DE102004008045A1 - Verfahren zur Durchführung einer Giermomentenkompensation - Google Patents

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    • B60W2720/14Yaw

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung einer aufgrund unterschiedlicher Rad-Drehzahlen auf der linken und der rechten Seite eines zweispurigen Kraftfahrzeugs erforderlichen Giermomentenkompensation mittels eines Lenksystems, das die Einstellung eines fahrerunabhängigen Lenkwinkels an lenkbaren Fahrzeugrädern ermöglicht, wobei das durch geeignete Ansteuerung des Lenksystems zu kompensierende Giermoment aus den an den beschleunigten oder abgebremsten, sich jedoch drehenden Rädern anliegenden Kräften unter Berücksichtigung des Trägheitsmomentes sowie der Winkelbeschleunigung der betroffenen Fahrzeug-Räder und insbesondere unter Verwendung des folgenden mathematischen Zusammenhangs ermittelt wird: DOLLAR A M¶Gier¶ = (s/(2 È r¶Rad¶)) È r¶Br¶ È (F¶Br,re¶) + THETA¶Rad¶ È (d·2· DIAMETER /dt·2·¶Rad,re¶).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung einer aufgrund unterschiedlicher Rad-Drehzahlen auf der linken und der rechten Seite eines zweispurigen Kraftfahrzeugs erforderlichen Giermomentenkompensation mittels eines Lenksystems, das die Einstellung eines fahrerunabhängigen Lenkwinkels an lenkbaren Fahrzeugrädern ermöglicht. Zum technischen Umfeld wird neben der DE 197 51 227 A1 beispielshalber auf die DE 103 03 154 A1 verwiesen.
  • Die vorliegende Erfindung findet bei sog. aktiven Lenksystemen zweispuriger Kraftfahrzeuge Verwendung, bei denen ein von einer Vorgabe des Fahrers unabhängiger Lenkwinkel an lenkbaren Rädern des Kraftfahrzeugs eingestellt werden kann. Insbesondere kann es sich bei einem solchen aktiven Lenksystem um eine sog. Überlagerungslenkung handeln, so wie dies auch in der oben erstgenannten Schrift erwähnt ist. Bei derartigen aktiven Lenksystemen kann eine Stabilisierungsfunktion implementiert sein, die bei ABS-Bremsungen (Antiblockiersystem-Bremsungen) auf unterschiedlichen Reibwerten der rechten und linken Fahrzeugseite eine Kompensation des hierdurch auftretenden Stör-Giermomentes durch gezielte Lenkeingriffe vornimmt, nämlich die sog. Giermomentenkompensation. Daneben oder hauptsächlich jedoch erfolgt eine Stabilisierung eines mehrspurigen Kraftfahrzeugs über ein sog. „aktives" Lenksystem anhand eines Vergleichs einer tatsächlichen, gemessenen Gierbewegungsgröße des Fahrzeugs mit einer anhand der aktuellen Randbedingungen berechneten Soll-Gierbewegungsgröße.
  • Unerwünschte Gierbewegungen eines zweispurigen Kraftfahrzeugs können nicht nur aus unterschiedlichen durch ein Fzg.-Bremssystem eingeleiteten Bremskräften an den Rädern der linken bzw. rechten Fahrzeugseite resultieren, sondern auch aus asymmetrischem Antriebsschlupf, d.h. falls die beidseitigen Antriebsräder das üblicherweise über ein Differential gleichmäßig verteilte Antriebsmoment des Fzg.-Antriebsaggregats aufgrund unterschiedlicher Bodenhaftung (resultierend aus unterschiedlichen Reibwerten) in unterschiedliche Vortriebskräfte auf der linken bzw. rechten Fahrzeugseite umsetzen. Tritt also während einer Beschleunigungsphase des Fahrzeugs asymmetrischer Schlupf der Antriebsräder auf, so entsteht ein Giermoment, das eine Gierbeschleunigung des Fahrzeugs bewirkt.
  • Um kritische Fahrzustände, die aus einem solchen sog. Antriebs-Giermoment entstehen könnten, zu verhindern, wird im bekannten Stand der Technik bei Erkennen von Antriebs-Schlupf an den Antriebsrädern zunächst das vom Fzg.-Antriebsaggregat abgegebene Antriebsmoment um ein gewisses Maß reduziert und bei dann weiterhin vorliegendem Antriebsschlupf erfolgt ein radindividueller Bremseingriff. Dies ist dem Fachmann unter dem Begriff der sog. Antriebs-Schlupfregelung („ASR"), die ebenfalls in der eingangs zweitgenannten Schrift genannt ist, bekannt.
  • Bei Aktivierung dieser bekannten Antriebs-Schlupfregelung, wobei also das vom Antriebsaggregat abgegebene Antriebsmoment reduziert und ggf. eine Bremskraft an die Antriebsräder angelegt wird, wird zwangsläufig die erzielbare Fahrzeugbeschleunigung herabgesetzt. Somit ergibt sich also der Zielkonflikt, dass einerseits eine hohe Fahrstabilität (verbunden mit hohem Fahrkomfort) erreicht werden soll, dass aber andererseits auch bei niedrigen Reibwerten zwischen Rad und Fahrbahn (bspw. im Winter bei Schnee und Eis) eine möglichst hohe Fahrzeug-Beschleunigung möglich sein soll. Mit der herkömmlichen Antriebs-Schlupfregung ist lediglich ein Kompromiss zwischen diesen beiden Zielen erreichbar.
  • Grundsätzlich könnte bei Auftreten von asymmetrischem Antriebsschlupf anstelle einer Reduzierung des Antriebsmoments und ggf. eines Bremseingriffs versucht werden, das Fahrzeug über das aktive Lenksystem zu stabilisieren, d.h. dadurch, dass unabhängig von der Vorgabe des Fahrers ein Lenkwinkel oder Zusatz-Lenkwinkel eingestellt wird, mit Hilfe dessen das aus dem asymmetrischem Antriebsschlupf resultierende sog. Stör-Giermoment kompensiert werden kann, jedoch ist es hierfür erforderlich, die Größe und Richtung des benötigen Kompensa tions-Giermoments zu kennen. Während die Richtung, d.h. der Drehsinn noch einfach aus einem Vergleich der Drehzahlen zwischen dem (oder den) linksseitigen und dem (oder den) rechtsseitigen Antriebsrad (bzw. Antriebsrädern) bestimmt werden kann, ist für die Ermittlung des Betrags des sog. Stör-Giermoments (bzw. des dementsprechenden Kompensations-Giermoments) ein sinnvoller Ansatz erforderlich, den aufzuzeigen sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe gestellt hat.
  • Die Lösung dieser Aufgabe ist für ein Verfahren zur Durchführung einer aufgrund unterschiedlicher, Rad-Drehzahlen auf der linken und der rechten Seite eines zweispurigen Kraftfahrzeugs erforderlichen Giermomentenkompensation mittels eines Lenksystems, das die Einstellung eines fahrerunabhängigen Lenkwinkels an lenkbaren Fahrzeugrädern ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass das durch geeignete Ansteuerung des Lenksystems zu kompensierende Giermoment aus den an den durch das Fahrzeug-Antriebsaggregat beschleunigten oder allgemein abgebremsten, sich jedoch drehenden Rädern anliegenden Kräften unter Berücksichtigung des Trägheitsmomentes sowie der Winkelbeschleunigung der betroffenen Fahrzeug-Räder ermittelt wird. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
  • Grundsätzlich kann mit den Unterschieden der an den beidseitigen Rädern anliegenden Kräfte, insbesondere Bremskräfte und Antriebskräfte, ein aus diesen asymmetrischen Kräften resultierendes Stör-Giermoment rechnerisch bestimmt werden. Bremskräfte sind dabei bekanntlich relativ einfach ermittelbar, nämlich entweder aus direkt sensierten Bremsdrücken oder aus anderen geeigneten vorliegenden Messdaten, so im Falle einer hydraulischen Bremsanlage aus den entsprechenden Ventilöffnungszeiten, dem hydraulischen Vordruck und den entsprechenden geometrischen Daten, so wie dies auch in der o.g. DE 197 51 227 A1 erwähnt ist. Zunächst komplizierter hingegen scheint sich die Ermittlung der Antriebskräfte bzw. des Unterschieds der Antriebskräfte zwischen dem linksseitigen und rechtsseitigen Antriebsrad (bzw. den jeweiligen Antriebsrädern) darzustellen, jedoch wurde erkannt, dass hierfür die Berücksichtigung der Trägheitsmomente sowie der Winkelbeschleunigungen der jeweiligen Räder ausreichend sind.
  • Zum Nachweis dessen diene die folgende Ableitung, die auch zur ausreichend genauen Berechnung eines bei signifikanten Drehzahlunterschieden vorliegenden Stör-Giermomentes herangezogen wird bzw. werden kann. Dabei ist in der folgenden Gleichung (1) die Momentenbilanz um die Drehachse jedes angetriebenen Rades dargestellt: 0 = MRad, Antrieb – FFahrbahn·rRad – FBr·rBr – ΘRad·(d2ϕ/dt2 Rad) (1)mit
  • MRad, Antrieb
    = Antriebsmoment am Rad
    FFahrbahn
    = Kraft, die von der Fahrbahn auf das Rad übertragen wird
    rRad
    = dynamischer Abrollradius des Rades
    FBr
    = Kraft durch Betätigung der Rad-Bremse
    rBr
    = Radius, an dem die Bremskraft am Rad angreift
    MRad
    = Trägheitsmoment des Rades
    (d2ϕ/dt2 Rad)
    = Winkelbeschleunigung des Rades
    „·"
    verdeutlicht eine Multiplikation, „–" steht für eine Subtraktion
  • Tritt im Falle asymmetrischer Kraftverteilung zwischen dem linken und rechten Antriebsrad des Kraftfahrzeugs ein Giermoment auf, so lässt sich dieses durch die Momentenbilanz um den Fahrzeug-Schwerpunkt bestimmen. Die folgende Gleichung (2) gibt diese Momentenbilanz vereinfacht für ein Kraftfahrzeug mit Hinterradantrieb ohne Bremseingriff an den Fzg.-Vorderrädern an, jedoch ist unabhängig hiervon die vorliegende Erfindung in gleicher Weise auch für zweispurige, zweiachsige Kraftfahrzeuge mit Allrad-Antrieb und mit gleichzeitigen Bremseingriffen sowohl an den Hinterrädern als auch an den Vorderrädern anwendbar: 0 = MGier – (FFahrbahn, rechts – FFahrbahn, links)·s/2 (2)mit
  • MGier
    = Giermoment (= sog. Stör-Giermoment)
    FFahrbahn, rechts bzw. FFahrbahn, links
    = Kraft, die von der Fahrbahn auf das rechte bzw. linke Rad wirkt
    s
    = Spurweite des Fahrzeugs
    „/"
    verdeutlicht eine Division
  • Berücksichtigt man nun, dass ein üblicherweise in der Antriebsachse zwischen den angetriebenen Rädern vorgesehenes Differential eine gleichmäßige Verteilung des vom Fzg.-Antriebsaggregat bereitgestellten Antriebsmoments auf die beiden Antriebsräder vornimmt und setzt die dementsprechend modifizierten Gleichungen (1) für das linke bzw. rechte Antriebsrad in die Gleichung (2) ein, so entfällt der Term „MRad, Antrieb" und es ergibt sich die folgende Gleichung (3) zur Ermittlung des Stör-Giermoments bei asymmetrischem Antriebsschlupf für ein zweispuriges Kraftfahrzeug mit Hinterrad-Antrieb: (3): MGier = (s/(2·rRad))·(rBr·(FBr,li – FBr,re) + ΘRad·(d2ϕ/dt2 Rad,li – d2ϕ/dt2 Rad,re),(„+" steht dabei für eine Addition),
    wobei vorausgesetzt ist, dass die Größen „rRad", "rBr" und „ΘRad" für das linke und rechte Rad gleich sind.
  • Wie diese Gleichung (3) belegt, kann also in Kenntnis des Trägheitsmomentes der betroffen Räder des Fahrzeugs sowie in Kenntnis von deren einfach durch Messung der Drehzahl ermittelbarer Winkelbeschleunigung und der – wie weiter oben ausgeführt – ebenfalls relativ einfach ermittelbaren Bremskräfte an diesen Rädern ein aus asymmetrischem Antriebsschlupf resultierendes Stör-Giermoment errechnet werden, welches dann – wie weiterhin vorgeschlagen wird – durch ein sog. aktives Lenksystem durch Einstellung eines entsprechenden von der Vorgabe des Fahrers unabhängigen Lenkwinkels kompensiert werden kann. Dann ist es nicht erforderlich, zur Stabilisierung des Fahrzeugs das vom Fzg.-Antriebsaggregat abgegebene Antriebsmoment zu reduzieren oder darüber hinaus radindividuelle Bremseingriffe zu tätigen, wenngleich diese Maßnahmen unterstützend insbesondere dann, wenn das sog. Stör-Giermoment sehr hoch zu werden droht, weiterhin ergriffen werden können.
  • Klar ersichtlich ist, dass die Bestimmungs-Gleichung (3) auch im Falle eines „negativen" vom Fahrzeug-Antriebsaggregat eingeleiteten Momentes Gültigkeit hat, d.h. auch für das sog. Motor-Schleppmoment, welches bekanntlich eine Abbremsung des Fahrzeuges bewirkt. Somit ist auch bei aus einem Motor-Schleppmoment resultierenden asymmetrischen Radschlupf eine Giermomentenkompensation der beschriebenen Art möglich. Im übrigen kann von dieser Bestimmungs-Gleichung (3) auch ausgegangen werden, wenn die angetriebenen Räder lenkbar sind, jedoch muss dann zusätzlich der aktuelle Radlenkwinkel berücksichtigt werden. Hierzu kann bei der Berechnung des sog. Stör-Giermomentes angenommen werden, dass der Krafteinbruch eines Rades infolge einer verzögernden Störkraft (= Differenz der Radkräfte) an dem entsprechenden Rad eingebracht wird. Das entsprechende Störgiermoment wird dann mit einem virtuellen Hebelarm zum Schwerpunkt des Fahrzeugs eingeleitet, wobei dieser Hebelarm vom Lenkwinkel abhängt und zur Berechnung dieses Hebelarmes zu unterscheiden ist, ob der Krafteinbruch am kurvenäußeren oder kurveninneren Rad stattfindet.
  • Es bezeichne
  • h
    den genannten fiktiven Hebelarm der Störkraft
    δ
    den Lenkwinkel am jeweiligen Vorderrad
    a
    die Entfernung der Vorderachse vom Fahrzeug-Schwerpunkt
    s
    (wieder) die Spurweite des Fahrzeugs
    sin
    die Sinusfunkktion und
    cos
    die Cosinusfunktion
  • Dann ist der Hebelarm am kurvenäußeren Rad: hkurvenaussen = a·sin δ + (s/2)·cosδund der Hebelarm am kurveninneren Rad: hkurveninnen = (s/2)·cos δ – a·sin δ
  • Wie ausgeführt kann somit das zu kompensierende Giermoment mit ausreichender Genauigkeit sehr einfach ermittelt werden, wobei noch darauf hingewiesen sei, dass durchaus eine Vielzahl von Details abweichend von obigen Erläuterungen gestaltet sein kann, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.

Claims (3)

  1. Verfahren zur Durchführung einer aufgrund unterschiedlicher Rad-Drehzahlen auf der linken und der rechten Seite eines zweispurigen Kraftfahrzeugs erforderlichen Giermomentenkompensation mittels eines Lenksystems, das die Einstellung eines fahrerunabhängigen Lenkwinkels an lenkbaren Fahrzeugrädern ermöglicht, wobei das durch geeignete Ansteuerung des Lenksystems zu kompensierende Giermoment aus den an den durch das Fahrzeug-Antriebsaggregat beschleunigten oder allgemein abgebremsten, sich jedoch drehenden Rädern anliegenden Kräften unter Berücksichtigung des Trägheitsmomentes sowie der Winkelbeschleunigung der betroffenen Fahrzeug-Räder ermittelt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das zu kompensierende Giermoment (MGier) unter Verwendung des folgenden mathematischen Zusammenhangs ermittelt wird: MGier = (s/(2·rRad))·(rBr·FBr,li – FBr,re) + ΘRad·(d2ϕ/dt2 Rad,li – d2ϕ/dt2 Rad,re)mit s = Spurweite rRad = dynamischer Abrollradius des Rades rBr = Radius, an dem die Bremskraft angreift FBr,li bzw. FBr,re = Bremskraft am linken bzw. rechten Rad ΘRad = Trägheitsmoment des Fahrzeug-Rades d2ϕ/dt2 Rad,li bzw. d2ϕ/dt2 Rad,re = Winkelbeschleunigung des linken bzw. rechten Rades „/" verdeutlicht eine Division, „·" verdeutlicht eine Multiplikation, „–" bzw. „+" stehen für Subtraktion bzw. Addition
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei gelenkten angetriebenen Rädern der jeweilige Radlenkwinkel über einen fiktiven Hebelarm (h) mit berücksichtigt wird.
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