DE10160703C1 - Reservoir für Blutentnahme - Google Patents
Reservoir für BlutentnahmeInfo
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Abstract
Das Reservoir für die Blutentnahme hat ein Gehäuse (1) und einen darin verschieblichen Kolben (7), wodurch im Inneren des Gehäuses eine Reservoir-Kammer (16) variabler Größe gebildet wird. Der Kolben ist mit einem Betätigungsorgan (11) gekoppelt. Weiter ist der Kolben (7) durch eine erste Feder (14) in eine Schließstellung gedrückt, in welcher die Reservoir-Kammer (16) minimales Volumen hat. Das Betätigungsorgan (11) und der Kolben (7) sind über eine zweite Feder (10) lose miteinander gekoppelt, wobei der Federweg dieser Feder (10) kleiner ist als der Verschiebeweg (13) des Betätigungsorgans, so daß am Ende der Bewegung eine Zwangskopplung zwischen dem Kolben und dem Betätigungsorgan (11) erfolgt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Reservoir für eine
Blutentnahme gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein derartiges Reservoir ist beispielsweise aus der
DE 297 13 743 U1 bekannt.
Patienten, denen ein Infusionsschlauch oder ein Katheter
in eine Vene oder Arterie eingesetzt ist, muß des öfteren
für Untersuchungszwecke eine Blutprobe entnommen werden,
was zweckmäßigerweise an einer von außen zugänglichen Stelle
des Infusionsschlauches erfolgt. Hierzu ist eine
Blutentnahmestelle in dem Infusionssystem vorgesehen. Bevor
die Blutentnahme stattfinden kann, muß dafür gesorgt werden,
daß sich im Bereich der Entnahmestelle nur unverdünntes
Blut des Patienten und keine Anteile von Infusionslösungen
oder Verdünnungsmitteln befinden.
Die WO 88/01846 sieht daher zwei Entnahmestellen vor. Die
näher zum Patienten liegende, vordere Entnahmestelle dient
der eigentlichen Entnahme der Blutprobe, die weiter vom
Patienten entfernt liegende hintere Entnahmestelle dient
dazu, vorübergehend Infusionslösungen aus dem System zu
entfernen, damit an der vorderen Entnahmestelle nur noch
unverdünntes Blut vorhanden ist. Diese zweite Entnahmestelle
hat also die Funktion eines Reservoirs. Nach der Blutentnahme
an der vorderen Entnahmestelle wird dann die in dem Reservoir
zwischengespeicherte Menge wieder dem Patienten infudiert.
Die DE 297 13 743 U1 zeigt ein solches Reservoir mit einer
Kammer, die an einer Verzweigung eines Infusionsschlauches
angeschlossen ist. Ein Kolben ist in dieser Kammer verschieb
lich und kann durch Zurückziehen Blut und/oder Infusionslö
sung in die Kammer saugen. Eine Kolbenstange des Kolbens
ist mit einem Griff befestigt, wobei zwischen diesem Griff
und einer Abstützung in der Kammer eine Feder vorgesehen
ist, die den Griff und damit den Kolben in einer Richtung
zur Blutentnahme drückt, so daß das Ansaugen von Blut oder
Infusionslösung in die Kammer weitestgehend automatisch
erfolgt. Der Benutzer muß lediglich eine Verriegelung am
Griff lösen. Ähnliche Blutentnahme-Vorrichtungen mit einer
Feder, die ein selbsttätiges Ansaugen bewirkt, sind auch
der DE 94 19 737 U1 und der DE 40 19 197 C2 zu entnehmen.
Generell wird für Blutentnahmestellen dieser Art, d. h.
Reservoirs, auch noch auf die DE 42 20 301 C1 und die
EP 0 301 913 A2 verwiesen.
Ein Vorteil der aufgrund Federkraft selbstansaugenden
Blutentnahme-Vorrichtungen liegt in der Einhand-Bedienung.
Dies begründet aber auch eine Gefahr, da durch den beim
Ansaugen entstehenden Unterdruck Gasbläschen gebildet werden
können, die beim späteren Reinfudieren in den Kraislauf
des Patienten gelangen. Dies ist besonders dann der Fall,
wenn der Betätigungsgriff unfreiwillig entriegelt wird
und das Ansaugen stattfindet, wenn bestimmte Ventile in
den Infusionsleitungen geschlossen sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Reservoir der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß sie bei
einfacher Bedienung eine höhere Sicherheit bietet.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Bei der Erfindung wird ebenfalls eine Feder verwendet,
die jedoch zum Leeren des Reservoirs und nicht zum Ansaugen
dient. Dies erhöht die Sicherheit, da ein ungewolltes
Ansaugen nicht mehr möglich ist, vereinfacht dafür das
Entleeren des Reservoirs.
Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit ist der Kolben über
eine weitere Feder vom Betätigungsorgan entkoppelt. Über
die Härte dieser weiteren Feder läßt sich damit der maximal
mögliche Unterdruck ausgleichen, der entstehen kann, wenn
angesaugt wird und die Ventile geschlossen sind.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung liegt das Reservoir
"in Linie" mit einem Infusionsschlauch, hat also einen
getrennten Einlaß und Auslaß, die durch ein Rohr miteinander
verbunden sind. Vorzugsweise ist dieses Rohr starr und
ist zentral im Gehäuse angeordnet, so daß der verschiebliche
Kolben längs diesem Rohr geführt wird. Es sei allerdings
darauf hingewiesen, daß die Blutentnahme-Vorrichtung auch
in bekannter Weise seitlich an eine Infusionsleitung
angeschlossen werden kann, beispielsweise gemäß der
DE 42 20 301 C1.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spieles im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen Querschnitt des Reservoirs.
Das Reservoir besitzt ein im wesentlichen zylindrisches
Gehäuse 1, das an beiden axialen Enden Anschlüsse 2 und
3 hat, an denen Schlauchabschnitte 4 und 5 anschließbar
sind. Zentral im Inneren des Gehäuses ist ein starres Rohr 6
angeordnet, das am patientenfernen Anschluß 2 unmittelbar
in den Schlauch 4 mündet, während es am patientenseitigen
Ende nahe dem Anschluß 3 in eine Kammer 16 mündet. Im Inneren
des Gehäuses ist ein verschieblicher Kolben 7 angeordnet,
der an dem starren Rohr 6 geführt ist und seitlich dichtend
an der Innenwand des Gehäuses 1 anliegt.
Der Kolben 7 ist mit einem ersten Mitnehmer 8 verbunden,
der hier etwa rechteckigen Querschnitt hat und eine untere
Öffnung 8.1 für den Durchtritt des Rohres 6 sowie eine
obere Öffnung 8.2 für den Durchtritt eines zweiten Mitneh
mers 9. Die untere Wand 8.3 des ersten Mitnehmers 8 ist
mit der Oberseite des Kolbens 7 fest verbunden, beispiels
weise verklebt.
Ein zweiter Mitnehmer 9, der im Querschnitt etwa doppel-T-
förmig ist, ragt mit einem axialen Schenkel 9.1 durch die
Öffnung 8.2 des ersten Mitnehmers in dessen Innenraum,
wo er an einem ersten Querschenkel 9.2 endet, an dem sich
eine zweite Feder 10 abstützt. Das andere Ende der zweiten
Feder 10 stützt sich an der oberen Innenwand 8.4 des ersten
Mitnehmers ab. Ein zweiter Querschenkel 9.3 des zweiten
Mitnehmers ist außerhalb des ersten Mitnehmers. An ihm
stützt sich eine erste Feder 14 ab, deren anderes Ende
an einer Federabstützung 17 anliegt, die am Ende des Gehäu
ses 1 nahe dem Anschluß 2 angeordnet ist. Der zweite Mitneh
mer 9 weist einen Stift 12 auf, der durch einen Schlitz 13
im Gehäuse 1 nach außen ragt und dort mit einem Betätigungs
organ, wie z. B. einem Ring 11 oder einem Knopf, verbunden
ist. Am oberen, d. h. dem Anschluß 2 nahegelegenen Ende
des Schlitzes 13 ist eine Bajonett-Verriegelung 13.1
vorgesehen, in welcher der Stift einrasten kann.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der Vorrichtung
beschrieben. Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten
"Ruhestellung" wird das Betätigungsorgan 11 von Hand nach
oben, d. h. in Richtung zum Anschluß 2 gezogen. Dabei wird
der zweite Mitnehmer 9 gegen die Kraft der Feder 14
verschoben und der Quersteg 9.2 des zweiten Mitnehmers
nimmt über die zweite Feder 10 den ersten Mitnehmer 8 mit,
der seinerseits den Kolben 7 dann verschiebt, so daß das
Volumen der Kammer 16 vergrößert wird. Aus dem Schlauch
5 wird dadurch Flüssigkeit in die Kammer 16 gesaugt und
dort zwischengespeichert. Erreicht der Stift 12 das obere
Ende des Schlitzes 13, so kann er durch Bewegung in
Umfangsrichtung in die Bajonettrasterung 13.1 eingerastet
werden und die Vorrichtung speichert ein entsprechendes
Volumen in der maximal geöffneten Kammer 16.
Wie bei solchen Blutentnahme-Vorrichtungen üblich, wird
vor Beginn des Ansaugens eine nicht dargestelltes Ventil
im Schlauch 4 geschlossen, so daß nur Flüssigkeit aus dem
Schlauch 5 angesaugt wird.
Das Betätigungsorgan 11 und der zweite Mitnehmer 9 sind
gegenüber dem Kolben 7 durch die zweite Feder 10 entkoppelt.
Der Kolben folgt also der Bewegung des zweiten Mitnehmers
nicht unmittelbar sondern entsprechend der jeweils gewählten
Härte der zweiten Feder 10 nur in solchem Maße, daß der
Unterdruck in der Kammer 16 ein vorbestimmtes Maß nicht
übersteigt.
Das Reinfudieren der Flüssigkeit und damit das Entleeren
der Kammer erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Wird der
Stift 12 aus der Bajonett-Rasterung 13.1 gelöst, so drückt
die erste Feder 14 den zweiten Mitnehmer nach unten und
dieser wiederum über den Steg 8.4 unmittelbar den ersten
Mitnehmer 8, der den Kolben 7 nach unten drückt. In dieser
Richtung sind die beiden Mitnehmer direkt gekoppelt, da
für das Reinfudieren keine Entkopplung benötigt wird.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß zwischen
einem der beiden Mitnehmer 8 und 9 und der Innenwand des
Gehäuses 1 eine Abdichtung in Form eines Rollschlauches
15 vorgesehen sein kann, der angrenzend an den Schlitz
13 in Richtung zum patientenseitigen Anschluß 3 angeordnet
ist und damit verhindert, daß durch den Schlitz 13
Verunreinigungen in den Teil des Gehäuses 1 gelangen können,
die mit der Kammer 16 in Verbindung stehen. Selbstver
ständlich geht der Rollschlauch rings um den gesamten ersten
Mitnehmer 8.
Weiter sei noch erwähnt, daß der Anschluß 2 zweckmäßigerweise
gegenüber dem Schlauch 4 als fester Anschluß ausgebildet
ist, während der Anschluß 3 gegenüber dem Schlauch als
lösbarer Anschluß dient, beispielsweise durch eine Luer-
Kupplung oder eine Verschraubung.
Der Abstand der Querstege 8.4 und 9.2 sowie die Dicke der
Feder 10 im vollständig zusammengedrückten Zustand sind
kleiner als die Länge des Schlitzes 13, womit sichergestellt
ist, daß sich der Kolben 7 stets aus seiner vorderen
Endstellung lösen kann, selbst wenn er dort angeklebt ist,
beispielsweise durch Blutreste. In der letzten Phase der
Bewegung des Mitnehmers 9.3 ist somit eine Zwangskopplung
vorgesehen, da der Federweg der Feder 10 vollständig
durchlaufen ist und diese dann keine Federwirkung mehr
zeigt, sondern als starres Teil wirkt.
Claims (9)
1. Reservoir für eine Blutentnahme mit einem Gehäuse
(1), in welchem ein Kolben (7) über ein Betätigungs
organ (11) verschieblich ist und eine Bewegungsrichtung
des Kolbens (7) durch eine Feder (14) unterstützt
ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (14) den Kolben (7) in eine Schließ
stellung drückt, in welcher die Kammer (16) des
Gehäuses (1) ihr minimales Volumen hat.
2. Reservoir nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (7) und das Betätigungsorgan (11) durch
eine zweite Feder (10) miteinander gekoppelt sind.
3. Reservoir nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (7) mit einem ersten Mitnehmer (8)
fest verbunden ist,
daß das Betätigungsorgan (11) mit einem zweiten Mitnehmer (9) fest verbunden ist und
daß die beiden Mitnehmer (8 und 9) über die zweite Feder (10) miteinander derart gekoppelt sind, daß bei einer Öffnungsbewegung des Kolbens (7) der zweite Mitnehmer (9) über die zweite Feder (10) den ersten Mitnehmer und damit den Kolben bewegt.
daß das Betätigungsorgan (11) mit einem zweiten Mitnehmer (9) fest verbunden ist und
daß die beiden Mitnehmer (8 und 9) über die zweite Feder (10) miteinander derart gekoppelt sind, daß bei einer Öffnungsbewegung des Kolbens (7) der zweite Mitnehmer (9) über die zweite Feder (10) den ersten Mitnehmer und damit den Kolben bewegt.
4. Reservoir nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Federweg der zweiten Feder kleiner ist als
der maximal mögliche Verschiebeweg des zweiten
Mitnehmers (9), so daß am Ende des Federweges der
zweiten Feder (10) eine Zwangskopplung zwischen dem
Betätigungsorgan (11) und dem Kolben (7) erfolgt.
5. Reservoir nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) in Axialrichtung einen ersten Anschluß (2) und einen zweiten Anschluß (3) aufweist
und daß ein starres Rohr (6) zentral zur Achse des Gehäuses (1) vorhanden ist, dessen eines Ende mit dem Anschluß (2) verbunden ist und dessen anderes Ende in die Kammer (16) mündet.
daß das Gehäuse (1) in Axialrichtung einen ersten Anschluß (2) und einen zweiten Anschluß (3) aufweist
und daß ein starres Rohr (6) zentral zur Achse des Gehäuses (1) vorhanden ist, dessen eines Ende mit dem Anschluß (2) verbunden ist und dessen anderes Ende in die Kammer (16) mündet.
6. Reservoir nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (11) über einen Stift (12),
der einen Längsschlitz (13) des Gehäuses (1)
durchdringt, mit dem zweiten Mitnehmer (9) verbunden
ist.
7. Reservoir nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (13) eine Bajonett-Rasterung (13.1)
für den Stift (12) aufweist.
8. Reservoir nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet,
daß wirkungsmäßig zwischen der Innenwand des Gehäuses
(1) und dem Kolben (7) eine Rolldichtung (15)
vorgesehen ist.
9. Reservoir nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolldichtung (15) einerseits an der Innenwand
des Gehäuses (1) und andererseits am ersten oder am
zweiten Mitnehmer (8 oder 9) befestigt ist.
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