DE10164389A1 - Berührungslose Meßeinrichtung für Fahrzeuge - Google Patents

Berührungslose Meßeinrichtung für Fahrzeuge

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ceramic
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Thomas Wagner
Ulf Friesen
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Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH
Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01DMEASURING NOT SPECIALLY ADAPTED FOR A SPECIFIC VARIABLE; ARRANGEMENTS FOR MEASURING TWO OR MORE VARIABLES NOT COVERED IN A SINGLE OTHER SUBCLASS; TARIFF METERING APPARATUS; MEASURING OR TESTING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G01D5/00Mechanical means for transferring the output of a sensing member; Means for converting the output of a sensing member to another variable where the form or nature of the sensing member does not constrain the means for converting; Transducers not specially adapted for a specific variable
    • G01D5/26Mechanical means for transferring the output of a sensing member; Means for converting the output of a sensing member to another variable where the form or nature of the sensing member does not constrain the means for converting; Transducers not specially adapted for a specific variable characterised by optical transfer means, i.e. using infrared, visible, or ultraviolet light

Abstract

Die Erfindung betrifft eine berührungslose Meßeinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit Lichtsignale und/oder elektromagnetische Strahlung empfangende, sendende, reflektierende oder durchlassende Flächen aufweisenden Elementen. DOLLAR A Die Erfindung sieht vor, daß die Fläche (86) mindestens teilweise mit einer selbstreinigenden Beschichtung (92) versehen ist, die eine derart hydrophobe und mikrorauhe Oberflächenstruktur aufweist, daß Flüssigkeiten an ihr abperlen (Lotus-Effekt).

Description

    Stand der Technik
  • Die Erfindung geht aus von einer berührungslosen Meßeinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit Lichtsignale und/oder elektromagnetische Strahlung empfangende, sendende, reflektierende oder durchlassende Flächen aufweisenden Elementen, nach der Gattung des Patentanspruchs 1.
  • Zur Erhöhung der Betriebssicherheit von mit Scheibenbremsen ausgerüsteten Fahrzeugen wird gemäß der WO 92/14075 vorgeschlagen, eine Anzeige für den Belagverschleiß bzw. -zustand vorzusehen. Dies wird mit Hilfe von Temperatur-Sensorelementen bewerkstelligt, welche durch Anzeige der Bremsentemperatur einen Hinweis für den Belagverschleiß vermitteln. Der Sensor ist am Außenumfang der Bremsscheibe unter Abstand zu dieser in einer Bohrung des Bremssattels geführt. Der Sensor mißt die Strahlungswärme, welche im unmittelbaren Umfangsbereich der Bremsscheibe abgenommen werden kann, wodurch eine berührungslose Meßeinrichtung realisiert ist.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine berührungslose Meßeinrichtung der eingangs erwähnten Art zur Verfügung zu stellen, welche eine hohe Betriebssicherheit aufweist.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
  • Vorteile der Erfindung
  • Unter dem sog. Lotus-Effekt werden die Eigenschaften der Blätter der Lotusblume verstanden, die eine hydrophobe und mikrostrukturierte Oberfläche aufweisen, an welcher Wasser oder generell Flüssigkeiten abperlen. Die mikrorauhe Oberfläche dieser Blätter besitzt nur wenige µm voneinander entfernte, spitze Erhebungen. Feuchtigkeitstropfen kommen lediglich mit diesen spitzen Erhebungen in Berührung, weil das Wasser aufgrund seiner Oberflächenspannung nicht in die Vertiefungen dazwischen eindringen kann, in welchen zudem Luft eingeschlossen ist. Damit stehen dem Wasser nur die Spitzen der Erhebungen als Berührungsfläche zur Verfügung. Diese Kontaktfläche ist aber zu klein, als daß sich eine zum Festhalten von Feuchtigkeitstropfen ausreichend große Adhäsion ausbilden könnte. Folglich benetzt das Wasser die Oberfläche nicht mehr, sondern es bildet abperlende Tröpfchen. Schmutzpartikel, welche ebenfalls nur auf den Spitzen der Erhebungen aufliegen können, werden von den abperlenden Flüssigkeitstropfen fortgeschwemmt. Hierdurch wird eine selbstreinigende Oberfläche realisiert.
  • Werden Lichtsignale und/oder elektromagnetische Strahlung empfangende, sendende, reflektierende oder durchlassende Flächen von in Fahrzeugen verwendeten Meßeinrichtungen mit einer solchen selbstreinigenden Beschichtung versehen, so sorgt dies in vorteilhafter Weise für eine dauerhaft große Meßgenauigkeit und Betriebssicherheit, weil die für die Messung relevanten Flächen weniger verschmutzen. Dies gilt insbesondere, wenn die Fläche der Meßeinrichtung in einem Spritzwasserbereich oder in einem Bereich mit einer generell hohen Verschmutzungsneigung angeordnet ist. Feste Partikel lagern sich an den Feuchtigkeitstropfen an und fallen zusammen mit diesen von der hydrophoben Beschichtung ab, was durch die bei einem Fahrzeug im Betrieb unvermeidlichen Schwingungen unterstützt wird.
  • Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung möglich.
  • Die Beschichtung besteht vorzugsweise aus einem Werkstoff, welcher keramik- und/oder diamantbasiert ist, insbesondere aus einer Glaskeramik, wie beispielsweise aus einer Li-Al- Silikatglaskeramik oder aus einer Mg-Al-Silikatglaskeramik. Der Keramikanteil der Glaskeramik beinhaltet bevorzugt SiO2 und Al2O3 und der Glasanteil wahlweise eine oder mehrere der folgenden Komponenten: MgO, K2O, ZnO, Na2O, Fe2O3, Li2O, BaO, P2O5, TiO2. Derartige Werkstoffe sind relativ hart, so daß die mit der hydrophoben Beschichtung versehene Fläche auch gegenüber mechanischer Beschädigung weitgehend geschützt ist. Die Oberfläche der Glaskeramik ist bevorzugt durch Ätzung mikrostrukturiert.
  • Eine Weiterbildung sieht vor, daß die Flächennormale der beschichteten Fläche in einer im wesentlichen horizontalen Ebene liegt oder eine Komponente aufweist, welche in Richtung der Erdbeschleunigung weist. Dann kann das Abperlen von Flüssigkeitstropfen durch die Eigengewichtskräfte unterstützt werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die mit der Beschichtung versehene Fläche durch einen Absorber und/oder ein diesem vorgeordnetes, infrarotdurchlässiges Fenster eines Strahlungsthermometers gebildet, welches am Außenumfang einer Bremsscheibe eines Schienenfahrzeugs unter radialem Abstand zu dieser angeordnet ist. Das Strahlungsthermometer dient zur berührungslosen Messung der Bremsscheibentemperatur mittels der von dieser im Betrieb abgestrahlten Wärme. Solche Strahlungsthermometer oder pyroelektrischen Temperatursensoren werden auch als Brand- und Näherungsmelder eingesetzt. Durch die benachbarte Lage zur frei liegenden Bremsscheibe ist der Absorber und/oder das diesem vorgeordnete Fenster in besonderem Maße Schmutzpartikeln und Feuchtigkeit ausgesetzt, welche die Infrarot-Durchlässigkeit des Fensters bzw. die Absorptionsfähigkeit des Absorbers herabsetzen, was auf Dauer zu einer Reduzierung der Meßgenauigkeit und der Betriebssicherheit des Strahlungsthermometers führen würde. Infolgedessen bietet eine selbstreinigende Beschichtung der genannten Flächen wesentliche Vorteile.
  • Gemäß einer Weiterbildung ist das Strahlungsthermometer gegenüber einer Umfangsfläche der Bremsscheibe in eine Aufnahmebohrung eines Gehäuses einer Bremszuspanneinrichtung einschiebbar oder einschraubbar eingefügt. Dadurch ist es leicht und schnell auswechselbar.
  • Die Erfindung ist nicht auf eine Beschichtung von Flächen eines Strahlungsthermometers eines Fahrzeugs beschränkt. Vielmehr fällt unter die im Hauptanspruch genannte Meßeinrichtung jegliche zum Einsatz in einem Fahrzeug heute oder in Zukunft denkbare und nach berührungslosem Prinzip arbeitende Meßeinrichtung, bei welcher Lichtsignale und/oder elektromagnetische Strahlung empfangende, sendende, reflektierende oder durchlassende Flächen vorhanden sind. Lediglich beispielhaft ist die folgende, nicht abschließende Aufzählung genannt: Berührungslose Weg- und Winkelmeßsysteme, beispielsweise inkrementale Weg- und Winkelmeßsysteme, Lichtschranken, Geschwindigkeitssensoren, welche insbesondere nach dem Gitter-Durchlichtverfahren arbeiten, Fotodioden, Fototransistoren, Leuchtdioden etc.
  • Zeichnungen
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In den Figuren zeigt:
  • Fig. 1 eine schematische Darstellung einer elektromechanischen Bremszuspanneinrichtung eines Schienenfahrzeugs mit einem Strahlungsthermometer;
  • Fig. 2 das Strahlungsthermometer von Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
  • Beschreibung des Ausführungsbeispiels
  • Im folgenden soll die Erfindung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bei einer elektromechanischen Bremszuspanneinrichtung 1 eines Schienenfahrzeugs verwirklicht sein, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist. Die Bremszuspanneinrichtung 1 beinhaltet einen Bremsaktuator 2 mit einer Betriebsbremseinheit und einer Speicherbremseinheit. Die Betriebsbremseinheit hat einen elektrischen Antrieb, beispielsweise einen elektrischen Stellmotor 4, der in einem Aktuatorgehäuse 6 des Bremsaktuators 2 untergebracht ist. Ein mechanischer Kraftumsetzer 8 dient zur Umsetzung der vom Bremsaktuator 2 abgegebenen Energie in eine Bremszuspannbewegung.
  • Der Stellmotor 4 versetzt eine koaxiale Bremsspindel 10 in Drehung, welche durch den Kraftumsetzer 8 in eine Bremszuspannbewegung von Bremsbelägen 12 in Richtung auf eine Wellenbremsscheibe 14 gewandelt werden. Der Kraftumsetzer 8 umfaßt unter anderem eine Mutter-/Spindel-Baueinheit 16 mit einer auf der Bremsspindel 10 drehbar gelagerten Spindelmutter 18, welche bei Drehung der Bremsspindel 10 Linearbewegungen in Richtung der Spindelachse 42 ausführen kann. Das vom Stellmotor 4 abgewandte Ende der Bremsspindel 10 ragt in einen zylindrischen Hohlabschnitt eines Pleuels 20 hinein, der mit der Spindelmutter 18 dreh und axialfest verbunden ist. Außerdem ist der zylindrische Hohlabschnitt des Pleuels 20 in einer Schiebehülse 22 dreh- und axialfest gehalten, auf welche wenigstens eine sich am Aktuatorgehäuse 6 abstützende Speicherfeder 24 wirkt. Die Speicherfeder 24 ist Teil der Speicherbremseinheit und dient als Energiespeicher zum Speichern und Abgeben von Energie zum Zuspannen der Bremse als betriebliche Notbremse im Sinne einer unterlegten Sicherheitsebene bei Ausfall der Betriebsbremseinheit und/oder als Park- oder Feststellbremse. Sowohl die Betriebs- als auch die Speicherbremseinheit wirken auf den Pleuel 20. In Bremslösestellung ist die Speicherfeder 24 durch eine Verriegelungseinrichtung 26 in der vorgespannten Stellung gehalten.
  • Ein Pleuelkopf 28 des Pleuels 20 ragt aus der Schiebehülse 22 heraus und ist an einem Bremshebel 36 mittels eines Gelenks 40 senkrecht zur Spindelachse 42 angelenkt. Bei Antrieb der Bremsspindel 10 in Bremszuspannrichtung bzw. bei Lösen der Verriegelungseinrichtung 26 der Speicherfeder 24 wird aufgrund des dann axial ausfahrenden Pleuels 20 ein Gelenkbolzen des Gelenks 40 unter anderem durch im wesentlichen senkrecht zur Bolzenachse angreifende Scherkräfte beansprucht.
  • Das andere Ende des Bremshebels 36 wirkt auf eine Exzenteranordnung mit einer Exzenterwelle 46, die an einen Zangenhebel 48 angelenkt ist, der zusammen mit einem weiteren Zangenhebel 50 eine Bremszange 52 bildet. An den einen Enden der Zangenhebel 48, 50 sind jeweils Belaghalter 54 mit Bremsbelägen 12 angeordnet, die in Richtung der Achse der Wellenbremsscheibe 14 verschieblich sind. Die von den Bremsbelägen 12 abgewandt liegenden Enden der Zangenhebel 48, 50 sind miteinander über einen Druckstangensteller 56 verbunden. Die beschriebene Anordnung bildet ebenfalls einen Teil des Kraftumsetzers 8, der die vom Stellmotor 4 oder von der Speicherfeder 24 veranlaßten Ausfahrbewegungen des Pleuels 20 in eine Bremszuspannbewegung der Bremsbeläge 12 in Richtung auf die Bremsscheibe 14 wandelt.
  • Der Gelenkbolzen des Gelenks 40 wird vorzugsweise durch einen Scherkraftmeßbolzen 58 gebildet. Der Scherkraftmeßbolzen 58 ist mit wenigstens einem aus Maßstabsgründen nicht dargestellten Meßaufnehmer zur Messung von Größen versehen, aus welchen die an den Bremsbelägen 12 wirkende Bremskraft oder Ist-Zuspannkraft mittelbar oder unmittelbar ableitbar ist. In einer Auswerteelektronik findet eine Umrechnung der Scherverformungssignale in Signale für die jeweils an den Bremsbelägen 12 wirkende Ist- Zuspannkraft statt, welche über eine Signalleitung 59 an eine Steuer- und Regeleinrichtung 60 weitergeleitet werden, um anhand eines Soll-Ist-Vergleichs eine Regeldifferenz zwischen einer Soll-Zuspannkraft und der Ist-Zuspannkraft zu berechnen. Die Bremskraft- Sollwertvorgabe orientiert sich beispielsweise am Erreichen einer geforderten Soll- Zuspannkraft in möglichst kurzer Zeit.
  • Die Steuer- und Regeleinrichtung 60 steuert ein Leistungsteil 62 an, welches in Abhängigkeit der berechneten Regeldifferenz einen Betriebsstrom für den Stellmotor 4 aussteuert, der durch einen an eine zwischen dem Leistungsteil 62 und dem Stellmotor 4 verlaufende elektrische Leitung 64 angeschlossenen Stromsensor 66 gemessen wird, wobei eine Rückmeldung an die Steuer- und Regeleinrichtung 60 durch ein entsprechendes, über eine Signalleitung 68 rückgeführtes Motorstromsignal erfolgt. Außer zur Einregelung einer Soll-Zuspannkraft dienen die in die Steuer- und Regeleinrichtung 60 eingesteuerten Signale für die Ist-Zuspannkräfte und für den jeweiligen Motorstrom zur Überwachung der Krafteinsteuerung und Funktionsfähigkeit der Bremszuspanneinrichtung 1 bei sicherheitsrelevanten Bremsungen. Zur Verifizierung der Meßergebnisse kann auch der antriebsseitig durch den Stromsensor 66 gemessene Motorstrom in der Steuer- und Regeleinrichtung 60 mit dem Signal für die Ist-Zuspannkraft abgeglichen werden.
  • Ein beispielsweise in einer Mittelebene der Bremsscheibe 14 in eine Aufnahmebohrung des Aktuatorgehäuses 6 einschiebbar oder einschraubbar eingefügtes Pyrometer oder Strahlungsthermometer 70 dient zur Temperaturüberwachung der Bremsscheibe 14 während des Betriebs. Alternativ könnte das Strahlungsthermometer 70 auch außermittig in Bezug zur Bremsscheibe 14 angeordnet sein. Das Strahlungsthermometer 70 mißt die von der Bremsscheibe 14 ausgehende Wärmestrahlung und liefert über eine Signalleitung 72 entsprechende Signale an die Steuer- und Regeleinrichtung 60, welche der sensierten Wärmestrahlung einen entsprechenden Temperaturwert der Bremsscheibe 14 zuordnet. Neben dem Strahlungsthermometer 70 können weitere Temperatursensoren zur Temperaturüberwachung von einzelnen oder mehreren Komponenten der Bremszuspanneinrichtung 1 vorgesehen sein, beispielsweise ein Temperatursensor zur Messung der Temperatur des Leistungsteils 62. Darüber hinaus kann auch ein weiterer Temperatursensor zur Messung der Umgebungstemperatur Werte an die Steuer- und Regeleinrichtung 60 liefern.
  • Die Bremszuspanneinrichtung 1 ist vorzugsweise zur Erzeugung von lastkorrigierten und/oder schlupfgeregelten Bremskräften ausgebildet, wobei unter einer lastkorrigierten Bremskraft eine im wesentlichen an das jeweils vorliegende Gewicht des Schienenfahrzeugs angepaßte Bremskraft und unter einer schlupfgeregelten Bremskraft eine Bremskraft verstanden wird, durch welche die Bremsung mit idealem Radschlupf erfolgt (Gleitschutzregelung). Hierzu weist Steuer- und Regeleinrichtung 60 entsprechende Regelfunktionen auf.
  • Beispielsweise kann für den Fall, daß der vom Strahlungsthermometer 70 gemessene und an die Steuer- und Regeleinrichtung 60 geleitete Temperaturwert der Bremsscheibe 14 eine obere Grenztemperatur erreicht oder überschritten hat, die Zuspannkraft von der Steuer- und Regeleinrichtung 60 reduziert oder die Gleitschutzfunktion lediglich in eingeschränktem Umfang ausgeübt oder vollständig außer Kraft gesetzt werden. Die Zuspannkraft bzw. die Gleitschutzfunktion kommen erst dann wieder in unbeschränktem Umfang zum Einsatz, wenn der gemessene Temperaturwert die obere Grenztemperatur wieder unterschritten hat.
  • Fig. 2 zeigt das Strahlungsthermometer 70 in vergrößerter Darstellung, welches mit seinem eine Optik 73 aufweisenden Kopf 74 in einer Durchgangsbohrung 76 einer im Außendurchmesser gestuften Buchse 78 beispielsweise durch Verschraubung gehalten ist. Die Buchse 78 ist wiederum in der Aufnahmebohrung 80 des Aktuatorgehäuses 6 der Bremszuspanneinrichtung 1 gehalten, wobei ein Bund 82 der Buchse 78 von innen gegen den Rand der Aufnahmebohrung 80 anschlägt.
  • Dem die Optik 73 tragenden Kopf 74 des Strahlungsthermometers 70 und einer als Bohrungsstufe ausgeführten Ringschulter 84 der Buchse 78 ist eine zumindest infrarotdurchlässige Deckscheibe 86 zwischengeordnet, welche mit ihrer einen Seite durch die Durchgangsbohrung 76 hindurch zum Außenumfang der Bremsscheibe 14 weist. Die Deckscheibe 86 dient zum Schutz der Optik 73 vor Beschädigung und Verschmutzung.
  • Die vom Betrieb der Bremse herrührende und insbesondere von der Bremsscheibe 14 abgestrahlte Wärmestrahlung durchdringt die Deckscheibe 86 und erreicht die Optik 73, welche sie auf einen dahinter angeordneten Strahlungsempfänger 88 abbildet. Hierzu beinhaltet die Optik 73 insbesondere eine Linse 90. Die prinzipielle Funktionsweise eines solchen Strahlungsthermometers 70 ist bekannt, beispielsweise aus dem Fachbuch "Jörg Hoffmann, Taschenbuch der Meßtechnik, Carl Hanser Verlag München Wien 1998", auf welches hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Aus diesem Grund soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden.
  • Die zur Bremsscheibe 14 weisende Seite der Deckscheibe 86 ist vollständig mit einer selbstreinigenden Beschichtung 92 versehen, die eine derart hydrophobe und mikrorauhe Oberflächenstruktur aufweist, daß Flüssigkeiten und insbesondere Spritzwasser gemäß dem bekannten Lotus-Effekt an ihr abperlt. Das Abperlen wird durch die Eigengewichtskräfte der Flüssigkeitstropfen unterstützt, da in Einbaulage des Strahlungsthermometers 70 die Deckscheibe 86 eine bevorzugt im wesentlichen vertikale Lage einnimmt. Zur Unterstützung des Abtropfens von Flüssigkeit von der Oberfläche der Beschichtung ist allgemein anzustreben, daß die Flächennormale der beschichteten Fläche in einer im wesentlichen horizontalen Ebene liegt oder eine Komponente aufweisen, welche in Richtung der Erdbeschleunigung weist.
  • Die Beschichtung 92 der Deckscheibe 86 beinhaltet einen Werkstoff, welcher keramik- und/oder diamantbasiert ist. Bevorzugt besteht die Beschichtung 92 aus einer Glaskeramik, insbesondere aus einer Li-Al-Silikatglaskeramik oder aus einer Mg-Al-Silikatglaskeramik, wobei der Keramikanteil der Glaskeramik SiO2 und Al2O3 und der Glasanteil wahlweise eine oder mehrere der folgenden Komponenten beinhaltet: MgO, K2O, ZnO, Na2O, Fe2O3, Li2O, BaO, P2O5, TiO2. Solche Glaskeramiken sind auch unter den Handelsnamen Ceran®, Zerodur®, Narumi® und Cercor® bekannt.
  • Um eine hydrophobe und mikrostrukturierte Oberfläche der Beschichtung 92 zu erhalten, an welcher der Lotus-Effekt auftritt, kann beispielsweise eine Ätzung der Oberfläche der Glaskeramik erfolgen. Die mittlere Profilhöhe der Rauhigkeit der Oberfläche der Glaskeramik liegt dann bevorzugt in einem Bereich von 0,1 bis 12 µm. Bezugszahlenliste 1 Bremszuspanneinrichtung
    2 Bremsaktuator
    4 Stellmotor
    6 Aktuatorgehäuse
    8 Kraftumsetzer
    10 Bremsspindel
    12 Bremsbelag
    14 Bremsscheibe
    16 Mutter-/Spindel-Baueinheit
    18 Spindelmutter
    20 Pleuel
    22 Schiebehülse
    24 Speicherfeder
    26 Verriegelungseinrichtung
    28 Pleuelkopf
    36 Bremshebel
    40 Gelenk
    42 Spindelachse
    46 Exzenterwelle
    48 Zangenhebel
    50 Zangenhebel
    52 Bremszange
    54 Belaghalter
    56 Druckstangensteller
    58 Scherkraftmeßbolzen
    59 Signalleitung
    60 Steuer- und Regeleinrichtung
    62 Leistungsteil
    64 elektrische Leitung
    66 Stromsensor
    68 Signalleitung
    70 Strahlungsthermometer
    72 Signalleitung
    73 Optik
    74 Kopf
    76 Durchgangsbohrung
    78 Buchse
    80 Aufnahmebohrung
    82 Bund
    84 Ringschulter
    86 Deckscheibe
    88 Strahlungsempfänger
    90 Linse
    92 Beschichtung

Claims (9)

1. Berührungslose Meßeinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit Lichtsignale und/oder elektromagnetische Strahlung empfangende, sendende, reflektierende oder durchlassende Flächen aufweisenden Elementen, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (86) mindestens teilweise mit einer selbstreinigenden Beschichtung (92) versehen ist, die eine derart hydrophobe und mikrorauhe Oberflächenstruktur aufweist, daß Flüssigkeiten an ihr abperlen (Lotus-Effekt).
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (92) einen Werkstoff beinhaltet, welcher keramik- und/oder diamantbasiert ist.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (92) aus einer Glaskeramik besteht, insbesondere aus einer Li-Al- Silikatglaskeramik oder aus einer Mg-Al-Silikatglaskeramik.
4. Meßeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Keramikanteil der Glaskeramik SiO2 und Al2O3 und der Glasanteil wahlweise eine oder mehrere der folgenden Komponenten beinhaltet: MgO, K2O, ZnO, Na2O, Fe2O3, Li2O, BaO, P2O5, TiO2.
5. Meßeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Glaskeramik durch Ätzung mikrostrukturiert ist.
6. Meßeinrichtung nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Profilhöhe der Rauhigkeit der Oberfläche der Beschichtung (92) in einem Bereich von 0,1 bis 12 µm liegt.
7. Meßeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächennormale der Fläche (86) in einer im wesentlichen horizontalen Ebene liegt oder eine Komponente aufweist, welche in Richtung der Erdbeschleunigung weist.
8. Meßeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche durch einen Absorber und/oder ein diesem vorgeordnetes Fenster (86) eines Strahlungsthermometers (70) gebildet wird, welcher am Außenumfang einer Bremsscheibe (14) eines Schienenfahrzeugs unter radialem Abstand zu dieser angeordnet ist.
9. Meßeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlungsthermometer (70) gegenüber einer Umfangsfläche der Bremsscheibe (14) in eine Aufnahmebohrung (80) eines Gehäuses (6) einer Bremszuspanneinrichtung (1) des Fahrzeugs einschiebbar oder einschraubbar eingefügt ist.
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