DE102004002570A1 - Verfahren und Vorrichtung zur fehlertoleranten Steuerung einer mehrphasigen, geschalteten Relunktanzmaschine - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur fehlertoleranten Steuerung einer mehrphasigen, geschalteten Relunktanzmaschine Download PDF

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Abstract

Es wird ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur fehlertoleranten Steuerung einer mehrphasigen, geschalteten Reluktanzmaschine vorgeschlagen, insbesondere eines mehrphasigen, geschalteten Reluktanzmotors, welcher als Antrieb einer elektrischen Lenkhilfe in einem Kraftfahrzeug dienen soll. Eine derartige Reluktanzmaschine weist einen Rotor (14) mit diskreten Polen auf, welche keine Wicklungen tragen, sowie einen Stator mit einer Mehrzahl von Paaren gegensinnig magnetisierbarer Statorpole, welche jeweils wenigstens eine Wicklung tragen, die über einen Wechselrichter aus wenigstens einer Gleichstromquelle entsprechend der Rotorposition mit Strom versorgt wird. Zur Erhöhung der Fehlertoleranz einer derartigen Maschine wird vorgeschlagen, dass zur Erfassung der Position des Rotors (14) wenigstens zwei unabhängig voneinander arbeitende, sich gegenseitig auf korrekte Erfassung der Rotorposition überwachende Anordnungen (15, 64, 66) vorgesehen sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur fehlertoleranten Steuerung einer mehrphasigen, geschalteten Reluktanzmaschine, insbesondere eines als Antrieb einer elektrischen Lenkhilfe eines Kraftfahrzeuges dienenden, mehrphasigen, geschalteten Reluktanzmotors, nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 6. Eine derartige fehlertolerante, geschaltete Reluktanzmaschine ist aus der DE 40 08 606 A bekannt, wobei zur Erzielung eines fehlertoleranten Betriebs Gebrauch gemacht wird von der charakteristischen Unabhängigkeit der Phasenwicklungen von Reluktanzmaschinen. Auf Grund ihrer Bauform besitzen diese Maschinen die Fähigkeit, mit einem Minimum an Leistungsverschlechterung trotz Windungs- oder Wechselrichterfehlern weiterhin zu arbeiten. Die beim Einsatz anderer Elektromotoren für sicherheitskritische Antriebe übliche Maßnahme der Verwendung von zwei gemeinsam auf eine Welle arbeitenden Maschinen kann hierbei entfallen. Diese Druckschrift offenbart weiterhin einen Reluktanzmotor, bei dem die Wicklungen eines Ständerpolpaares nicht in Reihe geschaltet sind sondern einzeln durch je einen separaten unabhängigen Wechselrichterphasenzweig erregt werden. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit kann dabei weiterhin vorgesehen werden, dass jeder Wechselrichter durch eine separate Gleichstromquelle gespeist wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur fehlertoleranten Steuerung einer mehrphasigen, geschalteten Reluktanzmaschine anzugeben, welche durch eine gegenüber dem Stand der Technik noch verbesserte Fehlertoleranz für Anwendungen geeignet ist, bei denen ein Höchstmaß an Betriebssicherheit gefordert wird, wie es beispielsweise bei der elektrischen Lenkhilfe eines Kraftfahrzeuges der Fall ist. Diese Aufgabe wird gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und 6. Durch die Verwendung wenigstens zweier, unabhängig voneinander arbeitender und sich gegenseitig überwachender Anordnungen für die Erfassung der Rotorposition erreicht man, dass die Statorwicklungen auch bei auftretenden Fehlern in einem Erfassungssystem weiterhin optimal angesteuert werden, wodurch ein hohes Maß an Betriebssicherheit erreicht wird. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn wenigstens eine der Anordnungen zur Erfassung der Rotorposition hardwaremäßig ausgeführt wird, beispielsweise in der Form eines mechanischen, mit der Rotorwelle gekoppelten Lagegebers. Im Zusammenwirken mit einem derartigen mechanischen Lagegeber ist es dann zweckmäßig, wenigstens eine weitere Anordnung zur Erfassung der Rotorposition sensorlos als Software-Drehwinkelgeber zu gestalten, welche die Rotorposition aus den Phasenströmen der Statorwicklungen ermittelt. Bei Verwendung derart technisch unterschiedlicher Vorrichtungen zur Erfassung der Rotorposition der Reluktanzmaschine ist auch die Wahrscheinlichkeit verringert, dass beide Lagegeber gleichzeitig ausfallen oder Fehlanzeigen liefern.
  • Ein besonders vorteilhaftes Verfahren und eine zugehörige vorteilhafte Vorrichtung zur fehlertoleranten Steuerung einer mehrphasigen, geschalteten Reluktanzmaschine erreicht man dadurch, dass zwei unabhängige Software-Drehwinkelgeber und ein Hardware-Drehwinkelgeber im Sinne einer gegenseitigen Überwachung auf korrekte Erfassung der Rotorposition miteinander gekoppelt werden, wobei mittels der drei Anordnungen beim Ausfall eines Winkelsensors immer noch eine Zwei-aus-drei- Entscheidung über die korrekte Rotorposition getroffen werden kann, wodurch die Sicherheit einer korrekten Messung weiter erhöht ist. Beim Auftreten unterschiedlicher Messwerte in allen drei Drehwinkelgebern wird der in der Mitte liegende Wert für die Steuerung verwendet.
  • Hinsichtlich der Gestaltung der Reluktanzmaschine hat es sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, wenn die Wicklungen zweier diametral gegenüberliegender Pole des Stators über getrennte Wechselrichter bestrombar sind und vorteilhafterweise zusätzlich an getrennte Gleichstromquellen angeschlossen sind. Hierdurch können einerseits Fehler in einem einzelnen Wechselrichter und andererseits der Ausfall einer einzelnen Gleichstromquelle keinen Totalausfall verursachen und es bleibt zumindest ein eingeschränkter Betrieb der Reluktanzmaschine möglich. Die Symmetrie der Bestromung der Statorwicklungen einer dreiphasigen Maschine und deren Drehmomentverteilung kann beim Ausfall eines Wechselrichters oder einer Gleichstromquelle vorteilhafterweise dadurch weitgehend aufrechterhalten werden, dass eine Phase der Stator-Teilwicklungen gegenüber den Anschlüssen der benachbarten Phasen hinsichtlich ihres Wickelschemas und Anschlusses an die Wechselrichter vertauscht wird.
  • Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung des Ausführungsbeispiels sowie aus den Unteransprüchen.
  • Die Zeichnung zeigt eine dreiphasige, geschaltete Reluktanzmaschine mit zwei Polpaaren im Rotor und drei Polpaaren im Stator, wobei die Wicklungen der Statorpolpaare geteilt sind und über getrennte Wechselrichter sowie über getrennte Gleichstromquellen gespeist werden.
  • In der Figur ist ein dreiphasiger, geschalteter Reluktanzmotor mit 10 bezeichnet, auf dessen Welle 12 ein Rotor 14 angeordnet ist. Die Überwachung der Rotorposition erfolgt einerseits durch einen mechanischen Drehwinkelgeber 15, welcher in bekannter Weise den Drehwinkel der Rotorwelle 12 erfasst. Die Gestaltung des Drehwinkelgebers ist nicht näher dargestellt. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um eine mit der Rotorwelle 12 gekoppelte Gebervorrichtung und eine ortsfeste Empfängervorrichtung, welche als Einheit dargestellt und mit der Bezugsziffer 15 gekennzeichnet sind.
  • Der Rotor 14 weist diskrete Polpaare aus jeweils diametral gegenüberliegenden Polen 18a und 18b sowie 20a und 20b auf, welche keine Wicklungen oder Permanentmagnete tragen. Der Stator des Motors ist mit 16 bezeichnet. Er besitzt drei Statorpolpaare, bestehend aus den Polen 22a und 22b, 24a und 24b sowie 26a und 26b, welche jeweils ebenfalls diametral gegenüberliegend mit gleichen Abständen über den Umfang des Stators 16 verteilt sind. Dabei trägt jeder Einzelpol des Stators eine getrennte Teilwicklung, und zwar der Statorpol 22a die Wicklung 28a, der Statorpol 22b die Wicklung 28b, der Statorpol 24a die Wicklung 30a, der Statorpol 24b die Wicklung 30b, der Statorpol 26a die Wicklung 32a und der Statorpol 26b die Wicklung 32b. Die Teilwicklungen 28a,b; 30a,b und 32a,b sind im linken Teil der Figur in der Darstellung der Steueranordnung in gleicher Weise bezeichnet.
  • Die Stromversorgung des Motors erfolgt über zwei Gleichstromquellen 34 und 36, wobei die Gleichstromquelle 34 eine Spannung von 42 V und die Gleichstromquelle 36 eine Spannung von 14 V besitzt, jeweils entsprechend den üblichen Spannungswerten eines Zweispannungsnetzes in einem Kraftfahrzeug. Am Eingang der Zwischenkreise zu zwei Wechselrichtern 38 und 40 liegt je eine Zwischenkreiskapazität 42 und 44, welche die Zwischenkreise von der jeweiligen Netzinduktivität entkoppelt. Die Eingangsspannung am Wechselrichter 38 ist mit Ua, die Eingangsspannung am Wechselrichter 40 mit Ub bezeichnet. Die Wechselrichter 38 und 40 sind in herkömmlicher Weise aufgebaut mit Transistoren, vorzugsweise MOSFET-Transistoren, und jeweils zwei Freilaufdioden für jede der Teilwicklungen 28 bis 32. Die als Schalter der Wechselrichter 38 und 40 verwendeten Transistoren und die zugehörigen Feilaufdioden sind in der Figur nicht mit Bezugszeichen versehen, weil es sich hierbei um eine gebräuchliche Schaltung handelt. Die Ansteuerung der Schalter des Wechselrichters 38 erfolgt über einen Mikrocontroller μC1, die Ansteuerung des Wechselrichters 40 über einen Mikrocontroller μC2. Den Mikrocontrollern μC1 und μC2 ist jeweils eine Messfunktion 46 beziehungsweise 48 zugeordnet. Diese bilden zusammen mit den Mikrocontrollern je einen, von dem mechanischen Drehwinkelgeber 15 unabhängig arbeitenden sensorlosen Drehwinkelgeber 64, 66 für die Wechselrichter 38 und 40. Hierbei werden dem Mikrocontroller μC1 zusätzlich die Eingangsspannung Ua sowie die einzelnen Phasenströme durch die Wicklungen 28a, 30a und 32a zugeführt, welche von Stromwandlern 50, 52 und 54 erfasst werden. Entsprechend steuert der Mikrocontroller μC2 die Schalter des Wechselrichters 40 und erhält als Eingangsgrößen für die Ermittlung der Rotorwinkellage die Eingangsspannung Ub sowie die Phasenströme durch die Teilwicklungen 28b, 30b und 32b, welche von Stromwandlern 56,58 und 60 erfasst werden. Die Drehwinkelgeber 64 und 66 sind im Folgenden auch als Software-Drehwinkelgeber bezeichnet, weil sie die Verdrehwinkel des Rotors 14 aus den Wicklungsstromverläufen rechnerisch ermitteln.
  • Die Ausgänge der drei Drehwinkelgeber 15, 64 und 66 sind auf einen Vergleicher 62 geführt, dessen Ausgang wiederum zu den Mikrocontrollern μC1 und μC2 geführt ist. Im Betrieb erfolgt in dem Vergleicher 62 eine Überprüfung der einzelnen Drehwinkelgeber hinsichtlich der korrekten Erfassung der Rotorposition, wobei aufgrund der drei Eingangsgrößen jeweils eine Zwei-aus-drei-Entscheidung über die korrekte Rotorposition getroffen werden kann, da bei einer Störung oder einem Ausfall eines Drehwinkelgebers die Übereinstimmung der Messwerte der beiden anderen Drehwinkelgeber die korrekte Position der Rotorwelle wiedergibt. Bei der Erfassung von drei verschiedenen Werten wird der mittlere Wert, nicht etwa ein gemittelter Wert, als korrekt angenommen. Schließlich sind zur Synchronisation der Ansteuerung der beiden Wechselrichter 38 und 40 die Mikrocontroller μC1 und μC2 entsprechend der Linie 68 untereinander verbunden. Durch in Klammer geschriebene Bezugszeichen 30a, 30b soll dargestellt werden, dass diese beiden Teilwicklungen hinsichtlich des Anschlusses an einen der beiden Wechselrichter 38 und 40 vertauscht sind, um beim Ausfall eines Wechselrichters oder einer Gleichstromquelle einen im Wesentlichen symmetrischen Betrieb auf reduziertem Leistungsniveau aufrecht zu erhalten.
  • Der im Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellte geschaltete Reluktanzmotor ist dreiphasig aufgebaut mit drei Paaren diametral gegenüberliegender Statorpole. Die Zahl der Rotorpole ist, wie üblich, von der Anzahl der Statorpole verschieden, im Ausführungsbeispiel weist der Rotor zwei unbewickelte Polpaare auf. Die jeweils mit a und b bezeichneten Teilwicklungen eines Strangs, die üblicherweise in Reihe geschaltet sind, werden beim Anmeldungsgegenstand über die beiden Wechselrichter 38 und 40 getrennt, jedoch synchron bestromt, so dass die Wirkungsweise dem ungestörten Betrieb in der herkömmlichen Wirkungsweise entspricht. Hierbei werden in bekannter Weise durch die Ströme in einem Strang an den gegenüberliegenden Statorpolen Magnetfelder erzeugt, die so lange ein Anzugsmoment auf die benachbarten Rotorpole ausüben, bis diese den bestromten Statorpolen gegenüberstehen. Zur Vermeidung eines Bremsmomentes wird in dieser Lage der Strom über die Wechselrichter 38 und 40 abgeschaltet. Die Bestromung der einzelnen Stränge erfolgt in einer vorbestimmten Reihenfolge und in einer von der gewünschten Rotorgeschwindigkeit abhängigen Stärke und Dauer, um ein konstantes Drehmoment zu erzeugen. Beim Ausfall einer Teilwicklung des Stators durch einen Fehler in der Wicklung oder im zugehörigen Wechselrichter kann noch ein mittleres Drehmoment in Höhe von etwa 5/6 des ursprünglichen Drehmoments erzeugt werden, beim Ausfall einer der beiden Gleichstromquellen noch die Hälfte des Drehmoments, wobei durch das Vertauschen der Statorwicklungen 30a und 30b eine gleichmäßige Kräfteaufteilung beibehalten wird. Bei Verwendung von Gleichstromquellen 34 und 36 mit unterschiedlichem Spannungsniveau müssen die jeweiligen Wicklungen entsprechend ausgelegt werden, um ein gleichmäßiges Drehmoment zu erzeugen.
  • Die zur Kommutierung notwendige Erfassung der Rotorposition erfolgt mittels der Drehwinkelgeber 15, 64 und 66. Hierbei werden Drehwinkelgeber unterschiedlicher Bauart kombiniert, um die Sicherheit der Gesamtanordnung zu erhöhen. Im Ausführungsbeispiel werden ein mechanischer Drehwinkelgeber 15 und zwei sensorlos arbeitende Drehwinkelgeber 64 und 66 benützt, welche in die Steuervorrichtung für die Wechselrichter integriert sind. Somit ist jedem der beiden unabhängig betriebenen Wechselrichter 38 und 40 auch jeweils ein eigener Drehwinkelgeber 64, 66 zugeordnet, so dass bei einem Fehler in einem elektrischen Pfad der andere elektrische Pfad mit funktionsfähigem Software- und mechanischem Lagegeber weiter zur Verfügung steht, so dass auch in einem solchen Fehlerfall die korrekte Erfassung der Rotorposition gesichert ist.
  • Die Wirkungsweise sensorloser Drehwinkelgeber für geschaltete Reluktanzmotoren ist ebenfalls grundsätzlich bekannt und basiert auf der Erfassung der auftretenden lokalen magnetischen Sättigungserscheinungen durch Messung der von der Rotorposition abhängigen Teilwicklungsinduktivitäten. Zur Messung der Induktivitäten wird während einer festgelegten Zeit die Zwischenkreisspannung an die Teilwicklungen 2830 angelegt. Nach dieser Zeit wird durch Abschalten der High- und Low-Side-Transistoren der Wechselrichter 38 und 40 über die Freilaufdioden der Teilwicklungen 2832 die negative Zwischenkreisspannung wirksam. In den Teilwicklungen wird dadurch ein Stromimpuls erzeugt, dessen Steilheit sowohl in der ansteigenden wie auch in der abfallenden Flanke in erster Näherung umgekehrt proportional zur Spuleninduktivität ist. Die Beziehung zwischen Spuleninduktivität und Rotorposition ergibt sich aus den geometrischen Eigenschaften von Stator und Rotor.
  • Eine Vorrichtung zur Bestimmung der Lage des Rotors eines geschalteten Reluktanzmotors ist auch aus der US-PS 45 20 302 bekannt. Dort wird von der Erkenntnis Gebrauch gemacht, dass die Induktivität einer Phasenwicklung von der Rotorposition abhängt und im Wesentlichen sinusförmig verläuft, wenn sich der Rotor über eine Polteilung bewegt. Die Induktivitätsänderung bewirkt dabei eine Änderung des Phasenstromes, der überwacht wird, um eine indirekte Anzeige der Rotorposition abzuleiten. Dabei wird ein bekannter, beispielsweise minimaler Induktivitätswert auf der Basis der gemessenen Phasenstromänderungen bestimmt und zum Ausschluss von Unklarheiten hinsichtlich der abgetasteten Position zusätzlich berücksichtigt, ob die überwachte Stromflusscharakteristik mit der Veränderung der Rotorposition steigt oder fällt. Diese Art der Bestimmung der Rotorposition ist auch in der Veröffentlichung „Detection of Rotor Position in Stepping and Switched Motors bei Monitoring of Current Wave Forms", in IEEE-Transactions on Industrial Electronics, Band IE-32, Nr.3, August 1985, auf den Seiten 215-222 offenbart.
  • Aus der DE 38 36 240 C2 ist eine weitere Einrichtung zur sensorlosen Bestimmung des momentanen Rotorpositionswinkels in einem geschalteten Reluktanzmotor bekannt. Hierbei sind in den drei Phasen des Reluktanzmotors Stromsensoren angeordnet, deren Signale über Analog/Digital-Wandler umgeformt und einer Steuerlogik zugeführt werden. Diese erhält außerdem ebenfalls über einen Analog/Digital-Wandler die Information über die Höhe der Zwischenkreis-Gleichspannung. Aus diesen Messdaten wird dann unter Einbeziehung bekannter, in der Logik abgelegter Funktionswerte über die errechneten Induktivitätswerte der jeweilige Rotorwinkel ermittelt. Auch eine derartige bekannte Anordnung könnte im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur rechnerischen Bestimmung des Drehwinkels des Rotors eines Reluktanzmotors mittels der sensorlosen Drehwinkelgeber 64 und 66 benutzt werden.
  • Kern der vorliegenden Erfindung ist die Erreichung einer hohen Betriebssicherheit beim Einsatz elektrischer Motoren in sicherheitskritischen Anwendungen. Statt hierbei jedoch zwei auf ein gemeinsames Getriebe wirkende Elektromotoren zu verwenden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, nur einen Motor vorzusehen, hierbei jedoch die Rotorpositionsbestimmung sowie die Ansteuerung des Motors redundant auszulegen, um beim Ausfall eines Systems auf ein anderes zurückgreifen zu können. Wegen seines einfachen Aufbaus und wegen der Eigenschaft, im stromlosen Zustand kein Bremsmoment aufzubringen, sollen hierbei geschaltete Reluktanzmotoren eingesetzt werden, welche aufgrund der fehlenden gegenseitigen Beeinflussung der Wicklungen in vorteilhafter Weise fehlertolerant gestaltet werden können. Für die Erfassung der Rotorposition wird dabei vorgeschlagen, einen herkömmlichen mechanischen Drehwinkelgeber 15 zu verwenden und diesen mittels zweier sensorloser, softwaremäßig arbeitender Drehwinkelgeber zu überwachen. Eine derartige Schaltungsanordnung stellt logisch einen Verbund zweier unabhängiger, geschalteter Reluktanzmotoren dar, wobei die Regelung und die Momenterzeugung des einen verwendeten Motors fehlertolerant unabhängig voneinander stattfinden. Die beiden Systeme sind nur über den Rotor 14 der Reluktanzmaschine 10 gekoppelt. Die Bestimmung der Rotorposition findet dreifach redundant statt mit gegenseitiger Überwachung des Ergebnisses, wodurch die Zuverlässigkeit des Antriebs weiter erhöht wird und im Fehlerfall ein Betrieb mit reduzierter Funktionalität aufrechterhalten werden kann.

Claims (11)

  1. Verfahren zur fehlertoleranten Steuerung einer mehrphasigen, geschalteten Reluktanzmaschine, insbesondere eines als Antrieb einer elektrischen Lenkhilfe eines Kraftfahrzeuges dienenden, mehrphasigen, geschalteten Reluktanzmotors, mit einem Rotor und mit einem Stator mit einer Mehrzahl von Paaren gegensinnig magnetisierbarer Statorpole, welche jeweils wenigstens eine Wicklung tragen, die über einen Wechselrichter aus wenigstens einer Gleichstromquelle entsprechend der Rotorposition mit Strom versorgt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Position des Rotors (14) wenigstens zwei unabhängig voneinander arbeitende, sich gegenseitig auf korrekte Erfassung der Rotorposition überwachende Anordnungen (15, 64, 66) vorgesehen sind.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Anordnung (15) zur Ermittlung der Rotorposition hardwaremäßig ausgebildet ist und die Lage einer Rotorwelle (12) erfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Anordnung (15) die Lage der Rotorwelle (12) elektromechanisch erfasst.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Anordnung (64, 66) sensorlos als Software-Drehwinkelgeber arbeitet und die Rotorposition aus den Phasenströmen der Statorwicklungen (28a,b; 30a,b; 32a,b) ermittelt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei unabhängige Software-Drehwinkelgeber (64, 66) und ein Hardware-Drehwinkelgeber (15) miteinander gekoppelt sind zur gegenseitigen Überwachung bei der Erfassung der Rotorposition, wobei mittels der drei Anordnungen eine Zwei-aus-drei-Entscheidung über die korrekte Rotorposition getroffen wird.
  6. Mehrphasige, geschaltete Reluktanzmachine, insbesondere als Antrieb einer elektrischen Lenkhilfe eines Kraftfahrzeuges dienender, mehrphasiger, geschalteter Reluktanzmotor, mit einem Rotor und mit einem Stator mit einer Mehrzahl von Paaren gegensinnig magnetisierbarer Statorpole, welche jeweils wenigstens eine Wicklung tragen, die mittels einer Steuervorrichtung über einen Wechselrichter aus wenigstens einer Gleichstromquelle entsprechend der Rotorposition mit Strom versorgt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung wenigstens zwei unabhängig voneinander arbeitende, sich gegenseitig auf korrekte Erfassung der Rotorposition überwachende Anordnungen (15, 64, 66) aufweist.
  7. Reluktanzmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Anordnung zur Erfassung der Rotorposition als Hardware-Drehwinkelgeber (15) ausgebildet ist.
  8. Reluktanzmachine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Anordnung zur Erfassung der Rotorposition als sensorloser Software-Drehwinkelgeber (64, 66) ausgebildet ist.
  9. Reluktanzmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklungen (28a,b; 30a,b; 32a,b) zweier gegenüberliegenden Pole (22a,b; 24a,b; 26a,b) des Stators (16) getrennt bestrombar und an getrennte Gleichstromquellen (34, 36) anschließbar sind.
  10. Reluktanzmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklungen (28a,b; 30a,b, 32a,b) zweier gegenüberliegender Pole (22a,b; 24a,b; 26a,b) des Stators (16) an Gleichstromquellen (34, 36) mit unterschiedlichem Spannungsniveau anschließbar sind.
  11. Reluktanzmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Statorwicklung (28a,b; 30a,b; 32a,b) und die Wechselrichter (38, 40) dreiphasig ausgebildet sind und dass die Anschlüsse der Wicklungsteile (30a,b) einer Phase gegenüber den Anschlüssen der benachbarten Phasen (28a,b; 32a,b), hinsichtlich des Wickelschemas und der Speisung durch die Wechselrichter (38, 40) vertauscht sind.
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