang 32.
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Bei
allen in den 1 und 2 beschriebenen
Ausführungen
sind die schaltbaren Kupplungen vorzugsweise als formschlüssige synchron
schaltbare Kupplungen, vorzugsweise in Form von Klauenkupplungen
ausgeführt.
Andere Ausführungen,
insbesondere in Form von kraftschlüssigen Kupplungen sind ebenfalls
denkbar. Diese arbeiten jedoch mit Schlupf, wodurch der Wirkungsgrad
des Gesamtsystems verringert wird. Daher werden erfindungsgemäß vorzugsweise
formschlüssige,
synchron schaltbare Kupplungen zum Einsatz gelangen.
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Die 3 verdeutlicht
eine Weiterentwicklung einer Ausführung gemäß 1, welche
vorzugsweise noch mit einer Weiterentwicklung gemäß 2 kombiniert
wurde. Dabei ist zwischen dem Sekundärrad 5 und Ausgang 7 der
Baugruppe 25 ein Freilauf F vorgesehen. Dieser ist dabei
vorzugsweise zwischen dem Sekundärrad 5 und
der schaltbaren Kupplung 24 angeordnet. Durch diesen kann
für den Einsatz
in automatisierten Schaltgetrieben auf eine separate Trennkupplung
verzichtet werden. Ferner ist über
diesen eine Berghaltefunktion realisierbar.
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Die 4 verdeutlicht
eine Weiterentwicklung gemäß 2,
wobei der Vorgelegewelle 18 ebenfalls eine Bremseinrichtung 35 zugeordnet
ist. Diese kann zur Synchronisation genutzt werden oder aber zusätzlich der
Abbremsung der Vorgelegewelle 18 und des damit gekoppelten
Ausganges 32 der Getriebebaueinheit 30 dienen.
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Bei
den in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungen
handelt es sich um Beispiele. Entscheidend ist lediglich, dass in
einer kombinierten Überbrückungs-
und Splitterschaltung 1, die über zwei Vorgelege realisiert
wird, mittels drei Schaltelementen eine Vielzahl von Funktionen
ausgeführt
werden kann, wobei das Gesamtgetriebe 30 sich neben einer
geringen Baugröße auch
durch eine einfache Betätigung
sowie ein geringes Gewicht auszeichnet.
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- 1
- kombinierte Überbrückungs-
und Splitterschaltung
- 2
- hydrodynamische
Komponente
- 3
- hydrodynamische
Kupplung
- 4
- Primärrad
- 5
- Sekundärrad
- 6
- Eingang
der Baugruppe
- 7
- Ausgang
der Baugruppe
- 8
- Arbeitsraum
- 9
- erster
Eingang der Überbrückungs-
und Splitterschaltung
- 10
- zweiter
Eingang der Überbrückungs-
und Splitterschaltung
- 11
- Ausgang
der Überbrückungs-
und Splitterschaltung
- 12
- erster
Leistungszweig
- 13
- zweiter
Leistungszweig
- 14
- erstes
Vorgelege
- 15
- zweites
Vorgelege
- 16
- schaltbare
Kupplung
- 17
- drittes
Vorgelege
- 18
- Vorgelegewelle
- 19
- Stirnradsatz
- 20
- Stirnradsatz
- 21
- Stirnradsatz
- 22
- Ritzel
- 23
- Ritzel
- 24
- schaltbare
Kupplung
- 25
- Stirnrad
- 26
- Vorgelege
- 27
- Vorgelege
- 28
- Vorgelege
- 29
- Vorgelege
- 30
- Getriebebaueinheit
- 31
- Eingang
- 32
- Ausgang
- 33
- Schaltstufe
- 34
- Bremseinrichtung
- 35
- Bremseinrichtung
- 36
- Anfahrelement
- 37
- Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheit
- 38
- Ausgang
- 39
- Eingang
- 1614
- schaltbare
Kupplung
- 1615
- schaltbare
Kupplung
- AM
- Antriebsmaschine
- F
- Freilauf