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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Stent mit einer Verstrebungen
aufweisenden Wandung, wobei in der Wandung und/oder in den Verstrebungen
Bereiche zur Aufnahme eines oder mehrerer Medikamente vorgesehen
sind, und wobei die Bereiche in Form von die Wandung bzw. die Verstrebungen durchdringenden
Poren oder als Ausnehmungen ausgeführt sind.
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Ein
solcher Stent ist aus der
WO
01/17577 A1 bekannt.
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Stents
sind in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt und dienen
dazu, vordilatierte Blutgefäße weit
zu halten und Restenosen zu verhindern oder zumindest wesentlich
zu verzögern.
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Eine übliche Vorgehensweise
bei der Behandlung von Gefäßstenosen
besteht darin, zunächst
mit einem Katheter das Gefäß zu dilatieren. Ein
Nachteil einer derartigen perkutanen transluminalen coronaren Angioplastie
(PTCA) ist es, daß es erneut
zu einer Verengung des Gefäßes, d.
h. zu einer Restenose kommen kann. Um dem vorzubeugen, wird in einem
weiteren Verfahrensschritt der Stent auf einen Ballonkatheter aufgeschrumpft
und in das vordilatierte Gefäß eingeführt. Anschließend erfolgt
eine Aufweitung des Stents durch Druckerhöhung im Ballonkatheter, die
ein Anpressen des Stents an der Gefäßwandung bewirkt.
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Herkömmliche
Stents weisen in der Regel die Gestalt eines Hohlzylinders auf,
dessen Wandung durch eine Vielzahl von in Längs- wie auch in Querrichtung
verlaufenden Verstrebungen gebildet wird. Die Verstrebungen sind
derart angeordnet, daß sowohl
ein Schrumpfen des Stents auf einen Ballonkatheter möglich ist
als auch eine Aufweitung des Stents bei der Expansion beim Druckaufbringen
auf den Ballonkatheter erfolgt. Diese spezielle Struktur des Stents
bewirkt, daß der
auf diese Weise expandierte Stent seine aufgeweitete Struktur beibehält und im
Gefäß somit
für dessen
Weithaltung sorgt. Es sind Stents bekannt, deren Oberfläche weitgehend glatt
ist. Darüber
hinaus sind Stents bekannt, die eine Strukturierung der Oberfläche aufweisen,
die in der Regel mit einer Ätztechnik
auf die Oberfläche
aufgebracht wird. Es ist ferner bekannt, Rauhigkeiten in der Oberfläche bzw.
Vertiefungen in der Oberfläche
als Medikamentendepots zu nutzen.
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Die
gattungsbildende
WO
01/17577 A1 beschreibt einen implantierbaren Stent, welcher
einen zylindrisch geformten Körper
mit darauf geformten Depots oder Poren aufweist.
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In
der
US 6,071,305 A ist
ein Stent zur direktionalen Zuführung
von Medikamenten beschrieben, welcher ein längliches tubuläres Element
aufweist, das mit einer ein biologisch aktives Agens enthaltenen
Ausnehmung versehen ist.
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Die
US 5,873,904 A beschreibt
eine implantierbare medizinische Vorrichtung aus Silber, welche Poren
zur Aufnahme von Medikamenten aufweist.
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In
der
US 5,882,335 A ist
ein Stent beschrieben, welcher zur Applikation von Medikamenten
verwendet werden kann und hierzu aus einem hohlen Draht ausgebildet
ist, welcher einen innenliegenden Kanal mit Öffnungen aufweist.
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In
der
EP 0 875 218 A2 ist
ein Stent beschrieben, welcher durch Sintern von Metallpartikeln
erzeugt wird, wobei Poren entstehen.
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Aus
der
EP 0 950 386 A2 ist
ein Stent bekannt, in dessen Verstrebungen Kanäle eingebracht sind, deren
offene Seite sich am Außenumfang
des Stents befindet. In diesen Kanälen sind Medikamente, beispielsweise
Rapamycin, aufgenommen, die die Proliferation des Endothels weitgehend
verhindern und somit einer Restenose wirksam vorbeugen. Als Medikamente
kommen auch andere Antibiotika sowie Cytostatika oder auch Heparin
in Frage.
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Die
Schaffung von durch Ätztechniken
hergestellten Kanälen
bringt den Nachteil mit sich, daß die Medikamentenmenge aufgrund
der unregelmäßigen Ätzung nicht
genau bekannt ist, d. h. eine genaue Dosierung des Medikaments nur
schwer möglich
ist. Darüber
hinaus besteht ein Nachteil darin, daß sich das Medikament aufgrund
der Anordnung der Kanäle
auf der Außenseite
des Stents und somit auf der von der Blutströmung abgewandten Seite befindet,
so daß eine
Einflußnahme
der Strömungsverhältnisse
auf die Verteilung und die Aufnahme des Medikamentes nicht realisierbar
ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Stent der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß eine exakte Medikamentendosierung
möglich
ist und darüber
hinaus Einflüsse
der Blutströmung
auf die Freisetzungskinetik des Medikamentes realisierbar sind.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Stent mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Danach sind die Bereiche in Form von die Wandung bzw. die Verstrebungen
durchdringenden Poren ausgeführt.
Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, daß das Medikament nunmehr auch
auf der der Blutströmung
zugewandten Seite verfügbar
ist, so daß Effekte
der Strömungseigenschaften
des Blutes ausgenutzt werden können,
um die Kinetik der Medikamentenauflösung und -verteilung im Blut
zu steuern. Das Blut nimmt das Medikament auf und verteilt es in einem
von der Blutgeschwindigkeit, der Porengeometrie und von dem Gefäßdurchmesser
abhängigen Spülradius.
Darüber
hinaus besteht ein Vorteil darin, daß aufgrund der konkret vorgebbaren
Porenstruktur eine genaue Dosierung des Medikamentes möglich ist.
Diese hängt
von der Anzahl der Poren in den Verstrebungen sowie vom Porenvolumen
ab.
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In
den Poren oder Ausnehmungen sind Polymer und Medikament enthaltende
Teilchen aufgenommen, deren äußere Schicht
aus einem Polymer besteht, und in deren Inneren ein oder mehrere
Medikamente aufgenommen sind, wobei der kleinste Durchmesser der
Teilchen über
dem Durchmesser des Mündungsbereichs
liegt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Teilchen in den Poren
oder Ausnehmungen fixiert sind und sich weder beim Aufschrumpfen
des Stents auf den Katheter noch beim Expandieren des Stents aus
den Ausnehmungen entfernen.
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Gebildet
wird somit eine Superstruktur, die einerseits durch die Anordnung
der Poren im Stent und andererseits durch den Aufbau der Teilchen
gebildet wird. Die Herstellung derartiger Teilchen kann mit sehr
großer
Präzision
erfolgen, so dass die Menge des darin aufgenommenen Medikaments
in der Regel sehr genau bekannt ist.
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Durch
die Polymerschicht kann auf die Kinetik der Medikamentenfreisetzung
Einfluss genommen werden. Die Einflussnahme kann einerseits durch
die Art des verwendeten Polymers als auch durch die Dicke der Polymerschicht
erfolgen.
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Durch
die spezielle Ausgestaltung der Poren kann erreicht werden, dass
in jeder der Poren genau 1, vorzugsweise kugelförmiges Teilchen aufgenommen
ist, so dass aus der Anzahl der Poren sehr genau bekannt ist, in
welcher Dosierung das Medikament auf dem Stent angeordnet ist. Die
Teilchen sind ortsgebunden in den Poren aufgenommen. Ein Eindringen
der Teilchen in die Poren kann bspw. mechanisch oder auch elektrostatisch
erfolgen.
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In
weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
daß der
Stent im Wesentlichen zylindrisch ausgeführt ist und die Längsachse der
Poren gegenüber
der Längsachse
des Stents vertikal oder schräg
verläuft.
Die schräg
verlaufenden Poren können
antegrad oder retrograd ausgeführt
sein. Eine derartige Ausführung
hat Einfluß darauf,
wie schnell das Medikament von dem die Poren anströmenden Blut
gelöst
bzw. im Blut aufgenommen wird.
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Die
Herstellung der Poren kann beispielsweise durch Laseranwendungen, Ätzen, Umformverfahren
oder Abtragsverfahren oder durch Kombinationen dieser Verfahren
erfolgen. Mittels der Ätztechnik, die
beispielsweise zusätzlich
zur Lasertechnik zum Einsatz kommen kann, können wesentliche Einflüsse auf
die Porengeometrie genommen werden. So kann beispielsweise vorgesehen
sein, daß die
Poren durch eine zunächst
erfolgende Laseranwendung und durch anschließendes Ätzen gefertigt sind.
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Beim Ätzen, beispielsweise
durch starke Säuren,
ist es möglich,
mittels Maskierung Bereiche des Stents vor dem Ätzmittel zu schützen, so
dass nur die Bereiche geätzt
werden, die freiliegen. Bei der Maske kann es sich beispielsweise
um eine Polymermaske handeln, die auf den Stent aufgeklebt wird.
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Die
Ausnehmungen können
durch eine Kombination aus Laseranwendung und Ätzen hergestellt sein, wobei
der Mündungsbereich
abgerundete Kanten aufweist. Auch andere Geometrien, bspw: mit gegenüber der
Längsachse
des Stents schräg
verlaufenden Mündungsbereichen
sind denkbar. Außer oder
zusätzlich
zu diesem Verfahren sind auch Umformungsverfahren, wie z. B. das
Kugelstrahlen, oder Abtragverfahren, wie z. B. das Sandstrahlen,
denkbar. Beliebige Kombinationen der genannten Verfahren sind einsetzbar,
um die gewünschte
Geometrie der Ausnehmungen zu erzielen.
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In
weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
daß in
den Poren ein oder mehrere Medikamente aufgenommen sind und die Mündungen
der Poren mittels eines Polymers verschlossen sind. Auf diese Weise
wird der Vorteil erreicht, daß das
Medikament nicht sofort freigesetzt wird, sondern erst nach Auflösung oder
Abtrennung des Polymers. Durch die Art und Dicke des Polymers kann
dessen Auflösungsgeschwindigkeit
bzw. die Diffusionsgeschwindigkeit des Medikaments und damit die
Kinetik der Medikamentenfreisetzung variiert werden. Selbstverständlich ist
ebenso denkbar, daß die
Medikamente ohne Verwendung von Polymeren in den Poren aufgenommen
sind.
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In
weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen
sein, daß in
den Poren eine Schichtstruktur vorgesehen ist, deren einzelne Schichten
abwechselnd aus einem oder mehreren Medikamenten und aus Polymer
bestehen. Hierbei kann vorgesehen sein, daß unmittelbar auf die Porenwandung
ein Medikament, als nächste
Schicht das Polymer, als nächste
Schicht ein weiteres Medikament etc. aufgebracht wird. Durch eine
derartige Struktur kann bestimmt werden, zu welchem Zeitpunkt welches
Medikament zur Verfügung
gestellt werden soll.
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Dabei
ist denkbar, daß der
Porenquerschnitt vollständig
durch die Schichtstruktur ausgefüllt
ist. Auch hierbei sind die Endbereiche der Poren vorzugsweise mittels
eines Polymers verschlossen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind
Kanäle vorgesehen,
die die Poren miteinander verbinden. Damit wird eine Struktur geschaffen,
die nicht nur durch die sich in den Verstrebungen befindlichen Poren
gebildet wird, sondern die darüber
hinaus die Poren verbindende Kanäle
aufweist, was weitere Vorteile hinsichtlich der Dosierungsgenauigkeit
und Kinetik der Medikamentenfreisetzung mit sich bringt.
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Die
Kanäle
können
mit einem oder mehreren Medikamenten gefüllt sein und die in die Poren
mündenden
Endbereiche der Kanäle
können
mittels eines Polymers verschlossen sein. Auf diese Weise wird eine
Makro- sowie eine Mikroporenstrukur bereitgestellt, die weitere
Variationen hinsichtlich der Kinetik der Medikamentenfreigabe sowie
auch der Medikamentenart und -zusammensetzung ermöglicht. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, daß sowohl
in den Poren als auch in den Kanälen
jeweils durch Polymere eingeschlossene unterschiedliche Medikamente
aufgenommen sind. In diesem Fall werden zunächst die in den Poren aufgenommenen
Medikamente freigesetzt und anschließend, nach Auflösung der
die Kanäle
verschließenden
Polymerkappen, das in den Kanälen
befindliche Medikament. Hierdurch ist nicht nur eine genaue Dosierung,
sondern auch eine genaue Vorhersage der zeitlichen Abfolge der Medikamentenfreisetzung
realisierbar. Auch ist es möglich,
daß Medikamente
nur in den Kanälen
vorliegen und die Poren offen bleiben oder polymergefüllt sind.
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Bei
dem Polymeren handelt es sich vorzugsweise um ein biokompatibles,
biologisch zersetzbares Polymer, insbesondere um ein Polylactid.
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Im
Inneren der kugelförmigen
Strukturen können
mehrere aufeinanderfolgende Schichten aus Polymer und Medikament
angeordnet sein. Auch hieraus ergibt sich der bereits oben genannte
Vorteil, daß die
Kinetik der Medikamentenfreisetzung auch unterschiedlicher Medikamente
durch eine derartige Struktur sehr genau bestimmbar ist. Ebenso
ist es denkbar, dass das Medikament gleichmäßig in eines Polymermatrix
verteilt ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
daß die Poren
in den Bereichen der Verstrebungen aufgenommen sind, die sich in
Längsrichtung
des Stents erstrecken. Diese Bereiche des Stents werden weder beim
Aufschrumpfen auf den Katheter noch bei der Dilatation im Gefäß stark
verformt, so daß die
Porengeometrie im Wesentlichen erhalten bleibt. Hieraus ergibt sich
der Vorteil, daß keine
zu starken Verformungen auftreten, die zur Folge hätten, daß die Porengeometrie
geändert
wird und damit ein unerwünschter
Einfluß auf
das Strömungsverhalten
des Blutes sowie auf die Medikamentenmenge und somit auf die Freisetzungskinetik
der Medikamente genommen würde.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann vorgesehen sein, daß die
Poren in den Bereichen der Verstrebungen aufgenommen sind, die sich
im Umfangsrichtung des Stents erstrecken. Es handelt sich dabei
um die Bereiche, die sowohl beim Schrumpfen als auch insbesondere
bei der Dilatation den stärksten
Verformungen unterliegen. Eine Anordnung der Poren in diesen Bereichen
kann beispielsweise deshalb angestrebt werden, um einen vorgespannten
Polymerpfropf auf den Poren durch mechanische Einwirkungen bei der
Expansion zu entfernen, so daß das
Medikament unmittelbar zur Verfügung
steht.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind in den Ausnehmungen Polymer
und Medikament aufweisende Teilchen aufgenommen, wobei das Polymer
vorzugsweise aus einem Polymer nach Anspruch 10 besteht, wobei das Medikament
in einer Polymermatrix verteilt ist und wobei der kleinste Durchmesser
der Teilchen über
dem größten Durchmesser
der Mündungen
der Ausnehmungen liegt. Der Aufbau der Teilchen kann somit durch
einen schalenförmigen
Aufbau mit einer äußeren Polymerschicht
oder durch eine gleichmäßige Verteilung
des Medikaments in einer Polymermatrix des Teilchens geprägt sein.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand
eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
Unterschiedliche Geometrien der die Verstrebungen des Stents durchdringenden
Poren in schematischen Längsschnittdarstellungen,
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2:
eine schematische Längsschnittdarstellung
zweier in den Verstrebungen des Stents befindlicher Poren mit einem
diese verbindenden Kanal,
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3:
eine schematische Längsschnittdarstellung
einer in der Verstrebung des erfindungsgemäß Stents befindlichen Pore
mit bauchförmiger
Gestalt und
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4:
eine schematische Längsschnittdarstellung
einer in der Verstrebung des erfindungsgemäß Stents befindlichen Ausnehmung
mit bauchförmiger
Gestalt.
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1 zeigt
in schematischen Längsschnittdarstellungen
unterschiedliche Geometrien der die Verstrebungen 20 eines
Stents durchdringenden Poren 10. Unterhalb der dargestellten
Verstrebungen 20 befindet sich blutdurchströmte Seite
des Stents. 1a) zeigt eine Porengestaltung
mit gerade verlaufenden Porenwandungen und mit einer Längsachse,
die senkrecht auf der Längsachse
des Stents steht. Eine derartige Porengestaltung ist vorzugsweise
durch Lasern herstellbar.
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Die 1b) und 1c) zeigen
retrograde (b)) und antegrade Porengestaltungen (c)), wobei angenommen
wird, daß die
Strömungsrichtung
des Blutes gemäß 1 von
links nach rechts verläuft. 1d) zeigt eine Porengeometrie mit konisch verlaufenden Wandungen.
In 1e) und 1f) sind
Porengestaltungen mit konkav (e)) und konvex (f)) verlaufenden Wandungen
dargestellt. Die Rundungen der Wandungen werden durch Ätztechniken
hergestellt. 1g) zeigt eine Porengeometrie
gemäß 1a), bei der jedoch nach Herstellung der Pore 10 mittels Laser
eine Abrundung der Kanten des Mündungsbereiches
durch Ätzen
vorgenommen wurde.
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Derartige
Porengestaltungen haben Einfluß auf
den Strömungsverlauf
im Mündungsbereich
der Pore 10 und somit auf den Spülradius und die Wirbelbildung
im Bereich der Porenmündungen
bzw. der Poren 10. Diese Faktoren bestimmen die Verteilung des
Medikaments im Gefäß sowie
den zeitlichen Verlauf der Medikamentenfreisetzung, d. h. die Freisetzungskinetik.
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In 2 sind
zwei durch einen Kanal 30 verbundene Poren 10 dargestellt.
Die Poren 10 entsprechen dem in 1a) dargestellten
und werden durch Laseranwendung in die Verstrebungen 20 des
Stents geschnitten. Anschließend
erfolgt die Herstellung des die Poren 10 verbindenden Kanals 30 durch
gezielte Anwendung eines Ätzmittels
im Bereich der Porenwandungen. Derartige Geometrien erlauben beispielsweise
die Verwendung unterschiedlicher Medikamente in den Poren 10 sowie
in dem Kanal 30. Darüber
hinaus läßt sich
erreichen, daß das
in dem Kanal 30 aufgenommene Medikament zeitlich nach dem
in den Poren 10 befindlichen Medikament freigesetzt wird,
so daß dadurch
die Bereitstellung von Medikamenten über längere Anwendungszeiträume erfolgen
kann.
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3 zeigt
eine Pore 10 mit im Wesentlichen bauchförmiger Gestalt. Diese ist geprägt durch einen
Mündungsbereich 12 kleineren
Durchmessers sowie einen ausbauchenden Bereich 14 größeren Durchmessers.
Eine derartige Porengeometrie ermöglicht erfindungsgemäß das Einbringen
vorzugsweise kugelförmiger
elastischer Medikamentendepots, deren Durchmesser über dem
des Mündungsbereichs 12 liegt.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Hierbei sind in den Verstrebungen 20 des
Stents Ausnehmungen 40 vorgesehen, die nicht als die Verstrebungen
durchdringende Poren ausgeführt
sind. Die Ausnehmung 40 entspricht ansonsten im Wesentlichen
der in 3 dargestellten Pore 10 und weist ebenfalls
einen Mündungsbereich 42 kleineren
Durchmessers und einen ausbauchenden Bereich 44 größeren Durchmessers auf.
Sie dienen ebenfalls zum Einbringen vorzugsweise kugelförmiger Medikamentendepots,
deren Durchmesser über
dem des Mündungsbereichs 42 liegt.
Beide Strukturen gemäß 3 und 4 erlauben
eine besonders genaue Medikamentendosierung.
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Der
Einsatz eines Stents wird beispielhaft an einem nicht erfindungsgemäßen Stent
gemäß 2 dargestellt:
Zur
Vorbereitung des Einbringens eines Stents wird die Stenose durch
Einbringen eines Katheters beseitigt und das Gefäß vordilatiert. Anschließend wird
der Stent auf einen Ballonkatheter aufgeschrumpft mit der Folge,
daß der
Durchmesser des Stents von ca. 1,8 mm auf 1 mm abnimmt. Nach Einführen des Stents
in das vordilatierte Gefäß wird der
Ballonkatheter aktiviert und der Stent auf einen Durchmesser erweitert,
der über
dem Ausgangsdurchmesser von 1,8 mm liegt. Der Stent liegt nunmehr
fest an der Gefäßwandung
an.
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Der
Stent ist hohlzylindrisch ausgeführt.
Die Wandung des Hohlzylinders wird durch eine Vielzahl von Verstrebungen
gebildet, die sich teilweise in Längs- und teilweise in Querrichtung
erstrecken. Der Stent gemäß 2 weist
Poren 10 auf, die sich in den in Längsrichtung erstreckenden Bereichen
der Verstrebungen befinden. In diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich
um im Wesentlichen zylindrische Poren 10, die untereinander
mittels feiner Kanäle 30 in
Verbindung stehen. Die Poren 10 sind durch eine Mehrschichtstruktur
gefüllt,
die aus abwechselnden Schichten von Rapamycin und Polylactid besteht.
Die Öffnungen
der Poren 10 sind durch einen Polylactiddeckel verschlossen.
Dies gilt entsprechend für
die Einmündungen
der feinen Kanäle 30 in die
Poren 10. In den Kanälen 30 befindet
sich ebenfalls Rapamycin oder ein anderes Medikament wie z. B. ein
anderes Antibiotikum oder ein Cytostatikum.
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Die
Poren 10 sind durch Laseranwendung gefertigt und können in
beiden Endbereichen abgeschrägte
Kanten aufweisen, die durch eine Ätztechnik erhalten wurden.
Es sind mittels Lasertechnik Poren mit Durchmessern bis zu ca. 5 μm realisierbar.
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Nach
dem Einbringen dieses Stents in das Gefäß werden die die Poren abdeckenden
Kappen aus Polylactid biologisch zersetzt und es erfolgt eine allmähliche Freisetzung
der in den Poren 10 aufgenommenen Medikamente. Aufgrund
der Gestalt der Poren 10 kann nun erreicht werden, daß beispielsweise
bevorzugt innere oder äußere Schichten
der in den Poren 10 aufgenommenen Schichtstruktur aufgelöst werden.
Werden zunächst
die innen liegenden Schichten aufgelöst, erfolgt in dieser Zeit
eine entsprechende Freisetzung der darin aufgenommenen Medikamente,
wobei durch die Anzahl und Dicke der Polylactidschichten der zeitliche
Versatz steuerbar ist. Sobald die in der Pore 10 befindliche
Mehrschichtstruktur aufgelöst
ist, kommt es zu einer biologischen Zersetzung der die Kanäle 30 verschließenden Polylactidkappen.
Im zeitlichen Versatz dazu kommt es zu einem Ausspülen der
in den Kanälen 30 aufgenommenen
Medikamente, die dementsprechend zeitlich versetzt zu den in der
Mehrschichtstrukur der Poren 10 aufgenommenen Medikamenten freigesetzt
werden. Durch die genau vorhergebbare Struktur der Poren 10 und
Kanäle 30 kann
erreicht werden, daß nicht
nur eine exakte Dosierung der Medikamente möglich ist, sondern darüber hinaus
eine exakte Bestimmung der zeitlichen Abfolge der Freisetzung der
Medikamente. Die Freisetzung der Medikamente auf der dem Blutstrom
zugewandten Seite erfolgt durch das Anströmen der Porenmündungen durch
das Blut, das das Medikament aufnimmt und es in einem von Blutgeschwindigkeit,
Porengeometrie und Gefäßdurchmesser
abhängigen
Spülradius verteilt.
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Selbstverständlich kann
zusätzlich
zu der Einbringung des oder der Medikamente in die Poren bzw. Ausnehmungen
vorgesehen sein, daß das
oder die Medikamente auf der Oberfläche der Wandung und/oder der
Verstrebungen auf der Innen- und/oder Außenseite
des Stents aufgebracht werden.