Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrolle und Steuerung
einer Anzeige einer bei einem mobilen Endgerät eines Teilnehmers eines Mobilfunknetzes
eingehenden Nachricht. Im Falle eines sogenannten Broadcast-Dienstes
stellt sich das Problem, dass die Möglichkeit gegeben ist, dass
ein Teilnehmer, der einen derartigen Broadcast-Dienst aktiviert
hat, mehrmals ein und dieselbe Broadcast-Nachricht erhält. Bekannt
ist aus der Internetveröffentlichung
3GPP TS 23.246 V.6.1.0 (2003-12) ein sogenannter „Multimedia
Broadcast and Multicast Service" (MBMS),
für welchen
sowohl ein Broadcast wie auch ein Multicast Modus definiert ist.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird im Wesentlichen der Broadcast
Modus von Relevanz sein. In dem definierten Broadcast Modus werden
Multimedia Nachrichten in Mobilfunkzellen eines Mobilfunknetzes
gesendet, in welchen sich ein oder mehrere empfangsbereite mobile
Endgeräte
aufhalten. Um mittels eines mobilen Endgerätes empfangsbereit zu sein,
muss ein Teilnehmer des Mobilfunknetzes einen derartigen Broadcast-Dienst
aktivieren bzw. abonnieren. Hat ein Teilnehmer einen derartigen Broadcast-Dienst
abonniert, so wird das mobile Endgerät des Teilnehmers auf einen
Empfangsbereitschafts-Modus für
Broadcast-Nachrichten gestellt. Die Broadcast-Nachrichten werden
von einem Broadcast/Multicast-Dienstrechner (BMD) an zuvor definierte
Mobilfunkzellen des Mobilfunknetzes verteilt. Dort werden die Nachrichten
dann von empfangsbereiten mobilen Endgeräten aufgenommen und dem entsprechenden
Teilnehmer angezeigt bzw. präsentiert.
Der Broadcast Modus entspricht dem bei Radio und Fernsehen eingesetzten
Verfahren.
Da
der Broadcast-Dienst weder über
eine gesicherte Übertragung
oder eine gesicherte Qualität verfügt und die
Nutzer des Dienstes auch nicht erfasst werden, eignet sich dieser
Dienst am besten für Werbesendungen,
welche durch den Werbenden finanziert werden. Ferner kann der Broadcast-Dienst durch
einen Betreiber dazu genutzt werden, seinen mobilen Teilnehmern
Informationen zukommen zu lassen. So kann er beispielsweise mittels
eines Broadcast-Dienstes die Teilnehmer über einen neuen Tarif informieren.
Bei
der Bereitstellung derartiger Informationen über einen Broadcast-Dienst
ergibt sich für
den Betreiber das Problem sicherzustellen, dass alle oder zumindest
ein Großteil
der Teilnehmer die entsprechende Nachricht erhalten. Die Broadcast-Nachrichten
werden im Allgemeinen nur von Teilnehmern, die sich in einem bestimmten örtlichen
Gebiet, entsprechend der vordefinierten Mobilfunkzellen, befinden und
die zusätzlich
das mobile Endgerät
eingeschaltet haben. Um die Empfangswahrscheinlichkeit zu erhöhen, muss
der Betreiber dieselbe Nachricht mehrmals schicken. Für einen
Teilnehmer, der die Nachricht jedoch bereits empfangen hat, stellt
sich damit aber das Problem des mehrmaligen Empfangs einer Nachricht.
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nunmehr, ein Verfahren
bereit zu stellen, mit dessen Hilfe eine mehrmalige Anzeige einer
Nachricht bei einem Teilnehmer verhindert werden kann.
Gelöst wird
die Aufgabe durch ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß Anspruch
1. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
Gemäß Anspruch
1 wird ein Verfahren zur Kontrolle und Steuerung einer Anzeige einer
bei einem mobilen Endgerät
eines Teilnehmers eines Mobilfunknetzes eingehenden Nachricht bereitgestellt, bei
dem die Nachricht zunächst
mit einer eineindeutigen Nachrichtenkennung versehen wird. Anhand der
Nachrichtenkennung wird sodann kontrolliert, ob die Nachricht seitens
des mobilen Endgerätes
wiederholt empfangen wird. Ferner wird anhand der Nachrichtenkennung
gesteuert, ob die Nachricht im mobilen Endgerät dem Teilnehmer angezeigt
wird.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird als Nachricht eine Broadcast-Nachricht eines Broadcast-Dienstes,
den der Teilnehmer des mobilen Endgerätes aktiviert hat, verwendet.
Jede Broadcast-Nachricht
wird mit einer eineindeutigen Nachrichtenkennung versehen. Diese
Nachrichtenkennung kann in einem sogenannten Broadcast/Multicast
Dienstrechner (BMD) vergeben werden. Die Nachrichtenkennung wird
nur einmal vergeben, so dass jede Nachricht anhand ihrer Nachrichtenkennung
eindeutig identifizierbar ist. Das mobile Endgerät eines Teilnehmers kann anhand
der Nachrichtenkennung unterscheiden, ob es die eingehende Nachricht
wiederholt empfängt,
das heißt
schon einmal empfangen hat und dem Teilnehmer bereits angezeigt
hat oder ob die eingehende Nachricht erstmals empfangen wird. Zu
diesem Zweck wird die Nachrichtenkennung einer erstmals eingehenden
Nachricht in dem mobilen Endgerät
gespeichert und vorzugsweise in einer Liste hinterlegt. Bei einer
eingehenden Nachricht wird die Nachrichtenkennung mit in der Liste
gespeicherten Nachrichtenkennungen, die in einer Speichereinheit
des mobilen Endgerätes hinterlegt
ist, verglichen. Bei Nicht-Vorhandensein in der Liste wird die Nachrichtenkennung
in die Liste mit aufgenommen und die Nachricht wird im mobilen Endgerät dem Teilnehmer
angezeigt. Die Anzeige erfolgt dabei vorzugsweise unmittelbar auf
einem im mobilen Endgerät
verfügbaren
Display. Ferner kann dem Teilnehmer auch ein Signal seitens des
mobilen Endgerätes
gegeben werden, dass ein Nachricht für ihn abrufbar ist. Das bedeutet,
dass sowohl akustische wie auch optische Anzeigemöglichkeiten
in verschiedenartiger Ausführung
denkbar sind. Die Liste kann durch den Teilnehmer gelöscht werden.
Ferner kann in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch den BMD eine Gültigkeitsdauer
für die
Nachrichtenkennung festgelegt werden. Nach Ablauf der Gültigkeitsdauer wird
die Nachrichtenkennung automatisch aus der Liste entfernt.
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bei Vorhandensein der Nachrichtenkennung in der Liste mittels
einer Schaltereinstellung eines im mobilen Endgerät vorgesehenen
Schalters eine Anzeige oder ein Unterdrücken der Nachricht im mobilen
Endgerät gesteuert.
Der Schalter kann dabei vorzugsweise von dem Teilnehmer am mobilen
Endgerät
eingestellt werden.
Vorzugsweise
wird für
den Schalter genau eine erste („EIN") und eine zweite („AUS") mögliche Einstellung
vorgesehen, wobei die erste, das heißt die „EIN"-Einstellung mit einer Anzeige der Nachricht und
die zweite, das heißt
die „AUS"-Einstellung mit einem Unterdrücken der
Nachricht gekoppelt ist.
In
einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird jeder einzelnen Nachricht bzw. jeder einzelnen Nachrichtenkennung
ein separater Schalter zugeordnet, mittels welchem für jede Nachricht
separat eine Anzeige oder ein Unterdrücken gesteuert wird.
Ein
großer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, dass es dadurch möglich wird, in dem vergleichsweise
kostengünstigen MBMS
Broadcast Modus Broadcast-Nachrichten zu versenden, ohne dass einem
Teilnehmer zwangsläufig
ein und dieselbe Nachricht mehrmals angezeigt wird. Vielmehr ist
es mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich,
genau zu steuern, ob eine Nachricht dem Teilnehmer angezeigt oder
unterdrückt werden
soll. Die Steuerung kann in einem mobilen Endgerät vorgegeben, das heißt vordefiniert
sein oder aber, der Teilnehmer kann mittels eines oder mehrerer
Schalter selbst einstellen, wie mit einer entsprechenden Nachricht
zu verfahren ist. Dabei ist es zum Einen möglich, in dem mobilen Endgerät genau einen
Schalter vorzusehen, dessen Einstellung dann Wirkung bzw. Geltung
für alle
eingehenden mit einer Nachrichtenkennung versehenen Nachrichten
hat. Ferner ist es aber auch denkbar, für jede einzelne mit einer Nachrichtenkennung
versehenen Nachricht einen gesonderten Schalter vorzusehen, um so
für jede
Nachricht gesondert entscheiden zu können, ob sie angezeigt oder
unterdrückt
werden soll. Das erfindungsgemäße Verfahren
wird, wie bereits beschrieben, vorzugsweise eingesetzt, um mittels
des eingangs beschriebenen Broadcast Modus Teilnehmern Informationen
bzw. Broadcast-Nachrichten
zukommen zu lassen. Ohne das erfindungsgemäße Verfahren ist die Nutzung
des Broadcast Modus nur schwer praktikabel, da ein Teilnehmer in
der Regel eine Mehrfachanzeige einer Nachricht gegen seinen Willen
wohl nicht akzeptieren würde.
Wie
eingangs bereits beschrieben, ist der Broadcast Modus des MBMS besonders
geeignet für Werbesendungen.
Für Werbesendungen
anfallende Gebühren
werden nach gängigen
Marktmethoden in Abhängigkeit
von der Anzahl der Empfänger
berechnet. Der existierende MBMS verfügt über keinen Mechanismus, welcher
ei ne Erfassung der Anzahl der Empfänger derartiger Broadcast-Nachrichten ermöglicht.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann nunmehr auch vorgesehen
werden, dass ein Teilnehmer bei Empfang einer Nachricht, die mit
einer Nachrichtenkennung versehen ist, deren Empfang mittels Senden
einer Bestätigungsnachricht
unter Nennung der Nachrichtenkennung an eine Basisstation eines Radionetz
quittiert. Die Basisstation, eine BTS (Base Transceiver Station)
bei GPRS bzw. ein Node-B bei UMTS, leitet diese Bestätigungsnachricht
dann weiter an eine Radio-Kontrolleinheit, an einen BSC (Base Station
Controller) bei GPRS bzw. an einen RNC (Radio Network Controller)
bei UMTS, welche die Nachricht anhand ihrer Nachrichtenkennung registriert
und damit eine Statistik über
den Empfang einer jeden einzelnen oder einer Gruppe von Broadcast-Nachrichten erstellt.
Diese Statistik kann dann in regelmäßigen Abständen von einem Nachverarbeitungsrechner
abgeholt oder zu diesem gesendet werden. Auf diese Weise kann ein
Betreiber eines Mobilfunknetzes beispielsweise einem Werbetreibenden
Informationen über
die potentiellen Empfänger
einer Werbenachricht in einem bestimmten geographischen Bereich
geben. Andererseits kann der Betreiber eines Mobilfunknetzes beispielsweise
einem Werbetreibenden anhand des ermittelten Empfangs die Werbung
in Rechnung stellen. Alternativ dazu ist es auch denkbar, dass ein
mobiles Endgerät bei
Eintritt in den Bereich einer Radio-Kontrolleinheit dieser mitteilt,
für welche
Broadcast-Nachrichten das mobile Endgerät empfangsbereit ist. Diese
Mitteilung kann dabei sowohl in einer gesonderten Nachricht erfolgen
wie auch in einer der erforderlichen Registrierungsnachrichten.
Die Radio-Kontrolleinheit speichert diese Informationen, welche
dann ebenfalls in regelmäßigen Abständen von
einem Nachverarbeitungsrechner abgeholt oder zu diesem gesendet wird.
Aus diesen Informationen kann für
ein beliebiges Zeitintervall eine Statistik bezüglich der empfangsbereiten
mobilen Endgeräte
erstellt werden. Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
anhand der folgenden Figur näher
erläutert. Es
zeigt
1 zeigt
ein Flussdiagramm eines Ablaufs einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ein hier nicht dargestelltes mobiles Endgerät empfängt eine Broadcast-Nachricht. Die Broadcast-Nachricht
ist mit einer Nachrichtenkennung versehen, die die Broadcast-Nachricht
eineindeutig identifiziert. Bei Empfang der Nachricht wird zunächst überprüft, ob die
Nachrichtenkennung in dem mobilen Endgerät gespeichert ist. In einer
Speichereinheit des mobilen Endgerätes ist eine Liste gespeichert,
in welcher Nachrichtenkennungen seitens des mobilen Endgerätes bereits
empfangenen Nachrichten hinterlegt sind. Durch Vergleich der Nachrichtenkennung
der nun neu empfangenen Nachricht mit den in der Liste aufgeführten Nachrichtenkennungen kann
nun erkannt werden, ob die Nachricht bereits zuvor schon einmal
von dem mobilen Endgerät
empfangen wurde. Ist die Nachrichtenkennung noch nicht in der Liste
aufgeführt,
so wird die Nachricht dem Teilnehmer in dem mobilen Endgerät angezeigt.
Dabei kann die Nachricht beispielsweise unmittelbar auf einem Display
des mobilen Endgerätes
angezeigt werden. Ferner wird nun die Nachrichtenkennung der Nachricht
in die Liste mit aufgenommen, so dass bei einem wiederholten Empfang
der Nachricht, dies seitens des mobilen Endgerätes sofort erkannt wird. Ist die
Nachrichtenkennung aber bereits in der Liste vorhanden, das heißt wurde
die Nachricht bereits schon einmal empfangen, so gibt in dem hier
dargestellten Fall zwei Möglichkeiten.
Anhand eines in dem mobilen Endgerät vorgesehenen Schalters kann
voreingestellt werden, wie mit einer zum wiederholten Mal empfangenen
Nachricht zu verfahren ist. Der Schalter weist dabei beispielsweise
genau zwei mögliche Einstellungen
auf, eine „EIN"- und eine „AUS"-Einstellung. In
der „EIN"-Einstellung wird
beispielsweise eine Nachricht, auch wenn sie bereits schon einmal angezeigt
wurde, dem Teilnehmer zu einem wiederholten Mal angezeigt. Ist der
Schalter in der „AUS"-Einstellung, so wird die Nachricht unterdrückt. Die
Schaltereinstellungen können
seitens des Teilnehmers am mobilen Endgerät selbst eingestellt werden.
Ferner ist es auch denkbar, dass jeder einzelnen Nachricht ein separater
Schalter zugeordnet ist, so dass der Teilnehmer eine Schaltereinstellung
in Abhängigkeit
von der Art bzw. Inhalt der Nachricht machen kann. Dadurch ist es
möglich,
die Anzeige der Nachrichten noch differenzierter zu gestalten.