-
Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung mit
einem Absperrblock, an dem ein Sicherheitsventil und ein mit diesem über eine
Anzahl von im Absperrblock geführten
Medienleitungen kommunizierendes Steuerventil angeordnet sind.
-
Druckführende Komponenten oder Aggregate
technischer Anlagen, wie beispielsweise der Druckbehälter einer
kerntechnischen Anlage, sind üblicherweise
durch Sicherheitsventile gegen das Auftreten auslegungsüberschreitender Überdrücke in ihrem
Innenraum abgesichert. Dazu ist beispielsweise dem Druckbehälter einer
kerntechnischen Anlage üblicherweise
eine Anzahl von Sicherheitsventilen zugeordnet, die bei Überschreiten
eines vorgebbaren Grenzdrucks im Druckbehälter einen Abblaseweg freigeben. Über den
Abblaseweg erfolgt im Bedarfsfall eine Entspannung des Druckbehälters bis
zu einem Druckniveau unterhalb eines als zulässig erachteten Grenzdrucks.
Gerade beim Einsatz derartiger Sicherheitsventile in kerntechnischen
Anlagen ist aufgrund der dort herrschenden Anforderungen an betriebliche
Sicherheit und Sorgfalt die Einhaltung vergleichsweise strenger
Vorschriften hinsichtlich Zuverlässigkeit
und Reproduzierbarkeit des Schließverhaltens auch der Sicherheitsventile
erforderlich.
-
Zur zuverlässigen Einhaltung auch vergleichsweise
strenger Vorgaben kann ein derartiges Sicherheitsventil mit einem
Steuerventil gekoppelt sein, das seinerseits wiederum ein Hauptsteuermodul
und ein Vorsteuermodul umfassen kann. Durch eine geeignete Verschaltung
dieser Module oder Komponenten kann sichergestellt werden, daß das Sicherheitsventil
hinsichtlich seiner Schaltcharakteristik und seiner Schaltschwellen
im Hinblick auf den vorgesehenen Anwendungszweck vorgebbare Bedingungen
erfüllt.
-
Aus der
DE 196 28 610 C1 ist eine
Ventilanordnung bekannt, die insbesondere für den Einsatz in einem Kernkraftwerk
geeignet ist. Diese Ventilanordnung umfaßt ein Sicherheitsventil sowie
eine ein Vor- und ein Hauptsteuermodul aufweisende Steuereinheit,
auch als Steuerventil bezeichnet. Sowohl das Sicherheitsventil als
auch das Steuerventil der bekannten Ventilanordnung sind nach dem
sogenannten Entlastungsprinzip ausgestaltet, wobei der geschlossene
Zustand des Sicherheitsventils und auch des Steuerventils durch
eine geeignete Beaufschlagung mit hohem Druck aus einem druckführenden System
aufrecht erhalten wird. Falls bei dieser Ventilanordnung der Anpreßdruck des
Steuerventils überschritten
wird, so erfolgt über
einen Druck-Weg-Umformer die Öffnung
eines Abblasesystems im Steuerventil, was zu einer Entlastung eines
Steuerraums des Steuerventils führt.
Infolge dieser Entlastung weicht ein Ventilkegel des Steuerventils
aus seinem Ventilsitz und gibt dabei eine mit einem Steuerraum des
eigentlichen Sicherheitsventils verbundene Entlastungsleitung frei. Über diese
wird anschließend der
Steuerraum des eigentlichen Sicherheitsventils entlastet. Aufgrund
dieser Entlastung wird der Ventilkegel des Sicherheitsventils aus
seinem Ventilsitz bewegt und gibt damit eine mit dem abzusichernden Druckgefäß verbundene
Ablaßleitung
frei.
-
Eine derartige Ventilanordnung kann
einen sogenannten Absperrblock umfassen, an dem das Sicherheitsventil
und das Steuerventil montiert sind. In diesem Absperrblock sind üblicherweise
die Medienleitungen geführt, über die
das Sicherheitsventil mit dem Steuerventil kommuniziert. Diese Medienleitungen
umfassen dabei die genannten Entlastungsleitungen, über die
die Steuerräume
des Steuerventils und des Sicherheitsventils druckentlastet werden, sowie
Impulsleitungen zur Weiterleitung des Druckes aus dem abzusichernden
Druckgefäß und/oder
Auffüllleitungen, über die
die Steuerräume
nach erfolgter Betätigung
des jeweiligen Ventils wieder mit druckführendem Medium beaufschlagbar
sind.
-
Derartige Ventilanordnungen zählen üblicherweise
zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen in einer kerntechnischen
Anlage. Aus diesem Grund und wegen der beim Einsatz in einer kerntechnischen Anlage
zu beachtenden strengen Sicherheitsvorkehrungen werden derartige
Ventilanordnungen bei einem Einsatz in einer kerntechnischen Anlage üblicherweise
vielfältigen
Funktionsprüfungen
unterzogen. Dabei ist üblicherweise
nach dem Einbau einer derartigen Ventilanordnung zunächst eine
sogenannte Einstellprüfung
vorgesehen, bei der die Grundeinstellungen der jeweiligen Ventilanordnung
wie beispielsweise der Ansprechdruck, Federkräfte oder Federwege im Hinblick
auf die existierenden Vorgaben oder im Hinblick auf die speziellen
Anforderungen jeweiligen Anlage feinjustiert werden. Darüber hinaus können Funktionsprüfungen sämtlicher
individuellen Komponenten der Ventilanordnung sowie wiederkehrende
Prüfungen
der Ventilanordnung im Hinblick auf Einzelsituationen vorgesehen
sein. Die Einstellprüfung
ist dabei die Hauptprüfung
der jeweiligen Ventilanordnung, die bei deren Einbau vorgenommen wird.
-
In bestehenden Kernkraftwerksanlagen
ist üblicherweise
im Zyklus von etwa einem Jahr der Austausch von Brennelementen vorgesehen.
Aufgrund von Erfahrungen, daß die
zur Absicherung des Druckbehälters
verwendeten Ventilanordnungen in etwa diesem Zeitraum auch zur Leckagebildung
neigen, ist üblicherweise
gemeinsam mit dem Austausch von Brennelementen, der ohnehin einen
vorübergehenden
Stillstand des jeweiligen Kernkraftwerks bedingt, ein paralleler
standardmäßiger Austausch
von Ventilanordnungen vorgesehen. Die dabei neu installierten Ventilanordnungen
werden üblicherweise
vor oder bei ihrer Inbetriebnahme den genannten Funktionsprüfungen,
insbesondere der Einstellprüfung,
unterzogen.
-
Bei der Entwicklung neuerer und hochkomplexer
Ventilanordnungen ist es jedoch gelungen, deren insgesamt verfügbare Einsatzdauer
und insbesondere den Zeitraum bis zum Auftreten möglicher Leckagen
deutlich auch über
den bisher veranschlagten Einsatzzeitraum von etwa einem Jahr hinaus
zu steigern. Daher ist nunmehr der Einsatz derartiger Ventilanordnungen
auch über
mehrere Brennelement-Zyklen hinweg denkbar. Um hierbei jedoch möglicherweise
sicherheitsrelevante Fehlfunktionen der Ventilanordnung sicher auszuschließen, ist
auch in diesem Fall bei jedem Brennelement-Wechsel in einer Kernkraftwerksanlage
eine vollständige
Funktionsüberprüfung der
Ventilanordnungen vorgesehen, selbst wenn diese nicht unmittelbar
auszutauschen sind. Derartige Prüfungen
erfolgen üblicherweise
mittels eines dafür
vorgesehenen Prüfgeräts, mit
dem einzelne Komponenten der Ventilanordnung im an sich drucklosen
Zustand des abzusichernden Druckbehälters gezielt mit einem Prüfdruck beaufschlagt werden.
Derartige Prüfungen
sind insbesondere aufgrund einer Vielzahl dazu vorzunehmender Verschaltungsänderungen
und im Hinblick auf die Handhabung zahlreicher dafür benötigter Komponenten
vergleichsweise aufwendig.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Ventilanordnung der oben genannten Art anzugeben,
bei der der Handhabungs- oder Bedienungsaufwand für die Durchführung der
genannten Funktionsprüfungen
besonders gering gehalten ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem
der Absperrblock einen Hauptblock und einen mit diesem lösbar verbundenen
Adapterblock umfaßt,
der eine Anzahl von die medienseitige Verschaltung der Medienleitungen
bestimmenden Steuerkanälen
aufweist.
-
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
daß der
Aufwand bei der Prüfung
der Ventilanordnung besonders gering gehalten werden kann, indem
diese in eingebautem Zustand und mit nur geringfügigen Handgriffen von ihrer
Betriebskonfiguration in ihre Prüfkonfiguration
und umgekehrt umgeschaltet werden kann. Die Betriebskonfiguration
und die Prüfkonfiguration
unterscheiden sich jedoch üblicherweise
lediglich in der Art der Verschaltung der das Steuerventil und das
Sicherheitsventil miteinander und mit ihrer Außenwelt verbindenden Medienleitungen.
Eine geeignete Umschaltung zwischen Betriebskonfiguration und Prüfkonfiguration
ist daher erreichbar, indem auf besonders einfache Weise die Verschaltung
der Medienleitungen veränderbar
gehalten ist. Dazu ist der Absperrblock in einen Hauptblock und
in einen Adapterblock unterteilt, wobei der Hauptblock sowohl zur
Befestigung von Steuerventil und Sicherheitsventil dient als auch
die wesentlichen Teile der Medienleitungen führt. Im Adapterblock sind hingegen
Steuerkanäle
derart geführt,
daß durch
geeignete Kombination mit den im Hauptblock vorgesehenen Medienleitungen
die jeweils gewünschte
Verschaltung entsteht.
-
Um dabei mit besonders geringem Aufwand und
auf besonders einfache Weise eine Vielzahl von Schaltungsvarianten
verfügbar
zu machen, münden die
Medienleitungen in vorteilhafter Ausgestaltung im Hauptblock an
nach einem vorgebbaren Standard ermittelten Positionen in die Grenzfläche zum
Adapterblock. Somit kann eine Vielzahl von Adapterblöcken, die
aufgrund geeigneter Führung
der in sie integrierten Steuerkanäle jeweils eine andere Verschaltung der
Medienleitungen vorgeben, ohne weiteren Aufwand mit dem Hauptblock
kombiniert werden, da diese lediglich der Randbedingung unterliegen,
daß an den
durch den Standard vorgegebenen Positionen in ihrer Grenzfläche zum
Hauptblock die entsprechenden Steuerkanäle enden müssen.
-
Vorteilhafterweise ist der Hauptblock
alternativ mit einem einer Betriebskonfiguration der Medienleitungen
entsprechenden Adapterblock oder mit einem einer Prüfkonfiguration
der Medienleitungen entsprechenden Adapterblock kombinierbar. Bei
einer derartigen Ventilanordnung kann somit durch einfachen Austausch
des Adapterblocks ohne weitere Maßnahmen zwischen einer Betriebskonfiguration der
Ventilanordnung und einer Prüfkonfiguration
der Ventilanordnung umgeschaltet werden.
-
Vorteilhafterweise ist das Sicherheitsventil der
Ventilanordnung nach dem Entlastungsprinzip oder nach dem Belastungsprinzip
ausgeführt.
-
Um auch während des Betriebs der Ventilanordnung
in der Art einer online-Erfassung
eine andauernde Überprüfung des
Druckzustands in einem Steuerraum des oder jeden Ventils zu ermöglichen, kommuniziert
in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung zumindest eine der im Absperrblock
geführten
Medienleitungen medienseitig mit einem Drucksensor.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile
bestehen insbesondere darin, daß durch
die Unterteilung des zwischen das Sicherheitsventil und das Steuerventil
geschalteten Absperrblocks in einen Hauptblock und in einen Adapterblock
auf besonders einfache Weise eine Umschaltung der Ventilanordnung
zwischen ver schiedenen Schaltzuständen der Medienleitungen ermöglicht ist.
Durch den Hauptblock, an dem das Sicherheitsventil und das Steuerventil
montiert sind, können
die Medienleitungen dabei in ihrem wesentlichen Verlauf fest vorgegeben sein.
Die Anordnung aus Sicherheitsventil, Steuerventil und dem dazwischen
geschalteten Hauptblock kann somit auch bei Umschaltung der medienseitigen
Verschaltung fest installiert bleiben.
-
Eine Umschaltung zwischen verschiedenen Schaltzuständen der
Ventilanordnung kann dabei durch einfachen Austausch des Adapterblocks
erfolgen, wobei die medienseitige Verschaltung der Medienleitungen
durch die bedarfsangepaßt
im jeweiligen Adapterblock geführten
Steuerkanäle
erfolgt. Der Adapterblock stellt somit in der Art eines „festverdrahteten
Bauteils" sicher,
daß durch
den Austausch lediglich eines Bauteils eine Umschaltung auch zwischen
vergleichsweise komplexen Schaltzuständen ohne weiteres erfolgen
kann, wobei insbesondere bei vergleichsweise komplexen medienseitigen
Schaltungen Schaltfehler sicher vermieden sind, zumal eine individuelle
Leitungsinstallation gerade nicht erforderlich ist. Dadurch ist
eine situationsangepaßte Umschaltung
zwischen Prüfungskonfiguration
und Betriebskonfiguration der Ventilanordnung jederzeit mit nur
geringem Aufwand möglich.
Somit ist der Aufwand bei der Prüfung
einer derartigen Ventilanordnung besonders gering gehalten, wodurch
insbesondere die Weiterverwendung einer derartigen Ventilanordnung über mehrere
Betriebszyklen hinweg besonders erleichtert ist.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigen:
-
1 eine
Ventilanordnung in einer ersten Schaltungskonfiguration, und
-
2 die
Ventilanordnung nach 1 in
einer zweiten Schaltungsanordnung.
-
Gleiche Teile sind in beiden Figuren
mit den selben Bezugszeichen versehen.
-
Die Ventilanordnung 1 nach 1 ist zur Druckabsicherung
eines Druckbehälters 2 vorgesehen.
Der Druckbehälter 2 kann
dabei insbesondere der Druckbehälter
einer kerntechnischen Anlage oder einer Kernkraftwerksanlage sein.
Die Ventilanordnung 1 umfaßt zur Absicherung des Druckbehälters 2 ein
Sicherheitsventil 4. Das Sicherheitsventil 4 umfaßt einen
Ventilkegel 6, der im Normalzustand eine Abblaseöffnung 8 des
Druckbehälters
dicht verschließt.
Falls jedoch der Druck im Druckbehälter 2 einen vorgebbaren
Sollwert übersteigt, öffnet das
Sicherheitsventil 4, wobei der Ventilkegel 6 die
Abblaseöffnung 8 freigibt.
Dadurch wird der Innenraum des Druckbehälters 2 mit einer
Abblaseleitung 10 verbunden, über die bei geöffnetem
Sicherheitsventil 4 Gas, Wasser und/oder Dampf aus dem
Innenraum des Druckbehälters 2 an
eine nachgeschaltete Auffangeinrichtung oder in die Umgebung abgelassen
werden kann. Wenn der Druck im Druckbehälter 2 unter den vorgebbaren
Sollwert gefallen ist, schließt
das Sicherheitsventil 4 hingegen wieder, so daß der Innenraum
des Druckbehälters 2 wiederum
druckseitig von der Abblaseleitung 10 entkoppelt ist.
-
Zur Steuerung des Sicherheitsventils 4 in
Abhängigkeit
vom Druck im Druckbehälter 2 ist
dem Sicherheitsventil 4 in der Art einer Steuereinrichtung ein
Steuerventil 12 zugeordnet. Das Steuerventil 12 ist
seinerseits zweistufig ausgebildet und umfaßt ein Hauptsteuermodul 14 und
ein dem vorgeschaltetes Vorsteuermodul 16.
-
Die Ventilanordnung 1 ist
nach dem Entlastungsprinzip ausgeführt. Dazu umfaßt das Sicherheitsventil 4 einen
Steuerraum 20, der im normalen Betriebszustand mit einem
Arbeitsdruck beaufschlagt ist. Durch diesen Arbeitsdruck wird mittels
eines im Steuerraum 20 geführten Kolbens 22 der
Ventilkegel 6 sicher in seinen die Abblaseöffnung 8 des Druckbehälters 2 verschließenden Ventilsitz
gehalten. Im Auslösefall
erfolgt eine Entlastung oder ein Druckabbau im Steuerraum 20,
so daß der
im Druckbehälter 2 herrschende
Druck den Ventilkegel 6 aus seinem Sitz bewegt und somit
die Entlastungsöffnung
freigibt.
-
Die bedarfsgerechte Entlastung des
Steuerraums 20 zur gezielten Ansteuerung des Sicherheitsventils 4 erfolgt über eine
erste Medienleitung 24, über die der Steuerraum 20 mit
dem Hauptsteuermodul 14 verbunden ist. Im Ansprechfall öffnet das Hauptsteuermodul 14 eine
Verbindung der ersten Medienleitung 24 mit einer zweiten
Medienleitung 26, die ausgangsseitig mit dem Abblasekanal 10 verbunden
ist. Die erste Medienleitung 24 und die zweite Medienleitung 26 stellen
somit in ihrer Gesamtheit eine durch das Hauptsteuermodul 14 freigebbare Entlastungsleitung
für den
Steuerraum 20 des Sicherheitsventils 4 dar.
-
Das Hauptsteuermodul 14 ist
seinerseits ebenfalls mediengesteuert und dazu über eine dritte Medienleitung 28 mit
dem Vorsteuermodul 16 verbunden. Das Vorsteuermodul 16 gibt
im Auslösefall eine
Verbindung der dritten Medienleitung 28 mit einer geführter Medienleitung 30 frei,
die ausgangsseitig in nicht näher
dargestellter Weise ebenfalls mit einem Abblasekanal verbunden ist.
Die dritte Medienleitung 28 und die mit dieser verbindbare
vierte Medienleitung 30 stellen somit in ihrer Gesamtheit
ebenfalls eine Entlastungsleitung dar, über die das Hauptsteuermodul 14 druckseitig
entlastet werden kann. Infolge einer derartigen Druckentlastung
des Hauptsteuermoduls 14 schaltet dieses die erste Medienleitung 24 zur
Druckentlastung des Steuerraums 20 des Sicherheitsventils 4 durch.
-
Zur Auslösung einer Entlastung des Hauptsteuermoduls 14 durch
Herstellen einer Verbindung zwischen der dritten Medienleitung 28 und
der vierter Medienleitung 30 ist das Vorsteuermodul 16 über den im
Druckbehälter 2 herrschenden
Druck angesteuert. Dazu ist das Vorsteuermodul 16 über eine
als Impulsleitung ausgebildete fünfte
Medienleitung 32 mit dem Innenraum des Druckbehälters 2 verbunden.
Von der fünften
Medienleitung 32 zweigt eine als Auffüllleitung für das Vorsteuermodul 16 ausgestaltete
sechste Medienleitung 34 ab.
-
Hinsichtlich ihrer Wirkungs- und
Arbeitsweise sowie insbesondere hinsichtlich ihres medienseitigen
Zusammenwirkens sind das Sicherheitsventil
4 und das mit
diesem über
die Medienleitungen
24,
26,
28,
30,
32,
34 kommunizierende
Steuerventil
12 in der in der
DE 196 28 610 C1 beschriebenen
Bauweise ausgeführt.
Die Medienleitungen
24,
26,
28,
30,
32,
34 sind
dabei insbesondere als geeignete Bohrungen oder Kanäle ausgeführt. Zur
weiteren Erläuterung
der Funktionsweise des Sicherheitsventils
4 und des diesem
zugeordneten Steuerventils
12 wird auf diese Beschreibung
in vollem Umfang verwiesen.
-
Das Sicherheitsventil 4 und
das diesem zugeordnete Steuerventil 12 sind an einem gemeinsamen
Absperrblock 40 angeordnet, an dem sie einerseits mechanisch
fixiert sind, und in dem andererseits die Medienleitungen 24, 26, 28, 30, 32, 34 geführt sind.
In den Absperrblock 40 sind zudem auch Hilfsmittel und
Armaturen wie beispielsweise ein von außen betätigbares Absperrventil 42 für die erste
Medienleitung 24 oder ein von außen betätigbares Absperrventil 44 für die fünfte Medienleitung 32 integriert.
Weiterhin ist durch den Absperrblock 40 auch eine von der
ersten Medienleitung 24 abzweigende Stichleitung 46 geführt, die über einen
Flansch 48 und eine Leitung 50 mit einem Drucksensor 52 verbunden
ist. Über
den Drucksensor 52 ist dabei auch während des Betriebs der Ventilanordnung 1 der
im Steuerraum 20 des Sicherheitsventils 4 aktuell
anliegende Druck erfaßbar.
Die im Bereich des Absperrventils 44 aus dem Absperrblock 40 austretende
fünfte
Medienleitung 32 ist über
einen mit dem Absperrblock 40 verbundenen Flansch 54 und
eine daran angeschlossene Entnahmeleitung 56 mit dem Druckbehälter 2 verbunden.
-
Die Ventilanordnung 1 ist,
insbesondere aufgrund der Ausgestaltung des Sicherheitsventils 4 und des
Steuerventils 12, auch für einen Einsatz über einen
vergleichsweise langen Zeitraum hinweg in einer Kernkrattwerksanlage
geeignet. Beim Einsatz der Ventilanordnung 1 ist dabei
insbesondere vorgesehen, diese auch über eine Anzahl von Brennelement-Zyklen
hinaus weiter zu verwenden. Um aber dabei stets die größtmögliche Anlagensicherheit
zu gewährleisten,
ist während
eines turnusgemäßen Brennelementwechsels
zwar nicht ein vollständiger Austausch
der Ventilanordnung 1, aber zumindest doch eine vollständige Funktionsüberprüfung der Ventilanordnung 1 vorgesehen.
Die Ventilanordnung 1 ist daher dafür ausgelegt, eine derartige
Funktionsüberprüfung im
eingebauten Zustand mit vergleichsweise geringem Aufwand zu ermöglichen.
-
Dazu ist der Absperrblock 40,
in dem die das Sicherheitsventil 4 und das Steuerventil 12 miteinander
und mit der Außenwelt
verbindenden Medienleitungen 24, 26, 28, 30, 32, 34 geführt sind,
zweigeteilt ausgeführt
und umfaßt
einen als eigentlichen Trägerblock
vorgesehenen Hauptblock 60 und einem mit diesem lösbar verbundenen
Adapterblock 62. Der Hauptblock 60 ist dabei vergleichsweise
massiv ausgeführt
und dient ebenfalls als Trägerblock
für das Steuerventil 12.
Der Adapterblock 62 hingegen ist im Vergleich zum Hauptblock 60 vergleichsweise
gering dimensioniert ausgeführt
und umfaßt
eine Anzahl von die medienseitige Verschaltung der Medienleitungen 24, 26, 28, 30, 32, 34 bestimmenden
Steuerkanälen 64.
-
Im Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist der Adapterblock 62 dabei
als Betriebsadapter oder Betriebsflansch ausgeführt, wobei die in ihm geführten Steuerkanäle 64 zur
Einstellung einer mediumseitigen Betriebskonfiguration für die Ventilanordnung 1 ausgelegt
sind. Dazu ist insbesondere die zweite Mediumleitung 26 über einen
der Steuerkanäle 64 durchgängig gehalten.
Ebenso ist durch einen der Steuerkanäle 64 die fünfte Medienleitung 32 durchgängig gehalten.
Um auf besonders einfache Weise eine medienseitige Umschaltung der
Medienleitungen 24, 26, 28, 30, 32, 34 von
der Betriebskonfiguration in eine Prüfkonfiguration zu ermöglichen,
münden
die Medienleitungen 24, 26, 28, 30, 32, 34 im Hauptblock 60 an
nach einem vorgebbaren Standard ermittelten Positionen in die Grenzfläche 66 zum
Adapterblock 62.
-
Eine medienseitige Umschaltung der
im Ausführungsbeispiel
in 1 dargestellten Betriebskonfiguration
in eine im Ausführungsbeispiel
gemäß 2 dargestellte Prüfkonfiguration
erfolgt dabei, in dem der zur Einstellung der Betriebskonfiguration ausgelegte
Adapterblock 62 ersetzt wird durch einen zur Einstellung
der Prüfkonfiguration
ausgelegten weiteren Adapterblock 70. Dieser dient somit
als Prüfadapter
oder Prüfflansch.
Zur Funktionsprüfung der
Ventilanordnung 1 ist nämlich
vorgesehen, im drucklosen Zustand des Druckbehälters 2 eine gezielte
Beaufschlagung einzelner aktiver Komponenten der Ventilanordnung 1 wie
beispielsweise des Vorsteuermoduls 16 oder des Hauptsteuermoduls 14 mit
Prüf drücken unter
Prüfbedingungen
vorzunehmen. Um dies auf besonders einfache Weise zu ermöglichen,
ist der weitere Adapterblock 70 für eine auf diese Prüfbedingungen
abgestimmte medienseitige Verschaltung der Medienleitungen 24, 26, 28, 30, 32, 34 ausgelegt.
-
Dazu weist der weitere Adapterblock 70 Steuerkanäle 72 auf,
die an die nunmehr gewünschte medienseitige
Verschaltung angepaßt
sind. Insbesondere sind dabei die zweite Medienleitung 26 und die
fünfte
Medienleitung 32 nicht durchgängig geführt, sondern mit jeweils zwei
Halbteilen getrennt zugänglich
gemacht. Dazu sind die Steuerkanäle 72, die
in geeigneter Weise an der zweiten Medienleitung 26 und
an der fünften
Medienleitung 32 angeschlossen sind, im wesentlichen gradlinig
durch den weiteren Adapterblock 70 hindurchgeführt. Die
Steuerkanäle 72 enden
ausgangsseitig in Prüfflanschen 74, an
die ein zur Durchführung
der Prüfung
geeignetes Prüfgerät anschließbar ist.
-
Bei der Ventilanordnung 1 ist
eine Umschaltung zwischen Betriebskonfiguration und Prüfkonfiguration
auf besonders einfache Weise lediglich durch einen Austausch der
Adapterblöcke 62, 70 gegeneinander
ermöglicht.
Die Umschaltung kann somit mit besonders geringem Bedienaufwand
erfolgen, wobei insbesondere auch Verschaltungsfehler bei der Umschaltung – beispielsweise
bei vergleichsweise komplex aufgebauter medienseitiger Verschaltung – sicher
vermieden sind. Durch den Austausch des Adapterblocks 62 gegen
den als Prüfflansch
oder Prüfadapter
ausgebildeten weiteren Adapterblock 70 ist auf besonders
einfache Weise die Einstellprüfung des
Steuerventils 12 durchführbar.
Im Ausführungsbeispiel
ist das Sicherheitsventil 4 zudem nach dem Entlastungsprinzip
ausgebildet. Das Konzept nach der Ventilanordnung 1 eignet
sich aber auch für
ein nach dem Belastungsprinzip ausgeführtes Sicherheitsventil, wobei
in diesem Fall über
den als Prüfflansch
ausgebildeten weiteren Adapterblock 70 auch die Bewegungsprüfung des
Sicherheitsventils auf besonders einfache Weise durchführbar ist.
-
- 1
- Ventilanordnung
- 2
- Druckbehälter
- 4
- Sicherheitsventil
- 6
- Ventilkegel
- 8
- Abblaseöffnung
- 10
- Abblaseleitung
- 12
- Steuerventil
- 14
- Hauptsteuermodul
- 16
- Vorsteuermodul
- 20
- Steuerraum
- 22
- Kolben
- 24,
26, 28,
-
- 30,
32, 34
- Medienleitungen
- 40
- Absperrblock
- 42,
44
- Absperrventile
- 46
- Stichleitung
- 48
- Flansch
- 50
- Leitung
- 52
- Drucksensor
- 54
- Flansch
- 56
- Entnahmeleitung
- 60
- Hauptblock
- 62
- Adapterblock
- 64
- Steuerkanäle
- 66
- Grenzfläche
- 70
- Adapterblock
- 72
- Steuerkanäle
- 74
- Prüfflansche